Filmbewertungen von BossMarco

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Ein sinnliches Verwirrspiel zwischen Realität und Fiktion

François Ozons Swimming Pool ist ein stiller, aber packender Psychothriller, der sein Publikum mit geschickter Inszenierung, feiner Erotik und doppelbödiger Erzählweise in den Bann zieht. Der Film bewegt sich elegant zwischen Traum, Realität und Fiktion – und lässt den Zuschauer nie ganz sicher sein, was er eigentlich sieht.

Charlotte Rampling spielt die zurückhaltende britische Krimiautorin Sarah Morton, die sich in das südfranzösische Landhaus ihres Verlegers zurückzieht, um zur Ruhe zu kommen und ein neues Buch zu schreiben. Die Ruhe wird jedoch bald gestört, als Ludivine Sagnier als junge, freizügige Julie auftaucht – angeblich die Tochter des Verlegers. Zwischen den beiden Frauen entspinnt sich eine spannungsgeladene Beziehung, voller unterschwelliger Konflikte, Begierde und Machtspiele. Die Sonne, der Pool, die Hitze – all das dient nicht nur als Kulisse, sondern verstärkt die sinnliche Aufladung der Geschichte.

Ozon führt sein Publikum gekonnt in die Irre: Was ist Einbildung? Was ist Wunsch? Was ist passiert – und was wurde nur geschrieben? Trotz der Verwirrung bleibt der Film stets strukturiert und hält die Spannung konsequent aufrecht. Die Erzählweise ist ruhig, fast literarisch – doch wer sich auf das Spiel einlässt, wird mit einem psychologischen Kammerspiel belohnt, das unter der Oberfläche brodelt.

Visuell glänzt der Film mit klaren, warmen Bildern – und mit der Präsenz von Charlotte Rampling und Ludivine Sagnier, die ihre gegensätzlichen Rollen mit großer Überzeugungskraft ausfüllen. Rampling verkörpert die unterkühlte Intellektuelle mit innerem Vulkan, während Sagnier mit Leichtigkeit die sinnliche Provokation auf den Punkt bringt.

Fazit:
Swimming Pool ist ein gut bis sehr gut gemachter Film, der sein Publikum in eine sinnliche, verwirrende, aber stets interessante Welt entführt. Zwischen Erotik, Spannung und psychologischer Tiefe gelingt François Ozon ein modernes Verwirrspiel, das noch lange nachwirkt. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 4
bewertet am 30.07.25 um 23:31
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Die Saat des heiligen Feigenbaums – Ein intensives Meisterwerk über Angst, Aufbruch und die Zerreißprobe einer Familie:

Schon in den ersten Minuten spürt man die Wucht dieses Films: Die Saat des heiligen Feigenbaums schaut nicht nur auf eine iranische Familie – er schaut in sie hinein. In der Enge einer Wohnung, im Schweigen der Flure und im Schatten eines Berufs, über den man nicht spricht, entfaltet sich ein Drama von bedrückender Unmittelbarkeit. Der Vater ist Henker; er lebt mit seiner Frau und den Töchtern ein Leben, das nach außen hin geordnet wirkt, in Wahrheit aber von Geheimnissen, Schuld und ständiger Furcht durchzogen ist. Draußen gehen junge Menschen – insbesondere Frauen – auf die Straßen; drinnen versucht eine Familie, zwischen Loyalität und Gewissen nicht zu zerbrechen.

Der Funke, der alles entzündet, ist scheinbar klein: Als der Vater seine Amtspistole verliert und ihm eine Gefängnisstrafe droht, kippt die fragile Balance. Was vorher unter Teppichen und hinter Türen verborgen blieb, kommt mit brutaler Klarheit zum Vorschein. Die Wohnung wird zur Druckkammer, die Luft zum Brennstoff, jedes Wort potenziell explosiv. Das private Dilemma verbindet sich mit der politischen Wirklichkeit: Mit Demonstrierenden wird hart, oft unmenschlich umgegangen; die Grenzen des Sagbaren sind eng, Meinungsfreiheit ist – freundlich formuliert – nicht selbstverständlich. Der Film macht daraus kein Thesenstück, sondern ein hochkonzentriertes Kammerspiel, in dem sich gesellschaftliche Gewalt im Intimen spiegelt.

Harte Zeiten für die junge Generation:

In einer der prägnantesten gedanklichen Linien des Films heißt es sinngemäß: Die Welt hat sich verändert, die jungen Menschen haben sich verändert – aber Gott nicht. Übertragen auf unsere Wirklichkeit ließe sich sagen: Die jungen Menschen haben sich verändert, aber der Kapitalismus nicht. In beiden Varianten steckt dieselbe bittere Erkenntnis: Mächtige Systeme verteidigen sich mit Zähnen und Klauen, halten an Ideologien fest und bekämpfen jede Kritik – koste es, was es wolle. Der Film verhandelt diese Spannung nicht abstrakt, sondern als tägliches Ringen um Würde, Wahrheit und Verantwortung.

Die perfekte Besetzung:

Schauspielerisch ist das durchweg grandios. Die Darstellerinnen und Darsteller spielen nicht „Figuren“, sie bewohnen sie. Der Vater, gefangen zwischen Pflicht, Angst und einer langsam erodierenden Selbstrechtfertigung. Die Mutter, die das Gefüge zusammenhalten will und dabei an unsichtbaren Grenzen entlang tastet. Die Töchter, die in ihren Blicken die Gegenwart des Protests tragen – die Weigerung, weiterhin zu schweigen, die Sehnsucht nach einem anderen Morgen. Nichts wirkt aufgesetzt, jede Geste sitzt, jede Pause spricht Bände. Dadurch gelingt es dem Film, uns nicht nur Zuschauende sein zu lassen, sondern Mitfühlende: Man versteht, warum sich alle so verhalten, obwohl man gerade dadurch die Grausamkeit vieler Entscheidungen umso stärker empfindet.

Ein Genie dieser Mohammad Rasoulof:

Formal arbeitet der Film klug und entschlossen: nahe Kameraführung, die den Atem der Figuren mitschneidet; ein Tonbild, das Stille als Druckmittel nutzt; ein Schnitt, der den Puls des Ausnahmezustands präzise trifft. Die Inszenierung verweigert die billige Katharsis und entscheidet sich für eine humanistische Strenge. Nichts wird sentimental weichgezeichnet, und doch ist da eine tiefe Zärtlichkeit für Menschen, die unter Bedingungen leben, die ihnen kaum Spielraum lassen. Diese Haltung macht den Film, bei aller Härte, zutiefst menschenfreundlich.

Der beste feministische Film aller Zeiten:

Gerade in seiner feministischen Dimension ist Die Saat des heiligen Feigenbaums herausragend. Der Film nimmt die Perspektiven der Frauen ernst, ohne sie zu symbolischen Projektionsflächen zu reduzieren. Er fragt mit unerbittlicher Klarheit: Warum klammern sich Männer – und die von ihnen geprägten Institutionen – so verbissen an Macht? Was nützen Regeln, wenn sie vor allem der Unterdrückung dienen? Die Antworten liefert der Film nicht in Reden, sondern in Situationen, in denen die Kosten dieser Macht sichtbar werden: in Angst, in Scham, in gebrochenen Beziehungen. So entsteht keine Parole, sondern Erkenntnis.

Fazit:

Dass ein solcher Film in seiner Heimat umstritten ist, überrascht kaum; Kritik an Herrschaftsstrukturen wird selten mit offenen Armen empfangen – nirgends auf der Welt. Aber gerade deswegen ist sein Dasein so wichtig. Die Saat des heiligen Feigenbaums zeigt, wie Kunst Räume öffnen kann, in denen wir das Unsagbare betrachten und das Unaussprechliche benennen. Er lehrt, ohne zu belehren; er klagt an, ohne zu moralisieren.
Für mich ist das ein nahezu makelloses Werk – intensiv, präzise, notwendig. Ein Film, der einen nicht loslässt und der die Frage stellt, die in Zeiten des Umbruchs die entscheidende ist: Was ist ein Leben wert, das auf Angst gebaut ist – und was wären wir bereit zu riskieren, um diese Angst zu überwinden? 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 30.07.25 um 12:25
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Ein nostalgischer Thriller zwischen Spannung und Schema F:

Das Messer erinnert in Ton und Stil stark an das klassische Kino der 1970er-Jahre – nicht nur visuell, sondern auch in seiner Erzählstruktur. Vieles, was hier geschieht, hat man so oder ähnlich bereits gesehen, was dem Film eine gewisse Vorhersehbarkeit verleiht. Dennoch schafft es die Inszenierung, eine solide Spannung aufzubauen und das Interesse bis zum Ende zu halten.

Jeff im Vergleich zu Close:

Jeff Bridges wirkt in der Hauptrolle leider oft fehlbesetzt. Seine Darstellung bleibt stellenweise hölzern und distanziert, beinahe so unbeholfen wie Harrison Ford in seinen schwächeren Rollen. Ganz anders Glenn Close, die in ihrer Rolle über die Stränge schlägt, dabei aber genau die richtige Portion Wahnsinn und Energie liefert, um den Film stellenweise zu tragen – wenngleich sie dabei manchmal etwas zu präsent wirkt.

Fazit:

Das Messer ist kein Genre-Highlight, aber ein solider Thriller, der sich nahtlos in die Reihe der “gut gemachten, aber nicht bahnbrechenden” Vertreter seines Fachs einfügt. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 2
Extras
mit 1
bewertet am 28.07.25 um 16:10
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Das von mir erhoffte Blockbuster-Fest fand nicht statt:

Steven Spielberg, der unumstrittene King of Blockbuster, liefert mit Unheimliche Begegnung der dritten Art ein Science-Fiction-Märchen, das sich langsam, fast schüchtern entfaltet – und dabei dennoch seine ganz eigene Magie entwickelt.

Spielberg beherrschte das visuelle wie kein anderer:

Optisch ist der Film ein Meisterwerk: gleißende Lichter, ikonische Bilder, eine Tonfolge, die in den Filmkanon eingegangen ist – all das lässt erkennen, dass hier ein Regisseur am Werk ist, der Kino nicht nur inszeniert, sondern inszeniert fühlt. Der Schlussakt, in dem Menschen und Außerirdische sich durch Musik verständigen, ist ein leuchtendes Stück Filmgeschichte – visuell überwältigend und voller Staunen.

Warten bis zum Nimmerleinstag:

Doch Spielberg nimmt sich Zeit. Viel Zeit. Das Erzähltempo ist gemächlich, die Spannung entwickelt sich nur tröpfchenweise. Bis der Film wirklich in Fahrt kommt, sind viele Zuschauer längst in einem Zustand zwischen neugierigem Warten und sanftem Wegdämmern. Das wirkt nicht wie der große Wurf des Regisseurs von Jaws, sondern eher wie ein Experiment zwischen Blockbuster und Arthouse.

Die guten Ansätze:

Inhaltlich ist der Film besonders spannend, weil er eine religiöse Dimension andeutet, ohne dogmatisch zu sein. Die Begegnung mit dem Fremden wird als spirituelle Erfahrung erzählt – aber mehr zur Unterhaltung als zur Bekehrung. Es ist eine moderne Offenbarung in leuchtenden Farben, die spirituelle Gefühle weckt, ohne eine Religion zu predigen. Das macht den Film sowohl für Gläubige als auch für Atheisten interpretierbar – ein intelligenter Balanceakt, der neugierig macht.

Etwas zur Besetzung:

Die Schauspieler dagegen bleiben blass. Richard Dreyfuss, der in Jaws noch mit Intensität glänzte, wirkt hier eher wie ein Statist seiner eigenen Besessenheit. Seine Wandlung vom Familienvater zum „Erwählten“ bleibt kühl, fast mechanisch. Auch die übrigen Figuren sind da – aber sie berühren nicht, sie erzählen nichts Bleibendes.

Fazit:

Und so bleibt Close Encounters of the Third Kind am Ende ein Film, der seine Stärken vor allem im Mittelteil ausspielt – wenn Visionen, Musik und Mysterium sich zu einem beinahe magischen Rhythmus verweben. Doch im Gesamtbild ist das kein Spielberg in Höchstform, sondern eher Spielbergs Mittelmaß mit Glanzmomenten. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 4
bewertet am 25.07.25 um 23:56
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Louis de Funès trifft auf Mainstream-Action:

Der Film hat wahrscheinlich ein zentrales Problem: Jean-Claude Van Damme in einem französischen Blödel-Actionfilm. Denn wenn es um Humor geht, ist Van Damme in etwa so witzig wie Sylvester Stallone – also: er kann komisch wirken, aber meist eher unfreiwillig.

Dass Van Damme ein Fan von Louis de Funès ist, ist bekannt – und ja, man erkennt hier und da tatsächlich kleine Momente, die an das Timing und den Stil des französischen Komik-Genies erinnern. Aber Van Damme selbst trägt diesen Humor nicht. Den Comedy-Part übernimmt ein anderer, was auch besser so ist. So kann JCVD cool, geheimnisvoll und stoisch bleiben – was ihm ohnehin besser steht. Lachen tut man über ihn eher, als mit ihm.

Was man aber sagen muss: Van Damme ist ein echtes Tier. Mitte 60, durchtrainiert bis zum Anschlag, ein Körper wie aus Granit. Das allein verdient Respekt. Wer glaubt, er sei im Ruhestand, irrt. Er wirkt fit, präsent – und hat definitiv noch Power.

Die Story? Standard. Ein klassisches Schema-F-Drehbuch, wie man es bei vielen Actionern oft sieht. Ex-Elitesoldat mit Trauma, neue Familie, Bedrohung, Erlösung – fertig. Aber das ist okay, solange der Rest stimmt.

Der Humor? Absurder Slapstick, typisch französischer Mainstream-Stil. Für viele sicher gewöhnungsbedürftig. Ich persönlich tu mich mit diesem Humor schwer. Manche Szenen wirken überdreht, hektisch oder schlicht albern. Dennoch muss man zugeben: der Film hat Tempo, kaum ruhige Momente, und zieht sein absurdes Konzept konsequent durch.

Die Action? Solide. Nicht überragend, aber gut choreografiert. Die wenigen Fights, die Van Damme bestreitet, sind ordentlich inszeniert – auch wenn man sich als Fan sicher mehr davon wünscht.
Fazit:

Ein Film, der polarisiert. Wer mit dem Humor klar kommt, kann hier tatsächlich Spaß haben – denn schlecht ist der Film keineswegs. Wer aber klassisches Van-Damme-Kino erwartet, mit ernsthafter Action und markigem Heldentum, wird sich schwer tun.
Am Ende bleibt: Louis de Funès trifft auf Französisches Actionkino nur dass de Funès fehlt. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 1
bewertet am 24.07.25 um 00:35
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Der Surfspaß:

In den Nullerjahren gab es gefühlt jedes Jahr einen neuen Computeranimationsfilm mit sprechenden Tieren – von tanzenden Lamas über singende Löwen bis hin zu… surfenden Pinguinen. Könige der Wellen reiht sich genau in diese Welle ein – im wahrsten Sinne des Wortes.

immer das alte Konzept:

Der Film erzählt die Geschichte des jungen Pinguins Cody Maverick, der ein wahres Talent fürs Surfen besitzt. Er träumt davon, beim großen Surfturnier zu gewinnen und eifert seinem großen Idol Big Z nach – einer Surf-Legende, die für ihn alles bedeutet. Die Handlung folgt bekannten Mustern: Talent trifft auf Selbstzweifel, es gibt Rückschläge, Mentorenfiguren (in diesem Fall gesprochen von Jeff Bridges), und am Ende natürlich das große Turnier.

interessanter Style für Surfspaß:

Interessant ist die Machart: Der Film ist wie eine Art Mockumentary aufgezogen, mit Interviews und wackeliger Kamera – ein ungewöhnlicher Stil für einen Kinderanimationsfilm. Die Stimmen von Shia LaBeouf (Cody) und Jeff Bridges (Big Z alias Geek) wurden damals groß vermarktet, obwohl das für das junge Zielpublikum wohl eher zweitrangig war.

Als Kind hätte mir den gefallen:

Der Film ist temporeich, farbenfroh und voller Gags – genau das Richtige für Kinder. Für Erwachsene bietet er allerdings nur wenig. Der Humor zündet selten bei älteren Zuschauern, und auch die Story bleibt vorhersehbar. Trotzdem: Für einen einmaligen, kurzweiligen Kinoabend mit jüngeren Geschwistern oder Kindern ist Könige der Welle ganz nett. Mir persönlich hat er nicht viel gegeben, aber ich kann sehen, warum das junge Publikum Spaß daran hat.

Fazit:

Rasant und spaßig – aber eher ein kleiner Snack für Kinder. 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 13.07.25 um 12:13
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Von der Martial-Arts-Königin zur Schönwetter-Avengerin:

Swo rn to Justice ist ein Selbstjustiz-Actionfilm mit sehr geringem Budget. Der Film fällt besonders dadurch auf, dass er Teil eines Wandels in der Karriere von Cynthia Rothrock markiert. Früher war sie bekannt für ihre akrobatischen, technisch starken Martial-Arts-Kämpfe – es ging in ihren Filmen um die Fights, um Action, nicht um Glamour. Doch irgendwann Mitte der 90er wollte man scheinbar zu viel von ihr: Sie sollte plötzlich nicht nur kämpfen, sondern auch optisch mehr bieten. Schönheitsoperationen kamen dazu, und man versuchte, sie stärker als Schauspielerin in Szene zu setzen – obwohl sie dafür schlicht kein Talent hatte.

Sworn to Justice bleibt ein Film, der mehr will, als er leisten kann:

Kämpfen kann sie zwar nach wie vor gut, aber die Qualität ihrer Filme ließ deutlich nach. Auch Sworn to Justice leidet darunter. Zwar sind mit Mako, Kurt McKinney und Walter Koenig durchaus Legenden mit an Bord, aber der Film wirkt insgesamt eher wie eine schwache Fernsehproduktion – zumindest außerhalb der Kampfszenen.

Fazit:

Man darf den Film ruhig als “blöd” oder zu simpel empfinden. Für Fans von B-Actionkloppern ist er vielleicht noch unterhaltsam genug, um mal reinzuschauen. Aber auf dem Niveau eines China O’Brien ist der Film ganz sicher nicht. 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 2
bewertet am 16.06.25 um 22:37
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Ein Blockbuster aus dem Bilderbuch:

Ich komme selbst aus der Generation, die als Kind mit G.I. Joe Actionfiguren gespielt hat. Wir haben stundenlang Schlachten im Kinderzimmer inszeniert – mit mehr Fantasie, Herz und Story als dieses Drehbuch je aufbringen konnte.

Die zahnlose ungiftige Kobra:

Geheimauftrag Cobra versucht, ein bombastischer Blockbuster zu sein, verliert sich dabei aber in einer leeren Hülle aus CGI-Feuerwerk und austauschbaren Dialogen. Viele ikonische Figuren, mit denen Fans wie ich aufgewachsen sind, fehlen komplett – und die wenigen, die auftauchen, bleiben so blass, dass man sie kaum wahrnimmt.

Action und zu viel C.G.I :

Ja, es gibt Action. Und ja, ein paar Szenen sind durchaus ordentlich inszeniert – aber das reicht heutzutage einfach nicht mehr. Es fehlt die Seele, der Witz und das Timing, wie man es aus dem klassischen Actionkino der 80er und 90er kennt. Hätte man diesen Film in den 90ern gedreht, mit weniger Computereffekten und mehr Gespür für Story und Charaktere, hätte daraus etwas deutlich Besseres werden können.

So bleibt G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra ein weiteres Beispiel dafür, wie man eine nostalgische Marke ausschlachtet, ohne zu verstehen, was sie für Fans wirklich bedeutet.

Fazit:

Viel Lärm, wenig Gefühl. Meine Kindheitsfantasie hatte mehr Substanz als dieses Drehbuch. 
Story
mit 1
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 15.06.25 um 12:05
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Pam on Fire oder nicht?:

Pamela Anderson war in den 90ern ein Superstar – eine lebende Ikone in rotem Badeanzug, die mit Baywatch Fernsehgeschichte schrieb. Ein Shootingstar, omnipräsent in Klatschspalten, Boulevardblättern und Männerfantasien. Hollywood versuchte, sie zum Kinostar zu machen, doch der Action-Flop Barb Wire und die kurzlebige Serie V.I.P. konnten diesen Plan nie verwirklichen. Statt durch Rollen blieb Anderson durch ihr turbulentes Privatleben mit Tommy Lee und einem berüchtigten Sextape im Gespräch – unfreiwillig, aber weltweit präsent.

Nun, mit 57 Jahren, wagt sie das, was viele als ihr letztes großes Comeback sehen: The Last Showgirl. Der Film bietet ihr eine Rolle, die offenbar nah an ihrer eigenen Lebensrealität liegt – eine gealterte Schönheit, die sich gegen das Vergessen stemmt. Man möchte ihr diesen Schritt fast gönnen, doch leider reicht gute Absicht allein nicht aus.

Anderson war nie für ihr schauspielerisches Talent bekannt – sie war ein Gesicht, ein Körper, ein Phänomen der Popkultur. In The Last Showgirl jedoch wäre echtes darstellerisches Können dringend notwendig gewesen, um der Geschichte Gewicht und Emotion zu verleihen. Genau das aber fehlt. Ihre Leistung wirkt hölzern, unecht, streckenweise geradezu verloren.

Auch Jamie Lee Curtis, sonst eine sichere Bank in Nebenrollen, bleibt überraschend farblos. Dass ausgerechnet Dave Bautista – ein ehemaliger Wrestler – hier noch die überzeugendste Darstellung liefert, ist bezeichnend und besorgniserregend zugleich.

Inhaltlich mag der Film eine interessante Parallele zu Andersons eigener Karriere aufzeigen: das Altern im Rampenlicht, das Verblassen einstiger Strahlkraft, der Kampf um Würde in einer oberflächlichen Welt. Doch diese Idee wird dramaturgisch nicht mit Leben gefüllt. Das Tempo ist zäh, das Drama bleibt flach, und emotional berührt der Film kaum.

Fazit:

The Last Showgirl hätte ein ehrliches, vielleicht sogar berührendes Porträt über das Älterwerden im Showbusiness sein können. Doch es bleibt ein blasser Versuch, getragen von einer Hauptdarstellerin, der es an Ausdruckskraft fehlt. Ein Leerlauf mit guten Absichten, aber wenig Wirkung. 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 11.06.25 um 22:04
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Mehr Schein als Sein:

Um ehrlich zu sein: Ich habe nie viel mit Dan Brown anfangen können. Seine Bücher wirken für mich wie aus Versatzstücken gebaut – pseudointellektuell, konstruiert, und von einer übertriebenen Bedeutungsschwere durchzogen, die nie wirklich trägt. Dennoch habe ich mich irgendwann breitschlagen lassen, den Film Illuminati anzusehen – und das hätte ich besser gelassen.

Der Verschwörungsthriller und seine Schwächen:

Der Film versucht, mit Tempo und Mysterium zu punkten, verliert sich dabei aber in einer wirren, teils lächerlichen Verschwörungstheorie, die nicht mal im Ansatz ernst genommen werden kann. Klar, Thriller dürfen übertreiben – aber was hier serviert wird, ist reiner Humbug. Wissenschaft, Religion, Geschichte und Symbolik werden wild zusammengeworfen, ohne dass daraus etwas Substanzielles entsteht. Statt Spannung entsteht vor allem eins: Langeweile.

Die legendäre Stimme ist nicht mehr zu gebrauchen:

Und als wäre das nicht schon anstrengend genug, kommt die deutsche Synchronisation dazu. Die Stimme von Tom Hanks – gesprochen von Arne Elsholtz (bzw. ab einem bestimmten Zeitpunkt dann dessen Nachfolger) – ist ein echtes Problem. Seit Larry Crowne klingt die Synchronstimme derart verändert , dass sie für mich mittlerweile ganze Filme ruiniert. Illuminati ist dafür ein Paradebeispiel. Was früher charismatisch und stimmig war, klingt heute schrecklich und unpassend. Entweder man schaut den Film im O-Ton – oder besser gar nicht.
Fazit:

Unterm Strich bleibt Illuminati für mich der schwächste Film der Dan-Brown Verfilmungen. 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 01.06.25 um 11:34
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Der Film Anora ist durch die Leistungen der Schauspieler bestimmt gelungen, aber er kämpft auch mit Oberflächlichkeiten, die den Film runterziehen. Ich finde immer die Darstellung von solchen Milieus nicht besonders authentisch, gut, Anora ist nur eine Stripperin und nur wenn ihr jemand gefällt, macht Anora eine Ausnahme und wird zum Callgirl und lässt sich prostituieren.

Schlussendli ch verliebt sie sich in einen jungen Russen und heiratet ihn. Im Film hat es zwar Sexszenen, aber wie immer im Film nicht besonders gut gelungene Szenen und auf mehr XXX darf man schon hoffen. Doch da kommt die Mafioso-Familie des Russen und möchte die Heirat rückgängig machen, jetzt kommt noch der Klassenkampf mit hinein.

Regisseur Sean Baker hat mit The Florida Project wirklich einen guten Film gemacht – da kommt Anora nicht annähernd ran. Der Film punktet zwar mit dem Humor, aber eigentlich ist es Pretty Woman mit extremen Merkmalen. Auch die Figuren sind meistens nur Stereotypen, die einfach zu dämlich sind, außer Igor – der wird immer authentischer und kluger und studiert mal mehr als über das ABC hinaus.

Der Film ist nicht schlecht, aber eben auch zu wenig gut. Mikey Madison bleibt zwar positiv in Erinnerung, kann aber den Film nicht besser machen. Außerdem war die Laufzeit des Films meiner Meinung nach viel zu lang. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 26.05.25 um 17:39
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Eine Reise mit subkulturellen Wahrnehmungen:

A Real Pain ist ein sehr persönlicher Film von Jesse Eisenberg – und genau das macht ihn nicht ganz leicht zugänglich. Die emotionale Tiefe und autobiografischen Elemente scheinen stark mit Eisenbergs jüdischer Identität verwoben zu sein. Für Zuschauer, die diesen Hintergrund nicht teilen, kann es schwer sein, manche Charakterzüge und Motive ganz zu erfassen.

Eisenberg spielt – wie man es von ihm kennt – in seinem typischen Stil, der auch schon in Zombieland oder anderen Filmen präsent war. Wer Fan seines schüchtern-intellektuellen Spielstils ist, wird auch hier auf seine Kosten kommen. Dennoch bleiben manche Facetten seiner Figur für mich unklar, was vielleicht auch der sehr introspektiven Erzählweise geschuldet ist.

Das emotionale Zentrum des Films ist aber eindeutig Kieran Culkin. Schon als Kind in Ohne Ausweg überzeugend, spielt er hier einen lebendigen, widersprüchlichen Charakter, der ganz anders mit der Situation umgeht als Eisenbergs Figur. Auch seine Persönlichkeit bleibt stellenweise rätselhaft, aber gerade das macht seine Darstellung spannend.

Gedreht wurde unter anderem in einem echten Konzentrationslager in Polen – eine Seltenheit, da solche Dreherlaubnisse nur in Ausnahmefällen erteilt werden. Vermutlich war die Authentizität und Sensibilität des Themas ausschlaggebend. Die Reise der beiden Cousins durch Polen hat durchaus ihren Reiz, ebenso wie das Spiel der Nebendarsteller, darunter Jennifer Grey in einer wichtigen Nebenrolle.

Fazit:

Mit seiner kurzen Laufzeit und dem konstanten Erzählfluss wird A Real Pain nie langweilig. Trotzdem bleibt der Film eher ein interessanter, unterhaltsamer Beitrag als ein echtes Meisterwerk. Für Fans von Eisenberg und Charakterdramen mit historischem Hintergrund ist der Film aber auf jeden Fall einen Blick wert. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 12.05.25 um 18:35
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Ein Comeback, das in eine andere Richtung geht:

Ich schaue mir gerne Body-Horror-Filme an, aber bei vielen neueren Vertretern des Genres fehlt mir oft die kreative Substanz. Statt neue Ideen zu entwickeln, wird nur noch weiter übertrieben – alles muss noch verstörender, noch surrealer, noch extremer sein. The Substance ist dafür ein Paradebeispiel.

Ein positives Beispiel für gelungenen Body-Horror bleibt für mich das Remake von Die Fliege mit Jeff Goldblum, auch Naked Lunch oder Der Tod steht ihr gut haben es geschafft, ihre gesellschaftskritischen Botschaften auf verstörende, aber nachvollziehbare Weise zu vermitteln. Bei The Substance hingegen ist alles over the top – und genau das gefällt mir nicht.

Demi Moore, der ehemalige Star:

Auch dass Demi Moore so gelobt wird, finde ich maßlos übertrieben. Sie war noch nie eine gute Schauspielerin, obwohl sie in guten Filmen wie Eine Frage der Ehre und Enthüllung gespielt hat. Aber ihr Part hätte genauso gut eine andere Schauspielerin übernehmen können – so wie auch bei diesem Film. Und sie spielt auch nicht besser als ihr Gegenpart Margaret Qualley.

Die Schwächen:

Die Schwächen des Films sind auch, dass die Figur Caroline kaum Tiefe hat und auch zu wenig vorgestellt wurde. Ok, man weiß, dass sie ein gefeierter Star mit einem Hall of Fame Stern war und sie eine Aerobic-Sendung hatte, aber der Film spielt mit Oberflächlichkeiten. Das tat American Psycho auch – die Figur Patrick Bateman ist das Objektiv der oberflächlichen Mainstream-Gesellschaft der 80er, dennoch hatte Bateman eine enorme Tiefe in seiner Figur und dies fehlte Caroline.

Die Stärken des Films:

Das Positive an The Substance ist der cineastische Style. Regisseurin Coralie Fargeat’s visueller Stil gefiel mir, und sie hat es auch drauf, ihr Publikum zu entführen, sodass man nie weiß, was als Nächstes kommt. Sie schafft es, dass das Geschehen immer auf der Spur bleibt, aber eigentlich neben der Spur erzählt wird – so wird es komplexer für das Publikum. Die Hollywood-Kritik ist auch sichtbar und ehrlich.

Fazit:

Ich denke, The Substance ist der beste Horrorfilm des Jahres und hat trotz vieler Schwächen definitiv seinen Reiz. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 01.05.25 um 16:21
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Der Cannon-Film, den niemand kennt:

Wenn zu Beginn eines Films das legendäre Cannon-Logo erscheint, wissen echte Actionfans sofort: Jetzt wird es ernst. Man darf sich auf ein echtes cineastisches Low-Budget-Erlebnis freuen – roh, dreckig und kompromisslos. POW – Die Vergeltung: Behind Enemy Lines bestätigt genau diese Erwartung, liefert aber dazu noch ein kleines bisschen mehr.

Fast wie Chuck Norris:

Auf den ersten Blick erinnert der Film stark an Missing in Action 2 mit Chuck Norris und könnte fast als inoffizielles Remake durchgehen. Doch POW hat tatsächlich mehr Klasse und Tiefe. Die Figuren sind nicht nur namenlose Kriegsgefangene, sondern echte Charaktere mit einer Vergangenheit, Träumen und einer spürbaren Menschlichkeit. Das gibt der Handlung eine emotionale Dimension, die man bei vielen anderen Cannon-Produktionen oft vermisst.

Ein Soldat, Folterer, Dieb und Mensch:

Auch das Feindbild wird differenzierter gezeichnet: Der Antagonist, gespielt vom großartigen Mako, ist nicht einfach der klischeehafte grausame Vietcong-Offizier. Stattdessen ist er ein getriebener Mann, der aus Egoismus, aber auch aus nachvollziehbarer Hoffnung auf ein besseres Leben handelt. Sein Plan, mit gestohlenem Schmuck und Gold aus den USA zu fliehen, macht ihn zu einer tragischen Figur – viel menschlicher als die üblichen Bösewichte in vergleichbaren Filmen.

David Carradines bester Film?

David Carradine übernimmt die Hauptrolle als hochrangiger Soldat, der in Gefangenschaft gerät und eine Flucht plant. Unterstützt wird er dabei von Steve James, der wie immer mit Präsenz und Energie glänzt. Carradine mag nicht der beste Nahkämpfer sein, aber der Film spielt seine Stärken geschickt aus: Statt martialischer Fights gibt es ordentlich Kugelhagel und jede Menge fliegende Handgranaten.

Mittendrin statt nur dabei:

Die Kulissen sind ein weiteres Highlight: Die Dschungel- und Lager-Settings wirken überraschend authentisch. Man fühlt sich wirklich mitten im stickigen, bedrohlichen Vietnam – ein großes Plus für die Atmosphäre. Die Actionszenen sind handgemacht und solide inszeniert, wenn auch manchmal leicht trashig: Manche Granatenexplosionen wirken etwas zahm, während speziell Carradines Handgranaten schön wuchtige Detonationen liefern.

Fazit:

POW – Die Vergeltung: Behind Enemy Lines ist ein ehrlicher, rauer Actionstreifen mit Herz – ein typisches Cannon-Erlebnis, das mehr Seele hat, als es auf den ersten Blick scheint. Für Freunde von handgemachter 80er-Jahre-Action absolut eine Sichtung wert! 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 1
bewertet am 27.04.25 um 16:32
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The lone wolf is back:

Wenn Chuck Norris aus seiner Rente zurückkommt, darf man als Fan schon mehr Qualität erwarten. Klar, er muss in seinem Alter keinen Klassiker wie Delta Force oder Cusack mehr abliefern, aber zumindest seinen Legendenstatus aufrechterhalten – so wie bei seinem Auftritt in Expendables 2.

Ein Fehlgriff:

Doch bei Agent Recon hatte ich eher das Gefühl, dass der Film ursprünglich für Steven Seagal geschrieben wurde, der dann abgelehnt hat – und danach wurde wohl Chuck Norris gefragt. Das Niveau des Films ist extrem niedrig, mit einem Drehbuch, das wahrscheinlich nie jemand wirklich gelesen hat.

Der alte Wolf knirscht immer noch mit den Zähnen, aber nur bei kleinen Beutetieren:

Natürlich kann Norris in seinem Alter keine harten Kämpfe mehr absolvieren und ist auch nicht mehr sportlich unterwegs wie früher – das ist verständlich. Aber die jüngeren Schauspieler, die ihn im Film unterstützen sollten, sind leider auch nicht zu gebrauchen. Die Action ist auf einem wirklich schlechten Niveau, billig inszeniert und wirkt oft eher lächerlich als spannend.

Fazit:

Leider könnte Agent Recon der letzte Film von Chuck Norris sein – und wenn dem so ist, dann ist das ein sehr schwacher Abschied aus der Filmwelt. Als Fan hätte man ihm definitiv einen besseren letzten Auftritt gewünscht. 
Story
mit 1
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 2
bewertet am 21.04.25 um 00:36
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das Affentheater geht in die zweite Runde:

Mit Vollgas nach San Fernando“ ist die Fortsetzung von Der Mann aus San Fernando und schlägt in eine sehr ähnliche Kerbe – doch leider bleibt der zweite Teil spürbar hinter seinem Vorgänger zurück.

Auch wenn der Film insgesamt schwächer ist, bietet er dennoch gute Unterhaltung für Fans von lockeren Road-Movie-Klamotten mit Hau-drauf-Humor. Clint Eastwood, bekannt für seine kantigen Western- und Actionrollen, wirkt in dieser Art von Komödie zunächst fehl am Platz, doch sein Zusammenspiel mit dem orangenen Sidekick Clyde – einem Orang-Utan mit eigenem Charakter – bringt durchaus Charme und witzige Momente auf die Leinwand.

Eastwood zeigt sich hier von einer lockeren, fast augenzwinkernden Seite, die man so selten von ihm sieht. Cool und schlagfertig meistert er die (meist ziemlich albernen) Situationen, und gerade das macht auch einen gewissen Reiz des Films aus. Trotzdem bleibt das Gefühl, dass diese Art von „Redneck-Komödie“ eher zu einem Typ wie Burt Reynolds passt – dessen lässiger Südstaaten-Charme einfach besser mit Bier, Fäusten und Countrymusik harmoniert.

„Mit Vollgas nach San Fernando“ fährt also im gleichen Fahrwasser wie Reynolds’ Filme (Ein ausgekochtes Schlitzohr lässt grüßen), erreicht aber nie ganz dessen Lockerheit oder Tempo.

Fazit:

Kein großer Wurf, aber solide Unterhaltung mit schrägem Affen-Charme. 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 2
Tonqualität
mit 2
Extras
mit 3
bewertet am 04.04.25 um 12:55
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The Kingdom of Yan has good to excellent prospects and begins promisingly. The opening scenes suggest an epic historical drama with impressive visuals and deep characters. However, after this strong opening, the film noticeably falls flat. The plot loses its tension, and some scenes seem unnecessarily drawn out.

But just when you think the film is doomed to sink into mediocrity, it blossoms again in the second half. The story gains momentum, the characters gain suspense, and the production returns to its initial strength. Thus, The Kingdom of Yan ultimately manages to salvage its way into the middle of the pack – with a conciliatory ending that at least partially compensates for its wasted potential. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 4
bewertet am 22.03.25 um 09:00
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John Landis ist ein Regisseur, der zwar seine Kontroversen hat, aber in der Regel sehr talentiert ist. Das zeigt sich auch in Die Glücksritter, einer Komödie, die vor allem durch ihre beiden Hauptdarsteller glänzt. Eddie Murphy und Dan Aykroyd harmonieren perfekt miteinander und tragen den Film mit ihrem Charisma und Timing.

Der Plot – ein sozialer Rollentausch zwischen einem wohlhabenden Broker und einem mittellosen Gauner, orchestriert von zwei skrupellosen Millionären – ist zwar nicht der stärkste, bietet aber genug humorvolle und satirische Momente, um zu unterhalten. Vor allem Murphys Auftritte sorgen für einige der besten Lacher.

Trotz kleiner Schwächen gehört Die Glücksritter definitiv zu den besseren Komödien seiner Zeit. Der Film kombiniert clevere Gags mit gesellschaftskritischen Untertönen und bleibt bis heute ein Klassiker des Genres. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 17.03.25 um 00:10
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Mustang, das Pferd im Gefängnis:

Mustang ist ein Film, der sich sowohl als Knastfilm als auch als Pferdefilm präsentiert und dabei eine bemerkenswerte Balance zwischen Härte und Sanftheit findet. Der Film setzt sich mit der komplexen Beziehung zwischen Mensch und Tier auseinander, was immer wieder zu eindrucksvollen Momenten führt. Doch trotz guter Ansätze rutscht die Geschichte oft in oberflächliche Klischees ab.
Die Regiearbeit und die visuelle Umsetzung sind an vielen Stellen hervorragend – vor allem in den Szenen mit den Pferden, die sowohl als Metaphern als auch als realer Teil der Handlung fungieren. Es gibt eine gewisse Eleganz in der Erzählweise, die die Kraft und Zerbrechlichkeit der Figuren spürbar macht. Doch gleichzeitig verliert der Film sich immer wieder in Szenen, die mehr mit Erwartungen und weniger mit authentischer Charakterentwicklung zu tun haben.

Bruce Dern ist immer noch ein brillanter Schauspieler:

Schauspieleri sch sticht Bruce Dern hervor, der den anderen Darstellern deutlich überlegen ist. Mit einer faszinierenden Präsenz verleiht er seiner Rolle etwas interessantes ab, was die anderen Charaktere in den Schatten stellt. Der Rest des Casts liefert solide Leistungen ab.

Fazit:

Insgesamt ist Mustang ein Film, der Potenzial zeigt, aber leider nicht vollständig entfaltet wird. Die Mischung aus kunstvollen Momenten und klischeehaften Erzählsträngen lässt ihn ambivalent zurück. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 2
bewertet am 15.03.25 um 09:45
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Cate Blanchett ist erneut in ihrer Paraderolle zu sehen:

Der zweite Teil der Elizabeth-Reihe, Das goldene Königreich, bleibt leider hinter den Erwartungen zurück und verzerrt das historische Bild in eine übertriebene Melodramatik. Zwar gelingt es Cate Blanchett erneut, ihrer Paraderolle als Elisabeth I. eine gewisse Präsenz zu verleihen, doch ihre Darstellung wirkt oft überzogen und selbstverliebt. Während der Film versucht, die menschlichen Schwächen der Königin darzustellen, bleibt diese Darstellung jedoch steif und schwerfällig, was eher befremdlich wirkt.

Das Gold glänzt nicht in diesem Film:

Es scheint, als ob der Film mehr mit seinem eigenen Glanz und der Inszenierung kämpfen würde, als mit der wahren Komplexität der Ereignisse. Das Resultat ist eine Farce, in der sich pompöse Kostüme und dramatische Szenen zu einer fast schon kitschigen Darstellung vereinen. Die Spannung, die der erste Teil noch gekonnt aufbaute, geht hier verloren – ersetzt durch eine nervige Übertreibung der Emotionen und eine eher flache Erzählweise.

Fazit:

Insgesamt lässt sich sagen, dass der Film mehr Wert auf visuelle Opulenz und dramatische Momentaufnahmen legt als auf eine überzeugende und fesselnde Erzählung. Ein Film, der es nicht schafft, die große historische Figur der Elisabeth I. in den richtigen Kontext zu setzen und stattdessen in einer Überfülle von Klischees erstickt. 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 14.03.25 um 09:38
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Einer der besten Filme seiner Art:

„Elizabeth“ von Shekhar Kapur ist ein fesselndes Biopic über die frühe Herrschaft von Königin Elizabeth I. und die politischen und persönlichen Kämpfe, die sie zu einer der mächtigsten Frauen der Geschichte machten. Cate Blanchett bringt in ihrer Paraderolle als Elizabeth eine beeindruckende Leistung und fängt die Komplexität ihrer Figur hervorragend ein. Ihr Spiel macht den Film zu einem wahren Highlight und trägt maßgeblich zur Spannung bei, die den ganzen Film durchzieht.

Der Plot:

Die Handlung dreht sich um Elizabeths Aufstieg zur Macht, ihre schwierigen Entscheidungen und die Herausforderungen, die sich ihr als alleinstehende Monarchin stellen. Der Film zeigt gut die politischen Intrigen, die sie umgeben, sowie die ständigen Bedrohungen von außen und innen. Besonders spannend sind die Wechselwirkungen zwischen ihr und den wichtigen Figuren ihrer Zeit, darunter auch der machthungrige Lord Dudley und der intrigante Papst.

Stärken und Schwächen:

Der Film ist durchweg spannend und packend erzählt, was ihn zu einem echten Erlebnis macht. Leider sind einige der Nebenfiguren eher blass und wenig ausgearbeitet. Diese wirken oft mehr wie notwendige Füllmaterialien, die der Geschichte nicht wirklich weiterhelfen. Gerade in den ruhigeren Szenen hätte man sich mehr Tiefe und mehr Interaktionen zwischen den Nebenfiguren gewünscht, um die Geschichte noch plastischer zu machen.

Noch mehr Schwächen:

Ein weiteres Manko ist das teils sehr schnelle Tempo des Films. Es wird viel auf einmal abgehandelt, sodass einige Ereignisse und Wendungen fast zu rasant vorangetrieben werden. Dadurch kommt es hin und wieder zu einem Gefühl der Überforderung, da sich die Ereignisse überschlagen, ohne ausreichend Raum für Vertiefung. Einige dramatische Entwicklungen, die normalerweise länger aufgebaut werden, wirken hier beinahe beiläufig.

Fazit:

Trotz dieser kleineren Schwächen bleibt „Elizabeth“ ein faszinierendes Historienepos, das vor allem durch Cate Blanchetts brillante Darstellung glänzt. Der Film bietet spannende Einblicke in die politische Landschaft des 16. Jahrhunderts und zeigt die schwierige Reise einer Frau, die die Krone in einer von Männern dominierten Welt tragen muss. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 13.03.25 um 12:44
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The Duke einmal anders:

Zirkuswelt“ ist für jemanden wie mich, der sich eigentlich nicht für den Zirkus interessiert, überraschend gelungen. Obwohl ich weder Clowns, Tierhumor noch das Trapez wirklich lustig oder aufregend finde, schafft es der Film, mich zu unterhalten. Ein großer Teil dieses Erfolges liegt in der Präsenz von John Wayne, der mit seinem Charisma viele der eher flachen Szenen rettet. Unterstützt wird er dabei von großartigen Schauspielerinnen wie Claudia Cardinale und Rita Hayworth, die dem Film zusätzlicher Charme verleihen.

Ich bin dem Zirkus näher als je zuvor, aber:

Das Szenario im Zirkusmilieu hätte durchaus aufregender sein können, obwohl die Produktion in vielerlei Hinsicht aufwendig und gut umgesetzt wurde. Die Handlung selbst ist nicht besonders innovativ, aber die Schauspieler machen das Beste daraus. Handwerklich ist der Film solide, jedoch trägt vor allem die schauspielerische Leistung dazu bei, dass er als sehenswert gilt. Auch wenn das Gesamtbild nicht allzu viel hergibt, sind es letztlich die Darsteller, die diesen Film zu einem angenehmen Erlebnis machen. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 2
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 2
bewertet am 10.03.25 um 08:48
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Ist das Exodus-Kapitel Epo würdig?:

„Die zehn Gebote“ (1956) ist zweifellos ein Klassiker der Filmgeschichte, der die Geschichte von Moses und dem Exodus aus Ägypten auf eindrucksvolle Weise erzählt. Dennoch muss man sagen, dass die Erzählung dieses biblischen Stoffes mittlerweile auf der Leinwand zu Tode erzählt wurde. Der Film hat, obwohl er zu seiner Zeit sicherlich innovativ war, heute wenig Neues zu bieten. Die Geschichte rund um Moses, die Befreiung der Israeliten und die Übergabe der Zehn Gebote ist mittlerweile so oft erzählt worden, dass sie kaum noch überraschen kann.

Eine religiöse Frage:

Für Fans von Bibelfilmen mag „Die zehn Gebote“ dennoch einen besonderen Reiz haben. Persönlich kann ich allerdings wenig mit diesem Genre anfangen. Die religiösen Erzählungen wirken auf mich oft etwas zu einseitig und dogmatisch, was meinen Filmgenuss trübt.

Solche Stars werden in Hollywood nicht mehr gezüchtet:

Nichtsdestotrot z sind es vor allem die grandiosen Hollywood-Stars wie Charlton Heston als Moses und Yul Brynner als Pharao Ramses, die diesem Film einen gewissen Glanz verleihen. Ihre beeindruckenden Darstellungen und das legendäre Zusammenspiel machen den Film zu einem denkwürdigen Erlebnis. Solche Stars, die mit ihrer Präsenz und ihrem Charisma die Leinwand beherrschen, sind heute in Hollywood nicht mehr zu finden. Sie tragen maßgeblich dazu bei, den Film zu einem Klassiker zu machen, der auch Jahrzehnte später noch in Erinnerung bleibt.

Fazit:

Insgesamt bleibt „Die zehn Gebote“ ein episches Werk, das seine Bedeutung und seinen Einfluss auf die Filmgeschichte nicht verliert. Für jeden, der sich mit religiösen oder historischen Dramen anfreunden kann, ist der Film ein Muss. Für mich persönlich ist er jedoch eher ein weiteres Kapitel in einer viel zu oft erzählten Geschichte. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 2
bewertet am 08.03.25 um 10:53
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Weiß-Grün-Malerei oder doch tiefgründiger als erwartet?:

Wicked“ ist ein Musical, das in vielen Passagen durchaus gut ist, aber gleichzeitig auch Schwächen zeigt, die fast schon so hanebüchen wirken wie ein Disney-Film. Besonders in der Produktion wird sehr darauf geachtet, dass man in jeder Szene einen Schwarzen, einen Asiaten und übergewichtige Menschen hat. Vor allem in den Anfangsszenen fällt dies stark auf. Hätte ja nichts dagegen, wenn man beim Casting wirklich die besten Schauspieler gefunden hätte, die für die Rollen am besten passten, aber das Publikum weiß längst, welche Spielchen Hollywood seit Jahren spielt. Und eigentlich war das gar nicht nötig, denn die Figur der Elphaba, die von Geburt an grün ist und somit anders, ausgegrenzt wird, hätte das Thema der Ausgrenzung auf eine viel tiefgründigere Art behandeln können. Doch im Film wird diese Thematik in eine multikulturelle Gesellschaft eingebaut, in der sich jeder respektiert und alle lieb zueinander sind, im Motto „alle sind gleich“. In dieser Welt von „Wicked“ bekommt man Rassismus zu sehen, was nicht gerade der Sichtweise der Woke- und Cancel-Culture-Supporter entspricht.Vor allem wenn das multikulturelle nicht funktioniert und es eben Rassismus untereinander gibt.

Was der Film seinem Publikum abverlangte:

Ich habe den Film oft mit Spike Lees „Malcolm X“ verglichen. Der Unterschied ist jedoch, dass Spike Lee nie versucht, das Publikum zu bekehren. Er stellt jedem Zuschauer die Frage: „Wie denkst du darüber? Welcher Meinung bist du?“ In „Wicked“ geht es jedoch darum, das Publikum auf Toleranz hinzuweisen und diese zu erzwingen. Obwohl der Film durchaus einige Fettnäpfchen tritt. Zum Beispiel, als Glinda ihren rothaarigen Freund bittet, mit dem schwarzen Mädchen im Rollstuhl auszugehen, anstatt mit ihr, um sie glücklich zu machen – was jedoch keine humanistische Absicht von Glinda war, sondern sie wollte einfach nicht mit rothaarigen Jungen auszugehen, sondern lieber mit einem anderen Junge.

Das menschliche Ego trifft auf Politik:

Glinda wird oft als das schöne, weiße Mädchen ohne IQ dargestellt, das bei der oberen Elite nicht gut ankommt und froh sein muss, überhaupt an der Schule akzeptiert zu werden. Nur durch die Hilfe von Elphaba schafft sie es und bekommt Aufmerksamkeit. Sie ist ein Außenseiter, der einen asiatischen Jungen mit Brille und eine übergewichtige Person als Freunde hat, und durch ihr schönes Aussehen steht Prinz Fiyero auf sie. Die Elite der Politik in Oz scheint auf einem hierarchischen System zu basieren, in dem die Tiere das größte Übel darstellen und durch Propaganda langsam ausgelöscht werden sollen. Das Volk wird instrumentalisiert, um dies zu glauben, ohne dass es wirklich radikalisiert wird. Der Zauberer von Oz ist der Mann, der die Macht hat, vieles zu entscheiden, Propaganda zu führen und Feindbilder zu erschaffen. Doch der Zauberer von Oz kann Rede halten und überzeugen, ist aber in Wirklichkeit nur ein Mann mit Macht und hat nicht einmal das Talent zu zaubern – eine subtile Anspielung auf Donald Trump.

Alter kalter Kaffee:

Der Film erzählt natürlich nichts Neues und bezieht sich wieder auf eine altbekannte Marke. Die Geschichte der bösen Hexe wird erzählt, und das finde ich gut, denn niemand wird einfach so böse geboren. Es sind immer die Umstände, die dazu führen – wie bei Malcolm X, wo es ebenfalls die Umstände waren, die ihn zu seinen extremen Reden führten, obwohl er eigentlich nicht böse war, sondern einfach von denen, die nicht seiner Meinung waren, als solcher gesehen wurde. Auch in „Wicked“ sind die „Bösen“ die Politiker, die Elite, vertreten durch den Zauberer von Oz oder die Schuldirektorin. Die sogenannte böse Hexe setzt sich für das Wohl der Tiere ein, die angeblich ausgemustert werden und immer weniger Rechte bekommen.

Die Minuten ohne Ende:

„Wicked“ wird als Kinderfilm verkauft, ist aber keiner. Man kann kein Kind fast drei Stunden lang diesen Film zumuten. Der „Zauberer von Oz“ hatte damals etwa 90 Minuten, aber heute muss alles übertrieben lang gehen, auch wenn die Filme keine wirkliche Story haben. Ich verstehe Epen wie „Ben Hur“, warum sie länger gehen, aber heutzutage weiß der Mainstream einfach nicht mehr, wie man unterhaltsame Filme für das Blockbuster-Kino macht. Heute würden auch die Ninja-Filme der 80er drei Stunden dauern, oder stellt euch vor, „Karate Tiger“ würde drei Stunden lang gehen? Das wäre absurd! Aber heutzutage werden Filme mit einer Laufzeit von mindestens 140 Minuten gedreht, sogar die banalen „Bond“-Filme dauern mittlerweile so lange.

Fazit:

„Wicked“ ist ein Musical, das schlichtweg sehr schnell vergessen wird, im Gegensatz zum „Zauberer von Oz“. Das Traurige ist noch, dass es einen zweiten Film geben wird, und dieser Film wird auf keine Weise zu einem Abschluss kommen. Auf diese Art kann Hollywood keine Klassiker schaffen, wenn in fast keinem dieser Filme ein Abschluss mehr zu finden ist. Stellt euch vor, „Ben Hur“ oder „Titanic“ hätten keinen Abschluss gefunden, und man müsste ein Jahr warten, um weiterzusehen, was passiert. Das ist ein Trend, der dem Film nichts Gutes tut. „Wicked“ hätte wirklich etwas Großes werden können, wenn es etwas Neues erschaffen hätte und sich nicht an einer altbekannten Marke bedient hätte. Wenn man die ganze Story gesehen hätte und nicht auf zwei oder gar drei Teile gesetzt hätte, wäre der Film wahrscheinlich in zwei Stunden sehr gut erzählt worden und hätte denselben Effekt erzielt. So, wie er jetzt dasteht, ist er einfach zu lang und teilweise auch langweilig. Opulente Bilder und talentierte Darsteller sind nicht zu bestreiten, und ohne Zweifel steckt viel Herz in diesem Projekt. Doch letzten Endes ist der Film nur Durchschnitt und lässt den Zuschauer eher unbefriedigt zurück. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 4
bewertet am 07.03.25 um 09:43
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Der Aufstieg einer X-Men-Legende:

X-Men Origins: Wolverine ist der Versuch, die Herkunftsgeschichte von Logan, besser bekannt als Wolverine, zu erzählen. Was den Film von anderen Superhelden-Streifen unterscheidet, ist der Ansatz, dass Wolverine kein „normaler“ Mensch ist, der plötzlich Superkräfte erhält – er wird vielmehr von Anfang an als Mutant entwickelt. Statt heldenhaften Taten, wie sie oft in Superheldenfilmen zu sehen sind, führt Wolverine hier einen fast schon kriegerischen Kampf gegen andere Mutanten und Söldner, die der menschlichen Seite dienen und dabei die Menschen als Kollateralschaden betrachten.

Auch in den besten Familien kommt es zu Bruderkriegen:

Der Film beginnt mit einer dramatischen Szene aus Logans Kindheit, in der er schon früh mit einem schrecklichen Verlust konfrontiert wird. Danach wächst er zusammen mit seinem Halbbruder Victor, und sie ziehen durch verschiedene Kriege. Dieser Konflikt zwischen den Brüdern bildet später einen zentralen Teil der Geschichte. Die Rache von Victor, der sich Jahre später an Logan rächt, fügt dem Drama noch eine weitere emotionale Ebene hinzu. Aber auch die Liebe kommt nicht zu kurz, denn die Freundin von Logan spielt eine wichtige Rolle – und muss ebenfalls leiden.

Eigentlich spannend, bis er zu Wolverine wird:

Die Entwicklung von Logan zum Wolverine, den wir aus den anderen X-Men-Filmen kennen, wird nachvollziehbar dargestellt. Besonders gefallen hat mir der Moment, in dem Logan als Holzfäller arbeitet, was ihn fast schon wie eine Figur aus einem Clint-Eastwood-Western erscheinen lässt. Dieser ruhige Moment kontrastiert später schön mit der explosionsartigen Action, die im weiteren Verlauf des Films folgt.

Leider nimmt der Film dann die typische Wendung eines Marvel-Superheldenfilms. Trotz des anfangs interessanten Aufbaus wird „X-Men Origins: Wolverine“ zunehmend zu einem Standard-Actionfilm mit all den üblichen Schwächen. Die Action ist zwar härter und intensiver als in anderen Filmen, doch am Ende kommt der Film nicht ohne die üblichen, wiederholten Elemente aus, die in Marvel-Filmen oft als Standard gelten. Was mich besonders gestört hat, war die Kameraführung und die teils nervigen Schnitte. Es gab Momente, in denen die ständigen Wechsel so unruhig und verwirrend waren, dass ich fast überlegt habe, den Film vorzeitig zu beenden.

Wie stemmt Jackman seine Paraderolle?:

Die Schauspieler leisten insgesamt solide Arbeit. Hugh Jackman als Logan/Wolverine ist wie gewohnt gut besetzt und bringt den Charakter trotz der fehlenden emotionalen Tiefe überzeugend rüber. Allerdings gibt es Szenen, in denen er etwas überfordert wirkt, was die ohnehin schon flache Figurenzeichnung verstärkt. Liev Schreiber als Victor (Sabretooth) spielt seine Rolle großartig und bringt den nötigen Bösenbruder-Charme mit. Auch Danny Huston liefert eine tolle Performance ab, während Ryan Reynolds, der hier als Deadpool zu sehen ist, überraschend gut in die Rolle passt – trotz der späteren Umwandlung seiner Figur zu einem weniger ikonischen Charakter.

Action oder Äkschn wie es Schwarzenegger sagen würde:

Die Action im Film ist recht hart und zum Teil gut inszeniert, besonders in den Kämpfen zwischen Wolverine und seinen Gegnern. Der finale Kampf ist jedoch ziemlich übertrieben und erinnert eher an ein Videospiel – die Bewegungen und Effekte wirken oft zu unrealistisch, fast wie in einem Mortal-Kombat-Game.


Was die visuelle Gestaltung betrifft, ist das CGI in Ordnung, aber nicht überwältigend. Es ist zwar vorhanden und oft offensichtlich, aber nicht so stark im Vordergrund, dass es den Film dominiert.

Fazit:

Trotz einiger Schwächen gehört X-Men Origins: Wolverine meiner Meinung nach zu den besseren Marvel-Filmen. Der Film hat zwar seine Mängel, aber der interessante Ansatz und die solide Schauspielerleistung machen ihn durchaus sehenswert. 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 06.03.25 um 18:12

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