The World of Kanako ist tatsächlich noch verstörender als ich erwartet hatte.Ein Ex-Cop/geisteskranker Alkoholiker sucht seine verschollene Teenietochter im Dschungel der Grossstadt und findet raus, dass sein süsser kleiner Sprössling ihn selbst sogar noch übertifft. So viel ist mal klar: An diesem japanischen Psycho-Thriller werden vermutlich wenige Menschen "Freude finden". Nicht nur, dass der Film extrem blutig und übertrieben gewalttätig ist, dürfte viele schon abschrecken, sondern auch der Stil des Films ist einfach nur radikal. Die Schnitte des Films sind direkt gegen Anfang schon so wild und kreuz und quer, dass man sich hier spontan in eine ganz psychotisch-stressige Welt hineingeworfen fühlt, in der man sich erstmal nur irgendwie versucht zu orientieren. Dabei ist die Handlung zwar relativ simpel, aber auch schockierend unmoralisch, asozial, bluttriefend und schräg. Irgendwann hatte ich die Handlung grob kapiert und konnte dieser Bilderflut folgen, in der die Stilmittel allein durch die Filmmusik oft mal wechseln.Zum Beispiel erinnern manche Szenen des Films bedingt durch die Musik sehr an ältere Tarantino-Klassiker, andere Szenen wiederum wirken wie Sailor Moon auf Ecstasy oder aber brutalere Yakuzafilme a la Ichi the Killer.So ist der Film wirklich eine gewagte Mischung, in der auf jeden Fall immer rasante Bewegung herrscht und auch zwischen Rückblende und aktuellem Geschehen teilweise wie wild gewechselt wird, was wohl auch nicht jedem gefallen dürfte.The World of Kanako ist tatsächlich mal etwas ganz ganz anderes, einerseits sehr kunstvoll gestaltet und äusserst experimentell, andererseits wirklich ziemlich extrem und auch streckenweise unangenehm. Die Schauspieler sind allerdings allesamt top und verkörpern hier teilweise wirklich schwer geisteskranke Soziopathen oder aber Teenies, die wirklich komplett die Fähigkeit zur Bewertung von richtig und falsch verloren haben, allen voran die "süsse kleine Kanako"...
Das Bild ist wie der Film auch sehr sehr wechselhaft, teilweise ganz gut und bunt, teilweise aber sehr stark verkriselt.Die Kameraführung ist einfach extrem experimentell und wie gesagt, die Schnitte des Films ultimativ rasant und oft sehr hektisch...
Der Ton ist super, wenn auch oft stressig aufgrund der Soundkulisse, die einen samt Soundtrack teilweise förmlich überrollt...
Als Extras gibt es einen Trailer und ein cooles ca. einstündiges Making of (sowas lob ich mir immer, auch wenn ich keine Zeit finde es komplett anzusehn...).
Tja was soll man noch mehr sagen? The World of Kanako ist ein ganz krasser und sonderbarer Film voller Irrsinn und Blut und ich würde ihn nur hartgesotten Kunstfilmfans "empfehlen", die sich sowas wirklich geben wollen.Schaut euch mal nen Trailer an und dann entscheidet. Ich fand ihn jedenfalls erfrischend anders und stressig zugleich...
bewertet am 03.01.17 um 14:44