Filmbewertungen von BossMarco

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Die Expendables 1–4 Box lohnt sich absolut – und das Beste: es gibt sie sogar in 4K! Der erste Teil ist ein echtes Genre-Meisterwerk, das das harte, kompromisslose Actionkino wieder in den Mainstream brachte. Der zweite Teil setzt gekonnt auf Figuren-Nostalgie, nimmt sich selbst aber nicht immer ganz ernst – was den Spaßfaktor erhöht. Im dritten Teil wollte man ein breiteres Publikum ansprechen, was den Film deutlich seichter machte – neue Fans wurden dadurch kaum gewonnen, während viele alte Fans enttäuscht reagierten. Der vierte Teil kam dann deutlich zu spät: solide Action, aber eben nur noch ein weiterer Eintrag in der Reihe. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 4
bewertet am 26.10.25 um 13:15
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Ein F1-Blockbuster, der schon mit einem Motorschaden ins Rennen ging:

Wenn man versucht, einen Film über ein so spezielles Thema wie die Formel 1 für jedermann zu machen, ist das Resultat oft vorhersehbar – und leider genau so ist es hier gekommen.

Bereits Le Mans mit Steve McQueen hat gezeigt, dass man auch einen reinen Motorsportfilm ohne Kompromisse für die Massen drehen kann – ein Film für die echten Nerds, der gerade dadurch zum Klassiker wurde. Vielleicht war es gerade diese kompromisslose Authentizität, die ihn unsterblich machte.

Da ich selbst Formel 1 schaue, war ich durchaus gespannt auf F1 – Der Film. Als ich allerdings erfuhr, dass Brad Pitt ins Cockpit steigt, war mir schon klar, dass das Ganze in eine fragwürdige Richtung gehen würde. Pitt ist schlicht viel zu alt für die Rolle eines aktiven Rennfahrers – das ist, als würde Damon Hill oder Heinz-Harald Frentzen plötzlich wieder in der Startaufstellung stehen. Ein nettes Märchen, aber kein glaubwürdiges.
Den Mut, das Gaspedal wirklich durchzudrücken, suchte man hier vergeblich:

Das Geschehen auf der Piste ist zudem maßlos übertrieben und erinnert stellenweise an Renny Harlins Driven – ein Film, der schon damals eher eine Mischung aus Rennsimulation und Action-Klamauk war. Von authentischem Fahrverhalten oder echter Formel-1-Atmosphäre ist hier keine Spur. Das Ganze wirkt eher so, als hätte man ein PlayStation-Rennspiel verfilmt, bei dem die Physik-Engine auf „Arcade“ gestellt wurde.

Man merkt dem Film an, dass er weiß, dass er übertreibt – und versucht das mit einem leicht sarkastischen Unterton zu kaschieren. Aber die Rechnung geht nicht auf. Dass Jerry Bruckheimer als Produzent dahintersteht, überrascht dabei wenig. Er ist bekannt für überzogene, massentaugliche Blockbuster – und auch wenn Days of Thunder damals noch Charme hatte, fehlt F1 genau dieses Gefühl.

Der Film ist zu lang, zu laut und irgendwann schlicht ermüdend. Wo Days of Thunder noch Spaß machte und Tempo mit Emotion verband, wirkt F1 wie ein künstlich aufgeblasenes Spektakel ohne echtes Herz für den Sport.

Dabei hätte ein Formel-1-Film riesiges Potenzial, wenn man sich trauen würde, wirklich in die Welt der Rennställe, Strategien und Charaktere einzutauchen. Ein Brad Pitt hätte darin als Teamchef oder ehemalige Legende wunderbar funktioniert – als Symbolfigur, nicht als Rennfahrer.

Fazit:

F1 – Der Film will allen gefallen – und erreicht dadurch am Ende niemanden so richtig. Ein Film für alle, der aber nicht für die Fans gemacht wurde. Und das ist schade, denn genau diese Fans hätten einen echten F1-Film verdient. 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 25.10.25 um 15:52
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Nebraska ist viel mehr als nur ein Geheimtipp:

Nebraska“ ist einer dieser seltenen Filme, die leise sprechen – und trotzdem alles sagen. Alexander Payne schafft hier ein Werk, das mit seiner Schwarz-Weiß-Ästhetik nicht nur Nostalgie weckt, sondern vor allem Ehrlichkeit ausstrahlt. Jeder Moment wirkt echt, jede Figur greifbar, als würde man selbst durch diese endlosen Felder des Mittleren Westens fahren.

Im Mittelpunkt steht Bruce Dern als Woody Grant – ein alter, sturer Mann, der glaubt, einen Millionengewinn abholen zu müssen. Auf den ersten Blick scheint das absurd, doch schnell wird klar: hinter seiner fixen Idee steckt Sehnsucht. Sehnsucht nach Bedeutung, nach Anerkennung, nach einem letzten Abenteuer. Und genau darin liegt die emotionale Kraft des Films.

Bruce Derns bisher beste Rolle:

Bruce Dern spielt Woody mit einer Mischung aus Verletzlichkeit, Starrsinn und stiller Würde, die einfach großartig ist. Ich mochte Dern schon immer – besonders wegen seiner herrlich verrückten Rolle als militärischer Freak in The ’Burbs (1989) –, aber in Nebraska zeigt er eine völlig andere, tiefere Seite. Hier ist er kein Exzentriker, sondern ein Mensch, der zwischen Realität und Erinnerung verloren geht.

Auch die restlichen Figuren sind wunderbar gezeichnet: der geduldige Sohn (Will Forte), der versucht, seinen Vater zu verstehen, die bissige, aber liebevoll ehrliche Mutter (June Squibb), und die Kleinstadtbewohner, die zwischen Mitgefühl und Neid schwanken. Payne versteht es, kleine Menschen in großen Bildern zu zeigen – ohne sie je bloßzustellen.

Die Atmosphäre ist ruhig, melancholisch und trotzdem voller Leben. Die trostlosen Landschaften, die stillen Gespräche in alten Bars oder verstaubten Wohnzimmern – alles wirkt wie ein poetischer Abgesang auf eine vergangene Zeit, aber nie kitschig.

Fazit:
Nebraska ist ein wunderschöner, stiller Film über Alter, Familie und die Sehnsucht nach Bedeutung. Bruce Dern liefert eine seiner besten Leistungen ab – sensibel, echt und menschlich. Für mich einer dieser Filme, die man nicht einfach schaut, sondern fühlt. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 23.10.25 um 00:18
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Nero haut den Kosugi:

Wenn es einen Film gibt, der das Ninja-Klischee endgültig nach Hollywood gebracht hat, dann ist es Enter the Ninja von Cannon Films. Regisseur Menahem Golan schuf hier mit überschaubarem Budget ein Stück Actiongeschichte, das weit mehr Herzblut enthält, als man zunächst vermuten würde. Man merkt förmlich, wie sehr Golan seinen eigenen Film genoss – wahrscheinlich sogar mehr als sein Publikum beim ersten Ansehen.

Der Film ist natürlich nicht frei von Fehlern – ganz im Gegenteil. Doch genau das macht seinen Charme aus. Franco Nero als weißgekleideter Ninja ist so passend, als würde man Arnold Schwarzenegger ein Forrest Gump-Stirnband umbinden: herrlich deplatziert, aber irgendwie faszinierend. In den Actionszenen erinnert Nero eher an Terence Hill als an Bruce Lee, und seine sichtbare Unsicherheit im Umgang mit Nunchucks sorgt unfreiwillig für einige der besten Lacher des Films.

Kosugis erster legendärer Auftritt als Ninja:

Dafür liefert Sho Kosugi eine umso eindrucksvollere Performance. Er verkörpert die Ninja-Essenz mit einer Selbstverständlichkeit, als sei die Rolle eigens für ihn geschrieben – was sie letztlich auch war. Seine Präsenz und Präzision machen ihn zum wahren Star des Films und zur späteren Ikone des Ninja-Booms der 80er.

Trotz – oder vielleicht gerade wegen – seiner handwerklichen Schwächen bleibt Enter the Ninja ein unverwechselbares Stück Kino. Die detailverliebten Szenen, der enthusiastische Regiestil und Neros Charisma machen das Ganze zu einem charmanten, wenn auch holprigen Abenteuer.

Fazit:

Ein Meisterwerk wie American Fighter ist der Film sicher nicht – aber sehenswert ist er allemal. Denn Enter the Ninja zeigt, dass manchmal gerade die Ecken und Kanten einen Film unvergesslich machen. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 2
bewertet am 21.10.25 um 15:46
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King Richard ist ein sehr sympathischer Film, in dem es um einen Vater geht, der alles für seine Töchter tut, um aus ihnen Tennisprofis zu machen. Das Geniale an dem Film ist, dass ich mich im Boyz n the Hood-Universum fühlte – die 90er-John-Singleton-Atmosphär e sorgt für Nostalgie, obwohl der Film ja nicht von Singleton ist, der bereits verstorben ist. Jedenfalls dachte ich immer, wenn Richard auf die Gegenseite der Straße geht, dass bestimmt Doughboy (Ice Cube in Boyz n the Hood) auftauchen könnte.

Es fühlte sich auch an wie eine Neunzigerjahre-Produktion, was dem Film ebenfalls zugutekam. Was den Film außerdem ausmacht, ist Will Smith, der zwar nicht überragend spielt, aber wieder sympathisch wie früher agiert. Er spielt so, als wäre der Fresh Prince of Bel-Air erwachsen geworden und hätte jetzt eine Familie. Auch hier dachte ich immer, dass sein Cousin Carlton Banks mal auf Besuch kommen könnte.

Was hat Tennis mit Compton zu tun? Gar nichts! Compton war damals eher bekannt für die enorme Kriminalität der örtlichen Gangs oder durch Rapmusik – und wenn schon Sport, dann eher Basketball. Ich denke, wenn der echte Richard Williams diesen Film sieht, denkt er sicher, der Fresh Prince spielt seine Geschichte, in der er seine Mädels von Compton aus zu Tennisprofis macht.

Als authentisches Biopic funktioniert der Film natürlich nicht; es ist eher ein Will-Smith-Porträt, in dem er Richard Williams’ Geschichte teilweise verwendet – und eine Hommage an Venus und Serena Williams darstellt. Was biografisch fehlte, ist das Drama um eine Tochter von Richard, die von Gangs ermordet wurde. Meiner Meinung nach hätte dieses wichtige Detail dem Film jedoch geschadet, weil er ein ganz anderes Gefühl an sein Publikum vermitteln möchte.

Wer Tennis liebt und die Mentalität des Sports kennt und lebt, wird sich in diesem Film wiedererkennen – und eventuell Gänsehaut bekommen, auch wenn die Tennisszenen meiner Meinung nach nicht spitze sind. Nach jedem zweiten Schlag ein Schnitt – auf lange, spannende Ballwechsel wartet man hier vergebens. Aber dieses Detail ist mir auch bei anderen Tennisfilmen aufgefallen. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
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mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 20.10.25 um 15:30
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Das letzte Mal mit Roger:

Roger Moore ist zum letzten Mal 007, schon älter und noch träger, schlendert er durch den Bildschirm – an Charme hat er aber nichts verloren. Ein Bond-Opa, der es mit dem Bösen aufnimmt.

Der Film ist lächerlich, überrissen und Klamauk zugleich. Die Action ist zwar aufwendig inszeniert, aber nicht grandios. Außerdem hat der Film Längen, die sich ziehen. Christopher Walken als Bösewicht ist auch nur Mittelmaß, und Grace Jones war ja in den 80ern schon fast ein Shootingstar.

Fazit:

Der Film hat zwar Humor, meistens unfreiwillig. Ich bin sowieso kein Bond-Fan, deswegen fällt es mir schwer, den Film mit den anderen Bonds zu vergleichen. Mit Goldfinger kann er bei weitem nicht mithalten, gleichzeitig ist er um Welten besser als Quantum of Solace. Also wahrscheinlich im hinteren Mittelfeld der Reihe – und das ist schon ziemlich schlecht. 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 3
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mit 3
Extras
mit 4
bewertet am 16.10.25 um 02:57
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blass, bemüht und schnell vergessen:

Solche Filme finde ich immer zu blass und langweilig. The Amateur reiht sich da nahtlos ein – er erinnert mich stark an Collateral Damage von Andrew Davis, nur eben verpackt in einer Bourne-Ästhetik, die mir persönlich gar nicht zusagt. Schon der Farbton wirkt steril und kalt, was mich sofort auf Distanz hält.

Natürlich hat der Film auch seine guten Momente, die kurzzeitig Spannung aufbauen. Doch vieles wirkt nicht wirklich glaubhaft, die Story stolpert mehr, als dass sie einen packt. Rami Malek ist ohne Zweifel ein sympathischer und talentierter Schauspieler, aber für diese Art von Hauptrolle passt er meiner Meinung nach einfach nicht. Man merkt ihm die Mühe an, doch die Figur trägt nicht – und der Film gleich mit. Interessant war immerhin, Laurence Fishburne mal wieder in einem Kinofilm zu sehen, nachdem er lange nicht mehr so präsent war.

Fazit:

Am Ende bleibt: The Amateur hat zwar kleine Highlights, doch die gleichen Schwächen wie so viele andere Vertreter seines Genres. Austauschbar, bemüht ernst, aber ohne echten Nachhall. 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 27.09.25 um 20:49
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Der Film „Roter Himmel“ wurde mir oft empfohlen, und auch die Bewertungen klangen vielversprechend. Leider konnte er meine Erwartungen nicht erfüllen. Er leidet unter einem Problem, das ich bei vielen deutschen Produktionen bemängele: Es fehlt schlicht das gewisse Etwas. Ob es nun an der Optik, den Figuren oder dem Schauspiel liegt – etwas wirkt unvollständig.

Die Kameraarbeit und Farbgestaltung erreichen nicht die Qualität, die man etwa von Nuri Bilge Ceylans Werken kennt. Vieles wirkt gestellt, sei es in den Kulissen oder bei den Figuren selbst. Manche Szenen erinnern sogar an das Niveau einer typischen Vorabend-Seifenoper Serie.

Kurz gesagt: „Roter Himmel“ konnte mich nicht überzeugen und hat mir leider nicht gefallen. 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 18.09.25 um 11:15
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Karate vs. Kung-Fu:

Man wurde in den letzten Jahrzehnten mit der Karate Kid-Marke regelrecht bombardiert: Fortsetzungen, eine Next-Generation-Variante, ein Remake, eine Serie – und jetzt noch Legends. Der Film bleibt seiner Schiene treu, bis hin zu einem Finisher Move. Dadurch wirkt Legends fast wie ein weiteres Remake, nur dass diesmal die Ströme aus Original, Remake und Serie zusammenfließen.

Die Welt von Karate Kid wiederholt sich – fast wie ein endloser Kreislauf:

Der Film liefert genau das, was man aus dem Karate Kid-Universum kennt: Teenager-Probleme, ein Karateturnier, Disziplin – und eben wieder diesen Finisher Move. Ben Wang überzeugt wirklich als Kämpfer, was dem Film einen klaren Pluspunkt gibt. Seine Fights sind das Herzstück. Jackie Chan genießt seinen Legendenstatus, spielt minimalistisch, aber das nehme ich ihm nicht übel – er strahlt allein durch seine Präsenz. Ralph Macchio hingegen, für mich das Gesicht der ganzen Reihe, ist leider nur Nebendarsteller. Ein Karate Kid ohne Macchio fühlt sich unvollständig an.

Die verschiedenen Kampfsportarten machen es aus:

Spannend – gerade für Kampfkunst-Fans – ist der Vergleich zwischen Karate und Kung-Fu. Diese Thematik ist eindrucksvoll umgesetzt und hebt den Film für mich über reines Nostalgie-Kino hinaus.

Musikalisch herrscht pures Grauen:

Die Musik allerdings ist eine Katastrophe. Statt eines Scores gibt es nur altbekannte Popsongs, ein weiterer schlechter Trend aus Hollywood. Früher hatte man Popsongs und einen Score, oder man schrieb sogar neue Songs extra für den Film. Heute wirkt es, als sei jede Form von Kreativität verloren gegangen.

Fazit:

Unterm Strich ist Karate Kid Legends sympathisch und hat seinen Reiz. Er erreicht nicht mehr die Klasse der ersten drei Filme, doch wegen der Karate-vs.-Kung-Fu-Thematik ist er definitiv einen Blick wert. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 14.09.25 um 12:28
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Zeitlos und charmant:

Es gab ja schon damals Filme, in denen Zeichentrickfiguren und reale Menschen zusammen auftauchten, aber nie so wie hier – und vor allem nie so gut gemacht. Robert Zemeckis und Steven Spielberg haben die Idee einfach super rübergebracht. Klar, geholfen hat auch, dass die ganzen Lizenzen das erst möglich gemacht haben.

Bob Hoskins ist die perfekte Wahl für die Figur Roger:

Die Schauspieler fand ich richtig sympathisch, vor allem Bob Hoskins, der einfach perfekt mit den Zeichentrickfiguren harmoniert. Christopher Lloyd als Gegenspieler bringt den nötigen Vibe in den Film, das passt einfach.

Fazit:

Der Film hat ein hohes Tempo, ist extrem unterhaltsam und man merkt, dass da jede Menge Liebe ins Detail geflossen ist. Für mich ein zeitloser Klassiker, der bis heute funktioniert und einfach Spaß macht – egal ob zum ersten Mal oder zum zehnten. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 04.09.25 um 13:35
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Der vergessene Martial-Arts Film:

The King of the Kickboxers“ gehört in Deutschland zu jener legendären Fake-Reihe, in der Verleiher in den 80er- und 90er-Jahren wahllos Martial-Arts-Filme unter dem Banner Karate Tiger veröffentlichten. So wurde aus einem eigenständigen B-Movie plötzlich Karate Tiger 5 – obwohl keinerlei Verbindung zu den anderen Teilen besteht.

Trotz dieser kuriosen Vermarktung ist der Film für Fans des Genres ein kleines Highlight. Mit Loren Avedon, Billy Blanks und Keith Cooke treten hier gleich mehrere Kampfsport-Legenden an, die in dieser Zeit zur Speerspitze der Videotheken-Ära gehörten. Besonders Billy Blanks überzeugt als überdrehter und zugleich furchteinflößender Antagonist – eine Rolle, die ihm mehr Kultstatus eingebracht hat als manch späterer Versuch in Hollywood.

sehenswerte Fights:

Die Fights sind das Herzstück des Films und funktionieren erstaunlich gut. Sie sind dynamisch, hart inszeniert und tragen diesen typischen Videotheken-Charme, der zwar trashig wirkt, aber gleichzeitig angenehm kompromisslos ist. Man merkt, dass hier keine Hochglanz-Produktion am Werk war, sondern ein Film, der bewusst auf direkte Action und handgemachte Martial-Arts-Szenen setzt.

Über den Film selbst:

Inhaltlich ist das Ganze natürlich vorhersehbar und klischeebeladen – der Held muss gegen den übermächtigen Bösewicht antreten, persönliche Rache spielt eine Rolle, und am Ende geht es um Ehre, Stolz und Überleben. Doch genau dieses Muster macht den Reiz aus: „The King of the Kickboxers“ ist ein Zeitdokument aus jener Epoche, als Kampfsportfilme regelrecht im Trend waren.

Fazit:

An die großen Klassiker wie „Karate Tiger“ (No Retreat, No Surrender), „Bloodsport“, „Kickboxer“ oder „Best of the Best“ kommt der Film allerdings nicht heran. Dafür fehlt ihm die ikonische Wucht, das größere Budget und die emotionale Tiefe. Aber als B-Movie-Perle, die man nachts in der Videothek zufällig entdeckt hätte, erfüllt er seinen Zweck perfekt: kurzweilige, trashig-harte Martial-Arts-Unterhaltung mit Kultfaktor. 
Story
mit 3
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mit 3
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mit 3
Extras
mit 2
bewertet am 24.08.25 um 14:08
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Bei Roland Emmerich geht es immer nur um Zerstörung – egal ob es Aliens, Godzilla, menschliche Roboter oder sogar der Mond sind. Hauptsache, etwas wird zerstört. Universal Soldier ist für mich jedoch sein bester Film, und das liegt vor allem an den beiden Hauptdarstellern.

Jean-Clau de Van Damme überzeugt als verwirrter Soldat, der nur nach Hause möchte, während Dolph Lundgren als traumatisierter Vietnam-Veteran in einer Endlosschleife aus Wahnsinn und Gewalt gefangen ist. Die beiden liefern sich ein legendäres Duell, das bis heute zu den ikonischsten Actionkonfrontationen der 90er zählt.

Der Film ist ein handgemachtes Action-Blockbuster-Spektakel, wie man es heute kaum noch sieht – kantig, physisch, ohne überladene Computereffekte, dafür mit ehrlicher Stuntarbeit und messerscharfer Spannung. Universal Soldier ist ein Actionklassiker, der Emmerichs Zerstörungsdrang auf die bestmögliche Weise kanalisiert. 
Story
mit 4
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mit 4
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mit 3
bewertet am 14.08.25 um 21:29
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Eine bildgewaltige Jules-Verne-Adaption:

Diese r Film ist optisch einfach nur Kunst. Vom ersten Moment an packte mich das Staunen – und ließ mich nicht mehr los. Jede Einstellung wirkt wie ein liebevoll arrangiertes Gemälde, in dem jedes Detail sitzt. Wie der Film gemacht ist, lässt die heutigen CGI-Overkills einfach nur sehr schlecht aussehen – und das habe ich jetzt noch sehr nett formuliert.

Wenn Figuren zur Nebensache werden:

Die Figuren? Ehrlich gesagt waren mir egal. Die Handlung? Spannend genug, um mich bei der Stange zu halten, doch im Kern war sie für mich nur der Rahmen, um das eigentliche Meisterwerk zu präsentieren: die pure, handgemachte Filmkunst. Hier verschmilzt Technik mit Fantasie, und das auf eine Weise, die wir in unserer heutigen, digital überladenen Kinowelt viel zu selten sehen.

Fazit:

Ein visuelles Meisterwerk, das beweist, dass wahre Filmkunst keine digitalen Explosionen braucht. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 10.08.25 um 22:51
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Jetzt bekommt Hollywood seine Abrechnung:

Nach den chaotischen und nicht ganz fehlerfreien Dreharbeiten zu Der weiße Hai befand sich Steven Spielberg in einem kreativen Ausnahmezustand. Der Erfolg hatte ihn über Nacht zum „King of Blockbuster“ gemacht – aber auch mental gezeichnet. Jaws ließ ihn nicht mehr los, wie ein ständiger Schatten, der ihn verfolgte. Traumatisiert und erschöpft, war er nicht mehr in der Lage, selbst ein Drehbuch zu schreiben – und genau das spürt man in 1941.

Eine wilde Satire:

Der Film wirkt wie ein einziger, überdrehter „Brain-Fuck“: chaotisch, verwirrend und wild durcheinander. Doch das Publikum? Hatte zumindest teilweise Spaß daran. 1941 ist eine Satire, die so trashig und überladen daherkommt, dass die Gags oft unter der Lautstärke und dem Durcheinander begraben werden.

Eine Legende nach der anderen:

Schon Spielbergs Vorgänger Unheimliche Begegnung der dritten Art war ein sehr spezieller Film – langsam, bedächtig, mit viel Zeit zum Atmen. 1941 hingegen ist wie ein Teenager, der zu früh kommt: alles passiert zu schnell, zu laut, zu grell.

Eine gute Idee reicht nicht immer aus:

Die Grundidee ist eigentlich herrlich absurd: Nach Pearl Harbor wollen die Japaner Hollywood angreifen und zerstören. Das bietet viel Raum für Komik, und das Cast ist tatsächlich ein Traum – von bekannten Comedy-Stars über Schauspieler aus anderen Genres bis hin zu japanischen Leinwand-Legenden.

Fazit:

Trotzdem war mir der Film insgesamt „too much“. Er ist so vollgestopft mit Slapstick, Klamauk und übertriebenen Szenen, dass es anstrengend wird, dem Geschehen zu folgen. Dennoch: Spielberg bleibt Spielberg. Und auch wenn 1941 sicher nicht zu seinen besten Werken gehört, gebe ich dem „King of Blockbuster“ gerne immer wieder eine Chance – selbst wenn er sich hier etwas vergaloppiert hat. 
Story
mit 3
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mit 3
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mit 3
Extras
mit 2
bewertet am 08.08.25 um 12:39
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Ein sinnliches Verwirrspiel zwischen Realität und Fiktion

François Ozons Swimming Pool ist ein stiller, aber packender Psychothriller, der sein Publikum mit geschickter Inszenierung, feiner Erotik und doppelbödiger Erzählweise in den Bann zieht. Der Film bewegt sich elegant zwischen Traum, Realität und Fiktion – und lässt den Zuschauer nie ganz sicher sein, was er eigentlich sieht.

Charlotte Rampling spielt die zurückhaltende britische Krimiautorin Sarah Morton, die sich in das südfranzösische Landhaus ihres Verlegers zurückzieht, um zur Ruhe zu kommen und ein neues Buch zu schreiben. Die Ruhe wird jedoch bald gestört, als Ludivine Sagnier als junge, freizügige Julie auftaucht – angeblich die Tochter des Verlegers. Zwischen den beiden Frauen entspinnt sich eine spannungsgeladene Beziehung, voller unterschwelliger Konflikte, Begierde und Machtspiele. Die Sonne, der Pool, die Hitze – all das dient nicht nur als Kulisse, sondern verstärkt die sinnliche Aufladung der Geschichte.

Ozon führt sein Publikum gekonnt in die Irre: Was ist Einbildung? Was ist Wunsch? Was ist passiert – und was wurde nur geschrieben? Trotz der Verwirrung bleibt der Film stets strukturiert und hält die Spannung konsequent aufrecht. Die Erzählweise ist ruhig, fast literarisch – doch wer sich auf das Spiel einlässt, wird mit einem psychologischen Kammerspiel belohnt, das unter der Oberfläche brodelt.

Visuell glänzt der Film mit klaren, warmen Bildern – und mit der Präsenz von Charlotte Rampling und Ludivine Sagnier, die ihre gegensätzlichen Rollen mit großer Überzeugungskraft ausfüllen. Rampling verkörpert die unterkühlte Intellektuelle mit innerem Vulkan, während Sagnier mit Leichtigkeit die sinnliche Provokation auf den Punkt bringt.

Fazit:
Swimming Pool ist ein gut bis sehr gut gemachter Film, der sein Publikum in eine sinnliche, verwirrende, aber stets interessante Welt entführt. Zwischen Erotik, Spannung und psychologischer Tiefe gelingt François Ozon ein modernes Verwirrspiel, das noch lange nachwirkt. 
Story
mit 3
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mit 5
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mit 4
bewertet am 30.07.25 um 23:31
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Die Saat des heiligen Feigenbaums – Ein intensives Meisterwerk über Angst, Aufbruch und die Zerreißprobe einer Familie:

Schon in den ersten Minuten spürt man die Wucht dieses Films: Die Saat des heiligen Feigenbaums schaut nicht nur auf eine iranische Familie – er schaut in sie hinein. In der Enge einer Wohnung, im Schweigen der Flure und im Schatten eines Berufs, über den man nicht spricht, entfaltet sich ein Drama von bedrückender Unmittelbarkeit. Der Vater ist Henker; er lebt mit seiner Frau und den Töchtern ein Leben, das nach außen hin geordnet wirkt, in Wahrheit aber von Geheimnissen, Schuld und ständiger Furcht durchzogen ist. Draußen gehen junge Menschen – insbesondere Frauen – auf die Straßen; drinnen versucht eine Familie, zwischen Loyalität und Gewissen nicht zu zerbrechen.

Der Funke, der alles entzündet, ist scheinbar klein: Als der Vater seine Amtspistole verliert und ihm eine Gefängnisstrafe droht, kippt die fragile Balance. Was vorher unter Teppichen und hinter Türen verborgen blieb, kommt mit brutaler Klarheit zum Vorschein. Die Wohnung wird zur Druckkammer, die Luft zum Brennstoff, jedes Wort potenziell explosiv. Das private Dilemma verbindet sich mit der politischen Wirklichkeit: Mit Demonstrierenden wird hart, oft unmenschlich umgegangen; die Grenzen des Sagbaren sind eng, Meinungsfreiheit ist – freundlich formuliert – nicht selbstverständlich. Der Film macht daraus kein Thesenstück, sondern ein hochkonzentriertes Kammerspiel, in dem sich gesellschaftliche Gewalt im Intimen spiegelt.

Harte Zeiten für die junge Generation:

In einer der prägnantesten gedanklichen Linien des Films heißt es sinngemäß: Die Welt hat sich verändert, die jungen Menschen haben sich verändert – aber Gott nicht. Übertragen auf unsere Wirklichkeit ließe sich sagen: Die jungen Menschen haben sich verändert, aber der Kapitalismus nicht. In beiden Varianten steckt dieselbe bittere Erkenntnis: Mächtige Systeme verteidigen sich mit Zähnen und Klauen, halten an Ideologien fest und bekämpfen jede Kritik – koste es, was es wolle. Der Film verhandelt diese Spannung nicht abstrakt, sondern als tägliches Ringen um Würde, Wahrheit und Verantwortung.

Die perfekte Besetzung:

Schauspielerisch ist das durchweg grandios. Die Darstellerinnen und Darsteller spielen nicht „Figuren“, sie bewohnen sie. Der Vater, gefangen zwischen Pflicht, Angst und einer langsam erodierenden Selbstrechtfertigung. Die Mutter, die das Gefüge zusammenhalten will und dabei an unsichtbaren Grenzen entlang tastet. Die Töchter, die in ihren Blicken die Gegenwart des Protests tragen – die Weigerung, weiterhin zu schweigen, die Sehnsucht nach einem anderen Morgen. Nichts wirkt aufgesetzt, jede Geste sitzt, jede Pause spricht Bände. Dadurch gelingt es dem Film, uns nicht nur Zuschauende sein zu lassen, sondern Mitfühlende: Man versteht, warum sich alle so verhalten, obwohl man gerade dadurch die Grausamkeit vieler Entscheidungen umso stärker empfindet.

Ein Genie dieser Mohammad Rasoulof:

Formal arbeitet der Film klug und entschlossen: nahe Kameraführung, die den Atem der Figuren mitschneidet; ein Tonbild, das Stille als Druckmittel nutzt; ein Schnitt, der den Puls des Ausnahmezustands präzise trifft. Die Inszenierung verweigert die billige Katharsis und entscheidet sich für eine humanistische Strenge. Nichts wird sentimental weichgezeichnet, und doch ist da eine tiefe Zärtlichkeit für Menschen, die unter Bedingungen leben, die ihnen kaum Spielraum lassen. Diese Haltung macht den Film, bei aller Härte, zutiefst menschenfreundlich.

Der beste feministische Film aller Zeiten:

Gerade in seiner feministischen Dimension ist Die Saat des heiligen Feigenbaums herausragend. Der Film nimmt die Perspektiven der Frauen ernst, ohne sie zu symbolischen Projektionsflächen zu reduzieren. Er fragt mit unerbittlicher Klarheit: Warum klammern sich Männer – und die von ihnen geprägten Institutionen – so verbissen an Macht? Was nützen Regeln, wenn sie vor allem der Unterdrückung dienen? Die Antworten liefert der Film nicht in Reden, sondern in Situationen, in denen die Kosten dieser Macht sichtbar werden: in Angst, in Scham, in gebrochenen Beziehungen. So entsteht keine Parole, sondern Erkenntnis.

Fazit:

Dass ein solcher Film in seiner Heimat umstritten ist, überrascht kaum; Kritik an Herrschaftsstrukturen wird selten mit offenen Armen empfangen – nirgends auf der Welt. Aber gerade deswegen ist sein Dasein so wichtig. Die Saat des heiligen Feigenbaums zeigt, wie Kunst Räume öffnen kann, in denen wir das Unsagbare betrachten und das Unaussprechliche benennen. Er lehrt, ohne zu belehren; er klagt an, ohne zu moralisieren.
Für mich ist das ein nahezu makelloses Werk – intensiv, präzise, notwendig. Ein Film, der einen nicht loslässt und der die Frage stellt, die in Zeiten des Umbruchs die entscheidende ist: Was ist ein Leben wert, das auf Angst gebaut ist – und was wären wir bereit zu riskieren, um diese Angst zu überwinden? 
Story
mit 5
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Extras
mit 3
bewertet am 30.07.25 um 12:25
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Ein nostalgischer Thriller zwischen Spannung und Schema F:

Das Messer erinnert in Ton und Stil stark an das klassische Kino der 1970er-Jahre – nicht nur visuell, sondern auch in seiner Erzählstruktur. Vieles, was hier geschieht, hat man so oder ähnlich bereits gesehen, was dem Film eine gewisse Vorhersehbarkeit verleiht. Dennoch schafft es die Inszenierung, eine solide Spannung aufzubauen und das Interesse bis zum Ende zu halten.

Jeff im Vergleich zu Close:

Jeff Bridges wirkt in der Hauptrolle leider oft fehlbesetzt. Seine Darstellung bleibt stellenweise hölzern und distanziert, beinahe so unbeholfen wie Harrison Ford in seinen schwächeren Rollen. Ganz anders Glenn Close, die in ihrer Rolle über die Stränge schlägt, dabei aber genau die richtige Portion Wahnsinn und Energie liefert, um den Film stellenweise zu tragen – wenngleich sie dabei manchmal etwas zu präsent wirkt.

Fazit:

Das Messer ist kein Genre-Highlight, aber ein solider Thriller, der sich nahtlos in die Reihe der “gut gemachten, aber nicht bahnbrechenden” Vertreter seines Fachs einfügt. 
Story
mit 3
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mit 3
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mit 2
Extras
mit 1
bewertet am 28.07.25 um 16:10
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Das von mir erhoffte Blockbuster-Fest fand nicht statt:

Steven Spielberg, der unumstrittene King of Blockbuster, liefert mit Unheimliche Begegnung der dritten Art ein Science-Fiction-Märchen, das sich langsam, fast schüchtern entfaltet – und dabei dennoch seine ganz eigene Magie entwickelt.

Spielberg beherrschte das visuelle wie kein anderer:

Optisch ist der Film ein Meisterwerk: gleißende Lichter, ikonische Bilder, eine Tonfolge, die in den Filmkanon eingegangen ist – all das lässt erkennen, dass hier ein Regisseur am Werk ist, der Kino nicht nur inszeniert, sondern inszeniert fühlt. Der Schlussakt, in dem Menschen und Außerirdische sich durch Musik verständigen, ist ein leuchtendes Stück Filmgeschichte – visuell überwältigend und voller Staunen.

Warten bis zum Nimmerleinstag:

Doch Spielberg nimmt sich Zeit. Viel Zeit. Das Erzähltempo ist gemächlich, die Spannung entwickelt sich nur tröpfchenweise. Bis der Film wirklich in Fahrt kommt, sind viele Zuschauer längst in einem Zustand zwischen neugierigem Warten und sanftem Wegdämmern. Das wirkt nicht wie der große Wurf des Regisseurs von Jaws, sondern eher wie ein Experiment zwischen Blockbuster und Arthouse.

Die guten Ansätze:

Inhaltlich ist der Film besonders spannend, weil er eine religiöse Dimension andeutet, ohne dogmatisch zu sein. Die Begegnung mit dem Fremden wird als spirituelle Erfahrung erzählt – aber mehr zur Unterhaltung als zur Bekehrung. Es ist eine moderne Offenbarung in leuchtenden Farben, die spirituelle Gefühle weckt, ohne eine Religion zu predigen. Das macht den Film sowohl für Gläubige als auch für Atheisten interpretierbar – ein intelligenter Balanceakt, der neugierig macht.

Etwas zur Besetzung:

Die Schauspieler dagegen bleiben blass. Richard Dreyfuss, der in Jaws noch mit Intensität glänzte, wirkt hier eher wie ein Statist seiner eigenen Besessenheit. Seine Wandlung vom Familienvater zum „Erwählten“ bleibt kühl, fast mechanisch. Auch die übrigen Figuren sind da – aber sie berühren nicht, sie erzählen nichts Bleibendes.

Fazit:

Und so bleibt Close Encounters of the Third Kind am Ende ein Film, der seine Stärken vor allem im Mittelteil ausspielt – wenn Visionen, Musik und Mysterium sich zu einem beinahe magischen Rhythmus verweben. Doch im Gesamtbild ist das kein Spielberg in Höchstform, sondern eher Spielbergs Mittelmaß mit Glanzmomenten. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 4
bewertet am 25.07.25 um 23:56
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Louis de Funès trifft auf Mainstream-Action:

Der Film hat wahrscheinlich ein zentrales Problem: Jean-Claude Van Damme in einem französischen Blödel-Actionfilm. Denn wenn es um Humor geht, ist Van Damme in etwa so witzig wie Sylvester Stallone – also: er kann komisch wirken, aber meist eher unfreiwillig.

Dass Van Damme ein Fan von Louis de Funès ist, ist bekannt – und ja, man erkennt hier und da tatsächlich kleine Momente, die an das Timing und den Stil des französischen Komik-Genies erinnern. Aber Van Damme selbst trägt diesen Humor nicht. Den Comedy-Part übernimmt ein anderer, was auch besser so ist. So kann JCVD cool, geheimnisvoll und stoisch bleiben – was ihm ohnehin besser steht. Lachen tut man über ihn eher, als mit ihm.

Was man aber sagen muss: Van Damme ist ein echtes Tier. Mitte 60, durchtrainiert bis zum Anschlag, ein Körper wie aus Granit. Das allein verdient Respekt. Wer glaubt, er sei im Ruhestand, irrt. Er wirkt fit, präsent – und hat definitiv noch Power.

Die Story? Standard. Ein klassisches Schema-F-Drehbuch, wie man es bei vielen Actionern oft sieht. Ex-Elitesoldat mit Trauma, neue Familie, Bedrohung, Erlösung – fertig. Aber das ist okay, solange der Rest stimmt.

Der Humor? Absurder Slapstick, typisch französischer Mainstream-Stil. Für viele sicher gewöhnungsbedürftig. Ich persönlich tu mich mit diesem Humor schwer. Manche Szenen wirken überdreht, hektisch oder schlicht albern. Dennoch muss man zugeben: der Film hat Tempo, kaum ruhige Momente, und zieht sein absurdes Konzept konsequent durch.

Die Action? Solide. Nicht überragend, aber gut choreografiert. Die wenigen Fights, die Van Damme bestreitet, sind ordentlich inszeniert – auch wenn man sich als Fan sicher mehr davon wünscht.
Fazit:

Ein Film, der polarisiert. Wer mit dem Humor klar kommt, kann hier tatsächlich Spaß haben – denn schlecht ist der Film keineswegs. Wer aber klassisches Van-Damme-Kino erwartet, mit ernsthafter Action und markigem Heldentum, wird sich schwer tun.
Am Ende bleibt: Louis de Funès trifft auf Französisches Actionkino nur dass de Funès fehlt. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 1
bewertet am 24.07.25 um 00:35
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Der Surfspaß:

In den Nullerjahren gab es gefühlt jedes Jahr einen neuen Computeranimationsfilm mit sprechenden Tieren – von tanzenden Lamas über singende Löwen bis hin zu… surfenden Pinguinen. Könige der Wellen reiht sich genau in diese Welle ein – im wahrsten Sinne des Wortes.

immer das alte Konzept:

Der Film erzählt die Geschichte des jungen Pinguins Cody Maverick, der ein wahres Talent fürs Surfen besitzt. Er träumt davon, beim großen Surfturnier zu gewinnen und eifert seinem großen Idol Big Z nach – einer Surf-Legende, die für ihn alles bedeutet. Die Handlung folgt bekannten Mustern: Talent trifft auf Selbstzweifel, es gibt Rückschläge, Mentorenfiguren (in diesem Fall gesprochen von Jeff Bridges), und am Ende natürlich das große Turnier.

interessanter Style für Surfspaß:

Interessant ist die Machart: Der Film ist wie eine Art Mockumentary aufgezogen, mit Interviews und wackeliger Kamera – ein ungewöhnlicher Stil für einen Kinderanimationsfilm. Die Stimmen von Shia LaBeouf (Cody) und Jeff Bridges (Big Z alias Geek) wurden damals groß vermarktet, obwohl das für das junge Zielpublikum wohl eher zweitrangig war.

Als Kind hätte mir den gefallen:

Der Film ist temporeich, farbenfroh und voller Gags – genau das Richtige für Kinder. Für Erwachsene bietet er allerdings nur wenig. Der Humor zündet selten bei älteren Zuschauern, und auch die Story bleibt vorhersehbar. Trotzdem: Für einen einmaligen, kurzweiligen Kinoabend mit jüngeren Geschwistern oder Kindern ist Könige der Welle ganz nett. Mir persönlich hat er nicht viel gegeben, aber ich kann sehen, warum das junge Publikum Spaß daran hat.

Fazit:

Rasant und spaßig – aber eher ein kleiner Snack für Kinder. 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 13.07.25 um 12:13
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Von der Martial-Arts-Königin zur Schönwetter-Avengerin:

Swo rn to Justice ist ein Selbstjustiz-Actionfilm mit sehr geringem Budget. Der Film fällt besonders dadurch auf, dass er Teil eines Wandels in der Karriere von Cynthia Rothrock markiert. Früher war sie bekannt für ihre akrobatischen, technisch starken Martial-Arts-Kämpfe – es ging in ihren Filmen um die Fights, um Action, nicht um Glamour. Doch irgendwann Mitte der 90er wollte man scheinbar zu viel von ihr: Sie sollte plötzlich nicht nur kämpfen, sondern auch optisch mehr bieten. Schönheitsoperationen kamen dazu, und man versuchte, sie stärker als Schauspielerin in Szene zu setzen – obwohl sie dafür schlicht kein Talent hatte.

Sworn to Justice bleibt ein Film, der mehr will, als er leisten kann:

Kämpfen kann sie zwar nach wie vor gut, aber die Qualität ihrer Filme ließ deutlich nach. Auch Sworn to Justice leidet darunter. Zwar sind mit Mako, Kurt McKinney und Walter Koenig durchaus Legenden mit an Bord, aber der Film wirkt insgesamt eher wie eine schwache Fernsehproduktion – zumindest außerhalb der Kampfszenen.

Fazit:

Man darf den Film ruhig als “blöd” oder zu simpel empfinden. Für Fans von B-Actionkloppern ist er vielleicht noch unterhaltsam genug, um mal reinzuschauen. Aber auf dem Niveau eines China O’Brien ist der Film ganz sicher nicht. 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 2
bewertet am 16.06.25 um 22:37
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Ein Blockbuster aus dem Bilderbuch:

Ich komme selbst aus der Generation, die als Kind mit G.I. Joe Actionfiguren gespielt hat. Wir haben stundenlang Schlachten im Kinderzimmer inszeniert – mit mehr Fantasie, Herz und Story als dieses Drehbuch je aufbringen konnte.

Die zahnlose ungiftige Kobra:

Geheimauftrag Cobra versucht, ein bombastischer Blockbuster zu sein, verliert sich dabei aber in einer leeren Hülle aus CGI-Feuerwerk und austauschbaren Dialogen. Viele ikonische Figuren, mit denen Fans wie ich aufgewachsen sind, fehlen komplett – und die wenigen, die auftauchen, bleiben so blass, dass man sie kaum wahrnimmt.

Action und zu viel C.G.I :

Ja, es gibt Action. Und ja, ein paar Szenen sind durchaus ordentlich inszeniert – aber das reicht heutzutage einfach nicht mehr. Es fehlt die Seele, der Witz und das Timing, wie man es aus dem klassischen Actionkino der 80er und 90er kennt. Hätte man diesen Film in den 90ern gedreht, mit weniger Computereffekten und mehr Gespür für Story und Charaktere, hätte daraus etwas deutlich Besseres werden können.

So bleibt G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra ein weiteres Beispiel dafür, wie man eine nostalgische Marke ausschlachtet, ohne zu verstehen, was sie für Fans wirklich bedeutet.

Fazit:

Viel Lärm, wenig Gefühl. Meine Kindheitsfantasie hatte mehr Substanz als dieses Drehbuch. 
Story
mit 1
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 15.06.25 um 12:05
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Pam on Fire oder nicht?:

Pamela Anderson war in den 90ern ein Superstar – eine lebende Ikone in rotem Badeanzug, die mit Baywatch Fernsehgeschichte schrieb. Ein Shootingstar, omnipräsent in Klatschspalten, Boulevardblättern und Männerfantasien. Hollywood versuchte, sie zum Kinostar zu machen, doch der Action-Flop Barb Wire und die kurzlebige Serie V.I.P. konnten diesen Plan nie verwirklichen. Statt durch Rollen blieb Anderson durch ihr turbulentes Privatleben mit Tommy Lee und einem berüchtigten Sextape im Gespräch – unfreiwillig, aber weltweit präsent.

Nun, mit 57 Jahren, wagt sie das, was viele als ihr letztes großes Comeback sehen: The Last Showgirl. Der Film bietet ihr eine Rolle, die offenbar nah an ihrer eigenen Lebensrealität liegt – eine gealterte Schönheit, die sich gegen das Vergessen stemmt. Man möchte ihr diesen Schritt fast gönnen, doch leider reicht gute Absicht allein nicht aus.

Anderson war nie für ihr schauspielerisches Talent bekannt – sie war ein Gesicht, ein Körper, ein Phänomen der Popkultur. In The Last Showgirl jedoch wäre echtes darstellerisches Können dringend notwendig gewesen, um der Geschichte Gewicht und Emotion zu verleihen. Genau das aber fehlt. Ihre Leistung wirkt hölzern, unecht, streckenweise geradezu verloren.

Auch Jamie Lee Curtis, sonst eine sichere Bank in Nebenrollen, bleibt überraschend farblos. Dass ausgerechnet Dave Bautista – ein ehemaliger Wrestler – hier noch die überzeugendste Darstellung liefert, ist bezeichnend und besorgniserregend zugleich.

Inhaltlich mag der Film eine interessante Parallele zu Andersons eigener Karriere aufzeigen: das Altern im Rampenlicht, das Verblassen einstiger Strahlkraft, der Kampf um Würde in einer oberflächlichen Welt. Doch diese Idee wird dramaturgisch nicht mit Leben gefüllt. Das Tempo ist zäh, das Drama bleibt flach, und emotional berührt der Film kaum.

Fazit:

The Last Showgirl hätte ein ehrliches, vielleicht sogar berührendes Porträt über das Älterwerden im Showbusiness sein können. Doch es bleibt ein blasser Versuch, getragen von einer Hauptdarstellerin, der es an Ausdruckskraft fehlt. Ein Leerlauf mit guten Absichten, aber wenig Wirkung. 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 11.06.25 um 22:04
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Mehr Schein als Sein:

Um ehrlich zu sein: Ich habe nie viel mit Dan Brown anfangen können. Seine Bücher wirken für mich wie aus Versatzstücken gebaut – pseudointellektuell, konstruiert, und von einer übertriebenen Bedeutungsschwere durchzogen, die nie wirklich trägt. Dennoch habe ich mich irgendwann breitschlagen lassen, den Film Illuminati anzusehen – und das hätte ich besser gelassen.

Der Verschwörungsthriller und seine Schwächen:

Der Film versucht, mit Tempo und Mysterium zu punkten, verliert sich dabei aber in einer wirren, teils lächerlichen Verschwörungstheorie, die nicht mal im Ansatz ernst genommen werden kann. Klar, Thriller dürfen übertreiben – aber was hier serviert wird, ist reiner Humbug. Wissenschaft, Religion, Geschichte und Symbolik werden wild zusammengeworfen, ohne dass daraus etwas Substanzielles entsteht. Statt Spannung entsteht vor allem eins: Langeweile.

Die legendäre Stimme ist nicht mehr zu gebrauchen:

Und als wäre das nicht schon anstrengend genug, kommt die deutsche Synchronisation dazu. Die Stimme von Tom Hanks – gesprochen von Arne Elsholtz (bzw. ab einem bestimmten Zeitpunkt dann dessen Nachfolger) – ist ein echtes Problem. Seit Larry Crowne klingt die Synchronstimme derart verändert , dass sie für mich mittlerweile ganze Filme ruiniert. Illuminati ist dafür ein Paradebeispiel. Was früher charismatisch und stimmig war, klingt heute schrecklich und unpassend. Entweder man schaut den Film im O-Ton – oder besser gar nicht.
Fazit:

Unterm Strich bleibt Illuminati für mich der schwächste Film der Dan-Brown Verfilmungen. 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 01.06.25 um 11:34
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Der Film Anora ist durch die Leistungen der Schauspieler bestimmt gelungen, aber er kämpft auch mit Oberflächlichkeiten, die den Film runterziehen. Ich finde immer die Darstellung von solchen Milieus nicht besonders authentisch, gut, Anora ist nur eine Stripperin und nur wenn ihr jemand gefällt, macht Anora eine Ausnahme und wird zum Callgirl und lässt sich prostituieren.

Schlussendli ch verliebt sie sich in einen jungen Russen und heiratet ihn. Im Film hat es zwar Sexszenen, aber wie immer im Film nicht besonders gut gelungene Szenen und auf mehr XXX darf man schon hoffen. Doch da kommt die Mafioso-Familie des Russen und möchte die Heirat rückgängig machen, jetzt kommt noch der Klassenkampf mit hinein.

Regisseur Sean Baker hat mit The Florida Project wirklich einen guten Film gemacht – da kommt Anora nicht annähernd ran. Der Film punktet zwar mit dem Humor, aber eigentlich ist es Pretty Woman mit extremen Merkmalen. Auch die Figuren sind meistens nur Stereotypen, die einfach zu dämlich sind, außer Igor – der wird immer authentischer und kluger und studiert mal mehr als über das ABC hinaus.

Der Film ist nicht schlecht, aber eben auch zu wenig gut. Mikey Madison bleibt zwar positiv in Erinnerung, kann aber den Film nicht besser machen. Außerdem war die Laufzeit des Films meiner Meinung nach viel zu lang. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 26.05.25 um 17:39

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