Heroes - Die Bürde der fallenden Quoten

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12. März 2009

Gerade in den letzten Jahren hat sich das qualitative Level der durchschnittlichen US-Serie erheblich angehoben. Einer der Vertreter an denen man diese Entwicklung sehr gut sehen konnte, war, neben diversen Kreationen der privaten Kabelsender (allen voran Warners Bezahlsender HBO) NBCs Heroes von Serienschöpfer Tim Kring.

Als die erste Staffel aktuell in den USA lief, war der Hype groß und zuerst hat es mir zutiefst widerstrebt dieser Serie eine Chance zu geben, denn in Zeiten der massenweise eintreffenden Comicverfilmungen, suggerierte ich mit der Serie eine billigen und vor allem oberflächlichen Superheldenschmarn auf TV-Level.

Doch gerade das Serienformat hat der Grundprämisse von Heroes in nicht zu unterschätzender Art und Weise ann Kraft und Gewicht verliehen.

Die erste Season des Superheldendramas war mit das beste und packendste an Filmmaterial, was ich seit Langem zu sehen bekam jede Folge endete mit einem Cliffhanger, der die Spannung weiter aufbaute bis die Nerven zum zerreißen angespannt waren. Die Storytwists, die Darstellungen des Cast, die Regie, die Autoren, die Ausstattung - hier stimmte gerade in Staffel 1 alles - bis auf die miserable deutsche Syncro, welche kaum peinlicher hätte ausfallen können.

Doch gerade Serien - Dramaserien im Speziellen - genieße ich ohnehin sehr viel lieber im englischen Originalton, den bei Serials steht für die Nachvertonung für gewöhnlich nicht das gleiche Budget zur Verfügung, als dies bei großen Kinoproduktionen der Fall ist und bereits im Kinosegment gibt es mehr schlechte als rechte Syncrofassungen.

Dabei erscheint gerade Heroes auf englisch überraschend erwachsen, spannend und seriös.

Die zweite STaffel hatte es bekanntlich schwer und zog auch einige Kritik auf sich und dies von seiten der Fans genauso, wie von Seiten der Kritiker.

Hierfür gibt es sicherlich mehrfache Gründe:

- Den Autoren wurde von Serienschöpfer Tim Kring mehr Freiheit gegeben
- Mit Fuller ging einer der kreativstenn Köpfe des Autorenstabs, um seine eigene Serie "Pushing Daisies" zu führen
- Der Autorenstreik, machte es gerade für eine dermaßen in sich verschachtelte Show enorm schwer einen glaubhaften Storyfaden zu spinnen, denn zum einen wurde die Staffel während sie bereits lief extrem gekürzt und zum anderen, durften weder Kring selbst, noch der verbliebene Autorenstab an den vorliegenden Ideen weiterarbeiten.
- Dies merkt man der 2. Season der Serie leider auch recht deutlich an - zu konfus seinen die verwobenen Handlungselemente, zuviele neu eingeführte Charaktere wurden nicht mit der richtigen Mischung aus Sorgfalt für die Charakterentwicklung und dem richtigen Gleichgewicht für die bereits etablierten Figuren eingeführt. Viele dieser Charaktere wurden daher auch zu Beginn der dritten Staffel aus der Serie entfernt, doch gerade der sich aufbauende, vielschichte Grundplot von "Heroes" machte eben diese Punkte sehr viel deutlicher, als dies bei einer Serie mit unzusammenhängenden oder nur lose verknüpften Episoden der Fall ist.

Ich für meinen Teil mochte die 2. Staffel dennoch - natürlich erreichte sie nicht die Qualität der ersten Staffel, aber dies ist eine Beobachtung, welche ich in der angesprochenen Seriensaison bis auf wenige Ausnahmen jeder anderen Serie auch anzulassten ist. Denn der Autorenstreik, verkürzte nahezu alles was aktuell im US-Fernsehen zu sehen war. Ja es war verworren und ja es war nicht immer zu hundertprozent schlüssig, wie sich die Charaktere entwickelten, dennoch war Heroes auch im 2. Jahr gehobene Serienunterhaltung, welche deutlich mehr Serien der Konkurrenz hinsichtlich Qualität hinter sich ließ, als es Serien gab, welche zu diesem Zeitpunkt Heroes übertroffen hätte.

Im aktuellen Dritten Jahr leidet gerade Heroes mehr als viele andere Vertreter unter schwindene Einschaltquoten; dies ist zum einen durch die steigende Anzahl von Zuschauern zu erklären, welche die Folgen bei Austrahlung aufzeichen (DVR usw...) und später erst anschauen (ein Trend der gerade bei Serienformaten mit durchgehender Handlung zunimmt) und zum anderen die Konfussion durch die zweite Staffel, viele Zuschauer anscheinend auch vertrieben hat.

Dies finde ich eigentlich sehr bedauerlich, denn "Heroes" ist in seiner aktuellen dritten Season wieder zu alter Stärke zurückgekehrt und schneidet zusätzlich ernste und wichtige Themen an, welche andere Formate in dieser Form noch nicht aufgegriffen haben.

Alleine der Haupt-"Bösewicht" Sylar ist das einschalten meines Erachtens wert, denn selten gab es eine solch schickalsträchtige und polarisierende Figur im US-TV zu sehen.
Nicht einfach, dass sich Sylar den Weg durch die fiktive Welt unserer Heroes wie eine entfesselte Naturgewalt bahnt, nein auch sein persönliches Schicksal lässt den regelmäßigen Zuschauer nicht kalt, denn wenn die verworrenen Handlungsstränge auch manchen Zuschauer irritieren, so kann man Heroes eines sicherlich nicht vorwerfen - ein einfaches schwarz/weiss-Schema bei "Heroes" und "Villians" sucht man vergebens...

Wer die Serie noch nicht gesehen hat, sollte dieser meiens Erachtens zumindest eine Chance geben und ich empfehle jedem der dem englischen mächtig ist diese unbedingt im O-Ton zu sehen, denn das Format wirkt nicht einfach authentischer und seriöser, sondern hebt die Klasse der Reihe um vorneweg 200% an und gibt der Reihe erst die nötige Bodenhaftung und Tiefe.

In der laufenden Woche wurde nun bekannt, dass die Verantwortlichen des Superheldenserials das Enddatum der Reihe festgelegt haben sollen. Eine Maßnahme, welche dem anhaltenden Zuschauerschwund entgegenwirken könnte - bei anderen Serials mit durchgehenden Handlungen hat dies in jüngster Vergangenheit gut funktioniert, wie die Beispiele "Lost" von ABC und "Battlestar Galactica" vom US-Sci-Fi Channel belegen.

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Heroes ist und bleibt für mich eine prima TV Serie, mit oder ohne festgelegtem Ende; wobei ich persönlich festgelegte Enddaten ok finde, weil das mehr für eine insgesamt durchdachte Story spricht!
Chrisor
13.03.2009 um 16:19
#7
Da geb ich Dir auf jeden Fall uneingeschränkt recht! :)
Schlumpfmaster
12.03.2009 um 14:56
#6
Das will ich nicht abstreiten, jedoch ist Heroes trotzalledem herrausragend wie ich finde. bei soviel mist der momentan im TV läuft (selbst in den uSA) ist es imemr schön dann doch die ein oder andere Serie zu haben auf die man sich verlassen kann :)
Jazzboner
12.03.2009 um 14:52
#5
Die Aussage zu der Qualität würde ich so garnicht unterschreiben;)

9 oder 10 Staffeln würden gerade der bisherigen Qualität nicht gut tun. CSI ist für mich langweilig, aber wenn Du auf Anspruch und gute Geschichten stehst:
-Battlestar Galactica
-The Wire
-The Sopranos (eingestellt)
-Deadwood (leider schon eingestellt)
-weniger Anspruch, aber absolut genial in Szene gesetzt: SUPERNATURAL
und da könnte man noch ne Weile weitermachen!

Die Qualität der US-Serien hat definitiv heftig zugelegt in den letzten Jahren...
Schlumpfmaster
12.03.2009 um 13:32
#4
Von mir aus auch 9 oder 10 Staffeln :) Die Serie hat defintiv riesiges Potenzial für neue Geschichten. Mir würde momentan auch keine Serie einfallen die an Qualität an Heroes herankommt. Ausser vielleicht die ganzen Serien wo jede Folge in sich bgeschlossen ist (CSI etc.) aber das kann man ja eingentlich nihct vergleichen.
Jazzboner
12.03.2009 um 13:22
#3
Staffel 4 ist bereits geordert und die Verantwortlichen haben den Termin selbst nicht publik gemacht, aber gesagt, dass das Ende nicht nach dem nächsten jahr sein würde.
Sollten die Quoten also nicht endgültig ins bodenlose stürzen, würde ich mal mit 5 Staffeln rechnen...
Schlumpfmaster
12.03.2009 um 12:32
#2
Ich kann dem nur zustimmen. Es gibt m.M.n kaum einer Serie die es mit Heroes aufnehmen kann. Ich fand die 2te Staffel zwar auch zu kurz aber da konnten die ja im Prinzip nihct so richtig was für. Gut war Sie dennoch. Ich meine mich erinnern zu können das das Ende doch angeblich nach Staffel 4 angelegt war oder irre ich mich? Staffel 4 solls doch aufjedenfall noch geben.
Jazzboner
12.03.2009 um 12:27
#1

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