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Gerade gesehen: Midnight in Paris
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Am Anfang hatte Woody Allen (Regie und Drehbuch) nur den Titel für seinen neuen Film. „Midnight in Paris“ kann dennoch gerade durch seine wunderschöne Geschichte überzeugen. Achtung, dieser Beitrag enthält Spoiler!
Gil (Owen Wilson) ist leidlich erfolgreicher Drehbuchautor in Hollywood. Doch er will mehr. Ein echter Schriftsteller will er sein, einen Roman schreiben, in die Fußstapfen von Ernest Hemingway treten. Doch mit der Kreativität ist es so eine Sache. Gil ist unzufrieden mit seinem Manuskript, wird von der Muse nicht geküsst. Wie passend scheint es da, dass seine Schwiegereltern in Spe ihn und seine Verlobte Inez (Rachel McAdams) an seinen Sehnsuchtsort Paris einladen. Dort angekommen treffen sie auf Inez alten Freund Paul, einem aufgeblasenen Intellektuellen der Gil zusehends in den Schatten zu stellen versucht, während Inez förmlich an seinen Lippen hängt. Eines nachts, Inez und Paul sind gerade tanzen, macht Gil einen Spaziergang als wie aus dem Nichts ein Oldtimer-Taxi vorfährt. Dessen angetrunkene Insassen fordern ihn auf, mit ihnen auf eine Party zu kommen. Gil willigt spontan ein.
Quelle: www.sonyclassics.com/midnightinparis/
Die Fahrt mit dem Taxi stellt sich als Zeitreise zurück in die goldenen Zwanziger heraus, jene Zeit in die sich Gil ob ihrer herausragenden Künstler und Schriftsteller sehnt. Auf der Party angekommen macht er schließlich die Bekanntschaft mit seinen literarischen Idolen Ernest Hemingway (Corey Stoll) und Scott Fitzgerald (Tom Hiddleston), später Cole Porter, Pablo Picasso, dessen Muse Adriana (Marion Cotillard), Salvador Dali (grandios: Adrien Brody) und einer Vielzahl anderer Persönlichkeiten der Epoche. Gil scheint am Ziel seiner Träume angekommen, als Hemingway ihm anbietet sein Manuskript seiner Verlegerin Gertrude Stein (Kathy Bates) vorzulegen.
Je öfter er seine Reise in die Vergangenheit gemacht hat, desto deutlicher erscheint ihm die Enge seiner Situation. Seine Träume und Wünsche werden von Inez als naive Spinnereien abgetan, seine erzkonservativen Schwiegereltern scheinen einer anderen Welt anzugehören und sein Lebensweg zeigt schlicht in eine andere Richtung. Dass die Flucht in die Zwanziger nicht die Lösung seiner Probleme sein kann, wird ihm jedoch klar als er gemeinsam mit Adriana, diesmal mit Hilfe einer Kutsche, an deren Sehnsuchtsort, das Paris der belle Epoque entflieht. Dort wiederum treffen sie wiederum auf Künstler, die lieber in der Renaissance gelebt hätten. Ihm wird klar, dass scheinbar jede Epoche im Glanze einer vermeintlich größeren Vergangenheit bescheiden und trist wirkt. Zurück in der Gegenwart beendet er seine Beziehung zu Inez und verwirklicht seinen Traum, ein neues Leben in Paris zu beginnen.
Quelle: www.sonyclassics.com/midnightinparis/
Der Film ist deutlich leichter, beschwingter als die letzten Woody Allen-Filme. Witz reiht sich an Witz, ohne dabei in Klamauk umzukippen. Dass die Hauptfiguren dabei weitestgehend denen aus anderen Filmen des Altmeisters ähneln ist so erwartbar wie beruhigend, denn kaum ein Regisseur ist in der Lage, skurile Persönlichkeiten in ein Beziehungsgeflecht einzufügen, wie es Allen ist. Und von solchen wimmelt es in diesem Film. Der verwirrte Dali, der unentwegt von einem Rhinozeros schwadroniert, der chauvinistische Hemingway für den wahre Männlichkeit über allem steht oder die sprunghafte Zelda Fitzgerald (Alison Pill). So viele spannende Figuren, bis in die kleinste Nebenrolle grandios besetzt und überragend gespielt (in dem Starensemble nicht zu unterschlagen: Carla Bruni), ohne dass von der eigentlichen Geschichte abgelenkt würde, sieht man leider viel zu selten. Woody Allen spielt hier seine gesamte Routine aus.
Die zentrale Botschaft des Films ist einfach: Früher war eben doch nicht alles besser, träumen muss aber erlaubt sein. „Midnight in Paris“ ist eine wunderbare Sommerkomödie und der witzigste Film von Woody Allen seit langem. Unbedingt ins Kino gehen!
Gil (Owen Wilson) ist leidlich erfolgreicher Drehbuchautor in Hollywood. Doch er will mehr. Ein echter Schriftsteller will er sein, einen Roman schreiben, in die Fußstapfen von Ernest Hemingway treten. Doch mit der Kreativität ist es so eine Sache. Gil ist unzufrieden mit seinem Manuskript, wird von der Muse nicht geküsst. Wie passend scheint es da, dass seine Schwiegereltern in Spe ihn und seine Verlobte Inez (Rachel McAdams) an seinen Sehnsuchtsort Paris einladen. Dort angekommen treffen sie auf Inez alten Freund Paul, einem aufgeblasenen Intellektuellen der Gil zusehends in den Schatten zu stellen versucht, während Inez förmlich an seinen Lippen hängt. Eines nachts, Inez und Paul sind gerade tanzen, macht Gil einen Spaziergang als wie aus dem Nichts ein Oldtimer-Taxi vorfährt. Dessen angetrunkene Insassen fordern ihn auf, mit ihnen auf eine Party zu kommen. Gil willigt spontan ein.
Quelle: www.sonyclassics.com/midnightinparis/
Die Fahrt mit dem Taxi stellt sich als Zeitreise zurück in die goldenen Zwanziger heraus, jene Zeit in die sich Gil ob ihrer herausragenden Künstler und Schriftsteller sehnt. Auf der Party angekommen macht er schließlich die Bekanntschaft mit seinen literarischen Idolen Ernest Hemingway (Corey Stoll) und Scott Fitzgerald (Tom Hiddleston), später Cole Porter, Pablo Picasso, dessen Muse Adriana (Marion Cotillard), Salvador Dali (grandios: Adrien Brody) und einer Vielzahl anderer Persönlichkeiten der Epoche. Gil scheint am Ziel seiner Träume angekommen, als Hemingway ihm anbietet sein Manuskript seiner Verlegerin Gertrude Stein (Kathy Bates) vorzulegen.
Je öfter er seine Reise in die Vergangenheit gemacht hat, desto deutlicher erscheint ihm die Enge seiner Situation. Seine Träume und Wünsche werden von Inez als naive Spinnereien abgetan, seine erzkonservativen Schwiegereltern scheinen einer anderen Welt anzugehören und sein Lebensweg zeigt schlicht in eine andere Richtung. Dass die Flucht in die Zwanziger nicht die Lösung seiner Probleme sein kann, wird ihm jedoch klar als er gemeinsam mit Adriana, diesmal mit Hilfe einer Kutsche, an deren Sehnsuchtsort, das Paris der belle Epoque entflieht. Dort wiederum treffen sie wiederum auf Künstler, die lieber in der Renaissance gelebt hätten. Ihm wird klar, dass scheinbar jede Epoche im Glanze einer vermeintlich größeren Vergangenheit bescheiden und trist wirkt. Zurück in der Gegenwart beendet er seine Beziehung zu Inez und verwirklicht seinen Traum, ein neues Leben in Paris zu beginnen.
Quelle: www.sonyclassics.com/midnightinparis/
Der Film ist deutlich leichter, beschwingter als die letzten Woody Allen-Filme. Witz reiht sich an Witz, ohne dabei in Klamauk umzukippen. Dass die Hauptfiguren dabei weitestgehend denen aus anderen Filmen des Altmeisters ähneln ist so erwartbar wie beruhigend, denn kaum ein Regisseur ist in der Lage, skurile Persönlichkeiten in ein Beziehungsgeflecht einzufügen, wie es Allen ist. Und von solchen wimmelt es in diesem Film. Der verwirrte Dali, der unentwegt von einem Rhinozeros schwadroniert, der chauvinistische Hemingway für den wahre Männlichkeit über allem steht oder die sprunghafte Zelda Fitzgerald (Alison Pill). So viele spannende Figuren, bis in die kleinste Nebenrolle grandios besetzt und überragend gespielt (in dem Starensemble nicht zu unterschlagen: Carla Bruni), ohne dass von der eigentlichen Geschichte abgelenkt würde, sieht man leider viel zu selten. Woody Allen spielt hier seine gesamte Routine aus.
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Ich für meinen Teil bin noch nie richtig von Woody Allen enttäuscht worden und keiner ist so wunderbar neurotisch. Intelligentes, humorvolles, sehr dialoglastiges Spitzen-Kino.
Auf Midnight in Paris freue ich mich schon, auch wenn ich mit Owen Wilson nicht viel anfangen kann, aber Woody wird ihn schon bewußt gewählt haben.