Blog von darthmop1

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Ich habe vor wenigen Wochen erneut chinesische Pop-Musik geordert und um die Bestellung noch ein wenig abzurunden, habe ich mir zwei Blu-Ray Discs dazubestellt. Eine davon war ein Livekonzert einer taiwanesischen Band, die andere war Space Battleship Yamato. Ich habe weder die Animeserie, noch die amerikanische Adaption "Star Blazers" gekannt. Trotzdem kam mir das Raumschiff vertraut vor. Da fiel es mir wieder ein, ja, in einem Mod zum SciFI Actionspiel Freelancer gab es dieses Raumschiff, welchem ich aber nie sonderlich Beachtung schenkte. Ein Schlachtschiff, dass im All fliegt - wie lächerlich ist denn das, dachte ich damals.

Jetzt war die Disc schon gekauft und ich war gespannt, was auf mich zukam. Ich habe bis dato den Trailer nie gesehen und war unheimlich überrascht, wie toll der Film war. Man könnte sagen, Takashi Yamazaki hat durch diese Live-Action Verfilmung mit Space Battleship Yamato das gemacht, was J.J.Abrams mit Star Trek vollführt hatte. Ich kenne mich leider garnicht mit der hier zulande nicht erhältlichen Serie aus. Daher kann ich keine direkten Vergleiche zwischen dem Anime und diesem Film machen. Das ist mir aber egal, denn dieser hat mich gepackt. Denn die Idee ist doch nicht so lächerlich, wie ich einst gedacht habe. Zum klasse Setting kommen auch noch geniale SFX und ein schon recht epischer Soundtrack, der viel zur Atmosphäre beisteuert.

So, was hat es nun mit dem Projekt auf sich? Sagen wir mal so, wenn ich ein Raumschiff in mein SciFi-Herz eingeschlossen habe(wie z.B. der Millennium Falke), dann möchte ich eine Miniatur. Jetzt hab ich mich herumgeschaut und die ein oder anderen gefunden. Blöderweise fallen die Modelle zu klein und undetailliert aus oder extrem überteuert.
Da ich beruflich ein Prototypenmechaniker bin, kann ich mir doch mein Know-How einsetzen und gegebenenfalls erweitern. Dazu kommen noch meine 3D und CAD Kenntnisse hinzu sowie das handwerkliche Geschick. Einzig die Motivation ist meine große Schwachstelle, weshalb ich so schnell wie möglich anfangen sollte, mein eigenes Modell zurechtzuplanen. Einmal angefangen ist aber meine Zielstrebigkeit umso stärker, etwas zu erreichen. Und da will ich keine Pause machen.
  • 2008 erster 21km Halbmarathon
  • 2009 21km Halbmarathon mit mind. einer Verbesserung von 25Minuten
  • 2011 Grundbasis von Mandarin erlernen, UNIcert® I
  • 2012 Space Battleship Yamato Modell


Ich musste mir erst einmal überlegen, wie lange ich dieses Modell gestallte und wie ich es anpacke. Schnitze ich es aus vollem Holz oder baue ich einen Spant und verkleide die Hülle?  Bei der Länge legte ich mich auf ca. 1,30m fest und einer Bauweise, die dem Spant ähnelt. Die ersten Skizzen und CAD Zeichnungen habe ich erstellt, um einen kurzen Überblick zu erhalten und evtl. Änderungen vorzunehmen.


Nachdem ich ungefähr wusste, wie ich das mit den Spanten durchführe, ging es mit der Gestaltung des gesamten Spants weiter. Mein größtes Problem ist, dass das Schiffsmodell des Live-Action Films nicht mit dem Modell der Serie in vielerlei Hinsichten übereinstimmt. Ich hätte einfach ein 3D Modell runtergeladen und es analysiert und dementsprechend meine Daten angefertigt aber Pustekuchen. Ich muss mir allerlei Bilder aus dem Film zusammensuchen und mir die Informationen aus den verrücktesten Perspektiven zusammenschustern.
Nach einigen Stunden Arbeit hatte ich endlich mein erstes Ergebnis.


 
Wichtig war, das der Spant später auch zusammengesteckt und nicht einfach Kante auf Kante miteinander verklebt werden soll. Ich wollte den Spant ursprünglich mit meiner CAD Software herstellen kam aber mit der Komplexität dann nicht zurecht und musste es in meinem 3D Programm konstruieren und verfeinern.


Die Spalten konstruierte ich groß genug, damit ich ein beliebiges 4mm starkes Material zusammenstecken kann. Insgesamt komme ich auf 27 Platten.
Damit ich das testen konnte, ob es von der Stabilität reicht, habe ich mir ein Probestück angefertigt und zusammengesteckt.


Das ist der vordere Teil des Spants. Die erste Platte ist nicht aufgesteckt, dahinter folgen die zweite und dritte. Dahinter habe ich den Hauptträger getrimmt.

Jetzt wird mir erstmals die Dimension bewusst, mit der ich es später zu tun habe. Jedenfalls steckt alles wie gewollt fest zusammen, sodass ich es nicht einmal mit Kleber fixieren müsste. Umsteigen werde ich aber auf Holz, da ich es bei der späteren Arbeit besser bearbeiten kann.

Den Wulstbug werde ich aus Schnitzholz herausschneiden und anbringen. Ich bin schon mal gespannt, ob ich das auf Anhieb schaffe, denn das ist das erste Mal, dass ich richtig schnitze. Ich bin aber trotzdem recht zuversichtlich, da das Holz bei der Bearbeitung ja schon fast butterweich ist.


Warum habe ich den Blog gerade 'tzt'-Project genannt? Also als ich mit meinen Freunden einen DVD Abend gemacht haben, schauten wir den Space Battleship Yamato an. Als der Titel schließlich auftauchte, las mein Kumpel aus Jux die japanischen Katagana ??? als "tzt". Eine Freundin, welche japanisch lernt meinte daraufhin "tzt? pfff YA! MA! TO!"


Rückblick - ich habe Bilder ausgewertet und mithilfe von 3D und CAD Software, einen Spant-Prototypen konstruiert, der mir den Zusammenbau des Rumpfes erleichtern soll. Mit den ersten groben Daten hab ich schließlich ein Probestück erstellt.






Yamato Projekt II
Es klemmt



Nachdem das Probestück wunderbar zusammengepasst hat, habe ich das 3D Modell nochmals optimiert und komplett in 2D umgewandelt, um mit den Daten später zu arbeiten. Wie schon erwähnt, konnte ich nicht sonderlich gut im CAD Programm die 3D Funktion verwenden weswegen ich andauernd zwischen CAD Software und 3D Programm importieren und exportieren musste. Hauptsache am Ende hatte ich ein anständiges DXF in der Hand.

CAD Daten


Als schließlich das erledigt war, musste ich mich noch nach einem geeigneten Material umschauen. Eigentlich wollte ich den Spant aus Naturholzplatten herstellen, doch entweder waren sie wenn überhaupt erhältlich, zu teuer oder stark verzogen. Bei Pressholz hatte ich Angst, dass mir beim Sägen, Fräsen oder Feilen die Schichten abfranzen oder ausreisen. Nachdem ich einige Baumärkte in der Gegend abgeklappert habe, nahm ich Versuche an Sperrholz Pappel und Buche durch.

Verhalten (für interessierte)
Sperrholz Pappel (schräger Hauptträger, oben) - franzt leicht aus. Durch erhöhen der Drehzahl und Verlangsamung des Vorschubs konnte ein besseres Resultat erzielt werden. 4mm Brett ist sehr weich und war für den Hauptträger als einzelnes Brett sehr instabil und brüchig.

Sperrholz Buche - saubere Schnittkante und höhere Stabilität bei höherem Vorschub und niederer Drehzahl. Schon fast perfekt, wenn da nicht die ein oder andere Faser ausbrechen würde.


Unterm Strich war ich mit dem Resultat sehr zufrieden und kaufte gleich das Buchen-Sperrholz für die restlichen Streben nach.

Da hatte ich nun all meine Teile und begann sie nacheinander zusammenzustecken. Da die Pappel und das Buchenholz unterschiedliche Materialstärken mit nur ein paar Zehntel Millimeter Differenz hatten, ließen sie sich recht gut zusammenstecken, fast schon zu leicht für meinen Geschmack. Als jedoch die seitlichen Streben angebracht wurden, stieß ich auf ein Problem. Die dazugekaufte Buchenplatte war aus einem anderen Baumarkt und hatte blöderweise 4,1mm Stärke. Die Steckfreimachungen der Teile waren aber auf exakt 4mm konstruiert und so war es etwas stramm. Hier musste ich bereits das Panel stücklesweise andrücken und anklopfen und als endlich das sechste und letzte angebracht wurde musste ich zu meiner Freude feststellen, dass ich keines der Teile leimen muss. Die klemmen derart stark, dass ich sie vermutlich nie wieder auseinanderziehen kann. Jetzt war der Spant zusammengesteckt und so stabil, dass ich jemanden damit einen auf den Deckel geben könnte.

Es sah fast genauso gut aus, wie auf meinem Render - fast.
Ich habe festgestellt, dass mir ein kleiner Konstruktionsfehler eingeschlichen ist. Diesen kann ich aber später zu meinem Vorteil nutzen.



Nachdem das erst einmal erledigt war, stellte ich noch einen Versuch mit einem Ø0,3mm Fräser an. Ursprünglich wollte ich damit vor ca. 3 Jahren mal ein Interriorset des Millennium Falcon bearbeiten und Computerpanels mit LEDs schmücken. Dazu musste ich die Löcher bohren aber der .3er war zu klein dafür und brach sofort ab. Jetzt hatte ich noch die Gelegenheit, diese auf einem 1mm Flugzeugsperrholz zu testen. In der Schnelle musste eine einfache Zeichnung herhalten und das Resultat sah folgendermaßen aus.




Leider ist mit beim Heraustrennen der mittleren Segmente ein Ausbruch der obersten Holzschicht geschehen. Da das hier auch nur Sperrholz ist, ist es aber nicht weiter schlimm. Jetzt muss ich herausfinden, wie weit ich diesen winzigen Fräser ausreizen kann.




Investitionen (Stand 10.10.11)
Material 70,45€
Farbe -
Werkzeuge 5,7€




Rückblick
-  Der Spant wurde ausgefräst und
zusammengesteckt, nachdem ich diesen mithilfe von 3D und CAD Software erstellt habe. Ein Test wurde an einem dünnen Holzstück durchgeführt, um zu sehen wie filigran die Arbeit werden könnte.





Yamato Projekt III
Alle von Bord



Ich hatte erst kürzlich zwei Wochen Urlaub und habe etwas am Rumpf gearbeitet. Ich musste aufgrund der breiten (4mm) Holzplatten sämtliche Kannten abschleifen, damit das dünne Balsaholz überall sauber anliegt. Da der Leim einige Minuten braucht und das Balsaholz Spannung aufbaut, blieb mir nichts anderes übrig, die Teile mit der Hand zu fixieren. Dann kam mir die Idee, Gummibänder um den Rumpf zu legen. Damit konnte ich an bis zu vier Positionen gleichzeitig arbeiten und die Arbeit etwas beschleunigen. Nach drei Stunden war eine Seite mit der ersten Lage verkleidet.

Bevor ich nun die andere Seite anging, habe ich mir schon Gedanken mit dem oberen Denk gemacht. Und da traf mich der Schlag - die Proportion des Rumpfes passt sich dort nicht mehr an. Was ist nun passiert?
Mein roher Rumpf orientiert sich an die Animevorgabe. Im Film wurde aber das Modell komplett umgekrempelt. Der Rumpf wirkt schmäler und hoher, der Aufbau dagegen kleiner.

Jetzt gab es ein Problem. Ich kann entweder weitermachen und baue die Animevariante oder ich fang neu an. Schließlich wollte ich mir eine Filmreplik bauen.
Mir wurde plötzlich bewusst, dass ich ein 3D Modell bauen muss, um genaue Pläne zu erstellen, da es vom Filmmodell kaum Referenzmaterial gibt.
Stundenlanges stöbern auf Google, Yahoo, Bing, Baidu und weitere ergaben nicht viel. Lediglich ein paar unnütze HD Screenshots, wenige Photos einer großen Ausstellungsreplik vor einem japanischen Kino und das wars. Jetzt blieb mir nur eines übrig - ich brauche einen Blu-Ray Player am PC.


(Space Battleship Yamato, Splendid Film 2011)

Und so kaufte ich mir einen und fing an, das Bonusmaterial zu analysieren. Ich war richtig froh, als ich auf das 360° Feature gestoßen bin. Damit wäre ich zumindest in der Lage, den Rump weitgehend zu rekonstruieren, sofern die Kameras in der 3D Szene richtig ausgerichtet sind. Für den oberen Aufbau muss eine eigens angefertigte 8500x4800px große Montage herhalten, auf welcher man noch so kleine Niete auf den Seitengeschützen sehen kann (18 à).


(Space Battleship Yamato, Splendid Film 2011)


Weiteres Material wird aus dem Film bzw. aus den Special-Features entnommen .
Das Erstellen des 3D Modells wird mich um einiges ausbremsen aber dann komme ich auch besser an mein Ziel an. Den alten Rumpf werde ich allerdings behalten, falls ich doch irgendwann mal die Animevariante bauen möchte. Wäre zu schade um das bereits verbaute Material.

bis dann,
euer Brian



Rückblick-  Nachdem festgestellt wurde, dass der gesamte Rumpf nach einer falschen Vorlage konstruiert gewesen ist, musste ich zusehen, dass ich Referenzmaterial zur Filmvorlage erhalte.




Yamato Projekt IV
Wind zieht auf



Das Merchandising zu Space Battleship Yamato ist gigantisch. Es ist nicht verwunderlich dass zur Animeserie und den OVAs jede Menge Miniaturmodelle, Bausätze, Pläne wie z.B. Schematics und Poster, Bücher und allerlei Pipapo, teils zu utopischen Preisen, vorhanden ist. Der große vorteilhafte Nutzen daran sind Bilder zu diesen Produkten, teils sogar eigens fotografierte. Für viele Modellierer eine Oase und für mich eine Geduldsprobe. Anscheinend war der Kinofilm nicht gerade das Maß aller Dinge was das Merchandising angeht. Hier und da gibt es ein paar Filmposter und bedruckte Sachen und das war es schon. Schematics?... Fehlanzeige. Also blieb mir nichts anderes übrig, als die Screenshots der Blu-Ray auszuwerten, was ich schließlich getan habe. Eins war mir bereits klar, einfach und präzise wird es keines Falls.



Nachdem ich mehrere Anläufe und Methoden versucht habe, konnte ich mit der letzteren etwas mehr erreichen und war dann auch unglaublich erstaunt, wie sehr ich mich vertan habe. Eigentlich könnte ich mich dafür Ohrfeigen. Ich dachte mir ich mach es mir einfacher und modifiziere einfach den Rumpf der Animevorlage.

Der Rumpf links ist das neue 3D Model, rechts der alte Spant.
Der Rumpf aus dem Film ist schmäler und gleichzeitig höher. Charakteristisch ist der tiefe "hängende" Bauch und der schale Auslauf nach oben zum Deck. Hier sieht man den starken Unterschied am besten.




Neuer Rumpf oben; unten alter Spant
Hier sieht man die geringfügigeren Unterschiede wie die Position der mittleren Senke, der Geschütze oder die Höhe des Rumpfes.



Neuer Rumpf oben; unten alter Spant
Hier sieht man nochmals einen stärkeren Unterschied aufgrund des viel schmäleren oberen Decks.


Jetzt muss ich nur noch das Feintuning durchführen und den Bugwulst breiter gestalten und einige Kanten und Macken entfernen. Dann hab ich endlich die korrekte Vorlage um den neuen Spant herzustellen. Die Länge des Grundrumpfes(Ohne Bug und Antrieb) lasse ich weiterhin, wie zuvor beim alten Spant, auf 1,30m. Den Header hab ich mitlerweile auch an die Filmvariante angepasst.

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