Kino & Film in der Krise

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11. September 2013
Nach längerer Pause mal wieder ein Blog von mir,  hier auf dieser Seite. Nicht das ich nix mehr schaue, aber so richtig fehlte mir die Lust. Das hat viele Ursachen und hat auch damit zu tun das hier viel zu viel "geblogged" wird, was mich absolut nicht interessiert und was auch nichts mit dem "Hobby" mehr zu tun hat. An das kann jeder halten wie er möchte. 

Aber zurück zum Thema: Die Diskussion um den letzten Star Trek hat mich über das Kinoformat, Zuschauerzahlen und Finanziellen erfolg sinnieren lassen. Imo steckt das "Kino" aktuell in einer Art Identitätskrise. Die gezeigten Filme werden immer belangloser und ähnlicher. Es wird immer mehr auf Effekte gesetzt. Es gibt inzwischen ganze Filmreihen die nur aus einer aneinanderreihung von Special / CGI Effekten bestehen, die notdürftig von einer Story zu einem FIlm zusammengeschustert sind. Es ist nicht mehr so das die Special / CGI Effekte dazu da sind um die Geschichte besser zu erzählen, nein inzwischen ist es umgekehrt. Die Geschichte ist dazu da umd die Reihenfolge der Special / CGI Effekte zu erklären. Und das mit ziemlichen Erfolg. Und Erfolg lockt Nachahmer an, was dann die Ähnlichkeit vieler Filme erklärt.
Eigentlich kümmert mich der Erfolg eines Films jetzt nicht wirklich, ich such meine Bestätigung nicht darin mit zu beweisen das die Filme die ich "gut" finde auch finanziell für die Macher ein Erfolg sind. Der Erfolg von heute entscheidet aber natürlich darüber was morgen in die Kinos kommt. Und das nimmt dann imo doch langsam bedenkliche Züge an. Reihenweise wird Schrott durch die Kinos geprügelt. Und das mit Erfolg. Die Filme die ein Drehbuch haben, was länger als ein Blattklopapier ist, werden immer weniger (aber es gibt sie noch). Ich habe mit erschrecken festgestellt das doch noch genau 3 Filme dieses Jahr kommen, wo ich bereit bin den Versuch zu wagen sie mir im Kino anzuschauen. "Immerhin" könnte man sagen, aber angesichts der Flut von Filmen ist das eher traurig. 

Ich stell mal eine Provokante These auf: Hollywood laufen die Drehbuchschreiber davon. Alles was Rang und Namen hat schreibt doch für das Fernsehn. Im TV stellt sich das ganze umgekehrt dar, es gibt eine wahre Flut von hervorragenden Serien. (Zumindest in Amiland - hierzulande hat man Harz IV-TV zur allerhöchsten Filmkunst erhoben).
Während sich das Fernsehn nicht scheut Geschichten zu erzählen, die komplexe Handungsstränge über eine ganze Serienstaffel zu erzählen (und es ist nicht so dass das keiner schaut) - möchte man den Kino-Zuschauer scheinbar nicht überfordern. Lieber dreht man Remakes von allem was mal im Kino gelaufen ist. Oder "Prequel" oder "Sequel" zu allem was irgendwann mal ein paar Kröten in die Kassen gespült hat.

Ich bin grossgeworden in einer Zeit wo Kinofilme Geschichten erzählt haben und inhaltsschwache Actionfilme waren die Ausnahme (und dann halt was besonderes).
Ich will es nicht schwarz malen, denn es gibt sie immer noch. Die Filme mit tollen Drehbüchern, guten Schauspielern und wo Special / CGI Effekte dazu eingesetzt werden um das was erzählt werden soll zu unterstreichen. Aber man muss inzwischen schon ein wenig besser aufpassen um sie zu finden.
Mir ist nicht 100% klar wieso das so ist. Ich denke das hat was damit zu tun, das Kino nunmal eine grosse Leinwand hat und Sourround Sound, das hat mal zuhause in aller Regel nicht. Und da die Storys kein Alleinstellungsmerkmal mehr zum Fernsehn sind, setzt man halt auf das, was man auf einem kleinformatigen TV nicht bekommen kann: Krawumm und visuelle Effekte.

"Grosses Kino" ist aber was anderes, zumindest für meinen Geschmack. 

Kommentare

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Die Entwicklung, die Du beschreibst, ist zweifellos spürbar - leider - allerdings, meine ich, dass man dies mit dieser Bestimmtheit so nicht feststellen kann, denn es gibt auch genau die gegenteilige Tendenz.
So nehmen die "kleinen" Filme, die sich abseits des Bombast und des Mainstream bewegen und durchaus den Interlekt anzusprechen geeignet sind, durchaus ebenfalls zu (Gott sei Dank).
Offenbar bildet sich hier eine "Gegenbewegung" zu dem von Dir beschriebenen Problem - und das ist doch ein durchaus erfreulicher Effekt.
Gleichwohl ist, was den Big Budget-Bereich angeht, sicher richtig, dass man hier mehr denn je versucht, auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zu kommen und das diese Produktionen insoweit immer deckungsgleicher werden - eine Tendenz übrigens, die auch für andere Bereiche gilt (man gucke sich nur mal die Charts und die dort vertretenen Songs an).
Es bleibt nur, sich auf die "Gegenbewegung" zu stürzen - und zu hoffen, dass "Underground" nicht plötzlich wieder "Overground" wird :-).
Danke für den Blog!
Cineast aka Filmnerd
11.09.2013 um 09:43
#1

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