Ich hab neulich schon auf Facebook in einer Gruppe meine Wertung
zum Film abgegeben und wurde damit ziemlich kritisiert - aber sei
es drum :D Hier meine Kurzkritik:
Ich fand ihn ziemlich mies. Ich würde durchaus sagen, dass ich ein
Film der FF-Reihe bin, meine Einzelwertungen schwanken da zwischen
5-10 Punkte, liegen im Schnitt aber bei 8 Punkten. Ich war auch im
Voraus ein wenig überrascht, dass es jetzt, nach dem grandiosen
Finale in FF7, jetzt doch noch weiter geht und war schon im Voraus
spektisch, habe dann aber durch einige sehr gute Kritiken doch noch
mal Lust bekommen den zu schauen und war daher glaube ich recht
Vorurteilsfrei im Kino.
Aber der Film hat nun bei mir so garnicht gezündet. Storytechnisch
passiert nämlich die ersten 3/4 des Films garnichts, außer dass man
sinnlose Autorasereien hat, oder Teamsitzungen in denen über
peseudointellektuellen Blödsinn geredet wird, wobei das nur
hintergründig passiert - vordergründig geht es vor allem darum,
sich gegenseitig Oneliner reinzudrücken. Das kam mir alles ziemlich
lang vor, und in diesen Längen lag für mich wenig bis keine
Spannung. Spannend wird es das erste mal in New York, aber die
Spannung wurde mir auch ziemlich schnell kaputt gemacht, denn kaum
dass die Autos verlassen wurden, war mir klar, warum Jason Stathams
Charakter wieder dabei ist - und ich hatte recht! Man konnte etwas
zeigen, das zum einen zutiefst schockierend sein sollte, zum
anderen aber keinen Charakterbruch ("das wichtigste ist die
Familie") darstellen sollte; also Vorhersehbar.
SPOILER! Inhalt
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Wen aus dem eigenen Team hätte Dom denn nur
erschießen können? Selbst wenn es am Ende gestellt gewesen war? Ist
doch die Zerrissenheit von Dom das, was man hier die ganze Zeit
zeigen möchte.
Das Filme in denen gehackt wird, sowieso immer großer Blödsinn
sind, damit hab ich mich sogar schon abgefunden, aber wenn dann
auch die zugehörigen Action-Szenen so übertrieben sind, dass ich
sie auch nicht mehr glauben kann, dann tut das dem Film weiter weh
- Beispielsweise das Anfangsrennen mit dem brennenden Motor. Sorry,
aber nee. Dass dann mal wieder nur Weisheiten gekloppt werden, und
so mir nix Dir nix unglaublich teure Autos mit einem Fingerschnipp
den Besitzer wechseln, auch das passt irgendwie nicht mehr wirklich
zur Glaubhaftigkeit. Hier wird selbst dem dümmsten Zuschauer im
ganzen Kino auf die Nase gebunden: "Guck mal: Dom - das ist ein
Guter!" - und wow, müssen die Filmemacher ihr Publikum für Dumm
halten, wenn man das so billig machen muss :eek:
Storytechnisch haben wir Null Hintergründe - was will der Bösewicht
und warum? Irrelevant. Wieso kann man einfach eine Militärbasis in
Russland angreifen? Irrelevant. Wieso interessiert es Russland
nicht, dass sie ein Atom-Uboot erst an Separatisten und dann an
einen Hacker verlieren? Irrelevant. Wieso fährt eigentlich ein
russischer Offizier mit den russischen Atomcodes durch den
Stadtverkehr in New York?! Und wieso hat der die überhaupt?! Hat
die nicht nur der russische Präsident?! Wenn ja: Das soll sein
Schutz sein, während er durch die USA fährt? Nach fucking 9-11? ...
alles irgendwie Fragen, die zeigen, dass Story hier keine Rolle
spielt. Man klatscht irgendwie Dinge zusammen und hofft, dass das
schon gut geht, weil man hat ja Action. Aber die war alles andere
als gut. Größer, Doller, Extremer - das war schon immer das Motto
von Fast & Furious, und trotzdem: Jeder Film hat es geschafft -
je unglaubwürdiger das ganze Wurde - selbst wenn wir in Dubai mit
Autos durch Hochhäuser gerast sind - dass die Actionszenen doch
irgendwie spannend waren, irgendwie Spaß gemacht haben, irgendwie
nervenzerreißend waren. Nur diesmal hat mich das alles irgendwie
kalt gelassen. Genau an etwas fest machen kann ich es nicht.
Vielleicht, weil es einfach zu abgedreht, zu übretrieben war?
Der ein oder andere mag jetzt argumentieren argumentieren, das die
Story ja auch nicht das ist, womit Fast&Furious punkten will;
klar, aber die Grundstory hatte noch nie so klaffende Story-Löcher,
fast alle bisherigen FF-Teile hatten eine solide Grundstory die man
- wenn auch mit viel Gutwollen - abkaufen kann. Hier klaffen
unglaubliche Löcher auf, die im Prinzip nur zeigen, wie
unmotiviert, die Schreiber eigentlich waren.
Aber gut, wenn schon weder Handlung noch Action punkten können,
dann doch wenigsten die Charaktere? Dom und Letti waren doch bisher
immer klasse. Brian ging ja leider nicht mehr (RIP), und das
sonstige Team hat sich ja laufend gewechselt, aber war zum Schluss
mit Tyrese, Ludacris und The Rock auch ein recht fixes Team, das
Spaß gemacht hat?
Aber nein - aus den Charakteren wird nichts heraus geholt. Wo ist
der starke Vin Disel aus den letzten Filmen? Er ist hier eine
Marionette, und spielt auch wie eine, nichts weiter; kein Feuer,
keine Spielfreude, keine Emotionen, nichts. Auch Michelle Roudrigez
die in den vorherigen FF-Filmen gezeigt hat, dass sie mehr kann als
nur angepisst zu gucken, wirkt hier so, als wenn sie nicht einmal
dazu mehr Lust hat, angepissst zu gucken. Emotionen zeigen beide so
gut wie keine, und wenn wirken diese nicht glaubhaft, so dass das
Liebespaar Letty und Dom nicht wirklich glaubhaft herüberkommt und
auch der Bruch, bzw. das aneinander festhalten... nichts.
Dazu kommt, dass insbesondere Dom und Letty auch kaum Screentime
haben. Tyreese und Ludacris waren in den letzten Filmen der frische
Wind, der ein wenig Witz reingebracht hat, und das hat bisher immer
gut funktioniert. Aber hier sind die "Witze" irgendwann auch ein
wenig zu viel und nicht lustig - klar ein paar der Sprüche sind
brüller und haben auch mich zum lachen gebracht - aber insgesamt
war es mir doch ein wenig zu viel, sodass ich es eher nervig fand.
Ramsey kommt auch zu kurz, und das Testosteron-Gepushe von Johnson
und Statham fand ich in den Dialogen auch Overdone, und einfach nur
albern. Halt wieder Oneline soweit das Gehör reicht.
Fazit: Story vorhersehbar, schlechtes Schauspiel, nicht gerade
glaubwürdige Action, und verhältnismäßig auch wenig Rennszenen
(bzw. die die es gibt, dann auch zum Teil unglaubwürdig - ich
meine: Klar, sie wollen mit Autos rennen über gefrohrene Seen
fahren, und nutzen dann alle Fahrzeuge die nicht Winter und
Rutschgeeignet sind? Experten!). Komplett durchgefallen?
Nein, denn im letzten Viertel wendet sich das Blatt ein wenig. Es
gibt einen kleinen Storytwist, den ich so nicht erwartet hatte
(aber eigentlich klar).
SPOILER! Inhalt
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Auch wenn wir Statham alles vergeben und
verzeihen, was er in den vorherigen Filmen zusammen mit seinem
Bruder getan hat und einfach so tun, als wäre alles nie passiert -
das Dom jemanden kaltblütig erschießt, das kann man dem Publikum
dann doch nicht antun - und so ist er dann doch nicht tot. Ich
meine, dass das Ass im Ärmel noch kommen wird, war von langer Hand
klar, wir haben unglaublich viel Zeit in dieser einen Szene damit
verbracht, zu sehen, das Dom was großes vorhat - und da uns nie
gesagt wird, was, war offensichtlich, dass uns am Ende ein großer
Twist erwarten wird - nur nicht wie genau er aussieht. Macht
übrigens auch großartigen Sinn, dass Dom - der ja noch nicht einmal
weiß, dass Chipher hinter den Gräueltaten der Shaw-Brüder steckt -
in seiner großen Not Jason Statham vertraut und einweiht...
:eek:
*DAS* es kommt war klar, nur wie war es eben nicht. Die Babyszenen
punkten dann, und insgesamt holt meiner Meinung nach Jason Statham
einiges raus - er ist der einzige, der ein paar coole
Kampf-Choreographien hat, der tatsächlich auch durchgehend lustig
ist, ohne gezwungene Lacher rauszuhauen, und dem ich auch abkaufe,
dass er Spaß dran hat und hier auch Schauspielern wollte. Auch die
Kamera-Arbeit ist ziemlich cool.
Aber das ist halt insgesamt ein wenig wenig - zwei
Kampfchoreographien (eine mit Statham und The Rock, und eine nur
mit Statham), ein paar lustige Szenen. Tja. Wenig.
Daher kriegt der Film noch wohlwollend seine
5/10
Punkte. Eigentlich würde ich ihn gerne noch mal mit allen
anderen Filmen vergleichen, aber so viel Zeit und Lust dazu habe
ich gerade nicht. Es ist für mich wirklich schade, denn ich war ein
großer Fan dieser Reihe und irgendwie habe ich nach diesem Film so
keine Lust mehr drauf. Es ist nicht so, dass er technisch scheiße
wäre, aber er führt halt sehr klar vor Augen, dass dieser Film
schon lange über sein Ablaufdatum hinaus ist. Das war schon vor
diesem Film der Fall, ich habe mich schon nach FF6 gefragt, ob das
alles noch sein muss... FF7 hatte - auch wegen der tragischen
Geschichte - einen wunderschönen Abschluss, bei dem mir gerade auch
das Ende bestimmt 2 Punkte in der Wertung wert war, hat aber auch
sonst gerade noch so eben die Kurve vor dem Absturz bekommen. Bei
FF8 ist das nicht mehr der Fall. Und ich fürchte, dass es nicht
besser wird. Meine Prognose:
SPOILER! Inhalt
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Es war irgendwie absolut klar, dass Cipher
entkommt, das hab ich schon früher erwartet - immerhin ist sie ja
rund um die Uhr in ihrem magischen Superflugzeug, das niemals
aufgetankt werden muss und fliegt damit um die Welt. Spätestens als
es Statham ist, der da hochfliegt um das Baby zu retten war
Glasklar: Das kann nicht der Showdown sein. Dieser
muss entweder mit Dom - oder - weil wir Dom
wahrscheinlich nicht auf eine Frau einprügeln sehen wollen - wohl
eher Letti sein, die sich dafür rächt, was Cipher mit ihrem Mann
gemacht hat - ich meine, die Cat-Fight-Anzeichen waren ja deutlich
gestreut.
Da dieser aber fehlte, war klar, dass Cipher lebendig heraus kommt.
Sie wird demnacht wohl auch in FF9 der Bösewicht sein, und da wir
für FF10 keinen neuen Bösewicht etablieren wollen, gewinnt sie auch
in FF9, versetzt dem Team vielleicht noch einen bösen Schlag -
vielleicht stirbt noch wer, um die Dramatik noch höher zu schrauben
(wenn ja, dann bestimmt Ramsie, weil die scheint noch mit der
nutzloseste Charakter zu sein). Mr. Nobody und der andere da werden
weiterhin die Cool-Guys sein, die das Team leiten, und nachdem wir
in FF9 den bösen Schalg erleben gibt es in FF10 dann den
ultimativen Showdown. Alle haben ihren entsprechenden Counterpart
im neuen bösen Team, der wahrscheinlich jeweils schon in FF9
etabliert wird. In beiden Teilen gibt es noch mal eine Referenz auf
Brian - vielleicht die Schwester die wir nie gesehen haben, oder
die Mutter, oder was auch immer - damit würde man versuchen die
Emotionalität noch mal hochzudrehen. Und dann überleben am Ende Dom
und Letti und fahren, zusammen mit ihrem Sohn, den sie jetzt haben
können, ohne das Letti schwanger werden muss (how Convenient! hätte
die Mutter überlebt, währe das alles kompliziert geworden) in den
Sonnenuntergang
Der Vollständigkeit halber hier meine anderen Wertungen der
Filme:
FF1: 8/10
FF2: 5/10
FF3: 6/10
FF4: 8/10
FF5: 9/10
FF6: 7/10
FF7: 10/10
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