Bei "Black Christmas - Stille Nacht, tödliche Nacht" handelt es sich um ein Remake des Horrorfilms "Jessy - Die Treppe in den Tod" von 1974, im englischen Original allerdings auch ebenfalls als "Black Christmas" bekannt!
Remakes sind ja vor allem im Horrorfilmgeschäft nahezu an der Tageordnung. Als Beispiele seien hier nur mal "Texas Chainsaw Massacre", "Night of the Living Dead", "Dawn of the Dead", (mit einem hammergenialen Remake wohlbemerkt), "Das Omen", "Day of the Dead", "Freitag der 13te", "Die Fliege", "House on Haunted Hill", "13 Geister", "2001 Maniacs", "The Hills habe Eyes", "The last House on the Left" oder "Das Geisterschloss" genannt!
"Black Christmas" gehört hierbei allerdings noch zur besseren Hälfe, auch wenn man von der Qualität dennoch um einiges von den Remakes zu "Dawn of the Dead", "House on Haunted Hill" oder "Texas Chainsaw Massacre" entfernt ist! Da die Story hier aber schlüssig erzählt wird, man sich dennoch auf einige spannende und gruslige Momente freuen darf und es keine nennenswerten negativen Punkte gibt, wird man hier unterm Strich auf alle Fälle alle mal gut unterhalten!
Die Darsteller gehören allesamt mehr oder weniger der B-Kategorie an, sprich muss man nicht kennen, spielen aber nicht schlecht oder hölzern, so dass man ein angenehmes Schauspiel erwarten kann, bei dem man sich nicht alle 2 Minuten über die grottigen oder gekünstelten Darstellungen aufregen muss.
In den Hauptrollen brillieren hier Katie Cassidy ("Unbekannter Anrufer", "96 Hours", manche kennen sie vielleicht auch aus der 3ten Staffel von "Supernatural" als Ruby oder aber als Trish Wellington aus der neuen Serie "Harpers Island"), Kristen Cloke (übrigens die Frau von Regisseur Glen Morgen, der sie öfters mal in seinem Filmen besetzte wie z.B. "Final Destination", "Willard", einigen "Akte X" Folgen... manch einem dürfte sie vielleicht als Shane Autumn Vansen aus der Serie "Space 2063" bekannt sein) und der bekanntesten von allen Michele Trachtenberg ("Buffy - Im Bann der Dämonen", "Die Eisprinzessin", "Eurotrip", "17 Again - Back to High School").
In den Nebenrollen darf sich der Horrormaniac zu erstmal über Andrea Martin freuen, die hat nämlich beim Original schon mitgewirkt. Eigentlich hat sie sich mittlerweile eher auf Synchronrollen spezialisiert (u.a. "Pinky & the Brain", "The Simpsons" - als Apu's Mutter!!, "Rugrats - Der Film", "Bärenbrüder 2"), doch ab und an kann man sie auch in einigen Spielfilmen bewundern, wie z.B. "My Big Fat Greek Wedding" (als Tante Voula), "Wag the Dog - Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt" oder "Loser - Auch Verlierer haben Glück".
Des Weiteren sind noch zu sehen: Lacey Chabert ("Girls Club", "Der Kindergarten Daddy", "Der Womanizer - Die Nacht der Ex-Freundinnen", "Lost in Space"), Crystal Lowe ("Final Destination 3", "Wrong turn 2", "Snakes on a Plane", "Insomnia - Schlaflos", "I spy", "Get Carter"), die vielversprechende Mary Elizabeth Winstead (ebenfalls "Final Destination 3", "Sky High - Diese Schule hebt ab!", "The Ring 2", "Grindhouse: Death Proof" und "Stirb langsam 4.0" - dort als Tochter von John McClane!) sowie Oliver Hudson (der Sohn von Goldie Hawn und ältere Bruder von Kate Hudson, zu sehen bisher auch in "Dawsons Creek", "The Breed" oder "Schlaflos in New York")
Regisseur Glen Morgan dürfte den meisten eher als Drehbuchautor für die Serie "21 Jump Street", "Das Lazarus Projekt" oder "Final Destination 1 + 3" bekannt sein, wobei er auch das Skript zu dem Remake "Black christmas" verfasst hat. Als Regisseur konnte er sich zuvor lediglich durch den mäßigen "Willard" (Mit Crispin Glover) oder einiger "Akte X" Folgen einen Namen machen. Der Mann macht seine Arbeit ganz gut und kann auch einige spannende Momente aus dem Ärmel zaubern, wobei man unterm Strich hier von gehobenem Durchschnitt sprechen kann.
Das Bild kann stellenweise sogar erstaunen. Die Farben sind satt, vor allem in den dunklen Szenen wird dies deutlich, was die düstere Atmosphäre noch mehr unterstreicht. Allerdings kriegt man auch hier wie man wohl annehmen kann, keine Referenzklasse geboten, denn gelegentlich werden geringes Rauschen als auch leichte Artefakte bemerkbar. Und um noch mal auf die dunklen Szenen zu kommen: Hier wäre ein besserer Kontrast gelegentlich wünschenswert gewesen, sind aber noch im Grenzbereich in Ordnung.
Der Ton ist hingegen etwas besser ausgefallen. Der Sound wurde angenehm abgemischt und sogar im Bereich Surround Effekte hat man erstaunlich viel mit eingebunden, was eine besondere authentische akustische Atmosphäre erzeugt. Die Bässe kommen druckvoll rüber und auch die Höhen klingen noch angenehm.
Mich hat es schon ein wenig erstaunt, dass hier so viel Bonusmaterial mit draufgepackt wurde, erwartet man bei einem Film diesen Genres doch oftmals lediglich Trailer oder manchmal noch einige Texttafeln zu Cast & Crew. Das gibt es hier zwar auch, doch darauf noch einiges mehr, wie z.B. ein aufschlussreiches Making of mit einem sehr ehrlichen Regisseur. Die Deleted Scenes bieten zwar nichts essentielles, sind aber ok. Unterm Strich gibt es hier definitiv nichts zu meckern und mehr hätte man auch wirklich nicht erwartet.
Fazit:
Der Film bietet definitiv nichts Neues: Am Anfang gibt es eine Gruppe Menschen, einen Killer, der aus einem Grund tötet, den nur er versteht und am Schluss sind nur noch eine Handvoll Leute übrig. Das gab es schon en Masse zuvor und wird es auch noch zig Mal in der Zukunft geben. Wer diese Tatsache ausklammert und nur nen coolen Slasher sehen will, der ist hier ganz gut bedient.
bewertet am 28.05.10 um 14:10