Peter Weir Collection
21. August 2017Hallo zusammen,
da habe ich im ketzten Blog noch gesagt ich müsste für meine nächste Vorstellung einer Box erstmal eine geeignete finden und schwupps, da ist sie schon:
(www.jpc.de)
Die Peter Weir-Collection.
Bei JPC mit dem1/4-jährlichen Gutschein für 1,99 € geschossen, was also knapp 0,50 € je Film beträgt.
Ich muss zugeben, dass ich bisher keinen Film davon gesehen habe, jedoch gerade ein Titel für mich den Kauf gerechtfertigt hat, da ich diesen schon lange einmal sehen wollte.
Dass man zu diesem Preis dann auch noch ein hübsches Digi-Pack mit Schuber bekommt tut natürlich sein übriges.
Doch bei diesem Wetter fange ich erstmal mit einem anderen Film an:
(amazon.de)
Die letzte Flut (1977)
Ein eigentlich ungeeigneter Anwalt soll 4 Aboriginies vertreten, die angeblich einen weiteren umgebracht haben sollen. Dabei wird der Anwalt (Richard Chamberlain) von Visionen heimgesucht, während gleichzeitig das Wetter verrückt spielt, inklusive Dauerregen und Froschwanderungen.
Wer hier in erster Linie einen Gerichtsthriller erwartet wird aber enttäuscht, denn dieser Teil der Geschichte wird nur nebensächlich behandelt. Stattdessen stehen die Kultur der Aboriginies, Bestimmungen und Herkunft im Mittelpunkt.
Das Ganze wird in einer hoffnungslosen Grundstimmung vermittelt, die alleine durch den düsteren Soundtrack ein Gefühl des Unwohlseins hervorruft.
Dafür musste ich dann doch beim Finale schmunzeln, als man dem Film plötzlich das geringe Budget ansehen kann. Ein Bild sagt wahrlich mehr als tausend Worte.
Um beim Thema Wasser zu bleiben gab es dann als nächstes den hier:
(amazon.de)
Wenn der Klempner kommt (1979)
Bei dem intelektuellem Ehepaar Brian und Jill steht plötzlich der Klempner Max vor der Tür um die Rohre im Bad zu überprüfen. Doch der Besuch wird gerade für Jill zu einem echten Alptraum. Max verwandelt das Zimmer nicht nur in ein regelrechtes Labyrinth sondern nervt zudem mit seinen Erzählungen und seiner penetranten Anwesenheit.
Der Film ist nicht ganz Thriller und nicht ganz Komödie. Auch lässt er den Zuschauer leider im unklaren ob überhaupt ein Sinn hinter Max' Handlungen steckt.
Dafür gibt es mit dem Ende und Jills Ausweg aus dieser kleinen Privathölle durchaus einigen Stoff zum diskutieren. Insbesondere inwieweit die Umwelt einfach nicht sehen kann welche Probleme Jemanden belasten hat Weir hier sehr schön überspitzt dargestellt. Laut Box gilt der Film bei manchen Kritikern als Vorlage für The Cable Guy mit Jim Carrey, aber glücklicherweise habe ich den Film ziemlich gut aus meinem Gedächtnis gestrichen.
Als kleine Kuriosität empfehle ich euch den Filmtitel mal bei Saturn.de oder MediaMarkt.de zu suchen. Interessante Vorschläge "g".
Bevor es endlich zu dem heiß ersehnten letztem Titel geht kommt noch ein:
(www.mediamarkt.de)
Picknick am Valentinstag (1975)
Auf dem Ausflug eines Mädcheninternats verschwinden 3 Schülerinnen und eine Lehrerin spurlos.
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman und lässt sich wie dieser nicht unbedingt einem Genre zu ordnen. Während man wohl eher eine düstere Inszenierung, einem Mystery-Thriller gleich, erwarten könnte ähnelt der Film von der bildlichen Darstellung her eher einem Jane-Austen-Roman. Es handelt sich aber keineswegs um eine Gesellschaftssatire. Verzweiflung, Machtlosigkeit und Trauer bemächtigen sich der Internatsgemeinschaft. Der Film zeigt also eher wie die Gemeinschaft bzw. das Umfeld mit der Situation umgeht anstatt krampfhaft nach Antworten zu suchen.
Der Film gilt nicht nur als großer Durchbruch Weirs, sondern des australischen Films überhaupt. Weshalb wohl auch die Rückseite des Digipacks nach diesem Film gestaltet wurde.
Übrigens lässt der Film die Zuschauer im Unklaren darüber was denn nun mit den Verschwundenen passiert ist, genau wie der Roman. Dabei gibt es tatsächlich ein letztes Kapitel inkl. Auflösung, welches jedoch erst nach dem Tode der Autorin veröffentlicht wurde und meiner Meinung nach der Geschichte auch nur unnötig geschadet hätte, da es zu phantastisch ist.
Als letzter Film kommt nun endlich der Titel auf den ich mich am meisten gefreut habe:
(amazon.de)
Die Autos, die Paris auffraßen (1974)
Nein, es handelt sich weder um eine Verfilmung von Stephen Kings "Rhea M." noch um eine Komödie mit der Hilton-Erbin.
Nach einem Autounfall landet Arthur in der kleinen Stadt Paris und wird vom Bürgermeister überredet dort zu bleiben. Nach einiger Zeit entdeckt er jedoch, warum es ungewöhnlich viele Autounfälle in der Gegend gibt.
Der Film ist ein Potpourri verschiedenster Stile und zeigt, welche Experimentierfreude Weir zu Beginn seiner Arbeit an den Tag legte. Beginnt der Film noch wie eine Margarine- oder Zigarettenwerbung aus den 50ern, wechselt er später zwischen Redneck-Horror, Gesellschaftssatire, Jugenddrama und Spaghetti-Western. Der Film kommt dank der eindrucksvollen Bildersprache über größere Strecken ohne Text aus. Das zeigt sich z.B. im großen Finale, wenn die Autos Paris erwartungsgemäß auffressen.
Eine wirklich interessante Box also, deren Inhalt sich genremäßig nicht immer leicht zuordnen lässt, die aber durchaus zu unterhalten weiß. Vor allem zu dem Knallerpreis.
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster.
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