Blog von Dr. Rock

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Liebe Leserinnen und Leser! Das Film Jahr 2014 endete für uns am 31.12. um 23.30 Uhr und wenn ich keinen Film vergessen habe, waren es 116 Filme, zwei Konzerte, zwei Serien, drei Staffeln STAR TREK TNG und 14 Folgen von THE WALKING DEAD dieses Jahr. Der Blog für 2. Halbjahr nun nicht mit einer Aufzählung, sondern in  MASSIVER Textform, was ich ein wenig unübersichtlich finde und diese daher durch ein paar mehr Bilder unterbrochen habe. So bekommt  Ihr dieses Mal kurze Infos und meine Meinung zu fast jedem Film und den Blog Regeln ist hoffentlich genüge getan.

Es wurde natürlich wieder nahezu alle Filme in der Originalfassung gesichtet. Steht der Originaltitel in Klammern, wurde die deutsche Fassung geschaut, bei identischen Titeln für die deutsche und die Originalfassung steht bei Sichtung der deutschen Version eine entsprechender Hinweis in Klammern hinter dem Titel.

Der erste Film im Juli und dabei Film Nr. 62 in diesem Jahr war MAMA. Ein Horrorkrampf… zäh wie ein alter Kaugummi. Die Nr. 63 war DER MEDICUS (Der Medicus – Eine Reise aus der Dunkelheit ins Licht). Ein geschönter Ausflug ins Zeitalter der Pest und ins Sachen Seuche doch aktueller als vielleicht beabsichtigt.  Wo Schatten ist, ist wenig Licht!

Damit komme ich auch schon zum August und Film Nr. 64: 300 – RISE OF AN EMPIRE. Eine echte CGI Gurke, die Zack Snyders Meisterwerk in Sachen Verschmelzung von Optik und Akustik weder Schwerter noch Helme reichen kann… THIS AIN´T SPARTA!! Film Nr. 65 war OUT OF THE FURNACE (Auge um Auge). Der deutsche Titel in Verbindung mit der Gestaltung des Covers gaukelt einen Rache Thriller vor. „Aus dem Schmelzofen“, so der Originaltitel, kommt jedoch ein kammerspielartig inszeniertes, deprimierendes, schmutziges und ehrliches Drama mit Christian Bale und Casey Affleck, die als Brüder hervorragend aufspielen. In Nebenrollen glänzen Woody Harrelson, der eine irre Vorstellung gibt,  Willem Dafoe, Forest Whitacker und Zoe Saldana.

Auge um Auge : Bild Christian Bale, Woody Harrelson
OUT OF THE FURNACE (Quelle: filmstarts.de)

 Film Nr. 66 war BLUTGLETSCHER, die extra feine Portion Horror aus Österreich mit toller Bild- und Tonqualität. Regisseur Martin Kren hat hier wohl den Grundstein für seine Karriere gelegt. Film Nr. 67 dann NON-STOP mit Liam Neeson im Einsatz über den Wolken. Action fürs Kurzzeitgedächtnis! Film Nr. 68 war 3:10 TO YUMA  und zwar der GB-Import mit der krassen 7.1 PCM Tonspur. Ein Western, der nicht nur mit viel Liebe zum Detail inszeniert wurde, sondern mit  Christian Bale als Farmer und Russell Crowe als Bandenführer auch exzellent besetzt ist („You gonna hang me in the morning…“). Die Nr. 69 war kein Spielfilm, sondern die U.D.O. Blu-ray LIVE IN MOSCOW. Ausführliche Besprechung siehe mein Blog „Es müssen nicht immer Spielfilme sein Teil 4: Blu-ray Review U.D.O. STEELHAMMER – Live from Moscow“. DREDD war die Nr. 70: ein Film der immer wieder mal im Player landet. Ich bevorzuge den Japan Import mit der 7.1 DTS HD Master Tonspur, aber wenn Besuch da ist, gibt es die deutsche Ausgabe, die für die Originalfassung eine 5.1 DTS HD Master Tonspur UND Untertitel bereithält. Diese Tonspur blase ich dann allerdings über Ultra 2 Cinema auf 7.1 auf. Die deutsche Fassung habe ich immer noch nicht gesehen. Robert Redfords Überlebenskampf als „Our Man“ in ALL IS LOST war die Nr. 71. Für eine ausführliche Besprechung  siehe mein Blog „Blu-ray Review: ALL IS LOST oder Törn de Force”. Die Nr. 72 war BLUTGLETSCHER – schon wieder!

Blutgletscher
BLUTGLETSCHER (Quelle: moviepilot.com)

Als letzter Film dieses Monats wanderte als Nr. 73 DJANGO – UNCHAINDED in der deutschen Fassung in den Player. Meine Mutter (75) war zu Besuch und ich musste ihr den Film unbedingt auf die Augen drücken. Sie war begeistert.

Was brachte der September? SABOTAGE, die Nr. 73, konnte mich nicht überzeugen. Der Streifen ist von der Handlung her recht verworren. Wer sich die entfallenen Szenen und die alternativen Enden anschaut, weiß, warum der Film in der vorliegenden Fassung irgendwie nicht richtig zünden kann und an einigen Stellen wenig Sinn macht. Das gewählte Ende war wohl ein Zugeständnis, um die alten Arnie Fans nicht total zu enttäuschen. Zudem fehlt es der 7.1 DTS HD Master Tonspur an Durchschlagskraft.
Die Nr. 74 war kein Spielfilm, denn bei HELLFJORD handelt es sich um eine norwegische Mini Serie, die aus sieben Folgen besteht. Der Polizist Salmander entsetzt die Bürger Oslos als er während einer Parade meint, sein Dienstpferd Gunnar töten zu müssen.  Das gibt schlechte Publicity und so wird er nach Hellfjord, das verdammt weit im Norden liegt, strafversetzt, wo er die letzten drei Monate vor seiner Entlassung Dienst als Dorfpolizist schieben soll.  Wer auf schrägen/schwarzen Humor steht, sollte mal einen Blick riskieren. Zu der Serie gibt nähere in Informationen in meinem Blog „Es müssen nicht immer Spielfilme sein Teil 5: Blu-ray Review HELLFJORD oder Salmander ermittelt“. NOAH, die Nr. 75, ist die von Darren Aronofky visuell beeindruckend umgesetzte Geschichte der Sintflut mit Russel Crowe als Noah, der wieder mal eine erstklassige Vorstellung gibt. Nicht unbedingt der Film, der einen in eine gute Stimmung versetzt, wo doch Ebola gerade an die Tür klopft. Eine Arche wird dann definitiv nicht nötig sein. Frieden für die Tiere!

Noah : Bild Russell Crowe
NOAH (Quelle: filmstarts.de)

 Nr. 76 war CAPTAIN AMERICA – THE WINTER SOLDIER und Nr. 77 war dieser Film ebenfalls, denn er landete am nächsten Abend gleich nochmal im Oppo.  Die Nr. 78 war TRANSENDENCE und die Nr. 79 MALEFFICENT. Zu diesen drei Filmen gibt es meinen Blog „Blu-ray Reviews: CAPTAIN AMERICA: THE WINTER SOLDIER, TRANSENDENCE, MALEFICENT”. Lange nicht mehr im Player war der GB-Import von 30 DAYS OF NIGHT.  Film Nr. 80 bringt wunderbaren Horror mit einigen deftigen Splattereinlagen. Die Bildqualität ist erstklassig und der Sound der 5.1 DTS HD Master Tonspur hat mich wieder mal beeindruckt.  SILVERADO , die Nr. 81, war ein Western, welcher mit Kevin Kline, Scott Glen, Kevin Costner, Danny Glover, Jeff Goldblum, John Cleese und Rosanna Arquette besetzt ist. Die sahen 1985 alle echt frisch aus!  An dem Film gibt es nichts zu meckern, nur der Score ging mir nach einiger Zeit mächtig auf die Nerven. Nr. 82 wieder kein Film, sondern eine weitere Musik Blu-ray. Nähere Infos dazu in meinem Blog „Es müssen nicht immer Spielfilme sein Teil 6: Blu-ray Review SEPULTURA &Les Tambours Du Bronx „Metal Veins Alive at Rock in Rio“ oder Trommelfelle unter Trommelfeuer“. Der letzte Film dieses Monats war ZULU. Orlando Bloom und Forest Whitacker ermitteln in Südafrika in einem Mordfall. Natürlich steckt mehr dahinter… ein tolles „Team“! Die Nr. 83 fand ich ziemlich deprimierend. Enttäuschend, dass nur verlustbehaftete Tonspuren auf der Scheibe sind.

Zulu : Bild Forest Whitaker
ZULU (Quelle: filmstarts.de)

Oha! Und nun der Oktober… da fand ja der Film Marathon statt. Die Nr. 84 – 96 wurden innerhalb von 54 Stunden geschaut. Dazu gibt es einen dreiteiligen Blog, wo alle Filme kurz beschrieben werden und auch auf die Bild- und Tonqualität eingegangen wird. Ich werde daher hier nur die Titel aufführen: BRAVEHEART, DIE GEFÜRCHTETEN VIER (The Professionals), GODZILLA (2014, deutsche Fassung), DAS BOOT (die 6-teilige TV Serie), STAR TREK - NEMESIS (Star Trek X – Nemisis), ELYSIUM, BLUTGLETSCHER (schon wieder… sympathischer Film!), SEPULTURA & Les Tambours Du Bronx (schon wieder… tolles Konzert!), DIE KANONEN VON NAVARONE (The Guns of Navarone), WHITE HOUSE DOWN, STAR TREK INTO DARKNESS, SABOTAGE (deutsche Fassung;  löblich ist auf jeden Fall, das die Synchronisation sich wirklich Mühe gegeben hat und mit all den Kraftausdrücken nahe am Original ist) und ALIENS (Aliens – Die Rückkehr). Bitte für den Blog schauen unter „Bericht vom 4. Film Marathon im Formwandler Kino vom 02.10. – 05.10.2014 (Teil 1 – 3)“.

White House Down : Bild Jamie Foxx
WHITE HOUSE DOWN (Quelle: filmstarts.de)

Zu den Nummern 97 und 98 gibt es ebenfalls einen Blog. Es handelt sich hierbei um THE QUICK AND THE DEAD (Schneller als der Tod), Sam Raimis Ausflug in den Wilden Westen und SNOWPIERCER, in welchem ein Zug durch eine von der Menschheit verursachte Eiszeit rast. Bei Interesse bitte schauen unter „Blu-ray Reviews: The Quick and the Dead & Snowpiercer”. So, die Nr. 99 war LIVE.DIE.REPEAT aka Edge of Tomorrow. Hier wandelt Tom Cruise als Lieutenent Cage auf den Spuren von Wetterfrosch Phil .  Anstelle eines Murmeltieres grüßen hier allerdings täglich die Aliens, die ich gerne mal genauer gesehen hätte. Leider sind sie zu schnell!  Kindgerechte Unterhaltung ohne Nährwert mit einem Finale, das wieder in Dunkelheit stattfindet. Das scheint in Mode zu kommen.  Das Bild ist top, der Sound hätte die Lautsprecher mehr fordern müssen. Trotz 7.1 DTS HD Master angesichts der gezeigten Action herrscht für meinen Geschmack zu wenig Sourroundaktivität und ein paar akustische Überknaller fehlen leider auch. Jammern auf hohem Niveau?

Edge Of Tomorrow : Bild Tom Cruise
LIVE.DIE.REPEAT (Quelle: filmstarts.de)

Die Nr. 100 war GODZILLA in der Originalfassung, welche akustisch wesentlich appetitlicher rüberkam als die deutsche 7.1 Tonspur…. dynamischer, weicher und feinfühliger eben. Die Stimmen fügen sich natürlich perfekt ein und wirken auch bei sehr großer Lautstärke in keiner Weise nervend. Besser wurde der Film dadurch allerdings auch nicht. X-MEN – DAYS OF FUTURE PAST (X-Men – Zukunft ist Vergangenheit) wurde die Nr. 101. Regisseur Bryan Singer setzt nicht ausschließlich auf Action, sondern erzählt die Saga weiter bzw. schreibt sie neu. Dabei ist der Unterton erstaunlich ernst. Der Film kommt in erstklassiger Bild- und Tonqualität. Die 7.1 DTS HD Master Tonspur macht umfassenden Gebrauch von allen sieben Lautsprechern und hat einige Szenen mit wahrlich raumfüllender Akustik vorrätig. Die deutsche Fassung hat mit 5.1 DTS nur eine verkümmerte Restakustik der Originalfassung zu bieten, die dem Treiben auf der Leinwand in keiner Szene gerecht wird. Unbedingt vermeiden!!  Jetzt auf O-Ton wechseln und sich überzeugen lassen!  

X-Men: Zukunft ist Vergangenheit : Bild Patrick Stewart
X-MEN: DAYS OF FUTURE PAST (Quelle: filmstarts.de)

Film Nr. 102 war MONUMENTS MEN, wo echte Schauspieler in echten Fahrzeugen sitzen und über echte Straße fahren – wo gibt das in neuen Filmen noch? Der Film erzählt die Geschichte einer Gruppe von Männern, die in den letzten Monaten des 2. Weltkrieges unterwegs ist, um Kunst vor den Nazis zu retten. Diese Monuments Men hat es wirklich gegeben. Über dreihundert  dieser Leute waren unterwegs im Namen der Kunst und haben dabei ihr Leben riskiert. Dieser Kriegsfilm zeigt in dieser Hinsicht eine ganz andere Seite des 2. Weltkrieges, streift dabei jedoch immer wieder indirekt den damals alltäglichen Wahnsinn. Erwartet bloß keine Action oder gar irgendwelche Scharmützel. Der Streifen ist durchaus prominent besetzt und es war interessant festzustellen, dass es keine(n) Protagonisten im klassischen Sinne gibt. Das Bild ist erstklassig. Die Akustik der Originalfassung, welche in 5.1 DTS HD Master Audio vorliegt, kommt fast nur von vorne, aber dies herrlich dicht und vollkommen klar, was sehr gut zu dem Film
passt.

Monuments Men - Ungewöhnliche Helden : Bild Jean Dujardin
MONUMENTS MEN (Quelle: filmstarts.de)

Die 103 war nochmal GODZILLA. Nicht weil der Film so toll schlecht im Dunkeln spielt und ich deshalb sogar nachts dafür aufstehe, sondern weil diesen Sonntag ein Kindernachmittag mit dem König der Monster angesetzt war:  meine Arbeitskollegin hat ihren Mann und zwei ihrer Kinder (die Jungs, 12 und 10) mitgebracht. Zur Einstimmung  gab es zunächst den Ruf des Original Godzilla von der Doppel CD SOUNDEFFECT OF GODZILLA (ein Japan Import). Einfach herrlich! Zur Ohrspülung wurden  Popcorn und Brause gereicht. Die Kleinen waren auf jeden Fall ziemlich verspannt und haben rumgezuckt. Na, gefallen hat ihn der Film jedenfalls. Demnächst müssen Sie dann auch mal den Mann im Gummikostüm sehen. Das ist Pflicht!  Am Abend kam dann THE ROVER in den Player. Die Nr. 103 ist eine australische Produktion, die „10 Jahre nach dem Zusammenbruch spielt“ mit Guy Pearce und Robert Pattinson auf einem Road Trip durchs  Outback. Einem Mann wird sein Auto gestohlen und er setzt ALLES daran, die Diebe zu stellen. Gnadenlose Hitze und gnadenlose Menschen!  Die beiden Hauptdarsteller liefern eine erstklassige Vorstellung. Für Filmfreunde empfehlenswert, die auf australische Filme stehen und gern mal eine Perle weit abseits des Mainstream sichten wollen. Besuch von der Insel brachte den letzten Film des Oktobers mit:  CAPTAIN PHILPPS wurde somit dieses Jahr zum zweiten Mal gesichtet und wurde die Nr. 103. Tom Hanks als der Kapitän eines Frachtschiffes und Barkhad Abdi als Muse liefern wunderschöne Vorstellungen. Das Finale in dem Rettungsboot malträtiert wahrlich die Nerven mit diesem Geschrei der Somalier auf Entzug.

Captain Phillips : Bild Barkhad Abdi, Barkhad Addirahman, Faysal Ahmed, Mahat M. Ali
CAPTAIN PHILLIPS (Quelle: filmstarts.de)

Der Besuch hatte einen weiteren Film im Gepäck und damit die Nr. 104: AWAKENINGS (Zeit des Erwachens), welcher der erste Film des November wurde und den wir in Gedenken an Robin Williams geschaut haben, der hier einen Doktor gibt, der es schafft, Menschen aus einem „tiefen Schlaf“ zu holen.  Neben ihm glänzt Robert de Niro als Patient. Die Bild- und Tonqualität waren sehr gut. Danach kam nochmal SNOWPIERCER in den Player. Die Nr. 105 beeindruckte auch bei 2. Sichtung. Der „Schneekreuzer“ unterwegs im Jahreskreis… hinten im Zug Hartz IV, vorne im Zug Dekadenz und Drogenrausch. Das Leben ist kein Zuckerberg… weiter und immer weiter im Kreis!


AWAKENINGS (Quelle: bluray.com)

Die Nr. 106 wurde ein Titel mit Nicolas Cage in der Titelrolle: JOE, in welcher Mr. Cage zeigt, dass er doch noch in der Lage ist, zu schauspielern. Auch die anderen Darsteller gewinnen ihren Rollen ordentlich was ab, allen voran Gary Poulter als Wade, der im wahren Leben ein Obdachloser war und in seinem kurz vor dem Korsakow Syndrom Zustand so widerlich rüberkommt, dass ich ihm zwischendurch gerne immer wieder mal die zahnlose Hackfresse poliert hätte. Dadurch wird der Film allerdings nicht besser bzw. überhaupt irgendwie gut, denn die Handlung ist leider zu konstruiert, um auf das unvermeidliche und vorhersehbare Finale hinauszulaufen und auch waren einige Handlungen von Joe für mich nachvollziehbar (z.B. die Aktion mit dem Hund). Kein Charakter in diesem Film ist auch nur entfernt eine Sympathiefigur. Durch die Bank weg sind alle Figuren bis auf die Gesetzeshüter mit kurzer Lunte unterwegs. Es brodelt und schwelt überall… Die Leute in diesem Teil der Staaten leben wohl gerne im Dunkeln und machen auch nicht gerne Licht an ihren Wohnungen. So lässt der Regisseur das Publikum an diesem vampirähnlichen Dasein der Antagonisten durch ein immer wieder sehr dunkles Bild in den Innenräumen der Absteigen teilnehmen. Der Ton der Originalfassung ist nur von durchschnittlicher Qualität. Untertitel sind bei diesem Slang allerdings bitter nötig. Sie, Mr. Cage, Sie sind auf dem besten Wege… weiter so!

Joe - Die Rache ist sein : Bild Gary Poulter, Tye Sheridan
JOE (Quelle: filmstarts.de)

Die Nr. 107, NO ONE LIVES, bot Splatter in  Verbindung mit schwarzem Humor. Der Streifen hätte härter sein müssen… Bild und Ton hätten besser sein müssen. Nr. 108 war THE COLONY… eine Art GHOSTS OF MARS on the Rocks. Bill Paxton mal wieder in Top Form. Hier fehlte auch der Anzug der Daumenschrauben. Nr. 109 war AUSTRALIA, welchen ich immer wieder gerne sehe. Nach dieser Sichtung hatte ich allerdings einige Tage ein flaues Gefühl im Bauch. Erinnerungen an die Tour durch Australien und die schlechte Situation der Aboriginals wurden sehr lebendig. Das war es auch schon mit dem November… drei Konzerte in 10 Tagen (RANDY HANSEN, OVERKILL und MOTÖRHEAD) sorgten für genug optische und akustische Reize.

Australia : Bild Baz Luhrmann
AUSTRALIA (Quelle: filmstarts.de)

Der Dezember begann mit dem Wiedersehen eines Klassikers: DIE HARD (Stirb langsam, ein Film aus der Zeit, wo noch Filme ins Kino kamen und ich ständig im Kino war),  wurde die Nr. 110. Die deutsche Fassung sollte wegen der Synchronzensur grundsätzlich tabu sein. Wer braucht schon Jack und Charlie, wenn er Hans und Karl haben kann? Bruce Willis als John McClane, „He´s a easy man to like and a hard man to kill“, so tönt der Sprecher eines Trailers, im Alleingang gegen Hans uns seine wilde Horde. GIVE ME MY DETONATORS… MR. COWBOY… HAPPY  TRAILS, HANS!... CLAY, BILL CLAY… SCHIESS DEN FENSTER und natürlich der Klassiker YIPPEE-KI-YAY, MOTHERFUCKER. Einfach herrlich! Da muss aber mal eine Neuauflage her, wo es richtig kracht und wo das Bild durchgehend klasse ist. Einige Szenen waren ja wirklich erstklassig, beinahe 3 D.  Ich gehe stark davon aus, dass in Sachen Bild und Ton noch was drin ist. In 4 K wird dieser Film wahrscheinlich eine Augenweide werden!
 
Stirb langsam : Bild Alexander Godunov
DIE HARD (Quelle: filmstarts.de) Das ist nicht Charlie, sondern Karl!

LEFT BEHIND wurde die Nr. 111. Zu diesem Sondermüll mit Mr. Cage in der Titelrolle habe ich einen Blog verfasst. Dann nochmal DIE HARD und gleich hinterher WHITE HOUSE DOWN, der dieses Mal allerdings in der deutschen Fassung lief und dessen Synchro durchaus stimmig ist.  Ein sehr gut funktionierendes Double Feature!  THE PURGE: ANARCHY wurde damit die Nr. 114. Siehe auch hierzu meinen Blog. Die Nr. 115 wurde MINDSCAPE. Trotz solider Leistungen der Hauptdarstellerin und des Hauptdarstellers kam da nichtmehr rüber als das Niveau eines Fernsehfilms. Das Ende war nun auch nicht wirklich überraschend. Die Nr. 116 dann TRANSFORMERS – AGE OF EXTINCTION. Hierzu gibt es ebenfalls einen Blog von mir. Die Nr. 117 wurde MACHETE KILLS, dieses Mal jedoch in der deutschen Fassung und gesehen während meines Aufenthaltes auf der Teufelsinsel. Die Synchro  ist stimmig und passt zu dem Trashspektakel. Zurück im Heimkino als Double Feature COLD PREY – EISKALTER TOD (Fritt vilt) und COLD PREY 2 – KÄLTER ALS DER TOD (Fritt vilt 2) als die Nr. 118 und 119. Siehe hierzu auch den Blog, der in den nächsten Tagen reingestellt wird. Die Nr. 120 wurde ganz spontan THE EXPENDABLES 3 – A MAN`S JOB, weil der so ungünstig in der Videothek rumstand. Auch hierzu geht in den nächsten Tagen ein Blog raus.

Cold Prey - Eiskalter Tod : photo
COLD PREY (Quelle: filmstarts.de)

Um uns auf die vierte Staffel von THE WALKING DEAD einzustimmen und nach einem Jahr überhaupt wieder den Anschluss zu finden, haben wir die letzten neun Folgen der dritten Staffel (vom US-Import) noch mal geschaut und sind dann bis zur 5.Folge der vierten Staffel vorgestoßen. Das Bild ist auf jeden Fall sehr gut. Schade, dass es die 7.1 Dolby True HD Tonspur der US Fassung wieder nicht auf die deutsche Veröffentlich geschafft hat. Diese Akustik hat wahrlich Durchschlagskraft, wenn es zur Sache geht und ich fand, die Schüsse und die komplette Akustik der Schnellfeuerwaffen klingen in THE WALKING DEAD mit der 7.1 Tonspur realistischer und effektiver als in THE EXPENDABLES 3. Na, mehr zu diesem Flop in meinem Blog.

Eingestreut in dieses Halbjahr gab es noch STAR TREK – THE NEXT GENERATION SEASONS 4 und 5. Die Bildqualität ist weiterhin auf sehr hohem Niveau und der Sound des Originals ist fantastisch. Die deutsche Tonspur ist natürlich auch hier ein Fall für den Mülleimer. Bitte nicht einschalten!!

Lasst es krachen! Fahrt Eure Audiosysteme an die Grenzen... weckt die Nachbarn! Sichere Wege und viele tolle Filme in 2015 wünscht Euch

Dr. Rock


Liebe Leserinnen und Leser! Diese beiden Streifen konnte ich dank einer günstigen 2-Disc-Box direkt hintereinander sichten. Das Wendecover verkündet, dass sich in der Box „der vielleicht beste Slasher aller Zeiten“, „einfach ein fieser, gut gedrehter, schnell geschnittener Slasher-Film mit Bad Attitude“, der „überraschend und bitterböse“ ist, befindet. Kann das wahr sein?


COLD PREY (Quelle: outnow.ch)

In der norwegischen Produktion COLD PREY – EISKALTER TOD (Fritt vilt, 93 Minuten) von Roar Uthaug  aus dem Jahr 2006 sind fünf Freunde, nämlich Jannicke,  Morten Tobias, Eirik, Mikal und Ingunn, auf einem Snowboard Trip und werden durch einen Unfall gezwungen, in einem verlassenen Hotel Unterschlupf zu suchen und die Nacht dort verbringen. Es dauert seine Zeit, doch dann nimmt das Unheil seinen Lauf, denn ein Wahnsinniger hat es auf die Eindringlinge abgesehen: der Fjellmannen, so wird er zumindest in den Credits geführt. Genauso einfallslos wie das Drehbuch sind die Morde inszeniert. Der Fellmann ist in dieser Hinsicht nämlich ein stumpfer Zeitgenosse und fixiert auf eine spitze Hacke. Der Bodycount lässt sich bei fünf Personen an einer Hand abzählen und wer aus dem Hotel lebend rauskommt, ist von Anfang an klar. Es gibt keine überraschenden Wendungen und keine innovativen Ideen, ja, nicht einmal die Gewalt wird gezeigt. Es gibt die Akustik zum Tötungsakt,  der Rest bleibt schön im Off und damit der Fantasie überlassen.  Trotzdem schafft es der Streifen, einen grimmigen  ja,  geradezu erbarmungslosen Ton anzuschlagen.  Dies liegt wohl in erster Linie an den Darstellern, die ihre Sache wirklich gut machen und in ihrer Hilflosigkeit wahrlich Mitleid erregen. Auf der anderen Seite ist da die Optik des Films, die sehr unfreundlich rüberkommt und in Verbindung mit dem Setting eine  geradezu klaustrophobische Atmosphäre erzeugt.  Das Ende von COLD PREY sah nach Ende aus…


COLD PREY (Quelle: outnow.ch)

…aber im Jahr 2008 kam es zu einer Fortsetzung: COLD PREY 2 – RESURRECTION (Fritt vilt II, 89 Minuten), welche von Mats Stenberg inszeniert wurde und genau dort ansetzt, wo COLD PREY aufhörte. Der Schauplatz wechselt vom verlassenen Hotel in ein Krankenhaus, welches geschlossen werden soll. Die Polizei steht vor einem Haufen Leichen und nimmt die Ermittlungen auf, wodurch das Publikum an einige Hintergrundinfos über die Herkunft des Fjellmannen kommt, welche jedoch augenscheinlich nur dazu dienen, seine Wiederauferstehung einigermaßen erklärbar zu machen. So nimmt im Krankenhaus das Unheil seinen Lauf. Das Motiv des Killers? Unklar, aber gut, dass die spitze Hacke sauber verpackt bereit steht! Es gibt wieder keine überraschenden Wendungen und wieder keine innovativen Ideen, aber dieses Mal zumindest leicht erhöhte Schauwerte bei der Gewaltdarstellung.  Aber dafür von FSK 16 auf 18? Wer aus dem Krankenhaus lebend rauskommt, ist von Anfang klar und wer sich auskennt, weiß sogar sofort, in welcher Reihenfolge der Fjellmannen seine Opfer niedermachen wird. Der böse Grundton geht der Fortsetzung leider völlig ab (lediglich die niedliche Krankenschwester hatte mein Beileid) und das Ende sah nun gar nicht nach Ende aus.

http://www.best-horror-movies.com/image-files/cold-prey-2-corpse.png
COLD PREY 2 (Quelle: best-horror-movies.com)

Der Ton der deutschen Fassung liegt bei beiden Teilen in 7.1 DTS HD Master vor und kann mit einigen schönen Soundeinlagen punkten. Besonders der Anfang von COLD PREY ist akustisch sehr gut und erinnert an die Eröffnung von SEVEN (im Original natürlich!). Die obligatorischen Schreckeffekte sind gut in das Szenario eingebunden, aber wer erschreckt sich da noch, außer den Kindern? Die Synchro von COLD PREY ist durchaus gelungen. Die Sprecherinnen und Sprecher geben sich Mühe, das Leiden und die Verzweiflung der Darstellerinnen und Darsteller rüberzubringen. Leider ist die Synchro im zweiten Teil an einigen Stellen doch arg lustlos geraten und immer wieder klingen die Stimmen so gar nicht der Umgebung,  in der gesprochen wird. Die Tonspur der Originalfassungen von COLD PREY liegt im Gegensatz zu der Angabe auf dem Cover ebenfalls in DTS HD Master 7.1 vor.  COLD PREY 2 kommt in 5.1 DTS HD Master.   Diese Tonspuren profitieren von einem größeren Dynamikumfang und klingen dabei weicher und auch realistischer.

Beide Filme liegen im Format 2.35:1 vor. Das Bild von COLD PREY ist nahezu farblos und kommt rüber wie ausgewaschen. Beim Betreten des Hotels wird das Bild regelrecht schwarz-weiß und behält dann für den Rest der Laufzeit einen monochromen Grundton bei.  Bei einigen Aufnahmen wirken die Gesichter wie aus Wachs gegossen. Wie vermutet, handelt es sich um eine absichtliche Bildverfremdung. So gibt es im Bonusmaterial Hinweise darauf, dass anscheinend großer Aufwand betrieben wurde, um wahrscheinlich das Bild jeder Einstellung zu verändern.  Stellt sich die Frage, ob die unscharfen und verschwommene Aufnahmen nun Absicht sind oder dem Transfer geschuldet.  Diese Verfremdung des Bildes unterstützt definitiv den grimmigen Ton.  Das Bild von COLD PREY 2 ist dagegen ein normales Kinobild und daher wesentlich farbiger, heller, schärfer und zeigt an einigen Stellen sogar räumliche Tiefe, was offensichtlich auf ein größeres Budget zurückzuführen ist. Eine grimmige Optik hätte auch nicht zu einem Krankenhaus gepasst.

http://fotos.subefotos.com/f0bc5d89c1bb3a076d89bd3d50ad33e8o.jpg
COLD PREY 2 (Quelle: subefotos.com)

2010 brachten die Norweger einen 3. Teil raus: COLD PREY 3 – WIE ALLES BEGANN (Fritt vilt III). Was wird hier zu Tage gefördert werden?

Das Bonusmaterial besteht aus einem Audiokommentar des Regisseurs für Teil 2, einem Making of für beide Teile, einem Kurzfilm zu Teil 1, einer Featurette zu den Spezialeffekten für beide Teile, Trailern, entfernten Szenen und Outtakes zu Teil 2.


Liebe Leserinnen und Leser! Bevor am Wolfe Creek Meteoriten Krater in Blut gewatet wird, hier zunächst noch der Film, in dem die ehemaligen Actionhelden aus dem analogen Zeitalter ein zweites Mal zurückkehren. Was haben uns Barney & Co. dieses Mal mitgebracht?

Rückblick:
Der von Stallone inszenierte THE EXPENDABLES ist ein Söldnerfilm über Söldnerfilme, ein Genre Requiem mit zuweilen äußerst rasanten Schnittfolgen, welches uns  aussterbende  Actionhelden aus dem analogen Zeitalter noch einmal vorführt, ein Hybrid zwischen Western, Actionfilm und Politthriller, ein Film über entbehrliche Männer, deren Job der Tod ist und die zum Töten freigegeben sind, inszeniert als Seniorenaufstand mit jeder Menge Action und Sinn für Drama sowie blutigen und melancholischen Momenten.

Simon Wests THE EXPENDABLES 2 geht die Metaebene von THE EXPENDABLES völlig ab. Es handelt sich lediglich um eine in nur einigen Szenen funktionierende Persiflage auf Actionfilme, die jedoch leider viel zu viel Pulver am Anfang verschießt,  keinen Spannungsbogen hat und deren Handlung so dünn ist wie Frischhaltefolie, die ganz unten im Regal zum Verkauf ausliegt. Der exzessive Einsatz von billig aussehendem CGI Tötungssplatter   und anderen billig aussehenden Effekten aus dem Rechner törnt mächtig ab.

THE EXPANDABLES 3 von Patrick Hughes ist ein reiner Mainstream Action Film geworden. Diese Art Film muss ja nicht unbedingt schlecht sein, aber hier wird leider die pure Langeweile verbreitet. Auch bei den Actionszenen, die durch ständige Wiederholung und einfallslose Inszenierung, auch beim Ton, auffallen.  Irgendwie besteht THE EXPANDABLES 3 nur aus einem Vakuum, das sich in wohldosierten Abständen mit auf Hochglanz getrimmten Actionszenen füllt.

The Expendables 3 : Bild Arnold Schwarzenegger, Harrison Ford
Quelle: filmstarts.de

Warum dieser Director´s Cut nun ab 18 Jahren freigegeben wurde, ist mir ein Rätsel. Trotz exzessiver Schusswechsel aller möglichen Kaliber und des Einsatzes handlicher Messer gibt es nämlich keinerlei blutige Momente und es werden auch keine Knochen in dramatischen Nahkämpfen zerschmettert. Was unterscheidet diesen Film von WHITE HOUSE DOWN, der einen grünen FSK Kleber trägt? O.K., der war krasser in der Gewaltdarstellung… ich habe in Erinnerung,  dass in WHITE HOUSE DOWN einem Bösewicht ein Handgranatengürtel um den Hals gehängt und dieser dann in die Luft gesprengt wurde. Das hat wenigstens Stil und die Kinder kommen auf ihre Kosten. Diese 18er Freigabe ist der größte Unsinn des Filmuniversums, denn THE EXPANDABLES 3 ist auch in dieser Fassung lupenreine PG 13 Gülle!  Die Handlung ist dünner als die billigste Alufolie und so vorhersehbar wie das Reißen dieser Folie. Mel Gibson als Ex-Expendable Conrad Stonebanks und nun Erzfeind von Barney Ross  dachte wohl, er spielt wieder  Mastermind Luther Voz und dreht einen weiteren Teil von MACHETE. Was für ein Hampelmann! Warum kann nicht ein kranker Geist wie Hans Gruber wieder auferstehen? Gerne mit einem Karl im Gepäck!

The Expendables 3 : Bild Dolph Lundgren
Quelle: filmstarts.de

Die Tonspur der Originalfassung liegt in Dolby Atmos vor (im Kern 7.1 Dolby True HD) vor. Die Dolby True HD Tonspur  ist durchaus in der Lage, die Muskeln des Audiosystems zu testen. Der Ton ist die gesamte Laufzeit wirklich sehr gut… ein wunderbarer, kräftiger Bass und immer wieder sind alle sieben Lautsprecher im Einsatz. Auch bei all dem Geballere und den Explosionen sind die Dialoge immer klar zu verstehen. Trotzdem ist der Auftakt des Films schon der soundtechnische Höhepunkt, denn die weiteren Actionszenen sind akustischer Einheitsbrei und auch optisch ziemlich belanglos inszeniert, so dass sie regelrecht an mir vorbeigeplätschert sind. Keine Speerspitzen akustischer Gewalt, die aus einem Soundmassaker hervorstechen müssen und dieses wohlige Klingeln in den Ohren erzeugen und auch es gibt auch keine filigranen Effekte im Effektgewitter. Da helfen auch die Panzer nicht, die nach dem dritten Schuss auf dieselbe Stelle akustische Langeweile erzeugen.

The Expendables 3 : Bild Sylvester Stallone
Quelle: filmstarts.de

Die Vorgänger sind in dieser Hinsicht wesentlich einfallreicher, abwechslungsreicher und auch aggressiver ausgefallen. Stallone hat es in THE EXPANDABLES geschafft, im Showdown akustische und optische Gewalt  – besonders durch die rasanten Schnittfolgen – perfekt zu verschmelzen und hat über die gesamte Laufzeit immer wieder nette akustische Gimmicks eingestreut. Diese Akustik, die im richtigen Moment filigran und im richtigen Moment brachial ist, ist ein Man´s Job! THE EXPANDABLES 3 hat nicht ganz die „Wolldeckenakustik“ von THE AVENGERS, IRON MAN 3 oder THE WOLVERINE, kommt aber nah dran. Die Action ist allerdings schon auf Marvel Niveau gesunken. Teil 4 dann auch mit perfekter Kindertonspur?  

Das Bild liegt im Format 2.35:1 und sah auf meiner Cinemascope Leinwand sehr gut aus: detailreich, scharf und immer wieder mit räumlicher Tiefe.

The Expendables 3 : Bild Antonio Banderas, Dolph Lundgren, Jason Statham, Sylvester Stallone, Wesley Snipes
Quelle: filmstarts.de

Tja, begrabt die Expendables an der Biegung des Flusses oder meinetwegen in der Schlucht und legt Euch WHITE HOUSE DOWN und DIE HARD als Double Feature in den Player! Da gibt es tolle Darsteller, Action, Dramatik, Spannung, Witz, blutige Momente, Kämpfe Mann gegen Mann, fiese Schurken und in DIE HARD eine exzellente Kameraarbeit .


 


Als Einstimmung auf die in Kürze folgenden Blogs mit Blu-ray Reviews von WOLF CREEK und WOLF CREEK 2 (beide GB-Import) hier Auszüge aus meinem Tagebuch von der Tour zum Krater, dem Aufenthalt dort und der Fahrt zurück. Vielleicht seht Ihr die Filme  nach diesen Zeilen mit anderen Augen, oder, falls Ihr sie noch nicht gesehen habt, werdet nach dem Lesen der Reviews zumindest neugierig darauf, auch wenn Ihr nicht unbedingt ein Faible für diese Art Filme habt. Was aus Australien kommt, ist definitiv anders als das gebügelte Zeug aus Hollywood!

Australien zu bereisen nur mit einem Kombi war auf die Dauer zermürbend… so schön es auch war. Enorme Hitze (monatelang nicht einen Tropfen Regen!), Fliegen Bremsen, Moskitos, Blutegel, Zecken und riesige beißende Ameisen… dazu immer auf der Hut sein vor Schlangen, Spinnen und Skorpionen. Keine Nächte in Hotels oder auch nur irgendeiner kommerziellen Unterkunft… pennen im Auto oder im Zelt an Rastplätzen am Highway oder mitten im Outback, irgendwo auf einer passenden Fläche, war angesagt. Eine Kühlung für Nahrungsmittel oder Getränke? Könnt Ihr vergessen! Das Wort BASIC bekommt hier seine wahre Bedeutung. Zwischendurch immer wieder mehrtätige Wanderungen durch die Wildnis, die es wirklich in sich hatten. Das Wasser war bei diesen zehrenden Märschen so streng rationiert wie in FLIGHT OF THE PHOENIX! Im Auto hatten wir zur Sicherheit immer 80 Liter Vorrat dabei.


Unterwegs im Outback

Kurz vor unserem Abflug 2007 aus Neuseeland rüber nach Melbourne hatten wir WOLF CREEK auf DVD gesehen. Eine Reiseroute durch Australien hatten wir nur ganz grob geplant, aber da wir schließlich durch Westaustralien wollten, sprach nichts dagegen einen Abstecher zum Krater zu machen. Aber Martina bekam es nach diesem Streifen mit der Angst zu tun und meinte, da fährt sie nicht hin weil „der Wahnsinnige noch irgendwo das draußen sein soll“. Doch nur knapp drei Monate später und etliche tausend Kilometer weiter waren wir in Westaustralien angekommen und standen an der Abzweigung zum Wolfe Creek Meteoriten Krater. Wer hätte das gedacht? Und wer hätte gedacht, dass es Jahre später einen zweiten Teil von WOLF CREEK geben würde?



Westaustralien ist riesig! Es ist der größte Staat des Landes. Ein Drittel der Landmasse Australiens bildet diesen Bundesstaat. Dies ist eine Fläche, die ungefähr halb so groß ist wie Europa. In diesem riesigen Gebiet leben eigentlich nur 800.000 Menschen, weil 1,3 Millionen der 2,1 Millionen Menschen allein in Perth und dessen Einzugsgebiet leben. Für den Rest Westaustraliens bleiben somit nicht mehr viele Einwohner übrig. Nur sehr wenige Touristen durchqueren Westaustralien. Hier kann man hunderte Kilometer mit dem Auto fahren und begegnet keinem weiteren Fahrzeug. Ich glaube, wir sind nur einmal von einem Auto während der Tour durch Westaustralien überholt worden. Die Bremsen mussten nur betätigt werden, wenn gestoppt werden sollte oder Kadaver auf der Straße umfahren werden mussten. Wer hier verschwindet, wird sehr wahrscheinlich wirklich nicht mehr auftauchen. Es geht das Wort, in Westaustralien soll „nichts zwischen nichts“ sein.


Nächtlicher Besuch

Hier nun die Eintragungen aus dem Tagebuch vom Abstecher zum Wolfe Creek Meteoriten Krater, der im Jagdgebiet vom Mick Taylor, dem Graf Zaroff des Outback,  liegt.  

Wolfe Creek Meteoriten Krater


24.08.07: Leycester´s Rest – Halls Creek – Wolfe Creek Crater Nationalpark (255 km)

Nachdem die Sonne gestern so früh weg war, sind wir heute nicht überrascht, dass es schon um kurz nach 5.00 Uhr hell wird. Wir passen uns an und sind daher schon um vor 7.00 Uhr wieder auf dem Great Northern Hwy und genießen den Ausblick auf die tolle Landschaft. Die Straße kreuzt viele Flüsse und immer wieder kommen einspurige Brücken. Der Roadkill ist heftig. Raubvögel und Aasfresser haben sich bei den Kadavern, von denen Teile manchmal über der Straße verteilt liegen, versammelt. Nähert sich ein Fahrzeug, fliegen die Krähen immer in die richtige Richtung davon. Die Adler und Bussarde sind da nicht so verlässlich, zumal gerade die Adler mit ihren riesigen Schwingen nur sehr langsam in die Luft kommen. Also immer schön abbremsen und langsam an den Tieren vorbei.


ROADKILL

Nach knapp 100 km Fahrt stoppen wir in Halls Creek. Dieses Nest soll 1.590 Einwohner haben. Dazu gehören die Kommunen der Kidja, Jaru und Gooiyandi People. Der Spritpreis beträgt hier nur 1,399 $/Liter. Der Commodore wird vollgetankt. Danach auf den Lokus und ab ins Visitor Centre, wo wir ein paar Infomaterialien greifen. Schon sind wir wieder im Auto. Im Radio laufen die Nachrichten und es kommt eine Meldung, dass in Westaustralien 180.000 Leute fehlen, um die Wirtschaft einigermaßen eigenständig in Gang zu halten. Die Regierung lockt mit Ausbildungsverträgen und will die Einwanderungsgesetze lockern. Zwei Minuten nach der Meldung fahren wir am Ortsausgang an einer Ansammlung von Schrottfahrzeugen und Müllhaufen vorbei. Mittendrin sitzen einige Aboriginals.

16 km nach Halls Creek kommt die Abzweigung zum Wolfe Creek Meteoriten Krater. Bis dorthin sind es 135 km Schotter- und Sandpiste. Die Tanami Road führt von hier durch die Tanami Wüste bis Alice Springs (897 km). Der Lonely Planet empfiehlt für diese Strecke einen 4 WD. Im Campingführer steht, es wäre bis zum Krater auch mit einem konventionellen Fahrzeug zu schaffen. Auf einem Campingplatz haben wir einen Reisenden kennen gelernt und der meinte, dass nur die letzten 23 Kilometer ganz schlimm wären. Diese „letzten Kilometer“ gehören laut Straßenkarte nicht zur Tanami Road. Es handelt sich hierbei um eine private Farmstraße, die wohl eine Abkürzung zur Duncan Road ist. Wir werden sehen, wie weit wir kommen. Wird es zu hart, drehen wir um.

Die ersten 20 km kommen wir locker voran. Die Tanami Road ist hier breit und hat nur kleine Rippeln. Alle paar hundert Meter liegen leere Bierdosen – natürlich „VB“ – oder Haufen von Dosen mit „VB“ Karton daneben. Dies sticht besonders übel ins Auge, weil es am Highway so gut wie keinen Müll am Straßenrand gab. Wahrscheinlich wird dort öfter der Müll beseitigt, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass auf dem Highway weniger Idioten ihren Müll aus den Fahrzeugen werfen. Vielleicht dauert es aber auch nur länger, bis die Gegend zugemüllt ist, weil so wenig Verkehr herrscht. Warum hier nun überall diese „VB“ Dosen? Ich kann dafür nur eine Erklärung finden: 170 km vom Highway entfernt liegt Billiluna (Minidibungu). Hierbei handelt es sich um eine Aboriginal Kommune. Viele dieser Kommunen sind „Dry Communities“, was bedeutet, es ist nicht nur verboten, dort Alkohol zu konsumieren, sondern bereits der Besitz ist strafbar. Also saufen die Aboriginals auf dem Weg in die Kommune ihre Dosen leer und werfen das Beweismaterial aus den Fenstern. Zu den Bierdosen gesellen sich Autobatterien, zerfetzte Reifen und Autowracks, von denen einige abgefackelt wurden. Hin und wieder liegt ein zerfahrenes Beuteltier im Dreck. Uns kommen zwei Pkw mit hoher Geschwindigkeit entgegen. Beide sind vollbesetzt mit Ureinwohnern, die uns freundlich zuwinken. Wir winken zurück.



Wir rütteln nun über eine Gravelroad, die mit jedem Kilometer übler wird. Der Roadkill, die ausgebrannten Autowracks, die flirrende Hitze und die Landschaft mit ihrem niedrigen Buschbewuchs sowie den riesigen Termitenhügeln lassen ein Gefühl von Endzeit aufkommen. Eine kleine Windhose aus rotem Sand rast von links nach rechts über die Straße. Ich habe plötzlich das Gefühl, als ob wir schon ewig unterwegs sind und nicht vorankommen. Die Piste ins Nichts? Es geht nur noch mit 20 – 30 km/h vorwärts, die Rippeln schlagen voll durch und manchmal rutscht der Wagen seitlich weg. Dicke Felsplatten ragen immer wieder aus dem Schotter. Plötzlich erscheint ein Schild auf der anderen Straßenseite und für die andere Richtung: „Grader ahead!“ Wir haben keinen Grader gesehen, aber die Straße ist ab hier top. Martina fährt noch ein paar Kilometer und übergibt mir dann das Kommando. Die Hälfte der 135 Kilometer ist geschafft.

Ich schaffe es, 70 Sachen zu machen und wirbele viel roten und weißen Staub auf. Nur nicht zu schnell werden. Bei der guten Straße ist die Versuchung, das Gaspedal durchzudrücken,  wirklich groß. Ein Schild zeigt an, dass wir links abbiegen müssen. Die letzten 23 Kilometer stehen an. Wir müssen durch eine Pforte, die wir hinter uns wieder verschließen. Was hinter diesem Gatter kommt, hat mit Straße nichts mehr zu tun. Ein aufgewellte und versandete Piste, auf der ich uns nur mit 10 – 20 km/h und manchmal sogar nur im Standgas voranbringen kann. Nur etwas schneller und es fängt im Auto wie verrückt an zu klappern. Das Lenkrad springt mir fast aus der Hand. Schließlich passieren wir zwei weitere Gatter und müssen nun durch ein trockenes Flussbett. Die Steine, die darin liegen, sehen so gemein aus, dass wir beim Durchfahren die Luft anhalten. Danach können wir endlich den Kraterrand sehen. Wenig später haben wir es geschafft! Wir fahren auf den Platz, wo die Buchten fürs Camping sind. Es ist niemand da und wir sind froh, als wir nach einer Runde über den großen Platz eine einigermaßen schattige Stelle für uns und das Auto finden. Größere Bäume sind hier eine Rarität. Fahrtzeit: 3 Stunden 50 Minuten. Ich bin erledigt und völlig verspannt.



Um uns herum nur niedrige Büsche, flaches Gras und unzählige kleine, kegelförmige Termitenhügel. Der Blick nach Osten wird eingeschränkt durch den Kraterrand. Nach dem wir uns aufgestellt haben, machen wir eine Teerunde. Anschließend bauen wir das Zelt auf. Zwischen zwei Bäume spanne ich ein Tarp, so dass das Zelt dahinter im Schatten stehen kann. Nach dieser Hardcorefahraktion brauchen wir eine Runde Augenpflege. Zum Krater werden wir uns erst morgen früh begeben. Mal sehen, vielleicht bleiben wir eine weitere Nacht hier. Morgen diese Horrorstrecke schon wieder zurück? Momentan schwer vorstellbar. Weit werden wir danach ohnehin nicht mehr kommen.

Nach der Auszeit kommt ein Kaffee auf den Tisch. Einige 4 WDs fahren zum Krater hoch. Nach Besichtigung des Kraters fahren sie die Strecke zurück. Ein Bulli steht nun auf dem Campingplatz. Der Nachmittag ist äußerst kurz. Dieser frühe Abgang der Sonne ist wirklich gewöhnungsbedürftig. Die Sonne verschwindet und anschließend wird der Himmel gleißend gelb. Der Mond, der schon seit heute Mittag als fast volle Scheibe zu sehen ist, wirft wenig später ein bleiches Licht auf die Landschaft. Eine fantastische Atmosphäre. Die Fliegen begeben sich zur Nacht, ein paar Mozzies tauchen auf und Grillen fangen an zu zirpen. In der Ferne wackeln ein paar Lichter. Kommen da etwa noch welche die Straße hoch? Tatsächlich, es erscheint ein Kombi. Na, die haben wirklich Nerven. Also weitere Camper für die Nacht. Wir spannen die Außenhaut über das Zelt und legen uns hin. Irgendwann in der Nacht sind die Grillen verstummt und es fiepen auch keine Fledermäuse. Es herrscht eine ultimative Stille.


BASISLAGER BEIM KRATER

25.08.07: Aufenthalt beim Meteoriten Krater

Mit der frühen Sonne kommen wir in Bewegung. So sind wir nach dem Frühstück bereits um kurz vor 7.00 Uhr auf dem Weg zum Krater. Unser Nachbar sitzt vor seinem Bulli und wir wünschen uns gegenseitig „Good Morning“. Wir gehen die Straße hoch, die zu einem Shelter am Kraterrand führt. Dort sitzen die vier Insassen des Kombis und frühstücken. Wir unterhalten uns mit ihnen. Dabei kommt heraus, dass sie natürlich auch „Wolf Creek“ gesehen haben. Eine Tafel informiert, dass sich dieser Krater vor 300.000 Jahren geformt haben soll, als ein mehrere tausend Tonnen schwerer Eisenmeteorit eingeschlagen ist. Der Krater hat einen Durchmesser von 835 m und ist 50 m tief. Es ist der zweitgrößte Meteoritenkrater der Welt. Soweit die Stimme der Wissenschaft. Was meinen die Ureinwohner? Die Jaru und die Walmajarri People haben da andere Geschichten. Laut den Jaru bewegten sich zwei Regenbogenschlangen durch das Land von Jurabalru (Sturt Creek) und Ngurinny (Wolfe Creek). Gardimal – so der Name  der Ureinwohner für den Krater – ist der Ort, wo eine der Schlangen aus dem Boden kam. Die Geschichte der Walmajarri berichtet von einer Regenbogenschlange mit dem Namen Karlputa, die von Bidyyadunga (an der Südküste von Broome) nach Gardimal kam. Karlputa, die von der See kam, durchbrach hier den Boden und deshalb ist das Zentrum des Kraters salzig. Karlputa liegt noch immer unter dem Krater.

Wir gehen hoch zum Kraterrand. Von dort haben wir einen schönen Blick über den Krater und in sein Zentrum, das mit Büschen und kleinen Bäumen bedeckt ist. Eine weiße Salzkruste ist dort klar erkennbar. Wir steigen hinunter, was wir wegen des losen Gerölls und des feinen Staubes, der die Steine rutschig macht, sehr vorsichtig angehen lassen. Unten angekommen, folge ich einem Trampelpfad in das Zentrum. Von oben machte der Krater keinen großen Eindruck auf mich, aber aus dieser Perspektive erscheint er mir riesig. Martina sieht winzig klein aus, wie sie da in einiger Entfernung den Kraterrand runtersteigt. Eine seltsame Atmosphäre herrscht hier. Ich kann sie nicht beschreiben, aber vom Gefühl her ist es hier unten ganz anders als auf dem Rand. Martina ist noch beim Abstieg.


Martina beim Abstieg in den Krater

Ich entschwinde zwischen den Büschen und gehe bis zum Kraterrand gegenüber. Von hier werfe ich einen Blick zurück. Sieht toll aus. Auf dem Rückweg treffe ich zwischen den Büschen Martina. Sie hat kein gutes Gefühl hier unten – „einen Stein im Bauch“ – und will wieder raus.


Im Krater

Wir verlassen den Krater und haben auf dem Rand tatsächlich wieder „bessere“ Luft. Hier treffen wir auf unseren Nachbarn und erfahren, dass er Australier ist. Er hat vor, ebenfalls eine zweite Nacht hier zu verbringen und hat auf uns gewartet, weil er den Krater für sich alleine haben will. Er steigt hinab ins Zentrum und wir gehen zurück zum Zelt.


Blick ins Outback

Es ist so windig geworden, dass wir das Tarp vor dem Zelt wegnehmen und als zusätzlichen Windschutz gebrauchen. Ich bin gerade auf dem Plumpsklo, als es plötzlich so heftig aufbraust, dass der Wind sogar den Lokus zum Wackeln bringt. Als ich rauskomme, sehe ich gerade noch, wie Martina samt Stuhl und Tisch im Staub einer Windhose verschwindet, die auf mich zukommt. Ich verschwinde blitzschnell hinter dem Lokus und der Wirbel saust vorbei. Er hat es geschafft, einen Topf vom Autodach zu befördern. Wir schreiben, lesen, trinken Tee und echten Kaffee. Ein gemütlicher Tag in einer schönen Gegend. Am Nachmittag mache ich mich noch einmal auf zum Krater. Ich will ein Foto vom Kraterrand in das Zentrum machen. Das war heute Morgen wegen „Sonne von vorne“ nicht möglich. Auf dem Kraterrand angekommen, stelle ich fest, dass die Lichtverhältnisse nun ideal für das Foto sind. Nach dem Schnappschuss gehe ich sofort wieder runter. Am Shelter treffe ich auf einen Typen, der – wie sollte es anders sein? – auch „Wolf Creek“ gesehen hat und nur deswegen hier ist. Er ist Australier und hat erst durch den Film von diesem Meteoritenkrater erfahren. Er nimmt mich in seinem 4 WD zurück zum Campingplatz.


Blick in den Krater

Martina hat inzwischen Besuch von unserem Nachbarn bekommen. Später gesellt sich der andere Australier ebenfalls zu uns und wir haben eine unterhaltsame Runde mit John und Paul. Paul gibt eine Runde eiskaltes Dosenbier aus. Martina genießt das Bier, ich bleibe weiterhin im Trockendock. Wir erfahren, dass es am 28.08. eine Mondfinsternis gibt und Paul sie von hier aus beobachten will. Die Eklipse ist nur von Australien und Neuseeland aus zu erkennen. John klärt uns darüber auf, dass all die älteren Australier, die mit Campervans unterwegs sind, als „Grey Headed Nomads“ bezeichnet werden. Ich finde, das passt sehr gut zu den „reisenden Wohnmobilrentnern“.


Angepasste Lebensform

Unsere Runde löst sich auf, als es bei John und Paul Zeit für das Abendessen wird. Das Essen kommt bei ihnen früh auf den Tisch, weil sie bei Tageslicht essen wollen. Wir sind die, die mit den Kopflampen speisen. Dem Wind geht die Puste nicht aus und in der Nacht rüttelt er kräftig am Zelt.


26.08.07: Wolfe Creek Meteorite C. – Halls Creek – Rest Area „Mary Pool“ (263   km)

Kurz vor 7.00 Uhr rollen wir vom Platz. Paul winkt, wir winken zurück. John ist bereits abgerückt. Martina schafft es, die Folterstrecke bis zur Tanami Road in unglaublichen 40 Minuten zu fahren. Ich bin angespannt und meine Hände schwitzen. Auf dem letzten Stück kommt uns ein Radfahrer entgegen. Martina stoppt auf ein Zeichen von ihm. Er will wissen, wie lange es noch so weiter geht. Die Antwort lautet: „All the way!“ Diese Radfahrer sind wirklich härter als beinhart. Auch den Rest der Gravelroad bis zu Great Northern Highway zieht Martina souverän durch. Trotz des guten Starts kommen wir auf eine Fahrtzeit von 3 Stunden und 10 Minuten.

Wir fahren zurück bis Halls Creek. Auf diesen 16 Kilometern vom Highway nimmt der Roadkill neue Dimensionen an. Die Anhäufungen von Kadavern führen zu einer regelrechten Slalomfahrt. Es handelt sich um große Kängurus, von denen manchmal bis zu fünf Tiere auf nur 100 m Strecke liegen. In Halls Creek wollen wir tanken, duschen und Geld aus dem Automaten holen. Wir sind nämlich nahezu abgebrannt. Die Dusche beim Roadhouse soll 4,-- $ pro Nase kosten. Da verzichte ich und versuche, einen Geldautomaten zu lokalisieren. Halls Creek hat die Atmosphäre einer Geisterstadt. Es ist brütend heiß und bis auf ein paar Aboriginals, die hier und da im Schatten sitzen, ist niemand zu. Der Supermarkt, der einen ATM hat, ist geschlossen. Ich gehe zurück zum Roadhouse. Na gut, also fülle ich unsere Wasserkanister. Hier wieder übelstes Chlorwasser. Nur gut zum Füße waschen. Ich frage einen Typen von der Tanke, ob es außer dem Automaten im Supermarkt einen weiteren ATM gibt. Antwort: „No, that´s the only one.“ Also nix mit Cash. Als Martina wieder da ist, vertanken wir unser letztes Bargeld (9,40 $) und verlassen dieses Kaff. An der Abzweigung zur Tanami Road stoppt Martina und ich übernehme den Commodore.

Knapp 100 km weiter ist unsere Fahrt für heute schon beendet. Es reicht uns. Wir fahren den Rastplatz „Mary Pool“ an, der ein paar hundert Meter vom Highway entfernt an einem trockenen Creek liegt. Über eine Brücke erreichen wir einen großen Platz mit riesigen Ghost Gum Trees, die reichlich Schatten spenden. Unter einem solchen Baum parke ich. Hier lässt es sich fast aushalten. Für den ultimativen Schatten muss jedoch ein Tarp aufgespannt werden. Darunter lässt es sich aushalten. Papageien, die in den Bäumen sitzen, machen einen irren Lärm. Es müssen wohl Hunderte von den weißen Krächzern mit der Haube auf dem Kopf hier sein. Der Platz ist wirklich gut besucht, es kommt jedoch kein Gefühl von „vollem Platz“ auf und auch die zwei brummenden Generatoren stören nicht groß. Martina entdeckt den Bulli von John und geht rüber, um „Hallo“ zu sagen. Einige Kühe laufen zwischen den Wohnmobilen rum. Einer unserer Nachbarn macht uns darauf aufmerksam, dass sich im Flussbett in einem Wasserloch ein „Freshie“ befindet. Nach einer Tasse Tee gehen wir runter ins Flussbett, um uns das Krokodil anzusehen. Es sitzt in einem Wasserloch, regungslos, wohl in der Hoffnung einen der Vögel, die sich am Wasser aufhalten, schnappen zu können. Viel Wasser ist nicht mehr da. Wir lassen das Reptil in Frieden und gehen wieder zurück. Plötzlich rast eine große Windhose durch das sandige Flussbett und zieht vor einem Bus vorbei, der gerade dabei ist, über die Brücke auf den Rastplatz zu fahren. Sie verschwindet zwischen ein paar Büschen und Bäumen, die von dem Wirbelwind herumgeschlagen werden.

John kommt rüber und wir unterhalten uns. Er ist erstaunt, dass wir so gut Englisch sprechen und sogar englische Bücher lesen. John erzählt von Morden, die Australien mal an Touristen begangen wurden. Seltsam, denn als wir auf auf “Wolf Creek” zu sprechen kommen, stellt  sich heraus, dass er den Film nicht gesehen hat. Sein Motto lautet „It can happen everywhere.“  Als es Zeit wird für sein Abendessen, rückt er ab. Wir essen wieder im Schein der Kopflampen. Am frühen Abend sammeln sich die Papageien und fliegen geschlossen davon. Heute geht es ab in ein Zelt ohne Außenhaut, weil es nämlich sehr warm ist. Kurze Zeit später verstummen die Generatoren und wir haben eine angenehme Nacht.

Soweit das Tagebuch zu diesem Abstecher! Es war schon interessant und spannend, die beiden Filme direkt hintereinander zu sehen. Es wurde viele Erinnerungen wach. Weitere Einzelheiten dann in den Blogs mit den Reviews.


Im Nachgang zu dem Auszug aus meinem Tagebuch jetzt zunächst das Review zu WOLF CREEK (99 Minuten) aus dem Jahr 2005.  

In dem Regiedebüt Greg McLean, der auch für die Produktion verantwortlich ist und das kompromisslose Drehbuch verbrochen hat, sind drei Backpacker, nämlich Liz, Kristy und Ben, auf dem Weg von Broome, das im Norden Westaustraliens liegt, nach Cairns, das im Norden an der Ostküste von Queensland liegt.  Ein längerer Trip! Sie machen einen Abstecher von der Hauptstrecke zum Wolfe Creek Meteoriten Krater und geraten dabei in die Fänge von Mick Taylor, der es auf Touristen abgesehen hat. Der psychopathische Sadist kennt kein Erbarmen…


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Quelle: bushwalkingtours.com.au

Wieder einmal sind es junge Leute, die unterwegs sind, um ein wenig Spaß zu haben und das große Abenteuer zu suchen, dabei jedoch vom Bösen gefunden werden.   Trotz des abgedroschenen Konzepts ist WOLF CREEK für mich eine finstere Perle des australischen  Films. Ein Streifen,  der durch eine äußerst effektive  Verbindung von Naturaufnahmen, realistischen Kulissen, toller Ausleuchtung, Kameraarbeit im Doku Stil, Masken und Musik echten Terror und Schrecken vermittelt. Zudem sind die Leistungen der Darsteller wirklich beachtlich. Das Backpacker Trio wird in der ersten Hälfte des Films so sympathisch rübergebracht, dass es schwerfällt, ihrem Leiden und dem sadistischen Treiben des Mick Taylor zuzusehen. Dieser Mann ist der gnadenlose Wahnsinn in Person und wird von John Jarratt mit einem erschreckenden Realismus verkörpert. Sein Outfit, seine Sprechweise, seine Gestik und seine Mimik sind einfach fantastisch. Er ist abstoßend und faszinierend zugleich! Mick Taylor ist Jäger und seine Beute sind Touristen… der Mann ist der Graf Zaroff des Outbacks, welches das perfekte Jagdrevier darstellt. Warum Büffel und Schweine jagen, wenn es streunende Touristen gibt?

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Quelle: hellomagazine.com

Das Bild liegt im Format 1.85:1 vor und kommt nicht in der Bildqualität neuerer Produktionen daher. Dies wird nicht dem Transfer geschuldet sein, sondern wohl eher dem Budget und den Bedingungen beim Dreh. Die Farben sind toll und die Nahaufnahmen äußerst scharf. Die Nachtaufnahmen vermitteln die Dunkelheit im Outback sehr gut. Besonders in der der zweiten Hälfte des Films ist sehr wenig Licht vorhanden. Trotzdem sind die Sets perfekt ausgeleuchtet und besonders die Gesichter immer perfekt angeleuchtet. Der Einsatz der der Lampen wurde wirklich geschickt gemacht.  Der Kameramann Wes Gibson hat einige tolle Aufnahmen vom Outback geschossen und es gibt eine besonders schöne Aufnahme vom Krater aus der Vogelperspektive (nicht die oben!)

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Quelle: internalbleeding.net

Die Tonspur kommt in 2.0 Dolby Digital. Um die Dialoge aus dem Center zu bekommen, habe ich am Receiver Dolby PlxII Movie eingestellt. Erwartet kein Effektgewitter und auch keinen bombastischen Soundtrack oder gar Raumklang. WOLF CREEK brennt in Sachen Akustik auf Sparflamme, was jedoch nicht bedeutet, dass die Tonspur mies ist. Die Akustik unterstützt die Ereignisse ziemlich effektiv.  Der Film ist zudem dialoglastig, denn schließlich ist Mick Taylor kein stummer Killer mit einer Spitzhacke oder ein schweratmender Psychopath mit einer Maske, sondern ein Mensch, der gerne redet. Ja, tatsächlich! An einigen Stellen wären englische Untertitel wirklich nicht schlecht gewesen, denn dieser australische Slang, den Jarratt da zwischen den Zähnen rauspresst, ist schon ein Knüller. Da ist jede Synchro zwecklos! Ein deutscher Mick Taylor? Undenkbar!

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Quelle. dramastyle.com

Das Bonusmaterial besteht aus einem Audiokommentar vom Regisseur und den Darstellerinnen sowie dem Darsteller der Backpacker, einem Trailer, einem Making of, einem Interview mit John Jarratt, der tatsächlich gut zu verstehen ist, entfernten Szenen, einem „Hinter den Kulissen“ und einem Trailer.

Ich habe eine Blick in die Straßenkarte geworfen und festgestellt, dass es von Broome bis zum Krater nur etwas über 800 Kilometer sind. „Nur“ deshalb, weil 800 Kilometer in Australien keine lange Strecke ist. Wir sind nie so viele Kilometer an einem Tag gefahren, haben aber Australier getroffen, die an einem Tag sogar über 1.000 Kilometer abgerissen haben. Von Broome bis Cairns sind ca. 4.100 Kilometer über Hauptstrecken. Sicher eine tolle Route, von der etliche Abstecher möglich sind und auf der man schon Wochen unterwegs sein kann.

Wolf Creek : Bild Cassandra Magrath, Greg McLean
Quelle: filmstarts.de

Wir sind aus der anderen Richtung gekommen, allerdings nicht aus Cairns, sondern waren vorher in Darwin, hatten danach eine 14tägige Zwangspause auf einem Rollfeld aus dem 2. Weltkrieg wegen einer Zahnwurzelbehandlung und waren somit erst nach dem Aufenthalt am Krater in Broome, das an der Küste am Indischen Ozean liegt. Der Strand von Broome mag schön sein… ob im Film die Küste von Broome gezeigt wird, ist allerdings fraglich. Für eine Aufnahme an einem Strand wird das Team wohl kaum bis dorthin gefahren sein. Broome selbst ist jedenfalls ein Drecksloch gewesen. Überall Müll! Sogar die Mangroven waren voll mit Abfällen und mittendrin saßen die Aboriginals und haben gesoffen. In Broome haben wir daher nur eingekauft und unsere Wäsche gewaschen. Hey, da fällt mir ein, Kinoeintritt  sollte da 15 Dollar kosten und der Typ an der Kasse meinte noch:  „It´s cheap!“

Der Stopp der Backpacker in Emu Creek sollte wohl ein paar skurrile Gestalten des Outbacks zeigen. An Emu Creek kann ich mich jedenfalls nicht erinnern. Hey, die Australier sind nette Typen! Solche Gestalten haben wir jedenfalls nicht getroffen. Halls Creek, wo das Trio übernachtet, habe ich im Tagebuch erwähnt. Gab es da wirklich einen Campingplatz?

Die Tour zum Krater wird im Film sehr abgekürzt gezeigt. Und dann will das Trio auch noch sofort wieder zurück. In der Dunkelheit! Mit dieser Karre! Na, es ist ja nur ein Film und wer nicht da war, weiß schließlich nicht, wie es um die Örtlichkeiten bestellt ist. Ihr schon, denn Ihr habe ja meinen Auszug aus dem Tagebuch gelesen, oder etwa noch nicht? Wahrscheinlich gab es eh nur einen Drehtag am Krater und der Rest wurde in der Nähe einer größeren Stadt aufgenommen.

Mick Taylor darf wieder Touristen jagen in WOLF CREEK 2. Dieser Streifen ist wegen seiner Schauwerte leider von Zensurmaßnahmen nicht verschont geblieben, so dass ich auch hier zum GB-Import gegriffen habe. Das Review hierzu folgt in Kürze.

Wolf Creek : Bild Greg McLean, John Jarratt
Quelle: filmstarts.de


Horrido, lieben Leserinnen und Leser! Im Nachgang zu den Auszügen aus meinem Tagebuch jetzt das Review zu WOLF CREEK 2 (106 Minuten).

In der Fortsetzung aus dem Jahr 2013, ebenfalls inszeniert von Greg McLean, sind die beiden deutschen Backpacker Rutger und Katarina per Anhalter unterwegs durch Australien. Nach einem Besuch beim Wolfe Creek Meteoriten Krater machen sie die äußerst unangenehme Bekanntschaft mit dem psychopathischen Mick Taylor, der hier immer noch sein Jagdrevier hat und weiterhin seiner Vorliebe, der Jagd auf streunende Touristen, nachgeht, um Australien wunderschön zu halten.

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(Quelle: nationaltimes.com.au)

John Jarratt ist für WOLF CREEK 2 wieder in das Outfit von Mick Taylor geschlüpft:  kariertes Hemd, Hut, Zigarette, gewaltiges Messer und Jagdgewehr mit Zielfernrohr. Der sadistische Menschenjäger ist auch in der Fortsetzung immer zu einem gemütlichen Plausch mit seinen Opfern aufgelegt. Kam der gute Mann in WOLF CREEK erst nach gut der Hälfte des Film zum Zuge, legt er in der Fortsetzung sofort heftig los. Das „Graf Zaroff Element“ schlägt in der Fortsetzung nun völlig durch, denn WOLF CREEK 2 zeigt eine lange Jagd, bei der Mick seine Beute kreuz und quer durchs Outback hetzt, diese auch mal eine Verschnaufpause haben darf oder sich mal kurz sicher fühlen. Eine Jagd, die es wahrlich in sich hat, denn Mick ist kein Sonntagsjäger und erlegt daher auch einige Leute, die gar nicht in sein Beuteschema passen.

WOLF CREEK ist ein Film, der gekonnt Terror und Schrecken erzeugt, ohne die Darstellung graphischer Gewaltexzesse.  WOLF CREEK 2 ist da ganz anders unterwegs, denn hier wird gezeigt, was im ersten Teil zum großen Teil der Vorstellung des Zuschauers überlassen blieb: ein gnadenloser Jäger, der bei der Jagd auf Menschen wahre Freude hat, seine Opfer brutal tötet, zerstückelt, ausweidet oder bei lebendigem Leibe verbrennt.  Splatter wird hier GROSS geschrieben und nimmt manchmal groteske Ausmaße an! So ist WOLF CREEK 2 mehr ein gut gemachter Action Film mit extremen Splatterelementen als ein reiner Horrorfilm geworden.

http://i.dailymail.co.uk/i/pix/2014/02/18/article-2559154-1B97C9E200000578-809_634x423.jpg
Quelle: dailymail.co.uk

Bei mir wurden bei der Jagd durch das Outback Erinnerungen an DUEL (Duell, 1971) und THE HITCHER (Hitcher – Der Highway Killer, 1986) wach. Die Sets in der Fortsetzung sind zum Teil sehr poliert und kommen als das rüber, was sie eben sind: Kulissen. Auch CGI Splatter wurde eingesetzt, wobei besonders die Szene mit dem Roadkill auffällt. Ja, habe ich gedacht, als es um die armen Kängurus geschehen war, so ähnlich muss wohl aussehen, wenn ein Truck durch eine Herde Beuteltiere pflügt. Wer die Auszüge aus meinem Tagebuch gelesen hat, weiß nun auch, wie so viele Kadaver auf den Highway kommen können.

Das Bild liegt in 2.35:1 vor und sah auf meiner Cinemascope Leinwand fantastisch aus. Geschossen mit einer Arri Alexa kommt das Bild scharf, farbenprächtig und immer wieder räumlich tief daher. Die Nachtaufnahmen sind wesentlich heller gedreht und haben eine Mondlicht Atmosphäre. Damit geht allerdings der Verlust der optisch sehr grimmigen und bösen Atmosphäre des ersten Teils einher, was aber, wie bereits erwähnt, auch an den Kulissen liegt. Die Landschaftsaufnahmen profitieren definitiv vom Cinemascope Format. Es gibt auch hier eine tolle Aufnahme vom Krater aus der Vogelperspektive.

Wolf Creek 2 06
Quelle: critic.de

Die Tonspur liegt in 5.1 DTS HD Master vor und läuft bei den Action Szenen zu ihrer wahren Hochform auf. Es donnert, röhrt, rumpelt und knallt wie es sich bei Verfolgungsjagden mit Fahrzeugen gehört. Die Schüsse von Mick Flinte, besonders aus direkter Nähe, erzeugen extremen Druck. Auch das Metallzeug, das an Micks Truck herumklingelt, wird sehr gut rübergebracht. Dies ist eine sehr gute und abwechslungsreiche Akustik, die die lange Jagd äußerst effektiv unterstützt.  Die extremen Splattereffekte klingen nach extremem Splatter!  Die „Krauts“ sprechen natürlich Deutsch untereinander und es werden dazu gelbe Untertitel geliefert. Allerdings fand ich es sehr schwierig, diesen deutschen Dialogen zu folgen, denn sie waren kaum zu verstehen. Irgendwie kamen sie rüber wie ein Flüstern.  John Jarratt hat wieder seinen Akzent aufgesetzt und redet wieder gerne und viel bzw. nuschelt schön vor sich hin. Gut, dass diese Fassung zumindest englische Untertitel bereithält und von denen wir auch an einigen Stellen Gebrauch gemacht haben.

Die deutsche FSK 18 Fassung wurde zensiert. Der Film wurde für einer 15+ Freigabe in Australien schon um etliche Schauwerte beraubt.

http://images.smh.com.au/2014/02/15/5168706/art-Wolf-Creek-2-e-620x349.jpg
Quelle: smh.com.au

Das Ende ist auf eine Art überraschend, auf die andere Art jedoch wieder nicht. Wird Mick Taylor in einem weiteren Teil Touristen jagen? Es gibt ja genug Touristen, die es in das Outback zieht, so dass der Nachschub für sein Schlachthaus nicht versiegt…
Das Bonusmaterial besteht aus einem 50 Minuten langen Making of und entfernten Szenen, die sich auf ca. 25 Minuten summieren, allerdings bis auf eine Szene nicht viel hergeben. Es gibt in den entfernten Szenen auch einen alternativen Anfang. Gut, dass der nicht genommen wurde!

Dass die deutschen Backpacker von einer alten Dame bis in die unmittelbare Nähe des Kraters gebracht wurden, ist nur schwer vorstellbar. Wo wollte die Frau denn hin? Über die Tanami Road durch die Tanami Wüste bis Alice Springs? Dann diese paradiesische Badestelle…  nicht das es solchen tollen Plätze nicht im Outback gibt, aber nicht in der Nähe vom Krater. Auch hier gilt natürlich, dass es nur ein Film ist und wer sich nicht auskennt, dies eben nicht bemerkt. Schade, dass kein Audiokommentar drauf ist. Ich nicht nur hätte gerne gewusst, wo diese Schlucht und das Wasserloch gefilmt wurden, sondern auch, wo der Großteil der Aufnahmen entstanden ist.

http://www.kinostar.com/Verleih/filme/1920_WolfCreek2/imgs/wolf-creek-2(4).jpg
Wo ist das Messer? (Quelle: kinostar.com)

Was nun auf wahren Begebenheiten beruht, muss jeder für sich selbst entscheiden bzw. recherchieren. Ich glaube nicht, dass in Australien wirklich jedes Jahr so viele Menschen verschwinden und nie wieder auftauchen. In Neuseeland dagegen kommen ständig Leute im Backcountry um. Jede Woche ist davon in der Zeitung zu lesen. Da ist allerdings kein Killer unterwegs, sondern die Leute unterschätzen das Wetter bei ihren Ausflügen in den Busch. In Neuseeland kann das Wetter nämlich sehr umschlagen. Da ertrinken Leute bei Kanutouren in reißenden Flüssen, erfrieren in den Bergen oder  stürzen irgendwo in eine Schlucht.  Manche Leute verlaufen sich nur und tauchen etliche Tage später wieder auf. Wasser gibt in Neuseeland unterwegs zum Glück genug. Mit Blick auf WOLF CREEK und WOLFE CREEK 2 bleibt festzustellen, dass in Neuseeland besonders viele Jäger von diesen Unglücken betroffen sind. Welche Ironie!  


Liebe Leserinnen und Leser! Von Australien direkt nach Indonesien. Hier die Vorstellung eines weiteren Films, dessen Cover mit Superlativen geschmückt ist. „Der beste Actionfilm aller Zeiten“, steht da über dem Titel oder von „Null auf Kult“ und ein „Monumentales Erlebnis“ unter dem Titel. Dies scheint doch Filmfreundinnen und Filmfreunde in Verbindung mit dem einfallslosen Cover abzuschrecken, denn bei jedem meiner Besuche in der Videothek meines Vertrauens war der Film nie vermietet. Gibt es in Bad Zwischenahn und Umgebung keine Fans des ersten Teils?  

Rückblick:

SERBUAN MAUT (The Raid, 2011) von Gareth Evans,  das ist der  Film aus Indonesien, bei dem 14 Ärzte in den Credits aufgeführt sind, die mit Sicherheit jede Menge Arbeit hatten. THE RAID, das ist der Film aus Indonesien, wo die Schauspieler auch gleichzeitig die Stuntmen sind. THE RAID, das ist der Film aus Indonesien, der das Wort „Bodycount“ in neuem Licht erstrahlen lässt. THE RAID, das ist der Film aus Indonesien, der so wild, roh, schmutzig, entfesselt und unbekümmert daherkam, dass ich ihn äußerst erfrischend fand.

Vor einer weichgespülten Fassung aus Hollywood sind wir bislang verschont geblieben, dafür gibt es eine Fortsetzung, welche ebenfalls von Gareth Evans inszeniert wurde und unmittelbar nach dem Ende ersten Teils ansetzt. Rama (Iko Uwais) lässt sich auf eine Undercover Mission ein, um ein Verbrecher Syndikat zu infiltrieren. Dazu muss er zunächst überredet werden, eine gewisse Person dermaßen zu verdreschen, dass es zu einer Gefängnisstrafe kommt, um dann im Knast das Vertrauen des Sohnes eines mächtigen Gangsterbosses zu gewinnen.  Er verlässt seine Familie, verbringt „versehentlich“ wesentlich mehr Zeit hinter Gittern als eingeplant, landet aber nach seiner Entlassung genau dort, wo er hin soll: im inneren Kreis des mächtigen Gangster Bosses Bangun (Tio Pakusadewo), gerade zu dem Zeitpunkt als dessen Sohn Uco (Arifin Putra) dabei ist, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um einen Bandenkrieg anzuzetteln, damit er die Macht zu übernehmen kann. Sein Vater will allerdings seine Ruhe haben und setzt konsequent auf Deeskalation,  was Uco nur noch mehr in Rage bringt. Eingewoben in diese Geschichte ist noch das gute und altbewährte Motiv Rache… im Showdown darf Rama sich schließlich richtig austoben.

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RAMA (Quelle: screenrant.com)

Die beinahe Nonstop Action des Vorgängers darf angesichts einer Laufzeit von 150 Minuten und dieser Handlung, welche nicht gerade einfallsreich ist, aber bei mir in keiner Weise Langeweile aufkommen ließ, nicht erwartet werden. Die vielfältigen Interaktionen der Charaktere untereinander werden schließlich, wie es sich gehört, wenn intrigiert wird und Gangster um Macht und Gebiete kämpfen, immer wieder durch gewalttätige Aktionen ergänzt.  Dabei geht es  dermaßen furios  und blutig zur Sache, dass wohl kaum ein Fan des ersten Teils in dieser Hinsicht enttäuscht werden dürfte. In den Kämpfen Mann gegen Mann bzw. Frau gegen Männer wird gezeigt, was Fäuste, Hämmer, Messer, der gute, alte Baseballschläger und Feuerwaffen bei Einsatz an menschlichem Fleisch anrichten könnten. Hammer Girl und Baseball Bat Man, die einem Comic entsprungen sein könnten, zeigen beim Einsatz ihrer bevorzugten Waffen besonders  viel  Wendigkeit und Hingabe.  In THE RAID 2 werden Menschen mit Stil in Fetzen geprügelt.  Toll, dass es noch Filmemacher gibt, die in der Lage und willens sind, ihre gewalttätigen Visionen in spektakuläre Bilder umzusetzen und sich bei einer Fortsetzung nicht dem Mainstream anbiedern. Gareth Evans hat die Messlatte für Martial Arts Filme mit seinen beiden Filmen ziemlich in die Höhe geschoben. Wer kann da in Zukunft noch drüber springen?  Vielleicht Rama in THE RAID 3…

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Quelle: wordpress.com

Die Tonspur der Originalfassung liegt in 5.1 DTS HD Master vor. Die Dialoge waren bei meiner Standardeinstellung kaum zu hören… also habe ich auf den Center ein paar mehr Punkte gegeben. Als dann die erste Szene kam, in der es ein wenig lauter zuging, musste ich feststellen, dass dies doch sehr dünn klang und bei der ersten Schießerei kam nur ein Piff Paff Puff rüber – was ist da los? Ich habe dann den Volumenregler weit nach rechts gedreht und auf die Frontboxen noch was drauf gegeben, weil sonst GAR NICHTS rüberkommt… der Action fehlt der Druck, es kommt kein Effekt bis an die Ohren. Seltsam, dass  auf blu-ray.com wird die Tonspur der Originalfassung in den höchsten Tönen gelobt wird… da steht was von „punishing blows“ und „powerfull gunshots“, wo es bei meiner Standardeinstellung, die so laut ist, dass sie in einer Mietwohnung die Nachbarn rufen würde, nur nach lascher Knallerbse klingt. Da ist wohl was schiefgelaufen auf der Ausgabe für Deutschland. Als der Film durch war, habe ich mir ein paar Szenen der deutschen Fassung, welche ebenfalls in 5.1 DTS HD Master Audio vorliegt, angehört. Die Synchro scheint sehr gut geworden zu sein, allerdings ist auch hier nur ein laues Lüftchen zu hören. Also bleibt wohl nur, den Kanal voll aufreißen, damit die Action akustisch nicht verpufft.

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Quelle: screenrant.com

Die Untertitel kommen immer zur rechten Zeit. Das ist wunderbar! Allerdings ist mir bei der Szene im Pornoschuppen schon ein Unterschied zwischen gesprochenem Text und dem, was die UT bringen aufgefallen. Die UT waren da doch sehr zahm. Ich verstehe nicht ein Wort der Landessprache nicht, gehe aber mal aus Erfahrung davon aus, dass die Synchro wohl das wiedergibt, was im Original gesprochen wird. Das ist natürlich äußerst ärgerlich. Eine Sichtung der deutschen Fassung steht in den nächsten Tagen an.  

The Raid 2 Filmbild Bild-3
Quelle: kino.de

Das Bild liegt in 2.35:1 vor und es ist eine deutliche Wandlung hinsichtlich der Bildqualität gegenüber dem Vorgänger zu bemerken, der in 1.85:1 daherkommt.  Die Bildqualität fällt, bedingt durch ein wesentlich höheres Budget, natürlich wesentlich besser aus. Allerdings finde ich das „schmutzige Bild“ äußerst passend zum ersten Teil, denn ein sauberes, durchgestyltes Bild hätte die gemeine und permanent aggressive Atmosphäre zerstört. Hier gibt es nun ein sauberes, durchgestyltes Bild, flaches und relativ farbloses Bild und es ist passend, denn die Handlung spielt nicht in einem gammeligen Hochhaus mit Drogenküche und einem Haufen abgefuckter Mieter, sondern in der High Society der Gang, wo die Gemeinheit und Aggression unter der polierten und durchgestylten Oberfläche schlummert und nur durchbricht, wenn es sein muss.
 http://cdn1.thisisinfamous.com/wp-content/uploads/2014/03/The-Raid-2-Hammer-Girl.jpg
Quelle: thisisinfamous.com

Ist dieser Teil nun besser? Sollt diese Frage überhaupt gestellt werden? Schaut doch einfach selbst!
 

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