Nachtzug nach Lissabon - Kinoreview

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27. März 2013
#19


Eine Literaturverfilmung stand auf dem Plan. Ich kannte das Buch überraschender Weise nicht, also konnte ich "unbefangen" in das Kino gehen. Wie immer war nur der Trailer bekannt, und der hatte es mir so angetan, dass ich in diesen Film musste:





Inhalt
Ein Lehrer rettet eine Frau vor dem Suzid, nimmt sie mit in seine Klasse, dort zieht sie ihren Mantel aus. Nach kurzer Zeit verlässt sie die Klasse ohne ihren Mantel. Darin findet der Lehrer ein Buch und zwei Tickets für den Nachzug nach Lissabon. Er fängt im Zug an, dass Buch zu lesen und macht sich in Lissabon auf die Suche nach dem Autor des Buches. Und um diesen Autor wird eine Geschichte konstruiert, die zu Zeiten der portugisischen Revolution spielt.

schauspielerische Leistung
Es treten eine Menge recht bekanntet Schauspieler im Film an. So ist Christopher Lee mit dabei, der einen alten Pfarrer spielt. Mit Bruno Ganz und Augsut Diehl sind im Film zwei deutsche Schauspieler vertreten, die ich sehr schätze. Auch wenn es bei August Diehl ein wenig schade ist, dass er immer in die Rolle eines Revolutionär gesteckt wird (ähnlich wie bei „Die kommenden Tage“ oder „23“). Bruno Ganz ist wie immer sehr gut, ich bin da aber nicht ganz so neutral, ich mag ihn einfach zu sehr, und dass nicht erst seit dem Moment, als er Hitler in „Der Untergang“ verkörperte. Auch noch mit dabei ist Melanie Laurent, die wohl ihren bekannteste Rolle in „Inglourious Basterds“ hatte. Sie hat meiner Meinung nach mit den stärksten Auftritt, vor allem da sie Emotionen sehr gut rüberbringen kann.
Auch Burghardt Klaußner, spielt (mal wieder) einen Richter und den Vater eines Revolutionärs, gefällt mir immer wieder sehr gut.






filmische Inszenierung
Im Grude ist der Film wie ein Puzzle aufgebaut. Nachdem der Lehrer in Lissabon angekommen ist, findet er immer wieder eine Person, von der er neue Informationen zu dem Autor des Buches erfährt. Am Ende setzt sich das Puzzle zusammen und es wird auch ein Bezug in die Gegenwart hergestellt. Oder besser gesagt, am Ende wird aufgeklärt, warum die Frau vom Anfang Selbstmord begehen will.

Und es wird noch das Leben des Lehrers kurz angedeutet. Dieser wurde von seiner Frau verlassen und lebt allein. Zwar gibt es hier zwei, drei gute Momente im Film, aber ich hätte mir gewünscht, dass der Konfikt des Lehrers näher beleuchtet wird. Denn das ist meiner Meinung nach, die eigentliche Story des Film. Wie geht es mit dem Lehrer weiter, der zwar einen guten Job hat, aber irgendetwas scheint in seinem Leben zu fehlen…und das sind die Menschen. Dieser Konflikt wird leider nur sehr unzureichend bearbeitet. Schade, hier vergibt der Film eine Menge an Potential.

Was ich auch noch sagen muss, und das ist an der Stelle keineswegs negativ gemeint, der Film ist ein Werbefilm für die Stadt Lisabon, die so unglaublich schön sein muss. Zumindest gibt es im Film immer mal wieder Bilder, die eine Sehnsucht in mir geweckt haben (auch wenn das vielleicht nur an dem viel zu langen Winter liegt :-) Nach dem Film hatte ich zumindest das unbedingt Bedürfnis, nach Lissabon zu fahren. Auch die Musik im Film ist ebenfalls gut gewählt und „trägt“ einen durch den Film.

Im Film gibt es einige, sehr poetische Stellen und eine ist mir im Kopf geblieben und hat mich beschäftigt. Ich bin mir natürlich nicht sicher, ob ich wortwörtlich zitiere, ich habe den Film ja nur einmal gesehen und da nach gab es viel zum "verarbeiten".

„Der Tod macht das Leben erst lebenswert.“


Fazit
Wie schon oben geschrieben, ich kenne das Buch nicht und kann mich nur zum Film äußern. Dieser hat Schwächen, ist aber keineswegs so schlecht, dass man darauf verzichten sollte, ihn zu sehen. Ich fühlte mich nach dem Film gut und durch die Musik auch „getragen“, auch wenn das vielleicht ein wenig klischeehaft und weich klingt. Ich möchte den Film aber nicht missen.
Inwiefern historisch orrekt in dem Film (und auch in dem Buch) gearbeitet wurde, kann ich nicht beurteilen, ich habe auch momentan nicht die Zeit, mich damit auseinander zu setzen. Allerdings muss ich mir dieses Jahr noch ein Buch für den Urlaub kaufen und es könnte einen neuen heißen Anwärter geben :-)



Blu Ray Kauf?
Ich denke ja, auch wenn ich mir noch nicht sicher bin, weil …

… es einige gute poetoische Stellen gibt

… zwei meiner Lieblingsschauspieler aus Deutschland mitspielen

… der Film einfach nicht schlecht ist


bis zum nächsten Blog
man liest sich
hightower

P.S:
Ich werde mich nie im Kino aufregen, wenn Leute Popcorn essen, was Trinken, zur Toilette müssen usw. Das gehört nun mal zum Kino dazu. Aber was wir vor und nach dem Film erlebt haben, ging irgendwie gar nicht.
Wir haben uns während der üblichen trailer und Werbung unterhalten und wurden, in einem "freundlichen Ton" angeblöfft, ob wir denn gefälligst ruhig sein können. Da wir so freundlich gefragt wurden, haben wir darauf nicht reagiert und weitergeredet. Es waren ja nur die Trailer (und Werbung). Hätte man uns einfach normal gefragt, hätten wir sicher auch unsere "Klappe" gehalten. Aber so nicht. Man machte uns dann noch ein weiteres Mal darauf aufmerksam, was mein Bekannter mit einem kurzen "Nö" kommentierte. Auch nach dem Kino wurden wir noch mal auf unser "Fehl"verhalten hingewiesen. Gott sei Dank wurde auch nicht vor oder hinter dem Paar gequatscht. Das waren nur wir :-)



Quellen: msn.com

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Hört sich nicht so schlecht an. Aber August Diehl kann ich gar nicht ab, keine Ahnung warum.
Aber die puzzlehafte Geschichte klingt interessant.

Danke für deine Beleuchtung des Films !
MoeMents
29.03.2013 um 16:59
#5
@Joker:
Der Film kam auch nur in einem einzigen Kino in Leipzig. Und der Film hat auf jeden Fall Arte Potential.

@Cineast:
Meine Kollegin hat mich heute darauf aufmerksam gemacht, dass der Film teilweise zerissen worde und mit dem Buch nicht so viel zu tun hat. Und sie hat auch gesagt, dass ich mit meiner Einschätzung ziemlich gut lag :-)

@Irmy:
Das ist ja immer so. Es gibt nur ganz wenige Fälle, wo ein Film besser war als das Buch.
Cine-Man
28.03.2013 um 15:11
#4
Ich hab das Buch gelesen vor einiger Zeit und das hat mir super gefallen! Meist ist es ja so, dass man dann vom Film enttäuscht ist! Werde ich aber trotzdem mal ausleihen! LG von Irmy. :-)
Pandora
28.03.2013 um 14:32
#3
Erst einmal Danke für Deine gewohnt überzeugende Review eines Films, der tatsächlich weit abseits des Mainstreamgeschmacks angesiedelt ist - und gerade deshalb hier schon lange "beobachtet" wird :-).
Dabei war ich von der Besetzung allein schon derart beeindruckt, dass eine Sichtung hier obligatorisch wurde.
Ich hatte dabei ob dieser "Rahmenbedingungen" eigentlich erwartet, dass die Kritiker dem Film "die Füße küssen" würden :-), was jedoch weniger der Fall war. Vielmehr ergaben sich die Kritiken eher weniger in das erwartete Lob, sondern gingen in die auch von Dir zum Ausdruck gebrachte Richtung (woraus wohl auch ersichtlich wird, wie profund Deine Einschätzung sein dürfte - Kompliment :-)).
Ich selbst werde hier aber Deiner conclusio folgen und in jedem Fall sichten :-) - Danke für den Blog!
Cineast aka Filmnerd
28.03.2013 um 09:20
#2
Danke für den Einblick in einen nicht Actionfilm. Auch wenn dieses Genre fast immer an mir vorbeizieht. Persönlich würde ich mich auch nie in einen solchen im Kino verirren. Es sei denn, ich hätte eine Dauerkarte und bereits alles runtergearbeitet. Darum glaube ich das der Film gute Chancen hat, zeitnah im Fernsehen zu erscheinen. Auch denke ich , das er sogar gutes Arte Potential hat. Aber sag es niemanden weiter, das ich des nachts, wenn alles schläft, diesen Sender sehr oft ausquetsche. Das erspart mir oft das lesen eines Buches.
;) Dennoch ist der Name des Film leicht zu merken und direkt in meinen Artespeicher festgehalten.
Joker1969
28.03.2013 um 06:02
#1

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