Ich hab jetzt noch einmal die wichtigsten Anhaltspunkte
zusammengefasst, um mit dem Vorurteil aufzuräumen,
dass ich nicht helfen möchte etc.pp. :confused:
Chaper 1.)
Welchen Modus man nun genau in Chapter 1 verwendet ist völlig
egal.
Hier geht es nur um die klangliche Aufnahme des Raumes.
Man verschafft sich quasi einen ersten Eindruck, wie sich der Raum
akustisch verhält.
Ich habe die LS Konfiguration darum jedes mal korrekt eingestellt,
um bei Bedarf eben nicht
das volle Programm fahren zu müssen. Quasi ein " Einmessen " für
Zeitlose User.
Chapter 2.) WICHTIGES KAPITEL
!!!!
Bei diesem Kapitel geht es um die Grundkalibration des
Systemes.
Es bringt nichts eine komplette Einmessung zu machen, wenn hier und
da noch Parameter nicht
passen, da man diesen Offset nur unnötig in den nachfolgenden
Schritten herumschleppt.
Der Möglichkeit mehrere Prioritäten zu setzen hat schon seinen
Sinn
Mit
Keep Settings wird das System unter
den raumspezifischen Gegebenheiten kalibriert, OHNE das
die Lautsprecher angepasst werden. Hintergrund hierbei ist eben das
bereits ausschließen von diversen
Offsets. Es werden Parameter, welche immens wichtig für eine
erfolgreiche Einmessung sind, herausgefahren.
Auch empfiehlt es sich die Entfernung und symmetrische Abstimmung
mit dem advanced MCACC zu vollziehen
und sich diese Werte zu notieren. Ggf können diese bei Abweichung
der automatischen Messung dann von Hand
eingetragen, bzw korrigiert werden
Chapter 3.)
Zeitfenster....Das Unwort des Jahres 2012 in Sachen MCACC
Da die aller wenigsten ihren Raum akustisch vorbereitet, bzw
optimiert haben, ist es nötig im richtigen Timing zu messen,
da man sonst Gefahr läuft Pegelspitzen bei diversen Frequenzen
nicht korrigiert zu bekommen.
Beispiel:
Der EQ hat eine eingeschränkte Korrekturrange. Diese geht von X- DB
bis Y+ DB.
Sollte schon bei der ersten Bestandsaufnahme die eine oder andere
Frequenz realtiv weit oben, also im + DB Bereich liegen,
oder im umgekehrten Fall etwa ganz unten, tut man sich ( bzw MCACC
) schwer bei der Linearisierung mit der vorhandenen
Range die Frequenzen sauber auf einen " Nenner " zu bekommen.
Tiefere Frequenzen breiten sich langsamer aus, als
hohe Frequenzen. Diese Laufzeit ist primär physikalischen Ursprungs
hat hat zunächst mit dem Raum selbst nichts
zu tun. Wenn man zB einen sehr hellhörigen Raum hat, eine sehr
lange Messzeit wählt, dann ist man auf dem besten Weg,
dass eben die hohen Frequenzen extem geboostet werden. Einfach
darum, weil eben das MCACC versucht die
Frequenzen auf einen Nenner zu bringen. Dies kann aber bei einer zu
langen Messzeit nicht erfolgen, da eben dabei nahezu
alle Frequenzen alle Zeit der Welt haben um vom Raum aus sämtlichen
Richtungen reflektiert zu werden. Das selbe droht bei
einem zu kurzem Zeitfenster in umgekehrter Reihenfolge und betrifft
dann den hauptsächlich den Bass.
Beispielbilder Ein wenig übertrieben
dargestellt zum einfacheren Verständnis
Bild A zeigt ein falsches Zeitfenster. Man sieht deutlich, dass
eine Frequenzen schon extrem weit oben liegt
und zum anderen die anderen Frequenzen stark abfallen. In diesem
Beispiel, sollte der angestrebte Mittelwert bei X sein,
müsste man die hohe Frequenz um einen hohen Wert reduzieren und zum
anderen müssten vor allem die tieferen
Frequenzen extrem gebooste werden. Und genau darin liegt das
Problem. Wenn man mehrere Frequenzen zusammen
um einen sehr hohen Wert reduziert oder boostet, kann es zur
Meldung OVER kommen, welche eine problemlose
Wiedergabe nicht mehr garantieren kann.
BILD A
Bild B hingegen zeigt ein optimal getroffenes Zeitfenster.
Hier liegen 90 % aller Frequenzen sehr nahe beisammen und es muss
lediglich der Tiefbass noch angehoben werden.
Man hat nicht das Problem, dass das MCACC schon vor der
Linearisierung an seine Grenzen stößt.
Bild B
Wir bereits erwähnt habe ich bei den Bildern übertrieben und Werte
entfernt, damit es zur Veranschaulichung und
Erklärung einfacher und verständlicher wirkt. Es kann durchaus in
manchen Räumen ein frustrierendes Unterfangen werden,
wenn eben der Raum eine sehr hohe Ressonanz darstellt. Dazu können
leere / kahle Wänder und Decke beitragen.
Parket oder Fließenböden ebenso. Wer diese Räume nicht manuell über
Teppiche, Regale, welche ähnlich Diffusoren
wirken können, optimieren möchte, dem empfehle ich eine sehr kurze
Messzeit und auch sich nicht zu lange mit diesem
Punkt zu beschäftigen. Es geht nicht alles in jedem nicht
optimiertem Raum. Es muss auch nicht alles optimiert werden,
denn alles was wir über das MCACC noch herausholen ist der nötige
Feinschliff.
Chapter 4.)
Ich denke, dass es nu klar ist, warum nun bei der Konfiguration,
nämlich dem eigentlichen, kompletten
Einmessen der Parameter auf
ALL gesetzt
sein muss. Bis jetzt haben wir nur das System
auf den Raum vorbereitet und evtl Fehlerquellen reduziert. Da wir
immer den selben Arbeitsspeicherpunkt
verwenden wird dieser zwar überschrieben, jedoch herausgefahrene
Parameter wie das Zeitfenster
sind dann aktiv. Auch der Grund, warum man die LS Large / Small
Geschichte noch einmal einstellen muss.
Zählt sicher zu den wenigen negativen Aspekten des Pioneer, wie die
globale X Over. Ist halt so....
Chapter 5.) Die System, bzw
Lautsprecherlinearisierung.
Nun sind wir gut vorbereitet, alles Vorkehrungen sind getroffen und
alle Randbedingungen erfüllt.
Jetzt geht es mit der eigentlichen Linearisierung los. Hierbei geht
es darum, dass eben ein harmonisches
System nur dann als solches funktionieren kann, wenn eben keine
Frequenz eine grössere Dominanz hat.
Zu viel Bass = Gedröhne etc. Zu viel Höhen = Unangenehm, klirrender
Sound...
Wenn alle Frequenzen nach getaner Arbeit auf einem Level liegen, so
haben wir den absoluten
Defaultzustand
im betreffendem Raum unter Berücksichtigung der verwendeten
Komponenten geschaffen
und nur darum geht es beim MCACC. Erst jetzt kann man seinem
Wunschklang langsam näher kommen.
Der Klang des Dfaultzustandes wird sich für viele zunächst sehr
flach und analytisch anhören. Wer nun wer
Wärme, oder Transparenz möchte, der ist damit gut beraten sich mit
der Funktionsweise eines digitalem
EQ vertraut zu machen, denn nichts anderes ist der verwendete EQ
bei Pioneer. Wichtig ist nur, dass man es
langsam angeht und nicht übertreibt. Wer mehr Bass möchte, seine
Musik aber nahzu immer im Mehrkanal -
betrieb hört, der sollte langsam jedem LS ( Stand LS; Center etc )
ein wenig mehr Bass geben. Besser jedem
LS 1 Db, als einen undefinierten Wert.
NACHWORT
Damit bin ich mit meiner Chaptererläuterung am Ende und hoffe
wieder die Wogen geglättet zu haben.
Nehmt es mir nicht krum. Wie std es schon
erwähnt hat ist Undank der Welt Lohn.
Ich mache die ganze Arbeit im technischen Bereich hier sehr gerne
und werde in 100 kalten Wintern nicht
auf die Idee kommen eine Gegenleistung zu verlangen. Bei der von
mir investierten Energie und Ausdauer
ist es aber trotzdem traurig, wie wenige sich durch einen simplen
Click bedanken, oder aber bei nicht
sofortiger Hilfe mein Heimkino abwerten. Das ist einfach nur
arm...
Schönes Wochenende
ENCOM