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Anlässlich des Erscheinens des legendären Adventsvierteilers DER SEEWOLF mit Raimund Harmstorf als Wolf Larsen und Edward Meeks als Humphrey van Weyden auf Blu-ray geht es hier um einen Vergleich zwischen dem Roman Jack Londons und den Inhalten der vier Teile der Verfilmung.
Ich gehe davon aus, dass jeder, der Interesse an diesem Blog hat, die vier Teile gesehen hat. Wer das Buch noch nicht gelesen hat, darf es gerne mal aufschlagen. Ich habe es nach dem ersten Teil angefangen und kurz nach dem vierten Teil beendet. Wie gut, dass es so viele Bücherkartons auf dem Dachboden gibt. Jack London gehört in jeden gut sortierten Haushalt.

jack london
Jack London (1876 - 1916) Quelle: theguardian.com
Zwischen dem Inhalt des Buches DER SEEWOLF und der gleichnamigen Verfilmung aus dem Jahre 1971 gibt es signifikante Unterschiede. Daher steht im Vorspann auch wohlweislich „Ein Fernsehfilm in vier Teilen nach dem gleichnamigen Roman und anderen Erzählungen von Jack London“. Der Roman allein hätte wahrscheinlich vier Teile Film zu je 90 Minuten nicht füllen können und ohne vier Teile gibt es keinen Adventsvierteiler. Zudem gehe ich davon aus, dass die ganzen sadistischen Grausamkeiten, die auf der „Ghost“ an der Tagesordnung sind, wenn sie ohne die Rückblenden in Wolf Larsens und Humphrey van Weydens  Jugend (einiges an Sadismus wurde ausgelassen oder verkürzt) am Stück gezeigt worden wären, dem Publikum die Freude auf Weihnachten verdorben hätte.

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Der junge van Weyden (Quelle: ytimg.com)
Im Buch haben der Kapitän der „Ghost“  und der Schriftsteller Humphrey van Weyden keine gemeinsame Vergangenheit. Die Rückblenden, die zeigen wo und wie die beiden sich kennengelernt haben, sind für die Geschichte von DER SEEWOLF nicht nötig. Wir erfahren ja schließlich auch in der Verfilmung durch die Ereignisse an Bord, dass van Weyden aus einer reichen Familie stammt,  sein Leben bislang hinter Büchern verbracht und vom Geld seines Vaters lebt, während Larsen, der Autodidakt, sich Wissen angeeignet hat und ohne je eine Schule besucht zu haben, sich auf seine jetzige Position gekämpft hat. Zudem bleibt das Kennen bzw. Erkennen in der Verfilmung ohnehin eine einseitige Sache, da nur van Weyden anhand der Literatur in der Kajüte des Kapitäns merkt, um wen sich handelt, sich aber hütet, sein Wissen preiszugeben.

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Autodidakt Larsen als Junge beim Büffeln (Quelle: ytimg.com)
Van Weyden, der Schiffbrüchige, der gegen seinen Willen an Bord der „Ghost“ festgehalten wird und nun mit auf Robbenjagd muss, steigt in der Hierarchie der „Ghost“ rasch auf. Vom Kombüsen Jungen wird er schnell zum Steuermann befördert, auch wenn er von den mit Stelle verbundenen Aufgaben nichts versteht. Im Buch wird van Weyden gar noch zum Arzt und Chirurgen, bei all den Wunden, die zu versorgen zu sind. Doch weit mehr wird sich seine Persönlichkeit entwickeln.

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Das Alphatier Larsen (Quelle: imageshack.us)
Der Charakter von Wolf Larsen ist der eines Mannes ohne jegliche Moral, der Auflehnung gegen seine Autorität sofort mit roher Gewalt straft, der einen Unbewaffneten ebenso leicht töten würde, wie er eine Zigarre raucht. Das Leben hat für ihn keinen Wert.
„Leben? Pah! Es hat keinen Wert. Von allem, was billig ist, ist Leben das Billigste. Überall geht es betteln. Die Natur streut es verschwenderisch aus. Wo Raum für ein Leben ist, sät sie tausend, und Leben frisst Leben, bist nur das stärkste und gemeinste übrigbleibt“. (Wolf Larsen)
Humphrey van Weyden dagegen ist ein Mann mit Moral und misst dem Leben Wert bei, jedoch kommen ihm im Laufe seiner Odyssee angesichts „der maßlosen Vernichtung menschlicher Seelen“, deren er Zeuge wird und den psychischen und physischen Grausamkeiten, denen auch er ausgesetzt ist, immer wieder Zweifel an seiner Einstellung und schließlich ist er sogar selbst bereit, zu töten.
So zeigt uns die erste blaue Scheibe die Folgen „Ein seltsames Schiff“ und „Kurs auf Uma“. Für diese Folgen wurden die immer wieder äußerst philosophisch angehauchten Dialoge zwischen Larsen und van Weyden, durch die London seine harsche Gesellschaftskritik schimmern lässt,  häufig  1:1 aus dem Buch übernommen. Ebenso verhält es sich mit den Geschehnissen an Bord der „Ghost“. Erstklassig in der Verfilmung ist der innere Monolog van Weydens, der einen richtig am Gefühlsleben der Figur teilhaben lässt. Die Rückblenden in die Jugendzeit der beiden Protagonisten, die übrigens perfekt in die Erzählung eingefügt wurden,  stammen zum Teil aus dem Buch „Abenteurer des Schienenstranges“, in denen Jack London seine Erlebnisse als Hobo verarbeitet hat. Ich schreibe „zum Teil“, da ich nicht alle Werke Londons kenne und es durchaus sein kann, dass die Autoren noch in andere Bücher gegriffen haben.

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Der Mann mit Moral (Quelle: ytimg.com)
Bei der zweiten blauen Scheibe wird es dann nicht nur ein wenig holprig, sondern auch ein wenig zäh. Folge 3, die den Titel „Das Land der kleinen Zweige“ trägt, wollte gar nicht enden… dauerte ungefähr gefühlte sechs Stunden, was allerdings auch daran gelegen haben kann, dass ich die Folge  fiebrig, unter drei Decken gehüllt, genossen habe. Hier kommen fünf Schiffbrüchige an Bord, unter ihnen einen Frau. Die Robbenjagd, die im Buch ausführlich geschildert wird, fällt bei der Verfilmung aus… vermutlich aus Kostengründen geschehen. Die Erklärung: die „Macedonia“, ein Dampfer mit großer Jagdbesatzung, hat die Fanggründe mehr oder weniger leergeschossen. In der Verfilmung ist der Kapitän der „Macedonia“ nicht der Bruder Wolf Larsens, Tod Larsen. Die Verfilmung zieht mit dem Roman dann wieder nahezu gleich, als Kapitän Larsen eine Nebelbank ausnutzt, um die Boote der „Macedonia“ samt Besatzung „einzusammeln“ und die Robbenjäger mit Waffengewalt an Bord zwingt. Larsen lässt reichlich Schnaps ausschenken, um die Jäger der „Macedonia“ gefügig zu machen. In der Nacht fällt Larsen über die Schiffbrüchige, Maud Brewster, her… doch van Weyden kann noch dazwischen gehen. Er ist bereits zu töten, als Larsen plötzlich einen Anfall von rasenden Kopfschmerzen bekommt und hilflos ist. Als der Wolf in seiner Kajüte daniederliegt, nutzen van Weyden und Maud Brewster die Gelegenheit zur Flucht… sie packen Wasser, Decken und Proviant in eines der Boote und verlassen die „Ghost“. 
Nach einer tagelangen Irrfahrt und von schwerer See gebeutelt, erreichen Maud und Humphrey eine Insel. So, hier holpert es nun kräftig in der Verfilmung, denn Humphrey wacht alleine im Boot auf der Insel auf – Maud ist weg… ertrunken? Dafür sitzt am nächsten Morgen Wolf Larsen neben ihm an einem Lagerfeuer! Wer hätte das gedacht? Die „Ghost“ wurde von der „Macedonia“ gekapert und er wurde auf dieser Insel ausgesetzt. Die beiden machen sich auf den Weg über die Insel, denn auf der anderen Seite soll eine meteorologische Station sein… van Weyden verstaucht sich den Fuß und Larsen, der Mann ohne Moral, das Alphatier, der Kaliban, der Höhepunkt aller Barbarei, geht einfach weiter. Was uns die Verfilmung nun zeigt, ist die pure Agonie eines Mannes aus der Kurzgeschichte „Der Lebenswille“, der von seinem Partner aus demselben Grund im Stich gelassen wird. Diese Kurzgeschichte hat es nahezu komplett in DER SEEWOLF geschafft. Nach all den Grausamkeiten, die van Weyden ertragen musste, nun auch noch Todeskampf. Für die Entwicklung der Figur nicht im Geringsten von Bedeutung. Nur wichtig, um nach dem krassen Bruch mit dem Roman van Weyden wieder nach San Francisco zu kriegen.

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Überleben (Quelle: ytimg.com)
Der vierte Teil mit dem Titel „Die Suche nach der verlorenen Insel“ hat nun bis auf den Schluss nichts mit dem Roman „Der Seewolf“ gemeinsam. Zudem halte ich diesen Teil für äußerst zäh inszeniert – auch ohne Fieber! Nach dem van Weyden die andere Seite der Insel erreicht hat und in einer letzten Kraftanstrengung den Wolf, der ihn seit Tagen verfolgte, getötet hat (in der Verfilmung sieht mir das aus wie ein niedlicher Schäferhund), finden ihn Männer der Mannschaft des Walfängers „Bedford“ und es geht zurück nach San Franzisco für ihn. Keine philosophischen Diskussionen über die Unsterblichkeit der Seele, keine sadistischen Grausamkeiten, stattdessen ein van Weyden, der ein eigenes Schiff besitzt und Wind davon bekommt, dass Larsen noch am Leben ist, sich auf die Suche nach ihm macht und schließlich die „Ghost“ auf einer Insel, die auf keiner Karte verzeichnet ist, findet – mit Larsen an Bord. Was dazwischen so passiert, ist wirklich belanglos und künstlich gestreckt, um das Ende des Romans hinauszuzögern. Welche Teile von Büchern  hier zugrunde gelegt wurden, ist mir nicht bekannt bzw. falls ich sie gelesen habe, erinnere ich mich nicht mehr daran. Im Gegensatz zu den anderen Einfügungen sind diese hier misslungen.  
Tja… und im Buch bauen sich Maud und Humphrey eine Hütte auf der Insel. Gerade als sie an die Vorbereitungen gehen, um den Winter überstehen zu können,  liegt die „Ghost“ am Strand. Wolf Larsen ist noch an Bord – blind! Sein Bruder hat es schließlich geschafft,  die „Ghost“ zu kapern. Er wurde auf seinem eigenen Schiff ausgesetzt. Was jetzt folgt ist die minuziös geschilderte Instandsetzung der „Ghost“ mit der vollen Ladung Fachbegriffe für die Teile vom Schiff, wobei Larsen trotz seiner Blindheit ein größerer Sabotageakt gelingt, der die Arbeit von Tagen vernichtet. Ebenso präzise wird der Todeskampf Larsens geschildert, der vermutet: „Irgendetwas ist mit meinem Gehirn los. Ein Geschwür, ein Tumor oder etwas Derartiges – etwas, dass frisst und zerstört.“ Trotzdem kommt der Wolf nochmal nach vorne und schafft es beinahe, van Weyden umzubringen. Sein Würgegriff löst sich erst, als Maud ihm einen Robbenknüppel über den Kopf zieht. Er wird halbseitig gelähmt, taub auf einem Ohr und kann schließlich nicht mehr sprechen. Kurz nach der Abreise verstirbt Wolf Larsen und wird von van Weyden der See übergeben.

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Der kranke Wolf (Quelle: ytimg.com)
Rund sind beide Geschichten dennoch, denn ohne Wolf Larsen wäre van Weyden in beiden Fällen nicht zu dem Mann geworden, den die Umstände aus ihm gemacht haben. In der Verfilmung hat es einen romantischen Touch, dass van Weyden ein eigenes Segelschiff hat und die Liebe zum Meer entdeckt hat, zum Südseevagabunden wurde. Die Worte, die er im Roman spricht, als Larsens Leiche ins Meer kommt, lassen keine Romantik zu: „Ich erinnere mich nur an eine Stelle im Gottesdienst“, sagte ich, „nämlich: Und dein Leib soll in die See geworfen werden.“  Mit diesen Worten hat Larsen nämlich seinen Steuermann der See übergeben.
Dies ist das Ende von Wolf Larsen, der für sich sowohl im Film als auch im Roman feststellt, dass es sein größter Fehler gewesen ist, jemals ein Buch aufgeschlagen zu haben.
Die Bildqualität mögen sicher viele Leute sehr gut finden, weil das Bild rasiermesserscharf ist. Mir ist es jedoch zu digital aufpoliert worden, was immer wieder zu unnatürlichen Gesichtern führt, deren Haut aussieht wie poliertes Wachs. Mir wäre ein filmischer, analoger Look lieber gewesen. Erstaunt hat mich die in einigen Szenen vorhandene räumliche Tiefe des Bildes. Das hat wirklich Freude gemacht. Die Farben gehen in Ordnung, wenn man ein paar Punkte Farbe rausnimmt. Geschaut habe ich auf einer 16:9 Rahmenleinwand.
Die DTS-HD Master Audio 1.0 Tonspur ist nun nicht der Bringer, aber was will man bei so einem alten TV- Film, der dazu größtenteils dialoglastig ist, schon ausrichten. Schön wäre es gewesen, wenn die Atmosphäre an Bord mit See und Wetter akustisch ein wenig eindringlicher rübergekommen wäre. Der innere Monolog aus dem Center ist auf jeden Fall pure Magie!
Die Verpackung und das Booklet sind sehr schön aufgemacht, das Bonusmaterial sehr spärlich ausgefallen.
Meine letzte Sichtung von DER SEEWOLF liegt über 30 Jahre zurück. Mir hat es auf jeden Fall Spaß gemacht, noch einmal mit van Weyden an Bord der „Ghost“ zu gehen, um dort Wolf Larsen und den schmierigen Koch zu treffen und ich kann die Edition von diesem Stück Fernsehgeschichte auf jeden Fall empfehlen.
Vielleicht kommt ja irgendwann mal eine Auflage mit der Originalstimme von Raimund Harmstorf. Er wurde ja leider synchronisiert. Es gibt ja genug Minen auf dieser Welt und wie wir alle wissen, lagern „verschollene Masterbänder“ meistens dort. Würde mich sehr interessieren, wie Wolf Larsen dann wirkt.
Jack London wurde am 12.01.1876 als John Griffith in San Franzisco geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Er schlägt sich als Fabrikarbeiter, Landstreicher und Seemann durch, holt das Abitur nach und beginnt zu studieren, geht dann als Goldsucher nach Alaska, lebt monatelang im Elendsviertel von London, gerät als Korrespondent im russisch-japanischen Krieg in Gefangenschaft und bereist die ganze Welt. Am 22.11.1916 setzt der berühmte Schriftsteller auf seiner Farm in Kalifornien seinem zuletzt von Alkohol, Erfolg und Extravaganz geprägten Leben eine Ende. London hat hervorragende Tiergeschichten verfasst, Kurzgeschichten, naturalistisch-romantische Abenteuerromane und Romane, denen zumeist eigene Erlebnisse zugrunde liegen.

Jack London in 1916
Jack London 1916 (Quelle: lrb.co.uk)
Die Geschichte aus dem Elendsviertel in London ist übrigens wahrlich krass… da wird einem speiübel! Auf was der Mann sich alles eingelassen hat. Empfohlen sei hier noch eindringlich „Der Ruf der Wildnis“ zu lesen und danach „Into the Wild“ in den Player zu schieben!
In 2007 setzte ich nach einem sechsmonatigen Australien Aufenthalt nach Tasmanien über. Das Eiland schlug mich derart in seinen Bann, dass ich erst nach drei Monate wieder nach Australien zurückkehrte (Ende Januar 2008). In dieser Zeit hatte ich Gelegenheit, nicht nur die Einwohner kennen zu lernen, sondern auch die Wildnis auf ausgedehnten Hiking Touren fernab der Zivilisation. Die Kilometer summierten sich auf nahezu 400. Stilecht habe ich auf Tassie keine einzige Nacht in einer festen kommerziellen Unterkunft verbracht. Die nun folgende Rezension der Blu-ray von THE HUNTER, dessen Schauplatz Tasmanien ist, soll Euch nicht nur neugierig auf den Film und auf die Insel machen, sondern auch näher beleuchten, was bezüglich der Kontroversen zwischen Umweltschützern und Holzfällern (hinter denen als Arbeitgeber die „Forest Industry“ steht) gezeigt wird. Die Bilder, die ich eingestellt habe, stammen nicht aus dem Film, sondern von meinen eigenen Ausflügen in die Wildnis.



THE HUNTER zeigt uns Willem Dafoe als Martin David, einen von einer militärischen Biotechnologie Firma beauftragten „Jäger“, der eine Kreatur finden und erlegen soll, die als ausgestorben gilt: den tasmanischen Tiger, von dem er biologische Proben sicherstellen soll. Der perfekt durchorganisierte Einzelgänger bekommt im Laufe seiner Mission Schwierigkeiten, sein Ziel im Fokus zu halten, lässt er sich doch von einer Frau und zwei Kindern, bei denen er sich von seinen Ausflügen in die Wildnis erholt, mehr und mehr in Beschlag nehmen. Zunächst widerwillig, findet er später Gefallen an ihrer Gesellschaft. In diese zwei Handlungsstränge wurde ein dritter eingeflochten: der Kampf von Umweltschützern, die die Urwälder Tasmaniens vor der Abholzung schützen wollen bzw. der Kampf der Leute, die von dem Abholzen der Bäume leben, ihre Jobs zu erhalten. Die Handlungsstränge sind durchaus gleichberechtigt und perfekt zusammengefügt.

Der Vorspann ist mit Aufnahmen eines tasmanischen Tigers unterlegt, jenem gestreiften Beuteltier mit Hundekopf, dem unglaublich weit aufklappbaren Maul und einem Schwanz, der dem eines Kängurus ähnelt. Es handelt sich um exakt die Bilder, die ich auf einem kleinen Fernseher im tasmanischen Museum, das sich in der tasmanischen Hauptstadt Hobart befindet und den Namen „Tasman Museum & Art Gallery“ trägt, gesehen habe: schwarz/weiß Aufnahmen eines Tigers in Gefangenschaft, welcher eindeutig einen Käfigkoller hat. Die Tiger wurden zu Tode gejagt, um die Schafe der Siedler zu schützen.  Von der Regierung wurde für tote Tiere ein Kopfgeld gezahlt und wo es ein Kopfgeld gibt, sind die Bounty Hunter natürlich sofort zur Stelle. Das letzte gefangene Exemplar starb 1936 im Zoo von Hobart. Der Beutelwolf, wie er auch genannt wird,  gilt heute offiziell als ausgestorben. Es gibt jedoch immer wieder Sichtungen und so hält sich bei vielen Leuten hartnäckig der Glaube, dass irgendwo in der Wildnis einige Exemplare überlebt haben.






Angekommen in Hobart macht sich Martin auf den Weg zu seiner Unterkunft. Da diese und deren Bewohner so gar nicht nach seinem Geschmack sind, rückt wieder ab. In einer abgelegenen Bar, wo er die Toilette benutzt, fragt er nach einem Zimmer und macht gleich die unangenehme Bekanntschaft mit einigen Holzfällern, die ihn für einen Umweltschützer halten. Man achte auf den Aufkleber, der sich in der Toilette befindet: „Save our native forest“ wurde mit Filzstift verbessert in „Save our jobs“. Als ich in Tasmanien war, gab es kontroverse Diskussionen um den Bau eines riesigen Sägewerkers im Tasman Valley, die verbunden waren mit einer großen Demonstration in Hobart gegen dessen Errichtung. Es handelte sich um ein 1,9 Billionen Dollar Projekt. 10.000 Menschen waren auf der Straße. Es wurde zum Boykott der Einrichtungen der Geldgeber aufgerufen. Nur für die Errichtung des Sägewerkes sollten schon 2.000 km² Wald platt gemacht werden. Danach braucht das Sägewerk natürlich Nahrung. „Die Grünen“ sahen außerdem eine Verschwendung von Billionen von Litern an Frischwasser und die Verschmutzung der Ozeane sowie der Luft. Überall bin ich daher auf „No Pulp Mill“ Sticker gestoßen, doch es gab auch diese gewissen Holzfäller Typen, die in ihren Geländewagen weiße Aufkleber mit roter Schrift hatten: „Pulp Mill – our future, our jobs“. Eine sehr kurzfristige Sichtweise, denn sind die Urwälder abgeholzt, werden nicht mal mehr Touristen kommen. Ich bin jedenfalls nie derart bedroht worden. Es kann natürlich sein, dass sich die Situation im Laufe Zeit ziemlich zugspitzt hat. Wer weiß, wie viel Urwald mittlerweile täglich abgeholzt wird. Als ich am Meadowbank Lake gezeltet habe, fuhren dort dauernd „Logging Trucks“ entlang und was die auf den Hängern hatten, waren keine Bäume von Plantagen, sondern Bäume aus dem Urwald.





Also kein Zimmer für Martin! Der Einzelgänger muss sich daher doch bei der für ihn vorgesehenen Unterkunft im Outback einrichten und macht Bekanntschaft mit Lucy und ihren zwei Kindern, die sich Sass und Bike nennen. Lucys Mann ist von einem Marsch in die Berge (noch) nicht zurückgekehrt. Unter der Vorgabe, nach tasmanischen Teufeln zu suchen, macht Martin sich von diesem Basislager immer wieder auf den Weg in die tasmanische Wildnis, stellt Schlag- und Schlingfallen auf und verfolgt Spuren. Dafoe muss in diesen Szenen den Film alleine tragen und bringt eine erstklassige Performance. Seine Ruhe, seine Mimik, die Präzision seiner Bewegungen und seine ganze physische Präsens werden von der Kamera höchst effektiv eingefangen und verschmelzen immer wieder perfekt mit den tollen Aufnahmen von der tasmanischen Landschaft. Schön, dass es auch Tieraufnahmen von einem Wombat, einem Pademelon („kleines Känguru“) und „Teufeln“, die ebenfalls Beuteltiere sind,  gibt. Gerade letztere scheinen mittlerweile sehr rar zu sein, denn auf meinen Wanderungen durch die Wildnis ist mir nicht ein Devil begegnet. Zu Ohren gekommen ist mir ihr Gekreische jedoch – allerdings nur ein einziges Mal.



Was mich dazu bringt, einzufügen, dass nicht nur die Wälder Tasmaniens in Gefahr sind, sondern natürlich auch die Tiere unter den Menschen zu leiden haben. Ihre Habitate werden mehr und mehr degradiert und einige von ihnen entwickeln Krankheiten. Es sollte also nicht verwundern, wenn es bald weiteren Tieren so geht, wie dem tasmanischen Tiger. Als Martin von seinem ersten 12 tätigen Ausflug zurückgekehrt, fragt ihn Jack Mindy, der ein Freund von Lucy ist und hervorragend von Sam Neill dargestellt wird, ob er „Teufel“, gesehen hat und ob diese gesund waren. Diese Frage bezieht sich auf die tödliche Krankheit, die als „devil facial tumor disease“ bezeichnet wird. Infizierte Tiere sterben innerhalb von sechs Monaten nach dem Auftauchen der ersten „Wunden“. Die Seuche wurde 1996 entdeckt und trat nur im Nordosten Tasmaniens auf. Mittlerweile hat sie sich ausgebreitet. Es wird geschätzt, dass 50.000 „Teufel“ bislang daran gestorben sind (Stand 2006). Ich könnte noch mehr betroffene Tiere anführen…




Weitere Abstecher in die Wildnis folgen und bald hat Martin das Gefühl, selbst verfolgt zu werden. Lucy und die Kinder ziehen ihn bei seinen Aufenthalten im Basislager immer mehr in ihren Bann, was Jack Mindy gar nicht gefällt. Hinzu kommen Entdeckungen in Bezug auf seinen Auftrag, die Martin zu denken geben. Ganz klar, dass sich die Lage nach einiger Zeit zuspitzt. Es kommt zu einem Zwischenfall, der den Hunter dazu bringt, seine Mission abzuschließen und einen neuen Abschnitt in seinem Leben zu betreten. 











Das Bild zeigte sich auf meiner Cinemascope Leinwand mit einer Lage feinen Filmkorns durchzogen und war bis auf wenige softe Aufnahmen äußerst scharf. Farben werden toll wiedergegeben und ich kann behaupten, die Wildnis Tasmaniens kommt wahrlich lebensecht rüber. Es sieht tatsächlich so aus, als ob man durch ein großes Fenster Martin David bei der Spurensuche und dem Legen der „Trap Line“ beobachtet. Ich wäre gerne sofort zum Hunter reingestiegen.  




Da viele Aufnahmen in der Natur spielen, lebt das Sounddesign von Wind, Regen, Insektenbrummen, Vogelgezwitscher und Tiergeräuschen. Der 5.1 DTS HD Master Audiotrack der Originalfassung bringt all dies sehr realistisch rüber. Hin und wieder gibt es musikalische Unterstützung und auch der Subwoofer fängt bedrohlich an zu brodeln. Eine über weite Strecken angenehm ruhige Akustik, die die Bilder optimal begleitet. Die Dialoge lassen sich leicht verfolgen. Ich mag diese leicht näselnde Stimme von Dafoe und die ganzen Nuancen seiner Sprechweise, die er in dieser Rolle rüberbringt. Besonders schön ist der Akzent von Bass, die zudem einen witzigen Sprechrhythmus hat. Wegen akuter Akzentverluste ist die deutsche Tonspur eine sterile Angelegenheit. Der Synchronsprecher von Dafoe gibt sich alle Mühe, aber Mühe allein genügt nicht. 



Wer sich abseits des Mainstream orientiert oder die Schnauze voll hat von dieser seelenlosen, aus Rechnern gezogenen PG-13 Gülle, mit der wir aus Hollywood zugemüllt werden, sollte einen Blick riskieren. In der Ruhe liegt die Kraft!




Tasmanien, quo vadis? Wird sich der negative Prozess, der vor langer Zeit in Gang gesetzt wurde, noch stoppen lassen? Werden Besucher bald nur noch über Straßen, die durch Nutzwälder führen, von Nationalpark zu Nationalpark fahren? Das nenne ich den „Korridoreffekt“ (in Neuseeland zum Teil schon Realität!). Gibt es tatsächlich in der Wildnis noch irgendwo Beutelwölfe? Wird es irgendwann geklonte Exemplare geben?  Wird sich die Natur irgendwann an den Menschen rächen für das, was ihr wegen Geld angetan wurde und immer noch angetan wird?

Auf vier Blu-rays verteilen sich beim GB-Import zehn mit fantastischen Bildern und aufschlussreichen Einsichten versehene Dokumentationen über Tiere, Pflanzen und Insekten aller Kontinente.

Quelle: blu-ray.com

Die Bildqualität, die ich auf der Leinwand zu sehen bekam, war durch die Bank von hervorragender Qualität. Lediglich bei dem Anhängsel einer jeden Folge, die sich „On location“ nennt und das Life Team bei den Dreharbeiten zeigt, fällt die Qualität ab. Macht jedoch gar nichts! Schön, dass die Filmemacher Einblicke gewähren in die Aufnahmetechniken und zeigen, dass nur wenige Minuten Film oft tagelangen Einsatz bedeuteten. Besonders krass sticht hier die Verfolgung eines Tieres vor, welches von einem Waran vergiftet wurde und – langsam verendend – von den Filmemacher über Tage bis zu seinem Tod verfolgt werden musste, um zu zeigen, wie die Warane Beute machen.

Quelle: blu-ray.com

Der Tenor der einzelnen Folgen ist im Grunde immer derselbe: nur die Starken dürfen sich fortpflanzen, um die Evolution voranzutreiben. Dies gilt für Insekten genauso wie für Raubtiere. In dieser Hinsicht musste ich an den Ausspruch von Wolf Larsen, dem Alpha-Tier,  dem Mann ohne Moral, dem Kaliban, dem Höhepunkt aller Barbarei und dabei doch nur der Kapitän der „Ghost“ in Jack Londons „Der Seewolf“ denken, der da lautet:
„Leben? Pah! Es hat keinen Wert. Von allem, was billig ist, ist Leben das Billigste. Überall geht es betteln. Die Natur streut es verschwenderisch aus. Wo Raum für ein Leben ist, sät sie tausend, und Leben frisst Leben, bist nur das stärkste und gemeinste übrigbleibt“.
Und tatsächlich streut die Natur in vieler Hinsicht Leben auf den ersten Blick verschwenderisch aus, dienen doch die meisten geborenen Lebewesen nur als Futter für andere Lebewesen… solange bis sie sich über ihre Fressfeinde vielleicht irgendwann erheben.  Irgendwann kommt ein Wurf, der ein wenig schlauer ist als der vorherige oder dem etwas gewachsen ist, das einen Vorteil bringt.
Die Fressgier des Menschen hat die Pelikane schon dazu gebracht sich gegen ihre Natur zu ernähren. Anpassung bedeutet zu überleben. Es scheint, als handeln die Pelikane nach dem Motto von Wolf Larsen – sie sind „stark und gemein“  geworden – und es war erschreckend zu sehen, was sie machen: Schon mal Pelikane gesehen, die sich mit anderen Vögeln den Bauch vollschlagen, weil die Fischgründe sich erschöpfen? Nein? Dann einschalten und keine Fische mehr konsumieren! Perverse Welt? Oder ist Leben wirklich das billigste von allem was billig ist? Für die Mehrheit der Menschen ist das Leben der Tiere leider wirklich das billigste von dem was billig ist.

Quelle: blu-ray.com

Der Erzähler, Richard Attenborough, macht seine Sache sehr gut. Immer locker flockig und humorvoll kommentiert er das Geschehen mit einem Englisch, welches hervorragend zu verstehen ist. Die Musikuntermalung finde ich auch sehr gelungen.
Einziges Manko ist, dass es die Filmemacher nicht nach Neuseeland geschafft hat. Wer auf Dokus aus der Tier- und Pflanzenwelt steht, darf hier auf alle Fälle zugreifen.

Quelle: blu-ray.com
Der Streifen IP MAN (2008) handelt von Ip Man (oder Yip Man oder auch Yip Kai-man, 1893 – 1972), dem Mann, der laut Wikipedia sein Leben dem Kampf gewidmet hat. Dargestellt wird der Kämpfer von Donnie Yen, der sich für diese Rolle und der glaubwürdigen Darstellung der Wing Chun Technik einem intensiven physischen und mentalen Training unterzog. Die Handlung spielt in der chinesischen Stadt Foshan, dem Geburtsort Ip Mans,  kurz vor dem zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg, welcher von 1937 – 1945 andauerte.



Donnie Yen gibt eine exzellente Darbietung (Quelle: blu-ray.com)
Der wohlhabende, elegante und vornehme Ip Man scheint in den Tag zu leben, widmet sich seiner Familie, Tee, gutem Essen, trainiert seinen Kampfsport und wird hin und wieder von Leuten mit verschiedenen Kampfstilen herausgefordert, was mehr oder weniger ein friedlicher Wettbewerb  ist, da in Foshan diverse Martial Arts Schulen von verschiedenen Großmeistern betrieben werden. Auch die Herausforderung eines „wilden Kämpfers“ aus dem Norden ist keine echte Herausforderung für Ip Man.
 
Im Jahr 1937 fallen die Japaner in China ein und Foshan wird belagert.  Die reiche Familie Ip Mans wird ruiniert und die Kämpfernatur muss jede Arbeit annehmen, um sich und seine Familie am Leben zu erhalten. Als er in einer Kohlen Mine schuftet, bekommt er mit, dass die Japaner Chinesen suchen, um gegen sie zu kämpfen. Wer gewinnt, soll einen Sack Reis bekommen, was natürlich angesichts der herrschenden Not viele in Versuchung führt, einen Kampf zu wagen. Der japanische General, dessen Aufmerksamkeit der Kampfstil von Ip Man erregt, ist ein Experte in Karate und fest davon überzeugt, dass Karate jeder Form der chinesischen Kampfkunst überlegen ist. Es kommt wie es kommen muss: Ip Man tritt gegen den General an…


Quelle: blu-ray.com

Diesen Streifen kann ich auf jeden Fall für Leute empfehlen, die sich für Martial Arts Filme interessieren, auch wenn der Fokus von IP MAN nicht unbedingt auf den Kämpfen liegt, welche – bis auf einige „Drahtseilakte“ (so sah es mir zumindest aus; sollten da keine Drähte im Spiel gewesen sein, sorry!) – nicht übertrieben und äußerst effektiv choreografiert sind, aber relativ blutleer daherkommen und die physischen Konsequenzen der Schläge arg verharmlosen. Wer einen knallharten Schlag mit einer Bambusstange an den Kopf beim Ohr bekommt, wird sicherlich mehr Schaden davontragen als ein wenig Ohrenbluten. Insofern ist die Freigabe ab 18 Jahre völlig Sinn frei (sofern Freigaben ab 18 Jahren bei Spielfilmen überhaupt Sinn machen. Klasse ist auf jeden Fall, dass es keine Stehaufmännchen gibt und auch der Schlusskampf keinerlei Länge aufweist.
Das Bild, welches sich auf meiner Cinemascope Leinwand zeigte, war trotz der Schärfe irgendwie kein wahrer Augenschmaus, was sicherlich der zum Teil der kulissenhaften und polierten Inszenierung geschuldet ist, die ebenso gewöhnungsbedürftig ist, wie die dick aufgetragene Schminke der Darsteller.  An vielen Stellen ist die Kulisse derart steril, dass die Szenen wie aus einem Theaterstück wirken, was wahrscheinlich auch so gewollt ist. Die Kostüme sehen aus wie Kostüme, was den Gesamteindruck abrundet. Nach dem Einfall der Japaner driftet das Bild hin und wieder in Sepiatöne ab und wird manchmal sogar nahezu schwarzweiß, was mir sehr gut gefallen hat.

Quelle: blu-ray.com

Den Lautstärkeregler musste ich gleich zu Beginn des Films ein Stück weiter nach rechts drehen. Ich habe der Originalfassung in kantonesischer Sprache mit deutschen Untertiteln (welche immer einen winzigen Augenblick zu früh eingeblendet wurden) den Vorzug gegeben und hier ist die Abmischung der Dialoge doch reichlich dünn geraten. Von Raumklang kann kaum die Rede sein. Die Akustik ist über weite Strecken sehr zurückhaltend, was hinsichtlich der Inszenierung konsequent ist und daher eine frontlastige Angelegenheit. Bei jedem Kampf jedoch kamen die Frontboxen und der Subwoofer in Wallungen, wobei zahlreiche nette Effekte über die Surroundboxen eingestreut wurden.  Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass bei den Kämpfen die Akustik nicht so brachial nach vorne kommt. Jedes Mal dieser wummernde Bass und nahezu das gleiche Thema sind nun wahrlich nicht sehr einfallsreich. Die laut Cover vorhandene 5.1 DTS HD Master Tonspur wurde von meinem Oppo übrigens als DTS-HD HR Tonspur identifiziert.
Um auch etwas über die deutsche Tonspur schreiben zu können, welche ebenfalls in 5.1 DTS-HD HR vorliegt, habe ich mir einige Szenen der deutschen Fassung angeschaut. Die große Mehrheit wird sich wohl lieber den deutschen Ip Man ansehen wollen. Diese Fassung scheint sowohl vom Sound als auch von der Synchronisation sehr gut geworden zu sein. Ich war jedenfalls von dieser Präsentation angenehm überrascht, wird sich doch gerade bei dieser Art von Filmen in dieser Hinsicht in der Mehrzahl der Fälle nicht viel Mühe gegeben. Doch auch hier gilt: gleich ein paar Striche über Zimmerlautstärke einsteigen!
Leider lassen sich über das Menü die einzelnen Kämpfe nicht direkt ansteuern und auch bei der Auswahl einzelner Szenen kommt man nicht gerade in die Nähe der Kämpfe und muss ordentlich „vorspulen“.
Als Bonusmaterial gibt es ein Making of, Am Set von IP MAN, Interviews mit Cast und Crew sowie Deleted Scenes.
Ip Man war Großmeister in der Kampfsportart Wing Chun, welche er an Kampfschulen unterrichtete. Einer seiner Schüler war Bruce Lee, der aus der ihm beigebrachten Technik einen eigenen Kampfstil, Jeet Kune Do, entwickelte.


Ip Man (Quelle: wikipedia)
Das Interesse an der Person des Ip Man scheint recht groß zu sein, denn nach IP MAN folgten IP MAN 2 (Yip Man 2/Legend of the Grand Master, wieder mit Donnie Yen in der Titelrolle), IP MAN ZERO  und IP MAN: THE FINAL FIGHT. Die komplette Reihe gibt es in der Box „Ip Man Anthology“ und das wirklich günstig.
Ich hatte lange keinen Martial Arts Streifen mehr gesehen und habe nun Lust bekommen, Bruce Lee  mal wieder in ENTER THE DRAGON in Aktion zu sehen und schreien zu hören. KENTUCKY FRIED MOVIE muss auch dann auch mal wieder sein („Das ist kein Velgnügungspielchen… es elfoldelt totale Konzentlation“).
Kanada 1931: Der Trapper Johnson (Charles Bronson) rettet einen schwer verletzten Hund aus einem Hundekampf, was eine folgenschwere Kette von Ereignissen in Gang setzt, denn der Hundebesitzer, der den Hund gezwungener Maßen an Johnson verkauft und von diesem mehr als üppig bezahlt wird, will seinen Hund zurück und macht sich mit ein paar Schergen auf zu Johnsons Hütte, um diesen zurück zu holen und um es Johnson heimzuzahlen. Es fließt Blut… dies ruft den Mountie Edgar Millen (Lee Marvin) auf den Plan, um die Angelegenheit zu regeln, obwohl dieser eher seiner Lieblingsbeschäftigung in seiner Stammkneipe nachgegangen wäre. Erneut wird Johnsons Hütte aufgesucht. Millen bittet ihn mitzukommen, um die Sache zu klären. Doch Johnson, der in Notwehr gehandelt hat, sieht sich im Recht und will sich nicht in die Hände des Gesetzes geben. Es kommt zu einem erbitterten Feuergefecht… die Jagd auf den Trapper ist eröffnet. Ein Kopfgeld wird auf Johnson ausgesetzt und der Wahnsinn durch die verschneite Wildnis nimmt seinen Lauf. Etliche Menschen werden getötet, wo von einige auf das Konto des mysteriösen und gefürchteten „Mad Trappers“ (in der deutsche Fassung „Trapper Killer") gehen, der es auf Goldzähne abgesehen hat. 

Die Augen des Johnson... Bronson! (Quelle: blu-ray.com)

DEATH HUNT aus dem Jahre 1981 ist nun wahrlich kein Klassiker, doch wer ein Faible für die Stars Bronson (1921 – 2003) und Marvin (1924 – 1987) hat, die eine schöne Vorstellung liefern, sollte sich diesen Streifen nicht entgehen lassen. Zudem gibt es noch Angie Dickinson und Carl Weathers zu sehen (mit erstklassigem Schnurrbart (kein Airbrush wie in der Predator Ultimate Hunter Edition) und grauen Schläfen!). Inszeniert wurde der Streifen von Peter Hunt, der die kanadische Wildnis toll in Szene gesetzt hat. Das Bild kommt im Format 1.85:1 und bei einigen Szenen habe ich auf der Rahmenleinwand nicht das Geschehen im Vordergrund verfolgt, sondern die majestätischen Outdoors im Hintergrund bewundert.

Ein frischer Lee Marvin (Quelle: blu-ray.com)

Die Bildqualität kann sich durchaus sehen lassen. Ist der Vorspann noch von sehr schlechter Qualität, klart das Bild hiernach merklich auf und erreicht an einigen Stellen tatsächlich räumliche Tiefe. Besonders die Nahaufnahmen beeindrucken durch die Sichtbarkeit kleiner Details. Manchmal wirkt das Bild jedoch leider schon unnatürlich scharf. Interessant war auf jeden Fall die Feststellung, dass Marvin in einigen Szenen recht frisch wirkte, in anderen Szenen sah er ganz schön verkatert und versoffen aus. Ist mir vorher nie so aufgefallen. Da hatte er wohl am Abend zuvor zu tief in Glas geschaut. Der Mann hatte den großen Durst!
Der Ton der Originalfassung DTS-HD Master Audio 2.0 vor. Ich habe mir diese Fassung über PLIIx Movie angesehen, um die Dialoge aus dem Center zu bekommen. Für das Alter Films und dafür, dass sich sicher niemand große Mühe mit einer Restaurierung gegeben hat, eine sehr gute Tonspur. Der Film lebt sicher nicht von seinen Dialogen oder Soundeffekten. Bronson ist den ganzen Film über nahezu stumm. Er belebt seinen Charakter mit Mimik und Körpersprache. Es ist Marvin, der sich mit seinen Gefährten und dem Gesindel verbal auseinandersetzen muss. Schade ist, dass Bronson und Marvin nur eine gemeinsame Szene haben, bei welcher sie sich dann noch nicht mal richtig von Angesicht zu Angesicht treffen. Deutsche Untertitel liefert Koch Media leider nicht. Der Ton der deutschen Fassung liegt ebenfalls in DTS-HD Master Audio 2.0 vor und bietet eine gelungene Synchronisation.

Grimmige Schergen (Quelle: blu-ray.com)

Das Bonusmaterial fällt spärlich aus: ein Radiointerview mit Marvin und Bronson (hier können deutsche UT zugeschaltet werden), Trailer und eine Bildergalerie. Hallo Koch Media! Warum wurde der Audiokommentar von der US Blu-ray nicht übernommen? Schwaches Bild!
Entscheidet selbst: Ist der Film nur ein„Mäßig spannender Abenteuerfilm, der ganz auf seine Stars zugeschnitten ist. In der sentimentalen Huldigung eines überholten Männlichkeitsideals höchst unzeitgemäß.“, so das Lexikon des internationalen Films, oder könnt Ihr ihm mehr abgewinnen?

Fast wie ein Eskimo! (Quelle: blu-ray.com)

Anfügen möchte ich unbedingt noch meine Favoriten unter den zahlreichen Filmen mit Charles Bronson und Lee Marvin:
Bronson: THE MAGNIFICENT SEVEN (1960), THE GREAT ESCAPE (1963), THE DIRTY DOZEN (1967), C'ERA UNA VOLTA IL WEST (1968), CHATO´S LAND (1971), MR. MAJESTYK (1974),   DEATH WISH (1974) &  MURPHY`S LAW (1986),
Marvin: THE MAN WHO SHOT LIBERTY VALANCE (1961), THE COMANCHEROS (1961), CAT BALLOU (1964), THE PROFESSIONALS (1966), THE DIRTY DOZEN (1967), PAINT YOUR WAGON (1969), EMPORER OF THE NORTH POLE (1973) & THE BIG RED ONE (1979)
Der Presse war gestern zu entnehmen, dass der mächtigste Drogenbaron der Welt gefasst und im Gefängnis sitz. Es handelt sich um Joaquín Guzmán, der als Sohn einer armen Familie als Jugendlicher Orangen verkaufte, sich in den 1980er Jahren einer Drogenbande anschloss und nach der Festnahme des Chefs dieser Bande das Sinola-Kartell gründete, welches laut der amerikanischen Anti-Drogenbehörde DEA ein multinationaler Großkonzern des organisierten Verbrechens ist. 

Joaquín Guzmán Loera, aka El Chapo Guzmán.jpg
Joaquín Guzmán (Quelle: Wikipedia)

Eine ähnliche Karriere legt Tony Montana in Brian de Palmas SCARFACE (nach einem Drehbuch von Oliver Stone) aus dem Jahr 1983 hin. Al Pacino gibt hier den besagten Tony, der Mitte der 80er aus dem kubanischen Knast in die USA abgeschoben wird, dort vom Tellerwäscher zum Drogenbaron aufsteigt und sich in ein paranoides und zugleich Mitleid erregendes Arschloch verwandelt. Meines Erachtens eine der besten schauspielerischen Leistungen Pacinos. An seiner Seite agieren Michelle Pfeiffer als Elvira, Steven Bauer als sein Freund Manny, Mary Elizabeth Mastrantonia als seine Schwester Gina, Robert Loggia als sein Boss Frank Lopèz und  F. Murray Abraham als Omar Súarez, die allesamt sehenswert sind. Sympathisch sind mir nur Manny und Gina, dabei in ihrer Naivität  auch gleichzeitig Mitleid erregend.  

Tony Montana (Quelle: blu-ray.com)

Guzman konnte seine Geschäfte ausweiten, weil  er  die Kriege, die sich sein Syndikat mit konkurrierenden Banden lieferte, überlebte und wahrscheinlich ein besonnener Kopf gewesen ist. Tony Montana bringt es in SACARFACE auf Grund seiner Mentalität nicht so weit…
Es war tatsächlich so, dass Fidel Castro 1980 einige seiner Landsleute aus Kuba „entließ“, damit sich Verwandten in den Staaten anschließen könne. Womit keiner rechnete: Castro schickte auf die Boote, die von den USA zur Aufnahme der Kubaner geschickt wurden, auch etliche Kriminelle. Schneller und besser kann man diese Leute ja nicht loswerden. Wahrscheinlich wollte er nur die Knäste wieder einigermaßen leer kriegen und die Verwandtenaktion war nur ein Vorwand. Wie dem auch sein: Unter den 125.000 Flüchtlinge, die in Florida landeten, sollen ca. 25.000 eine kriminelle Vergangenheit gehabt haben.
Ja… und JEDER KANN es schaffen in Amerika zu Reichtum und Glückseligkeit zu kommen. Der amerikanische Traum! Nur Rücksichtslosigkeit muss dafür mitgebracht werden. Das  McDonalds Prinzip! Tony sieht seine Chance im Drogengeschäft. Er will nicht mehrere Jahrzehnte (in Deutschland sind es ja gut 45 Jahre)  am Strick hängen und zappeln. Die Nachfrage nach illegalen Drogen ist groß und wo Nachfrage ist, da ist auch jemand, der dieser Nachfrage mit einem entsprechenden Angebot nachkommt. Doch es gibt Konkurrenten und die sind im Weg… Tony kapiert dies sehr schnell und steigt voll ein, riskiert viel, wird immer skrupelloser, geht über Leichen und steigt daher in diesem Geschäft so schnell auf wie eine Leuchtrakete. Wie in der freien Marktwirtschaft eben…

Elvira (Quelle: blu-ray.com)

Durchaus provozierend, aber wohl wahr in der Aussage, dass auch beim Geschäft mit illegalen Drogen die Banken und das Gesetz mit drin stecken und sich reichlich Dollars auf die Seite schaffen können. Dabei sei angemerkt, dass bei dem Geschäft mit legalen Drogen (den Begriff „legale Drogen“ bitte sehr weit fassen) auch reichlich Kohle gemacht wird. Der einzige Unterschied ist, das Tony keine Steuern auf seine Gewinne zahlt. Doch halt, zahlen die Kapitalfaschisten heutzutage wirklich Steuern? Eigentum verpflichtet schließlich… zu nichts! Wir müssen bis 67 arbeiten, weil sich diese Typen Luxusyachten, Villen, Schlösser, dutzende Luxuskarossen, Pelzmäntel, Flugzeuge etc. von unserem Geld leisten. Nur dafür sind die vielen Lebensarbeitsstunden erforderlich. Wohlstand für ALLE geht mir wesentlich weniger Lebensarbeitszeit.
Tony sackt die Kohle ein. Säckeweise – buchstäblich! Das Geld muss gewaschen werden und die Banken jubeln bei all dem Profit, den sie durch die Geldwäsche machen. Tony lässt sich von sauberer  Knete seinen Kapitalisten Palast bauen. Der amerikanische Traum ist wahr geworden… er hat es geschafft und ist mit seinem Geld dort angekommen, wo er hinwollte. Sein Motto lautet „THE WORLD IS YOURS“. Leider beachtet er die goldene Regel „Don´t get high on your own supply!“ nicht und wird durch den Konsum von reichlich Schnee ziemlich paranoid und dreht ab. Die Konkurrenz ist auf der Hut… so schnell wie Tony aufgestiegen ist, fällt er auch wieder. Wie in der freien Marktwirtschaft eben…

Bargeld lacht! (Quelle: blu-ray.com)

Ein Film mit etlichen Szenen, die sich mir ins Filmgehirn gebrannt haben (Spoiler Alarm!): einfach herrlich,  die Szene mit dem fluchenden, Zigarre qualmenden und schimpfenden Pacino in der Wanne in diesem riesigen Zimmer. Klasse die Szenen in seinem Arbeitszimmer, wo sich ein Berg weißes Puder auf dem Schreibtisch befindet. Immer wieder traurig ist die Begegnung mit seiner Mutter. Immer wieder unglaublich traurig ist die Szene, in der er seinen besten Freund Manny umlegt. Immer wieder krass ist die Szene, in der Tony seinen Boss ins Jenseits befördert und Ernie einen Job anbietet. Immer wieder beeindruckend ist der Drogenkauf, bei dem die Säge zum Einsatz kommt. Immer wieder äußerst intensiv ist der Untergang des Tony Montana.

Tony, Mama und Gina (Quelle: blu-ray.com)

Ja, ich habe den Film tatsächlich schon öfter gesehen. SCARFACE lief irgendwann auch mal im holländischen Fernsehen… muss über 20 Jahre her sein. Natürlich unzensiert und zur besten Sendezeit, da habe ich ihn gleich auf Band gebannt. VHS R.I.P.!  Die Sichtung über Blu-ray und auf Cinemascope Leinwand war durchaus beeindruckend.  Wenn der Film nur nicht so deprimierend wäre! Nicht nur, dass er wochenlang im Regal lag, bis ich bereit für diese Tour de Force war, habe ich die Blu-ray mittlerweile auch schon wieder verkauft.  
Die Bildqualität ist durchweg gut. Leider gibt es immer wieder unscharfe Szenen und Gesichter im Hintergrund verschmieren. Da hätte sicher mehr aus dem Ausgangsmaterial herausgeholt werden können und auch müssen.  Ich gehe davon aus, dass SCARFACE erneut und mit besserer Bildqualität aufgelegt werden wird.  
Ich habe mir den Film in der Originalfassung mit der 7.1 DTS HD Master Tonspur angeschaut, was doch zu viel des Guten für diesen Film ist, denn die Musik wallt förmlich von hinten rüber und das ist auch schon beinahe alles, was aus den hinteren Surroundlautsprechern kommt. Diese zwei zusätzlichen Kanäle bringen keinen akustischen Vorteil. Erwartet keinen Raumklang und keine besondere akustischen Effekte, denn der der Film hat bis auf den Showdown schließlich keine Actionszenen.
Dann doch besser die 2.0 Stereo Tonspur für die Originalfassung nutzen, die als Alternative zur HD Master Tonspur auf die Scheibe gepackt wurde. Für die deutsche Fassung gibt es ebenfalls eine 2.0 Stereo Tonspur, aber die sollte besser nicht eingeschaltet werden, denn da klingt Al Pacino wie ein lahmarschiger Tatort Kommissar. Einfach lächerlich, denn der Charakter Tony Montana lebt von seiner äußerst harschen Ausdrucksweise und wird durch diese in Verbindung mit dem harten Akzent erst authentisch. Diese Synchro vernichtet, obwohl sie von Pacinos Stammsprecher kommt, dessen  Darbietung total!  Irgendwann kommt jeder Synchronsprecher an seine Grenze. SCARFACE ist daher nur legal in der Originalfassung und für die deutsche Version gilt, wie bei einer Notbremse auch: nur im absoluten Notfall benutzen. Untertitel können bei Bedarf zugeschaltet werden, denn auch wer der englischen Sprache mächtig ist, wird bei diesem Akzent eventuell an seine Grenzen stoßen.

 Quelle: blu-ray.com

In den 2,5 Stunden Spielzeit der Blu-ray gibt es einen erstklassigen Einblick in die Entstehung und Entwicklung der Galapagos Inseln. In tollen Bildern werden das marine Leben, die Fauna und Flora, die dort zufällig „angelandet“ ist, sich der Umgebung angepasst und sich spezialisiert hat und sich in einer ständigen Weiterentwicklung befindet, vorgestellt.  Es befinden sich drei Dokumentation von gut 50 Minuten Länge auf dieser Scheibe. Auch diesen Blog habe ich mit meinen persönlichen Reiseerfahrungen verbunden. Wem ich da zu weit abschweife (obwohl ich dies m.E. kurz gehalten habe) kann ja von da rüber zur Analyse der Bild- und Tonqualität springen. 
BORN OF FIRE erklärt die Entstehung der Inseln, welche ca. 1.000 Kilometer westlich der ecuadorianischen Küsten (Südamerika) isoliert am Äquator im Einzugsgebiet von vier Meeresströmungen liegen. Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs und werden daher buchstäblich aus Feuer geboren. Die tektonische Platte auf der die Inseln liegen, ist in Bewegung und daher machen die Inseln eine regelrechte Entwicklung durch, bis sie schließlich als Ödland wieder im Meer verschwinden. Natürlich werden in dieser Folge werden auch einige der tierischen Bewohner näher vorgestellt. Die bekanntesten Tiere dürften wohl die riesigen Schildkröten und die See Iguana sein.

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THE ENCHANTED ISLANDS schildert die zufällige Entdeckung der Galapagos Inseln durch
 den Spanier Tomás de Berlanga im Jahre 1535. Natürlich kann auch schon vorher ein Mensch da gewesen sein, aber darüber gibt es keine Aufzeichnungen. Ausführlich wird auf den Besuch des Naturforschers Charles Darwin eingegangen, welcher während seiner fast fünfjährigen Reise mit der HMS Beagle der Inselgruppe im Jahr 1835 einen Besuch abstatte. Auch in dieser Folge gibt es viele sehr schöne Bilder der Tier- und Pflanzenwelt zu sehen.

Quelle: blu-ray.com
FORCES OF CHANGE beschäftigt sich mit dem Brutverhalten der Land Iguana und dem einiger Vogelarten. Zudem wird ausführlich auf das Leben unter Wasser eingegangen. Die Auswirkungen der Meeresströmungen werden erläutert, denn diesen stehen in Zusammenhang mit der Brutzeit einiger Tiere, denn es gibt Strömungen, die bringen für einige Spezies Nahrung im Überfluss mit sich. Die Tiere haben sich auch daran angepasst. In den El-Niño-Jahren verändern sich die Strömungen und die Nahrung aus dem Meer bleibt für gewisse Arten aus, was unter Umständen zu einer großen Dezimierung dieser Tiere führen kann.

Quelle:blu-ray.com
In dieser Folge wird auch auf die Auswirkungen des Galapagos Tourismus und das damit zusammen hängende Bevölkerungswachstum auf den größeren Inseln eingegangen. Tourismus und Natur sind leider nicht kompatibel und die Folgen sind, dass durch eingeschleppte Tierarten den heimischen Tierarten das Futter wegfressen wird (wie zum Beispiel durch Ziegen). Hinzu kommen natürlich die üblichen Verdächtigen wie Ratten, Katzen und Hunde, die als „Raubtiere“ den Bestand einiger Tierarten direkt bedrohen. Es wird gezeigt, dass gegen die Ziegen mit Abschuss vorgegangen wird… sie werden per Helikopter gejagt und abgeknallt. Tausende wurden bereits abgeschossen.
Hier muss ich mal wieder Erfahrungen aus meinen Reisen einschieben. So sind in Neuseeland etliche vom Menschen eingeschleppte Tier- und Pflanzenarten als Pest eingestuft und zur Ausrottung freigegeben: zum Beispiel Possums, Ratten, Ziegen, Wildschweine, Wespen, Wiesel, streunende Katzen, Rehe, Hirsche und Ginster, um nur einige zu nennen. Bei meinen Wanderungen durch die Urwälder bin ich allen möglichen Arten von Pest begegnet und ich habe auch die Leute getroffen, die daraus Kapital schlagen oder ihre Freizeit mit dem Töten dieser Pest verbringen.


Giftwarnung in Neuseeland...



... und der entsprechende Köder dazu. Die Tiere sterben einen grausamen Tod!

Ich habe zwei Nächte mit Maori in einer Hütte am Whirinaki River verbracht, wo diese mit zwölf Hunden auf Schweinejagd waren. Pferde und Gewehre hatten sie auch dabei. Das hatte was von Wilder Westen. Ich habe etliche Nächte in Hütten mit Jägern verbracht, die auf Rehe/Hirsche aus waren und ich habe eine Nacht mit einem Fallensteller verbracht, der auf Possum Jagd war. Der Mann wollte 10 Wochen im Urwald bleiben und hatte sich per Helikopter einfliegen lassen. In der Hütte hatte er auch dementsprechend viele Vorräte verstaut. Der Kurs für eine Kilo Fell lag zu dieser bei 9,-- $. Über den Daumen gerechnet, musste er dann schon hunderte von Possums klar machen, nur um den Flug mit dem Helikopter wieder drin zu haben. Ich hätte ihm gerne beim Aufstellen seiner Trapline zugeschaut, doch ich war schon zwölf Tage unterwegs und war ziemlich am Ende meiner Kräfte. Ich habe Ziegen gesehen, Hirsche, Rehe, Wiesel, Marder, Ratten und Possums in rauen Mengen, nicht nur lebendige Possums nachts in den Bäumen, sondern auch „gepflückte“ Possums und gehäutete Possums – Berge stinkenden rosa Fleisches mitten im Busch! Auch über vom Helikopter aus abgeschossene Rehe mitten in Flüssen bin ich „gestolpert“. Immer, wenn der Fleischpreis für Deer hoch ist, steigen die kommerziellen Jäger in Neuseeland auf und knallen alles ab, was ihnen vor die Flinte kommt. Eine Schonzeit gibt es für Pest nicht. In Netzen werden die Tiere rausgeflogen. Etliche Wälder sind von Wespen verseucht… ein einziger Brummton! Gegen die Possums werden Giftköder abgeworfen. Das Zeug heißt 1080 und eines der grausamsten und giftigsten Gifte der Welt. Tonnen davon schleudert die neuseeländische Umweltbehörde DOC (Department of Conservation) davon jährlich in die Wälder. Zudem gibt es Schlagfallen, Köder Spender an Bäumen und die neueste Erfindung ist eine Falle, die die Tiere tötet, und sich dann selbst wieder scharf macht. Doch der Possum Plage ist nicht beizukommen. Nach wie vor fressen sie die Urwälder kahl. Jede Tag verschwinden so etliche Tonnen an Grünzeug. Wer bei LORD OF THE RINGS mal genau hinschaut, kann die „Entlaubung“ sehen.



Possum in Neuseeland... soll ausgerottet werden!



Was dann unter Umständen so für die Tiere endet... "plugged Possum"!

In Australien gibt es an einigen Stellen innerhalb des Landes Kontrollen wegen Fruchtfliegen. In diese Zonen dürfen dann bestimmte Lebensmittel aus einer anderen Zone nicht mitgebracht werden. Also muss man alles aufessen, was man hat, oder man muss es wegschmeißen: dafür sind Container aufgestellt. Bei meiner Fahrt vom Northern Territory nach West Australien gab es eine Kontrolle, ob Kröten im Auto sind und eine Kontrolle auf bestimmte Nahrungsmittel. Die Cane Toad ist bekannt dafür, dass sie sich gerne in Campingausrüstung versteckt oder – wie Max Cady – unter dem Fahrzeug reist. Sie ist eine Bedrohung für das gesamte Ökosystems Australiens und sie breitet sich immer weiter aus… die Kröten an der Front haben sich schon weiter entwickelt: längere Beine lassen sie noch schneller vorankommen und das australische Ökosystem noch schneller zerstören. Sie ernähren sich von Insekten, Würmern, Spinnen und Schnecken sowie kleinen Säugetieren wie Mäusen und kleinen Amphibienarten. Auch vor Aas macht sie nicht halt. Die Kröte ist extrem giftig! Sogar ein Krokodil kann durch die Giftdrüsen sterben, wenn es eine Kröte frisst. Die Einwohner werden aufgefordert, die Tiere lebend in Fallen zu fangen, dann in einen Beutel zu packen und sie im Eisfach zu Tode zu frieren („Help us fight an alien invasion“). Dabei muss natürlich äußerste Vorsicht walten, um Kontakt mit den Giftdrüsen zu vermeiden. Auf diese Weise wird Splatter vermieden und die steifgefrorenen Kröten können kompostiert werden. Sie sollen einen hervorragenden Dünger abgeben. Besonders krass: aus den toten Kröten werden Souvenirs hergestellt. Da gibt es zum Beispiel konservierte Cane Toads als Flaschenöffner oder präparierte Köpfe und Beine wurden zu Schlüsselanhängern verarbeitet. Kamele werde in Australien abgeschossen und wer gut bezahlt, darf mit großkalibrigen Flinten auf Esel Jagd gehen… da geht ordentlich Blei rein. Blutsport, bei dem auch noch was Gutes für Australien getan wird.
Was bei alledem schnell vergessen wird: der Mensch ist die größte Pest für das Ökosystem! Die Tier- und Pflanzenwelt befindet sich in einer permanenten Weiterentwicklung, nur der Mensch kommt nicht voran. Wo bleibt die Intelligenz? Eine Studie der NASA prognostizierte letzte Woche den nicht mehr aufzuhaltenden Untergang der Zivilisation. Endlich! Freies Leben für freie Tiere und freie Menschen!!
Doch nun noch zur Bild- und Tonqualität der Blu-ray: Das Bild liegt in 1080i und im Format 1.85:1 vor. Auf meiner Rahmenleinwand  sind die Nahaufnahmen wahrlich gelungen und noch besser die extremen Nahaufnahmen der Tiere und Pflanzen geworden. Der Detailreichtum, ob nun beim Gefieder oder den Schuppen, der sich da auf meiner Leinwand zeigte, ist einfach fantastisch. Hin und wieder punktet das Bild mit schöner räumlicher Tiefe. Durch die Bank weg wunderbar sind die Unterwasser Aufnahmen. Leider gibt es immer wieder mal verschwommene und weiche Aufnahmen, was vielleicht auf einem TV nicht so auffallen wird.
Der Ton liegt in leider nur LCPM Stereo vor. Das ist mehr als schade. Der Ton ist zwar gut, aber kommt akustisch leider nicht viel rüber. Bei einigen Aufnahmen, zum Beispiel den Brandungsszenen, wäre etwas mehr Schub schön gewesen. Zumindest einen Dolby Digital 5.1 Track hätte dieser Auflage spendiert werden können. Die Sprecherin, Tilda Swinton, macht ihre Sache gut, klingt jedoch für meine Begriffe ein wenig steif und verhalten. Das hatte Richard Attenborough mit seinem locker- flockigen Ton und einer Prise Humor in der Doku LIFE besser drauf.
Für die deutsche Ausgabe der Blu-ray gibt es erstaunlicher Weise eine DTS-HR 5.1 Tonspur. Doch wie ich in den Rezensionen zu dieser Scheibe gelesen haben, soll dieser Ton blechern ausgefallen sein. Sprecher ist hier Norbert Langer und wer in Sachen Synchronsprecher nicht so bewandert ist, dem sei hier vermittelt, dass es sich um die Stimme von Tom Selleck aus der Serie MAGNUM handelt. Kennt die Serie überhaupt noch jemand?
Diese Doku kann ich allen Leserinnen und Lesern empfehlen, die sich für Tiere, Pflanzen und die Evolution interessieren. Die Einsichten in diese einmalige Inselwelt tragen zum Verständnis der großen Zusammenhänge bei. Leider ist die deutsche Ausgabe nicht sehr günstig. Wer auch nur ein wenig der englischen Sprache mächtig ist, kann daher auf diesen günstigen Import zurückgreifen.
Und wer ist 1805 auf den Galapagos Inseln angelandet? Na, na? Richtig – Kapitän Jack Aubrey mit der HMS Surprise nachdem sein Schiffsarzt, Freund und Berater Stephen Maturin, der auch Naturwissenschaftler ist, versehentlich angeschossen wurde. Der gute Mann muss sich selbst operieren und braucht dann Zeit um sich zu erholen. Während sich die Besatzung aus Kakteen Schnaps brennt und sich bei Spielen erholt, wandert der verletzte Maturin mit zwei Besatzungsmitgliedern über die Inseln, um Pflanzen und Tiere für Forschungszwecke zu sammeln. Diese Erkundungstour steht unter keinem guten Stern, denn der Krieg ruft und für Forschung bleibt keine Zeit. Wie dumm! Die Fahrt der HMS Surprise hätte eine große Entdeckungsreise werden können… Blick durchs Fernglas auf unbekannte Kreaturen. Wie der Blick durch ein Mikroskop. Aus dem Makrokosmos in den Mikrokosmos. Doch leider heißt es immer wieder BEAT TO QUARTERS!
Nach etlichen Jahren eine Wiedersichtung von John Carpenters PRINCE OF DARKNESS aus dem Jahre 1987. Das Format im Jahr 2014: Blu-ray!
Ein großer Zylinder, der sich im Keller einer heruntergekommenen Kirche befindet und in welchem sich eine grün leuchtende Flüssigkeit befindet, soll von Professor Birack (Victor Wong) und seinen Studenten im Auftrag eines Priesters (Donald Pleasance hier mal nicht als Dr. Loomis) untersucht werden. Zu diesem Zweck werden jede Menge Geräte in die Kirche geschafft, um wissenschaftliche Daten zu erhalten und diese auszuwerten. Zudem soll der Inhalt eines uralten Buches übersetzt werden. Der Kanister, der sich nach eingehender Untersuchung nur von innen öffnen lassen, schafft es jedoch einen Teile seiner Flüssigkeit einer der Studentinnen genau in den Mund zu spritzen. Hiernach legt sie ein merkwürdiges Verhalten an den Tag… sie streicht wie schlafwandelnd durch die Räume und versucht ihre Kolleginnen und Kollegen ebenfalls zu „verwandeln“. Als der Rest der Truppe endlich bemerkt, was da vor sich geht, sind die Ausgänge schon von der Straße her verbarrikadiert und um die Fenster hat sich eine merkwürdige Truppe aus abgerissenen Frauen und Männern versammelt, die niemanden durchlassen (hier ist Alice Cooper in einer Nebenrolle zu sehen). Es beginnt nicht nur ein Kampf ums Überleben, sondern auch um die Rettung der Welt, denn der Leibhaftige (oder was auch immer) soll aus einer anderen Dimension geholt werden…

Quelle: blu-ray.com

Carpenter, der das Drehbuch unter dem Pseudonym Martin Quatermass geschrieben hat, nimmt für seine Handlung den Belagerungszustand aus ASSAULT ON PRECINT 13 (1976), mischt ein wenig Körperhorror aus THE THING (1982) hinzu, würzt das Ganze mit etwas Spukhaus Atmosphäre und versucht Ekel mit Käfern und Regenwürmern zu erzeugen. In den Dialogen gibt es jede Menge wissenschaftliches und religiöses Blabla. Die Handlung kommt nur schwerlich in die Gänge und selbst als dann endlich was passiert, passiert nicht wirklich viel. Auch die Effekte, sowohl optisch als auch akustisch, sind sehr sparsam eingesetzt. Die Kulissen sind, bis auf den Keller mit dem Zylinder, nur spartanisch dekoriert. Der Soundtrack setzt allerdings Akzente – erstklassig und wahrlich hypnotisierend! Schade, dass Carpenter hier keine effektvollen Härten wie bei THE THING gezaubert hat. Die Geschichte hätte es auf jeden Fall hergegeben. Ebenso wäre ein nihilistisches Ende sehr passend gewesen. Auch wenn dieses Machwerk durchaus seine Momente hat, konnte ich nicht mehr dafür begeistern. Etliche Längen – wie zum Beispiel dieses Rumgestöhne vor dem Spiegel – waren einfach nur noch nervig.

Quelle: blu-ray.com

Die Bildqualität auf meiner Cinemascope Leinwand war durch die Bank weg sehr gut. Es gibt tolle Farben, eine leichte Lage Filmkorn und Anflüge von räumlicher Tiefe. Nur einige wenige unscharfe/weiche Aufnahmen sind vorhanden.
Die Originalfassung und die deutsche Fassung liegen in DTS-HD Master 2.0 vor. In die Kinos kam der Film damals in Ultra-Stereo. Puristen werden die Originalfassung in Stereo bevorzugen, welche zwar etwas ruppig klingt, aber durchaus ihren Reiz hat. Die deutsche Tonspur über Stereo ist nicht empfehlenswert, da die Stimmen zu sehr nach vorne kommen. Ich habe die Originalfassung über Dolby PLIIx Movie auf 7.1 Kanäle aufgeblasen und hatte eine tolle Akustik im Heimkino. Der pulsierende Score von Carpenter und Howarth stand über weite Strecken den Films losgelöst von den Lautsprechern einfach so im Raum… herrlich warm und weich. Die Dialoge waren glasklar und die Hintergrundgeräusche erzeugten eine schöne Atmosphäre. Mit diesem Gimmick eine erstklassige Tonspur!  Bei der deutschen Tonspur über DolbyPLIIx Movie sind die Stimmen dominanter und es mangelt an Dynamik und Räumlichkeit.  

Quelle: blu-ray.com

Leider fällt das Bonusmaterial – sofern überhaupt davon gesprochen kann – sehr spärlich aus: es gibt den Trailer und einen Audiokommentar von Carpenter und Darsteller Peter Jason. Wer dem Audiokommentar lauscht, wird herausfinden, dass selbst Carpenter bei einzigen Szenen nicht weiß, was in seinem Film überhaupt vor sich geht… es sollte wohl alles nur so geheimnisvoll wie möglich sein.
Wer auf Carpenter steht und diesen Film nicht gesehen hat oder ihn wieder entdecken möchte, darf bei dieser hervorragenden Video- und Audiopräsentation bedenkenlos zugreifen. Eine Wiederentdeckung  könnte zur Enttäuschung werden, aber vielleicht wird es ja auch ein Genuss oder gar eine Offenbarung. Wer seinen Kindern mal einen Gruselfilm zeigen will, ist mit PRINCE OF DARKNESS auf jeden Fall auf der sicheren Seite.

Im Jahr 1959 kamen sieben Ski-Wanderer zwei Ski-Wanderinnen auf einer Expedition nördlich des Ural ums Leben. Die in Sachen Gebirgsexpeditionen und langen Skitouren erfahrene Gruppe wollte den Berg Otorten auf einer Route erreichen, welche zu dieser Jahreszeit  (Ende Januar/Anfang Februar) als die schwerste eingeschätzt wurde. Die Umstände des Unglücks und die bei Untersuchungen festgestellten Todesarten der neun Personen muten bis heute mysteriös an.



Eine der wohl letzten Aufnahmen der Gruppe selbst, zeigt einige Mitglieder noch am 1. Februar 1959 im Basislager. Das Foto stammt aus einer Filmrolle, die von den Suchtrupps vor Ort gefunden wurde. | Copyright: gemeinfrei

Eine durchgeführte Obduktion kam zu dem Ergebnis, das die ersten fünf gefundenen Todesopfer an Unterkühlung gestorben sind, denn es gab keinerlei äußerliche Verletzungen. Die fehlenden vier Personen wurden erst ca. zwei Monate später gefunden. Eine Leiche hatte schwere Schädelfrakturen, zwei wiesen Rippenbrüche auf und einer Leiche fehlte die Zunge.  Wohlgemerkt: auch bei diesen Leichen gab es keine äußeren Verletzungen! Die Expeditionsteilnehmer sollen fluchtartig das Zelt verlassen haben, denn dieses war von innen aufgeschlitzt und die Leichen waren trotz der arktischen Temperaturen von bis  -30 Grad nur leicht bekleidet. Einigen hatten tatsächlich keine Schuhe an, während andere Teilnehmer es noch geschafft haben, sich wenigstens einen Schuh anzuziehen.  Es wurden  keine Spuren eines Kampfes gefunden und als wenn das alles noch nicht seltsam genug wäre, wurde anhand eines forensischen Strahlungstests festgestellt, dass die Kleidungsstücke der Opfer mit hohen Dosen radioaktiver Strahlung kontaminiert waren. Natürlich ist da eine Theorie, die von einer übernatürlichen Ursache ausgeht, schnell in der Welt. Zudem gibt es eine Theorie, die davon ausgeht, dass die Gruppe in ein geheimes Experiment der Regierung geraten ist. Die Untersuchung wurde im Mai 1959 eingestellt, da keine Schuldigen zu ermitteln waren. Nach dem Unglück war der Zugang zu dem Gebiet für drei Jahre gesperrt.

Originalaufnahme des Suchtrupps am stark beschädigten und
verlassenen Zelt der Gruppe. © gemeinfrei

Originalaufnahme des Suchtrupps am stark beschädigten und verlassenen Zelt der Gruppe. © gemeinfrei

Renny Harlin greift in seinem im Found-Footage Stil gedrehten Streifen DEVIL’S PASS aus dem Jahr 2013 das Unglück am Djatlow-Pass auf. Drei Studenten und zwei Studentinnen brechen auf, um sich auf die Spuren der im Jahre 1959 zu Tode gekommenen Expeditionsmitglieder zu begeben. Dabei wird gefilmt, was die Kamera hergibt. Natürlich verschwinden sie allesamt und nur das Filmmaterial wird gefunden.

Harlin, der in Moskau sogar in Archiven der Regierung recherchiert hat, bringt die Hintergründe des Unglücks ohne Ausschmückungen rüber und  hat sich auch mit dem Setting wahrlich Mühe gegeben. Es wurde im Norden Russlands gedreht,  so dass sich zu den tollen Landschaftsaufnahmen echter Schnee und echte Kälte gesellen. In dieser Hinsicht setzt er auf Realismus, zieht dies dann leider nicht bis zur letzten Konsequenz durch. So werden hier mal die wahren Dimensionen von Backpacks zeigt, aber dann hätte da auch die entsprechende Ausrüstung wirklich drin sein müssen und nicht nur Handtücher (wer ein solches Backpack mit voller Ladung trägt, bewegt sich anders).  Und wo kommt das Feuerholz her? Wer schon mal über der Buschlinie unterwegs war, weiß, dass dort nicht mehr viel wächst. Und was ist das für ein riesiger Kessel der da befeuert wird, nur um Wasser für diesen Tütenfraß heiß zumachen. Niemand schleppt so einen Kessel mit (den Tütenfraß schon – bah!). Mr. Harlin, hätten sie sich mal von mir beraten lassen! Augen zu und durch…

Die schauspielerischen Leistungen der „jungen Talente“ sind durchaus passabel (gilt für die Originalfassung). Leider kam der Film jedoch nicht so richtig in die Gänge. Zu viel Geschwafel (weniger ist mehr (Clooney hätte bei GRAVITY auch besser mal das Maul gehalten)), bis dann endlich was passiert… der Schluss machte die Ereignisse zumindest rund, wenn er auch nicht wirklich eine Überraschung war. Den Einsatz von CGI hätte sich Harlin besser geschenkt… und trotzdem war DEVIL´S PASS interessant. Ja, solche Filme soll es geben! Was nun genau passiert, will und kann ich hier nicht schreiben. Sonst braucht Ihr den Film ja nicht mehr schauen. Zumindest ist mir der Film für ein paar Tage nicht mehr aus dem Kopf gegangen, was bei dem Schrott, der da in Massen jeden Tag von irgendwelchen Möchtegern Regisseuren runtergekurbelt wird an sich schon sehr viel wert ist und er hat mich dazu gebracht, mich mit den Hintergründen des Unglücks zu beschäftigen, die ich sehr interessant fand und welche ich daher hier in Kurzform wiedergegeben habe. Infos über den Vorfall gibt es im Netz reichlich. Ich habe mich da mal bei Wikipedia bedient. Dieser Film hätte bei einer derart überdimensionierten X-Akte, die wohl irgendwo in einem geheimen Archiv auf ihre Entdeckung wartet,  ein Überknaller werden müssen. Was war da los, Mr. Harlin? Bitte mehr Horror und Mysterien beim nächsten Mal!  Mulder und Scully, bitte diese X-Akte übernehmen und zu Djatlow-Pass aufbrechen!

Das Bild im Format 1.85: 1 zeigte sich trotz Found-Footage Stil auf meiner 16.9 Rahmenleinwand von einer sehr guten/realistischen Seite, wobei es natürlich die üblichen Gimmicks gibt, wie Bildaussetzer, Streifen und auch mal die totale Dunkelheit.

Ich habe mir die Originalfassung angeschaut, welche mit einer 5.1 DTS HD-Master Tonspur ausgestattet ist. In dem Film gibt es keine Actionszenen, so dass die Lautsprecher nicht viel zu tun haben. Aber es gibt zumindest einen Einsatz für die Anlage, die das Heimkino bei entsprechender Einstellung des Lautstärkereglers zum Beben bringt und zum Ende hin werden alle Lautsprecher ordentlich gefordert.

Falls Ihr eine Videothek in Eurer Nähe habt, die den Film zu einem günstigen Tarif vermietet, dürft Ihr gerne zugreifen. Wer mit Found-Footage Filmen ohnehin nichts anfangen kann, wird sich auch von DEVIL´S PASS nicht bekehren lassen.

 

 

 

Hier nun Rezensionen zu drei Blu-rays mit Gigs von Metallica, Motörhead & Judas Priest, deren Musik seit über 30 Jahren regelmäßig meinen Plattenspieler heimsucht.

METALLICA –  QUEBEC MAGNETIC

METALLICA live in Quebec City am 31.10.2009… der Schwerpunkt der Stücke liegt, wie der Titel der Blu-ray schon ahnen lässt, auf dem DEATH MAGNETIC Album, das viele Leute nicht mögen bzw. der Meinung sind, die CD hätte eine miese Qualität (so steht es im Netz zu lesen). Pfui – der Sound von CDs ist doch durch die Bank weg eine Beleidigung für die Ohren. Für Fahrstuhlberieselung perfekt geeignet. Ich empfehle daher die Anschaffung eines Plattenspielers und den Erwerb des DEATH MAGNETIC Albums als Doppel LP, denn analog klingt es wahrlich fantastisch und sollte auf enormer Lautstärke für die volle Wirkung gehört werden. Die schwarzen Scheiben bringen ein Beben mit sich, was der rasenden Büffelhorde aus DANCE WITH WOLVES nahe kommt… womit ich zur Blu-ray komme:

Die Blu-ray wurde mit drei Tonspuren ausgestattet: 5.1 DTS HD Master Audio, DTS HD Master Audio 2.0 und PCM 2.0. Die DTS HD Master Tonspur rockt das Heimkino und bringt die wunderschönen Klänge von einem solchen Konzert authentisch rüber. Die Akustik löst sich von den Lautsprechern und steht im Raum. Den Regler natürlich nicht von Anfang an ganz nach rechts, sondern die Ohren sich anpassen lassen und immer einen Tick lauter drehen… MANOWAR spielen schließlich auch nicht von Anfang in vollem Soundgewand! Wenn Dir dann nach 2 Stunden 15 Minuten die Ohren leicht klingeln und rauschen war es genau richtig! Den Subwoofer musste ich übrigens von meiner Standardeinstellung ein ganzes Stück runterschrauben Die anderen Tonspuren sind im Vergleich deutlich schlechter und empfehlen sich nicht, wenn die Anlage 5.1 Audio schafft. Die Hallenakustik öffnet sich nur mit der 5.1 Tonspur. Es gibt übrigens noch 8 Bonussongs von einem Konzert aus der gleichen Halle, welches wohl am nächsten Tag stattgefunden hat.  


Quelle: blu-ray.com

Das Bild kommt im Format 1.78: 1 und zeigt sich mit tollen Farben und immer wieder schöner räumlicher Tiefe wahrlich beeindruckend auf meiner 16:9 Rahmenleinwand. Sehr angenehm, dass die Schnittfolgen nicht allzu hektisch ausgefallen sind und die Kameras auch mal länger auf den einzelnen  Bandmitgliedern, die in Spiellaune sind und sichtlich ihren Spaß haben,  verweilen.

MOTÖRHEAD – THE WÖRLD  IS OURS VOL. 1

MOTÖRHEAD… seit 33 Jahren eine Konstante in meinem Leben und nun seit einiger Zeit auch auf Blu-ray konserviert! Hier gibt es ein Konzert vom 09.04.2011 im Caupolician in Santiago de ChileTja, leider zu digital und wohl nachträglich auf klar manipuliert. Trotz DTS HD Master Audio 5.1 ein anorganischer, lebloser, ja geradezu steriler Sound. Anstrengend auf die Dauer, besonders bei enormer Laustärke… der „CD Effekt“. Ich darf behaupten, dass Motörhead s o nicht klingen, denn ich habe Lemmy & Co. seit 1988 etliche Male live erlebt.  Hier fehlt der Schmutzfaktor, das Donnern, das Dröhnen, der Druck... authentisch klangen lediglich Mr. Kilmisters  Ansagen und das mittlerweile obligatorische Drum Solo hatte eine brachiale Durchschlagskraft. 


Motörhead: The World Is Ours (Blu-ray)
Quelle: blu-ray.com

Wahrer Motörhead Livesound kommt für mich von der 3-fach LP Edition, in die das Konzert, das 1998 im Docks (Hamburg) stattgefunden hat, gepresst wurde. Besser klingen Motörhead nur noch live im Docks. Was waren das immer für wahnsinnige Gigs dort… mit verrauschten und piependen Ohren war ich Tage danach noch unterwegs. Das kommt nicht wieder… werden Motörhead überhaupt noch mal wieder kommen? Ich will es doch sehr hoffen! Lemmy hätte zwischendurch doch mal was an Gemüse essen sollen.  Vom Speedfreak zum Diabetiker!  Tour abgesagt… ich hatte schon ein Ticket für den Gig in der Hamburger Sporthalle… MOTÖRHEAD & SAXON… wäre das herrlich geworden… wie 1992 auf der Bombers & Eagles Tour.

Also merken: Motörhead gehören live oder von einem analogen Medium genossen, denn ihre irre Akustik ist weder CD, DVD noch Blu-ray kompatibel!  Wenn Motörhead noch mal durch Deutschland touren, hin da! Das ist vielleicht die letzte Chance für eine erstklassige Ohrspülung.

Das Bild ist – aus welchen Gründen auch immer    in schwarz/weiß gehalten und machte eine sehr guten Eindruck. Die fehlende Farbe hat mich nicht gestört, denn bei Motörhead gibt es keine besondere Lightshow und auch keine (bunten) Kostüme.

JUDAS PRIEST - EPITAPH

Hier nun die optisch und akustisch schwächste Präsentation… leider , leider! Die legendären Judas Priest im Londoner Hammersmith Odeon am 26.05.2012. Das letzte Konzert ihrer letzten Tour! Da ist doch tatsächlich jemand auf die glorreiche Idee gekommen, beim 5.1 DTS HD Master Audiotrack die Drums in den Centerlautsprecher zu mixen!  Das ganze Klangbild ist einfach nur dumpf und dröhnend: hinzukommt, dass die Stimme von Mr. Halford überhaupt nicht richtig freikommt, da sie ja gegen die Drums im Centerspeaker „kämpfen“ muss. Das Schlagzeug wäre beim DTS HD Master Audiotrack automatisch und perfekt aus der Mitte gekommen (funktioniert ja auch bei der Metallica Blu-ray! ). Bei dem monströsen Drumkit wahrscheinlich mit ungeheurer Macht.  Mr. Halfords Stimme hätte dann völlig befreit im Raum gestanden. Großer Mist, dieser Audiotrack!


Quelle: blu-ray.com

Der PCM 2.0 Stereotrack klingt besser. Das gesamte Klangbild wird luftiger, das Schlagzeug kommt auch ohne Centereinsatz aus der Mitte und der Gesang wird klarer. Leider ist das für mich auch nicht befriedigend, weil die Akustik insgesamt viel zu schwammig rüberkommt. Was hätte da für eine schöne Akustik aus den Lautsprechern kommen können… es sollte nicht sein!

Das Bild ist ziemlich soft und erreicht keine räumliche Tiefe. Also auch hier eine schwache Präsentation.

Die Band selbst zeigt sich in Spiellaune und hämmert sich quer durch sämtliche Songs aus den letzten Jahrzehnten.

Gerne hätte ich hier noch über die Bild- und Tonqualität der EPICA Retrospect Blu-ray und der U.D.O. Live in Sofia Blu-ray geschrieben, doch die Scheiben haben sich durch ihre Tonspuren (DD 5.1 bzw. sogar nur 2.0 DD) disqualifiziert. Für Schrammelakustik gibt es CDs! Was haben solche Tonspuren auf Blu-rays noch zu suchen? Für die in den nächsten Tagen erscheinende U.D.O. Blu-ray "Live in Russia" habe ich bei dem Management wenig Hoffnung auf Besserung. Aber es kommt davon ja auch eine 3-fach Vinyl Edition!

 


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