Karl May x 16 Teil 1

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27. Oktober 2021
Servus!
Heute gehe ich mal ein paar echte Klassiker des deutschen bzw. europäischen Kinos an:

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Die Karl May Klassikeredition.
Sofern keine Bildangabe vorliegt sind sie von Bluray-disc ;)


Den Anfang macht Mays erfolgreichster Jugendroman:

Der Schatz im Silbersee (1962)
Der-Schatz-im-Silbersee.jpg
Als Fred feststellen muss, dass sein Vater wegen einer Schatzkarte überfallen und ermordet wurde schwört er Rache und macht sich zusammen mit anderen Gefährten auf die Verfolgung zum berühmten Silbersee.

An sich ist die Filmhandlung spannend inszeniert, allerdings hat man das Gefühl, dass die Helden schon etwas zu konstruiert an ihrer Reise gehindert werden. Als ob die Produzenten immer wieder gerufen haben: ndianer, wir brauchen mehr Indianer.
Auch tauchen einige Figuren nur ab und an auf, so als ob sie nur als Stichwortgeber herhalten dürfen.
Der Schatz im Silbersee D/YU/F, 1962 Streams, TV-Termine, News, DVDs TV  Wunschliste
(wunschliste.de)

Der ganze Film sieht von Anfang an aus wie eine Filmaufnahme aus Bad Segeberg, wo die berühmten Karl-May-Festspiele abgehalten werden.
Man merkt übrigens, dass weite Teile des Films für den Schuh des Manitu kopiert wurden. Insbesondere zum Ende hin.
Der Schatz im Silbersee · Film 2019 · Trailer · Kritik · KINO.de
(kino.de)

Neben Winnetou (der hier recht wortkarg agiert), Old Shatterhand & Sam Hawkens treten ein junger Götz George, Eddi Arendt, Karin Dor & Inspector Dreyfuss Herbert Lom auf.


Winnetou und das Halbblut Apanatschi (1966)

(rebuy.de)

Apanatschi soll zu Ihrem Geburtstag eine geheime Goldmine bekommen.
Doch als zwielichtige Typen davon Wind bekommen geht der große Ärger richtig los.
Aber zum Glück sind Winnetou und Old Shatterhand nicht weit.

Zu Beginn strahlt der Film eine Atmosphäre wie in einem Rosamnunde Pilcher Film aus: Alles ist harmonisch und man erfreut sich des Lebens. Und wenn der kleine Junge sich in tödliche Gefahr begibt ist er nur ein Lausebengel.
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Doch im Laufe des Films kippt die Stimmung natürlich und man hat das Gefühl wieder im Schatz am Silbersee zu stecken: Beide Gruppen sind auf der Reise zum Schatz und die Gefangenensituation ändert sich auch ständig.
Aber dafür hat Götz George diesesmal Locken und die Uschi nannte sich noch Ursula.

Der Film hat nur die Namen der Protagonisten mit den Werken von May sowie das Genre Western gemein. Zudem kamen mehrere Probleme und personelle Wechsel während der Dreharbeiten, was sich auch auf den Endkampf auswirkte, welcher mir dann aber doch noch gefiel. Gerade die Flucht auf den Bahngleisen hat etwas ikonisches.

Winnetou und sein Freund Old Firehand (1966)

(rebuy.de)


Der Bandit Silas treibt mit seiner Truppe in der Gegend von mexico sein Unwesen.
Als Winnetou und seine Gefährten ihm zufällig in die Quere kommen können diese Silas' Bruder gefangen nehmen und in einem kleinen Städtchen einsperren, was der Gängster natürlich nicht auf sich sitzen lässt.

Was einem hier gleich als erstes auffällt ist die Ähnlichkeit zu einer anderen großen deutschen Filmreihe: Durch den Regisseur Alfred Vohrer, den Drehbuchautor Harald G. Petersson, die für den Schnitt zuständige Jutta Hering und vor allem den Komponisten Peter Thomas kommt hier nämlich ein richtiges Edgar Wallace Gefühl auf.
Das passt für meinen Geschmack nicht wirklich, zumal der Film auch eher wie ein Italowestern als ein klassischer Karl May aussieht. Da passt es dann aber dass Winnetou hier einmalig von Thomas Dannenberg (Terence Hill/Adriano Celentano) synchronisiert wurde.
Genau wie beim Halbblut Apanatschi hat der Film eigentlich nur die Namen aus Mays Büchern übernommen, wobei hier als Abgrenzung zu den anderen Filmen der weniger bekannte Old Firehand auftreten darf.
Den Bösewicht spielt hier Harald Leipnitz, der auch als Terrence Stamp (Supermann II) durchgegangen wäre.
Insgesamt gefällt mir der Film besser als die ersten Beiden, was vielleicht daran liegt, dass es starke Anleihen an den Klassiker "Die glorreichen Sieben" gibt.


Unter Geiern (1964)

(rebuy.de)

Die berüchtigte Geierbande treibt ihr Unwesen und brennt die Farm des Bärenjägers Baumann nieder. Da Baumann nicht dabei war weiß er nicht wer die Schuld daran trägt und hält die Indian er für die schuldigen.
Während Winnetou und Old Surehand vermitteln wollen treiben die Geier weiter ihr Unwesen.

Da es dem Produzenten gelang den Briten Stewart Granger für den Film zu gewinnen, wurde die Rolle von Old Shatterhand einfach in Old Shurehand umgeändert. Wodurch der Film stellenweise lockerer rüberkommt, denn Granger spielt nicht ganz so ernst wie Lex Barker.

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Neben Granger, Pierre Brice und Götz George (wieder mit anderer Frisur) spielen Elke Sommer und Terence Hill (wenn auch in kleinerer Nebenrolle) mit.
Der Film bietet einige Versatzstücke anderer May-Werke wie eine junge Frau mit kostbarem Geheimnis, Zoff zwischen Indianern und Weißen oder einer marodierenden Gaunerbande.
Glücklicherweise werden die Schwerpunkte hier aber so gelegt, dass es abwechslungsreicher wirkt. Dennoch wirkt gerade der Punkt mit Baumann und seinem Verlust ziemlich oberflächlich, hier wäre mehr möglich gewesen.


Der Ölprinz (1965)

(rebuy.de)

Der Ölprinz ist ein Gauner, der einem Bankier eine falsche Ölquelle an einem abgelegenen See andrehen möchte.
Dummerweise macht sich aber auch ein Treck von Siedlern gerade jetzt auf zu diesem See, da Ihnen von den Indianern ein Stück Land versprochen wurde. Also versucht der Ölprinz deren Ankunft zu sabotieren. Aber Glücklicherweise sind Winnetou und Old Shurehand zur Stelle.
Da Lex Barker anderweitig verpflichtet war, wurde kurzerhand wieder Stewart Granger als Shurehand geholt um Shatterhand zu ersetzen.
Neben Harald Leipnitz, der wieder den Bösewicht spielt und Walter Barnes, sind mit Terence Hill (als Mario Girotti) und Heinz Erhardt mit an Bord.
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Insgesamt eine interessante und auch spannende Geschichte, wobei man aber z.B. an den Szenen mit Heinz Erhardt merkt das alles genau aufgeteilt wurde. Die einen bekommen den komödienhaften Anteil, andere den eher ernsteren oder leicht romantischen Part. Wobei gerade hier etwas mehr Tiefe der Figuren die Entwicklung glaubhafter gemacht hätte.
Und auch der Konflikt mit den Indianern wird auf recht banale Art und Weise beigelegt, wobei die Hintergründe (Goldschmuggel) irgendwie nicht weiter behandelt werden.
Aber dafür gibt es eine spannende Floßszene.

Das war der erste Teil der Box und mit jedem Teil gefällt sie mir besser und besser.

In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
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