Review_Film: Robot & Frank

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12. Oktober 2013
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Vorwort
Hier wird der Film "Robot & Frank" aus dem Jahr 2012 vorgestellt.
Den Film habe ich nur zufällig beim rumstöbern auf lovefilm.de gefunden und habe mir diesen aufs Geratewohl bestellt.
Mein Fazit findet Ihr am Ende des Blogs. 
 
Infos zum Film
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 Deutscher Titel  Robot & Frank
 Originaltitel  Robot & Frank
 QS-Wertung:
Story Bild
3D Ton Extras Kritik
[3/5] TV N.V. TV [N.V.] viel Potential verschenkt
 

Story
Der griesgrämige und an Demenz leidende Frank (Frank Langella) lebt alleine in seinem Haus. Einzig sein Sohn Hunter (James Marsden) besucht ihn regelmäßig. Seine Tochter Madison (Liv Tyler) ist meist irgendwo auf der Welt unterwegs in humanitären Angelegenheiten.
Frank war früher hauptberuflich Einbrecher und hat wegen seiner langen Haftstrafe die Jugendtage seiner
Kinder verpasst. Nun, da sie älter sind, haben sie ein zwiespältiges Verhältnis zu ihm.
Damit dieser nicht so allein ist und ihm jemand im Hause zur Hand geht, kauft ihm Hunter einen Robot (gesprochen von Peter Sarsgaard). Frank ist aber rein gar nicht von diesem Gedanken begeistert, meint er doch, alles gut im Griff zu haben.
Das Einzige, was Frank wirklich mag, ist zur Bücherei zu Spazieren um sich dort Bücher zu leihen und mit der
Bibliothekarin Jennifer (Susan Sarandon) zu sprechen.
Nun soll die
Bibliothek den neuen Gewohnheiten der Bevölkerung angepasst werden, was Frank so gar nicht passen will.
Er beschließt, seinen alten Job wieder aufzunehmen und in die
Bibliothek einzubrechen, um ein sehr altes Buch zu stehlen, um es dann der Bibliothekarin zu schenken.
Dabei soll ihm der Robot behilflich sein...

Quantumstorms Kritik/Gesamteindruck
Die Hoffnung, einen Gesellschaftskritischen Film zu bekommen, hat sich hier nur Teilweise erfüllt. Dabei stellte sich die Grundidee als recht interessant dar. Denn die Frage, in wie fern das Zusammenleben mit Robotern die Gesellschaft ändert, ist in der SciFi Literatur allgegenwärtig.
Wobei dieses Thema vielleicht gar nicht mehr so "SciFi" sein mag, wie manch einer noch glauben mag, denn das human-robotische Zeitalter wird kommen, die Frage ist nur: Wann.
Und damit mein ich nicht die Kameraden, die heute schon unsere Autos zusammenschweißen, die Entwicklung in der Industrie ist schon seit Jahrzehnten da.
Dass viele Wissenschaftler und Ingenieure schon seit langen an dem humanoiden Robot arbeiten, dürfte relativ bekannt sein.
Der Robot Asimo von Honda hat für den Film Robot eindeutig Pate gestanden.
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So werden die ersten Roboter im öffentlichen Leben wohl tatsächlich in Servicebereichen arbeiten. In Altenheimen werden sie schon jetzt eingesetzt, können aber noch keine komplexen Arbeiten ausführen. Sie werden höchstens als halbwegs intelligente "Tablett Transporteure" verwendet. Bis dahin, wie der Film den Robot zeigt, ist es noch ein weiter Weg.
Aber nicht allein das beschäftigt die Wissenschaft. Viel interessanter ist es, den gesellschaftlichen Einfluss zu betrachten. Können Roboter überhaupt Menschen ersetzten? Wird ein Altenheim nicht zu einer Fabrik, wenn Maschinen Menschen pflegen? Kann man menschliche Nähe derart ersetzen?
Oder entfernen wir uns vom Menschsein, wenn wir von Maschinen umgeben sind?
Was aber, wenn Maschinen eines Tages zu einer Art Bewusstsein kommen, das wir sie dem Menschlichen Bewusstsein gleichstellen müssen. Sind wir dann nicht "Sklavenhalter" und müssten den Maschinen menschenähnliche Rechte geben?
Sicherlich sind dies alles Fragen, die der Film weder beantworten kann, noch will. Aber leider schneidet der Film diese Fragen nicht, bzw. nur sehr rudimentär an.
Hin und wieder schimmert mal eine derartige Frage durch, wenn man sich Fragen muss, ob es denn so richtig ist, dass der Sohn dem Vater einen Robot auf das Auge drückt, damit er sich weniger um diesen kümmern muss.
Allerdings zeigt es auch, dass dies manchmal überhaupt eine Option sein kann, z.B. wenn sich die Familie, bzw. die Gesellschaft sich schlicht und ergreifend nicht um die älteren Leute kümmern kann. Das mag, wenn es die letzte Option ist, auch eine Erleichterung für beide Seiten sein.
So ist die Robotik ein zweischneidiges Schwert: Auf der einen Seite ist sie Heilsbringer, auf der anderen Seite kann sie zum
Instrument der Vereinsamung innerhalb einer Gesellschaft führen.
Leider spielen solche Gedanken in dem Film aber nur eine untergeordnete Rolle. Der Film hat damit in meinen Augen recht viel Potential verspielt, da das Thema viel mehr Möglichkeiten vorhält. Aus dem Film wird dann auch eher eine Kriminalgeschichte mit "Buddy"-Theamtik. Hierin verliert sich der Film etwas, weil weder die
Kriminalgeschichte nocht die Robotthematik wirklich tiefsinnig angeschnitten wird.
Von diesem Umstand mal abgesehen ist der "Entwicklungsweg", bzw. die Reaktionen vom Robot auch nicht immer ganz nachzuvollziehen. Aber an dieser Stelle will ich dann auch nicht Zuviel verraten.
Zugutehalten kann man dem Film, dass der Robot keinen "Frankenstein-Komplex" beim Zuschauer hervorruft, da der Robot zu keiner Zeit bedrohlich wirkt.
Kann man das alles beiseite lassen, wird man mit einem Film belohnt, den man sich durchaus anschauen kann, denn auch wenn er (leider) nicht die Fragen behandelt, die ich gerne gesehen hätte, so ist er doch recht charmant geraten.
Die Schauspieler geben sich bei dem Film große Mühe, die Story mit Leben zu füllen. Auch der Robot gehört hier mit hinzu, ist er doch immer höflich und hilfsbereit, wird nie ungeduldig oder stellt sich gar gegen seinen "Meister". D
er Robot, der versucht Frank eine Hilfe zu sein und ihm damit unheimlich auf den Geist geht, ist manchmal lustig, manchmal rührend anzuschauen und wird damit selbst zum Sympathieträger des Filmes.
Auf Bluray werde ich mir ihn aber dennoch nicht holen, da er mir dann doch zu "durchschnittlich" geraten ist. (qs-d)

Auf welchem Heimkino wurde der Film geschaut? Meine Technik
Wie entstehen QuantumStorms Film Reviews? Hier mehr erfahren

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@recently

Wenn ich den Film mit einem Satz beschreiben sollte dann würde ich "Romantische Tragikomödie mit Robot" sagen. Das trifft so ungefähr den Tenor.
Der Film drückt jedoch nicht auf die Tränendrüse, keine Angst ;)

@kai
Stimmt, die Intention des Regisseur ist in etwa so, wie Du vermutest.

@Old Harry
Ja, die ersten "Gehversuche" in Richtung Altenbetreuung werden in Japan bereits mit dieser Technologie unternommen.
QuantumStorm
14.10.2013 um 13:51
#9
Deniz, soll keiner sagen, wir beide sind filmtechnisch nicht auf einer Wellenlänge, denn "Robot & Frank" steht bei mir auf dem Wunschzettel und ist auch schon Bestandteil meiner Preisüberwachung! ;-)

Daher schon mal Danke für Deinen Einblick!

Ich habe seinerzeit einen Trailer zu diesem Film im Kino gesehen und wußte sofort, daß das einer für den guten NX-01 ist - ich steh auf sowas (ich mag den "ähnlich gelagerten" "Der 200-Jahre-Mann" mit Robin Williams auch sehr, selbst wenn die Motivation des Roboters hier eine andere ist geht es darin doch auch um den Anschluß bzw. die Einbeziehung eines Roboters in eine Familie).

Die Beziehung der beiden Hauptdarsteller findet sich meines Erachtens nach bereits im Titel: "Robot & Frank" - fertig, ende, aus. Ich denke, des war von vorneherein nicht die Intention des Regisseurs das "Phänomen" Roboter in der Familie bzw. im sozialen Zusammenspiel mit Menschen zu zeigen und in den Vordergrund zu stellen (also Deinen Anreiz darzustellen, wie dieser Sachverhalt Einfluß auf die verschiedensten Bereiche des täglichen Lebens nimmt), sondern einfach nur das Verhältnis eines älteren, einsamen Menschen zu einer künstlichen Lebensform darzustellen und wie dies "beide" (!?) verändert... Ist aber auch nur ne These.

Nichtdestotrotz (da ist es wieder, dieses Wort!) freue ich mich auf den Film, wenn er den meine Preisgrenze (ich glaube ich hab 8 oder 9 Euro festgelegt) unterschreitet und er dann Bestandteil meiner Sammlung wird.

Danke für´s Review und schöne sonnige Grüße aus dem Westen von HH...

Der Kai ;-)
NX-01
14.10.2013 um 09:55
von NX-01
#8
Aufgrund vieler positiver Stimmen hatte ich den Film auf meiner gedanklichen "to see list" und insoweit immer starkes erwartet, was sich nun ob Deiner wie immer profunden Kritik und der hier zu findenden weiteren Stimmen relativiert - geguckt wird er trotzdem irgendwann - allerdings nicht mehr mit der ausgeprägt positiven Erwartungshaltung.
In jedem Falle: Danke für einen rundum wunderbaren Blog, der sich auch nicht scheut, die Robotikproblematiken, die zukünftig zweifellos akut werden, anzusprechen.
Cineast aka Filmnerd
14.10.2013 um 09:52
#7
Hallo Deniz.

Deine Ausführungen zum Film, sind verhalten.
Aber die erweiternden Besprechungen, geben mir einen Einblick über die Möglichkeiten für den Einsatz von Robotern in unserer Gesellschaft der Zukunft.
Vielen Dank, für diesen/deinen Informativen Blog. old harry
docharry2005
14.10.2013 um 09:41
#6
Hatte ich ganz vergessen den Film! Den muss ich einfach UNBEDINGT noch schauen! Danke für den schönen Blog! GLG von Irmy :-)
Pandora
13.10.2013 um 18:20
#5
Ja, das wäre ein typischer ARTE Film für den Nachmittag, stimmt.

Obwohl der Film relativ gut besetzt ist und vom Independentkino auch relativ weit entfernt ist, hat der Film ehrlicherweise nichts besonderes (Effekte, Story o.ä.), was ihn für den Kauf auf BD prädestiniert (obwohl ich über Bild und Ton hier nichts sagen kann)
QuantumStorm
13.10.2013 um 14:20
#4
Reihe mich da auch gleich in diese Stimmen ein....

Auch ich hatte mir Einiges von diesem Film erwartet...war ganz nett... sehr gute Grundidee, aber daraus darf man auch ruhig noch "Mehr" machen. (wird wohl bald auf ARTE laufen, würde passen!)
Aber ich finde es sehr schön, dass auch mal solche Filme hier angesprochen werden!

Danke Dir!
Kodijak
13.10.2013 um 12:42
#3
Ich mir auch, aber man kann ihn durchaus schauen.
Auf Bluray kommt er für mich deshalb nicht in Frage, weil ich den Film unter "einmal geschaut reicht" einstufe.
QuantumStorm
13.10.2013 um 11:13
#2
Von "Robot & Frank" hätte ich mir mehr erhofft. Ich denke, ich werde ihn aber trotzdem sichten. Danke für die Besprechung.
cpu lord
13.10.2013 um 09:21
#1

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