‚Alien: Covenant‘ ist leider einer der schlechtesten Filme aus
2017. Selbst auf Blockbuster-Niveau versagt er. Bereits
‚Prometheus‘ hatte so seine Makel, aber zumindest konnte der Film
tolle Bilder liefern und hat atmosphärisch wirklich funktioniert.
All dies wird nun komplett über den Haufen geworfen und die Fehler
aus ‚Prometheus‘ werden nicht verbessert, sondern nehmen den ganzen
Film ein.
Die ersten ca. 30 Minuten vergehen relativ ruhig, beinahe schon
langweilig, und die politisch überkorrekte Crew (Taffe Weiblein,
schwules Ehepaar, Redneck, Schwarzer, Mexikaner…) wird präsentiert.
Hier hat mir nur Danny McBride gut gefallen, aber das ist auch nur
mein persönlicher Geschmack, da ich ihn von anderen Filmen und
Serien kenne und ich ihn immer witzig fand. Die ganze restliche
Crew wirkt blass und bekommt ohnehin höchstens 2 bis 3 Sätze
spendiert, wenn überhaupt. Die Namen der Mannschaft habe ich gar
nicht erst im Kopf behalten. Aber gut, waren ja auch allesamt nur
Kanonenfutter.
Der Film leidet die ganze Zeit unter Pacing Problemen und das
gekürzte Budget (im Vergleich zu Prometheus) ist erkennbar, da
manche visuellen Effekte
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wie z.B. das Misch/Prototyp (?) Alien
richtig künstlich aussahen und tatsächlich billig rüberkamen. Die
letzten gut 20 Minuten wirkten einfach wie angeklebt, obwohl der
Film gefühlt schon zu Ende war und die Schreiberlinge und dem
Studio noch einfiel, dass Alien in ‚Alien: Covenant‘
einzufügen.
Tolle Landschaftsaufnahmen oder bildgewaltige Szenen (z.B. der
Sandsturm) wie aus ‚Prometheus‘ sucht man hier leider vergebens.
Und obwohl es der gleiche Kameramann ist, hat sich leider auch die
Wackelkamera in vielen Szenen durchgesetzt, was einfach den Spaß
raubt. Der Soundtrack hat mich nicht wirklich überzeugt bzw. mir
ist nichts davon im Kopf hängen geblieben. Da war Marc Streitenfeld
aus Teil 1 wesentlich besser.
‚Prometheus‘ wurde (zurecht) dafür kritisiert, dass die Mannschaft
sich wie absolute Vollidioten verhält. Dies wurde in ‚Alien:
Covenant‘ so stark weiter geführt, dass es beinahe schon an Parodie
grenzt. So verhalten sich alle Crewmitglieder wie naive,
dickköpfige, inkompetente, hirnverbrannte, zurückgebliebene,
verblödete „Charaktere“. Ja, „Charaktere“ sollte man lieber in
Anführungszeichen schreiben, da alle außer Michael Fassbender
uninteressant und beinahe schon nervig rüberkommen (Ausnahme: Danny
McBride, wobei der auch nicht viel zu tun hatte). Einige Beispiele,
der Aktionen der völlig hirnverbrannten Crew:
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Erstens beschließen sie einfach, direkt nach
dem Aufwachen, einen völlig anderen Kurs einzuschlagen, um einen
noch nicht zu erkundeten Planeten zu erforschen, von dem sie
nichts, wirklich rein gar nichts, wussten. Weiter geht’s mit ihrem
Verhalten auf dem Planeten: Ohne Helme, richtiger Schutzkleidung
gehen sie einfach munter drauf los und einer grabscht auf
irgendwelchen Pflanzen rum und atmet wissentlich Sporen ein. Dann
geht alles den Bach runter und sie trauen David einfach mal spontan
ihr Leben an, obwohl dieser von mehreren tausend Leichen der
Konstrukteure umgeben sind. Der Hammer ist aber dann, dass der
Captain sieht, wie David mit diesem Alien-Verschnitt „kommuniziert“
und sichtlich sauer war, dass der Captain das Viech erledigt hat.
Bereits hier müssten jedem normalen Menschen die Alarmglocken
läuten. Aber, und jetzt wird’s witzig, folgt der Captain David in
eine Art Keller und sieht die Alien-Eier. David kommt bereits wie
ein Schurke rüber (spricht & verhält sich so und sagt sogar,
dass er viele Experimente unternommen hat, aber es ihm an einer
Zutat immer gefehlt hat (was kann diese Zutat denn nur sein? Etwa
Menschen?!)) und der Captain ist bereits misstrauisch, aber schaut
trotzdem nah zu den Eiern rüber und wird dann – oh Wunder - vom
Facehugger angesprungen…
Das kann endlos so weiter gehen. Geschweige denn von den ganzen
inhaltlichen Fehlern und all den unlogischen Dingen, die man in von
der Länger her wie Doktorarbeit verfassen könnte. Das Drehbuch ist
einfach unfassbarer Käse und viele Szenen sind komischerweise drin
geblieben, die bizarr und abstrus wirken und besser hätten draußen
bleiben sollen
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Michael Fassbender bringt Michael Fassbender
dazu Flöte zu spielen + küsst sich quasi selbst; Alien kracht aus
der Brust des Captains und ahmt Davids Armbewegung zu komisch
ausgewählter Soundtrackmusik nach usw.
Einige Klischeeszenen aus Horrorfilmen gibt’s auch noch obendrauf
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Szene in der Dusche oder wenn ein Soldat kurz
weg geht, um zu pinkeln und sich von der Gruppe löst (was passiert
dann wohl??) oder wenn am Ende ein Crewmitglied alleine abhaut, um
sich frisch zu machen….
Genervt hat mich auch noch, dass alle zwei Minuten ein Gespräch
aufkam, indem gesagt worden ist, welche Frau zu welchem Mann
gehört. Hab gefühlt dutzendmal gehört, wer wessen Frau ist und habe
es dennoch immer vergessen. Diese ständige Wiederholung von
unwichtigen Dingen hat gestört.
Zudem
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haben die Macher die Konstrukteure einfach
binnen einer Szene ausgelöscht, Shaw am Rande sterben lassen und
somit die von ‚Prometheus‘ angeteaserte Auflösung mit Füßen
getreten
Das hat mir nicht gefallen, da sich die Drehbuchautoren stattdessen
auf die falschen/uninteressanten Dinge fokussiert haben.
Weiter geht es mit der Action, die leider Gottes ziemlich
unspektakulär und generisch ausgefallen ist und gekrönt wurde von
dem
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Befördern des Aliens ins All, in schlechter
Zeitlupe
Nicht eine Minute im Fall ist sowas wie Spannung oder Vorfreude
eingetreten, was ‚Prometheus‘ noch um einiges besser gemacht hat.
Das Alien war einfach da und ein Angstgefühl oder Vorfreudgefühl
kam nicht auf. Es läuft ein bisschen rum, bringt hier ein und da
ein paar rum und das war‘s dann auch schon wieder. Leider leider
ein sehr schlechter Film.