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Warum der HTPC für mich ein Griff ins Klo war
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Es steht fest. Ich werde wieder weg vom HTPC wechseln. Der Grund ist einfach: Der HTPC läuft einfach nicht rund. Nicht, dass es Abstürze gibt, aber selbst bei der simplen Wiedergabe von Blu-Ray und DVD zickt der Rechner herum. Mal gibt es Darstellungsfehler, mal ruckelt der Film. Manchmal fängt erst das Bild an, um dann stehen zu bleiben und auf den Ton zu warten, bis beides synchron weiter läuft. Das abspielen von Musik über das Netzwerk am Receiver läuft nirgends so reibungslos wie über AirPlay, was einen HTPC auch für die Wiedergabe von digitaler Musik weitgehend sinnlos macht. Will man ihn Up-to-Date halten, muss man daran denken ihn regelmäßig hoch zu fahren und nach Updates zu suchen. Lässt man es Windows machen, startet der PC schon mal neu, während man gerade mitten im spannensten Film vertieft ist. Upgrades auf die neueste Version der von mir verwendeten Multimedia Software kostet mich jährlich um die 75€. Dazu kommt, dass mein Arbeits-PC ohnehin weiter läuft, auch wenn der HTPC läuft. Genau so läuft es darauf hinaus, dass der HTPC läuft, um die Musik bereit zu stellen. Ich nutze ihn also mittlerweile eher wie einen Streaming-Server, als wie ein Mediacenter. Genauer gesagt handelt es sich um iTunes Shared Library und AirPlay, vor dem Hintergrund, dass ich ohnehin Mobilgeräte von Apple benutze. Nur für diesen Einsatzzweck hätte ich auch gleich zu einem Mac Mini greifen können und sollen! Der verbraucht erheblich weniger Strom ist geradezu winzig, verglichen mit dem HTPC und leistet zudem im Grunde das Selbe, zumal die Windows Version von iTunes bekannter Maßen stiefmütterlich von Apple behandelt wird.
Selbst wenn ich mangels aktualisierter Firmware einen neuen Player kaufen müsste, um aktuelle Scheiben abspielen zu können: Alleine damit habe ich in drei bis vier Jahren das Geld für einen neuen Player zusammen. Es stimmt schon, dass ich DVDs oder (äußerst seltene) Blu-Ray Scheiben mit fremden Region Code nur am PC (dank gewisser Software) abspielen kann, aber letztlich sind die einfach zu selten. Meistens, wenn ich mir etwas importiere, ist es ja doch UK und nicht US. Zudem habe ich mir für mehrere Hundert Euro spezialisierte Software zum umwandeln einer solchen DVD / Blu-ray in verschiedene Formate gekauft. Wenn ich die Bitrate hoch genug wähle, sieht und hört man den Unterschied nur im direkten Vergleich. Apropos hören: Ich war zwar mal ein riesen Fan von hochauflösender, verlustfreier Musik, aber auch davon bin ich geheilt, einfach durch den gesunden Menschenverstand, der mir sagt: Mehr als Das, was ich mit einem 450 € Kopfhörer heraus hören konnte, brauche ich nicht. Hochauflösende und/oder verlustfreie Musik ist eher fürs Backup interessant in welches Format ich es für die tägliche Nutzung umwandele, ist dabei unerheblich und momentan neige ich persönlich zum AAC-Format im M4A Container, welches auch im iTunes Store verwendet wird, ohne es jedoch werten zu wollen, weil die Praxis oder Unpraxis dieser Wahl standpunktabhängig ist.
Momentan bin ich wieder dabei, mit einem Blu-Ray Standalone Player zu liebäugeln. Wenn ich mir überlege, dass so ein Gerät in 15 Sekunden einsatzbereit sein kann und die Scheiben schneller ein liest, als mein HTPC das könnte, frage ich mich, was mich damals eigentlich geritten hat, mir einen HTPC zu kaufen. Immerhin wusste ich doch ob der Einlesezeiten an meinem Arbeits-PC! Klar, ich kann mit dem HTPC auch exotische Formate ab spielen! Aber wenn ich ehrlich zu mir selber bin: Brauche ich Das? Damals, in meinem Testbericht über das JRiver Media Center habe ich noch argumentiert, dass man ja nie wissen kann, was man abspielen wird. Andererseits gehöre ich nicht zu den Typen, die sich Videoclips und Filme über zweifelhafte Quellen aus dem Internet ziehen. Und wenn ich meine Videos einfach in ein unterstütztes Format umwandele, kann ich sie auch über den Blu-Ray Player oder das Apple TV abspielen, mit dem ich gerade liebäugele, weil ich ohnehin viel Musik über iTunes gekauft habe, um mir nicht die Wohnung mit CDs zu fluten, nachdem mir auf gefallen war: Musik in digitaler Form höre ich mir deutlich häufiger an, als ich eine CD aus dem Regal holen und in einen CD-Player legen würde. Das Gleiche gilt auch für Hörbücher, für die ich derzeit bevorzugt zu Audible greifen würde, einfach, weil man die Hörbücher beliebig oft erneut aus der Cloud herunter laden kann, anders als bei iTunes, wo man zwar Musik und Musikvideos erneut herunter laden (und sogar streamen) kann, aber eben keine Hörbücher.
Zusammenfassung:
Die Argumente für meine Rezensionen und Berichte um meinen HTPC damals waren noch sehr von einer verblendeten Sichtweise auf das Thema HTPC geprägt. Nach Jahren von Praxis jedoch ist mir klar geworden: Es ist ein ziemlich teures Experiment gewesen und leider ist es über den experimentellen Status nie hinaus gekommen. Es gibt Probleme mit der Wiedergabe und die Kosten stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen. Ich streame Musik mehr, als dass ich sie lokal wieder gebe, seit ich entdeckt habe, dass AirPlay und die Shared-Library Funktion von iTunes beides gappless-playback ermöglichen. Als Streaming Server währe ein Modell mit einem bedeutend geringeren Energieverbrauch sinniger gewesen und beim Playback von DVD und Blu-Ray ist ein Standalone Gerät in der Preisklasse 100-300 Euro in Sachen Qualität und Energieverbrauch von jeglicher HTPC Lösung unübertroffen.
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Auch die genutzte Software (Das programm mit dem Fuchs, PowerDVD, JRiver Media Center, iTunes) und das Betriebsyystem (Windows 7) habe ich bereits erwähnt und hielt es daher für diesen Beitrag daher nicht mehr für relevant.
Danke für die Info mit dem ATV!