90 Jahre Warner Brothers - Das Finale
So, das Jahr ist nun also rum, und hier sind die letzten Filme aus der großen Box:
In der Oper (1935)
(Auch Skandal in der Oper/Eine Nacht in der Oper/Die Marx Brothers in der Oper)
Mit den Marx-Brothers
Ein Theaterangestellter muss sich mit verliebten Darstellern, reichen besitzern und chaotischen Arbeitern herumschlagen.
Ich war ziemlich erfreut, dass sich auch die legendären Marx Brothers in der Box wieder finden. Habe ich bisher doch keinen einzigen Film mit ihnen gesehen.
Mein Fazit: Ein herrlich alberner Blödsinn. Man merkt, dass der Spaß im Vordergrund steht und die Handlung nur den Rahmen ausmacht.
Alleine die Szenen mit der Vertragsunterzeichnung oder in der engen Schiffskabine sind einfach nur großartig.
Vor allem Groucho als gutmütiger und über den Dingen stehender Theaterangestellter macht das Ganze sympathisch.
Aber natürlich muss einem diese Art Humor auch gefallen. Meine Frau findet es nur blöde.
Übrigens leitet sich der Titel des gleichnamigen 1975er Queen Albums tatsächlich von diesem Film ab.
Giganten (1956)
Mit Elizabeth Taylor, Rock Hudson und James Dean
Die junge Ehefrau eines texanischen Rinderbarons muss sich in dessen Heimat erstmal zurechtfinden. Der Film zeigt den Werdegang der Familie bis hin zur Ölförderung.
Na endlich! Da ich noch nie einen James Dean-Film gesehen hatte, wartete ich gespannt darauf, wann ich den ersten aus der Box ziehen würde. Und nun musste ich bis zum letzten Durchgang warten.
Und was dann? Dann habe ich einen 3 Stunden Film vor mir, in dem Dean gerade mal eine Nebenrolle spielt. Und dann wird er auch noch zum größten Teil durch Cowboyhüte, Sonnenbrillen oder sonst was verdeckt wird.
Könnte auf den Streit zwischen Dean und dem Regisseur zurück zu führen sein.
Naja.
Der Film zeichnet ansonsten ein interessantes Bild einer Unterart der Amerikaner: Die texanische Oberschicht. Ein wichtiger Aspekt des Films ist übrigens das Thema Rassismus, hier gegenüber den mexikanischers Mitbürgern.
Der Film gilt nicht umsonst als texanisches Gegenstück zu "Vom Winde verweht".
Regionale Filmkultur.
L.A. Confindetial (1997)
Mit Guy Pearce, Russel Crowe, Kevin Spacey, Kim Basinger und Danny DeVito
Ein Überfall auf eine Bar mit mehreren Toten, korrupte Polizisten undIntrigen.
Die Stadt der Engel ist in den 50ern nichts für Schwache.
Ein klasse Gangster- oder Krimi-Thriller mit hervorragenden Schauspielern.
Auch wenn Crowe hier noch spricht wie Brad Pitt!
Am Ende blieb für mich die Frage: Was macht einen guten Polizisten aus?
Moralvorstellungen können nicht einfach in Schwarz und weiß eingeteilt werden. Das zeigen die unterschiedlichen Polizeicharaktere hier auf. Jeder ist auf seine Art und Weise ein "guter" Polizist, auch wenn er Methoden anwendet, die den Anderen nicht zusagen.
Der Film hätte sicher mehr als "nur" zwei Oscars bekommen können, wäre nicht James Camerons Titanic der direkte Konkurrent gewesen.
Jenseits von Eden (1955)
Mit James Dean und Julie Harris
Die familiären Probleme stehen hier im Vordergrund, die geheime Identität der Mutter, die Bevorzugung des einen Sohnes durch den Vater, der kämpft um die Liebe seines Vaters durch den zweiten Sohn und seine Gefühle für die Freundin seines Bruders.
Ein interessanter Film, an dessen Ende nicht unbedingt ein Happy End steht.
Warner Brothers baute Dean regelrecht als Kultfigur auf, um den finanziellen Erfolg des Films zu sichern.
Dabei war Deans schauspielerische Leistung durchaus Oscarreif.
Es handelt sich um die Verfilmung der letzten beiden von vier Abschnitten des gleichnamigen Buches von John Steinbeck.
Interessant finde ich übrigens, dass im Titel "East" of Eden mit "Jenseits" übersetzt wurde.
Demnach liegt der Westen dann ja diesseits von Eden.
Der Titel leitet sich aus dem 1. Buch Mose ab.
Sprich, bereits in der Bibel steht, dass, egal wo das Paradies liegt, östlich davon das Land Nod, in dem sich der ruhelose Brudermörder niederlies, liegt.
Die Abneigung mancher Menschen gegen Einwohner östlicher Länder ist also vielleicht tiefer verwurzelt als man glaubt.
Troja (2004 / Auch in der BD-Box enthalten)
Mit Orlando Bloom, Eric Bana, Diane Krüger, Brad Pitt, Sean Bean und Peter O'Toole
Die Flucht der schönene Helena mit dem Prinzen von Troja ist für den machthungrigen König von Mykene ein gelungener Vorwand um Troja zu erobern.
Angenehm an der Interpretation von Wolfgang Petersen ist vor allem die Bodenständigkeit.
Hier gibt es keine eingreifenden Götter wie noch z.B. beim Kampf der Titanen o.ä.
Die Menschen, ihre Schicksale, und wie sie damit umgehen stehen hier im Vordergrund.
Wie so oft wenn die Vorlage über Jahre hinweg spielt, wird auch hier alles etwas gestrafft, so dass der große Krieg gerade mal wenige Wochen dauert.
Hier liegt der 34 Minuten längere Directors Cut vor, so dass es blutigere Szenen giobt, aber auch mehr Blicke auf Brad Pitts Leistengegend.
Ansonsten ist der Film wirklich sehenswert und ein gutes Stück der klassischen Geschichte. Auch wenn ich mich frage ob Orlando immer blasse Bogenschützen spielt, wenn er nicht gerade den Piraten mimt.
...denn sie wissen nicht, was sie tun (1955)
Mit James Dean
Der Film handelt von Konflikten zwischen Teenagern und deren Eltern.
Gemischt mit der Handlung eines Neulings sowie einer tödlichen Mutprobe.
Für mich der beste Dean-Film, zeigt er hier doch am ehesten sein Mimenspiel.
Vorher ähnelte er mir eher Ryan Gosling. Auch finde ich die weiterentwicklung der Handlung wirklich sehr gelungen-
Würde man den Film heutzutage drehen, wäre wohl nach dem Autorennen Schluß gewesen.
Übrigens finde ich es bedauerlich, dass die BD's hierzu nicht in der 90-Jahre Box vertreten sind. Aber man wollte sie wohl lieber direkt vermarkten, da erst letztes Jahr herausgekommen.
Mrs Miniver (1942 / Auch in der BD-Box enthalten)
Mit Greer Garson
Der Film zeigt das Leben einer Mittelstandsfamilie kurz vor und während des zweiten Weltkrieges in einer englischen Provinz.
Ein sympathischer Streifen, der idyllisch starte. Ich dachte schon das ginge die ganze Zeit so. Aber dann kommen die ersten Anzeichen des Krieges wie die Vorboten eines Sturmes bis zum Ende, als die ersten Sturmschäden begutachtet und betrauert werden.
Der Film endet übrigens tatsächlich mit dem Hinweis darauf, dass die US-Regierung Geld für den Krieg benötigt und man doch die Anleihen kaufen solle.
Hat wohl nicht gereicht Captain America loszuschicken.
Die Spur des Falken (1941 / Auch in der BD-Box enthalten)
Mit Humphrey Bogart
Der Auftrag einer Klientin, einen Mann zu beschatten ist der Aufztakt für eine gefährliche Suche nach einem alten Schatz.
Hier nun also Bogeys Einsatz als 2. großer Privatschnüffler (nach Philip Marlowe in "Tote schöafen fest").
Im Vergleich gefällt mir dieser Film hier besser. Vielleicht weil die Figuren hier stärker ausgeprägt sind. Auf jeden Fall ein echter Klassiker, welcher als Begründer der Film-Noir-Ära gilt.
Im letzten Blog hierzu habe ich ja die Schauspieler aufgelistet, die mit jeweils 4 Einsätzen vertreten sind. Aber ob nun absichtlich oder zufällig, Bogey führt die Liste mit ganzen 5 Einsätzen souverän an (Opfer einer großen Liebe, Casablanca, der Schatz der Sierra Madre, Tote Schlafen fest). Wobei er in mehreren ECHTEN Klassikern seine Wandlungsfähigkeit zeigt.
Für das 100-Jährige Jubiläum wünswche ich mir dann noch:
The Lego Movie (ein wahrlich schwer ins deutsche zu übersetzender Titel).
Ein klasse Film, der zeigt, wie toll man Spielzeug verfilmen kann, gell Hasbro?
Ansonsten danke ich allen fleißigen Mitlesern und erwarte nun vom Joker das angedrohte "Danke!", falls er jemals wieder hier zugelassen wird "g"
(Quelle für die Bilder: Amazon.de)
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster
Top Angebote
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Kommentare
Bin gespannt, welches Großprojekt Du jetzt als nächstes angehen wirst :-).
Und die Abarbeitung der Filme, die bisher schon liegen geblieben sind. "g"
Und dein nächstes Mammutprojekt? ;)
James Dean hab ich bis jetzt nur "Denn sie wissen ..." gesehen und der blieb damals auch nicht speziell in Erinnerung.
L.A. Confidential find ich klasse, wunderbar besetzt, elegante Zeit und coole Story!
Ich rätsel nun noch wie man den Lego-Movie übersetzten könnte, wirklich schweres Unterfangen ... vllt mit "Der Film mit den Bauklötzen" *g*