Die Schnellkasse
14. Januar 2011In fast jedem größeren Supermarkt gibt es sogenannte Schnellkassen. Das sind Kassen, an denen man sich nur anstellen und bezahlen darf, wenn man nicht mehr als eine bestimmte Anzahl von Teilen hat (in der Regel 8 oder 10).
Jetzt ist es mir in letzter Zeit immer häufiger passiert, dass ich mich Freitagabend mit meinem vollen Einkaufswagen ganz hinten, noch hinter den Getränken, in eine der wirklich übervollen Kassen anstelle, während an der sogenannten Schnellkasse kein Arsch ansteht.
Es ist also so: 10 Kassen, alle Besetzt, an 9 von den 10 Kassen steht eine Schlange bis nach Jerusalem, und an der 10. Kasse, der Schnellkasse, sitzt die Kassiererin und feilt sich die Fingernägel. Kein Scheiß – Sie saß wirklich da und feilte sich die Nägel.
Das sich mir bei so was die Fußnägel aufstellen ist klar.
Jetzt hatte ich zuletzt nur wenig einzukaufen, wirklich wenig. Um genau zu sein: Ein paar TK-Pizzen, eine Flasche Shampoo, eine Flasche Wein, Zahncreme... eben ein paar Sachen des alltäglichen Lebens.
Jetzt habe ich vor der Kasse noch eine Flasche Cola und ein Raider genommen (ich sage immer noch Raider, auch wenn das Ding schon seit Jahren Twix heißt – interessiert mich nicht), und stellte mich an die Schnellkasse.
Unglücklicherweise hatte ich mit dem Raider insgesamt 11 Teile, aber hey... wird ja wohl egal sein, oder?
Nein – war es nicht. Die Kassiererin warf einen kurzen Blick auf das Band, zählte rasch durch und sagte dann: Das hier ist die Schnellkasse.
Ich weiß, sagte ich.
Sie sagte: Hier dürfen sie nur 10 Teile haben.
Hatte ich ja, sagte ich, das elfte habe ich gerade erst aus dem Regal genommen.
Egal, sagte sie mir. Hier dürfte sie nur 10 Teile abrechnen.
Ich hätte ja jetzt das Raider zurücklegen können, aber das wollte ich nicht.
Ich war mit einem Kumpel da. Also habe ich nach 5 Teilen einen Warentrenner auf das Band gelegt.
Das geht so aber nicht, sagte die Kassiererin.
Doch, sagte ich, das geht. Weil diese 5 Teile sind mir, und die nächsten 6 Teile sind meinem Kumpel. Keiner hat hier mehr als 10 Teile, sie brauchte also keine Angst zu haben entlassen zu werden, sagte ich ihr.
Sie weigerte sich, die Waren abzurechnen.
Also habe ich meine Sachen genommen und mich in eine andere Schlange eingereiht. Es war zum Glück nicht so voll wie sonst.
Vor mir stand eine Oma, die das ganze Theater mitbekommen hatte.
Und schon fing sie an, mit sich selbst zu zetern.
„Nein, diese Jungen Leute heutzutage. Können nicht mal bis 10 zählen.“
Jetzt bin ich ein ruhiger und friedliebender Mensch, aber manchmal...
„Haben einfach keine Zeit mehr, diese jungen Leute...“, sagte die Oma weiter. Sie hatte übrigens einen Wagen, der mehr Konserven enthielt, als sie in dem kurzen Rest ihres Lebens brauchen würde.
„Verzeihung“, sagte ich zur Oma, „würde es ihnen etwas ausmachen, mich vorzulassen. Ich habe nur wenig mehr als 10 Teile.“
Die Oma ignorierte mich. Sie drehte sich nicht einmal um.
„Es ist nur so“, sagte ich, „dass ich bald wieder zurück in meiner Anstalt sein muß. Das ist so eine Art offener Vollzug.“ Die Oma wurde merklich nervöser. Mein Kumpel legte schon einen Arm um mich. „Nicht aufregen, nicht aufregen. Wir wollen doch nicht, dass ich dich ruhigstellen muß, oder? Hast du eigentlich deine Tabletten genommen?“
Die Oma drehte jetzt bereits nervös den Kopf hin und her.
„Ich weiß es ja nicht“, sagte ich, und begann mit dem Kopf zu zucken.
„Sie können auch bei mir auflegen“, tönte es von der übernächsten Kasse, die gerade aufmachte. Ich brauche nicht rüberzugehen, weil die Oma es gemacht hat. Warum auch nicht, vor ihr stand schließlich noch eine Mutter mit Kinderwagen und paar Jugendliche mit Red-Bull-Dosen (warum standen die eingentlich nicht an der Schnellkasse?).
Nein, nein, diese Rentner von heute – haben einfach keine Zeit mehr.
Belgien sehen, und sterben?
13. Januar 2011Vor einiger Zeit habe ich mit meiner Frau mal Urlaub im Ausland gemacht. Na ja, Belgien, ist nicht wirklich exotisch, aber immerhin. Sonst fahre ich immer nur in den Westerwald, da gibt es gutes Essen, gutes Bier, und man spricht meine Sprache. Außerdem weiß ich, was ein Anruf zuhause kostet.
Aber dann sind wir über Rewe-Reisen auf ein Angebot gestoßen, da konnte man gar nicht Nein sagen.
4 Tage, 3 Nächte in einer Centerpark-ähnlichen Ferienanlage, inklusive Frühstücksbuffet und Schwimmbadnutzung, 99 Euro pro Person, wobei man pro Buchung einen 50 Euro Einkaufsgutschein für Rewe, macht einen Grundpreis von gerade mal 49 Euro pro Person.
Die Schwimmbadnutzung kostete regulär um die 10 Euro Eintritt, das Frühstücksbuffet pro Person 12 Euro, da war der Urlaub nicht nur umsonst, man bekam noch was geschenkt!
Klingt zu schön um wahr zu sein, nicht wahr? War es auch.
Abgesehen davon, dass man in der Parkanlage außer spazieren gehen nicht viel machen konnte, außer man hatte einen ganzen Sack voller Geld dabei, stelle ich mal dahin. Im Westerwald ist es auch nicht anders.
Und dass das Schwimmbad von kleinen, kreischenden Kindern überrannt wurde, war irgendwie auch klar.
Nicht klar war, dass die Hotelanlage, in der wir einquartiert waren, mehr als renovierungsbedürftig war.
Wir hatten den Fehler gemacht, uns kurz vor der Abreise im Internet Bewertungen von der Anlage anzusehen. Hätten wir besser mal vor der Buchung gemacht. Aber da war es schon zu spät. Na gut, dachten wir uns, wie schlimm kann es schon werden?
Es wurde sehr schlimm.
Der Teppich hatte sicher mal eine ganz annehmbare Farbe, und möglicherweise auch ein schönes Muster, nur war von beidem nichts mehr zu erkennen. Dort, wo der Teppich nicht komplett durchgelaufen war, war er so verdreckt, dass man weder Farbe noch Muster erkennen konnte. Die Zimmer waren in einem ähnlichen Zustand. Das Bett fraß Menschen. Im Ernst! Kaum hatte man sich auf die Matratze gesetzt oder gelegt – schwupps, weg war man.
Überall blätterte die Farbe ab, das Personal sprach kein Deutsch, aber ich dachte mir, na gut, es hat nicht viel gekostet, also erwartete ich nicht viel. Allerdings: Für den regulären Preis von 380 Euro, die der Kurztrip normalerweise gekostet hätte, da wäre ich echt angepisst gewesen.
Aber jetzt kommt das Schlimmste!
In Belgien gibt es kein Bier!
Nein, im Ernst. Das, was die da Bier nennen, kann man keinem Esel ins Ohr kippen. Vermutlich hat es deshalb einen so hohen Alkoholgehalt, da ist einem der Geschmack nach der dritten Flasche egal. Falls nicht, wird das Zeug mit allem möglichen gepanscht: Mit Orangenlimonade, mit Ingwer, mit verschiedenen Säften... macht man hier in Deutschland mittlerweile auch, und auch hier finde ich es einen unverzeihlichen Stilbruch. Wofür gibt es eigentlich das deutsche Reinheitsgebot?
Jedenfalls habe ich, als wir wieder daheim waren, den Film BRÜGGE SEHEN, UND STERBEN? Besser verstanden. Auch ich liebäugelte während meines Aufenthalts mit dem Suizid.
Demnächst fahren wir wieder in den Westerwald, und da trinken wir wieder richtiges Bier.
Persischer Prinz vs. USA
12. Januar 2011Letzte Woche habe ich mir PRINCE OF PERSIA angesehen, eine Computerspiel-Verfilmung aus dem Hause Disney (und Uwe Boll hat nicht Regie geführt – Schade!).
Abgesehen davon, dass Persien von einem Schar und nicht von einem König regiert wurde (aber woher sollen die Amerikaner dass wissen, schließlich liegt Persien nicht in Amerika), handelt es sich dabei um eine astrein recherchierte Geschichte, zumindest, soweit ich das beurteilen kann.
Am besten hat mir der typisch amerikanische Einschlag gefallen: Da ist diese heilige Stadt, und eigentlich wollen wir die ja haben, denn dort gibt es etwas, das wir haben wollen (Sand, kein Öl, aber immerhin)... Leider haben wir keinen vernünftigen Grund, aber hey, wie wäre es, wenn wir dort nach Massenvernichtungswaffen (in der damaligen Zeit: besonders gute Schwerter) suchen? Und wenn wir schon mal da sind, dann können wir uns auch gleich die Dinge mitnehmen, die wir wirklich wollen.
Hat woanders ja auch geklappt.
Ist doch schon merkwürdig, wie sehr die Politik in das allgemeine Denken übergeht, selbst bei Abenteuerfilmen aus dem Hause Disney.
Besonders hat mir Ben Kingsley in seiner Rolle gefallen. Er spielt, wie fast immer, den üblen Schurken. Den Bösewicht eben, der den Machthabenden in die Suppe spuckt.
Die Rolle hat er ja schon in Spielbergs SCHINDLERS LISTE gespielt. Denkt mal drüber nach.
Überhaupt hängt Kingsley in der Rolle des Bösen fest, was vermutlich an seinem rattenartigen Gesicht liegt. Tilo Sarazzin (habe ich ihn überhaupt richtig geschrieben? Warum heißt so ein Mann nicht einfach Hans Müller?) hätte sicher auch das ein oder andere dazu zu sagen, aber das gehört nicht hierher.
Am Ende siegt natürlich das Gute über das Böse, zumindest hier hat Hollywood noch die Schönwetter-Brille an. Man dreht die Zeit zurück und – schwupps – macht es noch mal, aber diesmal richtig.
Wäre schön, wenn das so einfach wäre.Nur mit Zubehör
12. Januar 2011Ich bin (mehr oder minder) stolzer Besitzer einer Senseo-Kaffemaschine. Das ist ganz gut so, denn ich trinke fast gar keinen Kaffe, aber am Morgen, nach dem Aufstehen, freue ich mich, wenn dann doch eine Tasse da steht. Mit der Senseo kann man eben eine einzelne Tasse zubereiten, ohne gleich eine ganze Kanne schmutzig machen zu müssen.
Vor einiger Zeit habe ich dann die freudige Kunde vernommen, dass es für Senseo jetzt auch Kakao gibt. Ich meine jetzt nicht den Schoko-Capuccino, den gibt es schon eine ganze Weile (und er schmeckt besser als man annehmen sollte), sondern richtigen Kakao.
Na gut, so richtig, wie Kakao ohne Milch eben sein kann. Aber trotzdem!
Natürlich braucht man für den Senseo-Kakao einen neuen Padhalter, sonst würde Senseo sich ja nur dumm verdienen, und nicht dumm und dämlich.
Also bin ich in den Supermarkt, aber da gab es den Kakao natürlich nicht.
Wo habe ich den Kakao dann letztendlich gefunden? Natürlich beim Saturn! Wo sonst? Immerhin bekomme ich da ja auch das Bier für meine Zapfanlage, dass man im Real oder im Marktkauf nicht bekommt. Liegt doch auch auf der Hand, nicht wahr?
Den Kakao gab es natürlich nur im Bundle mit einem entsprechenden Padhalter. War mir natürlich egal, denn den brauchte ich ja sowieso.
Also hab ich das Zeug gekauft, ab nach Hause, und einen Kakao aufgebrüht (oder „gedrückt“, was meint Ihr?)
Das Zeug schmeckte gar nicht mal so übel, nachdem ich Sahne und Zucker reingetan habe. Schade ist nur, dass in so einem Paket nur 8 Pads drin sind.
Also bin ich nach einiger Zeit wieder los, um mir Nachschub zu holen, nach wie vor nur im Saturn erhältlich.
Und nach wie vor nur im Bundle mit einem Padhalter.
Den hatte ich aber schon.
Habe ich dann auch der freundlichen Fachverkäuferin gesagt, aber die meinte nur, ohne könne sie mir den Kakao nicht verkaufen.
So geht das jetzt schon seit einiger Zeit. Den Kakao bekomme ich nur in Verbindung mit dem dazugehörigen Padhalter, und den muß ich natürlich bezahlen.
Aber das Prinzip scheint zu funktionieren, immerhin werden 3D Blu-Rays ja auf die gleiche Art vermarktet. Viele Titel (Monsters vs. Aliens, Ice Age 3 etc.) gibt es nur in Verbindung mit entsprechender Hardware, also 3D Fernseher, Brillen und so weiter. Und wenn man den ganzen Kram dann hat, dann bekommt man nur noch eine handvoll Filme im Solo-Verkauf.
Sind wir eigentlich alle bescheuert, dass wir immer wieder auf so was reinfallen?
Letzte Woche bin ich dann auf die Idee gekommen, mal bei Amazon zu suchen. Und siehe da, da gibt es den Kakao, auch ohne Padhalter.
Hab mir gleich mal 10 Pakete bestellt. 80 Kakaopads. Für gerade einmal 30 Euro. Kann man nix sagen.
Verdammte Halsabschneider!Will nicht, gibts nicht!
11. Januar 2011Als mein Wagen dann nach gerade einmal 4 Stunden fertig war – ich war zwar um 7 Uhr, als der Laden aufmachte, schon da, aber vor mir stand schon eine Schlange mit ähnlich cleveren Mitmenschen – wollte der Mann hinter der Kasse meinen Personalausweis sehen.
Na gut, dachte ich mir, ich zahle hier mit EC-Karte, möglicherweise will der überprüfen, ob ich die Karte auch nicht geklaut habe. Machen ja manche Läden so.
Als er mir meinen Ausweis zurückgab, und mich frage, ob ich verheiratet wäre, da wurde ich allerdings stutzig.
OK, ich sehe ganz gut aus, und er war auch nicht gerade hässlich, aber wer will denn da gleich heiraten?
Ich antwortete also wahrheitsgemäß, dass ich verheiratet sei, und zwar glücklich – ich wollte dem armen Kerl nicht seine Illusionen nehmen, aber er sollte wissen, dass er Chancenlos war.
Er tippte irgendwas auf seinem Computer, und fragte dann, ob ich Kinder hätte.
Also das, finde ich, geht ihn nun wirklich nichts an. Aber es interessierte mich dann doch, warum er dass wissen wollte.
Für die ATU-Karte, sagte er mir.
Was denn für eine ATU-Karte?
Damit bekomme ich viele tolle Vergünstigungen, sagte er mir.
Brauche ich aber nicht, sagte ich.
Damit könnte ich beim nächsten Mal sogar hier bezahlen, sagte er.
Ja, aber, dass wollte ich ja gar nicht.
Wäre aber gut, versicherte der Mann mir. Nur müsste er halt wissen, wie viele Kinder ich hätte, wegen irgendwelcher Kreditauflagen, oder so.
Ich sagte dem freundlich grinsenden Mann, ich hätte 17 Kinder.
Der Mann sah mich fragend an, und ich sagte mit einem traurigen Kopfschütteln: Ich weiß, was sie denken. Und ja, ich fühle mich wie ein Stück Fleisch.
Der Mann tippte meine Aussage in seinen Rechner und fragte, wie viel ich im Monat verdiene.
Schwer zu sagen, irgendwas zwischen Zehntausend und Vierzigtausend. Erstaunlicherweise war diese Aussage für ihn kein Problem.
Dann fragte er mich, wo ich arbeiten würde. Tja, dass würde ich bei den Gehaltssummen auch wissen wollen. Ich sagte es ihm. Dann wollte er wissen, wie lange ich schon dort beschäftigt sei.
Als ich dann sagte, dass ich seit 28 Jahren dort arbeiten würde (Ich bin 32), sah er mich schief an und sagte, dass mein Antrag auf die ATU Karte bei Falschaussagen abgelehnt werden könnte.
Ach! Is ja’n Ding.
Ich bezahlte und verließ kopfschüttelnd den Laden. Ob der Kerl Provision auf abgeschlossene ATU-Karten bekommt?
Ach so, letzte Woche lag die Karte übrigens im Briefkasten.
Toll, oder?Gute Vorsätze
10. Januar 2011ich höre mit dem rauchen auf, ich werde mich mehr bewegen, mehr auf meine Ernährung achten... so und ähnlich hört sich das am 1. Januar eines jeden Jahres an. Oder vielmehr am 31.Dezember, kurz, bevor die erste Zigarette, das erste Bier des Jahres... ihr wisst bescheid.
Ich dachte ja jahrelang "immer, wenn ich Musik höre" wäre ein guter Vorsatz, weil man da ganz doll viele Hauptsätze draus machen kann. Aber jetzt bin ich groß und weiß, Gute Vorsätze sind Dinge, die man sich für das neue Jahr vornimmt, und möglichst noch vor dem 1. Februar total über den Haufen wirft.
Letztes Jahr wollte ich mich selbst motivieren, in dem ich meine guten Vorsätze in einen verschlossenen Briefumschlag gesteckt habe, der erst am Sylvester des nächsten Jahres geöffnet werden sollte. Natürlich vor all meinen Freunden.
Das war nicht motivierend, das war peinlich!
Deshalb war ich dieses Jahr mal clever.
Hier sind meine Vorsätze für 2011:
1. Ich will mehr Fleisch essen, vor allem rotes und blutiges.
2. Ich will häufiger zu McDonalds, BurgerKing etc. gehen, um die deutsche Infrastruktur zu stärken.
3. Ich will jede Woche mindestens einen Kasten Bier trinken, um die deutschen Brauereien wieder zu stärken.
4. Ich will jeden Tag mindestens eine Tafel Schokolade oder 3 Schokoriegel essen.
5. Ich will mich weniger an der frischen Luft bewegen, und mehr Zeit vor dem Rechner verbringen.
Zugegeben, das sind nicht wirklich gute Vorsätze. Und genau das ist der Knackpunkt.
Entweder, ich erfülle alle diese Vorsätze, dann kann ich am Jahresende sagen: JAAH, ICH HABE ES DURCHGEZOGEN!
Oder: Ich erfülle die Vorsätze nicht, wie es zu erwarten ist. In dem Fall habe ich etwas gutes für mich und meinen Körper getan.
Im Endeffekt kann ich mit dieser Art von Vorsätzen nur gewinnen.
Also: Versucht es doch auch einmal mit schlechten Vorsätzen!
Pete Postlethwaite ist tot
6. Januar 2011Ich mochte diesen großartigen Schauspieler schon, bevor ich überhaupt wusste, wer er ist. Klingt komisch? Ich erklärs: Terry Pratchett hatte bei einer seiner Hauptfiguren, nämlich die des Kommandanten Mumm (engl. Vimes) von der Stadtwache immer an Pete gedacht, und die Figur in den Romanen an ihn angepasst. Da Mumm einer meiner Lieblings Scheibenweltcharaktere war, mochte ich natürlich auch Postlethwaite.
Bei imdb.de sind 94 Filmrollen verzeichnet, und auch wenn ich nur die wenigsten Filme von ihm gesehen habe, kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass der Mann wirklich großartig war.
Zum ersten Mal sah ich ihn in dem Fantasyfilm DRAGONHEARTH, wo er den etwas trotteligen Kompagnon des Helden spielte. Aber meistens war er der Bösewicht: In JURASSIC PARK 2 spielte er zum Beispiel den Großwildjäger, und in einer meiner Lieblings-Filmserie, DIE SCHARFSCHÜTZEN, spielte er gar den ärgsten Unsymphaten der ganzen Reihe, den hinterhältigen Hakeswille, der Richard Sharpe mehr als einmal übel mitspielt.
Allerdings machte er auch auf der anderen Seite eine gute Figur, wie etwa als Priester, den er sowohl im Remake von DAS OMEN als auch in ROMEO & JULIA verkörperte.
Diese Rolle passte meiner Meinung nach auch wesentlich besser zu dem sympathischen Engländer, da er vor seiner Filmkarriere Lehrer an einer Klosterschule gewesen war.
Laut Wikipedia bezeichnete "Steven Spielberg, der mit Postlethwaite bei zwei seiner Filme zusammenarbeitete, ihn als „besten Schauspieler der Welt“."
Selbst in mittelmäßigen Filmen, wie dem Remake von KAMPF DER TITANEN spielte Pete in seinen wenigen Screen-Minuten großartig, bis er, wie auch in SOLOMON KANE einen -wie im wahren Leben- viel zu schnellen Tod starb.
Zuletzt war Pete als sterbender Vater Robert Fisher in INCEPTION zu sehen.
Die Welt des Films hat einen großartigen Schauspieler verloren.
Ich bin Krank!
5. Januar 2011In den letzten Monaten hatte ich, wie jedes Jahr, die üblichen kleinen Erkältungs-Weh-Wehchen... Schnpfen, Husten, Halskratzen... kennt man ja alles. Ein paar ASS +C, vielleicht ein Ibuprofen oder ein Paracetamol... und der Käs is gegessen.
Gerne rücke ich der Erkältung auch mit harten Geschützen zu Leibe: Kurz vorm Schlafengehen einen Ordentlichen Schuß Rum in den Tee, dann warm einpacken und den ganzen Mist rausschwitzen.
Hat aber diesmal alles nix gebracht. Nicht mal mein Allerweltsmittel Gripostat konnte diesmal helfen.
Am Montag war es dann ganz aus mit mir. Ich konnte mich kaum bewegen, mir tat alles weh, die Nase zu, Muskelkater im Bauch vom vielen Husten... also - ab ins Bett. Natürlich mit viel Rum. Aber: Pustekuchen!
Dienstag wars dann ganz zu Ende. Also habe ich mir mal was ganz neues besorgt: Das vielversprechende Wick Medinait, das zumindest für einen guten Schlaf sorgen soll, und der ist ja schließlich wichtig.
Aber, was soll ich sagen, das Zeug schmeckt zwar erstaunlich gut, und die größten Schmerzen waren auch schnell weg (vermutlich, weil in einer Dosis Medinait 600mg Paracetamol enthalten sind), aber ich konnte nicht schlafen! Und das, obwohl in dem Zeug ein ziemlich gutes Schlafmittel drin ist. Statt dessen habe ich geschwitzt wie sonst was (was ja auch ganz gut ist) und hatte sehr intensive Träume im Dämmerzustand. Immerhin: Da ist genug Material für eine meiner nächsten Kurzgeschichten drin (die ihr übrigens auf www.die-grube.de nachlesen könnt, öhhm...).
Heute morgen hab ich dann endlich das richtige gemacht: Ich bin zum Arzt gegangen! Der hat mir dann auch gleich ein Hammermäßiges Antibioticum verordnet... ich hoffe, dass es jetzt bald besser wird. Ich fühle mich jedenfalls einigermaßen, auch wenn ich noch ziemlich schlapp bin. Aber, es muß ja irgendwie weitergehen....
Bond. James Bond.
4. Januar 2011Und meine Frau hasst Bond. Zumindest alle, bis auf den Neuen. Sean Connery von allen am Meisten. Ich denke, Frauen können einfach nichts damit anfangen. Zumindest die meisten.
Ich habe jedenfalls mit allen meinen Freundinnen die Erfahrung gemacht, dass sie Bond nicht mochten. Oder es lag daran, dass ich sie mit meinem "Fachwissen" genervt habe.
Kann sein.
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Wenn man Fans die Frage stellt, wer denn der beste Bond-Darsteller ist, dann hört man am häufigsten Connery oder Moore. Zu Sean Connery kann ich nur sagen, er IST Bond. Der ganze Charme, der Witz, dir Ironie... für mich ist Connery der Inbegriff von Bond.
Moore hingegen kann ich nicht so recht leiden. Das mag daran liegen, dass er mit seiner Aalglatten Art und seiner Witzigkeit zu Wenig Ernst in den Mann legt, der so oft die Welt gerettet hat. Meiner Meinung nach gibt es nur zwei gute Moore Filme: DER MANN MIT DEM GOLDENEN COLT, was aber zum Großteil an seinem Gegenspieler Christopher Lee liegt, und LEBEN UND STERBEN LASSEN, der Film ist einfach genial.
Auf der anderen Seite finde ich zwar, dass Connery der beste Bond ist (mit Ausnahme von DIAMANTENFIEBER und SAG NIEMALS NIE, der strenggenommen kein richtiger Bond-Film ist, zumal es sich um ein Remake von FEUERBALL handelt), aber mein Lieblings-Bond-Film ist einer, mit einem Bond, der bei allen auf Missgunst gestoßen ist: IM GEHEIMDIENST IHRER MAJESTÄT.
Nicht nur, dass IGIM als einziger Bond-Film nahezu 1:1 die Romanvorlage beachtet (auch hier gibt es keinen Q, der Bond mit Gimmicks ausstattet, wie bei dem Aktuellen Bond auch nicht), er ist darüber hinaus spannend, hat atemberaubende Kulissen, einen Großartigen Bösewicht (Telly Savallas) und eine ganze Wagenladung von Bond-Girls. Darüber hinaus ist Bond zum ersten Mal richtig verliebt, er zeigt zum ersten Mal richtige Gefühle, und alles in allem ist der Film einfach klasse.
Allein der selbstironische Spruch von Bond-Darsteller Lazenby, als ihm am Anfang die Frau wegläuft ("Das wär dem anderen nie passiert."), einfach klasse.
Auch die Filme mit Timothy Dalton sind meiner Meinung nach besser als ihr Ruf. Timothy Dalton kommt rein äußerlich und auch vom Charakter näher an den Roman-Bond heran als all seine Vorgänger.
Im Gegensatz dazu weicht Brosnan mehr von der Vorlage ab als gut für ihn war. Keine Frage, die Brosnan Filme sind gute Action-Filme, aber Brosnan ist zu galant, zu schön und vor allem zu gut ausgestattet (Technisch) um auch nur im geringsten Realistisch rüber zu kommen.
Umso erfreuter war ich, als ich den ersten Craig-Bond sah. Hier haben die Macher sich besonnen, und sind zu den alten Werten zurückgekehrt. Bond ist ein gebrochener, gewissenloser Killer (etwas anderes ist er schließlich nicht - er spioniert nicht, er tötet, denn er hat ja die "Lizenz zum Töten"), ganz ohne Schnick-Schnack (ich meine Gimmicks, nicht den kleinwüchsigen Butler von Scaramanga), dafür mit umso mehr Ecken und Kanten.
Nicht unerwähnt soll die Parodie "Casino Royale" von 1967 bleiben, in der unter anderem David Niven, Woody Allen, Peter Sellers und Ursula Andress (ohne Badeanzug) in die Rolle des Agenten schlüpfen.
Der Soundtrack ist übrigens von Burt Bacharach, der Lieblingskomponist von Austin Powers - der ebenfalls eine wunderbare Bond-Parodie ist.
Und egal, was uns die Zukunft bringt, auch, wenn der neue Bond verschoben, verschoben und verschoben wird... Bond ist für die Ewigkeit. Es gab ihn immer, und es wird ihn immer geben.
Und das ist gut so, denn dann wissen wir, dass die Welt in guten Händen ist.
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