Blog von Michael-San

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Einleitung

Ich gestehe: Über Jahre hinweg habe ich dieses Programm nun ignoriert! Eigentlich kannte ich es schon seit Version 7, doch weil der Name mich so unangenehm an Yahoo erinnert hat  und ich von diesen überladenen Konzepten bislang nie viel gehalten hatte, habe ich mir nie die Mühe gemacht, den Player genauer an zu sehen. Vermutlich währe Das auch so geblieben, da diese Software geld kostet und ich bisher nicht eingesehen hatte, warum ich Geld für einen Media Player ausgeben soll. Als ich vor kurzem jedoch beim Googeln nach Informationen über WASAPI Support im (Windows) Media Center gesucht habe, landete ich im JRiver Wiki, wo ich erfuhr, dass das JRiver Media Center Die Ausgabe über die Windows Audio Session API Protokoll unterstützt.

Da bislang (soweit mir bekannt war) nur noch Foobar 2000 mit einem (sehr alten) Plugin eine verlässliche Möglichkeit war, um Musik über WASAPI auszugeben, wurde ich auf JRIver neugierig und beschloss, dem Programm eine Chance zu geben. Schon nach kurzer Zeit, die ich nach Informationen über die Software gesucht hatte, fand ich heraus, dass JRiver durchaus Audiophilen Anspruch an den Tag legt. (Zugegeben klingt der Text auf der Seite recht stark nach Werbe-bla. Die Engine, die den Ton verarbeitet, ist in Sachen Dynamikumfang viel genauer als selbst  ein Highend DAC. Darüber hinaus werden gewisse Funktionen in JRiver MC 17 sogar von manchen Audionerds (wie ich sie mal betzeichne) für gut befunden. Darunter z. B. die im DSP Studio unter Headphones versteckte Crossfeed Funktion, die ich persönlich gerade mit meinem Beyerdynamic T70P Kopfhörer sehr spannend finde, doch dazu später mehr. Wer sich den Text in gänze nicht durchlesen möchte, kann zur Zusammenfassung springen, doch dann entgeht euch Einiges, denn JRiver ist doch ziemlich umfangreich...


Erste Eindrücke

Das installierte Programm in seiner Standardansicht erinnert an die Bibliotheksansicht vom Windows Media Player, ist allerdings umfangreicher und dadurch noch ein wenig unübersichtlicher. Nachdem ich mir angeschaut habe, was der JRiver alles kann, habe ich recht bald verstanden, warum. Der JRiver frisst im Grunde alles. Sogar das Super Audio CD Format verschmäht er nicht, wobei ich mich frage, wofür er DAS jetzt unterstützt. Immerhin gibt es keine SACD tauglichen Laufwerke zu kaufen... Doch sei es wie es sei - welches Format man auch immer bevorzugt - bislang habe ich mit dem JRiver kein Problem gehabt. Apple und Microsoft Eigenarten werden ebenso abgespielt, wie weniger bekannte Formate.

Auch - und damit hatte ich nicht gerechnet - beherrscht JRiver die wiedergabe von DVD und Blu-ray! JRiver kann alle bekannten Formate als Bitstream über Digitalausgang oder HDMI Anschluss an den Receiver schicken. Ebenso beherrscht JRiver (unerwartet, jedoch höchst willkommen) die bislang einzigartige Fähigkeit, auf dem Format des abgespielten Videos basierend die Bildwiederholrate einzustellen. PowerDVD Ultra 12 (mit Update) und TotalMedia Theatre stellen lediglich die Bildwiederholrate auf dem Medium basierend um, was den Nachteil hat, dass das Bonusmaterial unter Mikrorucklern leiden kann. In der Audioausgabe allgemein beherrscht JRiver nicht nur die Ausgabe über WASAPI! Auch ASIO und Kernel Streaming werden unterstützt, so dass JRiver Bitstreaming beherrscht, egal, welche Schnittstelle der jeweilige Treiber für die Soundkarte, den HDMI Soundchip oder auch den DAC gerade am besten behandelt! Und noch dazu out of the Box! Keine Plugins, keine addons. Wunderbar! Auch die mitunter störenden Blendeneffekte können deaktiviert werden. Und selbst die Lautstärke kann zum Start des Programms auf einen beliebigen Wert gesetzt werden. Hier wird wirklich der Wunsch nach echtem Bitstreaming in einer komfortablen Oberfläche befriedigt!

Apropos Oberfläche: JRiver MC bietet diverse Anzeigemodi, von denen meiner Meinung nach allerdings nur zwei wirklich zur Bedienung genutzt werden können: Die Standardansicht und die Theateransicht. Die Standardansicht ist zur Einrichtung und Konfiguration sinnvoll, kann aber auch zur Wiedergabe genutzt werden. Die Theateransicht ist nur für die Wiedergabe gedacht, dafür aber deutlich komfortabler. Die Vollbildansicht wird automatisch aktiviert, wenn man ein Video an schaut. Die Miniansicht ist nutzlos, sobald man ein anderes Album, Video oder eine andere Playliste abspielen möchte. Sie ist wirklich nur für die reine Wiedergabe sinnvoll und wie der Name schon sagt absolut minimalistisch. Die Coveransicht ist eine hübsche Idee, blendet sie doch einige Elemente aus. Wirklich praktikabel ist sie meiner Meinung nach dennoch nicht.


Technische Eindrücke

JRiver kann bei allen Audioformaten, die ich soweit getestet habe (FLAC, ALAC, WMA, WMA-Lossless, M4A, MP3) die Tags, also die Beschriftungen und integrierte Coverbilder auslesen. Sind keine vorhanden, sucht JRiver auf Wunsch im Internet nach Coverbildern. Man kann natürlich auch selbst welche hizufügen. Weiter sucht JRiver im Internet optional auf last.fm nach Bildern der Musiker. Das ist vor Allem in der Theateransicht ein (sprichwörtlich) hübsches Feature, denn dort werden dann während der Wiedergabe im Hintergrund gefundene Bilder eingeblendet. Die Idee ist genial, nur leider findet JRiver bei einzelnen Musikern diverse Bilder, die nicht zu der Band gehören, so geschehen bei der japanischen Pop-Band "Iceman", wo der Name einfach nicht eindeutig ist.

Nichts destotrotz ist das Feature der stetig wechselnden Hintergrundbilder während der Wiedergabe ein echter Hingucker! Wenn man selbst eindeutige Listen erstellen könnte, dann währe es perfekt! So unübersichtlich die Standardansicht anmutet, so intuitiv ist die Theateransicht steuerbar. Ich war zunächst noch an das Windows Media Center gewöhnt, doch nach kurzer Umgewöhnung bedient sich das JRiver Media Center in der Theateransicht fast von selbst! Feiltasten und Entertaste sind vollkommen ausreichend, egal ob Auswahl des Interpreten/Albums/Titels, ob Lautstärkeregelung, das durchstöbern von Bildersammlungen oder die Steuerung der Wiedergabe von DVD und Blu-ray - Alles ist einheitlich und übersichtlich! Apropos DVD- und Blu-ray Wiedergabe: DVDs spielt das Programm von sich aus ab. Auch die Menüs werden angezeigt und sind voll funktionsfähig. Zur Wiedergabe von Blu-ray Scheiben braucht JRiver MC 17 einen sogenannten Blu-ray Disc Reader.

Die bekanntesten zwei werden genannt. ( ich sage nur: Fuchs ) Danach sind Blu-ray Scheiben abspielbar, jedoch nicht mit Menü. Außerdem braucht es für DTS-HD Tonspuren die DLL Datei dtsdecoderdll.dll aus einer Arcsoft TotalMedia Theatre Installation. Dafür allerdings beherrscht JRiver MC 17 schon jetzt Bitstreaming von allen relevanten Audioformaten aus DVD und Blu-ray. (Dolby Digital, Dolby Digital Plus, Dolby TrueHD, DTS und DTS-HD) Weiter beherrscht JRiver MC 17 etwas, was ich so von keiner "vollwertigen" Blur-ray Player Software her kenne: Es kann die Bildwiederholfrequenz anhand des eigentlichen Videomaterials umstellen, unabhängig davon, woher das Videomaterial stammt. ( Nachtrag vom 14.06.2012: Mit den neueren Versionen scheint dies leider kaputt gepatched zu sein. Deshalb habe ich es durchgestrichen. ) MC 17 kann sogar die Audio-Video Synchronisation anpassen, um die Verzögerung im Fernseher auszugleichen! Bis auf die fehlenden Menüs ist die Blu-ray Wiedergabe mit JRiver MC schon jetzt eine ernstzunehmende Alternative!


Musikwiedergabe

Kommen wir zum wichtigsten Punkt, der Musikwiedergabe. JRiver wirbt mit vollmundigen Versprechungen, wie perfekt doch der Klang sein soll. Zum Test des reinen Klanges habe ich sämtliche Verschlimmbesserungen deaktiviert. Das zu tun war gar nicht mal so leicht. Erst einmal musste ich selbstredent alle Haken aus den DSP Optionen herausnehmen. Dann musste ich alle Titel Wechsel, sowie Stopp, Vorlauf und Springen Optionen auf Pausenlos bzw. Sofort umstellen. (Sehr gut, dass es möglich ist!) Als Ausgabemodus habe ich WASAPI gewählt und in den zugehörigen Einstellungen zum Ausgabemodus den Gerätepuffer bei Beginn und bei Pause leeren zu lassen, sowie den Puffer auf 0,20 Sekunden gestellt. Auch im Treiber meiner Soundkarte, einer Creative Labs X-Fi Titanium HD habe ich Einstellungen vorgenommen. Zunächst habe ich den Betriebsmodus auf Unterhaltungsmodus gestellt. In den Einstellungen des Wiedergabegerätes habe ich alle Soundblaster Erweiterungen abgeschaltet. Zugegeben, die Einstellungen an meiner Karte hatte ich bereits vorgenommen, doch finde ich es wichtig, dies zu erwähnen, weil nur so wirklich sicher gestellt ist, dass die Musik (weitgehend) unverfälscht ausgegeben wird.

Das Ergebnis bekam ich wie erwartet audiophil ( also unverfälscht ) in der Metallica Aufnahme von Hero of the Day aus dem Live Mitschnitt S&M auf die Ohren. Nachdem weder die Software, noch der Treiber, noch der Windows Mixer irgendwelche Veränderungen an dem Audiomaterial vornehmen kann, wird mit JRiver eine ordentliche Soundkarte zum vollwertigen Hifi Ausgabegerät! Natürlich gibt es keine Unterschiede zu Foobar2000, doch die habe ich auch nicht erwartet, denn unverfälschte Wiedergabe ist ja der Sinn und Zweck von WASAPI im exklusiven Modus. Doch halt! Einen Unterschied gibt es dann doch. Die Wiedergabe von 5 Kanal Material in 96 kHz und 24 Bit funktioniert mit JRiver einwandfrei! Offenbar ist die WASAPI Implementation in JRiver MC sehr hochwertig und stabil. Bei dem veralteten Plugin von Foobar2000 war das leider anders. Da wollte die Wiedergabe von 5 Kanal 96 kHz 24 Bit Material einfach nicht funktionieren. Unabhängig von der Soundkarte wohlgemerkt...Wie gesagt, bei JRiver MC ist alles in bester Ordnung. Ein weiterer Pluspunkt also! Im Übrigen sind die Unterschiede zwischen simplen Wave-Out und der Wiedergabe über WASAPI (mit exklusivem Zugriff) deutlich. Über WASAPI wird der Windows Mixer umgangen und siehe da: Plötzlich klingt die Musik deutlich direkter und klarer. Das konnte ich beim hin und her schalten zwischen den zwei Modi problemlos heraushören.


DSP Funktionen

Zu guter Letzt sind die vorher erwähnten DSP Funktionen an der Reihe. JRiver Media Center bringt eine ganze Reihe an Möglichkeiten zum Audio Tuning mit. Es gibt detaillierte Einstellungsmöglichkeiten zum Resampling für alle relevanten Sampling Raten, mit der man den Betrieb eines vielleicht eingeschränkten DACs. Natürlich ist so eine Option sinnlos, wenn das Ergebnis schlecht klingt. Also habe ich jede einzelne Option getestet.

Natürlich habe ich die Formate in eine Samplingfrequenz umwandeln lassen, bei der ein simpler Multiplikator nicht funktioniert. Das ist natürlich ein subjektiver Test, doch kann ich nach dem, was ich wahrnehmen kann bestätigen, dass das Resampling des JRiver MC keine für mich bemerkbaren Verschlechterungen des Klangs mit sich bringt. Nun muss ich dazu sagen, dass ich über 16 bit und 44.1 kHz Samplingfrequenz  nur noch bei akustischen Aufnahmen einen Unterschied bemerken kann. Jedoch vermute ich, dass der Unterschied mehr in der höheren Bitrate, also dem höheren Dynamikumfang zu suchen ist, als in der höheren zeitlichen Auflösung. Natürlich kann das Programm keine 16 Bit Aufnahmen zu echten 24 Bit Aufnahmen machen, so dass man vor Allem beim Umwandeln von 24 in 16 Bit (also umgekehrt) einen Unterschied wahrnehmen kann.

Die Lautstärkeanpassung ist kein wirklich neues Feature, profitiert jedoch von der erhöhten Genauigkeit in der Musikbearbeitung auf Dynamikseite. Es gibt nicht viel zu erwählen. Wer iTunes oder WinAMP schon einmal mit dem Feature genutzt hat, weiß, wie es funktioniert. Bei JRiver MC ist es im Grunde das Gleiche.  Über den Equalizer kann man am Ton herumregeln, falls man meint, es würde dadurch besser klingen. Es funktioniert recht verlässlich und sauber, hat damit Ähnlichkeiten mit echten Hifi Geräten, doch ist im Endeffekt für mich eine Verschlimmbesserung. Kein Kommentar. Gleiches gillt für den parametrischen Equalize, für die Funktionen unter  Effekte und unter Tempo & Tonhöhe.

Raumkorrektur ist ein mächtiges Feature für Heimkinoanlagen, ist aber nur bei älteren Receivern sinnvoll, weil aktuelle Receiver meist selbst eine ziemlich gute Option zur Anpassung mit bringen. Ein Feature des DSP ist allerdings sehr interessant: Das unter Kopfhörer versteckte Crossfeed Feature hat zwar den subtilsten Effekt, der dafür aber mir sehr zu sagt. Plötzlich wirkt meine Musik präsenter und ist auch über längere Zeit mit Spaß an der Sache zu genießen. Besser kann ich es nicht umschreiben: Es macht einfach Spaß! Ich spreche wohlgemerkt von der Wiedergabe mit einem Kopfhörer. (Logisch, immer hin ist die Funktion für den Kopfhörer gedacht!)


DVD- und Blu-ray Wiedergabe

Ich gehe davon aus, dass der Fuchs oder ein vergleichbares Programm installiert ist, bei der Beschreibung dieses Punkts. Beim Einlegen einer DVD oder Blu-ray fragt das JRiver Media Center per Default, was es tun soll. Man kann es aber auch so einstellen, dass es die scheiben jeweils automatisch abspielt. Wenn man dies tut, spielt JRiver Media Center die Scheibe automatisch ab und wählt dabei Ton und Untertitel nach den Einstellungen in den Video Optionen aus.

In der Vollbildansicht kann man durch die GUI alle relevanten Parameter der Wiedergabe ändern. Aktiviert man das Bitstreaming streamt das Media Center alle relevanten Formate problemlos z. B. über HDMI an den Receiver. Blu-ray Discs  und DVDs werden nach erfolgter  Einstellung in den Optionen auch mit alternativen Bildwiederholraten wiedergegeben. Nach der Wiedergabe stellt JRiver Media Center sich wieder zurück, oder behällt die Einstellung bei. Ich empfehle jedoch ersteres, weil so  die Theateransicht doch deutlich flüssiger animiert wird.

Leider richtet JRiver Media Center sich wie Cyberlink PowerDVD Ultra und ArcSoft TotalMedia Theatre sich nur nach dem Medienstandard und behält die Bildwiederhofrequenz auch dann bei, wenn ein Videostream (bei Blu-ray Discs oftmals das Bonusmaterial) eine andere Bildwiederholfrequenz hat. Für Fans von Making-Offs, wie ich einer bin, ist das schon ärgerlich. Aber immerhin ist die Wiedergabe grundsätzlich möglich. Eine zukünftige Version, vielleicht sogar ein Patch für Version 17, wird wenigstens das  Blu-ray Menu anzeigbar machen. Wirklich fehlen tut mir jedoch nichts, da scheinbar per Default standardmäßig der Hauptfilm erkannt und sofort abgespielt werden kann.

Nachtrag vom 14.06.2012: Ich habe mit James Bond - Ein Quantum Trost eine Blu-ray, die nur mit sehr nervigen Bildfehlern wieder gegeben wird. Unter z. B. PowerDVD Ultra 12 tritt das Problem nicht auf. Auf anderen Scheiben habe ich Das Problem noch nicht erlebt.


Zusammenfassung

+ Spielt alle nur erdenklichen Audio- und Videoformate
+ Theateransicht ist übersichtlich und intuitiv zu bedienen. Sehr kurze Eingewöhnung!
+ Musikwiedergabe in der Theateransicht ist ein echter Hingucker
+ Spielt DVDs und Blu-ray Discs
+ Mit einer DLL Datei aus der Arcsoft TotalMedia Theatre Installation Unterstützung für DTS-HD
+ Optional Bitstreaming für Dolby Digital, DTS, Dolby True HD und DTS-HD
+ Automatische Einstellung der Bildwiederholrate, basierend auf dem abgespielten Video
+ Unterstützung für Wiedergabe über Kernel Streaming, WASAPI und ASIO
+ Akustische Blenden sind konfigurierbar und können deaktiviert werden.
+ Hübsche aufmachung mit automatisch aus dem Internet geladenen Bildern zu den verschiedenen Musikern.
+ Fernsteuerung über sehr gut gestaltetes und schnelles Webinterface
+ 3rd Party Remote Apps für iPhone, iPod Touch und iPad. ( JRemote ist die beste! )
+ Crossfeed und Resampling können sehr praktische DSP Features sein!
+ Sehr gute Klangqualität, sehr verlässliches und modifizierbares Bitstreaming
+ Fairer Preis für die Funktion

- Keine First-Run Einstellungen, Voreinstellungen für HTPC nicht optimal
- Standardansicht ist recht unübersichtlich, weil SEHR umfangreich.
- Optionsmenü durch den Umfang für Anfänger zu verworren
- Auswahl der Interpretenbilder aus dem Internet erfolgt ausschießlich automatisch.
- Sehr gute 3rd Party Remote Apps kosten teilweise nicht gerade wenig Geld ( JRemote z. B. 7,99 €)
- Blu-ray Wiedergabe benötigt einen installierten (kostenpflichtigen) Blu-ray Reader.
- Blu-ray Wiedergabe Unterstützt bislang kein Blu-ray Menü.


Fazit

Der Kauf findet über eine Shopseite statt, die man nur aus dem Programm heraus erreichen kann. Das ist etwas ungewöhnlich. Das Programm jedoch ist im Grunde über fast jeden Zweifel erhaben. Es verwaltet und spielt im Grunde einfach alles, was man sich vorstellen kann. Noch geschieht die Wiedergabe in einer Qualität, wie man sie sonst nur mit viel herum getrickse hin bekommt, wenn überhaupt. Durch die Fernsteuerung über ein Web-basierendes Interface haben die JRiver Macher es  trefflich verstanden, eine einfach zugängliche Schnittstelle für Remote Apps zu schaffen, was ein Grund dafür sein dürfte, dass die besten und vor Allem verlässlichsten Remote Apps für das JRiver MC entwickelt wurden. Es ist das ideale Programm zur Wiedergabe von Musik aus SEHR großen Bibliotheken, gerade weil die Bibliothek selbst wenig Leistung braucht. Wenn man die Qualität des Programms berücksichtigt, sind die knapp 40 Euro bzw 27 Euro für ein Upgrade von einer vorherigen Version (Momentan zurück bis auf Verison 10) durchaus gerechtfertigt. Im Grunde ist der Preis sogar relativ gering, verglichen mit anderen Programmen, die angeblich für audiophile Nutzer geschrieben wurden.


Kommentierte Gallerie
Alle Bilder stammen aus JRiver Media Center 17 und dienen zur Verdeutlichung der Funktionen des Programms. Ich kommentiere sie im Einzelnen ausführlich.


Die Standardansicht mutet auf dem ersten Blick recht unübersichtlich an, bietet jedoch unmengen an Möglichkeiten, die eigene Musiksammlung zu erfassen und zu verwalten. Was übrigens oben nach einer Bildergallerie aus sieht, sind eigentlich automatisch von last.fm heruntergeladene Bilder der Künstler, automatisch mit einem weissen Rahmen versehen! Ein Hübesches feature. Leider fehlt (soweit mir bekannt) die Möglichkeit, solche Bilder manuell einzufügen.


Die Theateransicht ist auf dem ersten Blick eine Mischung aus der Windows Media Center Ansicht und dem XCross Mediabar von Sony. Hier kann man auf alle Bereiche der lokal gespeicherten Medien (Musik, Videos und Bilder) zugreifen und alternativ sogar Videos von Etwa Youtube oder Hulu abspielen lassen. Das übrigens funktioniert sehr verlässlich!


Als Beispiel für das weiterführende Menu in der Theateransicht hier die Auswahl der Musik nach Interpreten. Auch hier nutzt JRiver Künstlerbilder von last.fm, sowohl vorne in der Auswahl des Künstlers, als auch im Hintergrundbild, wo jeweils von dem Künstler auf den der Cursor steht, ein Hintergrund in verblasster und verdunkelter Form angezeigt wird. Der Wechsel des Hintergrundbildes erfolgt etwas träge, was aber den Vorteil hat, dass das Bild sich nicht ständig und hektisch wechselt, während man noch den gewünschten Interpreten auswählt. Eine Schwäche der Funktion Künstlerbilder von last.fm holen offenbart sich, wenn man einen Künstler beim Tag 'Album Interpret' aufteilt, so geschehen bei Michihiro Kuroda, wo er drei mal das Selbe Bild ausgibt. Wie erwähnt kann man die Künstlerbilder auch deaktivieren. Dann wird das Hintergrundbild aus der Übersicht und anstelle der Künstlerbilder eines der Albencover angezeigt.


Ich persönlich finde die Vorteile der Nutzung von Künstlerbildern von last.fm jedoch größer. Während der Wiedergabe blendet JRiver nämlich ebenfalls verschiedene Bilder zu dem Künstler ein, was doch einigen Eindruck macht, besonders bei hoch genug aufgelösten Bildern. Die Steuerungselemente werden leider immer angezeigt, sind aber immerhin schlicht genug, um nicht weiter aufzufallen.
Ich erwähnte bei meiner Review zum JRiver Media Center die Möglichkeit, diverse Remote Apps zur Steuerung des Programms heran zu ziehen. Da es derer sehr viele gibt und nicht alle gleich gut sind, habe ich mich mal in Unkosten gestürzt und mir jede Einzelne besorgt. Hier kommt ein Kurztest aller Remote Apps, sofern sie mir bekannt sind. Obwohl kurz, hoffe ich doch alle Vor und Nachteile zu umreissen. Eigentlich wollte ich diesen Text ja noch hinter die Review zu JRiver Media Center stellen, aber dann währe der Text zu lang für einen Blog gewesen. Also machen wir das ganze einfach hier.


Name: RiverMote
Hersteller: Melloware
Preis: 7,99 €

Meine Meinung:
Die App basiert auf einem Server, der installiert und beim Windows Start ausgeführt werden muss, anstelle vom JRiver Media Server. Sie ermöglicht die direkte Steuerung der Hardwarelautstärke, was deutlich bessere Reaktionszeiten mit sich bringt. Überhaupt reagiert RiverMote sehr schnell, viel schneller als die anderen Apps, was auf eine gut Programmierte Serverinstanz schließen lässt. Leider hat RiverMote gravierende Nachteile. Zum einen MUSS das MediaCenter offen bleiben. Schließt man es, schließt sich auf der RiverMote Server und macht die App nutzlos. Falls man mehrere Server im Haushalt hat (ich etwa an meinem Arbeits-PC und an meinem HTPC im Wohnzimmer) müsste man für diese App manuell in den Einstellungen des iPhone bzw. iPod Touch die IP umstellen, was bei eventuell sich ändernden IP Adressen (etwa bei PCs an DHCP Servern) die ganze Lösung ziemlich kompliziert macht. Die schlimmste Problematik ist allerdings, dass man hier nur aus Smartlists wählen kann. Direkte und gezielte Auswahl dessen, was man hören will, ist unmöglich. Der Komfort, wie man ihn aus dem Media Center kennt, ist hier nicht gegeben. Nicht einmal eine Remote Option für die Theateransicht von JRemote bringt diese App mit, was bei einer speziellen App für JRiver Media Center doch ein Unding ist, gerade bei einem Preis von 7,99 €. Diese App ist nicht empfehlenswert!



Name: My River
Hersteller: n/A
Preis: 2,39 €

Meine Meinung:
Ist wohl die schlichteste App so weit. Sie nutzt ganz einfach das Webinterface für Anzeigen, Auswahl und Steuerung. Das hat den Vorteil, dass die App bei kleineren Änderungen am Web Interface nicht gleich komplett neu geschrieben werden muss. Ein Nachteil dürfte sein, dass durch das etwas träge Webinterface die Bedienung ebenfalls ein wenig hinterher kriecht und auch der Aufbau der Listen (besonders der Cover) ist ebenfalls nicht gerade Turboladermäßig. Doch davon einmal ab funktioniert die App zuverlässig. Die Auswahl nach Alben zeigt alle alben an, unabhängig von welchem Interpreten. Nimmt man die Auswahl nach Artist, also Interpret, wählt man zunächst den Interpreten und kann darunter dann ein Album auswählen oder einfach alle Titel des Interpreten abspielt. Auch, wenn My River nicht so reaktionsschnell wie RiverMote ist, ist diese App um ein vielfaches sinnvoller und dabei noch mit 2,39 € deutlich billiger. Bleibender Nachteil für mich allerdings ist: Man kann nur einen Access key und damit nur einen Server eintragen. Außerdem gibt es keine Fernsteuerungsoption für die Theateransicht Für den Preis ist die App okay. Wer nur Musik hört, Geld sparen will und nur auf einem PC JRiver Media Center installiert hat, macht nichts verkehrt.



Name: MonkeyMote
Hersteller: Obsidium Software
Preis: 1,59 €

Meine Meinung:
Der Name lässt es schon vermuten: Eigentlich ist MonkeyMote für das Programm MediaMonkey entwickelt worden. Dank eines Plugins, welches man von der Seite des Plugins herunterladen kann, funktioniert diese App jedoch wunderbar auch mit JRiver Media Center. Allerdings braucht es für die Funktion dieses Plugins auch den Apple Bonjour Service, der üblicher Weise bei iTunes mitinstalliert wird. Somit ist das Plugin, mit dem die App kommuniziert sowohl von der Funktionsweise der jeweiligen Bonjour Installation als auch von der Plugin Schnittstelle des JRiver MC abhängig. Theoretisch also eine Menge Möglichkeiten für Probleme. Momentan funktioniert die App allerdings hervorragend. Es werden zwar keine Cover Miniaturen angezeigt, doch funktioniert die App unabhängig vom Web Interface schnell und auf den ersten Blick verlässlich. Sogar die Lautstärke und der Fortschritsbalken werden korrekt dargestellt, was erst einmal einzigartig unter den Apps in diesem Vergleich ist. Cover werden für die App neu berechnet, wobei man in den Plugineinstellungen nach persönlichem Geschmack zwischen Qualität und Ladegeschwindigkeit in vier Stufen wählen kann. Außerdem kann man ein Kennwort eingeben. Schwachstellen dieser App sind Momentan oftmals falsch sortierte Alben und die Tatsache, dass sich die App Passwörter nicht merkt. Außerdem muss man, wenn man das Passwort wieder abschalten will, das Plugin löschen (Achtung: vorher das Media Center und evtl den Server beenden!) und neu installieren. Da diese App außer mit dem JRiver Media Center auch mit MediaMonkey, WinAMP und AIMP funktioniert, sind natürlich keine speziellen Steuerungselemente vorhanden. So kann diese App nicht etwa die Theateransicht steuern. Dennoch... bei dem Preis sind die Probleme verkraftbar, auch wenn man natürlich auf ein Update hofft.



Name: JRemote
Hersteller: Banjo Media
Preis: 7,99 €

Meine Meinung:
JRemote und My River funktionieren auf dem ersten Blick gleich. Per Access key oder alternativ per IP Adresse wird auf einen Server zugegriffen. Die Daten und Coverbilder werden vom Server geladen und scheinbar nicht in der App gespeichert. Dennoch gibt es Unterschiede, denn in JRemote kann man mehrere Server eintragen. Auch die Egine, mit welcher diese App Daten und Cover herunterläd, ist deutlich leistungsfähiger als die von My River.  Zwar laden die Cover sichtbar nach, doch geschieht es schneller als in My River. Sehr viel schneller! JRemote bedient sich in Sachen Musikauswahl fast genauso leistungsstark wie RiverMote. Selbst die Regler für Lautstärke oder den Fortschritsbalken für den laufenden Titel reagieren fast sofort. Allerdings sind die beiden Regler etwas seltsam, da sie sich jedes Mal vom Aussehen her auf 0 zurück setzen Das ist allerdings Gemecker auf recht hohem Niveau. Diese App ist die Einzige bislang, die eine Remote Funktion für die Theateransicht mit bringt. Ebenso braucht es (wie auch bei My River) keine zusätzliche Software zur Nutzung der Remote Möglichkeiten vom JRiver Media Center. Man muss nur in den Optionen einstellen, dass man beim Systemstart den Media Server mit läd. Dann kann man sogar das Media Center schließen und mit einfachem Knopfdruck in der Remote Ansicht der App (z. B. auf Theater view) wieder her holen! Da sowohl die Vollbildansicht (Display view) als auch die Theateransicht (Theater view) in der Remote direkt anwählbar sind, kann man das JRiver Media Center nunmehr wirklich als Komplettlösung für den HTPC betrachten. So dürfte es niemanden verwundern, dass ich diese App als die Beste bezeichne. Für den Sieger zeige ich hier noch eine Kleine Gallerie.

Playing now
Von links nach rechts: Was gespielt wird, Interpretenauswahl, Suchfunktion, Remote Funktion

Mein Kampf mit dem HTPC

9. September 2012
Ich besitze jetzt seid etwa einem halben Jahr einen HTPC und habe in der Zeit oft genug bemerken müssen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Erst habe ich mich mit dem Problem um den sogenannten Silent-Stream-Bug auseinander gesetzt. In meinem Blog Eintrag vom 16. Februar, habe ich Das bereits ausführlich beschrieben. Im Endeffekt hat dieser Silent-Stream Bug zur Folge gehabt, dass ich die anfänglich in meinem HTPC verbaute GTS 550 ti Grafikkarte durch eine mit einem Radeon HD7750 Chipsatz ersetzt habe.  Wer sich durch Benchmarks wühlt, bemerkt, dass diese Karte Schwächer ist. Nur war mein Problem, dass die Karte nicht nur leistungsstark sondern auch leise sein sollte. Auf Radeon HD Grafikkarten trifft Das in aller Regel nicht wirklich zu. Allerdings hat sich im Endeffekt heraus gestellt, dass es eigentlich keinen Nachteil in der Praxis bedeutet hat! Stattdessen konnte ich mit dem Kartenwechsel den Silent Stream Bug beseitigen. Bei NVidia existiert er noch immer. Deshalb: Wer auch immer sich einen HTPC baut: Derzeit ist NVidia schlicht tabu!

Mein nächstes Problem war das allseits bekannte und verhasste Problem mit den Minirucklern. Dies ist kein Performance-Problem, sondern eher ein Mathematisches. Ein moderner Fernseher kann in der Regel jede praktisch bekannte Bildwiederholrate wieder geben. Das Problem bei den Rucklern ist also das Ausgabegerät. Ein DVD- oder Blu-ray Player stellt vollautomatisch die Bildwiederholrate (kurz BWH-Rate) auf das abgespielte Material um. Es geht also so, wie es vorhanden ist durch die Eingeweide des Players an den Fernseher. Alles läuft reibungslos und der Nutzer bekommt davon nicht einmal etwas mit!

Das ist es, worunter die Besitzer eines HTPCs zu leiden haben, wenn sie die Miniruckler denn bemerken, versteht sich. Ich gehöre leider dazu. Die Miniruckler werden am idealsten Dann sichtbar, wenn die Kamera seitwärtsschwenks vollführt und dabei ein klar sichbares Objekt an der Linse vorbei führt. Ein besonders gut sichtbares Beispiel kommt aus dem Film "Ich, einfach unverbesserlich", wo Gru durch die Halle der Bank des Bösen läuft und die Kamera die "kunstvoll verzierten" Säulen zeigt. Das Ruckeln wird dort selbst für due Menschen sichtbar, denen diese Miniruckler sonst eher nicht auffallen würden. Um sie abzustellen, muss man sich mit dem Bildmaterial beschäftigen. Grundsätzlich haben PAL-DVDs eine Framerate von 25fps. Die BWH-Rate muss also auf 25 oder 50 hz eingestellt werden. Bei NTSC-DVDs sind es in der Regel 29,97fps. Hier wird es richtig schmerzhaft, denn die richtige BWH-Rate ist praktisch unfindbar. Ich persönlich habe bei 29hz allerdings das Gefühl, dass die Miniruckler verschwunden sind. Auch 59 hz währen NOCH okay. Blu-ray Discs liegen weltweit bei 24hz. Diese Werte gelten allerdings nur für Filme. Ist Bonusmaterial vorhanden, liegt dies oftmals (auch bei HD-Material) in 29,97fps Framerate vor.

Und hier liegt die Krux für alle HTPC Besitzer. Die Grafikkarte kann die genannten BWH-Raten (24, 25/50 und 29/59 hz) zwar wiedergaben. Es gibt jedoch derzeit kein Programm, dass diese Frameraten des Materials auf DVDs und Blu-ray Discs erkennen und die BWH-Rate automatisch anpassen könnte. Punkt. PowerDVD 12 und TotalMedia Center 5 werben zwar in den aktuellen Versionen damit, aber praktisch ist das beworbene Feature bei beiden Programmen nicht zu nutzen. Auch alle bekannten Zusatzprogramme beherschen es nicht, in DVDs oder Bluray-Discs die verschiedenen Streams unabhängig von einander zu analysieren. Zumindest habe ich ein solches Programm bisher nie zu zufriedenstellender Funktion gebracht. Es bleibt also nur die Möglichkeit, die BWH-Raten manuell einzustellen. Über die Möglichkeiten von Windows ist es einfach zu nervig. Doch mit z. B. dem Tool Display Changer kann man das ganze wenigstens auf zwei Klicks reduzieren, indem man die entsprechenden BWH-Raten als Verknüpfung im Startmenü von Windows hinterlegt. Damit ist der Luxus von HTPCs doch... nun ja... geschmälert, sagen wir es so!

Das TotalMedia Center übrigens habe ich seit Juni komplett aus meiner HTPC Software Riege gestrichen. Es hat zu viele Probleme und es hat bis dahin kein Update gegeben. Fail. PowerDVD Ultra 12 hat zwar ebenfalls angefangen, mich zu nerven, aber immerhin gab es ein Update. Leider ist die Frage nach dem anpassen der BWH-Rate nach wie vor nervig, weil nur per Mausklick zu beseitigen. Die Remote-App ist eine Möglichkeit, aber bei dem kleinen Zielobjekt für den Mausklick (auf einem 40 Zoll Fernseher in 5 Metern entfernung bei Full-HD Auflösung übrigens vom Text her unlesbar klein) kaum zu treffen. Es nervt schlicht! Meine Lösung war vielleicht etwas brachial, aber sie tut: Ich habe einen VNC Server installiert und verbinde jetzt mit einer VNC-App über mein iPhone mit dem HTPC, um Das Problem zu lösen. Das löst zugleich das Problem mit der Lesbarkeit. Man sieht aber, dass Das eher ein Lösungsansatz für Technik-Freaks ist, als für den Ottonormal-Filmgucker. Außerdem hat PowerDVD die Krux, dass es die Tonausgabe von HD-Bitstreaming auf PCM Encoding umstellt, sobald man zwischendurch mal eine DVD über PowerDVD Ultra 12 abspielen möchte. Das nervt deshalb, weil der Ton durch das PCM Encoding hörbar verfälscht und leiser klingt. Natürlich kann man es jedes Mal umstellen, aber auf Dauer kriegt glaub ich jeder dabei Agressionen...

Meine Lösung kommt in Form meiner zweiten Software, dem J.River Media Center 17, obgleich es zunächst einmal mit eigenen Problemen kämpft. Es spielt zusammen mit dem Programm mit dem Fuchs sogar die meisten Blu-Ray Discs fehlerfrei, jedoch ohne Menü ab. Normal ist es kein problem den Hauptfilm und die Bonusmaterialien zu finden, doch muss man entweder eine Vorgabe in den Optionen des Media Center 17 treffen, die dann allerdings auch für DVDs gillt und die Auswahl im DVD-Menü (welches übrigens funktioniert) überschreibt. Auch J.River bietet eine Funktion zum anpassen der BWH-Raten. Diese funktioniert jedoch nur für Videodateien, nicht für DVDs und Blu-ray Discs. Das jedoch nur nebenbei. Die unlängst von mir vorgestellte JRemote App ist übrigens die bei weitem verlässlichste Remote App, tut leider jedoch nur mit dem J.River Media Center 17 selbst. Die Remote App für PowerDVD ist nicht ganz so toll, weil sie recht, manchmal auch sehr lange zum erkennen des PCs mit installiertem PowerDVD Ultra 12 braucht und hin und wieder auch mal gar nichts erkennt, bis man den Task der App im iPhone killt und die App neu startet.

Aber nun zu meinem oben angedeuteten Lösungsvorschlag. Ich bin einfach dazu übergegangen, DVDs über das Media Center 17, Blu-ray Discs über PowerDVD Ultra 12 ab zu spielen. Leider funktioniert Das auch nur mit einschränkungen. Die Einschränkung lautet: Legt man eine DVD ein, mussPowerDVD geschlossen sein, legt man eine Blu-Ray ein, muss das Media Center 17 geschlossen sein. Nun bringen beide Programme einen Dienst mit, der das Programm auf anrufung durch die jeweilige Remote App automatisch startet, so dass ich das jeweilige vorher geschlossene Programm wieder aufrufen kann. Dennoch muss man das jeweilige Programm erst einmal schließen, was egal ob per VNC Fernsteuerung oder (beim Media Center 17 möglich) über die Remote App nun einmal manuell ist und herumgeklicke bedeutet. Es ist die praktischste Lösung für mich, aber weit vom Ideal eines automatisch funktionierenden HTPCs mit Software aus einem Guss entfernt.

Auch wichtig ist, dass man das automatische installieren von Windows Updates entweder deaktiviert, oder zur Sicherheit vor dem gucken des Films Windows Updates prüft. Ich hab es schonmal erlebt, dass mein HTPC sich mitten beim Film gucken einfach selbsttätig herunter gefahren und neu gestartet hat. Gut, es war eine DVD und die lief - J.River Media Center 17 sei Dank - nach dem neustart exakt an der Stelle weiter, wo es unterbrochen wurde, aber genervt hat es dann doch. Auch die Ladezeiten der Programme sind dabei nicht unerheblich. Deshalb ist eine SSD für mich in einem HTPC ganz einfach PFLICHT. Anders währe man einfach viel zu sehr genervt.

Momentan liegt meine Hoffung am ehesten im J.River Media Center 17, weil das Programm endlos oft aktualisiert wurde, seit ich es besitze, auch wenn die Abstände sich in letzter Zeit verlängern, vermutlich weil Version 18 schon angekündigt ist. Ich hoffe, dass beim J.River Media Center 17 die automatische Erkennung von BWH-Raten bald auch DVDs und Blu-ray Discs einschließt. Weiter hoffe ich auf eine Funktion der Menüs auf Blu-ray Discs  und nicht zuletzt auf eine noch etwas verbesserte Wiedergabe selbiger Scheiben. Bisher hatte ich mit James Bond Quantum Trust zwar nur eine einzige Scheibe, die Probleme machte, aber immerhin bin ich Bond-Fan. Es war auch ein Grund, warum ich vorerst bei PowerDVD blieb.

Ihr merkt jedenfalls, dass ein HTPC immer noch ein PC ist und kein MultiMedia-Player, der out-of-the-box funktioniert. Ich benutze es dennoch, weil die Region-Code Freiheit (mit dem Fuchs ^^) und das abspielen aller Musik und Videoclips an einer Stelle es einfach Wert ist, den Mangel an Komfort zu ertragen. Ich habe diesen Blog jedoch verfasst, um die Interessenten am Einstieg in die Welt der HTPCs zu warnen. Obwohl ich mit der Grafikkarte, dem Fuchs, PowerDVD 12 und Media Center 17 insgesammt 420 Euro, also 260 Euro nur in die Software gesteckt habe, ist es mir derzeit nicht möglich gewesen, eine Lösung zu finden, die den Komfort eines Standallone Gerätes mit bringen würde.

Als reines Multimedia Gerät würde der HTPC funktionieren. Nur dann müsste ich mich fragen, warum ich mir einen HTPC gekauft habe. Immerhin hat das Gerät (also nur die Hardware) mit rund 1200 Euro zu Buche geschlagen, was meine gesamtinvestition derzeit auf stolze 1620 hebt. So viel Knete für ein (flüsterleises) Gerät, was nur Videodateien und Musik abspielt? Etwas happig, nicht? Gut, selbst wenn die Software auf meinem HTPC auch bei DVDs und Blu-ray Discs die genannten Kinderkrankheiten überwindet, ist das ein Betrag, der viele Interessenten abschrecken würde. Aber momenten ist der Stand der Software einfach noch nicht so weit. Dennoch möchte ich klar stellen, dass ich das HTPC Prinzip trotz aller Problemchen, die ich habe, nicht für eine Fehlkonstruktion halte. Die Vorteile liegen auf der Hand und ich habe sie in vorherigen Blogs bereits ausgeführt.
Es steht fest. Ich werde wieder weg vom HTPC wechseln. Der Grund ist einfach: Der HTPC läuft einfach nicht rund. Nicht, dass es Abstürze gibt, aber selbst bei der simplen Wiedergabe von Blu-Ray und DVD zickt der Rechner herum. Mal gibt es Darstellungsfehler, mal ruckelt der Film. Manchmal fängt erst das Bild an, um dann stehen zu bleiben und auf den Ton zu warten, bis beides synchron weiter läuft. Das abspielen von Musik über das Netzwerk am Receiver läuft nirgends so reibungslos wie über AirPlay, was einen HTPC auch für die Wiedergabe von digitaler Musik weitgehend sinnlos macht. Will man ihn Up-to-Date halten, muss man daran denken ihn regelmäßig hoch zu fahren und nach Updates zu suchen. Lässt man es Windows machen, startet der PC schon mal neu, während man gerade mitten im spannensten Film vertieft ist. Upgrades auf die neueste Version der von mir verwendeten Multimedia Software kostet mich jährlich um die 75€. Dazu kommt, dass mein Arbeits-PC ohnehin weiter läuft, auch wenn der HTPC läuft. Genau so läuft es darauf hinaus, dass der HTPC läuft, um die Musik bereit zu stellen. Ich nutze ihn also mittlerweile eher wie einen Streaming-Server, als wie ein Mediacenter. Genauer gesagt handelt es sich um iTunes Shared Library und AirPlay, vor dem Hintergrund, dass ich ohnehin Mobilgeräte von Apple benutze. Nur für diesen Einsatzzweck hätte ich auch gleich zu einem Mac Mini greifen können und sollen! Der verbraucht erheblich weniger Strom ist geradezu winzig, verglichen mit dem HTPC und leistet zudem im Grunde das Selbe, zumal die Windows Version von iTunes bekannter Maßen stiefmütterlich von Apple behandelt wird.
 
Selbst wenn ich mangels aktualisierter Firmware einen neuen Player kaufen müsste, um aktuelle Scheiben abspielen zu können: Alleine damit habe ich in drei bis vier Jahren das Geld für einen neuen Player zusammen. Es stimmt schon, dass ich DVDs oder (äußerst seltene) Blu-Ray Scheiben mit fremden Region Code nur am PC (dank gewisser Software)   abspielen kann, aber letztlich sind die einfach zu selten. Meistens, wenn ich mir etwas importiere, ist es ja doch UK und nicht US. Zudem habe ich mir für mehrere Hundert Euro spezialisierte Software zum umwandeln einer solchen DVD / Blu-ray in verschiedene Formate gekauft. Wenn ich die Bitrate hoch genug wähle, sieht und hört man den Unterschied nur im direkten Vergleich. Apropos hören: Ich war zwar mal ein riesen Fan von hochauflösender, verlustfreier Musik, aber auch davon bin ich geheilt, einfach durch den gesunden Menschenverstand, der mir sagt: Mehr als Das, was ich mit einem 450 € Kopfhörer heraus hören konnte, brauche ich nicht. Hochauflösende und/oder verlustfreie Musik ist eher fürs Backup interessant in welches Format ich es für die tägliche Nutzung umwandele, ist dabei unerheblich und momentan neige ich persönlich zum AAC-Format im M4A Container, welches auch im iTunes Store verwendet wird, ohne es jedoch werten zu wollen, weil die Praxis oder Unpraxis dieser Wahl standpunktabhängig ist.
 
Momentan bin ich wieder dabei, mit einem Blu-Ray Standalone Player zu liebäugeln. Wenn ich mir überlege, dass so ein Gerät in 15 Sekunden einsatzbereit sein kann und die Scheiben schneller ein liest, als mein HTPC das könnte, frage ich mich, was mich damals eigentlich geritten hat, mir einen HTPC zu kaufen. Immerhin wusste ich doch ob der Einlesezeiten an meinem Arbeits-PC! Klar, ich kann mit dem HTPC auch exotische Formate ab spielen! Aber wenn ich ehrlich zu mir selber bin: Brauche ich Das? Damals, in meinem Testbericht über das JRiver Media Center habe ich noch argumentiert, dass man ja nie wissen kann, was man abspielen wird. Andererseits gehöre ich nicht zu den Typen, die sich Videoclips und Filme über zweifelhafte Quellen aus dem Internet ziehen. Und wenn ich meine Videos einfach in ein unterstütztes Format umwandele, kann ich sie auch über den Blu-Ray Player oder das Apple TV abspielen, mit dem ich gerade liebäugele, weil ich ohnehin viel Musik über iTunes gekauft habe, um mir nicht die Wohnung mit CDs zu fluten, nachdem mir auf gefallen war: Musik in digitaler Form höre ich mir deutlich häufiger an, als ich eine CD aus dem Regal holen und in einen CD-Player legen würde. Das Gleiche gilt auch für Hörbücher, für die ich derzeit bevorzugt zu Audible greifen würde, einfach, weil man die Hörbücher beliebig oft erneut aus der Cloud herunter laden kann, anders als bei iTunes, wo man zwar Musik und Musikvideos erneut herunter laden (und sogar streamen) kann, aber eben keine Hörbücher.
 
 
Zusammenfassung:
Die Argumente für meine Rezensionen und Berichte um meinen HTPC damals waren noch sehr von einer verblendeten Sichtweise auf das Thema HTPC geprägt. Nach Jahren von Praxis jedoch ist mir klar geworden: Es ist ein ziemlich teures Experiment gewesen und leider ist es über den experimentellen Status nie hinaus gekommen. Es gibt Probleme mit der Wiedergabe und die Kosten stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen. Ich streame Musik mehr, als dass ich sie lokal wieder gebe, seit ich entdeckt habe, dass AirPlay und die Shared-Library Funktion von iTunes beides gappless-playback ermöglichen. Als Streaming Server währe ein Modell mit einem bedeutend geringeren Energieverbrauch sinniger gewesen und beim Playback von DVD und Blu-Ray ist ein Standalone Gerät in der Preisklasse 100-300 Euro in Sachen Qualität und Energieverbrauch von jeglicher HTPC Lösung unübertroffen.

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