Das Team hinter AVATAR
Die Filmemacher James Cameron und Jon Landau haben auf dem AVATAR Junket in Los Angeles nicht nur die Collector's Edition des Science Fiction Epos präsentiert und zum ersten Mal einem größeren Publikum Ausschnitte des neuen Intros gezeigt, sondern es wurde zusätzlich ein Walkthrough durch die Welt von AVATAR organisiert. Das Event fand am 19. Oktober 2010 in den Beatrice Studios in Los Angeles statt, in denen Teile von „Der Herr der Ringe“-Trilogie, „I Am Legend“ und „Iron Man“ entstanden sind.
Die Studios wurden so „geschmückt“, als wäre man kurzerhand auf Pandora gelandet. An jeder Wand hingen Poster des Films sowie zahlreiche Fotos, welche die Entstehung von AVATAR festhielten und die verantwortlichen Teams mit den Schauspielern des Science Fiction Films zeigten. Zudem wurden im Abstand von ein paar Metern die verschiedenen Entwicklungsstufen erläutert und hautnah präsentiert. So hat Meisterregisseur James Cameron beim Virtual Camera System Hand angelegt und bei einer Szene mit zwei Schauspielern am „Baum der Seelen" Regie geführt.
Das Virtual Camera System bietet dem Regisseur und Kameramann die Möglichkeit zu visualisieren, wie eine Szene letzten Endes aussehen könnte. Ein kleiner Bildschirm in der Mitte des tragbaren, aber mit Kabeln verbundenen Gerätes, zeigt die agierenden Schauspieler auf dem Set. Am Beispiel vom „Baum der Seelen“, sieht man ohne das System lediglich ein paar Gerüste, an denen Kabel baumeln. Mit Hilfe des Virtual Camera Systems war es jedoch möglich, eine „erweiterte Realität“ (Augmented Reality) zu sehen, die dem Regisseur in Echtzeit die Umwelt und die Schauspieler als Na'vi zeigen. Damit kann der Filmemacher den Kamerawinkel bestimmen und Szenen, die ihm gefallen, abspeichern.
Dabei werden die Leute, die in Motion Capture Anzügen stecken, von zig Kameras im Studio erfasst, die jede noch so kleine Bewegung der Schauspieler einfangen. Glenn Derry, Virtual Production Supervisor, war maßgeblich an der Erfindung des Virtual Camera Systems und der dafür nötigen Umgebung beteiligt.
Um die von den Kameras eingefangen Szenen letztendlich in „Computer Generated Images“ zu verwandeln, bedarf es Experten auf diesem Gebiet. Die Filmemacher haben sich an Weta Digital in Neuseeland gewandt, die bereits für „King Kong“ und die „Der Herr der Ringe“-Trilogie mit Preisen überschüttet wurden. Als Senior Visual Effects Supervisor fungierte Joe Letteri, der diesen Part bereits bei „King Kong“ übernahm und für seine Arbeit erneut mit einem Oscar geehrt wurde.
Vince Pace, Kameramann bei den Aufnahmen in Los Angeles und CEO von PACE, lieferte die passenden 3D-Kamerasysteme für die Produktion und arbeitete insgesamt vier Jahre an dem Film. Gemeinsam mit Cameron hat er ein System entwickelt, in dem sich zwei Linsen unabhängig voneinander bewegen lassen, um damit zwei Augen zu simulieren. Damit ist es zusätzlich möglich, den 3D-Effekt zu intensivieren oder abzuschwächen.