Habe mir den zufällig gegeben, bei einem Kollegen gestern Abend.
Jesus, hier wurde nicht zuviel versprochen. WAS FÜR EINE
GRÜTZE!!!
Die erste halbe Stunde war noch ganz o.K., Setting,
Spannungsaufbau. Auch die viel mornierten "dämlichen" Charaktere -
geschenkt. Man braucht eben doofe Entscheidungen und
Verhaltensmuster, um einen Grund zu haben, sensationell inszeniert
den Löffel abzugeben.
Aber: der Film schafft es zu keiner Minute, Spannung aufzubauen!
Man sitzt vor dem TV und denkt "jetzt geht der drauf, jetzt geht
die drauf, Schiff kaputt" etc. Klar wusste man das auch bei Alien
(1979) irgendwo. Aber da war es einfach diese quälende, extrem
spannende Zeitspanne, dieses Warten auf das Biest - und dann kommt
es trotzdem noch unerwartet und erschreckend! Solche Momente gehen
"A:C" vollkommen ab. Gut, mal abgesehen davon, dass mir die Tode
der Mannschaft völlig egal waren, weil ich mich mit keinem von
denen irgendwo identifizieren konnte oder irgendwie geartet
sympathisch gewesen wäre.
Und dann hat Ridley Scott auch noch die Midichlorianer-Krankheit
befallen!? Wenn dann also "Walter" seinen Erklärbär-Moment hat,
habe ich eigentlich nur noch auf Qui-Gonn Jin gewartet, der mit
seinem Midichlorianer-Meter den Raum abscannt.... Wahnsinn - warum?
Warum um Himmels willen muss auf Gedeih und Verderb alles erklärt
werden? Hätten ja auch einfach so Aliens sein können, die irgendwo
existieren, eben weil sie existieren. Man man man.
ALL DAS wäre ja noch zu verzeihen gewesen, wenn das Ende stimmig
gewesen wäre. Ich hatte mich schon gefreut auf einen 1:1-Showdown
wie im guten alten Original. Aber selbst das hat Scott - fast
meiner Erwartung entsprechend - gründlich versaut. Keine Spannung,
alles läuft wie geplant. Oh, und dann der ach so überraschende,
ungefähr 100% der Zeit ab Punkt x vorherzusehende Storytwist. Gähn.
Und das offene Ende.
Und als hätte Scott um die Schwächen dieses seines Machwerks
gewusst, hat er alles übertüncht mit unnötigen Splattereffekten und
sexuellen Anspielungen, die platter und pubertierender nicht sein
könnten. Furchtbar.
Positiv, wie schon bei Prometheus, sind anzumerken: das Opening,
der Score (halt übernommen aus Alien und Prometheus) und das
Schauspiel von Fassbender. Am Ende wundert mich gar, wieso scott
seinen Film nicht "Alien: David" oder "Mein Gott, Walter" genannt
hat.
Habe fertig. 02/10
Als wir das Feuer
erfunden haben, haben die Menschen damit auch eine Weile Mist
gebaut. Aber irgendwann haben wir den Feuerlöscher erfunden
(Stephen Hawking 2015)
„Erst kommt der Ruin
der Staatshaushalte durch die Politik, dann kommen die
Erfüllungsgehilfen in den Zentralbanken, und am Ende steht das
Ende der bürgerlichen Freiheiten.“
(Roland Tichy, Vorsitzender der
Ludwig-Erhard-Stiftung)