Im südamerikanischen Dschungel wird eine Gruppe von Frauen von der Militärpolizei gefangen genommen und in ein strenges Frauengefängnis gesteckt. Sie werden gefoltert, um Informationen über Regimegegner zu erhalten. Nachdem eine der Frauen geredet hat, schaffen sie es, ihren Wärter auszutricksen und fliehen in den Dschungel, um ihre enttarnten Kameraden noch zu warnen. Doch die Leiterin des Frauengefängnisses ist ihnen auf den Fersen.
Der Frauengefängnisfilm von Exploitationregisseur Jess Franco überzeugt durch ein authentisches Setting und viel nackter Haut. Die Frauen sind ab dem Zeitpunkt ihrer Verhaftung bis zum Ende des Filmes durchgängig nackt. In der Gewaltdarstellung ist der Film weniger explizit, die Folterszenen werden nie richtig gezeigt, lediglich die gequälten Gesichter der Frauen und ihre Schreie formen die Bilder im Kopf des Zuschauers. Die Darstellerinnen machen dabei ihren Job durchaus überzeugend.
Die Bildqualität ist überraschend gut und der Transfer ist als exzellent, wenn nicht sogar perfekt zu bezeichnen. Das Bild ist knackig scharf, hat tolle Farben und in Nahaufnahmen zeichnen sich sogar feine Poren und Härchen ab. Büsche und Texturen des Dschungels sind sehr gut differenzierbar ung geben viele Details preis. Zur Höchstwertung ist jedoch anzumerken, dass Franco äußerst günstig Filme gedreht hat und in der Regel auf natürliches Licht als Beleuchtung zurückgegriffen hat, dadurch sind vereinzelte Szenen einfach schlecht ausgeleuchtet und dementsprechend detailärmer. Zudem war der Fokus der Kamera sehr vereinzelt falsch eingestellt und produziert technisch bedingte Unschärfe. Echte Bildmängel wie Beschädigungen oder Verschmutzungen habe ich aber praktisch nicht ausmachen können.
Zuletzt sind noch verwendete Archivaufnahmen zu bemerken, die größtenteils sehr gut aussehen, bei den Krokodilen aus der Lagune aber zum Teil in schlechter Qualität vorlagen. Es ist recht amüsant, wie die Damen aus Furcht vor den Tieren aus dem Wasser fliehen und sich am Ufer erst einmal hinlegen und sogar schlafen, um sich von der Strapazen zu erholen, ungeachtet der gerade noch gefürchteten Krokodile. Es könnte natürlich auch sein, dass der Regisseur die Gunst der Stunde nutzen wollte und die mit Wasser benetzten nackten Körper der hübschen Darstellerinnen einfangen wollte. :)
Der deutsche DTS-HD MA 5.1 Ton klingt klar verständlich und tönt grundsätzlich eher aus den vorderen Kanälen. Der Bass hat sich lediglich in zwei Szenen bemerkbar gemacht. Als die gefangenen Frauen den Wärter anmachen, erklingt vermeintlich erotische Musik, die den Subwoover beansprucht. Zudem ist die Bedrohung durch die Krokodile durch einen Soundeffekt unterstützt, der den Bass fordert. Hier habe ich außerdem das einzige Mal die hinteren Kanäle bewussst wahrgenommen. Insgesamt wirken die Surroundeffekte aber eher isoliert und wirken eher störend, da der Zuschauer durch diese Irritation eher aus dem Filmgeschehen gerissen wirkt. Der Bass wirkt dabei obendrein leicht übersteuert. Trotz der Kritik ist der Ton aber in Ordnung.
Die Ausstattung ist sehr überschaubar. Sie bietet einige Trailer zu Filmen aus der Golden Goya Collection sowie eine Bildergalerie mit 15 Fotos. Zudem ist erfreulicherweise ein Wendecover vorhanden.
Als Genre Film ist "Frauen für Zellenblock 9" ein gelungener und sehenswerter Film, wer jedoch nichts mit Exploitationfilmen der 70er Jahre anfangen kann, sollte hier definitiv verzichten. Die Blu-ray ist auf der technischen Seite allerdings absolut vorbildlich und ist für Fans zu empfehlen.
bewertet am 04.01.14 um 12:55