Ich hab ihn sogar mehrmals gesehen, da ich die seltsame
Angewohnheit habe, mir Filme gut-gucken zu wollen. Bei Prometheus
klappt das aber einfach nicht bzw. nur bis zu dem Moment als der
Möchte-gern-Söldner Fifield zu Carpenters "Thing" mutiert. Nein,
eigentlich schon vorher, wenn Milburn und Fifield sich über die
Würmchen freuen. Die ganzen Figuren sind so logikbefreit und
holzschnittartig, dass es zum Davonlaufen ist. Naja, und später
stößt mir jedes Mal extrem sauer auf, dass Scott diese immens
wichtige Szene herausgeschnitten hat, in der Weyland dem
Konstrukteur sagt, dass sie beide Erschaffer sind und er sich
selbst als Gott oder gottgleich bezeichnet. Das bewegt ja den
Konstrukteur erst, Weyland zu töten. Da diese Szene fehlt ist der
Tötungsvorgang - wie so vieles im Film - völlig
motivationsbefreit.
Auch die Szenen zwischen Vickers und Weyland, die das immens
wichtige Tochter-Vater-Verhältnis beleuchten und vertiefen, fehlen
- und ihre von Ohnmacht zersetzte Eifersucht gegenüber David, was
sich alles letzten Endes in ihrer emotionalen Abschottung
begründet. All das kann man nur erahnen, aber man erlebt es nicht
bzw. muss es sich in Audiokommentaren und geschnittenen Szenen
erarbeiten. Das frustriert mich insofern alles enorm, weil ich
weiß, dass Scott alle Mittel in der Hand gehabt hat, einen
wirklich guten, mitreißenden Film zu bauen anstatt diesen
Plastik-Baukasten, den er übrig gelassen hat.
Ganz abgesehen wie gesagt von den nachgedrehten Mutanten-Szenen,
die im Original meiner Ansicht nach wesentlich passender und
schlüssiger gewesen sind, aber das nur am Rande.
Als wir das Feuer
erfunden haben, haben die Menschen damit auch eine Weile Mist
gebaut. Aber irgendwann haben wir den Feuerlöscher erfunden
(Stephen Hawking 2015)
„Erst kommt der Ruin
der Staatshaushalte durch die Politik, dann kommen die
Erfüllungsgehilfen in den Zentralbanken, und am Ende steht das
Ende der bürgerlichen Freiheiten.“
(Roland Tichy, Vorsitzender der
Ludwig-Erhard-Stiftung)