Blog von Michael Speier

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Willkommen beim zweiten Teil meiner Doctor Who Blogreihe.

Um den Rahmen nicht zu sprengen werde ich mich außschließlich der „neuen“ Serie widmen, die 2005 gestartet wurde, dabei aber hin und wieder auf die „alte“ Serie zurückblicken, wenn es notwendig, interessant oder einfach nur cool ist. Schließlich gibt es laut dem Doktor eigentlich gar kein „Früher“, „Später“ oder irgendwas in der Art. Denn die Zeit läuft nicht linear, sondern ist, von außen betrachtet, nur ein großer Ball von „Timey-Wimey… Stuff!“

ACHTUNG: DER TEXT ENTHÄLT HAUFENWEISE SPOILER!

Der Neustart begann 2005 mit einem neuen Doktor. Dem Neunten, um ganz genau zu sein, und dieser wurde gespielt von Christopher Eccleston, der die Rolle lediglich für eine einzige Staffel innehatte. Rein äußerlich ist er die unauffälligste Inkarnation - mit kurzen Haaren, T-Shirt und schwarzer Lederjacke.



Ironischerweise wollte bereits der sechste Doktor (Colin Baker) ein derartiges Outfit, bekam aber einen Kunterbunten Flickenanzug verpasst... Man kann nicht alles haben ;)

Nur sein direkter Vorgänger Paul McGann war noch kürzer in der Rolle zu sehen, da McGann lediglich in einem Fernsehfilm von 1996 den Doktor spielen durfte. Damals war bereits ein Neustart der Serie geplant, der aber im Sande verlief. Gut und Schlecht – denn die Zeit war noch nicht reif, und McGann war nicht unbedingt der beste Doktor. Im Rahmen des 50 jährigen Jubiläums durfte McGann nochmals kurz in diese Rolle schlüpfen und zeigte damit dass er DURCHAUS das Zeug zum Doktor gehabt hätte… Timey-Wimey…

Der Showrunner der neuen Serie war Russel T. Davies und ihm gelang die Gratwanderung zwischen der alten Serie und etwas völlig neuem. Hier werden sowohl die Fans von damals bedient, während neue Fans nicht bevormundet werden.

Kommen wir nun zu den einzelnen Episoden. Jede Episode ist mehr oder weniger in sich abgeschlossen und verfolgt ein „Monster der Woche“, allerdings gibt es eine Staffelübergreifende Handlung, die in den einzelnen Episoden nur kurz angespoilert wird. Am Ende erklärt sich alles, und man bekommt große Lust die Staffel noch mal von vorne zu beginnen. Dieses Konzept wurde in der Serie bis heute weiterverfolgt.

Die erste Episode führt den Doktor für ein unwissendes Publikum ein. Alles beginnt mit Rose Tyler (Billie Piper), die mit ihrer Mutter Jackie (Camille Coduri) und ihrem Freund Mickey (Noel Clarke) als Verkäuferin in Cardiff arbeitet. Eines Tages wird sie Zeuge, wie Schaufensterpuppen zum Leben erwachten und gerät dadurch in Lebensgefahr, doch ein mysteriöser Mann, der sich selbst als „Der Doktor“ vorstellt, taucht aus dem Nichts auf, rettet die junge Frau und verschwindet ebenso schnell wie er gekommen ist. Das Leben scheint weiterzugehen, doch schon bald taucht der Doktor wieder vor Roses Tür auf und rettet sie abermals. Nun beginnt Rose Nachforschungen anzustellen und stößt dabei auf den Verschwörungstheoretiker Clive (Mark Benton), der eine Internetseite über den Doktor betreibt. (Die besagte Seite wurde von der BBC übrigens tatsächlich eingerichtet, um Neulingen den Einstieg zu erleichtern und auf diesem Weg Fans zu gewinnen). Scheinbar taucht der Doktor mit seiner „blauen Kiste“ immer auf, wenn irgendwo auf der Welt etwas Schreckliches passiert – und das schon seit Jahrhunderten! Das aktuelle Ereignis kündigt sich auch sogleich an, denn die Schaufensterpuppen waren nur die Vorhut!

Autor und Showrunner Russel T. Davies fügt bereits hier in der ersten Folge einen wohlbekannten Gegner des Doktors wieder ein: Die Autons! Mit denen bekam es bereits der Dritte Doktor im Jahr 1970 zu tun.
Diese Erste Folge ist ein gelungener Auftakt, der sowohl den Doktor perfekt einführt, als auch seine Gimmicks und einen neuen Companion, der für die Zuschauer als Identifikationsfigur die Fragen stellen kann, die der Zuschauer selbst gern stellen würde. Gleichzeitig bekommen wir hier bereits einige Hinweise darauf, was in der Zwischenzeit – also seit der Absetzung der Serie, beziehungsweise seit dem Film von 1996, und dem Start der neuen Serie – passiert ist. Der Doktor erwähnt fast beiläufig „den großen Krieg“, ein Ereignis, welches von enormer Bedeutung für die neue Serie und den neuen Charakter des Doktors sein wird. Wie nicht anders zu erwarten steigt Rose Tyler in die „blaue Box“ ein und begleitet den Doktor auf seinen Reisen. Freilich nicht sofort, sondern erst nachdem er ihr erklärt hat, dass die Box eine TARDIS ist, und damit ist sie nicht nur ein Raumschiff, sondern auch eine Zeitmaschine, die sie an jeden Ort und zu jeder Zeit im gesamten Universum befördern kann.

So geht es schließlich auf die Reise, und gleich das erste Ziel, „Das Ende der Welt“, liegt fünf Milliarden Jahre in der Zukunft. Auf der Raumstation „Plattform 1“ haben sich zahlreiche Lebensformen eingetroffen, um einem einzigartigen Event beizuwohnen: Dem Verglühen der Erde! Dieses Szenario kennen wir von der Ausgangssituation her schon aus dem zweiten Band der „Per Anhalter durchs All“ Reihe von Douglas Adams, welcher seinerzeit ebenfalls einige Episoden für die Klassische Doctor Who Serie schrieb. Auf Plattform 1 geht natürlich nicht alles mit rechten Dingen zu, und schon bald kommt es zu einer Katastrophe, welche nur der Doktor zu verhindern weiß.
Episode 2 bringt gleich ein paar neue Charaktere ins Spiel, darunter den letzte Menschen (einen Hautfetzen namens Cassandra), die lebenden Bäume von Balhoon  und das „Gesicht von Boe“. All diese Figuren sind für spätere Episoden noch von Bedeutung.
In dieser Episode kommt auch ein neues „Spielzeug“ des Doktors erstmals zum Einsatz – das gedankenmanipulierende Papier. Mit diesem ist es dem Doktor möglich, seinem Gegenüber Ausweise, Dokumente oder was auch immer er gerade benötigt vorzugaukeln. Ein Türöffner, wenn man so will, der immer dann zum Einsatz kommt, wenn der Schallschrauber mal nicht funktioniert. Ganz Nebenbei gibt es erste Hinweise auf das Staffelfinale. Beinahe beiläufig wird hier vom „Bösen Wolf“ gesprochen – ein Hinweis, der sich über die gesamte Staffel überall wiederentdecken lässt – und erneut wird der „Große Krieg“ angesprochen, in welchem die Rasse der Timelords wohl zur Gänze ausgelöscht wurde.

Die nächste Episode verschlägt Rose und den Doktor ins Cardiff des Jahres 1869. Cardiff wird zu jener Zeit von den „Rastlosen Toten“ heimgesucht. Die Leichen eines Bestattungsinstitutes, welches unglücklicherweise auf einem Spalt in der Raumzeit errichtet wurde, werden durch ein aus dem Spalt austretendes Gas wiederbelebt, und stören dabei die Lesung eines gewissen Charles Dickens, der sich gerade an einem wichtigen Wendepunkt in seinem Leben befindet.

In dieser Episode bekommen wir die für die klassische Serie typischen Zeitreiseszenarien zu wichtigen Ereignissen in der Vergangenheit der Erde zu sehen. Die Episode ist gruselig und gespenstisch und verändert die Geschichte, ohne sie zu verändern. Quasi wird hier eine Doctoreske Szenerie zur Erklärung wichtiger Fixpunkte bemüht. Gelungen und einfallsreich.
Diese Episode legt übrigens den Grundstein für das Doctor-Who-Spin-Of Torchwood. In dieser Serie geht es nämlich um ebenjenen Spalt in der Raumzeit. Auch für die Schauspielerin Eve Myles sollte sich dieser erste Kontakt mit dem Whoniverse als Erfolg erweisen, denn sie spielt in Torchwood neben John Barrowman die weibliche Hauptrolle.
„Die rastlosen Toten“ stammt übrigens aus der Feder von Mark Gatiss, welcher nicht nur an dem Relaunch von Doctor Who mitschuldig ist, sondern gemeinsam mit dem aktuellen Showrunner der Serie auch die BBC-Erfolgsserie Sherlock konzipierte.

Weiter geht es mit der Doppelfolge „Aliens in London“ welche den „Dritten Weltkrieg“ starten wollen. Zurück in der Gegenwart werden der Doktor und Rose Zeuge, wie ein Raumschiff in den Big Ben kracht und in der Themse notlandet. Der Doktor ist hellerfreut, schließlich ist dies das erste, offizielle Aufeinandertreffen der Menschheit mit einer außerirdischen Spezies. Die Slitheen, so der Name der Rasse, haben allerdings nichts Gutes im Sinn, und haben bereits längst wichtige politische und militärische Schlüsselfiguren übernommen.
Hier liefert uns die Serie eine typische Invasions-Story, die durch das Eingreifen des Doktors dennoch in eine ganz andere Richtung gelenkt wird. Die Slitheen entsprechen äußerlich wieder dem Kern der klassischen „Glubschaugen-Gummimonster“ und wirken alles in allem ein wenig trashig, fast schon lächerlich, was aber angesichts ihres fiesen und gut durchdachten Plans zu vernachlässigen ist. Fans der klassischen Serie werden sich über das erste Auftauchen von UNIT freuen, einer Organisation, die zum ersten Mal 1968 in Erscheinung trat, und den Doktor lange Zeit als Berater hinzuzog – was sie (wie wir später erfahren) auch heute noch tut. Einen Hinweis auf den „Bösen Wolf“ gibt es natürlich auch hier, und zwar in Form des UN-Codes für die Atombomben. Und ebenfalls wird hier ein weiteres Puzzlestückchen für Torchwood gelegt, denn die Ärztin, welche das abgestürzte Alien untersucht, ist niemand geringeres als Dr. Toshiko Sato (Naoko Mori) welche zum Torchwood-Team gehört. Ach ja, und wir machen erstmals Bekanntschaft mit der Abgeordneten Harriet Jones (Penelope Wilton), welche im weiteren Verlauf der Serie ebenfalls von wechselnd wichtiger Bedeutung ist.

Nach dieser Doppelfolge bekommt der langjährige Whovian endlich wieder Freudentränen in die Augen, denn in „Dalek“ kehrt einer der wichtigsten, legendärsten und ikonischsten Gegner des Doktors zurück, während gleichzeitig weitere Hinweise auf den Zeitraum zwischen dem Film und Episode 1 der neuen Serie offenbart werden.



Einem Hilferuf folgend landet die TARDIS in Utah in einer unterirdischen Anlage, welche dem Sammler Henry van Statten als Lager für außerirdische Artefakte dient. Neben zahlreichen Referenzobjekten für langjährige Fans der Serie hält Van Statten auch einen defekten Dalek in seiner Sammlung gefangen, der durch eine Berührung von Rose wiedererweckt wird und für ordentliche Furore sorgt.
Die Daleks werden ob ihrer äußeren Erscheinung oftmals als „lächerliche“ Gegner abgetan, doch der geneigte Whovian weiß, dass diese Rasse vom Planeten Skaro alles andere als harmlos oder gar lächerlich ist. Im Gegenteil: Die Daleks gehören zu den ältesten und gefährlichsten Gegnern des Doktors, und das erste Aufeinandertreffen des Neunten mit dem letzten Überlebenden dieser kriegerischen, alles vernichtenden Kampfmaschine zeichnet ein völlig neues Bild von dem ansonsten so friedliebenden Titelhelden. Er ist geradezu von Hass auf dieses Wesen zerfressen und setzt alles daran, diesen letzten seiner Art zu zerstören. Hier werden auch, wie gesagt, Hintergrundinformationen über den „Großen Krieg“ präsentiert, die den Doktor in einem völlig anderen Licht erscheinen lassen.

Nach dieser Episode geht es gleich rasant weiter. In „Langzeitstrategie“ landen Rose und der Doktor auf einer Raumstation im Jahr 200.000, weil der Doktor Rose die wundervollen Errungenschaften der menschlichen Rasse vor Augen führen möchte. Allerdings scheint hier einiges schief zu laufen, denn nicht nur, dass es hier keinerlei Außerirdische gibt, die Menschheit selbst scheint auch nicht mehr das zu sein, was sie einst war. Der Doktor kommt dahinter, dass das Problem von Etage 500 zu kommen scheint, von wo der „Jagrafess“ den Fortschritt der Menschheit mittels Nachrichtenübertragungen gestoppt hat.
Die Folge ist typisch für das Serienkonzept und absolut zeitlos. Sie ist nicht nur ungeheuer unterhaltsam uns spannend, voller Wunder und Science-Fiction, sondern zugleich auch ausgesprochen sozial- und gesellschaftskritisch. Die Episode wirft die Frage auf, in wie weit der Mensch sich von Nachrichten beeinflussen lässt. Der Jagrafess ist indessen ein Alien-Monster wie es im Buche steht, und Gaststar Simon Pegg gibt als Chefredakteur einen exzellenten Bösewicht ab. Aber diese Episode ist sehr viel mehr als eine lose Füllfolge – Showrunner Russel T. Davies leitet hier bereits das große Finale ein, auch wenn es hier noch nicht ganz ersichtlich ist. Im Hintergrund erfahren wir aus den Nachrichten auf „Bad Wolf TV“, dass das Gesicht von Boe „schon wieder“ schwanger ist.

Gleich im Anschluss an diese Folge liefert Russel T. Davies mit „Vatertag“ dann aber doch noch eine leere Füllfolge ab, in welcher anschaulich dargestellt wird, wie sich Eingriffe in die Vergangenheit auf das Universum auswirken.
Da die TARDIS ja auch eine Zeitmaschine ist, bittet Rose den Doktor darum, einmal ihren Vater sehen zu dürfen, der an seinem Hochzeitstag durch einen Autounfalls ums Leben kam. Wider besseren Wissen erfüllt der Doktor Rose diesen Wunsch, was jedoch zur Folge hat, dass diverse Paradoxa entstehen, welche das Universum zu vernichten drohen.

Auf diese Alles in allem zwar unterhaltsame aber doch belanglose Episode folgt die Doppelfolge „Das Leere Kind/Der Doktor tanzt“ aus der Feder des späteren Showrunners Steven Moffat.
Hierin landen Rose und der Doktor im London des Jahres 1941. Sie sind auf der Suche nach einem Metallzylinder, der irgendwo in der Gegend eingeschlagen sein muss und eine potentielle Gefahr darstellt. Bei ihrer Suche treffen sie auf Zombieähnliche Kreaturen und den unverschämt smarten Captain Jack Harkness (John Barrowman), welcher sich als Zeitagent aus dem 51. Jahrhundert ausgibt.
Eigentlich ist auch diese Episode im Grunde genommen leer und irrelevant für den weiteren Verlauf der Handlung, bringt aber eine Figur ein, die sowohl für den Doktor, als auch für das Spin-Of Torchwood von Elementarer Wichtigkeit sein wird: Captain Jack Harkness.



Die deutsche Bombe trägt, nebenbei bemerkt, die Aufschrift „Schlechter Wolf“.
Alteingesessene Whovians freuen sich über den Langzeit-Insider-Gag, dass der Doktor erneut den Namen John Smith (wie er es seit „The Wheel in Space“ von 1968 häufig getan hat) benutzt, und darüber hinaus ist die Doppelfolge absolut grandios was Storyaufbau, Spannung und den eigensinnigen Humor angeht. Die Doppelfolge wurde 2006 im Übrigen auch mit dem Hugo Award ausgezeichnet.

Wir nähern uns nun dem großen Staffelfinale, machen aber zunächst noch einen kurzen Zwischenstopp auf dem „Spalt“, den wir bereits aus der Episode „Die rastlosen Toten“ kennen, und der offenbar nach wie vor existiert. Eigentlich will der Doktor hier lediglich die TARDIS auftanken – wobei er nebenbei erwähnt, warum sie wie eine englische Polizeinotrufzelle aussieht – stellt dabei aber fest, dass einer der Slitheen aus der Folge „Der Dritte Weltkrieg“ überlebt hat, und nun mit einem Plan B doch noch die Erde zu sprengen versucht. Natürlich kann der Doktor diesen Plan vereiteln und nimmt den Slitheen in Gewahrsam, um ihn seiner gerechten Strafe zuzuführen.
In dieser Folge erfahren wir einiges über die TARDIS. Nicht nur, dass der Chamäleon-Schaltkreis defekt ist (was dem Doktor gefällt), sondern sie stellt sich als lebendiges Wesen mit Seele heraus, was alteingesessene Fans jedoch bereits seit „The Edge of Destruction“ von 1964 zumindest ahnten. Nur wird hier auch die immens Macht demonstriert, die von ihr ausgeht, beziehungsweise was es für verheerende Folgen hat, in ihren Zeitvortex zu blicken.
Viel Zeit bleibt dazu nicht, denn die Hinweise auf den „Bösen Wolf“ befinden sich jetzt bereits in Form eines Graffitis sogar schon auf der Außenseite der TARDIS.

Das der „Böse Wolf“ viel mehr als ein kleines Spielchen innerhalb der Serie ist, offenbart dann auch der finale Zweiteiler, der sich aus ebendieser Episode und der Episode „Getrennte Wege“ zusammensetzt und von den Titeln her schon nichts Gutes erahnen lässt.
Hierzu begeben wir uns wieder auf die Raumstation aus der Episode „Langzeitstrategie“, wo sich der Doktor, Rose und Jack in Spielshows wiederfinden, bei denen es letztendlich darum geht, die Menschen zu dezimieren. Während Jack in einer „Pimp my style“-Show seine körperlichen Vorzüge zeigen kann, befindet sich Rose bei Der Schwächste Fliegt in Lebensgefahr, wohingegen der Doktor seinerseits im Big Brother Haus festsitzt und alles daransetzt, herausgewählt zu werden.
Diese Spiele werden von der Bad-Wolf-Corporation veranstaltet und dezimieren die Menschheit auf diese Art schon seit Jahren. Der Doktor erkennt natürlich, dass dahinter etwas größeres stecken muss...

Ja, die Daleks haben den großen Krieg überlebt – zum Glück! Ein Doktor ohne Daleks wäre auch einfach unvorstellbar gewesen. Beim erneuten aufeinandertreffen, diesmal mit einer enormen Masse der kriegerischen Aliens, kommt auch das wahre Gesicht dieses neuen Doktors zum Vorschein! Er ist der Aufziehende Sturm, der Fressfeind. Eine Legende, die Tod und Verderben bringt, denn er, der Doktor, war es, der den „Großen Krieg“ zwischen den Timelords und den Daleks dadurch beendete, in dem er beide Rassen auslöschte!
Und der Doktor hat noch immer einen brennenden Hass auf die Daleks in sich. Dieser Hass geht indessen so weit, dass er auch nicht davor zurückschrecken würde, den Tod der gesamten Menschheit als Kollateralschaden hinzunehmen.
Das Finale ist der absolute Höhepunkt dieser gelungenen Neuauflage und kann für sich alleine schon überzeugen. Zum Ende hin zeigt sich allerdings Russel T. Davies Vorliebe für schnulzige, rührselige Szenen mit Seifenoper-Charakter. 
Rose Tylers Entwicklung zum Ende der Staffel hebt sie weit über die Bedeutung eines klassischen Companions hinaus, was die Fans im Nachhinein aber damit quittierten, dass sie Rose zu einem der Beliebtesten Begleiter wählten. Von daher wurde hier wohl doch irgendwie alles richtig gemacht.
Jack Harkness Schicksal nach dieser Episode wurde in der Spin-Of-Serie Torchwood weiter beleuchtet, allerdings kehrte sein Charakter in späteren Staffeln auch wieder zurück zu den Ursprüngen – freilich verändert durch die Ereignisse des Finalen Folge.

Abschließend bleibt zu sagen, dass dieser Neustart der Startschuss einer neuen Ära war, die bis heute andauert und stetig neue Fans für sich gewinnen kann. Zugleich hat die Serie eine gewisse Bodenständigkeit verpasst bekommen, die sich nicht zuletzt im Erscheinungsbild des Doktors niederschlägt: Keine knallbunten Anzüge, keine Fragezeichen, kein Hut, kein Schirm, keine Flöte. Zumindest diesem ersten der neuen Doktoren fehlt es noch an markanten Erkennungszeichen, wenn man einmal von seinem permanent glücklichen Grinsen in Verbindung mit dem enthusiastisch geschrienen „Fantastic“ in den
hen ist eine dunkle Durchschnittskleidung und vielleicht noch der Schraubenzieher und der Ausweis, aber ist das wirklich ein Markenzeichen? Dann vielleicht eher der Ausdruck „Fantastic!“, der ihm öfter über die Lippen rollt. Das wars dann auch schon wieder mit dem Doktor. Ich hoffe, ich konnte den einen oder anderen überzeugen. Wenn nicht, dann bestimmt in den folgenden Blog-Episoden.
Bis dahin... Allons-y!

Euer Michi



Alle Bilder stammen von der Homepage der BBC (www.bbc.co.uk)

Who is the Doctor?

9. Februar 2016
Hallo liebe Freunde,
ich melde mich hier und heute im Blogbereich zurück, obwohl ich dafür eingentlich gar keine Zeit habe. Aber es ist mir eine Herzensangelegenheit!
Ich starte ab sofort eine Blogreihe, die sich einer Fernsehserie widmet, die für mich DIE Fernsehserie überhaupt ist:

DOCTOR WHO 

Und da ich gerade im Zuge eines zukünftigen Reviews für diese tolle Seite ohnehin wieder von vorne begonnen habe (okay, nicht GANZ von vorne, sondern bei Staffel 1 des Neustarts im Jahr 2005), möchte ich meinem Herzen Luft machen.
Laut Guinness-Buch-der-Rekorde ist die BBC-Serie Doctor Who die am längsten laufende und erfolgreichste Science-Fiction- Fernsehserie aller Zeiten. Am 23.November 1963 flimmert die Serie erstmals über die Bildschirme des vereinigten Königreiches, von wo aus sie einen Siegeszug um die ganze Welt antrat. Das 3D-Jubiläumsevent Der Tag des Doktors lief weltweit in ausverkauften Kinos und in Kürze erscheint die Neunte Staffel auf Blu-ray.

Fangen wir also an mit der Frage: Who is Who?

Der Doktor gehört zu der Rasse der Timelords vom Planeten Gallifrey. Die Timelords waren einst eine der mächtigsten und ältesten Rassen des Universums. Als Herren der Zeit reisen durch Zeit und Raum und reparieren Brüche und Paradoxen im Raumzeitgefüge. Allerdings ist es ihnen verboten, in die Vergangenheit einzugreifen. Als Timelord besitzt der Doktor die Fähigkeit der Regeneration. Wenn der Doktor stirbt, dann regeneriert sich sein Körper und wird zu einem „Neuen“ Doktor. Dabei ändert sich in der Regel auch der Charakter.

Der Doktor benutzt für seine Reisen eine TARDIS (Time And Relative Dimensions In Space) – ein Raumschiff, welches sich durch Zeit und Raum bewegen kann. Mit Ihr reist der Doktor sowohl in weit entfernte Galaxien, aber auch in die Zukunft oder Vergangenheit der Erde, wo er nicht selten historisch bedeutenden Persönlichkeiten begegnet. Die TARDIS verfügt über einen Chamäleon-Schaltkreis, eine Tarnvorrichtung, welche das Schiff rein äußerlich wie einen Gegenstand des jeweiligen Aufenthaltsortes aussehen lässt. Dieser ist aber seit geraumer Zeit defekt, weshalb die TARDIS seit jeher das Aussehen einer britischen Polizeinotrufzelle imitiert. Und natürlich ist sie innen größer als außen! Damit der Doktor bei seinen Reisen nicht so einsam ist, nimmt er zumeist einen Begleiter (Companion), mit an Bord.  Dabei handelt es sich in der Regel (aber nicht immer) um Menschen von der Erde, welche dann als Identifikationsfigur für die Zuschauer fungieren.

Der Doktor ist grundsätzlich unbewaffnet, verfügt aber über einige nützliche Gimmicks. Das wichtigste Werkzeug ist dabei sein Sonic Screwdriver, ein Schraubendreher, der mit Überschall arbeitet und sehr viel mehr drauf hat als nur Schrauben anzuziehen.
Nicht alle Rassen sind dem Doktor gegenüber freundlich gesonnen. Immer wieder trifft er bei seinen Reisen auf Wesen, deren härendes Ziel es ist, sich das gesamte Universum Untertan zu machen, oder schlicht und einfach zu vernichten.  Neben Einzelpersonen wie der Rani oder dem Master – beides ebenfalls Timelords mit einer etwas anderen Gesinnung als der des Doktors – sind vor allem die Daleks und die Cybermen eine stets wiederkehrende Bedrohung für das gesamte Universum.

Während die Daleks grundsätzlich alles und jeden eliminieren was kein Dalek ist, sind die Cybermen eher daran interessiert, jedwede Lebensform via Upgrade zu einem der ihren zu machen.

In den nächsten Wochen werde ich die einzelnen Staffeln unter die Lupe nehmen und auf die einzelnen Abenteuer eingehen, die der Doctor seit seinem Neustart 2005 erleben durfte.

In diesem Sinne, ich hoffe, Ihr freut Euch. Und wenn Ihr den Doktor noch nicht kennt, dann wird das eine tolle Zeit voller - pssst - Spoiler! ;)

Bis demnächst, Euer Michi




Nacht 6 - 80s Trash

25. Juni 2013
Heute mit: Sundown - Rückzug der Vampire; Einmal beißen bitte; Waxwork - Reise zurück in der Zeit
Hallo liebe Leser, und herzlich willkommen im meiner neuen Nachtschicht...

Heute gibt es, wei bereits versprochen, ein echtes Trash-Feuerwerk. Nachdem ich gestern von den Ausfällen der vorhergegangenen Nacht bericht habe (war aber auch nur Mist, sorry!), habe ich mich gestern für ein paar sichere Bänke entschieden, die ich lange kenne und liebe.

Der erste FIlm ist mir irgendwann anfang der 90er aufgefallen, als er auf RTL2 ausgstrahlt wurde. Damals konnte man den Sender noch einschalten, ohne Hirnschwund zu bekommen...
Ich habe den Titel in der Wiederholung aufgenommen und unzählige Male geschaut, er anvanierte sogar zu einem meiner Lieblingsfilme.
Irgendwann befand er sich zur falschen Zeit im falschen Videorecorder, und wurde überspielt. Mit SEX AND THE CITY! 
WAS HABE ICH GEFLUCHT!!!

Jedenfalls war meine Freude groß, als er eines Tages dann auf DVD erschien. Unter der Überschrift: TWILIGHT CLASSICS. Nagut, für irgendwas müssen die Glitzervampire ja gut sein, und wenn auch nur, um solche Perlen wieder zu bekommen.

Die Rede ist von SUNDOWN - RÜCKZUG DER VAMPIRE (wie einige schon ganz richtig vermutet haben). Regie führte Anthony Hockox, der auch schon für einige andere meiner Lieblingsfilme verantwortlich war (später mehr), und die Hauptrolle spielt Bruce Campbell.
Naja, so eine richtige Hauptrolle ist es ja eigentlich nicht, aber für mich als Bruce-Fan... es IST die Hauptrolle. Basta! Daran ändert auch David Caradine als Graf Mardulak (Ha,ha) nicht viel...

Es geht jedenfalls um ein entlegenes Nest im Westen, wo die Vampire friedlich leben, sich mit Sunblockern vor der Sonne schützen und Kunstblut herstellen, um keine Menschen mehr töten zu müssen.
Allerdings gibt es einige Vampire, denen das nicht gefällt, und die planen die Revolte.
Zu allem Überfluss erscheint dann noch Doktor Van Hell (nur Van Hell, nichts weiter, Schluss-aus!), gespielt von The Bruce - und wie: Mit Schnäutzer und Brille, herrlich!

Der Film hat alles, was ich damals toll fand. Er hat Westernelemente, Vampire, einige echt gute Gags und einen so geilen Soundtrack, dass ich jedesmal eine Gänsehaut bekomme!
Auch heute ist der Film noch klasse, obwohl die Dialoge teilweise ziemlich dämlich sind, die Darstellerischen Leistungen - vor allem die der Kinder - total schlecht und The Bruce... wie immer!
Trotzdem macht der Film mir immer noch Spaß und wird mindestens einmal pro Jahr von mir angesehen. Eher häufiger.



Der zweite Film handelt ebenfalls von Vampiren, und begleitet mich auch seit meiner frühen Sturm und Drangzeit. Vor allem, weil es eine echt Sexy-Komödie ist, die jeden Teenager, sofern er noch Jungfrau ist (kommt ja inzwischen etwas aus der Mode, wenn ich da an meinen kleinen Bruder denke... naja).

Es handelt sich um EINMAL BEISSEN BITTE von Howard Storm aus dem Jahre 1985.
Und die Hauptrolle spielt: JIM CARREY.

Carrey spielt den Highschool-Schüler Mark, der - um sein Jungfräulichkeit zu verlieren - mit seinen Kumpels einen Tripp nach Hollywood unternimmt.
Dort begegnet er der Gräfin (Lauren Hutton, schon damalas der Inbegriff einer MILF, bevor es den Begriff überhaupt gab!), die ihn mit zu sich nach Hause nimmt, und... beißt!
Denn: Die Gräfin ist ein Vampir. Und die nämlich Jünglinge beißen, um ihre Jugendhaftigkeit zu erhalten. Und zwar drei Mal, denn danach würde Mark für immer ihr gehören. Natürlich haben sowohl Marks Freundin als auch seine Kumpels etwas dagegen...

Der Film ist ebenfalls total klasse. Typische 80er Komödie mit abgefahrenen Klamotten, dem typischen Soundtrack und einem Jim Carrey, dem man schon damals anssah, was er mal für ein begnadeter Clown werden würde. 
Auch der Titel läuft immer mal wieder durch mein Heimkino, meist, wenn ich Sehnsucht nach der "guten alten Zeit" habe...


Den Abschluss machte dann ein weiter Film von Anthony Hickox, der bis vor einiger Zeit indiziert war (weiß der Teufel warum) und inzwischen eine FSK 16 Freigabe hat.
Der Titel lautet WAXWORK, beziehungsweise REISE ZURÜCK IN DER ZEIT, was ein völlig falsches Bild vermittelt.

Hier geht es um einen mysteriösen Kerl, der ein Wachsfigurenkabinet mit den übelsten Gestallten der Weltgeschichte betreibt: Dracula, der Werwolf, Frankenstein, Zombies, Jack the Ripper... solcher Knaben eben.
Natürlich ist das kein normales Kabinett, sondern eines, in dem die Monster real werden, wenn man die Absperrung übertritt. Und wenn jedes Monster sein Opfer hat, dann können sie wieder in die Welt der Lebenden zurückkehren.
Zu diesem Zweck veranstaltet er Mitternachtsführungen, und der Millionärssohn Mark (beliebter Name in den 80ern...) tappt mit seinen Kumpels in die Falle...

Die Story ist klasse, der Film selbst ein wenig Episodenhaft (denn die Monster und ihre Opfer bekommen natürlich eingene Szenarien) und der Film ist mit Stars nur so vollgestopft: Neben David Warner, der den Wachsfigurenbetreiber Mr. Lincoln spielt, gibt sich noch Gremlins-Star Zach Galligan als männlicher Hauptdarsteller die Ehre, der dem diabolischen Mr. Lincoln den Kampf ansagt.
Seine Freundin wird indessen von Deborah Foremann gespielt, die wir schon aus SUNDOWN kennen... Hickox war damals mit ihr zusammen, und er hatte ein Faible dafür, sein Freudinnen in seine Filme einzubauen.
Das erklärt auch, warum sie im zweiten Teil von WAXWORK durch eine völlig andere Frau ausgetauscht wurde, die nicht die geringste Ähnlichkeit mit Deborah hatte.

Alleine das phänomenale Finale, in dem die Monster frei kommen und von einer Horde Irrer Monsterjäger (angeführt von Sir Wilfred, alias Patrick Macnee) bekämpft wird... Trash pur!


FAZIT:

SUNDOWN - 9/10
EINMAL BEISSEN BITTE - 9/10
WAXWORK - 8/10


Ja, ja, ja... ich weiß... Objektivität! Nein, die Filme sind, objektiv gesehen, nicht so gut, wie ich sie hier bewertet habe. Aber sie haben einen gehörigen Nostalgie-Bonus, erfreuen mich immer wieder wenn ich sie sehe, und könnten von mir deshalb nur schweren Herzens schlechter bewertet werden.
Ich liebe die 80er!

Heute Nacht wollte ich mich an ein paar Filme neueren Datums heranwagen... Aber wer weiß... Vielleicht entscheide ich mich ja noch anders. Immerhin hätte ich ja auch noch die dritte Staffel der SONS... Verdammt!


In diesem Sinne, danke für die Aufmerksamkeit,

Euer Michi


Hallo liebe Leser, und herzlich willkommen in meinem Letzten Blog vor dem großen 200sten!

Heute möchte ich mal ein paar Gedanken anregen.

Ich saß heute morgen mit meiner Frau am Frühstückstisch und betrachtete meine DVD- und Blu-Ray Sammlung. 
Bei den Blu-Rays bin ich inzwischen dazu übergegangen, die Hüllen auszutauschen, beziehungsweise andersfarbige Hüllen für Filme aus Heften (TV-Movie, Widescreen etc.) zu verwenden.

Und da ist mir eine Idee gekommen.

Viele Leute stören sich ja an den FSK-Logos auf den Covervorderseiten.
Natürlich sind Aufkleber und Wendecover eine Möglichkeit, der Sache aus dem WEg zu gehen, aber einige Firmen bieten diese Option nicht an, weil es "zu teuer" in der Herstellung ist (also die Wendecover).

Und da ist mir die Idee gekommen, man könnte doch die Hüllen farblich den Altersbeschränkungen anpassen.
Weiße Hüllen für Ohne Altersbeschränkung.
Orange Hüllen (wie bei HORTON HÖRT EIN HU) für Filme ab 6.
Grüne Hüllen für FSK 12.
Blaue (wie bisher) Hüllen für FSK 16
und rote Hüllen für FSK 18.

Indizierte Filme und Filme die von der JK als "strafrechtlich unbedenklich" eingestuft wurden (oder was auch immer) könnten dann in schwarze Hüllen wandern.

Das hätte nebenbei den Effekt, dass nicht nur jeder auf den ersten Blick erkennt, für welche Personen der Film freigegeben ist (selbst von oben oder quer im Regal stehend), sondern man könnte, wenn man dieser Sache gegenüber abgeneigt ist, die Hüllen einfach gegen Blanko-Hüllen austauschen - so wie ich das derzeit mache ;-)

Was meint Ihr? Das wäre doch eigentlich nicht die schlechteste Idee, und das Cover wird, ganz nebenbei, nicht verunziert.
Wendecover bräuchten wir auch keine mehr...

Lediglich für die Steelbooks müsste man sich etwas einfallen lassen, aber hier wäre eine farbige Umverpackung eine gute Idee.

Wie gesagt, wäre nur so eine Idee...
Und - sollte das umgesetzt werden - so werde ich hoffentlich in irgendeiner Form für die Idee belohnt ;-)

So, das wars von meiner Seite aus dann auch schon wieder.

Morgen erwartet Euch dann mein 200ster Blog!


In diesem Sinne, danke für die Aufmerksamkeit,

Euer Michi


YPS mit Gimmick - Reloaded!

17. Oktober 2012

Hallo liebe Leser, und herzlich willkommen in meinem Sonderblog.

Es geht ja auch um etwas besonderes. Etwas, worauf ich schon lange gewartet habe, und das nun endlich in meinem Besitz ist: Das NEUE Yps-Heft (mit Gimmick).

 

Als Kind habe ich jeden Dienstag am Kiosk gestanden und mir das Heft gekauft. Und für mich war es jedes Mal das Highlight der Woche. Spionageausrüstung wie schießende Uhren, Buchtresore, Fingerabdruckpulver... ich habe mich gefühlt wie ein Geheimagent.

Und dann gab es noch die ganzen anderen Dinge, die einem das Leben verschönerten, während die Eltern die Hände über dem Kopf zusammenschlugen: Den Ostereier-Baum, Den Solar-Zeppelin, die Klebrigen Hände, Schleim (der Fleck war Jahrelang an der Zimmerdecke zu sehen), Raketen und natürlich die Urzeit-Krebse, die mich bis heute so beeinflusst haben, dass sie sogar Dreh- und Angelpunkt meines zweiten Romans waren (Resident Eifel - The Saufbäuren Chronicles, man verzeihe mir die Schleichwerbung).

 

Das Heft wurde zur Jahrtausendwende, nur kurz vor dem 25 Jährigen Jubiläum, eingestellt – was ich nicht richtig mitbekommen habe, weil ich natürlich damals schon zu alt für so was war. Ich bin quasi raus gewachsen. Allerdings habe ich in 2005, als man versuchte das Heft wieder auf den Markt zu bringen, wie ein kleines Kind am Kiosk gestanden und mir die Ausgabe gekauft. Wieder mit den Urzeitkrebsen.

Allerdings war dem damaligen Revival kein Erfolg beschert, weshalb es relativ kurzfristig wieder eingestellt wurde.

So richtig gut war es allerdings auch nicht, bei aller Liebe.

Zwar gab es Comics, ein Gimmick... aber irgendwie war es nicht mehr das Selbe.

Außerdem konnte man die früheren Leser mit solchen Dingen nicht mehr wirklich locken, und jüngere Leser kannten das Heft nicht, und außerdem gehen die Interessen der Jugend von heute in ganz andere Richtungen (Ich kann nicht glauben, dass ich so was schreibe... Man, bin ich alt geworden).

 

Irgendwann Anfang diesen Jahres habe ich dann erfahren, dass das YPS wieder neu aufgelegt werden sollte, diesmal allerdings als eine Art Lifestile-Magazin, das sich an die Leser von damals richtete – diejenigen, die heute zwischen 30 und 45 Jahre alt sind. Also an Mich.

 

Ich konnte kaum den 11. Oktober abwarten, und als er dann endlich gekommen war, lief ich sogleich zur Tankstelle... Nichts.

Auch der Rewe-Markt bei uns vor Ort und der Markt in Brühl hatten keine Ausgaben mehr.

Mehrere Tankstellen, Kiosks und Supermärkte später kam die Ernüchterung: Das Heft war binnen eines Tages ausverkauft.

Also habe ich mir ein Herz gefasst und es direkt beim Verlag bestellt. Und heute, JA, heute ist es endlich angekommen!

Zu einem stattlichen Preis, zugegeben (5,90 Euro), aber das YPS war immer etwas teurer als die Konkurrenzhefte wie beispielsweise Micky Maus. Damals schon. War mir egal.

 

Und nun stellen wir uns die Frage: Wie ist das Neue Heft?

Wird es den Erwartungen gerecht?

Ist der Preis zu hoch?

Wird es eine Zukunft für YPS geben?

Deshalb dieser Blog!

 

 

Zum Heft:

Für den Preis bekommt man schon etwas geboten. Das Heft ist größter als damals, dicker als damals und geklebt statt geheftet. Insgesamt verfügt es über 100 Seiten und enthält erfrischend wenig Werbung, zumindest wenn man es mit anderen Magazinen ähnlicher Machart wie Maxim, FHM oder Playboy vergleicht.

Und Nein: Es gibt keine nackten Mädels zu bestaunen!

 

Das Magazin ist schwarz, vorne stehen die wichtigsten Inhalte draufgedruckt, das YPS Logo steht an der gewohnten Stelle und links unten klebt die Tüte mit den Urzeitkrebsen und dem Futter. Allgemein kann man schon am Erscheinungsbild erkennen, dass YPS „erwachsen“ geworden ist, wie ja auch der Fernsehspot veranschaulicht.

 


Zum Inhalt:

Hier ist wirklich viel Richtig gemacht worden.

Gleich zu Anfang gibt es einige Fakten über das Heft, beziehungsweise über die Serie YPS. Es gibt Bilder von Früher, Fotos von Lesern damals und Heute, und auch die Rubrik „Extra-Blatt“, die sich immer im Mittelteil befand und Privatanzeigen enthielt, fehlt nicht. Natürlich gibt es diesmal keine Anfragen von kleinen Priavatdetektiven die Fälle suchen, keine Legobausätze die angeboten oder gesucht werden... Statt dessen gibt es witzige Fake-Anzeigen mit Hinweisen auf Gimmicks von Früher und Gags aus meiner Jugend (Siemens Lufthaken etc.).

Anschließend melden sich Prominente zu Wort, die durch das YPS in ihrer Jugend inspiriert worden sind, und uns in unserer Jugend begleiteten.

Am Ende gibt es die gewohnten Comics aus den alten Heften: Yinni und Yan, Yps, Kasper, Patsch und Willy präsentieren das Gimmick und zu guter Letzt ein alter Hombre-Comic in Schwarz-Weiß. Keine Fortsetzungsgeschichte, aber das hätte auch keinen Sinn gemacht (geplant ist eine Veröffentlichung im Halbjahres-Rhythmus).

Ganz hinten gibt es dann noch „Üps-Humor“ mit Witzen aus alten Heften.

 

Weiterhin gibt es im Heft auch einiges Neues, das dem Geist des Heftes von damals allerdings durchaus gerecht wird.

Es werden aktuelle Gimmicks vorgestellt, die ganz im Erfindergeist des YPS liegen (Sinnlos, aber Nice-To-Have).

Es gibt einige neue Comics, unter anderen von Größen wie Ralph Ruthe und Joscha Sauer (Nichtlustig), aber auch längere Comics wie beispielsweise Zombillennium, welches mir persönlich sehr gut gefallen hat (meine Vorliebe für Zombies sollte allgemein unter meinen Lesern bekannt sein).

Anschließend gibt es eine Reportage über Spionage-Gimmicks, die tatsächlich heutzutage eingesetzt werden, und die mich ebenfalls voll und ganz gefesselt hat.

Danach gibt es die Rubrik „Zeitsprung“. Hier werden Fotos von Dingen gezeigt, wie sie in den 80ern aussahen, und wie sie heute aussehen. Dinge wie das Michael Jackson Album „Bad“, die Casio G-Shock oder das Schweizer Offiziersmesser.

Viel hat sich nicht geändert, aber es ist toll, in Erinnerungen zu schwelgen.

Ein Highlight ist der Artikel „SystemAbsturz“. Hier wird von den Computern und Konsolen der guten alten Zeit berichtet. Admiral, Amiga, Space-Invaders... alles dabei. Herrlich!

Es folgt ein Blick auf die Rücksitze der Autos von damals und heute. Nicht, weil man dort seine ersten Sexuellen Erfahrungen gemacht hat, sondern weil man damals, als Drei-Käse-Hoch, dort gesessen hat. Und es gibt Bilder, Bilder, Bilder. Bilder von alten Fahrzeugen und ihrem aktuellen Pendant. Schließlich will man ja auch was aktuelles.

Dann erfährt man noch, was aus Sportlern von damals geworden ist, und wie echte Dinosaurier-Forscher arbeiten.

Oh, und natürlich gibt es auch noch Zaubertricks zum Nachmachen – ganz wie früher.

Um dem Begriff „Lifestyle-Magazin“ gerecht zu werden, gibt es noch eine Moderubrik. Aber es gibt keine Anzüge oder Trends, sondern den guten, alten 80er-Look. Präsentiert von der Clique um Yps, Hercules und Co.

 

Was ich vermisst habe:

Im Vorfeld habe ich mir natürlich schon Gedanken gemacht, wie das Heft heute so aussehen soll, um die Leser von damals zu fesseln. Ich habe viel Spekuliert.

Was mir persönlich gefehlt hat waren noch mehr Erinnerungen an die 80er und 90er Jahre. Es hätten ruhig noch ein paar Anekdoten dabei sein können, Comedian Hennes Bender, der sich ja auch ausführlich mit dem YPS auseinandergesetzt hat, hätte ruhig auch zu Wort kommen dürfen, und meine Lieblingscomicserie mit den Gespenstern hat leider auch gefehlt.

Ich hätte auch nix dagegen gehabt, wenn man auf ein paar Fernsehserien aus der alten Zeit eingegangen wäre (Knight Rider, Airwolf, A-Team), obwohl das YPS mehr zum „Draußen-Spielen“ animiert hat, als vor der Glotze zu hocken. Trotzdem!

Auch hätte ich mich über Spielzeug von Früher gefreut. Ein großer „Masters of the Universe“-Artikel wäre beispielsweise toll gewesen...

Aber alles in allem bin ich schon ganz zufrieden, und hoffe, dass die von mir vermissten Dinge im Nächsten Magazin dabei sind.

 

Tja, alles in allem war es das auch schon. Man ist in ein, zwei Stunden damit durch, wird es allerdings gerne noch mal in die Hand nehmen, schon alleine des guten Gefühls wegen.

Und von den Urzeitkrebsen zehrt man auch noch eine ganze Zeit. Denn mal ganz im Ernst: Wer würde sie nicht züchten?

Klar, es ist blöd, es ist sinnlos, aber genau deshalb macht es ja auch solchen Spaß!

Ob der Preis nun gerechtfertigt ist oder nicht muss jeder für sich selbst entscheiden.

Ich werde jedenfalls auch das nächste Heft kaufen, in der Stillen Hoffnung, dass das YPS nicht wieder eine Eintagsfliege ist, sondern in regelmäßigen Abständen erscheint.

Und bitte: Dann auch wieder an meinem Kiosk!

Verarsche in Mittelerde

5. Oktober 2012
Hallo liebe Leser,

Mensch, Mensch, Mensch, was hört, sieht und liest man nicht alles, was in Hollywood (oder in diesem Fall Neuseeland) los ist?
Nicht nur, dass es inzwischen gängige Praxis ist, den letzten Teil einer erfolgreichen Filmreihe in zwei Filme zu splitten, um den letzten Tropfen aus einer sterbenden Kuh rauszudrücken (TWILIGHT, HARRY POTTER...), Nein... kaum ist ein Francise am Ende, kommt auch schon ein Remake oder ein Neubeginn (BATMAN, SPIDER-MAN).

Und jetzt lese ich voller Entsetzen (!), dass MEIN Peter Jackson, den ich schon von seinen ersten Filmen an geliebt und geschätzt habe, ähnlichen Mist produziert...

Ernsthaft: Mit jeder neuen Meldung die mich über die Verfilmung von DER HOBBIT erreicht, fühle ich mich mehr und mehr verarscht.

Zuerst, dass man aus einem Kinderbuch (ja, ich weiß...), das nicht eimal annähernd die Seitenstärke von nur Einem Band der 3 Herr-Der-Ringe-Bücher erreicht einen Zweiteiler machen will - NEIN, Jetzt sind es sogar DREI Filme, die man aus der relativ dünnen Vorlage machen will.
Und damit auch ja der Heimkino-Freak mit ausgenommen wird, mußte ich heute hier auf dieser Seite lesen, dass für den Heimkinomarkt auch noch eine Extended Version der einzelnen Filme geplant ist.
Klar - Da kann man mit nur einem Buch sage und schreibe NEUN Mal Kasse machen:

- 3 x Kino (und dabei sind die Double- und Tripple-Features noch nicht mal mit eingerechnet) 

- 3 x regulärer Kinocut auf BD und DVD

- 3 x Extended Version auf BD und DVD

Nicht zu vergessen die Collectors Editionen, die Sammelboxen, vielleicht das Mittelerde-Komplettpaket... Wer weiß, womit man uns noch ausnehmen wird!?!

Versteht mich bitte nicht falsch, ich liebe die Herr-der-Ringe-Filme, und freue mich auch schon wahnsinnig auf DER HOBBIT, aber im Kino zu sitzen, und eine Version zu sehen, die im Nachhinein eine halbe oder sogar eine ganze Stunde länger auf BD erscheinen wird, das verursacht einen ganz miesen Beigeschmack.
Und wenn man bedenkt, dass die Filme unter Garantie Überlänge haben, in 3D gefilmt werden, und über ein völlig neues System laufen sollen (für das es noch keinen Zuschlag gibt - NOCH NICHT!), dann rechnet man mit ca. 15 Euro pro Eintrittskarte! Für einen GEKÜRZTEN  Film!
Ja, ich weiß. Der Film ist nicht gekürzt, sondern in der Extended Version ERWEITERT, aber das macht doch eigentlich keinen Unterschied, weil Peter Jackson die Extended sicherlich vorzieht, und demnach schon eine gekürzte Version ins Kino bringt.


Ich bin übrigens gespannt, wie lange es dauern wird, bis man uns ein HERR-DER-RINGE-Remake auftischt!

In diesem Sinne, genug ausgekotzt!

Euer Michi



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