Review_BluRay: Prometheus - Dunkle Zeichen 3D - Collector's Edition

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6. Januar 2013


 
 Deutscher Titel  Prometheus - Dunkle Zeichen
 Originaltitel  Prometheus
 QS-Wertung (Story)
 QS-Wertung (Bild)
 QS-Wertung (Ton)
 QS-Wertung (Extras)
 [06/10] - [======]
 [09/10] - [=========]
 [09/10] - [=========]
 [10/10] - [==========]
 
Story:

Die Wissenschaftler Elizabeth Shaw (Naomi Rapace) und Charlie Holloway (Logan Marshall-Green) entdecken verschiedene Höhlenmalereien, welche auf der ganzen Welt verteilt sind. Sie zeigen alle eine Sternenkonstellation auf die eine riesenhafte, menschenähnliche Figur zeigt. Da diese Konstellation von der Erde aus nicht gesehen werden kann, gehen Shaw und Holloway von einer außerirdischen Rasse aus, welche die Erde besucht hat.

Die Höhlenmalereien werden von den Wissenschaftlern als Einladung interpretiert, welcher sie mit Hilfe der Weyland Corporation nachkommen wollen. Der Firmen Tycoon Peter Weyland (Guy Pearce) stellt Ihnen hierfür das Forschungsschiff „Prometheus“, sowie die finanziellen Mittel für weitere Crewmitglieder, den Androiden David (Michael Fassbender) und die Missionsleiterin Meredith Vickers (Charlize Theron) zur Verfügung.
 
Vier Jahre später setzt die Prometheus auf dem Mond LV-223 auf, jedoch finden die Forscher etwas anderes, als erwartet…
 
Bild:

Erwartungsgemäß für einen Film der neusten Technikgeneration ist das Bild ist durchgängig scharf, detailliert und größtenteils frei von Artefakten und Rauschen.
 
Die 3D Eigenschaften konnten nicht getestet werden.

Ton:

Am Ton, der in der deutschen Version in DTS 5.1 vorliegt (Englisch DTS HD 7.1 Master Audio), lässt sich nichts aussetzen.

Extras:

Die Extras liegen auf einer Seperaten Bonus Blu-Ray Disk und sind mit über 7 Stunden sehr ausführlich. Auf der 4. DVD liegen der Hauptfilm, sowie die entfallenden Szenen, die jedoch keinen wesentlich tieferen Einblick in die Story zeigen.
 
Quantumstorms Kritik/Fazit:
 
Achtung!
Die nachfolgende Kritik wird unter anderem auch Schlüsselszenen des Films beinhalten. Sollten Sie planen, den Film zu sehen, dann könnten die Vorabinformationen den Filmgenuss beeinträchtigen.


Über den Film wurde bereits lang und ausführlich in verschiedenster Form diskutiert. Die einen heben ihn auf ein Podest, die anderen verbannen ihn in die hinteren Reihen.
 
Wer hat nun Recht?
 
Nun ich denke, keiner von beiden. Der Film ist technisch erste Klasse, da gibt es nicht viel zu deuteln. Das Setting und die Bilder sprechen für sich und für einen großen Film. Beim Inhalt scheiden sich da schon die Geister, wie auch bei mir.
 
Grundsätzlich ist die Idee, den Film im Alien Universum anzusiedeln, aber nicht das altbekannte Alien wieder allzu offensichtlich aus der Versenkung zu holen, nicht schlecht, obwohl ich dieser Idee anfangs skeptisch gegenüberstand.
 
Die Thematik mehr auf der aus dem ersten Alien Film als „Space-Jockey“ bekannten Figur aufzubauen fand ich anfangs sehr schade, befürchtete ich doch, auch das letzte Geheimnis im Alien-Universum zu „entmystifizieren“. Aber auf der anderen Seite war man natürlich auch neugierig, was es mit der Herkunft des Raumschiffes (welches sich auf LV-426 befindet und die Alien-Eier transportiert) auf sich hat. Diese Frage würde ja dann gleich mit geklärt werden.
 
Eines vorweg: In „Prometheus“ werden diese Fragen nicht alle geklärt. Was klar sein dürfte ist, das es sich beim Mond, den Ripley in Alien 1 + 2 aufsucht, nicht um den Mond handelt, auf dem die Prometheus landet (P: LV-422 ? A: LV-426).
 
Der Film hätte dann auch deutlich mehr Punkte bei mir erzielt, wenn ein großes Manko nicht aufgetreten wäre, und das ist die geradezu dümmliche Handlung der Protagonisten, die agieren, als wären sie in der Sandkiste… Aber der Reihe nach.
 
Positiv ist dem Film zuzuschreiben, dass man in der Ausstattung nicht gekleckert, sondern durchaus geklotzt hat. Viele der Sets wurden auf herkömmliche Art gebaut und nicht etwa als CGI ausgeführt, was der Authentizität des Filmes zu Gute kommt. Sicherlich ließ sich CGI nicht vermeiden, kommt aber fast nur in Landschafts-, Fluggeräte- oder Ausbesserungsfällen vor. Auch sind die Schauspieler zwar nicht durchweg gut, aber zumindest die Hauptprotagonisten, wie z.B. Naomi Rapace (bekannt aus den S. Larsson Verfilmungen Verblendung, Verdammnis, Verblendung) oder auch Michael Fassbender können zumindest schauspielerisch einigermaßen überzeugen.
 
Was mich nicht überzeugen konnte, waren die (per Drehbuch festgelegten) Handlungsweisen der Figuren. Sie verhalten sich wieder des gesunden Menschenverstandes und auch gegen jede Regel der Sicherheitsvorkehrungen, die jeder Wissenschaftler, der ein völlig unbekanntes Terrain betritt, strikt befolgen sollte, wenn er nicht absolut Lebensmüde ist.
 
Ohne nun zu viel verraten zu wollen, will ich einige der Punkte, die mich besonders gestört haben (und die man ohne großen Kraftakt auch anders hätte lösen können) nun doch einmal aufzählen (Bitte markieren, um zu lesen):

  • Dass das Team keine Nacht abwarten kann, sondern sich gleich auf den Weg in die Ruine macht, obwohl es demnächst Nacht wird, wird damit erklärt, dass man ja schließlich 2 Jahre unterwegs war, und es deswegen nun nicht mehr abwarten kann gleich loszulegen, ist ziemlicher Unsinn. Zum einen waren die Leute in der Cryo-Stase (Kälteschlaf) und haben vom Weg nichts mitbekommen und zum anderen: Was macht da schon eine Nacht aus?
    Welcher Forscher nimmt es in Kauf, Nachts im unbekannten Gelände zur Basis zurückkehren zu müssen, wenn es nicht zwingend notwendig ist? Eben! Keiner.
  • Wenn ein Biologe auf eine außerirdische Lebensform trifft (welche ihn auch noch wie eine Kobra anfaucht), sollte er es tunlichst nachlassen, diese a) zu verniedlichen („Es ist eine Lady“) und b) diese auch noch anfassen zu wollen. Dies gilt auch für Material, welches sich als organisch herausstellt, denn keiner kann sagen, wie es mit irdischem Leben interagiert, wenn diese Substanz völlig unbekannt ist.
  • Die Helme der Schutzanzüge auszuziehen ist, auch wenn die Luft atembar scheint, sträflicher Leichtsinn, denn auch wenn die Luft nach Viren und Bakterien per Anzug untersucht worden wäre, ist nicht sichergestellt, dass dieser auch auf alle Möglichkeiten prüfen kann. Denn immerhin kann man nur auf etwas prüfen, was auch bekannt ist. außerirdische Organismen sind es aber in der Regel nicht.
  • Das der Robot organische Substanzen mit auf das Schiff nimmt und damit „rumspielt“ mag ja in seiner Programmierung so festgelegt sein, aber dann hat der Programmierer das Szenario nicht zu Ende gedacht: Sollte die gesamte Mannschaft infiziert werden (und das einschließlich des Programmierers (Weyland, zwar im Kälteschlaf, aber deswegen nicht unanfällig gegen Infizierung) ist auch die Mission gescheitert.
 
Die oben aufgeführten Punkte sollten die Dramatik erhöhen, lassen mir aber die Nackenhaare aufrecht stehen.
 
Nun könnte man natürlich dagegenhalten (was auch einige tun): „Hey, das ist halt Science Fiction, da können schon ein paar Freiheiten drin sein“.

Stimmt grundsätzlich, aber diese Freiheiten beziehen sich auf Dinge, die ich nicht kenne. Was ich aber kenne sind menschliche Verhaltensweisen und kann sie auch in einen Bezugsrahmen stellen. Stimmen dann diese nicht mehr, kann man den Film, bzw. die Protagonisten nicht mehr ernst nehmen, und damit stirb so ein Film, bzw. macht sich lächerlich.

Kann man sich den Film nun anschauen?

Ja, aber es wäre mir lieber gewesen, wenn die o.a. Punkte so nicht aufgetreten wären, denn so bekleckert sich der Film (leider) nicht mit Ruhm. Da kann ich nur hoffen, dass, wenn es eine Fortsetzung geben sollte (und das Ende schließt diese Möglichkeit ein), es im nächsten Teil nicht so zugeht. 

Auf welchem Heimkino wurde der Film geschaut? Meine Technik

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Kommentare

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OK, bei einigem kann ich da durchaus folgen, obwohl ich bei dem Privatkonsortium nicht so ganz mitgehen kann, da ich viele Betriebe kenne, die Sicherheitsvorschriften haben, die schon an Irrwitz grenzen (aber das nur so nebenbei ;)).

Das der Überlebensinstinkt nach hinten tritt ist nur im sekundären Bereich richtig, nämlich dann, wenn es sich nicht um "Clear & Prensent Danger" handelt. Sobald es aber akut wird, nimmt es schon dein Unterbewusstsein in die Hand, dein Leben zu schützen (durfte ich mal am eigenen Leib erfahren, wär fast mal in eine Schlucht gestürzt und hab mir in letzter Sekunde noch fangen können, der Adrenalinrausch war mehr als großartig). Das selbe ist es im

Schönes Beispiel sind da z.B. Raucher (ja, ich bin auch einer): Solange es nur im Hals kratzt ist alles in Ordnung (Das wird schon wieder), aber wenn man erstmal Blut hustet, dann geht einem der Ar*** auf Grundeis, und man tut alles nur erdenkliche, um diesem Umstand Herr zu werden. Nein, war bei mir nicht so, kannte aber jemanden. Der hat auch immer so getan, als wär ihm sein Leben nicht soooo wichtig (nach dem Motto "Sterben müssen wir alle mal"), aber als es darum ging, war Stimmung in der Bude.

Nunja, das mit den beiden zuurückgebliebenen müsstest Du Dir nochmal anschauen, dann weißt Du was ich mein ;).
QuantumStorm
09.01.2013 um 09:50
#7
OK :D ich drücks besser aus, bei einem Meinungsvergleich ÜBER einen Film kann nie einer Recht haben *g* ;)

Es gäbe natürlich genug LOGISCHE Prozeße, Sicherheitsvorkehrungen, Punktelisten etc. etc. aber nach meiner Meinung hat genau da diese LOGIK total ausgesetzt weil sie etwas erreichen wollten was über DEM steht. Da hat die VERNUNFT völlig ausgesetzt !
Der Eifer (auch Wahnsinn), der Egoismus von Menschen ist oft fernab jeglicher Logik und viele handeln so rücksichtslos und unüberlegt das man sich eben aufs Hirn greift. Ich finde dieser Bestätigungsdrang, diese Naivität kam beim Film gut raus.

Das i-tüpfelnchen ist eben "Peter Weyland". Er will ALLES TUN um sein Leben zu verlängern, da stellt es sich schon mal über jegliche göttliche Vernunft, Logik was auch immer. Und dafür geht er über Leichen oder gefährdet jenseits jeglichem Menschenverständnis, dass Leben einer ganzen Bevölkerung ... Das entbehrt jeglicher Logik aber nicht einer polaren Menschlichkeit !

Wenn du vom (Über-)lebensinstinkt ausgehts muss man sagen
- den hat nicht JEDER (wenn bei vielen das Hirn aussetzt rückt das in den Hintergrund) und
- in Realität würde das natürlich anders aussehen und ist nicht mit einer normalen Raumfahrt zu vergleichen. Da kann man dir nur vollends zustimmen !! Ausserdem wäre die NASA offiziell und MUSS sich staatlich gesehen schonmal an Richtlinien halten. Im Film (Sci-FI) handelt es sich ja um PRIVATE, die sich dann schon mal ihre eigene Justiz machen ... weniger (Eigen-)Kontrolle.

Das mit den zwei zurückgeblieben weiß ich jetz nicht genau, waren die nicht zu tief in der Höhle, dass es sich ausgegangen wäre, wie alle anderen abrupt abzuziehen ... ?

Aber wie schon gesagt, ich teile einige deiner Meinungen, einiges stört mich, anderes kann man wiederum stehen lassen. Es ist einfach Science Fiction.
Aber wie sagst, da wäre bestimmt noch einiges drinnen gewesen !!
Wenn du willst, kannst du auch mal meine Bewertung bei der Single Amaray lesen .... Danke für den Meinungsaustausch !
MoeMents
08.01.2013 um 19:08
#6
@ MoeMents

Erstmal Danke für deinen ausführlichen Kommentar!

Nunja, ich habe hier keine Film verglichen ;) :D

Du hast etwas über naive Handlungsweisen geschrieben, dem könnte ich auch durchaus zustimmen, wenn ich nicht der Ansicht wäre, das es für solche Forschungsmissionen Protokolle gibt, die genau das ausschließen sollen. Dafür hat man im eigentlichen Sinn Missionsleiter (Vickers).
Wenn diese sich natürlich nicht durchsetzen können, hat man allerdings ein Problem.
Sieh Dir nur die NASA Missionen an, da gibt es für alles und jeden Protokolle.
Selbst in der zivilen Luftfahrt (da hab ich mal gearbeitet) überlässt man nichts dem Zufall (sofern man den Fall Bedenken konnte. Ist dennoch etwas passiert, gab es spätestens danach ein Protokoll, bzw. Arbeitsanweisung dafür).

Aber auch ohne Protokolle sollte jeder mit einem (Über-)Lebensinstinkt nicht derartige Risiken eingehen.

Ein anderer Punkt wäre z.B. auch eine Szene, die ich als (ziemlich) unschlüssig empfand:
Wieso verlaufen sich der Biologe und Geologe, während die andere Gruppe (die ja auch noch in Hektik wegen des Sturmes ist) offensichtlich ohne Mühe aus der Ruine kommen? Das kann auch keiner erklären.

Das mit dem Prometheus Thema und Gott, da kann ich Dir zustimmen.

Aber Du wirst mir sicher auch zustimmen, das man so manche Unsinnigkeit im Script ganz einfach hätte umschiffen können, wenn man sich nur ein wenig mehr Mühe gegeben hätte (könnt ich auch aufzeigen, bzw. können wir auch Diskutieren).

Aber ich sehe durchaus, das wir bei dem Film Grundsätzlich den selben Kanon anschlagen.
QuantumStorm
08.01.2013 um 08:11
#5
Bei einem Filmvergleich kann nie einer RECHT haben *g* unmöglich !

Ich kann die von dir erwähnten Schwächen absolut nachvollziehen und würde dir großteils auch zustimmen.
Einiges hab ich anders gesehen als von dir erwähnt. Die Unschlüssigkeiten die du dem Drehbuch vorwirft fand ich als MENSCHLICH GESEHEN naive Handlungsweißen. Die auch mal alltäglich sind :

- Wenn so ein Wissenschaftler schon mal dort ist will er gleich weiter machen, sein Pioniergeist und der Eifer treibt ihn dazu an, ohne an etwas wie Sicherheit oder Vernunft zu denken, menschlicher Leichtsinn !
- das Cobra Teil anzufassen ist auch völliger Schwachsinn, da fühlte man sich, als seien sie nun Kleinkinder im Tiergarten
- das abnehmen der Helme fand ich OK, war auch Teil dieser nur an sich denkenden Forscherdrangs, der/die erste(n) zu sein (egal welche Folgen das nun hat)
- der Programmierer (Weyland) hat das nie ZU ENDE gedacht, er dachte nur an seinen Ruhm und Erfolg, deshalb musste der Androide forschen, alles andere (selbst eine riesen Epidemie/Tod ...) wäre wohl einfach in Kauf zu nehmen - für den eigenen Egoismus !

GENAU DAS soll auch das Prometheus-Thema (Mythologie) verdeutlichen, JEMAND stellt sich auf ein Treppchen mit GOTT ... handelt übermassen Eigennützlich (eben ohne die von dir beklagte fehlende Vernunft) und bekommt dafür auch seine Strafe !! Das war der Sinn dahinter ... vllt kannst mit diesen Ansichten einiges nicht so unvollkommen sehen ...

Nichts desto trotz, fand ich einige Schaupieler auch fehl agierend und unpassend. Der Rest hat mir sehr gut gefallen, war wirklich imposant und ein Teil des Alien Flairs kam wieder auf.
Bin aber auch wie du, geteilter Meinung. Nicht TOP aber auch nicht schwach ... war ansonst bestens unterhalten. Tolle Sci-Fiction.

Danke für dein Review ! Ich hab leider nur die Single Amaray ohne Extras, warte auf eine Gesamtbox, da bestimmt noch einige Teile erscheinen werden.
MoeMents
07.01.2013 um 15:54
#4
stehe in jeglicher Hinsicht hinter der obigen Kritik und würde die ausnahmslos unterschreiben - schade eigentlich, aber ich hatte auch ein wenig mehr erwartet. Jetzt hat der Film leider immer diesen Fadenbeigeschmack :/
doles
07.01.2013 um 14:40
von doles
#3
Mir hat der Prometheus echt total gut gefallen! :-)
Pandora
07.01.2013 um 07:41
#2
Hey, endlich wieder ein Reviewblog von Dir-freut mich + Danke für den wie immer überzeugenden Blog. Über die Qualität des Films will ich mich gar nicht weiter auslassen-hier kann man wohl geteilter Meinung sein. Mir hat der Film gut gefallen- trotz der von Dir benannten, durchaus treffenden Schwächen.
Cineast aka Filmnerd
06.01.2013 um 20:47
#1

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