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Batman v Superman: Dawn of Justice (Affleck vs. Cavill)

Gestartet: 11 Juni 2013 07:27 - 3798 Antworten

Geschrieben: 01 Juli 2016 12:55

gelöscht

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Zitat:
Zitat von Schlumpfmaster
Es gibt ja auch Musiker, die tolle Musik schreiben, aber null Noten lesen können, oder gar Ahnung von der Harmonielehre haben. Die gehen nach Gefühl und Melodiebewusstsein Rhytmusgefühl etc. - hat da dann auch eher weniger mit Glück zu tun.

Ich denke das hat es schon ein bisschen. ;)

Man ist ja beim Schaffensprozess nicht dabei. Aber Trial and Error bis es passt, dürfte bei vielen der Weg sein.

Ich bin nun auch nicht der Musiktheoretiker vor dem Herren, aber ich kann mir trotzdem, oder gerade deshalb, schwer vorstellen, dass diese ganzen Typen die damit kokettieren, dass sie keine Ahnung von Harmonielehre haben, nicht zum größten Teil ein bisschen übertreiben.

Es bleibt doch letztlich, insbesondere wenn man mit anderen Musikern zu tun hat, gar nicht aus, dass man etwas dazu lernt.
Habe ja sogar ich. ;)

Natürlich gibt es auch diese genialischen Ausnahmen, die über das absolute Gehör verfügen, aber das sind nicht viele.

Aber sicher hast Du recht, das war etwas übertrieben, man kann auch Erfolg haben ohne die Regeln zu kennen. Aber es ist der schwierigere Weg oder der des Ausnahmetalents.
Geschrieben: 01 Juli 2016 13:07

Schlumpfmaster

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Diese Ausnahmetalente dürften im musikalischen Bereich deutlich häufiger anzutreffen zu sein, als im Bereich der Autoren.

Ich habe beispielsweise sehr lange ohne Harmonielehre im Kopf meine Songs geschrieben. Ein absolutes Gehör braucht es dabei auch nicht, macht einen auch nicht kreativer - aber gerade Musik transportiert in der Regel auch Gefühle, ein Bewusstsein für Melodien und Groove reicht da im Normalfall schon aus, wobei die meisten Musiker natürlich theoretische Kenntnisse bis zu einem gewissen Grad haben und zwar gerade im Amateurbereich.

Dass diese Leute beim fertigen Werk die Regeln dann beinahe automatisch umsetzen - und wenn Sie nur Ausnahemerscheinungen nutzen liegt in der natur der Sache, schließlich gibt es die Harmonielehre nicht von ungefähr, wird von vielen kreativen aber auch als Hemmschuh angesehen, wenn der Fokus während des Komponierens auf der Theorie liegt.

Bei Romanautoren, sehe ich die Schwierigkeit ein funktionierendes Gesamtwerk abzuliefern aber auch als deutlich schwieriger an, denn bei einem Werk mit mehreren hundert Seiten hat man eben schnell auch mal den erzählerischen Faden verloren, zudem Schreiben ja auch mit dem Umgang von Sprache direkt zusammenhängt und somit von Grund auf ja schon Reglementierungen unterliegt. Denke das ist normalerweise auch kopflastiger behaftet als der durchschnittliche Songwriter...;)

Aber das wird jetzt zu umfangreich an dieser Stelle.
Geschrieben: 01 Juli 2016 13:19

gelöscht

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Zitat:
Zitat von Schlumpfmaster
Ich habe beispielsweise sehr lange ohne Harmonielehre im Kopf meine Songs geschrieben.

Kenn ich davon welche?

Ich hab das auch getan, aber das dient eben eher dazu meine These zu untermauern ;)

Zitat:
Ein absolutes Gehör braucht es dabei auch nicht, macht einen auch nicht kreativer -.

Es geht ja auch nicht nur um Kreativität. Sondern auch darum, ob sich etwas gut anhört. Gut in dem Sinne, als dass ich mit der Meinung nicht allein stehe.

Und irgendwann spielt halt auch die Erfahrung mit rein, dann weiß ich eben auch, dass C-Dur und A-Moll gut zusammen gehen, ohne je etwas vom Quintenzirkel oder enharmonischer Verwechslung gehört zu haben.

Aber okay, ich glaube mittlerweile haben wir Herrn Snyder wohl komplett verlassen, Musik scheint ja nicht so sein Ding zu sein ;) :devil: ...
Geschrieben: 01 Juli 2016 13:26

Schlumpfmaster

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Nur weil Du einen Song nicht kennst, heisst das ja nichts. ;)

Es untermauert deine These daher eher nicht. Und es muss sich gut anhören. Ob es dass aber tut, sagt mir mein Gehör und mein Bewusstsein für Melodien und nicht in erster Linie die Harmonielehre. Diese gibt einem nur ein Regelwerk an die Hand, um vom reinen gefühlsmäßigen Kreativprozess abweichen zu können.

Erfahrung und dazulernen ist natürlich a und o, aber wenn Dir deine Erfahrung sagt, dass C-Dur und A-Moll gut zusammen klingen, ist das zwar durch ne Regel erklärbar, aber ohne eigenes Therorieiwissen eben nicht, Du weißt es dann einfach, weil DU die Erfahrung gemacht hast.

Wenn in einer Tonfolge ein Ton nicht innerhalb der Tonleiter liegt, hörst Du den falschen Ton, auch ohne die Tonleiter explizit zu kennen. ;)

Ich brauche ja auch keinen Thermometer um festzustellen, dass mir warm oder kalt ist. :p ;)
Geschrieben: 01 Juli 2016 13:28

Arieve

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Zitat:
Zitat von VincentVinyl
Also die Ratgeber sind halt auch keine Patentrezepte, sondern eben eher Prinzipien. Egri z. B. sagt auch selbst des Öfteren, dass man diese Prinzipien auch brechen kann (und manchmal sogar sollte) - aber kennen sollte man sie halt auch, wenn man den Anspruch hat ein guter Autor zu werden. Schreiben ist letzten Endes eben auch nur ein Handwerk - und das muss man erlernen. Nicht anderes als bei einem Zimmermann z. B.. Da würde ja auch keiner die Ansicht vertreten: "Joa, Dachstuhl zimmern wir mal so zusammen - da muss keiner vorher was mit Statik gelernt haben - dat passt!" ^^.

Ich fand daher gerade die Bücher von Egri wirklich super - das sind halt auch so die Klassiker. Der ist auch nicht dogmatisch und schreibt mit viel Humor. McKee ist dagegen schon ne ganze Ecke arroganter, aber auch sehr ironisch. Dadurch fand ich sein Buch sehr witzig zu lesen. Der geht halt mit einigen Drehbüchern auch sehr hart ins Gericht.

Trotzdem gilt natürlich: Was funktioniert, das funktioniert. Z. B. sollten nach den Prinzipien des literarischen Schreibens die Herr der Ringe von Tolkien nie Erfolg gehabt haben, weil sie gegen so gut wie alle Regeln verstoßen, was die Story-Konzeption betrifft. Das räumt Egri aber eben auch ein, also dass es diese "Genies" gibt, die sozusagen die Regeln nicht brauchen und deren Stil einfach läuft. Nur als Jungautor z. B. ist halt die Frage, ob man sich selbst gleich mit den Genies auf eine Stufe stellen möchte, oder liebt sagt "Lieber erstmal alles von der Pieke auf lernen". Der Fehler der meisten Schreiberlinge ist halt diese Überschätzung bzw. Faulheit - denn das Erlernen des Handwerks ist natürlich viel Arbeit. Ist natürlich wesentlich einfacher zu sagen "Ach, Schreiben ist kreativ - das macht man einfach."

Wobei ich über sowas beim Ansehen eines Films auch nicht bewusst nachdenken: Entweder der Film gefällt mir oder eben nicht. Erst wenn ich mich ärgere, überlege ich, woran es liegt. Und dann sind es in meinem Fall fast immer flache Charaktere, faule Autoren und Logiklücken, die mich stören. Mit unlogischen Special Effects kann ich z. B. fast immer ohen großes Murren leben.

Klar, denn ganz ohne Regeln geht auch nichts. Gerade das machen Anfänger sehr oft falsch. Wenn ich ab und an lese, was Leute in diversen literarischen Foren als "eigenes Buch" veröffentlichen rollen sich mir allzu oft die Fußnägel hoch. Da schreit es fast überall nach "Show don't tell", was wieich finde eines der elementarsten Regeln im kreativen Schreiben ist.

Und wenn es dann über eine überschaubare Kurzgeschichte hinausgeht, wie Schlumpfmaster ja auch schon schrieb, wird es schwierig. Da heißt es ja dann unendlich viele Handlungsfäden, Details, stringente Charaktere und natürlich auch den Spannungsbogen im Auge zu behalten. Das ist dann vor allem auch eine Fleiß-Sache, die mit dem Schreiben sselbst nichts zu tun hat. Viele verwenden Karteikarten, Schematische Schaubilder (analog zum Storyboard) etc. Und leider meinen viele, die müssten sich mit dieser unkreativen Seite des Schreibnes nicht herumschlagen und scheitern mit ihrem "Werk" dann kläglich.

Ich wage allerdings zu behaupten, dass ein Herr der Ringe, wenn er heute neu rauskäme, kaum eine Chance hätte. Man legt heute mMn dafür viel zu wenig Wert auf einen guten Sprachstil, gedrechselte Formulierungen, phantasievolle Beschreibungen und fein ausgearbeitete Hintergrundinformationen, die auch zum mitdenken anregen. Heute gefragt sind vor allem kurze Sätze, Spannung, gutes Marketing und ein aktuelles Thema.

Da sind wir dann wieder beim Film, denn für meine Begriffe ist es da durchaus analog. Wenn einem mal nicht so viel offensichtlich präsentiert wird, man nicht mit der nase auf viele Dinge gestoßen wird, sondern mitdenken und selbst entdecken muss, dann steigen viele aus und es ist "Schrott" für sie. BvS sehe ich auch etwas in dieser Tradition.

Leider befeuern das die Filmfirmen dann noch, indem sie häufig Trailer freigeben, die völlig andere Erwartungen wecken, als der Film eigentlich bietet. Einer meiner persönlichen Lieblingsregisseure, Shyamalan, ist da ein prominentes Opfer (auch wenn von ihm natürlich auch nicht alles gut ist).
Herzliche Grüße

Arieve

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Geschrieben: 01 Juli 2016 13:30

gelöscht

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Zitat von Schlumpfmaster
Diese gibt einem nur ein Regelwerk an die Hand, um vom reinen gefühlsmäßigen Kreativprozess abweichen zu können.

Mit anderen Worten... Damit Du nicht pfuschen musst ;) :p
Geschrieben: 01 Juli 2016 13:33

HippiesTriumph

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und Syders Soundtracks sind für mich ein absoluter Grauß, mit dieser stressigen Industrial Sch... kann man mich jagen :eek:
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Geschrieben: 01 Juli 2016 13:49

Arieve

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Zitat:
Zitat von HippiesTriumph
Ich spiel auch schon seit 20 Jahren in Bands (Schlagzeug) und kann mir daher erlauben zu sagen, dass es große Unterschiede gibt zwischen handwerklichem Musikverständnis u künstlerischer Ader, letzteres ist mir definitiv weitaus lieber bzw. wichtiger.,,

und Syders Soundtracks sind für mich ein absoluter Grauß, mit dieser stressigen Industrial Sch... kann man mich jagen :eek:

Naja, da spielt dann auch teilweise wieder mit hinein, dass man Emotionen eigentlich nur wirklich transportieren kann, wenn man diese auch hat und einfließen lässt.

Extrem gesagt: Ein Song von Dieter Bohlen ist derart kalkuliert auf Massengeschmack getrimmt, dass er zwar kommerziell ankommen mag, aber mit Kunst hat das natürlich nichts zu tun. Ich denke aber auch, dass er diesen Anspruch gar nicht hat, da er "Erfolg" anscheinend in Banknoten und Chartplazierungen misst. Absolut wertfrei gemeint: Mainstream.

Analog dazu der Blockbuster, der nach erfolgreichem Strickmuster gemacht ist. Man schaut ihn sich gerne an, weil man weiß was man bekommt und gern mal was leicht verdauliches für zwischendurch konsumiert. Filme wie ein "Big Mac" eben. Da würde ich ein wenig auch die Marvel-Sachen mit einrechnen, was ich jetzt auch gar nicht negativ meine. Ich persönlich mag sowas mal ganz gerne und so gesehen hat das auch seinen Wert.

Die DC-Filme, egal ob Nolan, oder jetzt die beiden Snyder-Filme, haben da einen ganz anderen Anspruch. Da ist mehr "Kunst" untergebracht, sie sind sperriger und schwerer verdaulich, was aber auch absolut für sie spricht.

Je nach Situation, Stimmung etc. hat beides seinen berechtigten Platz.
Herzliche Grüße

Arieve

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Geschrieben: 01 Juli 2016 13:54

VincentVinyl

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Zitat:
Da sind wir dann wieder beim Film, denn für meine Begriffe ist es da durchaus analog. Wenn einem mal nicht so viel offensichtlich präsentiert wird, man nicht mit der nase auf viele Dinge gestoßen wird, sondern mitdenken und selbst entdecken muss, dann steigen viele aus und es ist "Schrott" für sie. BvS sehe ich auch etwas in dieser Tradition.

Ich sehe BvS genau umgekehrt als voll im Trend "style over substance", aber das Thema hatten wir ja quasi schon im Thread. Substanz erkenne ich keinerlei im Film - weder inhaltlich noch in der Art der Erzählstruktur. Selbst handwerklich finde ich den Film recht schlecht geschnitten und auch nicht sehr ästhetisch gefilmt. Aber vieles davon ist Geschmackssche: Snyders visueller Stil ist generell nicht mein Ding, so dass mein Urteil da auch etwas befangen ist.

Was Handwerk und Kunst angeht, gibt es natürlich gerade im Bereich Musik auch viele Songwriter, die z. B. handwerklich bestenfalls durchschnittlich sind, aber trotzdem tolle Songs geschrieben haben - Kurt Cobain z. B. war alles andere als ein toller Gitarrist (rein technisch gesehen) aber hatte halt ein Händchen für Melodien. Allerdings gibt es auch Künstler, die sind mir z. B. am liebsten, die beides drauf haben: Handwerklich klasse und super Songwriter. Für mich sind das dann die wahren Talente - z. B. Jeff Buckley oder Steve Wilson.

Wobei man, wie Schlumpfmaster schon angedeutet hat, kreatives Schreiben und Musik auch nicht 1:1 vergleichen kann, da etwa der Schaffensprozess bei einem Roman doch in der Regel deutlich länger dauert und weniger Fremdeinfluss dazu kommt. Beispielsweise hängt bei einem Song nicht nur viel von der Melodie an sich ab, sondern auch davon wie sie arrangiert wird. Und da spielen oft die Produzenten eine ganz immense Rolle.
Geschrieben: 01 Juli 2016 14:00

Schlumpfmaster

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Zitat von Brathering
Mit anderen Worten... Damit Du nicht pfuschen musst ;) :p

Oder mit ganz anderen Worten, damit Du das machst was mal jemand vor Dir als "richtig" deklariert hat.

Das gleiche Thema stört mich ja bei Filmen auch oftmals, wenn man dann die Qualität eines Filmes oder eines Drehbuchs NUR an solchen Ratgebern - und nichts anderes sind sie erstmal - festmacht.

Die Erklärung, wieso etwas in einem Film funktioniert kann damit begründbar sein, muss es aber nicht.

Was Snyder angeht, merkt man ihm zudem in erster Linie noch nicht mal sein Werbefilmerdasein an, sondern vielmehr sein Background als Zeichner. Daher arbeitet er ja auch mit Vorliebe über optische Motive und Symbole, betrachtet seinen Film zuvor ja auch in Bilderbuchform - nämlich den Storyboards, die er in aller Regel selbst erstellt.

Wenn es um das Schreiben von Figuren geht, hat Snyder Nachholbedarf, da gehe ich sogar mit Vince konform.

Jedoch wäre es meines Erachtens auch zu einfach ihn nur darauf zu reduzieren.

Was ich BvS ankreide ist dass er eigentlich an der Zielgruppe vorbei erschaffen wurde, Snyder hatte dabei eine Vorstellung, Warner hat diese abgesegnet und dann am Ende festzustellen dass man etwas anderes will, wobei ich mich dann schon frage - so sehr ich den Film schätze - wie Warner das absegnen konhnte, denn die Zielgruppe der Comicleser und Cartoonfans fern ab des Nerdtums erachsener Spinner, Träumer und Freaks sind nunmal Kinder und für eben diese wurde der Film nicht gemacht, da ändert das herunterschneiden auf PG1 dann auch nichts mehr, da der ganze Ton des Films viel zu düster und ernst daherkommt.

Aus rein kreativer Sicht empfinde ich BvS daher auch als gut, Umsetzung vor dem Ultimate Cut, jedoch verbesserungswürdig, um es mal sachte auszudrücken, wobei ich Pacing und Schnitt hier ja auch von Beginn an als Hauptproblem adressiert hatte.

Snyder betreibt übrigens generell recht gerne die Dekonstruktion von Figuren. Das mag dann auch mit den Schreiber-Bibeln womöglich nicht konform gehen usw...muss man auch nicht mögen, kann man aber. Solche Dinge liegen dann eben auch oftmals an persönlichen Vorlieben des Zuschauers.

Mich würde nach den ziemlich positiven Bewertungen des Director´s Cuts interessieren, wie es tatsächlich, ohne Schönigungen der Angelegenheit den Endschnitt zu verantworten hatte.

Zitat:
Zitat von VincentVinyl
Ich sehe BvS genau umgekehrt als voll im Trend "style over substance", aber das Thema hatten wir ja quasi schon im Thread. Substanz erkenne ich keinerlei im Film - weder inhaltlich noch in der Art der Erzählstruktur. Selbst handwerklich finde ich den Film recht schlecht geschnitten und auch nicht sehr ästhetisch gefilmt. Aber vieles davon ist Geschmackssche: Snyders visueller Stil ist generell nicht mein Ding, so dass mein Urteil da auch etwas befangen ist.

Was Handwerk und Kunst angeht, gibt es natürlich gerade im Bereich Musik auch viele Songwriter, die z. B. handwerklich bestenfalls durchschnittlich sind, aber trotzdem tolle Songs geschrieben haben - Kurt Cobain z. B. war alles andere als ein toller Gitarrist (rein technisch gesehen) aber hatte halt ein Händchen für Melodien. Allerdings gibt es auch Künstler, die sind mir z. B. am liebsten, die beides drauf haben: Handwerklich klasse und super Songwriter. Für mich sind das dann die wahren Talente - z. B. Jeff Buckley oder Steve Wilson.

Wobei man, wie Schlumpfmaster schon angedeutet hat, kreatives Schreiben und Musik auch nicht 1:1 vergleichen kann, da etwa der Schaffensprozess bei einem Roman doch in der Regel deutlich länger dauert und weniger Fremdeinfluss dazu kommt. Beispielsweise hängt bei einem Song nicht nur viel von der Melodie an sich ab, sondern auch davon wie sie arrangiert wird. Und da spielen oft die Produzenten eine ganz immense Rolle.

Mit einer Vorliebe was Musiker angeht gehe ich mal wieder konform.

Dennoch erlbst man es auch gerne mal einen tollen emotionalen Song zu hören, der einfacher nicht gestrickt sein könnte.

Arrangements sind dabei natürlich auch sehr wirchtig und in einem Bandkontext ist dann Musiktheorie wieder von enormen Vorteil, weil man schneller ermitteln kann was zur Grundlage passt, ohne es erst ermitteln zu müssen.

Beim kreativen Schreiben, musss man eben von Beginn an eigentlich erstmal herausarbeiten, worum es gehen soll, was für eine Geschichte beabsichtige ich zu erzählen. Und dann kommt eben die Konzeptions- und Planungsphase: Welche Figuren benötige ich, um das zu erzählen, wie will ich den Spannungsbogen aufbauen, welche Aussage will ich mit dem Werk treffen, Anfang, Mittetleil, Ende festlegen und nicht einfach der Nase nach losschreiben usw....its ein wie ich finde sehr anspruchsvolles Thema und enorm vielschichtig, vor allem, wenn man es gut machen will. :)


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