Blog von Dr. Rock

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Der Streifen IP MAN (2008) handelt von Ip Man (oder Yip Man oder auch Yip Kai-man, 1893 – 1972), dem Mann, der laut Wikipedia sein Leben dem Kampf gewidmet hat. Dargestellt wird der Kämpfer von Donnie Yen, der sich für diese Rolle und der glaubwürdigen Darstellung der Wing Chun Technik einem intensiven physischen und mentalen Training unterzog. Die Handlung spielt in der chinesischen Stadt Foshan, dem Geburtsort Ip Mans,  kurz vor dem zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg, welcher von 1937 – 1945 andauerte.



Donnie Yen gibt eine exzellente Darbietung (Quelle: blu-ray.com)
Der wohlhabende, elegante und vornehme Ip Man scheint in den Tag zu leben, widmet sich seiner Familie, Tee, gutem Essen, trainiert seinen Kampfsport und wird hin und wieder von Leuten mit verschiedenen Kampfstilen herausgefordert, was mehr oder weniger ein friedlicher Wettbewerb  ist, da in Foshan diverse Martial Arts Schulen von verschiedenen Großmeistern betrieben werden. Auch die Herausforderung eines „wilden Kämpfers“ aus dem Norden ist keine echte Herausforderung für Ip Man.
 
Im Jahr 1937 fallen die Japaner in China ein und Foshan wird belagert.  Die reiche Familie Ip Mans wird ruiniert und die Kämpfernatur muss jede Arbeit annehmen, um sich und seine Familie am Leben zu erhalten. Als er in einer Kohlen Mine schuftet, bekommt er mit, dass die Japaner Chinesen suchen, um gegen sie zu kämpfen. Wer gewinnt, soll einen Sack Reis bekommen, was natürlich angesichts der herrschenden Not viele in Versuchung führt, einen Kampf zu wagen. Der japanische General, dessen Aufmerksamkeit der Kampfstil von Ip Man erregt, ist ein Experte in Karate und fest davon überzeugt, dass Karate jeder Form der chinesischen Kampfkunst überlegen ist. Es kommt wie es kommen muss: Ip Man tritt gegen den General an…


Quelle: blu-ray.com

Diesen Streifen kann ich auf jeden Fall für Leute empfehlen, die sich für Martial Arts Filme interessieren, auch wenn der Fokus von IP MAN nicht unbedingt auf den Kämpfen liegt, welche – bis auf einige „Drahtseilakte“ (so sah es mir zumindest aus; sollten da keine Drähte im Spiel gewesen sein, sorry!) – nicht übertrieben und äußerst effektiv choreografiert sind, aber relativ blutleer daherkommen und die physischen Konsequenzen der Schläge arg verharmlosen. Wer einen knallharten Schlag mit einer Bambusstange an den Kopf beim Ohr bekommt, wird sicherlich mehr Schaden davontragen als ein wenig Ohrenbluten. Insofern ist die Freigabe ab 18 Jahre völlig Sinn frei (sofern Freigaben ab 18 Jahren bei Spielfilmen überhaupt Sinn machen. Klasse ist auf jeden Fall, dass es keine Stehaufmännchen gibt und auch der Schlusskampf keinerlei Länge aufweist.
Das Bild, welches sich auf meiner Cinemascope Leinwand zeigte, war trotz der Schärfe irgendwie kein wahrer Augenschmaus, was sicherlich der zum Teil der kulissenhaften und polierten Inszenierung geschuldet ist, die ebenso gewöhnungsbedürftig ist, wie die dick aufgetragene Schminke der Darsteller.  An vielen Stellen ist die Kulisse derart steril, dass die Szenen wie aus einem Theaterstück wirken, was wahrscheinlich auch so gewollt ist. Die Kostüme sehen aus wie Kostüme, was den Gesamteindruck abrundet. Nach dem Einfall der Japaner driftet das Bild hin und wieder in Sepiatöne ab und wird manchmal sogar nahezu schwarzweiß, was mir sehr gut gefallen hat.

Quelle: blu-ray.com

Den Lautstärkeregler musste ich gleich zu Beginn des Films ein Stück weiter nach rechts drehen. Ich habe der Originalfassung in kantonesischer Sprache mit deutschen Untertiteln (welche immer einen winzigen Augenblick zu früh eingeblendet wurden) den Vorzug gegeben und hier ist die Abmischung der Dialoge doch reichlich dünn geraten. Von Raumklang kann kaum die Rede sein. Die Akustik ist über weite Strecken sehr zurückhaltend, was hinsichtlich der Inszenierung konsequent ist und daher eine frontlastige Angelegenheit. Bei jedem Kampf jedoch kamen die Frontboxen und der Subwoofer in Wallungen, wobei zahlreiche nette Effekte über die Surroundboxen eingestreut wurden.  Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass bei den Kämpfen die Akustik nicht so brachial nach vorne kommt. Jedes Mal dieser wummernde Bass und nahezu das gleiche Thema sind nun wahrlich nicht sehr einfallsreich. Die laut Cover vorhandene 5.1 DTS HD Master Tonspur wurde von meinem Oppo übrigens als DTS-HD HR Tonspur identifiziert.
Um auch etwas über die deutsche Tonspur schreiben zu können, welche ebenfalls in 5.1 DTS-HD HR vorliegt, habe ich mir einige Szenen der deutschen Fassung angeschaut. Die große Mehrheit wird sich wohl lieber den deutschen Ip Man ansehen wollen. Diese Fassung scheint sowohl vom Sound als auch von der Synchronisation sehr gut geworden zu sein. Ich war jedenfalls von dieser Präsentation angenehm überrascht, wird sich doch gerade bei dieser Art von Filmen in dieser Hinsicht in der Mehrzahl der Fälle nicht viel Mühe gegeben. Doch auch hier gilt: gleich ein paar Striche über Zimmerlautstärke einsteigen!
Leider lassen sich über das Menü die einzelnen Kämpfe nicht direkt ansteuern und auch bei der Auswahl einzelner Szenen kommt man nicht gerade in die Nähe der Kämpfe und muss ordentlich „vorspulen“.
Als Bonusmaterial gibt es ein Making of, Am Set von IP MAN, Interviews mit Cast und Crew sowie Deleted Scenes.
Ip Man war Großmeister in der Kampfsportart Wing Chun, welche er an Kampfschulen unterrichtete. Einer seiner Schüler war Bruce Lee, der aus der ihm beigebrachten Technik einen eigenen Kampfstil, Jeet Kune Do, entwickelte.


Ip Man (Quelle: wikipedia)
Das Interesse an der Person des Ip Man scheint recht groß zu sein, denn nach IP MAN folgten IP MAN 2 (Yip Man 2/Legend of the Grand Master, wieder mit Donnie Yen in der Titelrolle), IP MAN ZERO  und IP MAN: THE FINAL FIGHT. Die komplette Reihe gibt es in der Box „Ip Man Anthology“ und das wirklich günstig.
Ich hatte lange keinen Martial Arts Streifen mehr gesehen und habe nun Lust bekommen, Bruce Lee  mal wieder in ENTER THE DRAGON in Aktion zu sehen und schreien zu hören. KENTUCKY FRIED MOVIE muss auch dann auch mal wieder sein („Das ist kein Velgnügungspielchen… es elfoldelt totale Konzentlation“).
Kanada 1931: Der Trapper Johnson (Charles Bronson) rettet einen schwer verletzten Hund aus einem Hundekampf, was eine folgenschwere Kette von Ereignissen in Gang setzt, denn der Hundebesitzer, der den Hund gezwungener Maßen an Johnson verkauft und von diesem mehr als üppig bezahlt wird, will seinen Hund zurück und macht sich mit ein paar Schergen auf zu Johnsons Hütte, um diesen zurück zu holen und um es Johnson heimzuzahlen. Es fließt Blut… dies ruft den Mountie Edgar Millen (Lee Marvin) auf den Plan, um die Angelegenheit zu regeln, obwohl dieser eher seiner Lieblingsbeschäftigung in seiner Stammkneipe nachgegangen wäre. Erneut wird Johnsons Hütte aufgesucht. Millen bittet ihn mitzukommen, um die Sache zu klären. Doch Johnson, der in Notwehr gehandelt hat, sieht sich im Recht und will sich nicht in die Hände des Gesetzes geben. Es kommt zu einem erbitterten Feuergefecht… die Jagd auf den Trapper ist eröffnet. Ein Kopfgeld wird auf Johnson ausgesetzt und der Wahnsinn durch die verschneite Wildnis nimmt seinen Lauf. Etliche Menschen werden getötet, wo von einige auf das Konto des mysteriösen und gefürchteten „Mad Trappers“ (in der deutsche Fassung „Trapper Killer") gehen, der es auf Goldzähne abgesehen hat. 

Die Augen des Johnson... Bronson! (Quelle: blu-ray.com)

DEATH HUNT aus dem Jahre 1981 ist nun wahrlich kein Klassiker, doch wer ein Faible für die Stars Bronson (1921 – 2003) und Marvin (1924 – 1987) hat, die eine schöne Vorstellung liefern, sollte sich diesen Streifen nicht entgehen lassen. Zudem gibt es noch Angie Dickinson und Carl Weathers zu sehen (mit erstklassigem Schnurrbart (kein Airbrush wie in der Predator Ultimate Hunter Edition) und grauen Schläfen!). Inszeniert wurde der Streifen von Peter Hunt, der die kanadische Wildnis toll in Szene gesetzt hat. Das Bild kommt im Format 1.85:1 und bei einigen Szenen habe ich auf der Rahmenleinwand nicht das Geschehen im Vordergrund verfolgt, sondern die majestätischen Outdoors im Hintergrund bewundert.

Ein frischer Lee Marvin (Quelle: blu-ray.com)

Die Bildqualität kann sich durchaus sehen lassen. Ist der Vorspann noch von sehr schlechter Qualität, klart das Bild hiernach merklich auf und erreicht an einigen Stellen tatsächlich räumliche Tiefe. Besonders die Nahaufnahmen beeindrucken durch die Sichtbarkeit kleiner Details. Manchmal wirkt das Bild jedoch leider schon unnatürlich scharf. Interessant war auf jeden Fall die Feststellung, dass Marvin in einigen Szenen recht frisch wirkte, in anderen Szenen sah er ganz schön verkatert und versoffen aus. Ist mir vorher nie so aufgefallen. Da hatte er wohl am Abend zuvor zu tief in Glas geschaut. Der Mann hatte den großen Durst!
Der Ton der Originalfassung DTS-HD Master Audio 2.0 vor. Ich habe mir diese Fassung über PLIIx Movie angesehen, um die Dialoge aus dem Center zu bekommen. Für das Alter Films und dafür, dass sich sicher niemand große Mühe mit einer Restaurierung gegeben hat, eine sehr gute Tonspur. Der Film lebt sicher nicht von seinen Dialogen oder Soundeffekten. Bronson ist den ganzen Film über nahezu stumm. Er belebt seinen Charakter mit Mimik und Körpersprache. Es ist Marvin, der sich mit seinen Gefährten und dem Gesindel verbal auseinandersetzen muss. Schade ist, dass Bronson und Marvin nur eine gemeinsame Szene haben, bei welcher sie sich dann noch nicht mal richtig von Angesicht zu Angesicht treffen. Deutsche Untertitel liefert Koch Media leider nicht. Der Ton der deutschen Fassung liegt ebenfalls in DTS-HD Master Audio 2.0 vor und bietet eine gelungene Synchronisation.

Grimmige Schergen (Quelle: blu-ray.com)

Das Bonusmaterial fällt spärlich aus: ein Radiointerview mit Marvin und Bronson (hier können deutsche UT zugeschaltet werden), Trailer und eine Bildergalerie. Hallo Koch Media! Warum wurde der Audiokommentar von der US Blu-ray nicht übernommen? Schwaches Bild!
Entscheidet selbst: Ist der Film nur ein„Mäßig spannender Abenteuerfilm, der ganz auf seine Stars zugeschnitten ist. In der sentimentalen Huldigung eines überholten Männlichkeitsideals höchst unzeitgemäß.“, so das Lexikon des internationalen Films, oder könnt Ihr ihm mehr abgewinnen?

Fast wie ein Eskimo! (Quelle: blu-ray.com)

Anfügen möchte ich unbedingt noch meine Favoriten unter den zahlreichen Filmen mit Charles Bronson und Lee Marvin:
Bronson: THE MAGNIFICENT SEVEN (1960), THE GREAT ESCAPE (1963), THE DIRTY DOZEN (1967), C'ERA UNA VOLTA IL WEST (1968), CHATO´S LAND (1971), MR. MAJESTYK (1974),   DEATH WISH (1974) &  MURPHY`S LAW (1986),
Marvin: THE MAN WHO SHOT LIBERTY VALANCE (1961), THE COMANCHEROS (1961), CAT BALLOU (1964), THE PROFESSIONALS (1966), THE DIRTY DOZEN (1967), PAINT YOUR WAGON (1969), EMPORER OF THE NORTH POLE (1973) & THE BIG RED ONE (1979)
Liebe Leserinnen, liebe Leser! Der Fokus dieses Blogs richtet sich auf die Tonspuren der Originalfassungen dreier Filme mit „Superhelden“ aus dem Marvel Universum, welche ich Euch  näher an Eure Ohren bringen möchte. Nach Sichtung von THE WOLVERINE (Wolverine:  Der Weg des Kriegers) vor einigen Tagen sehe ich mich dazu veranlasst, diese Tonspuren „anzuprangern“ und Euch aufzufordern, Eure Meinung kundzutun, denn wozu gibt es das Format Blu-ray mit all seinen vielfältigen Möglichkeiten, wenn diese nicht in vollem Umfang genutzt werden?  
THE AVENGERS
Die Tonspur der Originalfassung liegt in 7.1 DTS HD Master vor. Die Tonspur an sich ist sehr gut und alle Lautsprecher sind während der Laufzeit des Films schwer beschäftigt. Auch bei enormer Lautstärke und in all den Zerstörungsorgien lassen sich die Stimmen klar orten und verstehen und manchmal erfüllt der Bass den ganzen Raum. Trotzdem klingt der Ton künstlich gedämpft und es fehlt mir daher ganz klar das packende Element… nämlich eine Akustik, die aus den Lautsprechern kommt und mich packt, mich durchschüttelt, sich innerhalb in der Szenen in einer Kurve steigert bis zu einem Höhepunkt und dann wieder fällt. Nein, gedämpfter Gleichklang ist angesagt und das in jeder Actionsequenz. Es fehlen diese gewissen Speerspitzen akustischer Gewalt, die hervorstechen und das visuelle Erlebnis perfektionieren. Dies ist ein Einheitsbrei!  Es ist keine Szene dabei, die es sich lohnt, mehrmals anzuschauen oder jemandem zu zeigen, um die erstklassige Akustik einer Blu-ray  vorzuführen oder gar das Heimkino zu präsentieren. Die deutsche Tonspur, die in 7.1 DTS HR vorliegt, habe ich mir nicht angetan.
IRON MAN 3
Die Tonspur der Originalfassung liegt hier ebenfalls 7.1 DTS HD Master vor. Leider klingt der Ton wie auch schon bei THE AVENGERS künstlich gedämpft und es fehlte mir daher bei den wenigen Actionsequenzen wieder ganz klar das packende Element… nämlich eine Akustik, die aus den Lautsprechern kommt und mich packt, mich durchschüttelt, sich innerhalb der Szene in einer Kurve steigert bis zu einem Höhepunkt und dann wieder fällt. Auch den Lautstärkeregler weiter nach rechts drehen, brachte keine Steigerung dieses gedämpften Gleichklangs. Es ist auch hier keine Szene dabei, die es sich lohnt, mehrmals anzuschauen oder jemandem zu zeigen, um das Heimkino vorzuführen. Die deutsche Tonspur, die ebenfalls in 7.1 DTS HD Master Audio vorliegt, habe ich mir nicht angetan.
THE WOLVERINE
Auch hier eine 7.1 DTS HD Master Tonspur für die Originalfassung. Die Detonation der Bombe in der Eröffnungssequenz hätte das Heimkino zum Beben bringen lassen müssen… doch da kommt rein gar nichts rüber. Keine Soundwogen, kein saugen, kein beben… nur Verpuffung. Das ist eine Knallerbse! Also wieder den Lautstärkeregler nach rechts… bis auf – 14db, was bei anderen Tonspuren schon ordentlich Dampf erzeugt und in einem Mietshaus sicherlich alle Nachbarn in Mitleidenschaft ziehen wird. Bringt nichts… eine weitere weichgespülte Tonspur. Was habe ich auch erwartet? Fakt ist, ich habe nicht mehr an THE AVENGERS und IRON MAN 3 gedacht, doch als die Bombe fiel, kam die Erinnerung an die „Wolldeckenakustik“ wieder.  Der Zweikampf auf dem Zug ist akustisch so effektvoll wie ein Furz aus einem feigen Arsch. Wenn ich eine Akustik haben möchte, die klingt als ob Wolldecken über den Lautsprechern hängen, dann hänge ich selbst welche drüber. Das ist wie MOTÖRHEAD mit Ohrenstöpselzwang! Die deutsche Tonspur liegt leider nur in DTS 5.1 vor und mir kein Ohr Wert.
Die Zielgruppe Kleinkinder darf heutzutage weder mit Pixelblut noch mit akustischer Gewalt verschreckt werden, daher sind diese Verfilmungen für PG 13 akustisch abgemildert. Wer nur auf Zimmerlautstärke hören kann/darf, wir dies vielleicht gar nicht bemerken.  
Krachende Tonspuren wie bei zum Beispiel von STAR TREK – INTO DARKNESS,  dem US-Import von  RAMBO (John Rambo) oder von SUPER 8, die unerbittlichen Gebrauch macht von allen sieben Lautsprechern und dem Subwoofer machen und dabei mit den Bildern harmonieren, wird es bei diesen Marvel Verfilmungen wohl nie (mehr) geben. Warum werden die Tonspuren für Blu-ray nicht „aufgebohrt“? Oder es können für Blu-ray vielleicht auch beide Tonspuren angeboten werden… eine für die großen Ohren und eine für die kleinen Ohren. Ich will jedenfalls IRON MAN und WOLVERINE  in meinem Heimkino UNLEASHED genießen!  Doch wie laut ist noch gesund bzw. hört sich noch gut an? Hierzu möchte ich die Originaltonspuren der drei Gegenentwürfe näher an Eure Ohren bringen:
Beispiel RAMBO (John Rambo):
Die US-Fassung kommt mit einer 7.1 DTS HD Master Tonspur und bietet nach wie vor die aggressivste Tonspur, die ich kenne. Auch bei enormer Lautstärke bleibt der Sound kristallklar und auch die Stimmen passen sich hervorragend an. Dieser Sound ist eine akustische Attacke auf höchstem Niveau! Die Detonation dieser Bombe (ab „Fire of a shot!“) bekommt nach wie vor jeder „Heimkino Neuling“ mit Einstellung 0,0 dB auf die Ohren gedrückt. Dabei stieg bei mehreren Zuschauern/Zuschauerinnen bei diesem Pegel nicht nur der Adrenalinspiegel, sondern ließ sogar mal bei der Explosion ein Baby Fon, welches sich im 1. Stock befand, aufgrund der Erschütterung eine Meldung von sich geben. Das Kind ist nicht aus dem Bett gefallen und auch nicht wach geworden. Guter Schlaf! 
Beispiel SUPER 8:
Die 7.1 Dolby True HD Originaltonspur bewegt sich auf Referenzniveau. Der Sound ist bei den lauten Passagen von unglaublicher Intensität. Da wackelt das Sofa! Aber auch die leiseren akustischen Effekte klingen einfach unglaublich gut. Das ist Raumklang! Meine Mutter (72), die den Film im Original mit Untertiteln mit uns geschaut hat, hat mehrmals kräftig gezuckt und meinte, dass die Tonspur gut wäre, um zu testen, ob das Mauerwerk des Hauses noch gut wäre. So ist es sehr schade, dass dem Film in der deutschen Fassung keine Dolby True 7.1 Tonspur spendiert wurde und es stattdessen nur eine Dolby Digital 5.1 Tonspur gibt. Da rappelt es zwar auch ordentlich im Karton, aber lange nicht so brachial und auch lange nicht so feinfühlig wie im Original. Auch bei Erweiterung der 5.1 Tonspur auf 7.1 Kanäle bleibt das tolle Raumklangerlebnis der Originalfassung leider aus.
Beispiel STAR TREK – INTO DARKNESS in 7.1 Dolby True HD:
Feinste akustische Details und immer wieder brachiale Akustik aus allen sieben Lautsprechern . Nicht nur, dass Raum und Sofa von den Basswogen regelrecht erschüttert werden, ich war überrascht, was für Klangwogen die Surroundlautsprecher in den Raum schleudern. Da kommt Freude auf. Die perfekte Begleitung für die gezeigte Action.  Hier ist auch die deutsche Tonspur, welche ebenfalls ist in 7.1 Dolby True HD vorliegt, sehr gut abgemischt.  Wer darf, sollte den Lautstärkeregler also schön weit nach rechts drehen.
Letztlich sollten Filmfans selbst entscheiden können, welche Lautstärke und welche akustischen Spitzen sie ertragen/vertragen. Wer meint, dies ist zu viel für seine Ohren, braucht ja nicht den Regler weit nach rechts drehen oder aktiviert vielleicht den Nachtmodus am Receiver, um die Spitzen rauszunehmen. Für mich muss die Akustik zum Geschehen passen und dies ist bei den o.g. Marvel Verfilmungen definitiv nicht der Fall. Hier herrscht zwischen Bildern und Tönen Disharmonie.
 
 
 
 
 
Der Presse war gestern zu entnehmen, dass der mächtigste Drogenbaron der Welt gefasst und im Gefängnis sitz. Es handelt sich um Joaquín Guzmán, der als Sohn einer armen Familie als Jugendlicher Orangen verkaufte, sich in den 1980er Jahren einer Drogenbande anschloss und nach der Festnahme des Chefs dieser Bande das Sinola-Kartell gründete, welches laut der amerikanischen Anti-Drogenbehörde DEA ein multinationaler Großkonzern des organisierten Verbrechens ist. 

Joaquín Guzmán Loera, aka El Chapo Guzmán.jpg
Joaquín Guzmán (Quelle: Wikipedia)

Eine ähnliche Karriere legt Tony Montana in Brian de Palmas SCARFACE (nach einem Drehbuch von Oliver Stone) aus dem Jahr 1983 hin. Al Pacino gibt hier den besagten Tony, der Mitte der 80er aus dem kubanischen Knast in die USA abgeschoben wird, dort vom Tellerwäscher zum Drogenbaron aufsteigt und sich in ein paranoides und zugleich Mitleid erregendes Arschloch verwandelt. Meines Erachtens eine der besten schauspielerischen Leistungen Pacinos. An seiner Seite agieren Michelle Pfeiffer als Elvira, Steven Bauer als sein Freund Manny, Mary Elizabeth Mastrantonia als seine Schwester Gina, Robert Loggia als sein Boss Frank Lopèz und  F. Murray Abraham als Omar Súarez, die allesamt sehenswert sind. Sympathisch sind mir nur Manny und Gina, dabei in ihrer Naivität  auch gleichzeitig Mitleid erregend.  

Tony Montana (Quelle: blu-ray.com)

Guzman konnte seine Geschäfte ausweiten, weil  er  die Kriege, die sich sein Syndikat mit konkurrierenden Banden lieferte, überlebte und wahrscheinlich ein besonnener Kopf gewesen ist. Tony Montana bringt es in SACARFACE auf Grund seiner Mentalität nicht so weit…
Es war tatsächlich so, dass Fidel Castro 1980 einige seiner Landsleute aus Kuba „entließ“, damit sich Verwandten in den Staaten anschließen könne. Womit keiner rechnete: Castro schickte auf die Boote, die von den USA zur Aufnahme der Kubaner geschickt wurden, auch etliche Kriminelle. Schneller und besser kann man diese Leute ja nicht loswerden. Wahrscheinlich wollte er nur die Knäste wieder einigermaßen leer kriegen und die Verwandtenaktion war nur ein Vorwand. Wie dem auch sein: Unter den 125.000 Flüchtlinge, die in Florida landeten, sollen ca. 25.000 eine kriminelle Vergangenheit gehabt haben.
Ja… und JEDER KANN es schaffen in Amerika zu Reichtum und Glückseligkeit zu kommen. Der amerikanische Traum! Nur Rücksichtslosigkeit muss dafür mitgebracht werden. Das  McDonalds Prinzip! Tony sieht seine Chance im Drogengeschäft. Er will nicht mehrere Jahrzehnte (in Deutschland sind es ja gut 45 Jahre)  am Strick hängen und zappeln. Die Nachfrage nach illegalen Drogen ist groß und wo Nachfrage ist, da ist auch jemand, der dieser Nachfrage mit einem entsprechenden Angebot nachkommt. Doch es gibt Konkurrenten und die sind im Weg… Tony kapiert dies sehr schnell und steigt voll ein, riskiert viel, wird immer skrupelloser, geht über Leichen und steigt daher in diesem Geschäft so schnell auf wie eine Leuchtrakete. Wie in der freien Marktwirtschaft eben…

Elvira (Quelle: blu-ray.com)

Durchaus provozierend, aber wohl wahr in der Aussage, dass auch beim Geschäft mit illegalen Drogen die Banken und das Gesetz mit drin stecken und sich reichlich Dollars auf die Seite schaffen können. Dabei sei angemerkt, dass bei dem Geschäft mit legalen Drogen (den Begriff „legale Drogen“ bitte sehr weit fassen) auch reichlich Kohle gemacht wird. Der einzige Unterschied ist, das Tony keine Steuern auf seine Gewinne zahlt. Doch halt, zahlen die Kapitalfaschisten heutzutage wirklich Steuern? Eigentum verpflichtet schließlich… zu nichts! Wir müssen bis 67 arbeiten, weil sich diese Typen Luxusyachten, Villen, Schlösser, dutzende Luxuskarossen, Pelzmäntel, Flugzeuge etc. von unserem Geld leisten. Nur dafür sind die vielen Lebensarbeitsstunden erforderlich. Wohlstand für ALLE geht mir wesentlich weniger Lebensarbeitszeit.
Tony sackt die Kohle ein. Säckeweise – buchstäblich! Das Geld muss gewaschen werden und die Banken jubeln bei all dem Profit, den sie durch die Geldwäsche machen. Tony lässt sich von sauberer  Knete seinen Kapitalisten Palast bauen. Der amerikanische Traum ist wahr geworden… er hat es geschafft und ist mit seinem Geld dort angekommen, wo er hinwollte. Sein Motto lautet „THE WORLD IS YOURS“. Leider beachtet er die goldene Regel „Don´t get high on your own supply!“ nicht und wird durch den Konsum von reichlich Schnee ziemlich paranoid und dreht ab. Die Konkurrenz ist auf der Hut… so schnell wie Tony aufgestiegen ist, fällt er auch wieder. Wie in der freien Marktwirtschaft eben…

Bargeld lacht! (Quelle: blu-ray.com)

Ein Film mit etlichen Szenen, die sich mir ins Filmgehirn gebrannt haben (Spoiler Alarm!): einfach herrlich,  die Szene mit dem fluchenden, Zigarre qualmenden und schimpfenden Pacino in der Wanne in diesem riesigen Zimmer. Klasse die Szenen in seinem Arbeitszimmer, wo sich ein Berg weißes Puder auf dem Schreibtisch befindet. Immer wieder traurig ist die Begegnung mit seiner Mutter. Immer wieder unglaublich traurig ist die Szene, in der er seinen besten Freund Manny umlegt. Immer wieder krass ist die Szene, in der Tony seinen Boss ins Jenseits befördert und Ernie einen Job anbietet. Immer wieder beeindruckend ist der Drogenkauf, bei dem die Säge zum Einsatz kommt. Immer wieder äußerst intensiv ist der Untergang des Tony Montana.

Tony, Mama und Gina (Quelle: blu-ray.com)

Ja, ich habe den Film tatsächlich schon öfter gesehen. SCARFACE lief irgendwann auch mal im holländischen Fernsehen… muss über 20 Jahre her sein. Natürlich unzensiert und zur besten Sendezeit, da habe ich ihn gleich auf Band gebannt. VHS R.I.P.!  Die Sichtung über Blu-ray und auf Cinemascope Leinwand war durchaus beeindruckend.  Wenn der Film nur nicht so deprimierend wäre! Nicht nur, dass er wochenlang im Regal lag, bis ich bereit für diese Tour de Force war, habe ich die Blu-ray mittlerweile auch schon wieder verkauft.  
Die Bildqualität ist durchweg gut. Leider gibt es immer wieder unscharfe Szenen und Gesichter im Hintergrund verschmieren. Da hätte sicher mehr aus dem Ausgangsmaterial herausgeholt werden können und auch müssen.  Ich gehe davon aus, dass SCARFACE erneut und mit besserer Bildqualität aufgelegt werden wird.  
Ich habe mir den Film in der Originalfassung mit der 7.1 DTS HD Master Tonspur angeschaut, was doch zu viel des Guten für diesen Film ist, denn die Musik wallt förmlich von hinten rüber und das ist auch schon beinahe alles, was aus den hinteren Surroundlautsprechern kommt. Diese zwei zusätzlichen Kanäle bringen keinen akustischen Vorteil. Erwartet keinen Raumklang und keine besondere akustischen Effekte, denn der der Film hat bis auf den Showdown schließlich keine Actionszenen.
Dann doch besser die 2.0 Stereo Tonspur für die Originalfassung nutzen, die als Alternative zur HD Master Tonspur auf die Scheibe gepackt wurde. Für die deutsche Fassung gibt es ebenfalls eine 2.0 Stereo Tonspur, aber die sollte besser nicht eingeschaltet werden, denn da klingt Al Pacino wie ein lahmarschiger Tatort Kommissar. Einfach lächerlich, denn der Charakter Tony Montana lebt von seiner äußerst harschen Ausdrucksweise und wird durch diese in Verbindung mit dem harten Akzent erst authentisch. Diese Synchro vernichtet, obwohl sie von Pacinos Stammsprecher kommt, dessen  Darbietung total!  Irgendwann kommt jeder Synchronsprecher an seine Grenze. SCARFACE ist daher nur legal in der Originalfassung und für die deutsche Version gilt, wie bei einer Notbremse auch: nur im absoluten Notfall benutzen. Untertitel können bei Bedarf zugeschaltet werden, denn auch wer der englischen Sprache mächtig ist, wird bei diesem Akzent eventuell an seine Grenzen stoßen.

 Quelle: blu-ray.com

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