Glaube des Herzen....

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Danke: 5
11. Juni 2015
...ist ungefähr die Übersetzung für

"Faith of the Heart"

dem Titelsong zu der 5. und aktuell letzten Real-Serie aus dem Star Trek Universum:

Bildergebnis für Star Trek Enterprise
(hd4desktop.com)

Wie ich in meinem Blog zur Serie "Zurück in die Vergangenheit"  bereits erwähnte, bin ich ein Fan von Scott Bakula. Daher war ich damals ziemlich gespannt, als es hieß, dass er sich nun ebenfalls in die Riege der Star Trek Kommandanten einreihen würde.

Doch das war noch nicht alles: Die Serie wollte neue Wege gehen und doch auch gleichzeitig zurück zu den Anfängen, und zwar wortwörtlich.

Denn die Serie spielt zeitlich 100 Jahre VOR der ersten Serie "Raumschiff Enterprise".

Der Stilbruch macht sich also gleich beim Vorspann bemerkbar. Bei den bisherigen Serien ist ein rein instrumentales Thema zu hören und das Raumschiff, bzw. die -station, im Weltraum zu sehen. Hier hingegen werden Bilder aus der Entwicklung der (Raum-)Schiffahrt, inklusive einiger Enterprises, gezeigt und mit einem richtigen Song unterlegt, bis am Ende dann das erste Raumschiff in die Tiefen des Weltalls vorstößt.
Für mich wirkt der Vorpsann stimmig und erweckt tatsächlich so etwas wie Pioniergeist.

90 Jahre nach dem Erstkontakt mit Außerirdischen ("Star Trek: Der erste Kontakt") hat die Menschheit unter den wachen Augen der Vulkanier einen akzeptablen Warp-Antrieb entwickelt und bereitet die erste langfristige Mission zur Erforschung und Entdeckung des Weltraums vor.
Als ein außeriridischer Kilgore...? Klingone! auf der Erde notlandet, macht sich die Enterprise auf den Weg, ihn zurück nach Hause zu bringen. Doch schnell wird klar, dass dies nur der Auftakt zu eitwas ganz Großem ist. Denn urplötzlich findet sich die Besatzung mitten im "Temporalem kalten Krieg". Auch wenn noch keiner genau weiß, was damit gemeint ist.
Die Serie bekommt also von Anfang an einen übergreifenden Handlungsbogen, der aber zunächst nur nebensächlich behandelt wird und dem nur vereinzelte Folge gewidmet werden.


Im Vordergrund steht die Erforschung des Weltraums und der Kontakt zu anderen Rassen.

Die Ausgangssituation ist hierbei besonders interessant: Denn während in den anderen Serien die Vulkanier als enge Freunde der Menschen angesehen werden, sind hier viele Menschen den Vulkaniern gegenüber misstrauisch und leicht paranoid.
Viele Menschen sind davon überzeugt, dass die Vulkanier ihre technische Entwicklung eher behindert und gebremst denn gefördert haben. Weshalb es auch so lange dauerte, bis das erste Expeditionsschiff nun also endlich starten konnte.

Dank des klingonischen Zwischenfalls beginnt das Abenteuer früher als geplant, so dass das Schiff noch gar nicht voll ausgerüstet ist. Die bekannten Photonentorpedos zum Beispiel werden erst im Laufe der Serie entwickelt. Aber dafür gibt es bereits einen voll funktionsfähigen Transporter. Nur wäre niemand so verrückt einen Menschen damit zu beamen.


Die Zusammensetzung der Crew ist eher herkömmlich:
Bildergebnis für Star Trek Enterprise
(fanpop.com)


Jonathan Archer (Scott Bakula / NCIS: New Orleans)
Bildergebnis für Jonathan Archer
(startrek.com)

Als Captain des Pionierschiffes muss er immer wieder versuchen das Gleichgewicht zu finden zwischen diplomatischer Verantwortung, von Neugierde getriebenem Entdeckergeist sowie dem Drang den Schwachen und Gefährdeten zu helfen.
Sein Vater entwickelte den neuen Warp-Antrieb, verstarb jedoch, bevor dieser wirklich zum Einsatz kam. Captain Archer gibt den Vulkaniern hierfür eine gewisse Mitschuld, da sie das Projekt Warp-Flug in seinen Augen immer wieder gebremst haben.
Deshalb ist er nicht unbeding begeistert als ihm eine Vulkanierin zur Seite gestellt wird:


T'Pol (Jolene Blalok /Starship Troopers 3)
Bildergebnis für T'Pol
(angelfire.com)

Die Wissenschaftsoffizierin ist den Umgang mit mehreren Menschen für längere Zeit nicht gewöhnt, vor allem der Gestank setzt ihr ziemlich zu.
Im Laufe der Serie trifft sie auf eine Gruppe von Vulkanieren, welche als Ausgestoßene gelten, da sie die Praxis der Gedankenverschmelzung betreiben. Der Weg zu Mr. Spock ist also noch weit.


Charles Tucker III (Connor Trinneer / Stargate Atlantis)
Bildergebnis für charles tucker iii
(ex-astris-scientia.org)

Der Chefingenieur und gute Freund des Captains ist ebenfalls nicht allzu gut auf die Vulkanier zu sprechen und mitunter ziemlich impulsiv, was den diplomatischen Bemühungen der Mannschaft nicht immer zugänglich ist.


Malcom Reed (Dominic Keating / Die Legende von Beowulf)
Bildergebnis für Malcolm Reed
(trekbbs.com)

Der Sicherheitschef ist ein steifer und eigenbrötlerischer Brite für den die Pflicht unddie Sicherheit an erster Stelle stehen.


Dr. Phlox (John Billingsley / Out of Time)
Bildergebnis für dr. phlox
(lippsisters.com)

Der Schiffsarzt und zweite Außeriridische in der Enterprise-Crew gehört der Rasse der Denobulaner an und ist von Natur aus ein fröhlicher und optimistischer Charakter.
Seine Behandlungsmethoden könnte man zum Teil als Alternativ ansehen, weshalb er einen eigenen kleinen Privatzoo an Bord unterhält, inklusive einer pyrithianischen Fledermaus. Ansonsten ist er ein medizinischen Allroundtalent und natürlich auch ausgebildeter Zahnarzt.


Hoshi Sato (Linda Park / Womans Murder Club)
Bildergebnis für Hoshi Sato
(ent.trekcore.com)

Die hochbegabte Sprachexpertin dient als Kommunikationsoffizier an Bord, obwohl sie die Vorstellung von Abenteuern, möglichen Gefahren und dem weiten Weltraum sehr beängstigend findet. Ganz im Gegensatz zu:


Travis Mayweather (Anthony Montgomery)
Bildergebnis für travis mayweather
(en.wikipedia.org)

Als Sproß einer Familie von Frachtschiff-Piloten ist er das Leben auf Raumschiffen gewohnt wie kaum ein anderes Mitglied der Crew.


Portos
Bildergebnis für portos star trek
(voyager.cz)

Der Hund von Captain Archer hat nicht wirklich eine wichtige Rolle an Bord bzw. für die Serie. Obwohl es seiner Gesundheit überhaupt nicht gut tut, kommt er immer wieder mal an ein leckeres Stück Käse.


Der Koch
Bildergebnis für Fragezeichen
(irr-sinnig.de)

Es ist schon fast so etwas wie ein Running Gag. Denn obwohl der Koch immer wieder erwähnt wird und anscheinend zu den Besten seines Fachs gehört, bekommt man ihn nie zu Gesicht.


Zu den Gaststars gehören u.A. Seth MacFarlane (Family Guy) und Peter Weller (Robocop/Star Trek XII)

Die einzelnen Episoden sind von gemischter Qualität. Es gibt die für Sci-Fi-Serien üblichen Kuriositäten wie Zeitreisen, schwangere Männer und diverse fremde Krankheiten oder Seuchen. Ab und an bedient man sich auch bei Filmen wie Enemy Mine oder läßt gleich den wilden Westen auferstehen.
Positiv finde ich, dass die außerirdischen Rassen, denen die Enterprise begegnet, auch im späteren Star Trek Universum vorkommen, man also durchaus einen Bezug in den anderen Serien oder Filmen findet.
Und was wäre eine Star Trek Serie ohne Spiegeluniversum oder die Borg? Eben. Wobei die Begründung für das Auftauchen der Borg noch einigermaßen nachvollziehbar ist. Zeitparadoxon hin oder her.

Es gibt aber auch Folgen, die sich mit Grundsatzfragen der Ethik und Evolution auseinandersetzen und das nicht zu knapp. Dieses sind für mich die Highlights der Serie.
Darf man eine dominante Spezies aussterben lassen um einer rezessiven Art die Entwicklung zu ermöglichen?
Darf man menschliche Klone züchten um lebenswichtige Ersatzteile zu bekommen?
Gerade moralische Fragen dieser Art machen für mich den Reiz der Serie aus, da sie ihr auch etwas mehr Niveau geben.


Ab der 3. Staffel wird der Ton merkwürdigerweise etwas dumpfer und die Titelmelodie durch ein Schlagzeug aufgepeppt.
Das passt ganz gut zum Inhalt, denn die Mission der Enterprise hat sich geändert. Die Atmosphäre wird düsterer und die Handlung actionreicher. Die Charaktere zeigen sich von den Ereignissen gezeichnet. Vor allem Captain Archer wandelt sich vom aufgeschlossenen Entdecker zum entschlossenen Jäger, der dafür auch schonmal seine eigenen Prinzipien über Bord wirft.

Die Folgen enden nun öfters, ohne das Gefühl eiines "Happy Ends" zu hinterlassen.

Die Computeranimationen waren schon für die damalige Zeit nicht unbedingt von bester Qualität und wirken heute noch mehr wie aus einem Computer-Spiel.


Die Serie musste einiges an Kritik einstecken, beginnend bei dem Schiff selbst:

Bildergebnis für enterprise nx-01
(smcars.net)

Für viele Fans, ähnelt sie zusehr der Akira-Klasse:
Bildergebnis für enterprise Akira
(deepspacepat.blogspot.com)

Und nicht wie ein komplett neuartiges Modell. Was ich persönlich nicht allzu schlimm finde. Da finde ich das Design der Voyager schon schlimmer:
Bildergebnis für (t)raumschiff surprise raumschiff
(hd-filmreviews.de)
Ach ne, das war ja die Surprise....


Bildergebnis für Star Trek Voyager


Mehr Kritik gab es jedoch wegen der Suliban.
Eine Spezies von Außerirdischen, die  als immer wiederkehrende Gegner im temporalen kalten Krieg auftauchen. Der Name klingt für viele sehr nach den Taliban und auch gesellschaftlich gibt es einige Parallelen. Ebenso wie im Umgang anderer Rassen mit diesen. Bis hin zu den Internierungslagern.


Zum Ende hin werden die Folgen zusammenhängender, die Geschichten also komplexer.
Teilweise macht es die Missionen spannender, aber es bläht das ganze auch auf. Manche Folgen wirken als regelrechte Lückenfüller, da man die eigentliche Handlung noch etwas hinauszögern möchte.

Fazit: Die Serie hat durchaus einiges an Potential und gelegentlich wird dieses sogar ganz interessant genutzt.
Aber oft werden die Möglichkeiten und Ideen auch allzu harmlos oder seicht umgesetzt.

Die Serie wurde zwar nach 4 Staffeln aufgrund von Zuschauerschwund eingestellt, was ich jedoch nicht allzu schlimm finde. Es gibt viele Serien, die noch lange fortgesetzt wurden, obwohl die Qualität stetig sank.

Für mich ist die Serie neben Deep Space Nine eigentlich die beste im Star Trek Universum.

In diesem Sinne: Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster.

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Kommentare

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Danke euch Beiden für die Kommentare.
T\'Pol wird tatsächlich etwas lockerer und umgänglicher, sie muss in den 4 Jahren aber auch einiges durch machen. Die Vulkanische Kultur war noch etwas anders als bei Spock.
IndyQ
12.06.2015 um 20:04
von IndyQ
#3
Zugegeben, nach der Blog-Überschrift habe ich auch eher mit einem Drama- oder Liebesfilm gerechnet - nie im Leben jedoch mit STAR TREK ;)

Trotzdem sehr schöner Blog, der einem die Crew der Enterprise näher bringt.
Joern.Pomplitz
12.06.2015 um 14:35
#2
Oh damit hab ich nach der Überschrift nicht gerechnet, umso überraschender!! Toller Blog!! Ich hab da nur etwa (die ersten) 5 Folgen gesehen, die haben mir aber gefallen, hab dann einfach nicht weitergemacht weil ich eben mehr Filme gucke! ;)

Hätte mich interessiert ob T\'Pol in späteren Staffeln - obwohl sie Vulkanierin ist - noch etwas auftaut. Den Arzt fand ich sowieso cool! Sehr fortschrittlich in seiner Medizin und dem Forschen nicht abgeneigt.

Vielen DANK für den tollen Einblick in Serie und Charaktere!! :)

Achja, Intro und Song fand ich erstmal total ungewohnt, besonders auch wegen der Länge, passte aber wie du sagst dann doch gut!
MoeMents
11.06.2015 um 23:35
#1

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