Der Film hat mich leider enttäuscht. Es ist kein Kinobesuch über
den ich mich ärgere, die opulenten 3D Sequenzen und das coole
Design sind definitiv ein Hingucker und kurzweilig kann der Film
auch unterhalten, aber die Mängel beim Storytelling und den
Charakteren kann das Ganze nicht ganz übertünchen.
Eigentlich über seine gesamte Lauflänge fühlt sich der Film wie ein
zusammengewürfelter Haufen Ideen an, von denen keine zu Ende
gedacht wird. Man merkt, dass die Wachowskis hier noch einiges vor
hatten, aber letzlich wohl schon vor Fertigstellung des Films klar
wurde, dass es keine Fortsetzung geben wird, weshalb man möglichst
vieles noch in den einen Film hineingepackt hat. Leider auf Kosten
der Figuren, deren Motivationen genauso unklar, oder eindimensional
sind wie die Frage danach warum ein Großteil von ihnen überhaupt in
der Geschichte vorkommt. Paradebeispiel hierfür sind die zwei
ansehnlichen Abraxas Geschwister, die jeweils für ein kurzes
Intermezzo auftauchen, danach aber schnell wieder vergessen sind.
Nur Bale, oder wie der letzte heißt, weiß durch eine starke Präsens
und Bedrohung für Jupiter zu überzeugen. Und warum Jupiter
überhaupt so verdammt wichtig ist wird auch nur angerissen, aber
nicht ausreichend erörtert. Was hatte es denn nun mit ihrer
genetischen Vorfahrin auf sich? Warum murksen die Abraxas sie nicht
einfach ab und nehmen sich was sie wollen? Immerhin sind sie die
mächtigste Familie im Universum. Warum erzählt man uns dass dieser
Wolfsmensch einmal
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eine royale Person gebissen hat
wenn das ganze zu keinem Zeitpunkt eine Rolle mehr spielt und er
selbst nicht mal sagen kann warum? Und wieso ist in der einen Szene
die endlich so aufgemacht ist, dass man mal etwas
Hintergrundgeschichte erfährt dann das Tablet mit dem Infofilm
kaputt?? Dafür haben wir schon in der ersten Hälfte des Films eine
10 Minuten lange Verfolgungsjagd.
Vor dem erzählerischen Hintergrund der Wachowskis ist das ganze
einfach enttäuschend. In Cloud Atlas haben sie es noch geschafft
eine sehr komplexe Geschichte raffiniert und gut in einem Film zu
erzählen und jetzt bekommt man in Jupiter Ascendung eine lahme
Ausrede für viel visuelle Opulenz geboten. Das Kino war gestern so
leer, dass ich nicht davon ausgehe, dass der Film ein Erfolg wird,
womit jede Mögliche Fortsetzung mehr als unwahrscheinlich
erscheint, was das Ganze noch trauriger macht, da man so nicht
davon ausgehen kann die, wahrscheinlich durchaus durchdachten, denn
alle im Film ja angedeuteten, Fassetten dieser Welt näher
auszuloten oder erklärt zu bekommen. Am Ene bleibt es ein durchaus
unterhaltsamer, aber belangloser Action Sci-Fi Film, den man schon
zwei Tage später wieder vergessen haben dürfte. Ich verspüre leider
keine Lust mir den Film noch ein weiteres Mal anzuschauen.
4/10 Punkten
With
great power, comes great responsibility!