Blog von John Woo

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"John Woo's" Reviews - #24 - The Street Fighter Reihe

 

The Street Fighter ( Shigehiro Ozawa / 1974 )

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The Street Fighter aus dem Jahr 1974 gehört zweifelsohne zu den ganz großen Klassikern im Martial Arts Genre und hebt sich doch enorm von vielen Genrekollegen ab.

Japan's Action Star Nr. 1 Sonny "Shinichi" Chiba ist in der Rolle des Takuma Tsurugi zu sehen, alles andere als ein Held oder dergleichen. Er tötet für Geld und nimmt jegliche andere zwielichtige Aufträge an, ohne Rücksicht auf Verluste. Dies wird schon eingangs deutlich, als er einen verurteilten Schwerverbrecher auf Auftrag seiner Geschwister aus dem Knast befreit. Als diese jedoch nicht die volle ,vorher vereinbarte Summe bezahlen können, tötet Tsurugi im Handgemenge den Bruder und will die Schwester "verkaufen" um an sein Geld zu kommen. Harter Tobak und genau das wird hier eindrucksvoll und kompromisslos durchgezogen, was sich so durch den ganzen Film zieht.

Tsurugi bekommt anschließend den Auftrag eine reiche Millionenerbin zu entführen. Ihr Onkel Masaoka ist ebenfalls ausgezeichneter Kämpfer und Sensei eines eigenen berüchtigten Karatedojo, welches Tsurugi erst mal gemütlich auseinandernimmt, allerdings in Masaoka einen mindestens gleichstarken Gegner findet. Er respektiert Masaoka und willigt ein, dessen Nichte nun zu beschützen wofür er sich mit einem Yakuzaclan anlegt, dem nun auch der befreite Verbrecher und dessen Schwester angehören und es läuft unweigerlich auf einen Rachekampf zwischen diesem und Tsurugi hinaus., welcher dann in toller Atmosphäre auf einem Schiff bei strömendem Regen ausgetragen wird.

Die vielen Fights sind klasse und es macht Laune Chiba dabei zu zusehen, wie er seine Gegner mit übertriebener Härte niederstreckt. Der Gewaltgrad ist enorm, schön blutig. Szenen, wie der gespaltene Schädel in Röntgenansicht oder die abgerissenen Hoden bleiben hier im Gedächtnis. Sonny Chiba passt wie die Faust aufs Auge in diese Rolle und gerade weil er eben kein strahlender Held ist, sondern ein skrupelloser Killer und Mann weniger Worte, ist die Rolle sehr interessant und man kann in der Gewaltdarstellung auch eben entsprechend harte Wege gehen.

9 / 10

 

 

Return of the Street Fighter ( Shigehiro Ozawa / 1974 )

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Noch im selben Jahr, 1974, erschien die Fortsetzung von The Street Fighter mit dem simplen Titel " The Return of the Street Fighter".

Teil 2 bietet wieder reichlich tolle und blutige Fights. Schon zu Beginn gibt es eine erste wahnwitzige Kampfszene zu sehen, in der Tsurugi in eine Polizeiwache einbricht um einen Zeugen mundtot zu machen und dabei zahlreiche Polizisten vernichtet.

Kurz darauf gibt es in einem Dojo tolle Waffendarbietungen von u.a. Tonfa, Nunchaku, Kama, Langstock und Schwert zu sehen. Nicht lange dauert es und Tsurugi soll Masaoka, den rivalisierenden Sensei ausschalten, den man bereits im ersten Teil kennenlernte und der der einzige Gegner war, der Tsurugi ebenbürtig schien. Dieser verweigert es gegen Masaoka vorzugehen und so schickt ihm sein ehemaliger Auftraggeber seine Schergen auf den Hals.

Der Fight gegen die verschiedenen Waffenkämpfer auf dem verschneiten Berg ist eines der Highlights. In der Mitte gibt es eine etwas längere ruhige Phase bevor es dann für ein ausdehntes Finale wieder anzieht.

Ein Markenzeichen des Films ist auch hier wieder ein absurd hoher Gewaltgrad, so werden einem Gegner beispielsweise durch einen heftigen Schlag auf den Hinterkopf die Augen aus den Höhlen herausgedrückt. Herrlich überzogene Action. Die Choreo bietet reichlich Abwechslung und schöne Karatemoves. Sonny Chiba rockt die Rolle erneut, wer mir allerdings in diesem Sequel nicht ganz gefallen hat, war dieses nervige Mädel, welches Takuma da als Sidekick spendiert bekam.

Teil 2 ist nicht so gut wie der hervorragende Erstling aber geht wieder ordentlich ab und gehört zu den Genrehighlights.

8 / 10

 

 

The Street Fighter's last Revenge ( Shigehiro Ozawa / 1974 )

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Auftragskiller Tsurugi erhält den Job eine Kasette mit belastendem Material für einen großen Chemiekonzern zu stehlen und wird von seinen Auftraggebern bei der Übergabe um die Gage geprellt, was sich der Gute natürlich alles andere als gefallen lässt und das Tonband einbehält, während er einige der Schergen ordentlich zusammenfaltet. So schicken ihm sowohl die Gangster als auch die Betreffenden Konzernmitarbeiter ihre Killer auf den Hals.

Auch Teil 3 erschien, wie schon die beiden Vorgänger, ebenfalls im Jahr 1974. Anders als die beiden ersten Teile jedoch, ist dieser dritte und letzte Street Fighter-Teil vergleichsweise harmloser ausgefallen. Es gibt zwar jede Menge guter Fights und wieder tolle Action, jedoch ist der Gewaltgrad zurückgefahren worden. So vermisst man stellenweise ein wenig die graphische Gewalt die in den ersten beiden Teilen vorherrschte sobald Takuma Tsurugi sie Fäuste sprechen lies, da diese die Reihe irgendwie auch ein wenig auszeichnet. Ganz verzichten muss man aber zum Glück auch hier nicht darauf und so gibt es hauptsächlich im Finale dann doch die ein oder andere Gewaltspitze zu sehen. Auch benutzt Tsurugi hier oft Gadgets, wie Masken etc. und hat ein Versteck, was ein wenig an bekannte Agentenfilme im James Bondstyle erinnert.

Sonny Chiba ist wieder in seinem Element und prügelt sich in klasse Manier durch Horden von Gangstern.

Etsuko Shijomi , die im ersten Teil noch recht handzahm agierte ist hier in einer anderen Rolle zu sehen und darf dieses Mal auch ordentlich austeilen, zunächst als Gegnerin, wechselt sie zwischendurch aber öfter Mal die Seiten. Die Story ist kurzweilig und die ohnehin kurze Laufzeit garantiert durch die vielen Kampfszenen ein reichlich hohes Tempo.

Teil 3 fühlt sich insgesamt anders an als seine beiden Vorgänger und funktioniert für sich gesehen wohl besser als wenn man ihn als letzten Teil der Reihe sieht, denn da will er sich nicht so passend einfügen mit seinem anderen Grundton. Nichtsdestotrotz aber bekommen Fans hier einen tollen Chiba-Eastern geboten. Die Gewaltorgien der ersten beiden Teile sollte man aber nicht erwarten.

7,5 / 10

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews - #25 : My Wife is a Gangster - Reihe

 

 

 

My Wife is a Gangster ( Jin Gyu-Cho / 2001 )

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Eun-Jin hat sich als toughe Frau in der Männerwelt behauptet und ist knallharte Chefin einer Gangsterbande. Nach vielen Jahren wird ihre Schwester aufgespürt, doch diese ist todkrank und wünscht sich nur eines: sie will noch erleben wie Eun-Jin heiratet.

Um ihrer kranken Schwester den Wunsch zu erfüllen, beauftragt Jin ihre trottelig-sympatische Crew, sich auf die Suche nach einem geeigneten Ehemann zu begeben und dieser ist auch recht zügig gefunden, doch weder er noch Jin selbst wissen, worauf sie sich mit der Ehe eingelassen haben, zumal ihr Gatte keinen Schimmer davon hat, was Jin beruflich macht. Dieser Umstand sorgt natürlich für so manche lustige Szene.

Regisseur Jin Gyu-cho liefert mit "My Wife is a Gangster" ( 2001 ) eine nette Komödie im Gangstergenre ab. Ganz darauf lässt sich der Film aber nicht reduzieren, denn zum Teil ist er auch Beziehungskomödie / sowie -drama als auch Thriller, und enthält zudem ein paar recht solide Actionszenen, die aber eher überschaubar dosiert wurden. Die Fights sind ordentlich choreographiert und werden mit Einsatz von Wirework unterstützt, was insgesamt recht passend zum sonstigen Ton des Filmes gehalten ist. Hauptaugenmerk liegt dann aber doch meist auf den eher lustigen Begebenheiten, die das ungleiche, frische Ehepaar so durchlebt.

Die Darsteller machen dabei eine gute Figur, von den Nebenrollen bis hin zu den beiden Hauptfiguren, die ungleicher nicht sein könnten. Gerade Eun Kyung-shin spielt die burschikose und meist gefühlskalte Chefin der Gangsterbande sehr gut.

My Wife is a Gangster bietet im Genre durchaus etwas frischen Wind, ist dabei zwar kein Must-see aber durchaus eine Sichtung wert. 

6,5 / 10

 

 

My Wife is a Gangster 2 ( Jeong Heung-Sun / 2003 )

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My Wife is a Gangster 2 erschien 2 Jahre nach dem Erstling und wurde von Regisseur Jeong Heung-Sun inszeniert, der den Job von Jin Gyu-Cho übernahm. Der Film fängt mit einer satten Massenkeilerei auf dem Dach eines Hochhauses an doch Eun-jin stürzt unglücklich herunter. Zwar landet sie relativ weich auf einem Viehtransport, verletzt sich dabei jedoch so, dass sie ihr Gedächtnis verliert. Ein Restaurantbesitzer findet sie und nimmt sie bei sich auf.

Teil 2 ist eine nette Fortsetzung, die das Beziehungsthema aus dem Vorgänger weiterführt, jedoch gekonnt neu verpackt und dies eigentlich noch mehr in den Fokus rückt. Die Gangsterthematik gerät hier fast vollends ins Hintertreffen, denn nach dem kurzen Fight auf dem Hausdach, welcher dann die Grundlage für den Plot schafft, wird diese Fortsetzung zu einer reinen Beziehungskomödie, die auch den Dramaaspekt, welcher im ersten Teil zumindest ansatzweise vorhanden war, gänzlich außen vor lässt.

Eun-Jin, hier wieder sehr gut gespielt von Eun Kyung-shin, sorgt mit ihrer Art trotz der Amnesie für lustige Momente, zeigt sich hier aber auch ein Stück weit menschlicher.

Zu guter Letzt aber erlangt sie durch einen Vorfall ihr Gedächtnis zurück, wie sollte es auch anders sein und so schließt sich der Kreis. Im Showdown gibt es dann noch etwas Action und ein paar solide Kampfszenen.

Als die eigentliche Story bereits zu Ende erzählt ist, folgt direkt im Anschluss noch eine "Bonusszene", die vom Style auch gut als Aftercreditszene durchgehen würde. Hier gibt es einen Cameo vom chinesischen Superstar Zhang Ziyi ( Hero, Geisha )als gegnerische Kartellchefin, der allerdings leider sehr kurz ist. Ein Kampf der beiden Konkurrentinnen beginnt, doch leider wird dieser nur angeteasert und dann ist der Film auch schon vorbei. Wahrscheinlich sollte dies zum damaligen Zeitpunkt auf einen 3. Teil hindeuten, der 2006 ja auch erschien, nur eben mit gänzlich anderer Besetzung.

Teil 2 ist in meinen Augen nette Kost für zwischendurch, auch wenn er einen Tick schwächer war als Teil 1.

6 / 10

 

My Wife is a Gangster 3 ( aka Killerlady ) ( Jin Gyu-Cho / 2006 )

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Teil 3 der My Wife is a Gangster-Reihe ist in Deutschland unter dem alleinstehenden Titel "Killerlady" veröffentlicht worden und ausnahmsweise hat dies sogar ein Stück weit seine Berechtigung. Der Film hat nämlich nichts mit den beiden zusammenhängenden Vorgängern zu tun, jedoch ist Jin Gyu-Cho, Regisseur des Erstlings zurückgekehrt, nachdem er den Job für den zweiten Teil Jeong Heung-Sun überließ. Es wird nicht nur eine gänzlich neue Story erzählt, sondern Hauptdarstellerin Shin Eun-kyung ist auch nicht mehr an Bord und anders als man vielleicht vermuten würde, ist auch eine Zhang Ziyi weit und breit nirgends auszumachen, war sie in Teil 2 noch in der Schlussszene aufgetreten.

Stattdessen übernimmt Hong Kong Star Shu Qi das Zepter in diesem Teil und spielt die Tochter eines Triadenbosses ( gespielt von Shaw Brothers Legende Ti Lung, der jedoch leider wenig Screentime hat ), die zu Beginn des Films auf einem Triadentreffen bei einem eskalierenden Streit den rivalisierenden Boss tötet. Um sie in Sicherheit zu bringen, schickt ihr Vater sie kurzerhand nach Südkorea, wo sie in der Obhut dreier Kleingangster unterkommt.

Anstatt jedoch dass die Männer sie beschützen, ist es meist eher umgekehrt, wie sich schnell zeigt. Die Bande gerät in allerhand Situationen, aus denen scheinbar nur die mit allen Wassern gewaschene Aryong aus Hong Kong sie mit ihrer Schlagfertigkeit wieder herausmanövrieren kann.

My Wife is a Gangster 3 aka Killerlady präsentiert sich als lockerleichte romantic / actioncomedy mit einem guten Actionanteil und soliden aber nicht wirklich besonderen Kampfszenen, wobei der Fokus weitgehend auf Comedy liegt und der Film sich nicht wirklich ernst nimmt.

Gelungener Witz und Situationskomik dominieren die meiste Zeit über. Vor allem durch die Sprachbarriere entstehen allerhand lustige Situationen, wie z.Bsp. durch die Übersetzerin, die nach Lust und Laune, teil extra falsch übersetzt und die Jungs dadurch auf's Korn nimmt um gerne auch ihren eigenen Vorteil aus der Situation zu schlagen und ihnen eins auszuwischen.

Es sei erwähnt, dass man sich gerade diesen Film lieber im O-Ton mit Subs ansehen sollte, da man für die deutsche Fassung einfach alles drüber synchronisiert hat, wodurch natürlich jeglicher Witz diesbezüglich verloren geht und so manche Situation eben unlogisch wird.

Hong Kong Fans können sich über die Rolle von Ken Lo freuen, der sich als Rivale von Ti Lung's Figur Lim, Shu Qi entgegenstellt.

Kein richtiges Sequel, ist "Killerlady" losgelöst von der Reihe und für sich betrachtet eine unterhaltsame Komödie mit gelungenem Witz und sehr gut aufgelegtem Cast. Als Highlights entpuppen sich wirklich die 3 koreanischen Gangster, die sich um Aryoung kümmern sollen und weniger Shu Qi selbst, die ihre Sache aber gewohnt souverän meistert und neben ihrem guten Aussehen auch Charme zu bieten hat.

7 / 10

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews - Beat 'em Up - Live Action Verfilmungen Vol. 1

 

Ja ich weiß.....der Blog-Titel verheißt bereits nichts ( bzw. nicht viel ) Gutes :P

Videogame-Verfilmungen sind meist richtiger Trash und damit ist keinesfalls guter Trash gemeint. In diesem und den zugehörigen, kommenden Blogs zum Thema widme ich mich, wie der Titel bereits verrät, speziell den Verfilmungen, die auf Beat 'em Up Games basieren.

Ja, auch da verbirgt sich viel Müll aber schauen wir doch mal ob nicht doch der ein oder andere brauchbare Beitrag darunter zu finden ist ;-).

Den Anfang macht heute die Street Fighter Reihe. 

 

Street Fighter ( Steven E. de Souza / 1994 )

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Der größenwahnsinnige Diktator General M. Bison herrscht im ( fiktiven ) Staat Shadaloo in Südostasien. Als er 60 Mitarbeiter der AN als Geisel nimmt, droht er damit, diese zu töten, sollte man ihm nicht 20 Millionen Dollar Lösegeld bereitstellen. Colonel William F. Guile, Anführer einer militärischen Elitetruppe, wird beauftragt, mit seinem Team die Geiseln zu befreien.

Nachdem Ende der 80er / Anfang der 90er Jahre die Beat 'em Up Games die Arcadehallen eroberten und Street Fighter 2 aus dem Jahr 1991 ein absoluter Kassenschlager wurde, war es nur eine Frage der Zeit, bis man den Stoff verfilmen würde. Und so erschien 1994 der Kinofilm, basierend auf der Reihe, hauptsächlich eben dem 2. Teil. Sämtliche bekannte Charaktere tauchen in irgendeiner Form im Film auf, ob sie nun kämpfen oder nicht.
Für die Hauptrolle des Guile hat man Jean Claude Van Damme verpflichten können, der sich zu dem Zeitpunkt auf dem Höhepunkt seiner Karriere befand. Als General Bison sah man Raul Julia ( den meisten bekannt aus der Adams' Family ), welcher leider im selben Jahr verstarb. Es sind noch weitere bekannte Gesichter, wie Kylie Minogue oder Byron Mann vertreten.
Einige Rollen, wie die von Ryu und Ken oder Chun Li waren jedoch leider ziemlich fehlbesetzt. Action gibt es eigentlich reichlich, jedoch ist diese sehr comichaft dargestellt, so dass man auch hier jederzeit den Bezug zur Videospielvorlage erkennen kann. Die Fights sind dementsprechend auch nicht spektakulär inszeniert aber dennoch ganz nett anzusehen. Insgesamt kann man Street Fighter in die Kategorie Guilty Pleasures der 90er Jahre einordnen. Der Film ist ein zemlich buntes und schrilles Trashwerk, welches sich selbst zu keiner Zeit ernst nimmt und deshalb und aufgrund eines locker spielenden JCVD noch ganz gut ansehbar ist. Man wird hier recht passabel unterhalten, wenn man den Film nicht ernst nimmt, denn das will er, wie gesagt, auch gar nicht sein.

In punkto Beat ‘em Up Verfilmungen kann man hier ruhig einen Blick riskieren ( . kann es aber auch sein lassen ;-) )

5,5 / 10

 

 

Street Fighter: The Legend of Chun Li ( Andrzej Bartkowiak / 2009 )

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Die junge Chun-Li wächst in reichem Elternhaus auf, doch lässt all das hinter sich und begibt sich nach Bangkok, um dort nach ihrem seit Jahren verschwundenen Vater zu suchen. Dabei kommt sie dem Unterweltmagnaten Bison auf die Spur, der die Stadt mit einer Welle des Verbrechens überzieht. Sie ist überzeugt, dass er für das Verschwinden ihres Vaters verantwortlich ist.

Street Fighter: The Legend of Chun-Li ist nach 1994 der zweite Versuch, die erfolgreiche Spielereihe für einen Realfilm zu adaptieren. Regie führte bei der 2009er Variante Andrzej Bartkowiak ( Romeo Must Die, Exit Wounds, Born 2 Die ) und man entschied sich, wie der Titel verrät, eine Origingstory von Chun-Li zu erzählen. Leider geht dies ziemlich in die Hose und überzeugt in keinster Weise. Wo man versucht, eine ernste Story zu erzählen und eine Bindung zur Hauptfigur herzustellen, scheitert der Film in sämtlichen Belangen.

Wo "Street Fighter" mit Van Damme einfach als Trash-Granate funktioniert, versagt Legend of Chun-Li allein schon daran, dass er sich zu ernst nimmt und dadurch noch lächerlicher wirkt, sowie oftmals unfreiwillig komisch.
Fail ist schonmal, dass Chun-Li als Kind von einer reinrassigen Asiatin gespielt wird nur um dann als Teenie plötzlich eine halb Asiatin zu sein, genauso wie als Erwachsene, dann gespielt von Kristin Kreuk, die zwar halbe Chinesin ist aber nur ein wenig asiatisch aussieht. Naja, aber das ist eben Hollywood.

Für die weiteren Rollen wurden eine Reihe bekannter Gesichter gecastet. Da wären Neil McDonough als General Bison, Michael Clarke Duncan als Balrog ( was zumindest optisch sehr gut passt ), Josie Ho als Cantana und Chris Klein, den man wohl am besten als Oz aus den American Pie Filmen kennt. Robin Shou als Gen gehört hier noch zu den Lichtblicken, wobei auch er nicht wirklich viel zeigen kann. Ebenfalls positiv sind Cameos von Shaw Brothers Legende Cheng Pei Pei, sowie Martial Artists Tim Man und Brahim Achabbakke, die aber leider nichts von ihren Skills zeigen, sondern wohl eher als Stuntmen beschäftigt waren.

Auch das alles kann den Film leider nicht retten.

Die von HK Veteran Dion Lam choreographierten Fights sind leider ziemlich schwach und mies inszeniert. Viele schnelle Schnitte, schlechte Winkel und mieses Wirework dominieren hier. Wenn schon die Story nicht wirklich pralle ist, kann man drüber hinwegsehen, solange die Action stimmt aber auch das ist hier komplette Fehlanzeige.
Kreuk als Chun Li ist eine Fehlbesetzung wie sie im Buche steht und auch sonst ist hier schauspielerisch von den Hauptdarstellern mur absolut unterste Schiene zu sehen. Chris Klein ist hier auch einfach nur fehl am Platz und wirkt ziemlich lächerlich als Möchtegern-Harter-Cop. Zu all dem gesellen sich noch einige recht miese und total auffällige CGI-Effekte, die in das Gesamtbild des Films passen.

Abschließend kann man sagen, Legend of Chun-Li ist ein ziemlicher Rohrkrepierer und die Zeit nicht wert.

2 / 10

 

Street Fighter: Assassin's Fist ( Joey Ansah / 2014 )

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Street Fighter - Assassin's Fist ist eine Webserie aus der Feder und produziert vom britischen Martial Arts Darsteller und Stuntman Joey Ansah ( Das Bourne Ultimatum ) welche 2014 über Michinima erschien und aus 12 jeweils ca. 12-minütigen Episoden besteht.
Für die Blu-ray Veröffentlichung hat man die Episoden nahtlos zu einem 140-Minuten langen Film zusammengefasst, was in meinen Augen etwas besser passt. Street Fighter Assassin's Fist ist die bisher mit Abstand beste Live-Action Verfilmung des Kult Beat Em Ups.
Ursprünglich begann das Projekt mit dem Action-Short "Street Fighter Legacy" in welchem Ryu jedoch noch von Jon Foo gespielt wurde. Da dieser nicht zur Verfügung stand übernahm Mike Moh die Rolle. Christian Howard kehrt in der Rolle des Ken Masters zurück, ebenso wie Joey Ansah selbst seine Rolle als Akuma fortführt.

Die Serie schlägt einen wirklich guten und düsteren Ton an und schafft eine tolle Atmosphäre ohne jemals in trashige Gefilde abzudriften, wie es mit den beiden bisherigen Verfilmungen leider der Fall war. Chris Howard und Mike Moh erweisen sich als Top-Besetzung der beiden bekannten Street Fighter Helden und auch der restliche Cast um u.a. Togo Igawa und Akira Koieyama macht einen sehr guten Job. Die Origingeschichte um die beiden Freunde Ryu und Ken wird schön ausführlich aufgefahren und den Charakteren viel Raum zur Entwicklung gegeben. Ihr sich anbahnender persönlicher Konflikt, welcher bereits ihren Meister Gouken und dessen Bruder Gouki entzweite wodurch letzterer zum Dämon Akuma wurde, wird gut dargestellt.

Wo SFAF natürlich groß punktet ist die Action!

Die Fights sind top choreographiert ( von Joey Ansah und Chris Howard ) und die Kameraführung ist bis auf vereinzelte Ausnahmen mit ein paar zu vielen Schnitten wirklich sehr gut. Die bekannten Street Fighter Moves wurden schön eingebracht und der Einsatz von perfekt getimeten Slow-Mos bringt ein gutes Level an Power in die einzelnen Techniken.
Insgesamt werden immer wieder kleine und größere Kämpfe eingestreut, ebenso wie tolle Trainingsszenen aber der letzte Fight von Ryu gegen Ken kann hier als das große Highlight bezeichnet werden! Der epische Score unterstreicht die Bilder hervorragend und so bekommt man als Martial Arts-Fan aber gerade auch als Fan der Street Fighter Reihe des Öfteren eine Gäsnehaut verpasst.

Die Serie endet übrigens mit einem fetten Cliffhanger genau kurz vor dem Fight von Gouken gegen seinen Bruder Akuma! Die Fortsetzung bzw. 2. Staffel ist bereits in Planung und soll Street Fighter - World Warrior heißen. Leider lässt sie bis dato noch auf sich warten.

8,5 / 10

 

Gruß

"John Woo"

 

 

"John Woo's" Reviews - #28 

 

 

The Handmaiden ( aka Die Taschendiebin ) ( Park Chan-Wook / 2016 )

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Ausnahmeregisseur Park Chan-Wook, dessen letzter in seiner Heimat gedrehter Featurefilm "Thirst" aus dem Jahr 2009 stammt, hatte sich inzwischen zwei Kurfilmprojekten gewidmet und sein US Debüt "Stoker" im Jahr 2013 gegeben, bevor er 2016 mit The Handmaiden, der hierzulande als "Die Taschendiebin" veröffentlicht wurde, seine filmische Rückkehr in die südkoreanische Heimat feierte.

Und was für eine Rückkehr!!!

Vorweg sag ich gleich, dass Park Chan-wook hier ein absolutes Meisterwerk erschaffen hat!

Erzählt wird die Geschichte der in einfachen Verhältnissen aufgewachsen Sook-hee, die vom Grafen Fujiwara damit beauftragt wird, als neues Dienstmädchen der adligen Hideko zu arbeiten. In Wahrheit soll sie jedoch dafür sorgen, dass Hideko sich in den Grafen verliebt, der in Wahrheit ein Trickbetrüger ist, welcher es allein auf das große Vermögen und den Reichtum Hidekos abgesehen hat.

The Handmaiden erzeugt einen unvergleichlichen Sog, der den Zuschauer von Anfang an in seinem Bann hat und für fast 3 Stunden nicht wieder loslässt. Die Kameraarbeit, Park Chan-Wook's Gespür für die Wirkung der einzelnen Bilder, wie er hier verschiedene Dinge, seien es Orte, Gegenstände, die Protagonisten selbst und Szenen inszeniert.

Das alles sorgt für eine edle Optik und ist schlicht verdammt großes Kino.

Die von Jo Yeong-wook geschriebene Filmmusik begleitet die Bilder auf perfekte Art und Weise, ist subtil und weist dennoch an gewissen Stellen wunderbar kraftvolle Momente auf, so dass ich nicht nur 1 Mal eine Gänsehaut davon bekam.

Das Haus Hidekos spielt als fast alleinige Hauptlocation des Films, der sich zu gut 90-95 % dort abspielt, eine wichtige Rolle für den Look als auch die Atmosphäre. Die ungewöhnliche Außen- und Innenarchitektur, sowie die Einrichtung, welche, wie eingangs erklärt wird, japanische und englische Baukunst miteinander vermischen, üben eine ganz eigene Faszination aus.

Selten vermag es ein Film von 168 Minuten Laufzeit, nicht wenigstens auch mal 1 oder 2 Passagen zu beinhalten, die sich vielleicht etwas ziehen und wo man sich denkt, weniger Laufzeit hätte dem Film gut getan. Nicht so bei The Handmaiden - da ist es genau das Gegenteil, denn am liebsten würde man dieser faszinierenden Geschichte und vor allem dem hervorragenden Cast hier noch lange weiter zusehen.

Vor allem die beiden, im Mittelpunkt der Geschichte stehenden Kim Min-hee und Kim Tae-ri liefern eine Vorstellung sondergleichen ab. Gerade Letztere ist in Anbetracht, dass sie mit The Handmaiden ihr Filmdebüt gab, höchst beeindruckend und spielt, als hätte sie eine langjährige Erfahrung im Geschäft. Ihr Zusammenspiel mit der ebenfalls grandios performenden Kim Min-hee ist das Herzstück des Films. Die Art, wie sich ihre Beziehung zueinander entfaltet, unter dem Aspekt, dass alles eigentlich ein abgekartetes Spiel ist oder zumindest als solches geplant war, ist faszinierend und spannend anzusehen, vor allem weil sich nichts so entwickelt, wie geplant und auch vieles nicht das ist, was es anfangs zu sein scheint. Meisterhaft ist dabei auch beispielsweise, wie Park Szenen aus dem Anfangskapitel im Nächsten Kapitel durch einen anderen Kontext und neue Informationen, die man bis dahin erhält, komplett anders wirken lässt.

Die sehr intensiven Erotikszenen Sook-Hee's und Hideko's sind keinesfalls bloßes Eyecandy ( auch wenn sie nebenbei bemerkt wirklich schön anzusehen sind ), sondern tragen toll zur Geschichte bei. Selbst Neulinge im Asiabereich oder auch Leute, die mit The Handmaiden ihren ersten "Park" sehen, werden deutlich merken, dass er nicht die Absicht verfolgt, einfach nur Sexszenen ( wobei ich hier doch viel lieber beim Begriff Erotikszenen bleibe ) um ihrer Selbstwillen in den Film einzubauen. Schon im Vorfeld deuten kleine Momente eine sehr starke Zuneigung der beiden zueinander an, die sich eher plötzlich anbahnt und das alles ist einer der wesentlichen Bestandteile dessen, woraus diese Geschichte ihre ungeheure Wirkung entfaltet.

Die, gewissermaßen episodenhafte Entfaltung der Geschichte, inklusive unterschiedlicher Zeitebenen ist sehr gelungen inszeniert trägt ordentlich zur Spannung bei. Schön ist, dass der Vorgeschichte hier ebenso viel Wichtigkeit beigemessen wird, wird dem Main Plot, viel mehr gehört auch der groß angelegte Part über Hidekos Vergangenheit zu eben diesem.

Auch Ha Jung-woo ( Kundo, The Chaser ) leistet einen tollen Beitrag als männlicher Hauptpart, gibt seiner Rolle genug Präsenz um neben den beiden Ladies zu bestehen und spielt seinen Charakter trotz seines eher zweifelhaften Vorhabens dennoch so, dass man als Zuschauer für ihn irgendwo auch Sympathien hegt.

Eun-hyung Jo, die mir schon in Cho Sun-ho's "A Day", ihrem erst 2. Film sehr positiv aufgefallen war, sollte hier keinesfalls unerwähnt bleiben. In der Rolle der jungen Hideko hinterlässt sie einen starken Eindruck und man kann klar sagen, das Mädel hat mit ihren gerade einmal 12 Jahren sicherlich noch eine große Karriere vor sich.

The Handmaiden ist atemberaubend atmosphärisches Kino mit tollen, fast schon hypnotisierenden Bildkompositionen und grandiosen Darstellern in einer fesselnden Geschichte. Im Grunde eine Liebesgeschichte, die gewisse Thriller- und Dramaanteile, sowie einen guten Hauch Mystery einfließen lässt und alles gekonnt zu einem harmonischen Ganzen verbindet.

Auch wenn ich mich wiederhole, der Film ist ein absolut packendes Meisterwerk!

10 / 10

 

 

Legend of the Fist: Return of Chen Zhen ( Andrew Lau / 2010 )

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Bereits Fist of Fury ( mit Bruce Lee ) und dessen Remake Fist of Legend ( mit Jet Li ) erzählten die Geschichte des chinesischen Volkshelden Chen Zhen, Schüler des Chin Woo Gründers Huo Yuan Jia, welcher in Fearless ( 2006 ) ebenfalls von Jet Li verkörpert wurde.

Legend of the Fist: Return of Chen Zhen von Andrew Lau erzählt die Geschichte von Chen Zhen, der eigentlich am Ende von Fist of Fury starb, weiter und bietet eine alternative "was wäre wenn"-Version. Dafür nimmt er historische Ereignisse als Grundlage und bettet sie in eine fiktive Geschichte, vermischt mit ein wenig Comicverfilmung, was hauptsächlich durch die im Film zufällig stattfindende Kostümierung Chen Zhen's zustande kommt und die daraus resultierende Glorifizierung des "schwarzen Rächers".

So ist Chen Zhen unter falschem Namen mit vielen anderen Chinesen nach Europa um im Krieg zu arbeiten und auch zu kämpfen. Später, als er nach China zurückkehrte bekämpfte er die in Shanghai stationierten japanischen Besatzer.

Letztlich mündet es dann alles in einem Racheplot, welcher gut in die Besatzergeschichte eingeflochten wurde.

In Fist of Fury und dessen Remakes rächte sich Chen Zhen für den Mord an seinem Meister.

Nun wird der Spieß umgedreht und dessen Sohn, ein hochrangiger japanischer General und Karateka will Chen Zhen wiederum dafür zur Rechenschaft ziehen und setzt alles daran.

Donnie Yen setzt hier die Rolle seines Idols Bruce Lee fort doch bereits in Benny Chan's 1995 erschienener TV Serie "Fist of Fury" war er als Chen Zhen zu sehen.

An seiner Seite hat Donnie hier die charmante wie bildhübsche Shu Qi, die wie immer atemberaubend hübsch anzusehen ist. Anthony Wong als Clubbesitzer spielt souverän und sympathisch, hat ansonsten aber nicht viel zu tun.

Huang Bo verkörpert ein wenig die Comic Relief Eigenschaften, was aber nur dezent eingebracht wird.

Ryu Kohata gibt einen guten Antagonisten und macht auch in den Fights eine gute Figur, wo wir beim Stichwort wären.

Die von Donnie Yen und seinem Team choreographierten Kampfszenen und seine Trademark Action dürfen in solch einem Film natürlich nicht fehlen und so gibt es einige tolle Actionszenen zu sehen, beginnend mit der Eröffnungsszene im Krieg. Zwar wird hier ein wenig der Physik getrotzt aber es passt ganz gut in den Kontext, Chen Zhen auch als eine Art Superheld zu portraitieren. Diese Szene und das Finale können als große Highlights des Films gezählt werden. Auch als Chen Zhen das erste Mal, scheinbar zufällig, das Kostüm aus einem Kinoschaufenster entwendet um einige Attentäter unerkannt bekämpfen zu können ist eine tolle Kampfszene mit netten Parcourmoves.

Das Kostüm, welches Yen hier trägt, sieht nicht bloß zufällig wie jenes aus, welches Bruce Lee als "Kato" in The Green Hornet trug, sondern ist eine weitere Hommage an Yen's großes Vorbild.

Das Finale ist ebenfalls eine Hommage an das Original und imitiert die berühmte Dojoszene, aus Fist of Fury ( die dort allerdings nicht im Finale sondern weiter vorne im Film vorkam ). Donnie Yen zeigt brachiale Martial Arts Action als er die japanischen Karateka auseinandernimmt und sogar seine Nunchukskills zum besten gibt.

Das schlussendliche Duell gegen General Takeshi Chikaraishi ist dabei die Krönung eines tollen Martial Arts Actioners.

Die CGI Ansichten des alten Shanghai ( Bund etc. ) sehen relativ dürftig aus, kommen aber nur selten für wenige Sekunden vor, so dass man dies gut ausblenden kann. Die echten Kulissen dagegen, sowie die gute Kostümierung wirken sehr hochwertig und authentisch, sorgen gemeinsam mit passendem Score für eine gelungene Atmosphäre.

9 / 10

 

 

Operation Mekong ( Dante Lam / 2016 )

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Zwei chinesische Fischerboote werden 2011 auf dem Mekong angegriffen und die insgesamt 13-köpfige Besatzung massakriert. Dieses tatsächlich stattgefundene Ereignis dient als Grundlage für dieses neuste Werk des Actionspezialisten Dante Lam, welcher zuletzt mit Werken wie dem MMA Drama Unbeatable, dem (Psycho)-thriller That Demon Within und dem Sportfilm To The Fore eher ruhigere bzw. andere Töne angeschlagen hat als jene wofür er bekannt geworden ist. 

Mit dem auf oben genannten, wahren Begebenheiten basierenden "Operation Mekong" sollte Lam ins Actiongenre zurückkehren und ich hatte nach Sichtung des Trailer auch große Hoffnungen, mal wieder einen Kracher des Regisseurs zu sehen, jedoch ist dies auch hier leider nicht der Fall.

Zunächst mal will in dem Film irgendwie keine richtige Dramatik aufkommen und man ist als Zuschauer nie richtig involviert. Die Protagonisten, auch wenn Zhang Hanyu und Eddie Peng, die ich beide normalerweise sehr gerne sehe, hier noch halbwegs charismatisch rüberkommen ( ebenso wie Ken Lo, der einen Gangster spielt ) und als Buddy-Duo agieren, bleiben im großen und ganzen blass. So eine richtig gute Chemie will auch da nicht aufkommen.

So hangelt man sich als Zuschauer eher von Actionszene zu Actionszene, von denen es einige gibt und die immerhin ( bis auf kleinere Makel ) gut sind. Dazwischen allerdings zieht sich Operation Mekong schnell, da einem die Figuren ziemlich egal sind. Was bleibt, sind lediglich die optischen Schauwerte während der Actionszenen, doch davon müsste der Film noch mehr auffahren, um seine Schwächen kaschieren zu können.

An Highlights sei u.a. eine Autoverfolgungsjagd weiter vorne im Film erwähnt, die ein paar sehr gute Slow-Mos auf Lager hat. Hier merkt man Dante Lam 's Expertise. Auch die in den Actionszenen generell immer wieder eingestreuten GoPro-Aufnahmen an den Waffen oder Fahrzeugen sehen gut aus und lassen das Ganze in den entsprechenden Momenten realistisch und dokumentarisch wirken. 

1-2 gute Nahkampfszenen sind enthalten. Die Szene als Zhang Hanyu die Gangster zwischen den Zügen niedergestreckt ist gut und er zeigt einige harte und effektive Moves, wenn auch kameratechnisch etwas schnell geschnitten aber nicht so, dass es in Hektik ausartet.

Der Showdown ist ein zweischneidiges Schwert, da er so gesehen aus zwei Parts besteht. Zuerst gibt es den Sturm auf das Lager, der sehr gut inszeniert ist und schöne Feuergefechte, sowie die ein oder andere Explosion bietet. Danach folgt eine Motorbootverfolgungsjagd inkl. ausufernder Schießerei. Klingt eigentlich gut und wie gemacht für Actionfans. Ist es aber nicht. Diese Szene ist extrem lang, gar viel zu lang geraten und lässt gänzlich an Dramatik vermissen. Immer wieder Wechsel auf verschiedene Boote, es wird geschossen, geduckt, wieder Kamerawechsel und das eine ellenlange Zeit, so dass es einfach nur Träge wird und wirkte als hätte man den ganzen Part vergessen, in der Postproduction überhaupt zu bearbeiten.

Einige CGI und zu offensichtliche Greenscreens trüben zudem das Sehvergnügen, auch wenn man dieses Manko bereits aus vielen, vielen chinesischen Filmen kennt.

Insgesamt habe ich mir deutlich mehr von dem Film versprochen, daher schade.

Mit Mühe und Not rettet sich Operation Mekong noch auf eine 6 / 10.

 

 

Gruß

"John Woo"

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