Ich habe den Film mittlerweile (leider in der deutschen
Synchronfassung) auch gesehen. Möglicherweise fehlen mir auch
einige Zusammenhänge, da ich bei Ant-Man und Age of Ultron gepasst
habe.
Ich muss sagen, der Film hat mir nicht sonderlich gut gefallen. Er
ist sicher nicht der schlechteste Film des MCU (schließlich gibt es
Iron man 3 und die die Thor-Filme sind ja auch nicht wegzuleugnen)
aber von den drei Capt. America-Filmen finde ich, dass es der (mit
einigem Abstand) schlechteste ist.
Woran hat es also gelegen?
1. Die Story. Wenngleich ich wohl zu schätzen weiß, dass man hier
wie gewohnt (NSA, Prism und ähnliches hatten wir ja schon als
Thema) ein durchaus ernst zu nehmendes Thema vorlegt. Aber mir war
das alles ein bisschen zu konfus. Es war vielleicht auch einfach
ein bisschen viel, was da alles so erzählt und gezeigt werden
sollte. Da wäre weniger und dafür hin und wieder ein bisschen
weniger oberflächlich vielleicht mehr gewesen.
Das geht zusammen mit:
2. Die Charaktermotivation. Das fand ich teilweise wirklich albern
und nur wenig nachvollziehbar. Hat mich teilweise an Heinz Becker
erinnert "Tja, sie han halt das Gesetz"...
Btw. finde ich es schwer auszuhalten, dass IM/TS im Grunde
mittlerweile zu einer totalen Witzfigur degeneriert ist.
Auch der Daniel Brühl-Charakter war, nun ja, irgendwie total flach
und übermotiviert
SPOILER! Inhalt
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Billige Rachegeschichte hin oder her, da geh
ich ja noch mit. Aber jede Menge Unschuldige zu töten, damit die
die Unschuldige getötet haben, auf einander losgehen. Gut. Kann man
machen. Muss man aber nicht.
3. Der Humor. Hier vermute ich, dass der Film sehr unter der
Synchronisation leidet. Aber das waren wirklich Fremdschammomente
in ewiger Zahl. Insbesondere diese möchtegerncoolen,
möchtegernjugendszenigen Sprüche von Spiderman konnte ich nur sehr
schwer ertragen. Aber auch sonst waren die Oneliner qualitativ eher
so 80er-Jahre-Komödie. Und die Synchro wirkte auch ein bisschen
billig.
4. Elisabeth Olsens Overacting in Kombination mit diesem hölzernen
roten Küchenphilosophen hat mir den ein oder anderen hysterischen
Lachanfall beschert. Sollte man deren Betroffenheitsausdruckstanz
etwa ernst nehmen? Das war echt ziemlich bizarr.
5. Die Actrion war teilweise nicht so doll inszeniert (insbesondere
die erste Szene wo das Haus ein bisschne kaputt geht, was Frl.
Olsen sehr betroffen macht). Und ich muss auch sagen, klar,
Superhelden, klar, kein Realismus, soweit so gut. Aber wenn ich
sehe, wie von einem Motorrad aus, per Faustschlag ein Auto von der
Straße... Nun ja, ein Glück, dass Newton das nicht mehr miterleben
muss ;) Das war mir teilweise alles ein bisschen viel (Puh, Audi
hat sich das sicher einiges kosten lassen), selbst für einen
Superhelden-Actionfilm.
So, wie bewertet man das nun. Direkt nach Filmende waren mein
Kumpel und ich uns einig, einen ziemlich schlechten Film gesehen zu
haben (wobei er, wie ja viele andere auch, Spider Man lustig fand).
Andererseits habe ich eigentlich nicht auf die Uhr geguckt, und es
war weite Strecken recht kurzweilig.
Besser bewerten als Batman vs. Superman kann ich ihn nicht, also
verbleibe ich mit freundlichen und dezent überdurchschnittlichen
5,5/10 Punkten.
Möglicherweise würde mir die Originalfassung besser gefallen, aber
ich denke nicht, dass ich mir den noch mal angucke.