Was für ein Kracher. Bombast-Kino vom allerallerfeinsten. Alles andere wurde schon geschrieben. Für jeden Fan von Comic-Verfilmungen und/oder Superhelden: absoluter Pflichttitel!
Gut, was hat man erwartet? Eine "Prise" Torture-Porn natürlich, eine Prise Psycho-Terror, klar und jede Menge Gewalt. Gerade der "Hype" vorher um das Synchronstudio, das Komplettverbot in England etc. hat natürlich die Neugierde geweckt und Erwartungshaltung geschürt.
Was bekommt man hier dann letztendlich? Viele offenen Fragen. Insbesondere solche, die mit "warum" beginnen. Warum diese Schwierigkeiten mit dem Studio, warum das Verbot, warum dieser Film???
Der komplette Streifen ist im Grunde eine Ansammlung an mehr oder weniger zusammenhängenden schwarz-weiß Schnipseln. Diese werden allenfalls durch minutenlange Großbildeinstellungen unterbrochen, in denen einfach nichts passiert.
Die Intention ging meines Erachtens dahin, den Psycho-Terror darzustellen, der auf die Frau ausgeübt wird (was tw. wohl persönliche Verabeitung gedacht war, da die Hauptdarstellerin angeblich selbst mal verschleppt wurde). Das ging allerdings gründlich in die Hose. In keiner Szene wird das auch nur im Ansatz deutlich.
Die Black-Metal Mucke, die im Trailer noch recht cool und innovativ daherkam, nervt im Grunde nur noch, wenn sich der Kidnapper mit deren Untermalung desöfteren zum Horst macht.
Insofern also ein kompletter Reinfall und man kann schon fast sagen, eine 1A-Mogelpackung. Gegen Rape&Revenge-Streifen wie "I spit on your grave" oder auch "Last House on the left" ist "Bunny Game" am Ende dann tatsächlich ein Kindergeburtstag,
Wer einen Renn- und/oder Autostreifen erwartet ist hier falsch.
Wer atemberaubende Verfolgungsjagden und Explosionen erwartet, ist ebenfalls falsch.
Wer einen ruhigen, intensiven und bedrohlich vor sich hin brodelnden Motor von Film erwartet, der ab und an in den roten Bereich dreht, ja, der ist hier richtig.
Die Story ist ziemlich simpel und wurde hier schon ausführlich erwähnt. Im Grunde hat man alles schon zig-mal gesehen. Was hier die Besonderheit ist und den Film zu einer Ausnahmeerscheinung im Massensegment "Film" macht, ist zum einen die Inszenierung von Nicolas Winding Refn und zum anderen die schauspielerische Leistung insbesondere von Ryan Gosling, der hier endgültig mit seinem "Schönling-Image" aufräumt.
Allein die erste Sequenz ist eine Wucht an Intensität. Mit der ersten Fahrt weiß der Zuseher genau, was ihn erwartet. Hätte man im Grunde mit einer waghalsigen Fluchtfahrt gerechnet, läuft in "Drive" alles komplett anders.
Gosling spielt jede Szene, jede Bewegung, jede Mimik mit einer sagenhaften Präzision und Glaubwürdigkeit, das einem zwischendurch ganz Bange wird. Insbesondere wenn sich wie aus dem Nichts und vollkommen unerwartet die Ereignisse überschlagen und eskalieren, sich eine Szene binnen Sekunden von Romantik zum absoluten Horror entwickelt, ist das wie ein Tritt in die Magengrube.
Drive ist kein Mainstream, kein Film zum "eben mal schauen", kein Film für einen Familienabend. Zu hart, zu erschreckend und zu hoffnungslos scheint die Szenerie. Aber er ist im wahrsten Sinne großes Kino.
Das Bild ist sehr gut und hat einen ausgezeichneten Transfer. Sowohl in hellen wie auch in dunklen Szenen absolut klares und detailliertes Bild.
Der Ton ist ein kleines Highlight. Die Musik ist in der heutigen Zeit sicher Geschmackssache, passt aber wie die Faust aufs Auge. Der Score ist wahnsinnig intensiv und unterstreicht die düstere Grundstimmung gut.
Extras sind mau. Trailer und ein paar kleine Interviews mit sich tw. wiederholenden Sachen.
Fazit: Für Cineasten ein Fest, für Mainstreamer ein Graus ;)
Ich muss hier insbesondere für Teil 2 eine Lanze brechen.
Wem Teil 1 zugesagt hat, der sollte auch am zweiten seine Freude haben.
Die Story ist etwas abgefahrener/undurchsichtiger/ weiter hergeholt und anfangs ziemlich verwirrend. Natürlich ist wieder vieles gnadenlos oversized und total überzogen, aber davon war auszugehen.
Was aber immer wieder riesigen Spaß macht ist zum einen die Inszenierung von Ritchie, der wie gewohnt viel Wert auf die Bildersprache, Actionszenen und grandiose Zeitlupensequenzen sowie auf die entsprechende Kulisse legt. Da ist er sich treu geblieben und das ist auch gut so, genau diesen Stil erwartet man von ihm.
Zum anderen sind es auch in Teil 2 die vielen kleinen Details, die sich am Ende wie scheinbar von selbst zu einem großen Ganzen fügen und somit Sinn machen.
Downey Jr. und Law harmonieren wieder prächtig, so dass es trotz zugegeben einiger Längen und Abstrusitäten eine Freude ist, ihnen zuzusehen.
Das Ganze garniert mit einem fast perfektem Bild äußerst passenden Score und einem ich möchte fast schon sagen genialem Ende: Das nenne ich großes Kino!
Das Doppelsteel ist in einem schönen matten und rauhen Pappschuber, der leider beflatscht ist. Das Steel selbst kommt ganz ohne Flatschen aus. Das Cover ist im Look der Filme gehalten und passt mE sehr gut. Schönes und wertiges Steel für die Sammlung!
Ich kann mich der Bewertung von movienator nur anschließen und frage mich, wie solche bekloppten Bewertungen, wie die von Hitman zustande kommen. Unbegreiflich.
In dem Film geht es um weit mehr, als das man mitzählen müsste, wieviel Köpfe abgetrennt werden und welche Gore-Effekte es gibt.
Vielmehr ist der Film ein Portrait einer zutiefst gedemütigten Frau in einer hoffnungslosen, von tyrannischen Männern dominierten und von den älteren Dorfbewohnern gutgeheißenen (kleinen) Welt aus der es scheinbar keinen Ausweg gibt. Als nach einem schrecklichen Ereignis ihre Tochter stirbt und sie nichts mehr zu verlieren hat, fasst sie den Entschluß sich für all die leidvollen Jahre zu rächen.
Der Film ist bedrückend, teilweise unbegreiflich und schwer zu ertragen. Allerdings sind es bei weitem nicht die angesprochenen Effekte, sondern die gesamte Stimmung und die Ausweglosigkeit aus der Situation.
Ein Film der nachdenklich stimmt und noch einige Zeit nachwirkt.
Bild und Ton sind sehr solide und ohne größere Schwächen. Würdige HD-Umsetzung. Extras mau.
Für alle die hier nicht mit falscher Erwartungshaltung herangehen und denen die offensichtliche Hoffnungslosigkeit nicht zu sehr an die Nieren geht kann der Film empfohlen werden. Für alle anderen: besser Finger weg.
"Dagegen sind Saw und Hostel ein Witz"
...ruft es einem vom Cover entgegen.
Aber schon allein das "Uncut" auf demselben Cover und der FSK18-Flatschen rufen dahingehend Bedenken hervor.
Und tatsächlich erweist sich der Vergleich zu den beiden oben genannten Genre-Vertretern als einigermaßen hinkend. Handelt es sich doch bei dem vorliegenden Werk nicht um eine Splatter-Orgie oder plakativen Torture-Porn. Im Gegenteil möchte man fast meinen, dass es eher in Richtung "Arthouse"-Kino mit Trash-Anleihen geht.
Die 3 jeweils ca. halbstündigen Episoden haben es natürlich trotzdem in sich. Weniger allerdings, was den offenischtlichen Gore-Anteil betrifft. Es werden hier eher diverse Abgründe der menschlichen Psyche in den Vordergrund gestellt.
Alle 3 Geschichten sind sexuell motiviert bzw. beschäftigen sich mit eher "andersartigen" sexuellen Vorlieben der Protagonisten. Allerdings findet dies ohne umfangreiche oder selbstzwekchafte Szenerien statt, sodaß es sich allein aus voyeuristischer Sicht absolut nicht lohnt, hier zuzuschlagen.
Kommt der erste Kurzfilm zumindest anfangs noch eher konventionell daher, driftet der zweite Teil im Grunde fast komplett ins Trash-Genre um dann im dritten Film wieder kräftig an der Psychoschraube zu drehen.
Man muss sich also absolut von den üblichen Genre-Konventionen verabschieden, wenn man an "Obsession" Gefallen finden will. Es handelt sich allerdings nicht um billigen B-Movie Abklatsch, denn die Inszenierungen sind ordentlich und in ihrer Machart konsequent und stimmig. Die Schauspieler können zum Großteil überzeugen und der Soundtrack/Score ist passend gewählt und unterstreicht die Intensität wo nötig.
Das Bild ist Genre-bedingt nicht das Highlight. Eher grobkörnig und wenig HD-like. Der Ton ist allerdings beeindruckend und transportiert den Score sehr gut. Extras: naja.
Fazit: Sehr schräge aber nicht uninteressante und durchaus unterhaltsame Genre-Kost, die sich deutlich von anderen Vertretern distanziert und vielmehr durch unkonventionelle Thematiken und einer Portion Psycho-Horror unterhält als durch vordergründige Effekte. Nur für Cineasten empfehlenswert.
Ausgezeichnetes Agenten-Drama mit einigen Thrillerelementen.
Der Löwenanteil des Films spielt in Ostberlin der 60er Jahre. Drei Mossad-Agenten haben den Auftrag einen Arzt, der durch abartige medizinische Experimente zig Menschenleben auf dem Gewissen hat aufzuspüren und nach Israel auszuliefern.
Die Operation läuft nicht wie gewünscht, so dass sie einen Entschluß fassen, der ihr gesamtes Leben beeinflussen wird. 30 Jahre später werden sie von den Ereignissen der Vergangenheit wieder eingeholt.
Die zwei Zeitebenen werden intelligent und spannend miteinander verknüpft, ohne ständig hin und her zu springen. Die Schauspieler - egal ob sie die heutigen oder die früheren Protagonisten verkörpern - sind ausgezeichnet und erzeugen eine hohe Intensität und Glaubwürdigkeit.
Das Bild ist ordentlicher Blu-ray Standard, genauso wie der Ton. Es gibt nur wenige Schießereien, ansonsten handelt es sich um einen sehr ruhigen Film, ohne hektische Schnittfolgen aber umso tieferer Charakterzeichnung.
Mich hat er positiv überrascht, da ich nicht mit einem derart intensiven und eindringlichen Film gerechnet hatte. Deswegen Höchstnote!
Was geschieht, wenn ein einigermaßen gesetzloser Vater sich selbst aber auch noch seinen Sohn irgendwie durchs Leben bringen muss? Der 7-jährige Chook und sein sozial inkompetenter Vater sind auf der Flucht. Vor dem Gesetz, vor Beziehungen und irgendwie auch vor sich selbst, bzw. vor ihrem versaubeutelten Leben. Von der Situation und der Erziehung sichtbar überfordert spitzt sich die gespannte Beziehung zwischen den beiden immer weiter zu und steuert unweigerlich Richtung Katastrophe als immer mehr Details ihrer gemeinsamen jüngeren Vergangenheit ans Licht kommen.
Aber es gibt auch Hoffnung. Zumindest eine Begegnung auf ihrer Reise verspricht etwas mehr, als die pure Hoffnungslosigkeit.
Die (beiden) Schauspieler überzeugen auf ganzer Linie. Sie spielen ihre Rollen dermaßen glaubwürdig, dass man es fast am eigenen Leib spürt. Der Film ist im realitätsnahen Stil von "Winters Bone" und "Frozen River" inszeniert beinhaltet die Thematik von "The Road" ohne Endzeitszenario. Der ganze Film ist sehr emotional und gerade für Eltern sind die grenzwertigen Erziehungsmethoden teilweise schwer zu ertragen. Man leidet im Grunde den halben Film mit dem Jungen.
Das Bild ist in meinen Augen ohne Makel. Ich habe schon viel schlechtes über dei Bildquali gelesen und kann sie mit meinem Equipment beim besten Willen nicht nachvollziehen. Es fehlt etwas an Tiefenschärfe und Schwarzwert, thats it. Ansonsten absolut auf BD Normalniveau.
Ton wird nur selten gefordert und dann ist er da.
Extras sind lächerlich. EIn halbes Dutzend Trailer, das wars.
Für Freunde von stillen, realistisch inszenierten und deswegen auch mitunter sehr bedrückenden Lebensstudien kann ich den Film bedenkenlos empfehlen. Man sollte sich aber besser mit den beiden identifizieren können, also entweder Kinder haben oder mal selbst Kind gewesen sein ;)
Starker Polit-Film (Drama trifft es nicht so ganz, geht aber am ehesten in die richtige Richtung) mit einer irrwitzigen Story nach wahren Ereignissen.
Hoffmann und Hanks spielen überragend gut, dass es eine Freude ist. Man muss etwas aufpassen um letztendlich nicht den Faden zu verlieren, wobei die Grundidee von Mr. Wilson relativ deutlich rüberkommt.
Das Bild ist sehr scharf und detaillreich - keine Kritikpunkte.
Ton ist genrebedingt kaum erwähnenswert und wird nur in einigen Szenen auffällig, dann aber gut.
Empfehlenswerter Film für alle, die mit durchaus anspruchsvollen aber nicht zu intensiven Polit-Filmen etwas anfangen können.
Sehr gutes Liebes-/Beziehungsdrama weit abseits vom üblichen Hollywood-Hihihi.
Hier sind es "echte" Menschen, Leute wie Du und Ich, Menschen ohne Hochglanzgrinsen und Botox-Wangen. Einfach wie aus dem ganz normalen Leben.
Das ist das was den Film so realistisch und authentisch macht.
Anna und Domeniquo stecken in ihrem jeweiligen Alltag fest. Zum einen eine unbefriedigte Liebe und die Frage nach einem ersten Kind, zum anderen bereits zwei vorhandene Kinder und die damit verbundenen Anstrengungen und Zugeständnisse. Die Leidenschaft ist bei beiden längst verflogen und dem normalen Alltagstrott gewichen.
Als sich beide kennenlernen nutzen sie die Möglichkeit für wenige Stunden pro Woche diesem erdrückenden Alltag zu entkommen und beginnen eine leidenschaftliche Affaire. Diese erkaufen sie sich - sichtlich von schlechtem Gewissen geplagt - durch Lügen und Vorwände bei ihren jeweiligen Partnern. Es läuft alles gut, bis die unausweichliche Frage auftaucht: "Wie soll es weitergehen"...?
So weit, so bekannt. Aber in diesem Fall sehr gut und nachvollziehbar umgesetzt. Die Schauspieler - allen voran die beiden Hauptdarsteller - machen ihre Sache sehr gut und glaubwürdig. Die Abgründe in denen sie sich bewegen sind quasi jederzeit spürbar.
Ein sehr leises, intensives Schauspielkino, welches trotz bekannten Themas zu unterhalten weiß aber auch die Aufmerksamkeit des Zuschauers fordert. Kein Film zum "mal eben wegsehen".
Das Bild ist als sehr ordentlich zu bezeichnen. Gute Schärfe und Kontrast, satte Farben. Ton fällt wie üblich bei solchen Produktionen kaum ins Gewicht.
Wer an Beziehungsdramen und der (bekannten) Affairen-Thematik Interesse hat und noch dazu in einigen erotische Sequenzen mit durchaus ansehnlichen Darstellern nicht abschaltet, macht hier denke ich nichts verkehrt. Vom Hochglanz-Kino ist der Film aber (zum Glück) weit entfernt. Ich fand ihn sehr ansehnlich und werde ihn auch in der Sammlung behalten.
Der Film fing relativ vielversprechend an, ließ aber mit Ankunft in dem Dorf immer mehr nach.
Wie schon im Review geschrieben geht es hauptsächlich um religiösen Fanatismus, der in dieser Zeit natürlich einen hohen Stellenwert hatte. Insofern nachvollziehbar aber der Drift ins mystische bzw. Fantasy-Genre ist wenig konsequent und will nicht so richtig ins Bild passen.
Das Ende konzentriert sich im Grunde nur noch auf detaillierte Gewaltdarstellung, was dem Film ebenfalls nicht wesentlich weiter bringt.
Letzten Endes hat er mir nicht gut gefallen, obwohl ich im Grunde auf im Mittelalter spielende Filme mit einer gewissen düsteren und mystischen Atmosphäre (s. Solomon Kane) stehe.
Aber die Atmosphäre kommt hier gar nicht auf und damit komme ich zu meinem größten Kritikpunkt, der für mich den ganzen Film kaputt macht: Die Kameraführung!
Nichts gegen Wackelkamera und Dokumentarstil. Aber gegen das vorliegende Werk sind Cloverfield und Konsorten die reinsten Kindergeburtstage. Nach 15 Minuten hatte ich Kopfschmerzen und musste öfters die Augen schließen, um nicht vollkommen verrückt zu werden.
Es wird nämlich nicht nur die Wackelkamera in bewegten Bildern, Verfolgungen etc. (wo noch am ehesten nachvollziehbar) eingesetzt, sondern konsequent im ganzen Film. Selbst bei ruhigen und bei Standbildern, bei Totalen, IMMER wackelt die Kamera. Und sei es nur im cm-Bereich. Von oben nach unten von links nach rechts uswusf. Da wirst Du bescheuert.
Geht mE gar nicht. Kopfschmerzalarm hoch 10!!!
Rest ist i.o. und Story natürlich Geschmackssache. Mein Fall wars nicht.
Muss einigen der Vorredner recht geben und sehe den Film durchaus zweigeteilt:
Einerseits: Gute Story, gute Wendungen und wirklich spannend bis zum Ende.
Andererseits: Was für eine amateurhafte Inszenierung (die Szene im Parkhaus - Himmel was war das denn?) und stümperhafte Umsetzung, da kann man nur mit dem Kopf schütteln.
Die schausp. Leistungen fand ich jetzt so schlecht nicht. Es fokussiert sich alles auf die beiden Hauptdarsteller, die ihre Sache für meinen Geschmack ganz gut machen.
Hilft allerdings auch nichts, wenn der Film in Summe einfach nicht rund ist.
Bild und Ton auf durchschnittlichem bis gutem Niveau.
Insofern ist mein Fazit: Für einmal ansehen wirklich ok, unterhaltsam und spannend. Aber wenn man beim zweiten Mal die inszenatorischen Bolzen schon kennt, geht es einfach nicht mehr.
Meine zugegeben hohe Erwartungshaltung wurde nicht erfüllt.
Die Story klingt sehr reizvoll, hält aber bei weitem nicht das, was sie verspricht. Hanna kommt nur selten als "kompromisslose Killerin" rüber und es handelt sich auch nicht um einen "Rachefeldzug", wie es hier und da zu lesen ist.
Nach dem Anfangsteil in der finnischen Schneeeinöde und der Flucht aus dem CIA-Bunker passiert im Grunde nicht mehr viel von Belang. Zwischendurch gibt es immer wieder Sequenzen, bei denen man versucht ist die Vorspul-Taste zu drücken, so langatmig und scheinbar wenig bedeutsam sind sie für die eigentliche Handlung.
Die engagierten Verfolger von Hanna sind an Nerv-Potential kaum zu überbieten und die Handlungen im Grunde aller Personen selten schlüssig und konsequent.
Es bleibt ein halbgarer Mix, der als Rachefilm beginnt und im weiteren Verlauf irgendwo zwischen verschiedenen anderen Genres hin und herpendelt ohne letzten Endes eines konsequent zu verfolgen. Schade, da hätte man weit mehr draus machen können.
Überzeugen können indes die beiden weiblichen Hauptdarstellerinnen. Blanchet spielt routiniert die unterkühlte Agentin und Ronan bietet wie schon bei "In meinem Himmel" eine Glanzleistung ab und rettet den Film über die Ziellinie. Die (wenigen) Auftritte von Bana sind hingegen kaum der Rede wert.
Bild und Ton spielen in der oberen Liga und das Steelbook ist außerordentlich gelungen.
In Summe bleibt ein zwiespältiger Eindruck, den sich am besten jeder selbst machen muss. Durch einmaliges Ansehen vergibt man sich auf jeden Fall nichts.
Die Story ist altbekannt: In diesem Film sind es zwei Prostituerte, die Zeuge des Mordes an ihrem Freier werden. Natürlich bleiben sie nicht unbemerkt und sind fortan auf der Flucht und kämpfen sich mehr oder weniger gemeinsam durch die Nacht und das Nachtleben.
Die Charaktere werden eingermaßen behutsam und spärlich bekleidet eingeführt, sodass einige Zeit vergeht, bis der Mord passiert. Die anschließende Verfolgungsjagd ist durchschnittlich spannend und auch nicht wirklich vollkommen glaubwürdig inszeniert.
So gibt es einige Begnungen mit dem Verfolger sowie alten und neuen Bekannten bis hin zum gut arrangierten und konsequenten Ende.
Vordergründig als Thriller aufgezogen enthält der Film auch viele Drama-Elemente. Die zwei Frauen stehen eindeutig im Mittelpunkt dieser Geschichte. Dafür allerdings ist mir allerdings die Zeichnung der Figuren etwas zu wenig tiefgründig. Auch wenn einige Facetten aus dem jeweiligen Leben durchleuchtet werden fehlt hier ein klein wenig.
Am Ende bleibt dennoch ein nicht komplett unausgewogener Mix aus Thriller und Drama, der sicher nicht zu den Highlights des jeweiligen Genres gehört aber - nicht zuletzt aufgrund der beiden sehr attraktiven Hauptdarstellerinnnen - durchaus zu unterhalten weiß.
Ich gebe 4 Punkte, weil ich in etwa wusste, worauf ich mich einlasse und die Erwartungen, die ich hatte schon weitestgehend erfüllt wurden. Für einen kurzweiligen Abend also ok.
Für Bild und Ton vergebe ich jeweils 4 Punkte, da es sich um solides HD-Material ohne große Schwächen aber auch ohne den ganz großen Glanz handelt.
In Summe kann ich nicht unbedingt eine Kaufempfehlung aussprechen. Ich denke Ausleihen oder TV-Premiere abwarten dürfte für die meisten ausreichend sein.
Sehr interessante Doku über eine der größten Rockgruppen aller Zeiten.
"Days of Our Lives" ist in zwei jeweils einstündige Episoden aufgeteilt und erzählt die Geschichte der Band von ihrer Entstehung an, bis zu Mercurys Tod.
Es werden im Grunde alle Passagen ihres Schaffens und Zusammenarbeitens aufgearbeitet. Beginnend bei der Zusammenstellung der Band, dem ersten Album, den Studiarbeiten, bis zu den ersten Problem, den Meinungsverschiedenheiten, der beinahen Auflsöung bis zur "Wiedervereinigung" vor dem Live Aid und die Jahre während Freddies Krankheit bis zum bitteren Ende.
Alles in allem eine sehr schöne Zusammenfassung des musikalischen Schaffens mit vielen vielen Beteiligten und Insidern, die zu Wort kommen, was das Ganze sehr authentisch macht.
Das Bild ist bei neueren Aufnahmen absolut auf der höhe der Zeit und bei den älteren Aufnahmen - was natürlich den überwiegenden Teil ausmacht - altersbedingt nicht optimal.
Ton ist iO und es sind als Extras zahlreiche nicht verwendete Szenen, Videos, Interviews undundun vorhanden.
Für alle Musikliebhaber die nicht unbedingt Hardcore-Queen-Fans sind (und für diese sowieso) eine absolute Empfehlung.
Beim Betrachten spürt man immer noch die Wucht der einzelnen Songs, die über Jahrzehnte nichts von ihrer Magie eingebüsst haben. Durch diese Doku (unter anderem), wird die Musik dieser Gruppe und das Gedenken an einen der charismatischsten Künstler den die Welt je gesehen hat, für immer aufrecht erhalten. Schow must go on!
Adele ist für mich eine DER Künstlerinnen 2011. Unglaubliche Stimme, unglaublich bodenständig und sympathisch.
Die Blu-ray zeigt ein sehr emotionales und intimes Konzert, in dem keiner ihrer Hits fehlt aber auch viele weniger bekannte, aber kaum weniger ergreifende Songs zu hören sind. Zwischen (und tw. auch während) der einzelnen Stücke bezieht Adele das Publikum immer wieder mit ein, sodaß eine familäre und wohnzimmerartige Atmosphäre aufkommt.
Trotz der vielen sehr sehr guten Songs für mich immernoch der Anspieltipp #1 "Set Fire to the Rain". Hier begleitet von einem ausgezeichneten Orchester entfaltet sich Adeles komplette Stimmgewalt. Wer noch etwas Zweifel hat, sollte sich das wohl als erstes anhören. Adele lebt ihre Musik einfach, das ist heutzutage durchaus selten genug. Bester Beweis: am Ende von "Someone like you" wird sie noch immer von den Tränen übermannt. Großes Kino!
Das Bild ist keine Referenz aber auf hohem Niveau. Empfindliche Naturen könnten sich an dem leichten Dauergrieseln stören, welches aber für meinen Geschmack absolut zur Atmosphäre passt.
Der Ton ist eine Wucht, mehr muss man nicht sagen. Wenn man manche Amazon-Rezensionen liest kann man nur mit dem Kopf schütteln, nur mal am Rande.
Da als Extra hier endlich mal die identische Audio-CD (ohne Zwischenansagen) beiliegt, gebe ich satte 5 Punkte. Das sollte im Grunde Standard sein, hier hat es endlich mal jemand begriffen.
Alles in allem eine außerordentlich runde Sache und sehr emotionale, "gefühlsduselige" 100 Minuten mit einer der stärksten Sängerinnen dieser Zeit.
Gut, offenbar bin ich einer der wenigen, der sich an den fortwährenden Unlogiken und Unnachvollziehbarkeiten stört. Aber das ist noch nicht das, was ich am meisten kritisiere. Was den Film so unerträglich wie vorhersehbar macht, sind die vielen vielen Klischees in die er tappt. Das hat mich am Ende so genervt, dass mich der Ausgang im Grunde nicht mehr interessiert hat.
Die Intention und das Motiv des Films, genauso wie die Inszenierung an sich sind lobenswert und gut gelungen (deswegen 3 Sterne). Hätte man wenigstens das ein oder andere Klischee ausgelassen und das Szenario bzw. einzelne Handlungsweisen ein klein wenig logischer gestaltet, wäre es auch für mich ein guter Film geworden.
So bleibt ein fader Beigeschmack und der Nachteil, dass ich den Film trotz einer sehr ernsthaften Thematik nicht wirklich für voll nehmen kann. Schade.
Ich möchte vor dieser Doku eine Warnung aussprechen!
Mindestens die Hälfte der 43 Minuten sieht man, wie sich ein Löwenjunges, dem bei einem Zusammenstoß mit einer Gnu-Herde das Becken zertrümmert wurde, nur auf den Vorderpfoten hinter der Herde herschleppt, nur um dann doch zurückgelassen zu werden.
Ich weiß, solche Sachen gibt es und die Natur ist grausam. Nur das brauche ich nicht in epischer Länge auf HD.
Da sich derartige Dokus an Tierfreunde bzw. -interessenten richten ist das Thema hier eindeutig verfehlt.
Auch der Rest ist nur Durchschnitt. Gerade Löwenrudel bieten soviele Facetten und Verhaltensweisen, denen man sich hätte widmen können - allein man tat es (fast) nicht.
Aus meiner Sicht eine Doku, die die Welt nicht braucht.
Wow. Endlich mal wieder ein Film, der mich richtig gepackt hat.
Allerdings muss man dazu sagen, dass sich einem die von Film und Schauspiel erzeugte Intensität wohl nur in Gänze erschließt, wenn man sich mit den Charakteren identifizieren kann, sprich selbst ein Kind/Kinder hat. Sonst könnte es etwas langatmig werden, weil die Handlungen ggf. nicht auf Anhieb nachvollziehbar sind.
Russel Crowe - insofern stimme ich dem Review zu - liefert hier (mal wieder) eine absolute Glanzleistung ab. Die innere Zerissenheit, die Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Unklarheit, das richtige zu tun usw. nimmt man ihm in jeder Einstellung vorbehaltlos ab.
Auch der Rest der Darsteller macht seine Sache gut. Schade, dass man Neeson keinen größeren Part eingeräumt hat, aber das ist nur ein kleiner Wehrmutstropfen.
Der Film ist definitiv von der ruhigeren Sorte. Wer hier einen actionreichen Ausbruchsthriller erwartet, wird sicher enttäuscht, auch wenn am Ende während der Flucht die ein oder andere rasante Szene dabei ist. Aber darum geht es hier nicht. Hier geht es um die Eltern-Kind-Beziehung und die zwischen Vater und Mutter. Da holt der Film seine Intensität und seine Stärke.
Auch wenn das Ende zu Lasten der Logik aufgeweicht ist, hinterlässt es wenigstens einen erleichterten Zuschauer und wirbt um die Hoffnung und den Kampf um Gerechtigkeit.
Die Szene in der sich John von seinem Vater "verabschiedet" ist ganz großes Kino. Von mir eine absolute Empfehlung!
Im wesentlichen stimme ich dem Review zu, auch wenn ich die Bildqualität nicht so kritisch sehe. Wenn man nicht auf jede "Kleinigkeit" achtet, wird man vom Bild, von den Farben, der Schärfe und Detaillierung durchaus begeistert sein. Ich jedenfalls war es!
Im Grunde ein Pflichtprogramm für alle die unser Heimatland mal etwas (!) besser kennenlernen wollen. Es werden zwar nur 6 Gebiete näher durchleuchtet, aber lohnenswert und informativ ist es allemal.
Während der Doku dominieren die leisen Töne, eine ruhige Erzählstimme und eine beeindruckende Bildersprache.
Ich kann diese Doku (wie alle der "Wildes..." Reihe) absolut empfehlen. Wenn man skeptisch ist und der Meinung, dass es sich "nur" um Deutschland handelt, dem sei die Doku umso mehr empfohlen.
Das Digipak beinhaltet 2 Blu-rays und ist in der üblichen (klappbaren) Form schön gestaltet und wirkt sehr wertig. Für einen Preis von um die 15-18 Euro macht man nichts falsch.
Die Atmosphäre ist gänzlich anders als im ersten Teil. Hier spielt vieles in der Nervenheilanstalt und dann in der Welt der Zenobiten (aka Hölle, wenn man so will). Deswegen mutet es teilweise sehr Fantasy-lastig an.
In Bezug auf die Gore-Szenen ist Teil 2 deutlich härter als Teil eins und ist tw. wirklich unappetitlich. Die Story fängt im Grunde solide an, in dem man an die Geschehnisse aus Teil 1 nahtlos anknüpft.
Im weiteren Verlauf wird es dann schon ein wenig hanebüchen.
Aber soll sich jeder selbst ein Bild machen. Alles in allem dennoch ein guter Horror-Streifen, den man sich auch wiederholt immer mal ansehen kann.
Bild ist anfangs wirklich schwach, wird im Laufe des Films ein klein wenig besser. Definitiv kein HD-Feeling! Ton und Extras sind angemessen.
Mit dem Teil hätte ggf. die Reihe enden sollen. Aber wie so oft hat man den Abschluß verpasst und so ist es aus meiner Sicht folgerichtig, dass Kinowelt nur die ersten beiden Teile in der Form auf das HD-Medium gezaubert hat. Der Dank der Fans von Pinhead und Co. ist ihnen auf ewig sicher.
Wunderschöne Doku über die Natur und Tierwelt von 6 skandinavischen Ländern, die meine Erwartungen durchaus noch übertroffen hat.
Teilweise unglaublich schöne Bilder, gepaar mit furiosen Zeitlupen und -raffer Aufnahmen in annähernd Referenzqualität lassen einen mit offenem Mund vor dem Fernseher sitzen.
In jeweils ca. 40-45 minütigen Episoden werden die einzelnen Länder (Dänemark, Norwegen, Schweden, Island, Finnland und Grönland) genauer beleuchtet.
Wer sich etwas für Skandinavien interessiert, findet hier sicher vieles Wissenswertes und dazu beeindruckende Bilder von der rauhen Landschaft und den Küstenregionen.
Ich habe ja schon viele Dokus gesehen und muss sagen, dass diese für mich aktuell die Referenz darstellt. Im Vergleich mit z.B. "Planet Erde" steht sie mit mindestens genauso schönen Aufnahmen aber weniger pessimistischem Unterton etwas besser in meiner Gunst. Aber vlt. auch deswegen, da ich schon immer ein Freund der nördlichen Regionen war und diese Doku nun (endlich) ein allumfassendes Bild dieser faszinierenden Landschaften und Tierwelt bietet.
So, dann gebe ich auch mal meine "Fanboy"-Bewertung ab:
Unter heutigen Gesichtspunkten nicht mehr das Nonplusultra das Genres, bietet Hellraiser für seine Zeit eine innovative, spannende und fantasievolle Story die von Clive Barker grandios inszeniert und in Szene gesetzt wird. Die Spannung baut sich, begleitet von einem sehr intensiven Score, langsam auf und entläd sich dann in einen furiosen (etwas überdrehten) Finale. Die eigentlichen "Helden", die Zenobiten, tauchen erst sehr spät und auch (noch) etas sparsam auf, was der Spannung aber nicht abträglich ist.
Das Bild des ersten Teils ist einfach grandios. Kaum Filmkorn, klare und detailreiche Bilder in guter Schärfe. Da wurde das Maximum rausgeholt. Der Ton gefällt mir in 2.0 Mono etwas besser. Ist etwas klarer und druckvoller. Insgesamt auch da ein dickes Lob.
Die Extras sind alles in allem bescheiden, aber die Media-Books sind ein Blickfang und von guter und stabiler Qualität.
Fazit: Hellraiser ist Kult. Ein Meilenstein im Horrorgenre, wie es sie nicht oft gibt. Gerade in Zeiten von Torture-Porn und Konsorten ein wohltuendes Old-School Genre Highlight.
Kinowelt gebührt großer Dank, diese Streifen, die sicher keine massentaugliche Ware sondern eher für eine kleinen Fangruppe gedacht sind, in dieser schönen Form neu aufzulegen. Für Fans ein großes Geschenk!