Ich hörte dieses Machwerk im Kino zum ersten mal und dachte: Huch, ein Duett. Bis ich merkte, dass sich der Herr vergeblich an einer Falsett-Stimme versuchte. Ich habe gar nichts gegen Kopfstimme, Jon Anderson ist einer meiner Liblingssänger. Aber dieses "Gewinsel" ist in der Tat nur schrecklich. Auch von der Komposition her ist der Titelsong einfach nur schwach.

Also ich fand den Song in Verbindung mit dem Intro sehr gelungen. Ich mag Sam Smith aber auch ganz gerne - obwohl der Song eher zu denen gehört, die mir nicht so gefallen...

Ich halte Waltz für extrem überbewertet. Sein Verständnis von Schauspiel passt ganz gut zu den dialoglastigen Stil von Tarantino, aber eigentlich auch nur weil seine Besetzung halt teils so absurd ist wie eben die des Hans Landa. Aber Inglorious Basterds ist imho sowieso total überbewertet. Hab den Hype um die Person daher nie verstanden. In Django fand ich seine Performance dafür wirklich gut. Den Bösewicht, so wie ich ihn in einem etwas ernsteren Spionage-Film wie den Bondfilme der Craig-Ära erwarten würde, nimmt man ihn nicht ab. Dafür fehlt mir das Bedrohliche völlig. Bond hätte ihn ohne mit der Wimper zu zucken ausschalten können. Für den Kopf einer weltumspannenden wie Spectre hätte so eine Flitzpiepe keine 10 Minuten überlebt. Ein Le Chiffre war da ein ganz anderes Kaliber.

Ich sehe Walz zwar schon gerne, aber ein solcher Überflieger, wie viele aus ihm machen, sehe ich da auch nicht.

Die teils durchwachsenen Meinungen zum Film machen mich aber irgendwie sogar noch neugieriger auf den Kinobesuch. ;)

kann ich so unterschreiben! (Mit Tendenz zur 9 ;) ) :thumb:

So, ich war dann auch im neuen Bond

Insgesamt bin ich bei diesem Film ähnlich Zwiegestalten wie beim Vorgänger Skyfall.
Im Bereich Action liefert der Film meiner Meinung nach sehr gute Unterhaltung und eindrucksvolle Bilder. Mal gibt es schöne Nahkämpfe, dann wieder rasante Verfolgungsjagten, egal ob nun mit einem Flugzeug oder diversen Autos.
Auch die gelieferten Bilder sind wieder wirklich top. Egal ob es die Anfangssequenz in Mexiko ist, die tollen Kamerafahrten. Auch die tollen Bilder Roms, Londons usw. haben mich begeistert.
Bond selber entwickelt sich laut Story zwar fort, wirklich erkennen konnte man das beim Spiel aber nicht - es war auch nur bedingt glaubhaft gemacht.
Die Handlung ist extrem vorhersehbar. Die Verbindungen zwischen Blofeld und sind so offensichtlich, ein Stinktier vor einem wäre Geruchstechnisch nicht auffälliger gewesen. Die Bondgirls liefern unterschiedliche Leistungen ab. Lea ist optisch zwar nicht mein Fall, macht ihre Sache insgesamt aber wirklich gut und bringt eine neue Komponente (Stichwort: Charakterentwicklung bei Bond) ins Spiel, auch wenn man es eben (wie oben angemerkt) Craig nicht anmerkt. Bellucci hat mich eher enttäuscht. Sehr kurzer Auftritt und er erinnert dann doch sehr an die alten Bonds. "Hi, ich bin James - schlaf mit mir" "Oh - du bist James, ich schlafe sofort mit dir!". Darüber waren wir ja eigentlich bei Craig ein Stück weit hinweg, nun scheinbar nicht mehr.
Unlogische Situationen gibt es natürlich zu Hauf, wird meiner Ansicht nach auch übertrieben, allerdings gehört das ein Stück weit auch zu Bond dazu - insofern bewerte ich das nicht so negativ.
Ärgerlich war dann schon eher der Auftritt von Walz. Man erwartet da natürlich DEN Bösewicht und dann kommt ein Schoßhund vor, der viele Wünsche offen lässt. Und er führt Spectre? Sorry, da waren Silva und erst Recht Le Chiffre ganz andere Kaliber. Oberhauser überbietet vielleicht noch Green aber der war ja auch....:silly:. Und wir erleben die Rückkehr eines "Beißer" Verschnitts, gepaart mit Game of Thrones Staffel 4. Die Crew rund um Bond (also neben Lea) ist hingegen recht gut und bietet einiges an Humor und Story.

Ansonsten ist der Film ein gutes Stück zu lang. 148 Minuten mit Action und schönen Bildern reichen nicht aus, um mich zu unterhalten. Da muss man einfach mehr bieten.

Ich würde im Moment wohl so ca. 7,0 von 10 Punkten vergeben.

Also ich muss schon sagen, das Waltz seine Oscars für Basterds und Django völlig zu recht bekommen hat, da hat er ein wahres Feuerwerk der Schauspielkunst abgefackelt, aber wahrscheinlich auch deshalb, weil Tarantino genau weiss, wie er ihn machen lassen kann. Und bei Spectre hat man gemerkt, er hatte keine Freiheiten, Mendes hat versucht ihn in die Blofeld Rolle zu pressen, und das kam dann dabei heraus. Eine sehr durchschnittliche Leistung!

Aber macht das nicht gerade einen richtig guten Schauspieler aus? Er kann in Rollen schlüpfen, die nicht auf ihn geschrieben sind und spielt diese dennoch überzeugend?

Und es ist ja auch immer noch ein Bond, da passt es meiner Meinung nach nicht, wenn plötzlich der Gegenspieler im Mittelpunkt steht.

naja ....

Der Film hiess auch Batman - The Dark Knight, aber Heath "Joker" Leadger war der Schauspieler der im Mittelpunkt stand, daher sehe ich das nicht so wie du!

Mendes hat ihn nicht machen lassen? Interessant!