Auch ich war am Mittwoch Abend in der Vorpremiere und hab mir etwas
Zeit gelassen den Film sacken zu lassen.
Ich bin kein Trekkie, hab mir aber auch mal die alten Star
Trek-Filme angeschaut.
Um es kurz zu machen und keine alten Trekkie's zu beleidigen: Das
ist nichts für mich.
Dann kam 2009 J.J. Abrams und unterzog das Star Trek-Universum
einer Frischzellenkur.
Und was soll ich sagen? ICH WAR BEGEISTERT!!
Am Mittwoch folgte dann das lang ersehnte Sequel. Gleiche Crew +
gleicher Regisseur = sehr gute Chancen auf Erfolg!
Rückblick.
Der erste Trailer zu STAR TREK: INTO DARKNESS.
Atemberaubende Action, düstere, packende Atmosphäre und ein
faszinierender Bösewicht.
WAS FÜR EIN TRAILER!! DAS wird ein genialer Film!
Mittwoch.
Ich sitze im Kino. Der Film beginnt und das rote Roboter-Männchen
(das Logo von J.J. Abrams Produktionsfirma "Bad Robot Productions")
schleicht zwischen dem hohen Gras umher, untermalt von den
bekannten Klängen des ersten Star Trek Films.
Die Zeit vergeht wie im Flug und ich wurde sehr gut
unterhalten.
Aber. Um näher auf das "Aber" einzugehen benutze ich besser die
Spoiler-Funktion.
SPOILER! Inhalt
einblenden
Die erste Hälfte des Films ist stimmig und
packend und faszinierend wird der Bösewicht eingeführt und die
Geschichte nimmt Fahrt auf. Ich könnte hier schon anmerken, dass
die ganze Vorgeschichte mit dem Vulkan unnötig gewesen wäre, aber
darüber kann ich hinweg schauen.
Für mich liegt die größte Kritik am Film im Drehbuch, denn in der
zweiten Hälfte des Films sackt er deutlich ein. Zu wenig neues, man
gräbt erneut und völlig unnötig den alten Spock aus und auch die
"dramatischen" Ereignisse des Finales sind kaum dramatisch, weil es
völlig vorhersehbar ist wie alles wieder in Ordnung kommt.
Auch der Score ist leider nicht wirklich packend und bietet auch
nichts neues. Schade, da der Score des Vorgängers wirklich
überragend war.
Benedict Cumberbatch ist ÜBERRAGEND! Seine Darstellung des Khan ist
ganz klar das fesselnde und tragende Element des Films. Leider muss
man auch hier sagen, dass das Drehbuch weit mehr hätte zulassen
können. Zuviel bleibt unbeantwortet.
Allerdings fühlt es sich für mich so an, als wäre das eine bewusste
Entscheidung gewesen, so kann man ihn in einem späteren Teil der
Reihe erneut ins Spiel bringen und mehr Geheimnisse lüften.
Das ist eben leider mein gesamter Eindruck des Films. Mit INTO
DARKNESS wird die Freundschaft, der Zusammenhalt der Crew verstärkt
und der Startschuß für die Reisen der Enterprise in die unendlichen
Weiten des Alls gegeben.
Zugegeben, ein sehr unterhaltsamer Start, aber es wäre mehr möglich
gewesen.
So hofft man wieder auf den nächsten Teil der Reihe, der vielleicht
mehr über die Klingonen zu erzählen weiß oder erneut Khan ins Spiel
bringt.
Noch ein Wort zum 3D:
Ich denke dies war mein letzter Versuch mit 3D.
Ich habe mir viele Gedanken dazu gemacht, vor allem nach meinem
3D-Kinoerlebnis von DER HOBBIT mit HFR.
Das 3D an sich in Star Trek ist ganz okay. Nichts weltbewegendes
und oft unnötig, aber auch nicht schlecht.
3D allgemein kommt im Kino nur mit der HFR und in 4K wirklich gut
an und so sollte der 3D-Standard festgelegt werden.
Die Argumente der Filmindustrie 3D ermögliche ein viel intensiveres
Filmerlebnis kann ich für mich überhaupt nicht bestätigen. Das
Gegenteil ist der Fall. Sowohl DER HOBBIT als auch jetzt STAR TREK
konnte ich nicht so genießen wie ich es gerne möchte, da mich die
3D-Effekte vom Film zu sehr ablenken.
Bei Realfilmen empfinde ich das einfach als unnatürlich und störend
und werde keinen mehr in 3D schauen.
Anders bei Animationsfilmen. Hier finde ich 3D eine echte
Bereicherung und habe immer meinen Spaß daran.
Ich kann also nur hoffen, dass meine Regionalen Kinos weiterhin
(zumindest meistens) die Wahlmöglichkeit ob in 3D oder 2D
bieten.
Sonst bleibt nur das Warten auf die Blu-Ray.
Mein Fazit zum Film also:
Ob meine Erwartungen vielleicht zu hoch waren, das 3D mir den Spaß
getrübt hat oder der Film tatsächlich deutliche Schwächen
bietet...
Ich wurde gut unterhalten und werde mir den Film auf BD kaufen. Der
erwartete Hit des Jahres war er leider nicht.
Eigentlich bin ich geneigt 6 von 10 Punkten zu vergeben,
aber ich denke bei der zweiten Sichtung zuhause bin ich glücklicher
mit dem Film und gebe gleich 7 von 10 Punkten.
Noch eine Nachträgliche Anmerkung:
Cuberbatch hat eine sehr deutliche Art zu sprechen, so wirkt es in
Verbindung mit der Synchro oft etwas merkwürdig.
Zudem ist seine Wortwahl und Betonung auch sehr interessant.
Ich würde diesen Film also bevorzugt im O-Ton schauen.