Der unsichtbare Dritte
23. Dezember 2010Kritik:
So simpel und einfach sich die Inhaltsangabe dieses Agent-Thrillers auch anhört , so genial ist die hier erzählte Geschichte in Szene gesetzt worden.Erinnerungen an Hitchcock's früheres Werk Die 39 Stufen werden wach, in dem auch ein Unschuldiger durch ein ganzes Land gejagt wurde,nur das es sich dort um Schottland handelte. Der unsichtbare Dritte dieser Hitchcock-Klassikers gilt nicht umsonst als eines der besten und unterhaltsamsten Werke des Meisterregisseurs. Hitchcock ist es nicht nur gelungen,eine tolle Geschichte enorm spannend in Szene zu setzen,er hat eine geniale Mischung aus Thriller,Krimi,Humor und einer Prise Liebes- geschichte zu kreieren,die wirklich ihresgleichen sucht.Von der ersten bis zur letzten Minute ist man insbesondere von der temporeichen Erzählweise der Story fasziniert,die in keiner einzelnen Passage auch nur annähernd langweilig erscheint und so ganzzeitig für extrem kurzweilige und abwechslungsreiche Unterhaltung sorgt,die man in dieser Form nicht alltäglich zu sehen bekommt.So ist man dann auch ohne große Anlaufzeit inmitten einer rasanten Jagd durch die ganzen USA,die so fantastisch und kurzweilig dargestellt wird,dass man kaum merkt wie die über zwei Stunden Laufzeit dieses Films gnadenlos schnell an einem vorbeiziehen.Dabei ist es besonders hervorzuheben,dass trotz der ernsten Thematik genügend Platz für sehr humorige Passagen bleibt.In erster Linie ist dafür Cary Grant verantwortlich,der auf eine so symphatische Art und Weise darstellt.Gerade in den Phasen des Films,in denen er sich in schier aussichtslosen Situationen befindet und auch um sein Leben fürchten muss,legt er einen fast umwerfenden Charme an den Tag und ist zu keiner Zeit um einen lockeren und witzigen Spruch verlegen.Der vorhandene Humor erweckt dabei aber zu keiner Zeit den Eindruck,dass er auch nur im Entferntesten unpassend oder gar deplaciert wäre,alle Situationen sind nahezu perfekt aufeinander abgestimmt,so das hier wirklich ein Rädchen in das andere greift und so einen brillanten Gesamt eindruck hinterlässt.Aber nicht nur Cary Grant läuft zu absoluter Hochform auf und bietet Schauspiel der allerbesten Art,auch der Rest der Darsteller sind perfekt,und wissen durch überzeugendes Schauspiel zupunkten.Auch die kleinsten Neben -rollen sich excellent besetzt worden,so das man sich ganz generell auf hervorragende darstellerische Leistungen freuen kann.
Negatives gibt es nichts,aber hier trifft man auf einen der seltenen Fälle,wo negative Kritik absolut fehl am Platz wäre.In diesem Klassiker stimmt einfach alles,man bekommt von Anfang an einen brillanten dramaturgischen Spannungsaufbau geboten,der von einem extrem rasanten und temporeichen Erzählstil begleitet wird,der dafür verantwortlich zeichnet,dass der Betrachter kaum einmal durchatmen kann.Denn dafür lässt einem das durchgehend faszinierende Geschehen einfach keine Zeit.Hinzu kommt der genau richtig dosierte Humor,der diesem sehr ernstgezeichneten Szenario genau die richtige Lockerheit verleiht,ohne das die Geschichte irgendwie albern wirken würde.Auch nach mittlerweile 50 Jahren rein gar nichts von seinem Reiz und Charme verloren hat.
Wertung: 9,5 / 10 Punkten
Franklyn
25. Dezember 2010Kritik:
Franklyn spielt in zwei Parallelwelten.
London und in Meanwhile City,einer mittelalterlich Metropole die von religiösem Eifer bestimmt wird.Jede Person muss hier eine Religion ausüben.Jonathan Preest (Frankyln) ist ohne jedlichen Glauben.Er ist ein maskierter Rächer der seine Gegner verfolgt,um ihnen eine Seele zu rauben.Drei weitere Personen suchen ihre Erfüllung in London.Die Kunststudentin Emilia will sich an ihrer Mutter rächen und gibt als Selbstmörderin.Milo möchte nach dem Tod seiner Verlobten die Leidenschaft seiner ersten Liebe wiederfinden,und Vater Esser sucht im Armenvierteln von London nach seinem Sohn.
Irgendwann werden sich die Wege dieser Figuren früher oder später einmal kreuzen nur wann,und was haben die Schicksale miteinanderen zutuen ?
Alle Verstrickungen werden nicht wirklich ganz zufriedenstellend aufgelöst,es passt nicht wirklich alles zusammen.Es sind etliche Ungereimtheiten vorhanden.
Wieso hat etwa der Trauzeuge keine Ahnung,das die Verlobte von Milo soeben begraben wurde?
oder habe ich einfach die Szene am Friedhof falsch verstanden?
oder lebt sie auch schon in einer anderen Welt ?
Dadurch entsteht der Eindruck das man selbst nicht mehr ganz den Durchblick hat,oder will uns der Regiesseur hier zum mitdenken auffordern?
Die Handlung ist also kompliziert man kann die Londoner Episoden besonders am Anfang schwer zuordnen.Franklyn beginnt sehr schleppend,und wirkt inhaltlich und optisch einfach nur uninteressant.Man wartet auf konkrete Hinweise und auf die Beschaffenheit der Geschichte.Die Auflösung der Story wo die Welten sich miteinander mischen,ist leider keine Überraschung mehr und bietet ein kitschiges Ende.
Franklyn den man mehrheitlich mit seiner Maske sieht,angelehnt an diverse Comic-Helden leicht mysteriös auf seiner Mission ist und dabei dem Zuschauer als Off-Kommentare seine Gedanken mitteilt.Dieses ständige Gerede mit monotoner Stimme ging mir extrem an die Nerven.Sin City läßt grüßen,auch die Heraufbeschwörung der Endzeitstimmung erinnern irgendwie an Watchmen oder V for Vendetta.
Fazit: planlos inszeniert,unspannend,langweilig und am Ende nur noch nervend
Ruinen
17. Januar 2011
Bild:
grobkörnig,dunkel und guten Kontrast paßt gut zum Film.
Sehr kräftige Farben teilweise schon des guten zu viel.
Schwarzwerte können besser sehr
gut detailliertes Bild
keine Artefakten
Ton:
gute Dynamik und sauberes Klangbild
klare Dialoge
dezente aber beeindruckende Surround Effekte kein Krawallmacher
Kritik:
Die 4 Amerikaner Jeff,Eric,Amy und Stacey verbringen zusammen ihren Urlaub in Mexiko.Dort lernen sie den deutschen Matthias kennen,der ihnen von einer besonderen Tour in den Dschungel erzählt,bei der sein Bruder Heinrich vor ein paar Tagen nicht zurückgekehrt ist.Die Gruppe macht sich auf dem Weg nach dem abgelegenen Ort.Dort entdecken sie ein Maya-Hügel aber finden keine Hinweise auf dem Verbleib von Heinrich.Als sie dann noch von Eingeborenen angegriffen werden und Dimitri niedergeschossen wird,flüchten sie auf die Anhöhe des Maya-Hügels.
Doch Gefahren drohen auch noch von ganz anderer Seite. Die Rankpflanzen,die fast die gesamte Ruine einhüllen,entpuppen sich als intelligentes Killer-Efeu....
Zugegeben die Story klingt sehr langweilig doch dem Regisseur formte ein kurzweiligen Horror-Film raus.
Keine lange Einführung,sondern kurz und prägnant.Nach 20min drischt er mit einer unglaublichen Härte auf den Zuseher ein.Heftige Szenen wo sich die Opfer gezwungen sind sich selbst zu verstümmeln,aber nie die Killerpflanzen-Thematik ins lächerliche abrutschen läßt,der Thrashfaktor ist gleich Null.Doch in seiner Umsetzung wurde hier reichlich Potential verschenkt,um den Plot packender zu inszenieren.
Es bleiben doch am Ende nicht nur unzählige Fragen offen über die Bedrohung,sondern zudem gibt es auch zahlreiche Momente,die einfach nur platt erscheinen.Ruinen ist ein netter Horrorfilm der sich von seiner Thematik deutlich abhebt,recht spannend inszeniert ohne dabei viel nachzudenken.
Wertung: 7,5 / 10 Punkten
M - Eine Stadt sucht einen Mörder
23. Januar 2011Dieses Review bezieht sich auf die Master of Cinema Edition
Die Bildqualität schwankt,weil einige Szene wieder hinzugefügt wurden sind.Bei der Uraufführung war eine Laufzeit von 117 m,später wurde sie auf 93 min gekürzt . Die Master of Cinena Edition läuft 111 min.Das Ergebniss kann sich sehen lassen teilweise Filmkorn,verschwommende Fernsicht aber man muß bedenken das der Film 80 Jahre alt ist,und was da Eureka aus dem Hut gezaubert hat,ist besser als man denkt .
Das Bildverhältnis ist 1.19:1 ein sehr schmales Bild.Links und rechts riesengroße schwarzen Balken.Wenn es stören sollte kann man ja die Zoomoption am Fernseher nutzen.Normalerweise ist ein Bildverhältnis von 1.33:1 früher Standart gewesen.
Ton:
Der Sound DTS-HD MA 2.0 glasklar kaum Rauschen oder knacken zuvernehmen .
Extras Audiokommentare,Interview mit Fritz Lang und die 93 min englische Orginalfassung .
Meine Kritik:
Für mich ist die Inszenierung des Filmes das eigentlich erwähnenswerte Detail an diesem Film.Der Film ist rein auf sachlich Fakten aufgebaut,es wird viel geredet und auch geschrienen im Film,dabei bleibt der Film immer spannend.Von einem Film dieses Zeitalter hätte man diese Fesselung an den Bildschirm in dieser Intensität wohl kaum erwarten können.Aber genau das ist es,was große Klassiker ausmacht.
Bemerkenswert ist auch der ethische philosophischer Vortrag über diesen Triebtäter.
Die Argumentations sind scharfsinnig am Ende des Films,beide Seiten zu Wort.Die Argumente wirken immer natürlich,aber dieser Mann,der das tun muss,da ihm die innere Stimmen dazu getrieben habt,ist wie ein mündiger Mörder zu verurteilen?
Das Schlussplädoyer versucht der wirklich hervorragende Peter Lorre seine Krankheit zu erklären,um sich vor der Lynchjustiz zu retten.Außerdem werden die Gangster zu Helden, da sie sehr effektiv mit Hilfe der Bettlerorganisation versuchen,den Täter zu finden.Bis zu eben diesem Plädoyer Lorres ist man auf der Seite der suchenden Gangster und will auch,dass der Mörder unbedingt gefangen und ermordet wird.Jedoch kann Mord nicht die Lösung für Mord sein,andererseits kann man den Mörder aber nach bestandenem Psychotest nach ein paar Jahren Haft auch nicht wieder freilassen.Genau dieses Dilemma beschäftigt auch die Justiz unserer Zeit.Dieses Problem ist es,was den Film so interessant macht.
Für mich ist M – Eine Stadt sucht einen Mörder einer der besten Filme aller Zeiten, ein zeitloser Klassiker.Schauspielerisch eine Wucht,perfekt inszeniert.Eine Frage die zum Nachdenken anregt ,und immer spannend.Ein Meisterwerk
WERTUNG: 10 / 10 Punkten
Der dritte Mann / The Third Man StudioCanal Collection
5. Februar 2011Holly Martins (Joseph Cotten),ein arbeitsloser Schriftsteller,folgt der Einladung seines Freunds Harry Lime (Orson Welles) nach Wien.Bei der Ankunft kann er nur noch um ihn trauern.Der angeblich skrupellose Schieber wurde bei einem Autounfall getötet.
Nachdem Holly mit ein paar Freunden und Bekannten darüber gesprochen hat,bemerkt er einige Ungereimtheiten bei Harry Limes Tod - er will den Namen seines Kumpels reinwaschen und entdeckt einen mysteriösen "Der dritten Mann".Kann er aufklären,was wirklich mit Harry Lime geschah?
> zum Teil unschärfe Bildqualität
> Kontrast nicht ausgewogen
> Master kaum besser als die DVD
> einige Schmutzablagerung auf dem Master
> gute Kompression
> Dialoge extrem leise
> verrauschte Tonspur
> auch ein zischen ist zu hören
Überwältigender Nachkriegsthriller, der in allen Bereichen unübertroffenes liefert Carol Reeds weltberühmter Klassiker ist ein ideal besetzter Noir-Thriller mit absolut kultiger Musik und toller Kulisse.Er schuf eine düstere Grundstimmung,die zerbombten Gebäude setzte er in Kontrast mit der kriegsbedingten Verwüstung und die Licht- und Schattenspiele,und schafft dadurch eine spannende Atmosphäre.
Aber das sollte ja nicht Schaden.
Wertung : 9,5 / 10 Punkten
Fazit:
Keine Kaufempfehlung der StudioCanal Collection
Bild und Ton wurden offensichtlich nicht restauriert.
Wer auf eine dt Tonspur verzichten kann,sollte lieber zur technisch hervorragenden Criterion-Edition greifen.
Aber DER DRITTE MANN bleibt ein zeitloses Meisterstück der Filmgeschichte,das bis heute nichts von seiner Güte verloren hat.
Störkanal Reihe - 7 Days
16. April 2011Da in den News öfters eine Meldung über diese Reihe auftaucht ist,aber nicht viele
damit was anfangen können gibt es eine Reviews zu 7 Days.
7 Days ist der 002 Film aus diese Reihe,leider noch nicht auf Blu-ray erschienen bzw angekündigt worden.
7 Days - Störkanal # 002
Inhalt:
7 Tage. Genau so lange lässt Bruno den Täter leiden. Den Mann, der seine kleine Tochter vergewaltigt und ermordet hat. Obwohl dieser von der Polizei bereits gefasst war, sinnt Bruno so sehr auf Rache, dass er den Mörder kurzerhand während eines Transports entführt, um ihn für seine Taten leiden zu lassen.
Kritik:
Neues von der Torture-Porn Welle,doch 7 Days ist vollkommen anders gelagert.In 7 Days geht es nicht gerade zimperlich zu.Dieser Film ein Meisterwerk,dass an Intensität und authentischer Wirkung kaum zu überbieten ist.
Dieses Werk besticht durch eine sehr nüchterne und ruhige Erzählweise,die das gesamte geschehen noch um einiges härter auf den Betrachter einwirkt,als es sowieso schon der Fall ist.Die erste Hälfte des Filmes an herrscht eine bedrückende und beklemmende Stimmung die kaum zu toppen ist.So verstärkt sich dieses Gefühl noch einmal um ein Vielfaches,wenn der Vater mit seinen Folterungen am Mörder seiner Tochter beginnt.Unterstützt wird diese fast erdrückende Atmosphäre noch zusätzlich durch die phasenweise sehr matten und blassen Farben,die dem Ganzen streckenweise schon etwas gespenstisches verleihen.
Man wird in der gesamten Geschichte ständig hin und hergerissen,denn steht einerseits das gesetzlose handeln des Vaters im Raume,so kann man dies vom menschlichen Standpunkt aus durchaus nachvollziehen,und so stellt man sich selbst während des Filmes nicht selten dieFrage,wie weit man selber gehen würde,wenn man in der gleichen Situation wäre .7 Tage will Bruno den Mörder seiner Tochter quälen,ihm die Schmerzen zufügen die seine Tochter erlitten haben muss,und so gibt es jeden Tag wieder neue Foltermethoden.Bei deren Ansicht einem wirklich kalte Schauer über den Rücken jagen,denn der von ihnen ausgehende Härtegrad ist nichts für schwache Gemüter geeignet.Es ist aber bei weitem nicht nur der Härtegrad,der einem hier zu schaffen macht,die ganze Inszenierung des Geschehens entfaltet nämlich eine solche Intensität,dass es den Betrachter wie ein Schlag in die Eingeweide trifft.Ein sehr großen Teil tragen die Schauspieler dazu, die hier die Authenzität der Ereignisse so realistisch und nachvollziehbar erscheinen zu lassen, hervorzuheben ist die Rolle des verzweifelten Vaters.
Seine Interpretation geht richtig tief unter die Haut.
Vielmehr vermittelt sein Schauspiel den Eindruck,dass dieser Mann wirklich gerade seine Tochter durch einen Sexualmord verloren hat,sein unerträglichen Schmerz über den Verlust ist ebenso grandios gelungen,wie die Zweifel die ihn mit der Zeit überkommen,ob sein Handeln diesen etwas erträglicher macht.Dies alles geschieht fast gänzlich ohne Worte , lediglich die Mimik bringt alle sämtliche Gefühle so dermaßen intensiv zum Ausdruck , da man Schmerzen und Zweifel mitträgt.
Nichts wirkt aufgesetzt oder gekünzelt.Echt klasse Leistung der Schauspieler . Leider schleppt er sich teilweise mühseelig durch die Laufzeit,wenn man meint das er jetzt loslegen wird,verliert er sich wieder in Langatmigkeit.
7 Days entfaltet manchmal solch eine intensive Wirkung,dass man diese streckenweise nur sehr schwer ertragen kann.Insbesondere die äusserst nüchterne und ruhige Erzählweise verleiht ihm das besondere Etwas.
7 Days ist an Härte und Intensität kaum zu überbieten.Grandiose Darsteller eine realistisch und authentische Inszenierung und eine extrem beklemmende Grundstimmung.Jedoch sollte man kein Schlachfest erwarten.
Störkanal - Martyrium aka Calvaire
14. Dezember 2011Martyrium ist ein Film über die Einsamkeit.Schon im Anfangsteil bei Marcs Auftritt in einem Altersheim,ein wunderhübsches Einsamkeitstableau.Die Pflegerin kommt um vor ungestillter Bindungswut um.Der mysteriöse Bartel ist ein eigentümlicher alter Mann,und man teilt Marcs offensichtliches unbehagen ob der Aufdringlichkeit des Mannes.Marc ist ein lieber Kerl und geht darauf ein.Er singt ihm abends sogar eines seiner Lieder vor,ein Liebeslied, dass später eine unschöne Bedeutung bekommen soll.In den ersten 30 Minuten baut der Film eine dichte,äußerst bedrückende Atmosphäre auf.Bartel warnt Marc davor, in das nahegelegene Dorf zu gehen, sagt aber nicht, weshalb. Marc begibt sich in Spuckweite des Dorfes, kommt an einer Scheune vorbei und bemerkt, wie in der Scheune mehrere Dörfler ein Schwein pimpern.
Das Ende kommt recht plötzlich und erscheint wie das abrupt geweckt zu werden aus einem bösen Traum.Die Erzählung gerät recht langatmig und nimmt sich vor allem zu Beginn reichlich Zeit zum Aufbau der Charaktere.Dabei erzählt sie aber im Grunde gar nichts über die Personen selbst und hält sie damit auf eine gewisse Distanz.Eine Bindung zu Marc Stevens findet nicht statt,man erfährt über ihn rein garnichts,da seine Darstellung erfolgt zudem vollkommen emotionslos.Die Person des Bartel ist bei weitem der interessanteste Charakter,aber mit laufender Spielzeit karikiert ersich selbst immer weiter und zusammen mit den Dorfbewohnern wird er zu einem animalischen Abbild eines Mannes, der nur noch von seinen Urinstinkten und Sehnsüchten angetrieben wird.
Martyrium ist ein sehr verstörender Film,der durch seine emotionslose Inszenierung, seine trostlose Stimmung und dem psychischen Terror an den Nerven zerrt,und am Ende läßt Martyrium den Zuseher zutiefst verstört und ratlos zurück,eine paralelle zu Martyrs ist unübersehbar.
Wertung: 9,5 / 10 Punkte
A LONELY PLACE TO DIE
19. Februar 2012Irgendwo in den schottischen Highlands ?
Egal,wie das Mädchen in dieser Predulie gekommen ist,es braucht dringend Hilfe.Das Problem dabei kein Handy funktiert,und die nächste Straße ist meilenweit entfernt,und das nächste Dorf ist auch Meilen entfernt.Die kürzeste Route führt über Devil‘s Drop eine Felswand, die rund 500 Fuß steil senkrecht nach unten führt.
Ab jetzt beginnt A Lonely Place To Die erst richtig.Alison und Rob seilen sich vom Devil’s Drop ab,und Rob in die Tiefe.Auch Alison wird von einigen Felsbrocken betroffen und stürzt ab,aber sie überlebt den absturzt.Dort sieht sie Rob liegen und sein Sicherungsseil wurde durchgeschnitten.
Schnell merkt man,wo die eigentlichen Stärken des Films liegen.Wenn die Bergsteiger eine steile Wand hoch klettern,und auf einmal einer von ihnen abrutscht.An dieser Stelle merkt man das Talent des Kameramannes.
Storytechnisch ist der Film zwar nicht ganz so innovativ,aber der Film verliert zu keiner Zeit an Spannung,und nimmt zeitweise ein sehr hohes Tempo auf.Als sich die Handlung aber ins Städtchen verlegt wird,teilt sich die Story worunter massiv die Spannung leidet
Schauspielerisch ist nichts auszusetzen.Hervorzuheben ist Sean Harris liefert einen Schurken,den man aufs Tiefste hasst.Melissa George (Alison) legt ebenfalls eine sehr überzeugende Darbietung ab.
Technisch gesehen
> sehr neutrale und kräftige Farben
> teilweise schlechte Kontraste (schwammiges Bild)
> klare und deutliche Dialoge
> Bass sehr kraftvoll
> kaum Bonusmaterial
Fazit:
Ein Film mit 2 Gesichter
Guter Anfang und zum Ende sehr viel Potenzial verschenkt!!!
Schloss des Schreckens - The The Innocents
19. Mai 2012(c) Bilder lasse 666 over blog
Schloss des Schreckens lebt von seinen Licht und Schatteneffekten,und Kamerafahrten durch das Gemäuer.
Ein schauriges Kinderlied sorgt noch zusätzlich für Gänsehaut Feeling.Die herausragenden Leistungen der Darsteller(innen),besonders die unheimlichen Kinder.
Deborah Kerr verkörpert die Rolle der Gouvernante zugleich eine reizvolle und anmutig,sowie aber auch prüde.Sie beherrscht alle Nuancen zwischen Entzücken und Entsetzen,Sanftheit und Grausamkeit.Die Darsteller der Kinder überzeugen als sündige Engel.Reizend,vertrauensvoll und teils sehr naiv,wirken sie ebenso unheimlich,klug und
verschwörerisch teils auch durchtrieben,und verdorben.Obwohl in diesem Film die meiste Zeit nichts viel passiert,schleicht sich durch die ständigen Anspielungen die Gänsehaut langsam empor.Grandios und wunderbar atmosphärisch.
> kaum Filmkorn
> gestochen scharfes Bild
> Staub,Artefakte oder sonstiges nicht vorhanden alles weg restauriert
> klare Dialoge
> kaum Effekte
Eine wahre Meisterleistung was da TLEFilms Film restauriert hat.
Wertung: 9,5 / 10 Punkten
Markus Schleinzer Meisterwerk
23. September 2012In dem Pädophiliedrama werden keine Schockbilder gezeigt.Die Darstellung des Spiels,Orte und der Atmosphäre reicht vollkommend aus um das unvorstellbare und unfassbare darzustellen.Beklemmend,still,kühl und angespannt.Ein Film der unter die Haut geht,und polarisiert.Dieser Film ist ausgesprochen unangenehm was bei diesem Thema auch nicht anders zu erwarten ist,aber widerum sehr sehenswert.
Die sehr ruhigen Bildern,mit den wenigen und spärlichen Dialogen zeigt hier die Banalität des Bösen auf.Markus Schleinzer greift ein Tabuthema auf was noch nie verfilmt worden ist,und auch gerne totgeschwiegen wird.Das zwar immer mal wieder in den Medien auftaucht z.B Natascha Kampusch,aber auch schnell wieder unter den Teppich gekehrt wird.
Der Regisseur zeigt den Täter ohne zu urteilen,was dessen Taten nur noch stärker in den Vordergrund rückt.Michael ist ein zutiefst einsamer Mensch,der sich eine Art Beziehung mit dem Jungen aufbaut.Schleinzer geht in seinem Film auf bewußt auf Distanz,weder eine Täter noch eine Opferposition wird dargestellt,noch wird Michael als Monster dargestellt.Gerade für diese herangehensweise an diesem heiklen Thema muss man dankbar sein.Ohne je Sympathie für seine Dartseller zuhaben,und ohne Verharmlosung bewirkt Schleinzer Distanz,dass man sehr widerwillig dem Täter seine Würde zugesteht.
Als Zuseher wird man von den spontanen Gemütserregung weggeführt,und auf die eigene Menschlichkeit reflektiert entfernt sich also immer weiter vom Täter weg,und das ist auch gut.Eine wohltuende Erfahrung auf alle Schockeffekte verzichtet zu haben.Die Gewalt ist kaum sichtbar,allerdings dafür sehr spürbar.
Bedanken kann man sich auch bei beiden grandiosen Hauptdarstellern,die diese schwierigen Rollen perfekt ausfüllen.
(c) Bilder EuroVideo
Top Angebote
Mein Avatar