Story:
Andrés Muschiettis Es 1 von 2017 hat mit seiner Mischung aus Nostalgie, Horror und Coming-Of-Age große Fußspuren in der Kinolandschaft hinterlassen und gehört auch zu meinen persönlichen Top 5 Lieblingsfilme.
Um herauszukristallisieren wie Muschietti das geschafft hat bedarf es die Nennung von 3 Ingredienzien.
Der Cast. Die perfekte Besetzung bestehend aus bekannten Kinderdarstellern und aufstrebenden Neuentdeckungen, die wie geboren scheinen für ihre Rollen. Herausstellen möchte ich 2 Darsteller. Sophia Lillis spielt die femme fragile Beverly Marsh die so eine Präsenz auf dem Bildschirm hat, dass man sich einfach in sie und ihr Auftreten verlieben muss, selbstsicher & cool außerhalb und zerbrechlich und instabil im inneren. Außerdem Bill Skarsgård als Pennywise/ES, der vorher gar nicht oder eher negativ aufgefallen war, siehe die kurzlebige Serie Hemlock Grove. Skarsgård ist unter der zentimeterdicken Schminke zugegeben nicht wiederzuerkennen, aber ich gehe so weit und sagen, dass ein anderer Darsteller diese Aura von ES nicht annähernd so ausgefühlt hätte wie er. Die Augen, die Stimme, die Mimik – In der Summe einfach brillant.
Der Horror. Der gezeigte Schrecken ist zwar der ganz persönliche Albtraum jedes Charakters, aber lässt sich genauso gut universell übersetzten auf jeden einzelnen Zuschauer. Oder gibt es Kinder die keine Angst vor dunklen Kellern, gruseligen Clowns oder übelriechenden Obdachlosen hatten? In dem Alter multipliziert sich alles ums 100-fache und auf einmal hat man keinen herkömmlichen Obdachlosen mehr vor sich, sondern einen mit Eitern übersäten & verfaulten Extremitäten Untoten vor sich, um nur ein Beispiel zu nennen.
Bild (Digital→2K DI):
Und der 3. Punkt, der zum Erfolg führt sind die Schauplätze, die Kulissen, das Ambiente kurz gesagt die atmosphärischen Bilder, die gerade im Genre Horror ihresgleichen sucht. In unübertrefflicher Weise gelingt hier das Kunststück quasi nahtlos Szene für Szene denkwürdige, atemberaubende & sofort zum Klassiker avancierte Paradebeispiele für geniale Szenerien zu erzeugen, DIE NUR DAS BEWEGTBILD so darbieten kann! Ob es jetzt die Eröffnungsszene mit dem Kantstein & Georgies Papierbot ist, Beverly mit den Haaren & dem Blut im Badezimmer oder der Schauplatz an der Klippe von der die Gruppe Jungs als Mutprobe springt, natürlich das zierliche Mädchen Beverly als erste vorneweg. Und das waren nur 3 Beispiele von weiteren unzähligen unvergessenen Momenten in diesem Film, die als Resümee nur zulassen, dass ES 1 ein Stück Filmgeschichte ist! Ja, richtig gelesen, denn für mich gehört der 1. Teil von ES wirklich zum filmischen Olymp. Obwohl vieles grotesk schaurig wirkt bleibt alles positiv in Erinnerung.
Zur technischen Umsetzung: Die Auflösung bietet nicht wirklich mehr im Gegensatz zu BluRay, aber durch HDR ist wie meist auch hier ein leichter Zugewinn und man erkennt viele Details im Hintergrund bei dunklen Szenen.
Ton:
Der Sound ist auch erstklassig stimmig. Man bekommt oft das 80er Jahre Theme vermittelt um Mental noch mehr ins Geschehen verankert zu werden. Der Horror wird auch gut transportiert durch die Boxen. Also alles in allen perfekt.
Fazit:
Wer auf der Suche nach mehr als nur Horror ist sollte unbedingt ES gucken. Man bekommt eine nuancierte Geschichte über Freundschaft, übers Erwachsen werden und damit verbundene Ängste geboten.
bewertet am 09.10.22 um 13:27