Guardians Of The Galaxy 2 in 3D - Kinoreview
#95
Quelle
Ich weiß noch, wie angetan ich vom ersten Teil war, obwohl ich den Trailer mehr als gewöhnungsbedürftig war. Aber der Film war 2014 eine echte Überraschung, vor allem die Paarung aus der Ernsthaftigkeit der einzelnen Charaktere und Humor war einfach der Hammer. Deswegen war ich auch ein wenig vorfreudig auf den zweiten Teil. Hier der Link zum Trailer:
https://www.youtube.com/watch?v=IfVhzIV7F1U
Inhalt:
Hmmmm, fällt mir irgendwie schwer, dass Ganze in ne kurze Form zu bringen. Die Guardians, eigentlich nur Rocket, klauen von einem Planeten Energiezellen. Das finden deren Bewohner gar nicht so gut und die verfolgen die Guardians.Und als es so richtig eng wird, sieht man jemanden auf einer Art Schiff reiten 8und winken), der die ganze (Drohnen-)Flotte innerhalb weniger Sekunden vernichtet und die Guardians rettet. Dieser jemand stellt sich später als der Vater von Star-Lord raus und auch wird schnell klar, dass er einen an der Waffel hat.
filmische Umsetzung:
Los geht es mit einer Eröffnungssequenz. Die ist lustig, musikalisch gut untermalt, Babygroot rockt am Anfang ganz gut und alles ist toll. Zumindest zwei Minuten lang. Denn dann wird diese Aufarbeitung der Kampfszene bzw. die Herangehensweise einfach vieeeeeeeel zu lang und dadurch langweilig. Ich stand kurz davor auf die Uhr zu schauen. Und das soll keine Kritik an der Szene an und für sich sein, da die Szene gut inszeniert wurde, sie war einfach nur zu lang und hat sich dadurch selbstzerstört und war zum Ende auch nicht mehr lustig.
Der Humor ist bei den GOTG ja schon immer sehr auf die Zwölf. Und ich bin der Meinung, dass die Filmemacher schon im ersten Teil an eine Grenze des Erträglichen gegangen sind (man erinnere sich an die Szene, wo Peter im Schlusskampf singt). Allerdings hatte das im Erstlingswerk noch gut funktioniert, da es was Neues und Erfrischendes war. Und von daher konnte ich darüber hinwegsehen. Allerdings funktioniert das im zweiten Teil einfach nicht mehr. Jede, gefühlt wirklich jede Szene, in der es ein wenig ernsthafter und fast schon tiefgründiger wird, kommt irgendein Gag der alles zerstört. Ich erinnere mich an die sehr starke Szene von Nebula, die einfach ihr Motiv der Rache erklärt, welches einfach mit einem plumpen Witz zerstört wird. Von daher hat der Humor im kompletten zweiten Teil einfach nur sehr, sehr bedingt funktioniert.
Die Geschichte um Ego und seine Vaterrolle und die ganzen Hintergrundinformationen zum Tod von Peter's Mutter und der Beziehung zwischen seinem Vater und der Mutter waren zwar okay, haben mich aber nicht aus dem Sessel gerissen. Es war okay, mehr aber auch nicht. Eher fand ich die Geschichte um Ego und seine Absichten sehr anstrengend und irgendwie auch erwartbar. Am Ende muss es halt knallen und darauf arbeitet der Film sehr konsequent hin.
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Einzig die Geschichte um Youndo war in meinen Augen sehr gelungen. Der Gastauftritt von Sylvester Stallone war ziemlich geil gemacht und das war für mich eigentlich die Stelle, die am meisten hängen geblieben ist. Die Meutereiszene war für mich nur sehr hart zu ertragen. Wie die Schergen um Taserface gegen die Mannschaft von Youndo vorgehen, mit welcher Brutalität und Gleichgültigkeit, hat mich bewegt. Auch Youndo's Ende war schön gemacht und war für mich auch ein wenig unerwartet.
Probelematisch empfinde ich die Tatsache, dass die ganzen Hauptdarsteller nur wenig zu tun hatten bzw. wenig von ihren Taten hängen geblieben ist. Gerade Peter hat so wenig zu tun, eigentlich nur am Anfang und am Ende vom Film. Drax hätte man getrost auch rauslassen können. Groot und Rocket hatten sich ein paar Highlights, aber da man die lustigen Szenen bereits aus dem Trailer kannte, war es dann im Film nicht mehr lustig. Es wurde einfach sehr viel Pulver verschossen. Am Ende gibt es noch fünf ganze Post-Credit-Szenen, was auch wieder für sich spricht. Höher, Schneller, Weiter, Mehr, Mehr, Mehr!
Und das Effektfeuerwerk und die teilweise optisch tollen Bilder schaffen es am Ende nicht, die doch sehr dünne Story, die sehr vorhersehbar war, auch wenn man die Comicgrundlage nicht kennt, durch den Film zu tragen. Höher, Schneller, Weiter und Mehr sind halt nur selten besser, was uns ja eigentlich die Filmgeschichte lehrt. Ich verstehe nicht, warum immer wieder dieselben Fehler gemacht werden. Selbst im MCU findet man diese Situation bei Iron Man 2 und Thor 2. Auch beim zweiten Avengers Film schaffen es die teils bombastischen Bilder nicht, über die schwache Story hinwegzu"täuschen".
Fazit:
Ich bin echt richtig enttäuscht gewesen. Während des Filmes hatten wir kurz überlegt, zu gehen, da der Film uns einfach nicht angesprochen hat. Nur in der Hoffnung auf Besserung sind wir geblieben. Und wenn es die Story und das Ende um Youndo nicht gegeben hätte, hätten wir auch das bereut. Es war einfach nur dünn. Der Film probiert einfach nichts Neues aus und greift alles aus dem ersten Teil aus und treibt es aber einfach zu weit. Auch der Soundtrack schafft es nicht, an den des ersten Teils heranzukommen, aber dieser ist eher noch ein Lichtblick. Man muss die Musik aus der Zeit einfach mögen, was bei mir zumindest in Teilen der Fall ist.
bis zum nächsten Blog
man liest sich
Cine-Man
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Kommentare
Nota bene: Ich fand den zweiten Avengers besser, wegen Scarlet Witch *schmacht* und Vision, echt ne coole Partie.
Ich gebe dir recht, auch bei mir nutzen sich die meisten Komödien nach dem ersten Sehen ab, sodass diese Art von Filmen meist nur beim ersten Ansehen wirklich funktioniert. Aber es gibt auch Ausnahmen und zu denen gehörte bei mir Deadpool und auch GotG 1. Von daher bin ich sehr optimistisch, dass das auch mit GotG 2 funktioniert. .... und ich freu mich schon auf Teil 3 im Kino. :-)
Hab nur dazu erklärt warum er mir halt soooo gut gefallen hat, wenn der Film nur 1 Zuseher gehabt hätte, hätte er mir genauso gut gefallen!
Mir is es ziemlich wurscht, ob ich gerade, also quasi mit der Masse mitschwimme, oder eine Gegenposition dazu einnehme, es zählt für mich nur, gefällt mir Das was ich da sehe, oder nicht.
Und manchmal (Guaradins of the Galaxy 2) deckt sich das mit dem "Massengeschmack" und manchmal halt nicht (Lady Terminator)...es kommt wie es kommt!...;-)
übrigens hat mir Avengers 1 auch besser gefallen als der Zweite...was aber sicherlich nicht an der "besseren" Geschichte liegt...;-)
@sawasdee: Da kann ich Dir nur zustimmen. Ich glaube der wird schlechter als Benjamin Blümchen am kommenden WE ;)
@CT: Ich war beim Trailer gar nicht so skeptisch. Und wurde halt bitter enttäuscht.
@Kadijak & Gandalf: Glückerlicherweise haben wir alle andere Ansichten. Ansonsten bräcuhte man sich ja nicht mehr austauschen, wenn alle das gleiche gut/ schlecht finden. Ich bin mir auch bewusst, dass ich mit meiner Meinung ein wenig gegen die allgegegnwärtige Meinung antrete. Mein Filmkinopartner fand den Film übrigens klasse! Und mein Problem ist wirklich, dass der Film sich mehr oder weniger 1:1 kopiert. Das ist sicher lustig und ich habe an der ein oder anderen Stelle auch gelacht, aber hat bei mir nichts weiter ausgelöst. Das ist ja meist auch das Problem, mit Komödien, dass sie sich abnutzen weil man weiß, was kommt. Und das was im Finale passiert ist, war dann leider auch so zu erwarten, nicht ünberraschend und nach knapp zwei Stunden dann auch nicht mehr lustig.
Es ist wirklich schon Jahre her, wenn nicht Jahrzehnte, eigentlich seit Ghostbusters in den 80er Jahren, als ich das letzte Mal derart oft lachen musste, als jetzt bei dieser Fortsetzung zu den Guardians...ich verstehe absolut die Kritikpunkte, dass er überladen wirkt, die "gottgleiche" Story um Star Lord...natürlich...das kann man absolut so empfinden...
aber gerade die immer wieder kleinen Gags, die die so irrsinnig groß angelegten, bombastischen Szenen immer wieder ironisch brechen...z.B. beim Showdown die Suche nach, was war Das?...Kaugummi? Taschenlampe? oder sowas ähnliches...ich hab mich königlich amüsiert!!!
Dann auch noch der Umstand dass der Film das Thema "Familie" und "Freundschaft" so derart (in meinen Augen) liebevoll als Hauptthema durchzieht empfand ich als so derart sympathisch, dass er für mich jedenfalls, die Kritikpunkte vollkommen überlagert.
Das letzte Mal das dieses Thema ähnlich konsequent, ironisch, aber auch mit viel Gefühl (trotz Bombast) durchgezogen wurde, war seinerzeit bei der Lethal Weapon Reihe!
(Man denke dabei nur mal an die Szene als Danny Glover/Roger Murtaugh seine Toilettenschüssel nicht mehr verlassen kann, weil eine Bombe daran klebt, die halbe Armee inkl. Hubschraubern anrückt und er mit Riggs/Mel Gibson einfach herumscherzt, sich quasi "den Arsch" ablacht, nur um im nächsten Moment einen der berührendsten Momente der Geschichte des Actionkinos zu schaffen)
Und auch Guardians of Galaxy schafft es, mich in diese Wohlfühl Zone zu schleifen...der Film ist ein Hohelied auf die Familie, auf Freundschaft, nimmt sich dabei aber nicht zu ernst, der Humor hat mich absolut gekriegt...und überwiegt (für mich) deutlich die Negativen Punkte!
Ich hatte riesigen Spaß!!!
Deutlich sichtbare Effekte, langweilige Story, alberner Humor.
Ich könnte mir vorstellen, das Deadpool das gleiche Schicksal erleidet. Nichts gegen Humor, nur muss er wirklich auf den Punkt dosiert daher kommen und das ist sehr schwierig, wenn man viele lustige Szenen gedreht hat, hier den richtigen Filter zu setzten. Das gab es leider schon immer. Man denke nur an den Louis aus Frankreich oder den Jerry aus Amerika.
Ich bin gespannt, ob GotG 2 auch in seiner Heimkino Premiere bei mir noch so gut funktioniert wie im Kino.