Blog von meine wenigkeit

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Man kennt das: gerade war man mit Freunden im Kino, geht danach ein Bier trinken und unterhält sich über den gesehenen Film. Es scheint geradezu ein Naturgesetz zu sein, dass früher oder später einer der Anwesenden anmerkt, der Film hätte leider einige Logiklöcher gehabt, die ihm übel aufstoßen. Aber warum ist das eigentlich so?

Bei einigen Filmfans scheint sie schon pathologische Züge anzunehmen, die reflexhafte Suche nach Fehlern und sogenannten Logiklöchern in Filmen. Insbesondere in Filmforen wie diesem hier, wird beinahe täglich in dem ein oder anderen Thread auf mangelnde Logik in jüngst gesehenen Filmen hingewiesen. Mal davon abgesehen dass diese Kritik oft einfach nur nervt und irgendwie streberhaft wirkt, stellt sich mir dabei zunehmend die Frage, woher dieser Reflex eigentlich kommt.

Natürlich machen Regisseure und Drehbuchautoren Fehler, das ist normal und nur menschlich. Dennoch glaube ich, dass die Zahl der gravierenden Fehler sich in erstaunlich engen Grenzen hält. Schuld an der häufigen Kritik an der Logik von Filmen sind meines Erachtens nach vielmehr die verkrampften Zuschauer. Ich glaube, vielen fällt es zunehmend schwer, sich fallen zu lassen, sich gedanklich in die Welt zu begeben, in der der Film spielt. In der Folge werden Science Fiction-, Horror-, Fantasyfilme an Maßstäben gemessen, die ihnen nicht gerecht werden und an denen sich die Filmemacher selbst auch nicht orientieren. Die Gesetze der Physik sind mir genauso egal, wie den Superhelden die sie regelmäßig brechen und mich damit prächtig unterhalten. Warum muss es dabei trotzdem immer einen Klugscheißer geben, der beharrlich daraufhin weist, dass das ja eigentlich gar nicht ginge?

Noch schlimmer als jene, denen die Gesetze der Naturwissenschaften im Film offenbar wichtiger sind als gute Unterhaltung sind jedoch Typen, die offenbar die Aufmerksamkeitspanne einer Eintagsfliege haben und eindeutige Erklärungen nicht bemerken, nur um anschließend zu dozieren, der Regisseur hätte da zwar insgesamt eine solide Arbeit abgeliefert, an dieser einen Stelle aber... Was soll das? Wollen sich die Leute damit selbst irgendwas beweisen? Wollen sie vor anderen intellektuell wirken? Geht es vielleicht um das Gefühl einer wie auch immer gearteten Überlegenheit? Und vor allem: Merken diese Typen eigentlich, wie sehr sie damit nerven?

Schluss damit! Ich fordere hiermit die endgültige Verbannung des Wortes 'Logikfehler' aus dem Wortschatz der Filmfans dieser Welt. Lassen wir doch Logik und Realismus einfach mal außen vor und uns schlicht 90 Minuten gut unterhalten wenn wir einen Film sehen. Schluss mit dem ewigen zu Tode analysieren von Filmen! Es ist mir egal, wie Bruce Wayne in wenigen Minuten aus einem Verlies am Ende der Welt zurück nach Gotham kommt. Es interessiert mich nicht, ob der Sturz des Agenten aus dem Flugzeug viel zu lange dauert und er in der Realität niemals die Möglichkeit hätte, seinen Rettungsplan umzusetzen. Und wenn da jetzt ein Panzer an einem Fallschirm aus einem Flugzeug geworfen wird und seine Ziele dabei noch immer punktgenau trifft, dann ist das zwar Blödsinn, aber es ist verdammt unterhaltsamer Blödsinn und damit manchmal genau das, was ich sehen will.

Scheiß auf Logik und Realismus!

Wer kennt das nicht? - Direkt nach dem Aufstehen, oft noch vor dem Frühstück wird erst mal das Email-Postfach kontrolliert. Hat man sein Handy nicht griffbereit fühlt man sich oft unvollständig. Wie abhängig sind wir eigentlich von den neuen Medien?

Zugegeben, ich wollte diesen Beitrag schon seit längerer Zeit schreiben und inzwischen sind die zwei Bücher die ich hier vorstellen möchte nicht mehr ganz taufrisch. Gerade in der letzten Zeit bemerke ich bei mir aber immer wieder Symptome wie sie in den Büchern beschrieben werden. Aber der Reihe nach.

Es war das erste Halbjahr 2010, als zwei Journalisten sich unabhängig voneinander einem Selbstversuch unterzogen. Die Frage die sie sich stellten war, ob es in unserer zeit möglich ist, vollkommen ohne Internet, Handy, Blackberry, Tablet, usw. auszukommen. Die Frage scheint zunächst einfach zu beantworten: Na klar kann man das, doch warum sollte man? Schließlich erleichtern einem diese technischen Errungenschaften das Leben doch ungemein. Dass dies keineswegs so selbstverständlich ist, zeigte sich jedoch schnell.

Zunächst wäre da der freischaffende Journalist Christoph Koch, der unter anderem in der Zeit, der SZ, Neon, Spiegel Online veröffentlicht.  Für sein Buch „Ich bin dann mal offline“ beschloss er für einen Monat ohne Facebook, Handy und Co auszukommen und seine Erlebnisse im Tagebuchstil zu dokumentieren. Was zunächst recht langweilig klingt, wurde tatsächlich eines der unterhaltsamsten Sachbücher, das ich im letzten Jahr gelesen habe (und das waren so einige...). Die Erkenntnisse die Koch gezogen hat, lassen einige interessante Rückschlüsse auf unsere gegenwärtige Gesellschaft und das Sozialverhalten der Menschen im Allgemeinen zu. Wer hat es noch nicht erlebt, dass eine getroffene Verabredung kurzfristig per SMS abgesagt oder verschoben wurde? - Ohne Handy wäre dies in dieser Form sicherlich nicht möglich geworden, ohne in seinem Bekanntenkreis als unhöflich und unzuverlässig gebranntmarkt zu sein. Heutzutage ist ein solches verhalten jedoch an der Tagesordnung.

Noch ambitionierter als Koch ging der Redakteur der Süddeutschen Zeitung Alex Rühle für sein Buch „Ohne Netz“ vor. Seine Sucht nach Kommunikationsmitteln ging zuvor soweit, dass er sein Blackberry im Schuhschrank versteckt hat, um heimlich auch während des Abendessens mit der Familie seine Mails checken zu können. Seine Offline-Zeit empfand er schließlich wie eine Zeitreise. Statt eine Information für einen Artikel zu googlen, musste er nun umfangreiche Recherchen in der Bibliothek anstellen. Für kurze Anrufe in der Redaktion musste er sich nun auf die schwierige Suche nach Telefonzellen machen.

Erstaunlich ist, dass beide Autoren die gleichen Erfahrungen gemacht haben. Sei es das „Phantomvibrieren“ in der leeren Hosentasche oder die bittere Erkenntnis, dass vermeintliche Freundschaften schnell einschlafen können, wenn man nicht zumindest virtuell präsent ist. Genau diese Erfahrung kam mir beim Lesen erschreckend bekannt vor. Ich erinnere mich noch, als vor einigen Jahren dieser unsägliche Facebook-Hype ausgebrochen ist. Während man zuvor beinahe jede Woche mündlich, per Telefon oder SMS zu Partys eingeladen wurde, wurden solche Einladung sukzessive nur noch via Facebook ausgesprochen. Wer dort nicht präsent war, blieb einfach außen vor. Ein anderes Beispiel:  In unserer Unibibliothek ist vor einiger Zeit das Internet ausgefallen. Während es sich im normalen Arbeitsalltag normalisiert hat, nach Büchern über den Onlinekatalog zu suchen, war man nun plötzlich auf den guten alten Zettelkatalog angewiesen. Erstaunlich viele Leute waren damit vollkommen überfordert.

Für mich hat das Lesen dieser Bücher zu der Erkenntnis geführt, dass ich  in meinem Alltag den neuen Medien einen viel zu großen Raum gegeben habe. Ich habe versucht, das Ganze etwas einzuschränken, die Mails nur noch drei mal am Tag zu kontrollieren, das Handy auch mal auszuschalten und Facebook kann natürlich nützlich sein. Täglich muss man es aber auch nicht bemühen. In letzter Zeit merke ich jedoch, wie ich zunehmend in alte Muster zurückfalle. Wie ist das bei Euch? Haltet ihr Leben ohne diesen Kram heute noch für möglich?

Bilder: (c) amazon.de

Seit 2003 ist digitales Fernsehen in Deutschland per Antenne zu empfangen. So richtig durchgesetzt hat sich der Standard bis heute nicht. Die Probleme sind dabei hausgemacht.



Gerade einmal durchschnittlich 10% der Haushalte in Deutschland nutzen das digitale Antennenfernsehen. Lediglich eine statistische Größe, die in der Realität weit abweicht. So liegt die Akzeptanz in den neuen Ländern außerhalb der Ballungsräume Berlin und Leipzig zwischen 3-4%, in den Ballungsräumen Westdeutschlands erreicht das „Überallfernsehen“ dagegen zweistellige Werte, in der Spitze bis 18%. Ein Kausalschluss zum Angebot an empfangbaren Programmen liegt dabei nahe.

RTL-Gruppe: „Nicht mit uns.“

So stoppten die beiden großen privaten Sendergruppen in Deutschland, RTL und ProsiebenSat1, die Verbreitung ihrer Programme in den seit 2005 neu-erschlossenen Gebieten. Ausnahmen bilden lediglich Leipzig, Stuttgart und Hamburg, wo auch nach 2005 noch private Kanäle on Air gingen. Das Ergebnis ist eine Zweiteilung des Landes: Programmvielfalt in den Ballungsräumen, relative Monotonie und Langeweile in der Fläche.
Grund dafür ist, wie sollte es auch anders sein, das liebe Geld. Während die Landesmedienanstalten die Neuversorgung mit Programmen zum Start noch finanziell unterstützten, mussten diese Zahlungen nach einer Klage der Kabelnetzbetreiber 2007 eingestellt werden. Die Privaten reagierten mit einem Stopp der Verbreitung.

Halbherzigkeit bei ARD/ZDF

Man sollte meinen, die Öffentlich-Rechtlichen könnten diese Lücke für sich nutzen. Doch weit gefehlt: Auch hier fehlen offenbar die Ambitionen den neuen TV-Standard zu unterstützen. Regional unterschiedlich gibt es in diesem Bereich neben den beiden Muttersendern nur eine kleine Auswahl ihrer Digitalprogramme. Daneben eine Hand voll Dritten, sowie die Spartenkanäle Phoenix, 3Sat und Kika. Es stellt sich Frage, weshalb man das Format nicht nutzt um seine Ditalkanäle einer größeren Öffentlichkeit zu nutzen. Warum muss sich etwa der mit viel Getöse (und einer Menge Geld) gestartete Sender ZDFNeo hier in Thüringen einen Kanal mit dem KiKa teilen? - Am Programm kann es nicht liegen, das muss sich nicht verstecken. Warum kann man den hauseigenen Nachrichtenkanal EinsExtra gar nicht empfangen?
Auf Anfragen bei den Sendern mit einem Standardtext geantwortet: Aus technischen Gründen würden derzeit nicht genügend freie Sendeplätze zur Verfügung stehen. Weshalb nun aber in manchen Ballungsräumen 16 oder mehr Programmplätze drin sind, in dünner besiedelten Gegenden  jedoch nur zwölf erschließt sich mir nicht.

HDTV? - Warum denn...

Nun will ich nicht meckern. Ich vermisse nichts, fühle mich durch die vorhandenen Programme durchaus gut versorgt, doch wundert man sich schon, wenn man sieht dass die Sportschau eigentlich in HD ausgestrahlt wird, man selbst aber einem unscharfen, krieseligen Bild Vorlieb nehmen muss. ARD, ZDF, Arte, sowie der für Filmfreunde sehr interessante Kanal EinsFestival strahlen ihr Programm über Kabel und Satellit in HD aus, über DVB-T jedoch nur im herkömmlichen Format. Grund dafür ist erneut das Fehlen von Kanälen. Heisst es. Natürlich haben HD-Programme eine höhere Bandbreite als herkömmliche Programme. Um diese übertragen zu können müssten deshalb mehrere Kanäle gebündelt werden, womit der Platz eng würde. Erneut stellt sich aber die Frage, wo sie denn geblieben sind, die Kanäle. Unsere europäischen Nachbarn sind uns da weit voraus. In Skandinavien und England ist HDTV per Antenne nichts Ungewöhnliches. Bis es bei uns soweit ist, wird es wohl noch ewig dauern.

Fazit
Das Antennenfernsehen hat bis heute bei Weitem nicht den Verbreitungsgrad erreicht, der bei seiner Einführung angestrebt wurde. Die Gründe dafür liegen letztlich in seiner mangelnden Attraktivität. Und genau hier beißt sich die Katze in den Schwanz: DVB-T wird in Deutschland nicht der Durchbruch gelingen, solange die Betreiber keine Wagnisse eingehen. Wenn Investitionen wegen des geringen Verbreitungsgrades gescheut werden, wird sich dieser nicht erhöhen. Und wenn sich der Verbreitungsgrad nicht erhöht, werden auch keine Bestrebungen eingeleitet, Vielfalt und technik auf den aktuellen Stand zu bringen. Ein wahrer Teufelskreis.
Dem Gesetz der Serie folgend, dürfte Woody Allens neuer Film eher Durchschnittskost sein. Selten schaffte es der Altmeister schließlich in den letzten Jahren zwei gute Filme hintereinander zu drehen. Doch Überraschung: der Nachfolger von 'Midnight in Paris' weiß durchaus zu gefallen.

Nun also Rom. Nach London, Barcelona und Paris muss nun also Italiens Hauptstadt als Kulisse für Woody Allen herhalten. Das Genre 'leichte Sommerkomödie' seiner teils sehr erfolgreichen Vorgänger  behält Allen bei, wählt für seinen Romfilm jedoch die Episodenform um seine Geschichte(n) zu erzählen. Im Mittelpunkt stehen dabei weniger seine Protagonisten, als viel mehr die Stadt selbst, die hier zum heimlichen Hauptdarsteller avanciert. Und so ist es tatsächlich schwierig, 'to Rome with Love' inhaltlich zusammenzufassen. Zu (allentypisch) skurill sind seine Figuren, zu diffus die einzelnen Handlungsstränge.



Und doch gelingt es dem Film, den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Ausschlaggebend ist dafür sicher, dass man sich mit sämtlichen Figuren und ihrem Umfeld sofort vertraut fühlt, fügen sie sich doch nahtlos in den Allenkosmos ein. Da wäre zum Beispiel die pseudo-intellektuelle Schauspielrin Monica, gespielt von der bezaubernden Ellen Page, die den naiven Architekturstudenten Jack (Jesse Eisenberg) um den Finger wickelt. Und das obwohl dieser mit dem scheinbar allwissenden Beobachter John (Alec Baldwin) einen konsequenten Mahner und Warner an seiner Seite, oder besser: in seinem Kopf hat.

In einer zweiten Geschichte lernen wir einen Bestattungsunternehmer (Robert Benigni) kennen, der unter der Dusche zum Startenor avanciert, auf der Bühne jedoch kaum einen Ton trifft und damit die Kreativität des erfolglosen („Er war seiner Zeit stets voraus.“) pensionierten Opernregisseur Jerry (Woody Allen persönlich) heraus fordert. Dann ist da noch der Büroangestellte Leopoldo, dem auf dem Weg zur Arbeit urplötzlich einer Heerschar von Journalisten auflauert, der ohne etwas dafür getan zu haben von Fans um Autogramme gebeten wird, dem Models um den Hals fallen und dessen Ruhm genauso schnell verblasst wie er kam.  Und schließlich Penelope Cruz, als leichtes Mädchen das nach einer Verwechslung die brave Verlobte einen kleinstädtischen Nachwuchsmanager geben muss.



Zusammenhang zwischen diesen Episoden? Fehlanzeige. Und dennoch verlässt man den Kinosaal mit einem breiten Grinsen und dem guten Gefühl, mal wieder einen typischen Allen gesehen zu haben. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Altmeister erstmals seit Scoop (2006) wieder selbst vor die Kamera tritt und mit einigen bissigen Gags an seine  großen Zeiten erinnert.

Nein, 'to Rome with Love' erreicht zu keinem Zeitpunkt die Klasse von 'Midnight in Paris'. Dennoch gehört der Film zweifellos zu den besseren Allen-Filmen der letzten Jahre.

PS Ja, es ist mir tatsächlich gelungen, diesen Text ohne die Floskel von den vielen Wegen nach Rom, zu schreiben...

Bilder (c) http://http://www.toromewithlove.de/

Nach meinem letzten Comic-Blog sind einige Fragen aufgetreten. Hier möchte ich versuchen einige davon zu beantworten und für etwas Durchblick bei den 52 neuen Serien zu sorgen.

Die 52 neuen Serien gliedern sich in sieben Blöcke, die sich jeweils um einzelne Figuren oder Sub-Genres drehen. Inwiefern diese im Nachhinein auch inhaltlich zueinander gehören, ist bislang unklar. Nach bisherigen Informationen soll jede Serie für sich stehen, bei den Blöcken die sich um einzelne Figuren drehen (Batman; Superman; Green Lantern) halte ich Serien-übergreifende Geschichten und Querverweise mittelfristig jedoch nicht für unwahrscheinlich. Im Folgenden werde ich das Programm in seinen Grundzügen grob besprechen.

Superman

    
Action Comics #1            Superman #1                  Superboy #1
  

Supergirl #1

Der Superman-Block umfasst vier Serien, von denen sich zwei mit dem Stählernen selbst befassen, während zwei weitere die Spin-Offs Supergirl und Superboy zum Inhalt haben. In diesem Block findet sich denn auch direkt der erste Flagship-Title des Verlags, „Action Comics“. Dieses Heft beleuchtet die ersten Schritte des Man of Steel. Die Serie spielt zunächst fünf Jahre in der Vergangenheit, Superman ist erst Anfang 20, bei weitem noch nicht so mächtig wie man ihn bislang kannte und sammelt hier nun seine ersten Erfahrungen als Superheld. Dabei wird er von den Menschen keineswegs wohlwollend aufgenommen. Insbesondere auf diese Serie bin ich sehr gespannt. Nicht zuletzt wegen des grandiosen Kreativteams aus Grant Morrison, Rags Morales und Rick Bryant ist das ein absoluter Mus-Have-Titel!

Der zweite wichtige Titel in diesem Block ist „Superman“. Die Story spielt in der Gegenwart undbeschreibt somit die Abenteuer des erwachsenen Supes. Neben dem Kostüm gibt es hier jedoch einige Änderungen im Vergleich zum bisherigen Status Quo. So ist Clark Kent wieder Junggeselle, die Hochzeit Lois Lane hat nie stattgefunden. Außerdem sind Jonathan und Martha Kent tot. Welche weiteren Änderungen es gibt, wird sich zeigen. Sonderlich viel ist hier noch nicht bekannt.


Batman

     
Batman #1                       Detective Comics #1      Batman: The Dark Knight #1


 
Batman and Robin #1
Der Batman-Block ist mit seinen elf Titeln ausgesprochen umfangreich, was beim Blick auf die Verkaufszahlen der letzten Jahre nicht sonderlich verwundert. So waren die Batman-Serien neben denen aus dem Green Lantern-Umfeld diejenigen, die sich konstant gut bis sehr gut verkauft haben. Was das neue Line-Up angeht, bin jedoch zum teil etwas skeptisch. Insgesamt sieben (!) Serien drehen sich um zum Teil doch recht obskure Spin Offs. Ob sich tatsächlich alles am Markt bewähren kann, ist doch eher unwahrscheinlich. Bei guter Qualität bin ich aber natürlich der letzte, der über  die hohe Zahl der Serien meckern wird.

Im Zentrum stehen hier aber selbstverständlich die vier Serien, die den dunklen Ritter als Titelhelden haben. Das wären „Detective Comics“, „Batman“, „Batman und Robin“ und „Batman: The Dark Knight“. Interessant wird bei all diesen  Serien, wie weit reichend der Neustart hier ausfallen wird. Dem Vernehmen nach sollen zentrale Batmangeschichten wie etwa „A Killing Joke“ auch weiterhin  Teil der Kontinuität sein. Wie „Superman“, spielen auch die Batmanserien in der Gegenwart. Batman ist ebenfalls seit etwa fünf Jahren im Dienst. Was in diesem Zeitraum passiert ist, wird vermutlich über Rückblenden erzählt. So erfahren wir dann vermutlich auch, welche alten Batmanstorys weiterhin Bestand haben. Highlight verspricht die Serie „Batman“ zu werden, die mit dem herausragenden Kreativteam Scott Snyder, Greg Capulla und Jonatham Glapion aufwartet.

     
Batwing #1                      Batwoman #1                 Batgirl #1


     
Nightwing #1                   Catwoman #1                 Birds of Prey #1



Red Hood & The Outlaws #1

Daneben gibt es dann wie gesagt sieben Spin Offs. Darunter finden sich einerseits etablierte Serien wie „Nightwing“ und „Birds of Prey“, auf der anderen aber auch die Serie „Batwing“, die die Geschichten eines schwarzen Fledermausmannes erzählt, der in Afrika für Recht und Ordnung sorgt. Sicher eine interessante Idee, ob sich das tatsächlich durchsetzen wird, zeigt dann die Zukunft.

Green Lantern

     
Green Lantern #1         Green Lantern Corpse #1 New Guardians #1

Red Lanterns #1


Der dritte Block hat das große, weite Green Lantern-Universum zum Thema. Zentral hier selbstverständlich der Titel „Green Lantern“ in dem (Überraschung!) Hal Jordan zu Beginn seinen Ring an Sinestro abtreten muss. Verspricht spannend zu werden. Da die Serie auch weiterhin von Geoff Johns geschrieben wird, ist auch hier Qualität zu erwarten. Mein Most-Wanted-Titel hier ist jedoch “New Guardians“. Darin formiert sich ein Team, bestehend aus Ringträgern des gesamten emotionalen Spektrums und die 90er Jahre-Lantern Kyle Raynor. Daneben erhält das „Green Lantern Corpse“ eine Neuauflage und das Spin Off „Red Lanterns“ bekommt ebenfalls eine eigene Reihe.

Justice League


     
Justice League #1           Justice League Int. #1    Aquaman #1

     
Wonder Woman #1          The Flash #1                  Captain Atom #1


     
The Fury of Firestorm #1 Green Arrow #1           The Savage Hawkman #1

    
Mister Terrific #1           DC Universe Presents #1


Der heterogenste Block im klassischen Heldensegment ist schließlich Justice League. Neben dem Flagship-Title um die Gerechtigkeitsliga finden  sich hier die Reihen um die vielen anderen großen Helden, die DC zu bieten hat: Flash, Wonder Woman, Aquaman und Green Arrow. Daneben finden sich hier auch  andere iguren, die eher in der dritten Reihe stehen. Interessant dürfte aber die Reihe „DC Universe Presents“ werden. In dieser Serie sollen in kurzen Miniserien von vier bis sechs Ausgaben  Figuren vorgestellt, bzw. getestet werden, die es bislang nicht zu eigenen Reihen geschafft haben. Den Anfang macht dabei Deadman. Dieser soll im Übrigen in naher Zukunft eine eigene TV-Show bekommen. Dass er hier nun der erste Held in dieser Spotlight-Reihe wird, ist insofern sicher kein Zufall.

Die Serie „Justice League“ soll die Fundamente des neuen DC.Universums abstecken. In der ersten Storyline wird in Rückblenden auf die Anfangstage der Helden erzählt, wie Batman das Team einst zusammengestellt hat. An diese Serie hat man mit Geoff Johns den derzeit wohl besten Autor gesetzt, den DC zu bieten hat. Da dieser aber zugleich auch noch „Green Lantern“ und „Aquaman“ schreibt und kürzlich zum Chief Creative Officer bei DC befördert wurde, mache ich mir etwas Sorgen, dass der Gute sich vielleicht etwas zu viel zumutet. Apropos „Aquaman“: Mit Johns und Ivan Reis arbeiten hier zwei alte Bekannte zusammen, die bereits bei „Green Lantern“ hervorragend harmoniert haben. Auch diese Reihe sollte man im Auge behalten!

The Dark

     
Justice League Dark #1 Swamp Thing #1             Animal Man #1

     
Frankenstein: Agent        I, Vampire #1                  Resurrection Man #1
of S.H.A.D.E. #1


Demon Knights #1



Mit  „The Dark“ verlassen wir das klassische Superheldensegment und nähern uns Titeln, die sich eher an der Grenzlinie von Horror, Mystery und Superhelden bewegen. Hier finden sich auch einige Figuren wider, die man bislang eher vom Label Vertigo kannte. So gibt es hier etwa John Constantine und Swamp Thing. Verspicht interessant zu werden, werde hier einige Titel im Auge behalten, auch wenn ich daraus bislang nicht bonniert habe.

The Edge

     
Stormwatch #1               Voodoo #1                       Grifter #1

     
Deathstroke #1               Suicide Squad #1           O.M.A.C. #1

     
Blackhawks #1               Men of War #1                All-Star Western #1


Hier finden sich Figuren des Labels Wildstorm wider, das einst zu Image Comics gehörte, dann jedoch von DC gekauft wurde. Titel wie „Stormwatch“, „Grifter“ oder „Voodoo“ werden hier nun ins reguläre DC-Universum überführt. Interessant: Mit dem Martian Manhunter findet sich ein klassischer  DC-Charakter in der ehemaligen Wildstorm-Serie „Stormwatch“ wider. Außerdem öffnet man sich mit „Allstar Western“ auch einem völlig anderem Genre.

Young Justice


     
Teen Titans #1                Static Shock #1              Hawk & Dove #1

     
Blue Beetle #1                Legion of Super Heroes #1 Legion Lost #1


Mit Young Justice sind wir dann wieder im klassischen DC-Bereich angekommen. Hier finden sich vor allem die Nachwuchshelden wieder. Die „Teen Titans“ und die Legion der Superhelden dürften bekannt sein. Im Auge behalten werde ich hier auf jeden Fall auch „Blue Beetle“. Wirklich Großartiges erwarte ich in diesem Block aber ehrlich gesagt nicht.

Soviel zu der Titelübersicht, wie sie sich bislang gestaltet. In den nächsten Tagen werde ich noch einen zweiten Nachtrag-Blog schreiben, der dann neue Infos enthält, die geradezu fließbandartig über uns hereinbrechen. Aber es ist ja auch nicht mehr lange, bis die ersten neuen Titel erscheinen. Auf die ersten Reviews darf man gespannt sein.

Alle Grafiken (c) the Source (http://dcu.blog.dccomics.com)

Gerade gesehen: Hell

2. Oktober 2011
Tim Fehlbaum hat, so viel kann man wohl jetzt schon sagen, einen der absoluten Überraschungsfilme dieses Kinojahres  vorgelegt. Hell spielt mit Genres die bislang fest in amerikanischer Hand geglaubt wurden. Und es ist ein Spaß, ihm dabei zuzusehen. Achtung, dieser Beitrag enthält Spoiler!

Der Film beginnt völlig unvermittelt. Eine Frau, ein Mann, ein junges Mädchen in einem abgedunkelten Auto. Noch ist alles in Ordnung, Benzin im Tank, Wasser und Lebensmittel im Kofferraum, doch liegt eine unbehagliche Stimmung im Raum. Die Gruppe ist auf dem Weg in die Berge, dort, so vermuten sie, gibt Wasser und damit Leben. Das Unbehagen steigert sich in der nächsten Einstellung. Der staubige Volvo wird auf einer verlassenen Autobahn gezeigt, die eine karge, mit Tierkadavern übersäte Landschaft durchquert. Das Bild wird an dieser Stelle so gnadenlos überbelichtet, dass der Kinozuschauer unweigerlich die Augen zu kneifen muss.



Die Geschichte beginnt an einer verwüsteten Tankstelle. Während Phillip (Lars Eidinger) nach Benzin sucht, sehen sich Marie (Hannah Herzsprung) und ihre kleine Schwester Leonie(Lisa Vicari) im Inneren um. Marie entdeckt ein Nachtlager, die Stimmung nimmt sofort bedrohliche Züge. Als der zwielichtige Tom (Stipe Erceg) erscheint um die unfreiwillige Reisegruppe zu erpressen offenbart sich die eigentliche Problematik des Films. Der ärgste Feind ist nicht die brennende Sonne sondern der Mensch selbst. Nach dem Zusammenbruch sämtlicher gesellschaftlicher Strukturen ist (in den Worten des Philosophen Thomas Hobbes) der Mensch dem Menschen Wolf, es herrscht das Recht des Stärkeren. Tom schließt sich der Zweckgemeinschaft an, wird sich im weiteren Verlauf der Handlung als wichtiger Verbündeter erweisen.

Am  Rande der Berge angekommen geraten sie in einen Hinterhalt, werden mit einer neuen Gefahr konfrontiert: Eine Sippe von Einheimischen macht Jagd auf vorbei Reisende, verschleppt diese auf ihren Hof. Der Film erlebt hier einen radikalen Bruch. Vom Endzeitfilm wechselt er das Genre hin zum Kannibalenschocker. Fehlbaums cineastische Vorbilder, eindeutig in den 70er und 80er Jahren verortet, sind Filme wie „Mad Max“ oder „the Hills have Eyes“. Gekonnt spielt er mit deren Motiven, deren Look, ohne dabei aber in Klischees zu verfallen oder sich deren exploitativen Charakter zu eigen zu machen. Mit den Genres wechselt zur Mitte des Films auch dessen Farbe. Hat Fehlbaum zunächst mt starken Überbelichtungen gearbeitet, so dominieren in der zweiten Hälfte des Films die dunklen Töne. Mit dem Ausbruch aus dem Verlies der Bauern kehrt dann das Licht auf die Leinwand zurück. Inszenatorisch großartig!



Im Zentrum von „Hell“ stehen drei starke Frauenfiguren. Da ist zunächst die  Protagonistin Marie deren Gefährte Phillip sich schnell als Hasenfuß erweist. Nachdem der übermütige Tom beim Versuch scheitert, Leonie aus den Fängen der Kannibalen zu befreien  ist sie völlig auf sich allein gestellt. Sie meistert die Aufgabe. Dann ist da die Mutter der Kannibalenfamilie, grandios gespielt von Angela Winkler. Das Kalkül und die Berechnung im Vorgehen dieser Frau, die einzig das Überleben ihrer Familie im Sinn hat, dafür aber offenbar bereit ist, alles zu tun, sind schlicht erschreckend. Und schließlich ist da Leonie die von der jungen Lisa Vicari so überzeugend gespielt wird, wie man es (so ehrlich muss man sein) in Deutschland nur selten von NachwuchsdarstellerInnen sieht.

„Hell“ beginnt unvermittelt, ohne großartige Exposition. Warum die Situation ist wie sie ist, bleibt im Dunklen, lediglich das Titelblatt einer Tageszeitung deutet auf Sonnenstürme als Ursache der Katastrophe hin. Genauso unvermittelt wie er beginnt, endet der Film auch. Marie, Leonie und Tom sammeln Wasser an einer Felswand. Am Himmel sind Vögel zu sehen. Es gibt also noch Hoffnung.


Bilder: (c) ww.hell-derfilm.de
In diesen Tagen ist es wirklich geil, ein Nerd zu sein. Während heute in den USA das neue Zeitalter der Superhelden anbricht, überschlagen sich die Nachrichten und geben den Fanboys Futter. Wie versprochen: Hier nun die letzten Infos zum Relaunch.

Eines muss man DC Comics ja lassen. Die Marketingkampagne hat voll eingeschlagen, auch bei mir (dem ein oder anderen dürfte es aufgefallen sein). In DCs Hausblog the Source wurden in den letzten Tagen beinahe stündlich neue Eintragungen vorgenommen, im TV liefen die Werbespots und nahezu jede relevante Zeitung hat über mehrere Seiten berichtet. Man kann zusammenfassen: Der Relaunch ist in aller Munde.



Hype! Hype! Hype!
Wie nervös  man im Hause DC Comics gerade ist, zeigt folgende Anekdote, die Autor Geoff Johns gestern gepostet hat: Beim Check-In vor seinem Flug nach New York war er so durcheinander, dass er sein Gepäck aufgegeben  hat, obwohl dies als Handgepäck durchgegangen wäre. In NY eingetroffen, ist natürlich sein Koffer verschollen. Panik bricht aus. Auf seinem Laptop liegt schließlich das Script für den zweiten Storyarc seiner Justice League-Serie. Tiefes Durchatmen, dann Erleichterung. Der Laptop ist Im Rucksack, der auf seinem Rücken. Alles wird gut.

In New York hatte Johns einen wichtigen Termin. Um Mitternacht öffnete heute schlie8lich ein großer Comicshop am Broadway (über 50 andere taten es ihm gleich) um das erste Heft der neuen Justice League an die Leser zu bringen. Dort müssen Zustände geherrscht haben, wie man sie in Deutschland lediglich bei der Veröffentlichung eines neuen Harry Potter-Bandes kennt. Die Bilder auf DCs Facebook-Seite sprechen Bände.

Inhaltliche Weichenstellungen

Einen echten Scoop landete dieser Tage die New York ost als sie die ersten sechs Seiten der neuen Batgirlserie veröffentlichte. Während ich im letzten Blog noch spekuliert habe, dass alte Storys, die weiter zur Kontinuität gehören sicher per Rückblenden eingebunden werden, sehen wir hier nun dass man es im Falle von ‚a killing Joke‘ tatsächlich genau so löst...aber wie auch sonst. Wer die Serie noch lesen möchte und sich nicht die Spannung verderben will, sollte folgenden Link geflissentlich meiden.

Das Fanboyherz geht sicher nicht nur mir auf, wenn er Zeichnungen wie die folgende sieht, die sicherlich bald in die Geschichte des Superheldengenres eingeht. Ladys an Gentlemen, Sie sehen hier das erste Aufeinandertreffen von Superman und Batman in Justice League #1.


Quelle the Source (http://dcu.blog.dccomics.com/)


Bei der Übersicht über die neuen Serien die ich im letzten Blog vorgestellt habe, hat manch einer sicher einige alte Bekannte vermisst: Die Justice Society of America hat bislang keine neue Serie erhalten. Dies wird sich zeitnah wohl auch ändern, könnte aber zu leichten Problemen führen. Zum Hintergrund: Die alte Justice Society versammelte die alte Garde der Superhelden. Jene die in den Vierziger Jahren des 20. Jahrhundert den GIs im Krieg den Rücken gestärkt haben. Das dies zu Problemen mit der neuen Kontinuität im DC-Universum führt, dürfte jedem klar sein, der meine letzten Blogs gelesen hat. Superhelden gib es demnach erst seit wenigen Jahren, deutlich nach 9/11 auf der Erde. Wie kann es dann schon eine Heldengeneration während des zweiten Weltkriegs gegeben haben? - DC löst dieses Problem durch die Einführung einer zweiten Realität. Auch das gab es schon einmal unter dem Namen „Erde 2“. Mit etwas zeitlicher Verzögerung soll diese Erde einen Relaunch erfahren. Damit wäre auch das gute alte Multiversum (sollte das unklar sein, kann ich das gern in einem weiteren Blog weiter ausführen) wieder da.

Kommerzieller Erfolg

Dass der Relaunch kommerziell ein Erfolg zu werden scheint, belegen die Vorbestellzahlen. Kurz vor Ende der Vorbestellfrist hat Justice League #1 die Marke von 200.000 verkauften Exemplaren überschritten und dürfte damit zum erfolgreichsten Superheldencomic des Jahres werden. Sechs weitere Titel (Action Comics, Green Lantern, Superman, Flash, Detective Comics und Batman) hatten zu diesem Zeitpunkt, Mitte letzter Woche, die 100.000er-Grenze überschritten, Aquaman lag knapp davor. Man darf gespannt sein, wie die endgültigen Zahlen aussehen werden. Fakt ist jedoch jetzt schon, dass es für den ewige Konkurrenten Marvel Comics in diesem Monat eng werden könnte, überhaupt einen Titel in den Top10 zu platzieren. Denn selbst eher randständige DC-Serien sollen ihre Verkaufszahlen mehr als verdoppelt haben. Und während ich diese Zeilen schreibe habe ich nun auch tatsächlich die offizielle Nachricht gelesen, dass Justice League #1 ausverkauft ist und es eine zweite Auflage geben wird.

Es bleibt abzuwarten, wie lange dieser Erfolg anhält.Ich wünsche DC alles Gute und freue mich derweil auf meine Lieferung von #1-Heften zum Ende des Monats :-)



Es waren die 80er Jahre in denen Woody Allen meiner Meinung nach einige seiner bemerkenswertesten Filme machte. Wie zum Ende der 70er Jahre bereits angedeutet führte ihn sein Weg immer weiter weg vom Klamauk seiner Anfangstage, Allen widmete sich nun verstärkt eher dunklen Themen.

„Meine Reflexe sind miserabel. Einmal bin ich von einem Auto überfahren worden, das einen Platten hatte und von zwei Typen geschoben wurde.“


Mit „Zelig“ (1983) schuf Woody Allen einen Meilenstein des Genres der Pseudo-Dokumentation. Bereits Jahre zuvor versuchte  er sich mit „Woody, der Unglücksrabe“(1969) an diesem Genre. Zum wirklichen Meisterwerk avancierte jedoch erst „Zelig“. Dies vor allem durch die aufwendige Bearbeitung von realem Archivmaterial und die Einbindung von Interviewsequenzen echter Persönlichkeiten u.a Susan Sontag), die den Protagonisten des Films Leonard Zelig (Allen selbst) als tatsächliche historische Persönlichkeit erscheinen lassen. Zelig wird hier als menschliches Chamäleon dargestellt, das sich aufgrund von Unsicherheit gegenüber anderen Menschen sowohl physisch, wie auch psychisch seiner Umwelt anpasst. Unterhält er sich etwa mit einem Arzt, so wird er selbst zu einem und ist ohne Weiteres in der Lage in medizinischen Jargon zu fachsimpeln. Als er in Deutschland untertaucht wir aus dem jüdischen Amerikaner so auch ohne weiteres ein überzeugter Nazi. „Zelig“ ist nicht nur ein cineastisches Highlight, sondern auch eine vehemente Anklage gegen jeglichen Opportunismus.                                     (Quelle: http://www.theinvisibledot.com)


Die Geschichte von „Hannah und ihre Schwestern“ (1986) erschöpft sich oberflächlich betrachtet in einer romantischen Komödie. Betrachtet man jedoch die Erzählstrucktur erschließt sich die wahre Komplexität des Films, für dessen Drehbuch Allen mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Der Film gliedert sich in 16 Kapitel in denen verschiedene Handlungsstränge erzählt werden die zum Teil mehr oder weniger in Verbindung mit einander stehen. Zwei Thanksgiving-Essen, eines zu Beginn, eines zum Ende des Films, führen die Stränge zusammen. Neben Allen selbst (Drehbuch) erhielten Michael Caine und Diane Wiest Oscars für die besten Nebenrollen. Außerdem war der Film in vier weiteren Kategorien -Regie; Ausstattung; Schnitt; bester Film – nominiert.

"Liebe ist die Antwort, aber während man auf sie wartet, stellt der Sex ein paar ganz gute Fragen."

In „Verbrechen und andere Kleinigkeiten“ (1989) nimmt sich Allen eines seiner großen literarischen Vorbilder an: Dostojewski. Der Film erzählt eine Geschichte von „Schuld und Sühne“, in Allens Welt transformiert in Liebesnöte und Identitätskrise. Der Augenarzt Judah Rosenthal (Martin Landau) lässt darin seine geliebte ermorden, nachdem diese darauf drängt, er solle ihre Affäre seiner Frau beichten. Der Regisseur Allen zeigt mit diesem Film erstmals, welche dramatisches Können in ihm steckt. Die dramaturgische Klasse von „Verbrechen und andere Kleinigkeiten“ wird er allerdings erst Jahre später mit seinen späten Werken erreichen.


Während Allens Filme in den 80ern zunehmend düsterer wurden, an die Stelle seiner klamaukigen Komödien zunehmend Tragik-Komödien traten, wandte sich der Regisseur und Autor in den Neunzigern wieder leichteren Stoffen zu. In „Celebrity“ (1998) thematisiert er die amerikanische Mentalität nach der jeder Mensch, unabhängig von seiner Profession irgendwie berühmt werden kann, beziehungsweise  zu einer Berühmtheit stilisiert wird. Besonders interessant in diesem Film ist die Figur des Brandon (Leonardo DiCaprio), ein junger, selbstsüchtiger Schauspieler in dem sich Allen ironisch selbst bricht.

(Quelle:http://www.listal.com)


Und dann ist da natürlich noch „Alle sagen: I love You“ (1996), das starbesetzte Musical um das sich die legende rankt, die Schauspieler hätten ihre Verträge unterschrieben, bevor ihnen offenbart wurde dass sie im Film singen müssten. Der Film erzählt die Geschichte des neurotischen und suizidgefährdeten Joe Berlin, der nach seiner Scheidung nicht in der Lage ist, eine neue Frau zu finden. Wie in so vielen Filmen sind auch hier Parallelen zu Allens eigener Biographie unübersehbar.

Im nächsten Teil: Woody Allens Spätwerk und Europareise. Lest auch Teil I: Die frühen Jahre.
Weihnachten und Ostern an einem Tag. Am Mittwoch hat mich der Comicdealer meines Vertrauens mit dem ersten Schwung von DCs Relaunchtiteln versorgt. Hier einige kurze Reviews.


Justice League #1
"Justice League, Part One"

Autor: Geoff Johns
Zeichner: Jim Lee
Inker: Scott Williams
Cover: Jim Lee
Variant Cover: David Finch


Story: Gotham vor fünf Jahren. Batman Jagd ein Alien über die Dächer der Stadt, wird dabei seinerseits von Polizeihubschraubern verfolgt, die nicht zögern, das Feuer auf den Dunklen Ritter zu eröffnen. Während des Kampfes taucht plötzlich Green Lantern (Hal Jordan) auf, und stellt erstaunt fest, dass Batman offenbar doch kein Mythos ist, wie er bislang angenommen hat. Nach einer kurzen Auseinandersetzung zwischen den Helden entpuppt sich das Alien als Selbstmordattentäter. Bats und GL beschließen, der Sache auf den Grund zu gehen, in dem sie einen anderen Ausserirdischen aufsuchen, der kürzlich auf der Erde aufgetaucht ist. In Metropolis treffen sie somit auf Superman...

Kritik: Geoff Johns Geschichte beginnt actionlastig, bevor sie schließlich einen etwas ruhigeren Ton anschlägt. Für eine Erstausgabe genau richtig wie ich finde. Sehr gut finde ich auch die Idee, hier zunächst lediglich die großen Drei einzuführen, hätte man das gesamte Team direkt in einem Heft zusammen gestellt, wäre es möglicherweise etwas zu viel geworden. So erleben wir hier stattdessen das erste Aufeinandertreffen der Helden hautnah, sehen wie ihre vollkommen unterschiedlichen Charaktere aufeinander prallen. Highlight Bats stiehlt dem überheblichen („Note to self Batman: Green Lantern can handle this.“) Hal Jordan in einem unkonzentrierten Moment seinen Ring und zeigt ihm so, dass er nicht auf Superkräfte angewiesen ist. Die Zeichnungen von Jim Lee sind grandios. Eilte ihm bislang der Ruf voraus, lediglich Spezialist für Babes und Muskelberge zu sein, muss man konstatieren dass sein Stil, die Figuren überlebensgroß darzustellen hier perfekt ist. Die Justice League vereint die größten Helden der Welt. Diese Typen Larger than Life darzustellen ist deshalb absolut sinnvoll.
Meine Erwartungen an dieses Heft waren riesig. Doch das Heft hat sie erfüllt.

Action Comics #1

"Superman versus the City of Tomorrow"
Autor:
Grant Morrison
Zeichner: Rags Morales
Inker: Rick Bryant
Cover: Rags Morales
Variant Cover: Jim Lee


Story: Metropolis vor fünfeinhalb Jahren. Superman lässt eine Unterredung von zwielichtigen Geschäftsleuten um den korrupten Mr. Glennmorgan hochgehen. Als die Polizei eintrifft unterzieht er Glennmorgan einer Schocktherapie um ihn zu einer Aussage zu zwingen. Clark Kent hat wenig später eine Unterhaltung mit seiner Vermieterin, aus der hervorgeht, dass er große Schwierigkeiten hat, seine Miete pünktlich zu begleichen. Unterdessen sehen wir Lex Luthor, der im Auftrag der Regierung das vermeintlich gefährliche Alien stellen soll, in einer Diskussion mit General Lane. Luthor scheut nicht davor zurück, Menschneleben zu opfern, um Superman zu stellen. Am Ende scheint sein Plan tatäschlich aufzugehen...

Kritik: Es eine radikalen Neuinterpretation des Supermanmythos. Der (junge) Mann aus Stahl begegnet uns hier in Jeans und T-Shirt, setzt sich für die Belange der einfachen Menschen ein und entpuppt als regelrechter Workng Class Hero. Leider scheint Starautor Grant Morrison in letzter Zeit zu viele Spidermancomics gelesen zu haben. Das bürgerliche AlterEgo des Helden mit den finanziellen Problemen kennt man schon und dass sich die Menschen der Stadt schützend vor ihren Helden stellen hat man sogra schon auf der großen Leinwand gesehen. Schade, hier wäre viel mehr drin gewesen. Die Zeichnungen von Rags Morales sind absolut OK, mehr leider auch nicht. Ich möchte diese aber nicht schlecht reden, ich kann nur einfach nicht sonderlich viel mit seinem Stil anfangen.

Supergirl #1
"Last Daughter Of Krypton"

Autor: Michael Green, Mike Johnson
Zeichner: Mahmud Asrar
Inker: Dan Green, Mahmud Asrar
Cover: Mahmud Asrar, Dave McCaig


Story: Sibirien in der Gegenwart. Nach einem Meteoritenschauer wacht Kara Zor-El in der verschneiten Eiswüste auf. Kara denkt sie befindet sich in einem schrägen Traum, muss aber schnell feststellen, dass dem nicht so ist. Militärs greifen sie an, Kara wehrt sich, ist letztlich aufgrund ihrer Orientierungslosigkeit unterlegen. Am Ende erscheint ihr Cousin Kal El um die Situation aufzuklären.

Kritik: Michael Green schreibt hier eine typische, handlungsarme Auftaktgeschichte, wie man es von Supergirl bereits aus der Vergangenheit kennt. Es zeichnet sich ab, dass Green stark von der letzten, stark mädchenhaften Interpretation abweicht. Schade, ich möchte das naive Supergirl der letzten Serie recht gern. In welche Richtung Green die Figur entwickeln wird, lässt sich aus diesem Heft kaum erkennen. Man darf also gespannt sein. Die Zeichnungen von Mahmud Asrar gefallen durchweg. Er bedient sich hier eines sehr tuschehaften Stils, der in der Superheldenwelt nicht allzu häufig anzutreffen ist. Diese machen wirklich Lust auf mehr. In die nächsten Ausgaben werde ich sicher hinenschauen, ob die Serie dauerhaft auf meiner Liste bleibt, wird sich zeigen. Positiv: Die bei Supergirl stets berechtigten Befürchtungen, die Serie würde sich auf einer langweiligen T&A-Ebene bewegen, schienen hier mehr als unbegründet.

Bilder: (c) http://www.dccomics.com/dccomics/

Der historische Film hat es nicht leicht. Auf der einen Seite muss er den Kinobesuchern einen unterhaltsamen Abend ermöglichen, auf der anderen Seite sieht er sich der ständigen Gefahr ausgesetzt, von spitzfindigen Historikern filetiert zu werden. Die Krux: Ist es überhaupt möglich, einen Publikumsfilm zu drehen, ohne dabei seine historische Vorlage unterkomplex darzustellen?

 

Eines vorweg: The King's Speech ist kein politischer Film. Und er will es auch gar nicht sein. Dennoch entstammen seine Protagonisten der politischen Sphäre und so ist es kaum verwunderlich, dass sich der Film auch einer historischen Überprüfung standhalten muss. So war es im Vorfeld der diesjährigen Oscar-Verleihung der amerikanische Publizist und Historiker Christopher Hitchens, der sich im Kulturmagazin Slate kritisch über den Umgang mit den historischen Vorbildern auseinandersetzte und damit für Aufsehen sorgte. Seine Kritik: Tom Hoopers preisgekrönter Film strotzt nur so vor Geschichtsfälschungen.

 

Im Zentrum der Kritik steht die Darstellung von Edward VIII. (Guy Pearce), dem Amtsvorgänger des Protagonisten Georg VI. (Colin Firth). Dieser wird im Film als politisch-schwierig dargestellt, weil er mit einer bürgerlichen und zudem geschiedenen Amerikanerin, Wallis Simpson (Eve Best) liiert ist. So weit, so richtig, doch war Edward noch aus anderem Grund politisch untragbar: Er hegte eine eigenartige Faszination für den Nationalsozialismus. Diese reichte gar so weit, dass Edward noch ein Anhänger einer ruhigen Gangart gegenüber Nazi-Deutschlands war, als dieses längst Polen angegriffen hatte. Im Film wird diese Haltung allenfalls leicht angedeutet, dass England einen mit Hitler sympathisierenden König hatte, passt laut Hitchens schließlich nicht in das Programm des Films, das die Geschichte der englischen Krone in einem besseren Lichte erscheinen lassen will und sie deshalb in den Reihen der antifaschistischen Front stellt. So wolle man im Vorfeld der in diesem Jahr anstehenden Hochzeit im Königshaus, von der damals folgenreichen Appeasement-Politik der Krone ablenken und nachträglich einen Mythos erschaffen.

 

In eine ähnliche Kerbe schlägt Isaac Chotiner im Politikmagazin The New Republic. Dieser kritisiert die Darstellung von Winston Churchill (Timothy Spall), im Film ein Unterstützer des späteren George VI.. Für Historiker dürfte dies eine „echte Neuigkeit“ sein schreibt Chotiner, denn tatsächlich war Churchill ein treuer Anhänger von Edwards.

 

Es stellt sich die Frage, weshalb der Film diese historischen Tatsachen übergeht. Will er seine Zuschauer nicht mit den politischen Verstrickungen der Zeit belasten? Will er, wie Hitchens vermutet, ein gutes Klima für das englische Königshaus schaffen? Oder hat vielleicht Chotiner recht, der vermutet man wolle schlicht die Zustimmung der Windsor-Fans und Anglophilen (und damit deren Besuch im Kino)? Meines Erachtens nach sind diese Überlegungen etwas weit hergeholt. Etwas mehr Genauigkeit im Umgang mit historischen Fakten wäre aber wünschenswert. Leider hält die Filmgeschichte schon mehr als genug Beispiele bereit, bei denen die vernachlässigt wurde.

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