Woody Allen Collection Teil I

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7. Juni 2017

Wiedereinmal hat es mich gepackt und ich habe mir eine Filmbox zugelegt:

Woody Allen Collection

Die Woody Allen Collection mit 20 DVD's.

Ich hätte natürlich lieber eine Blu-ray-Box genommen, aber der Herausgeber der Box scheint da nichts zu planen, man hielt es nichtmal für nötig mir auf meine Anfragen zu antworten. Hat mich etwas FUCHSig gemacht.

 

Egal, da ich noch keinen einzigen Film aus der Box kannte, ein paar seiner anderen Werke aber recht gerne sehe, viel es mir doch relativ leicht, hier zu zugreifen.

Normalerweise mische ich die Scheiben ja durcheinander und greife einfach wahllos zu. Aber da es hier ja alles Filme von einem Regisseur sind habe ich sie in chronologischer Reihenfolge gesehen um vielleicht auch ein wenig mehr von der Stimmung und Motivation Allens einzufangen.

 

Den Anfang der Box macht:

Bananas

Bananas (1971)

 

Wahrscheinlich der Lieblingsfilm aller Minions

Bildergebnis für minions bananas (imdb.com)

 

Der Produkttester Fielding landet in einem Lateinamerikanischem  Staat und wird zum Spielball zwischen Regime und Rebellen.

 

Der Film ist Woodys offiziell zweite Regiearbeit (da Tiger Lily eher eine Nachbearbeitung ist) und eine herrlich abgedrehte Komödie, deren Gags schon fast an das Zucker-Abrahams-Gespann heranreichen. So wird gleich zu Beginn der Sturz des Diktators als Sportereignis inszeniert (inklusive Lifereportage vom Spielfeldrand).

 

Interessant ist schonmal, zu sehen wie wenig er sich äußerlich in all den Jahren verändert hat, lediglich die Haare sind grau geworden. Wenn man dagegen z.B. mal Sylvester Stallone ansieht (der hier eine Nebenrolle hat), dann scheint Woody doch den besseren Lebensstil zu haben (oder eine größere Abneigung gegen Operationssäle)


Als nächstes kommt der Film mit dem wohl längsten Filmtitel in meiner Sammlung:

Was Sie schon immer über Sex wissen wollten...

Was Sie schon immer über Sex wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten. (1972)

Der Film ist eine Verfilmung des gleichnamigen Sexualkunde-Buches und behandelt in 7 satirischen Episoden verschiedene Themen zur schönsten nebensache der Welt.

Interessant ist hier vor allem, dass diese Episoden sich auch vom Stil her sehr unterscheiden. Eine Homage an die alten Science-Fiction-Horror-Filme mit verrückten Proffessoren, eine Schwarz-Weiß-Rate-Show im Sinne von "Was bin ich?" oder eine komplett in italienisch (ohne Untertitel!) gehaltene Episoden zeigen wie abgedreht es hier läuft. Mein persönliches Highlight ist die Frage nach der Sodomie mit dem unvergessenen Gene Wilder.

In diesem Film wurde Allen übrigens mal nicht von Wolfgang Draeger (Kommissar Glockner) sondern von Harald Juhnke gesprochen!

Nach der Scheidung von seiner zweiten Frau Louise Lasser, hatte sie dennoch in beiden bisherigen Filmen noch größere Auftritte.


Titel Nr. 3 ist:

Der Schläfer

Der Schläfer (1973)

Miles wird nach einer misslungenen Operation in Tiefschlaf versetzt und wacht 200 Jahre später in einer veränderten Welt wieder auf.

Die erste Zusammenarbeit von Woody und seiner neuen Freundin Diane Keaton fällt vor allem erstmal durch die Musik auf: flotter, komödienhafter Jazz, der mich immer ein wenig an die Olsen-Bande erinnert. Woody spielte auch selbst im Orchester mit, welches den Soundtrack eingespielt hat.

Ansonsten spielt die Komödie erwartungsgemäß mit den Vorstellungen der Zukunft: Sex im Automaten, längeres Leben durch gesättigte Fette und Beichtautomaten seien als Beispiele genannt.

Bis auf ein paar nette Gags finde ich den Film eher skuril, denn wirklich lustig.


Der nächste Film:

Die letzte Nacht des Boris Gruschenko

Die letzte Nacht des Boris Gruschenko (1975)

handelt vom Pazifisten Boris, der während der napoleanischen Kriege damit jedoch in der Gesellschaft überhaupt nicht gut ankommt. Dass er neben bei auch noch in seine umtriebige Cousine verliebt ist, macht sein Leben auch nicht gerade einfacher.

Eine herrliche Komödie, bei der, im Gegensatz zum Schläfer, mich die Witze auch mehr angesprochen haben. Hier wird ordentlich herumgeblödelt. Nichts desto trotz wartet der Film zum Ende hin sogar mit einer tieferen philosophischen Botschaft auf.

Der Film stellt auch eine symbolische Grenze dar, denn für die nächsten 21 Jahre beschränte Allen sich als Drehort auf seine Heimatstadt New York.


Den Anfang hierbei macht:

Der Stadtneurotiker

Der Stadtneurotiker (1977).

Der Film handelt vom Komiker Alvy und seiner Beziehung zu Annie und dem Leben im Allgemeinen, alles gespickt mit unzähligen Neurosen und Hinweisen darauf wie unsinnig der Großstädter im Allgemeinen doch sein kann und wirkt teilweise wie eine Selbstreflektion.

 

Der Film ist ein Potpourri verschiedener Erzählmethoden, mitunter hat man das Gefühl Woody hat einfach mit allem herumexperimentiert, was ihm einfiel.

Auf einen Schlag gab es dann auch die Oscars für die Regie, beste Hauptdarstellerin und bester Film

Trotz diverser Verschrobenheiten und witziger Sprüche weißt der Film auch eine deutliche Melancholie auf, die dem Film eine gewisse Ernsthaftigkeit verleiht.


Aber das ist nichts gegen seinen nächsten Film:

Innenleben

Innenleben (1978)

Nachdem alle Kinder erwachsen sind, entschließt Arthur sich zu einer Auszeit von seiner Frau und einen Urlaub in Europa. Seine Frau und die beiden Töchter verkraften das nicht wirlich gut und plötzlich steht das Leben aller Mitglieder auf dem Prüfstand.

 

Der Film ist ein reines Drama und kommt gänzlich ohne eigener Filmmusik aus. Die darstellerischen Leistungen sind richtig gut und Woody selbst spielt überhaupt nicht mit. Ein ziemlich starker Bruch zu seinen bisherigen Filmen, aber durchaus gelungen (im Gegensatz zu so manchem Action-Star), auch wenn mir die Diealoge teilweise etwas zu langatmig und unbedeutend waren.


Dafür wurde es dann beim nächsten Film nicht nur wieder etwas lustiger, sondern sogar romantisch:

Manhattan

Manhatten (1979)

Obwohl selbst in einer Beziehung verliebt Isaac sich in die Geliebte seines verheirateten Freundes. Dass seine eigentliche Freundin erst 17 Jahre alt ist, macht das Ganze auch nicht einfacher.

Irgendwie hat der Film nicht wirklich etwas von einer Komödie und romantisch fand ich ihn jetzt auch nicht. Im Grunde ist der Film auch erstmal eine Liebeserklärung an Manhatten, was aus den verschiedenen Einstellungen und Handlungsorten auch klar ersichtlich wird. Ich bin nur noch unschlüssig ob die Entscheidung, den Film in Schwarz-Weiß zu drehen, das ganzhe noch unterstreicht oder dem eher entgegenwirkt.

Die Tatsache mit der Minderjährigen Freundin erscheint rückblicken auch schon fast prophetisch.


Die Qual der Wahl zwischen zwei Frauen ist auch ein Element im nächsten Film:

Stardust Memories

Stardust Memories (1980)

Der erfolgreiche Komiker Sandy möchte nur noch ernsthafte Filme drehen, dabei ist sein neues Werk dermaßen depressiv, dass es niemandem gefällt. Frustriert nimmt Sandy sich eine Auszeit, wirdm aber ständig von seinen Fans behelligt.

Der Schwarz-Weiß-Film ist ähnlich schwermütig wie Sandys Werk, hat aber auch seine komödiantischen Elemente. immerwieder wird das Publikum (als Sandy) direkt angesprochen, so dass man den nahenden Nervenzusammenbruch durchaus verstehen kann.


Eine Sommernachts-Sexkomödie - Zweitausendeins Edition Film 265

Eine Sommernachts-Sex-Komödie (1982)

Bei Andrew und seiner Frau herrscht schon länger Flaute im Bett. Als ein Verwandter mit seiner Verlobten, sowie Andrews vergnügungssüchtiger Freund nebst Betthaserl übers Wochenende vorbeikommt geht der turbulente Liebesreigen los. Der Titel des Films ähnelt nicht zufällig dem Sommernachtstraum vonShakespeare.

Waren die vorherigen Filme noch ernster und schwerer, konzentriert sich Woody hier wieder mehr auf eine lockere Erzählweise.

Zudem ist es der erste Film mit seiner neuen Lebensgefährtin Mia Farrow, die meiner Meinung nach zu Recht für die goldene Himbeere nominiert wurde. Was bei einer seichten Komödie schon eine Leistung ist.


Die erste Hälfte ist fast geschafft, einer fehlt noch:

Zelig

Zelig (1983)

Hierbei handelt es sich um eine Dokumentation über das "menschliche Chamäleon" Leonard Zelig, der sich automatisch seiner Umgebung und den Menschen in seiner Nähe anpasst. In einem griechischem Restaurant z.B. verwandelt er sich dann zum Griechen, in der Nähe von Ärzten wird er selber zum Doktor etc.

Die Idee ist schräg und die Inszenierung schon fast glaubwürdig.

Allen hat extra original Kameralinsen aus den 20er Jahren verwendet, damit die gedrehten Szenen im Vergleich zu den benutzten Wochenschau-Aufnahmen authentischer wirkte. Ich finde es zwar etas schade, dass ein Großteil des Film nur untertitelt ist, aber das macht es eben realistischer.

Der Film ist bisher für mich ein Highlight aus der Box.

(Quelle für alle weiteren Bilder: Amazon.de)

Fortsetzung folgt...

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Vielen Dank für eure Kommentare.

Der Skandal mit Soon-Yi ist ja mehr oder weniger bestätigt.
Der Skandal um die 7 Jährige hingegen gilt allgemein eher als erfunden.
IndyQ
11.06.2017 um 06:04
von IndyQ
#3
Ich jetzt zwar nicht unbedingt ein Woddy Allen Fan, dennoch habe ich einige Filme von ihm früher gesehen. Der Stadtneurotiker und Manhatten gehörten natürlich dazu. Wer weiß vielleicht schaue ich mir noch den eunen oder anderen von ihm an.
Charlys Tante
09.06.2017 um 23:29
#2
Schöner Blog von deiner Unternehmung!

Toll ist, dass bei seinen Filmen eben überwiegend das Zwischenmenschliche im Vordergrund steht. Bin hier aber bei weitem nicht so versiert wie du (jetzt). :D

Aus deinen Vorstellungen hab ich nur vereinzelt welche gesehen, einige wecken aber doch Interesse... insbesondere Zelig, weil du ihn als Highlight titulierst, und Schläfer könnte neben anderen ebenfalls was für mich sein.

Mit seinem privaten Skandal hab ich mich bisher gar nicht wirklich auseinander gesetzt, bzw. weiß ich gar nicht ob da schon was bestätigt wurde.


Bis zur Fortsetzung. Ich DANK Dir!

BAAANANNNAAA
MoeMents
07.06.2017 um 15:03
#1

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