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Über Woody Allen (I/III: Die frühen Jahre)
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Der Mann kann alles. Schauspielern, Schreiben und natürlich: Regie führen. Am 18.08. kommt Woody Allens neuer Film, "Midnight in Paris" in die hiesigen Kinos. Grund genug, einen genaueren Blick auf dessen Ausnahmekarriere zu werfen.
Quelle: flickr.com
Die besten Geschichten schreibe das Leben, heißt es. Doch wer das behauptet, hat offensichtlich noch keinen Film von Woody Allen gesehen. Mit „Midnight in Paris“ liefert Allen seine nunmehr 46. Regiearbeit ab. Seine Figuren sind zum allgemeinen Kulturgut aufgestigen, er selbst hat sich über Jahrzehnte selbst zur Kunstfigur stilisiert: Der schmächtige Kauz mit der Hornbrille, der scheinbar soviel Weltschmerz auf seinen Schultern trägt, dass es kaum zu ertragen ist. Dabei liest sich seine Biographie (fast) wie eine einzige Erfolgsgeschichte.
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Die besten Geschichten schreibe das Leben, heißt es. Doch wer das behauptet, hat offensichtlich noch keinen Film von Woody Allen gesehen. Mit „Midnight in Paris“ liefert Allen seine nunmehr 46. Regiearbeit ab. Seine Figuren sind zum allgemeinen Kulturgut aufgestigen, er selbst hat sich über Jahrzehnte selbst zur Kunstfigur stilisiert: Der schmächtige Kauz mit der Hornbrille, der scheinbar soviel Weltschmerz auf seinen Schultern trägt, dass es kaum zu ertragen ist. Dabei liest sich seine Biographie (fast) wie eine einzige Erfolgsgeschichte.
„Als ich klein war, in Brooklyn, hat keiner
Selbstmord begangen - dafür waren alle viel zu unglücklich.“
Selbstmord begangen - dafür waren alle viel zu unglücklich.“
Mit „Was gibts Neues, Pussy?“ gab Allen bereits 1965 sein Filmdebut. Und das direkt in zweifacher Hinsicht: So schrieb er sowohl das Drehbuch für die von Clive Donner inszenierte Komödie und wirkte gleichzeitig als Schauspieler vor der Kamera mit. Die Figur des ?Victor Shakapopolis steht dabei schon fast sinnbildlich für das Ensemble von Allens Figuren: Der verschrobene Intellektuelle, wohnhaft in einer chaotischen Junggesellenbude, chronisch unzufrieden mit der Gesamtsituation und nicht zuletzt auch mit sich selbst. Unvergessen in diesem frühen Auftritt: Der schlacksige Jungspund, der nicht müde wird, in der Sauna seine beschlagenen Brillengläser zu putzen.
Seine ersten Filme tragen deutlich die Handschrift des ehemaligen Stand-up-Comediens und sind kaum mehr als Aneinanderreihungen von Gags. Doch wollte sich Allen nicht lebenslang auf die Rolle des tollpatschigen Clowns festlegen lassen, Charlie Chaplin galt ihm dahingehend als warnendes Beispiel. Die Wegscheide markiert in diesem Sinne sein Film ?"Die letzte Nacht des Boris Gruschenko“ (1975), bei dem er das Drehbuch verfasste, Regie führte und selbst die Hauptrolle übernahm. Der Streifen erzählt die Geschichte des Titelhelden Boris Gruschenko, der in der westrussischen Provinz, nahe St. Petersburg, im ausgehenden 18. Jahrhundert aufwächst, gegen seinen Willen in den Krieg gegen Napoleon ziehen muss und schließlich bei dem Versuch eines Attentats auf den französischen Kaiser sein Leben verliert. Die intelligente Kombination von Klamauk (hier etwa die Würstschenverkäufer auf dem Schlachtfeld) und pseudo-philosophischen Dialogen sollten später zum Markenzeichen von Allens Filmen werden.
„Alles in allem wird deutlich, dass die Zukunft große Chancen bereithält - sie enthält aber auch Fallstricke. Der Trick dabei ist, den Fallstricken aus dem Weg zu gehen, die Chancen zu ergreifen und bis 6 Uhr wieder zuhause zu sein.“
Seinen künstlerischen Durchbruch feiert Woody Allen in den späten 70er Jahren mit der sogenannten New York-Trilogie. Dessen erster und wohl populärster Teil, „der Stadtneurotiker“ (1977) wird mit vier Oscars ausgezeichnet und schafft quasi die Blaupause für alle weiteren Filme Allens. Im Zentrum steht hier der neurotische, jüdische Intellektuelle Alvy Singer, der in nicht-chronologischen Episoden seine Beziehung zu Annie Hall (Diane Keaton) erzählt. Der Protagonist richtet sich dabei direkt an den Zuschauer und erzählt die Geschichte als eine Vermischung aus (verklärter) Erinnerung und Phantasie, lässt sich dabei Gedankensprünge und Abschweifungen nicht verbieten.
Quelle: flickr.com
Dass sich diese Versatztsücke eienr Erzählung schließlich im Kopf des Zuschauers zu einer kohärenten Geschichte zusammenfügen, ist wohl nichts anderem als dem erzählerischen Genie des Autors und Regisseurs Woody Allen zu verdanken.
Auch die Teile zwei und drei der NY-Trilogie, „Manhatten“ (1979) und „Stardust Memories“ (1980) sind stark autobiographisch geprägt, erzählen erneut Beziehungsgeschichten in deren Mittelpunkten Figuren im Stile Alvy Singers, bzw. Woody Allens stehen. „Manhatten“ zeichnet sich jedoch auch über seine Bilder aus. Diese stellen die Stadt New York in den Mittelpunkt, als wäre sie die heimliche Hauptdarstellerin des Films. Gleichzeitig eröffnen die Totalen ein beklemmendes Gefühl, wenn sie die Menschen zu kaum erkennbaren Details in der Peripherie des Bildes schrumpfen. Nicht zuletzt in solchen Bildern schwingt eine Form der Gesellschaftskritik mit, wie sie für Allen typisch ist. Mit „Stardust Memories“ erlebte der „Protyp des amerikanischen Intellektuellen“ eine erste Niederlage. Der Film fiel bei Kritikern und Publikum durch und wurde zum finanziell größten Flop in Allens Karriere.
„Was den Tod betrifft, kann ich nur sagen: Ich bin absolut dagegen.“
Die Niederlage gehört zur Kunstfigur Woody Allen wie die Hornbrille und so ist es kaum verwunderlich, dass der Künstler auch daraus mit dem ihm eigenen Sarkasmus einen Witz macht. Auf die Frage, weshalb seine Filme trotz in der Regel doch hohen Publikumsinteresses so selten mehr als 10 Millionen Dollar kosten, antwortete er einst, so müsse er sich zumindest nicht noch Gedanken darum machen, dass wegen seines Flops das gesamte Studio schließen muss. Das nenne ich mal gelebten Pragmatismus.
Im nächsten Teil: Wie Woody Allen in den 80er und 90er Jahren sein eigenes Denkmal errichtet.
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Trotzdem Danke, für Eure Kommentare.
also auch ich mochte - woody allen - auch nie , seine figur ist mir immer fremd gewesen , ich mochte weder ihn noch ,seine filme .
will aber damit sagen das dein beitrag sehr gut ist .
schliesslich ist alles geschacksache .
grüsse JOE