Es gibt Filme, die ihr volles Potential erst nach mehrmaligem Sehen offenbaren und auch dann mit jedem mal sehen, nur noch besser werden, wie zb "Inception" und "Sucker Punch" und es gibt Filme, die man im Kino als absolut herausragend empfunden hat, und die dann beim zweiten Mal sehen im heimischen Wohnzimmer eine starke Ernüchterung zur Folge haben.
"Ich bin Nr 4" gehört leider zur letzteren Kategorie:
Zwar gefällt mir die Story immer noch einigermassen, ist aber devenitiv nur an jüngeres Publikum und an die "Smallville-Generation" gerichtet.
Die schauspielerische Leistung ist nach genauer Betrachtung wirklich erbärmlich.
"Pettyfer" ist ganz und gar kein Kino-Schauspieler, er agiert höchstens auf High-School-Serien-Niveau" gefällt mir aber immer noch besser als im unsäglichem "Beastly", "Dianna Agron" ist ne ganz süsse Maus, aber eben auch nicht mehr, sie schmachtet den ganzen Film über nur ihren Schwarm an (ich möchte sie gerne mal in einer stärkeren Rolle sehen, in "Glee" ist sie jedenfalls um Längen besser).
Der Football-Bösewicht konnte mich dann genauso wenig überzeugen, wie der unfreiwillige Alien-Spinner-Partner "Sam", allesamt Newcomer und nicht gerade Meister ihres Faches. Selbst "Timothy Olyphant" bleibt hinter den Erwartungen zurück, bekommt aber auch nicht wirklich die Möglichkeiten.
Die Bösewichte sind dann auch noch absolut austauschbar und durch ihre seltsamen Verhaltensweisen und Bewegungen auch noch unfreiwillig komisch. Kommen wir zum einzigen darstellerischen Lichtblick, der aber fast den ganzen Film vor der Versenkung rettet, das ist die coole Nr 6 "Teresa Palmer", sie spielt wirklich glaubwürdig und macht das spektakuläre Finale zu dem, was es ist. Wäre sie früher aufgetaucht, wäre der Film sicherlich um einiges besser geworden, denn so gibt es einen guten Anfang, einen soliden bis langweiligen Mittelteil und ein Hammer-Finale.
Technisch ist diese Veröffentlichung ganz weit oben anzusiedeln, das Bild ist perfekt, egal ob die Nahaufnahmen von Rehäuglein "Dianna Agron" oder die schweisstreibende Action zum Schluss, alles ist gestochen scharf und hat nen satten Schwarzwert. Der Ton kann ebenfalls voll überzeugen, besonders die packende und immer schneller werdende Einstimmungsmusik beim Flug über die Insel, bis zur Hütte, in der Nr 3 sitzt, hat bei mir nen bleibenden Eindruck hinterlassen, und beim Finale kracht es dann so gewaltig, dass so mancher anderer Action-Thriller tonal einpacken kann zb "Drive angry".
Das Bonusmaterial ist enttäuschend, aber es ist schon nachvollziehbar, warum einzig "Teresa Palmer" hier ein Making off spendiert bekommen hat, sie ist der herausragende Part des Films, die entfernten Szenen sind nicht schlecht und das Gagreel auch ganz lustig, das wars auch schon, zu wenig für eine Disney-Blu-Ray.
Abschliessend muss ich diesen Film aber nochmal voll in Schutz nehmen, denn mit Müll wie "Twilight" sorry Fans, nimmt es "Ich bin Nr 4" jederzeit auf, und vergleichen kann man diese Streifen auch nicht. Für die "Smallville, Heroes-Generation" sicher ne Offenbarung, für mich eine austauschbare Mischung aus High-School-Romanze und Alien-Thriller mit einem hammercoolem Finale.
Einen Zusatz noch: Ich hoffe inständig auf eine Fortsetzung, in der Nr 6 von Anfang an mitspielt und die das Action-Niveau des Showdowns vom ersten aufgreift. dann kann es nur besser werden!
bewertet am 10.08.11 um 07:21