Blog von Michael-San

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Mein neuer AV-Receiver

1. September 2011

- oder: Wie ich aus meinem Wohnzimmer eine Multimedia Zentrale machte!

Entgegen meiner früheren Ankündigung habe ich mich nicht für einen Denon Receiver entschieden. Meine neue Schaltzentrale im Wohnzimmer heißt VSX-921! (Weitere Informationen findet man auf der Herstellerseite zum Gerät.) Hier ein Paar Gedanken zu den ersten Gehversuchen mit dem neuen Herz meines Wohnzimmers:

Bestellt bei Amazon war ich angenehm überrascht, als der Receiver schon am nächsten Tag in meiner Wohnung war. Bei der Lieferung über Hermes, wie Amazon es leider eingeführt hat, dauerte es bisher immer min. 2 Tage, bis eine Sendung bei mir eintrifft. Damit habe ich Glück gehabt, denn am nächsten Tag währe niemand zuhause gewesen und das Ganze hätte sich noch weiter verzögert. Bei dem kleinen Karton habe ich nicht schlecht gestaunt! Mein alter Yamaha Receiver war ein gutes Stück größer und auch schwerer. Schon die Produktfotos haben Hoffnung gemacht, aber der VSX-921 macht wirklich einen wertigen Eindruck! Zumindest, so lang man nicht die kleine Klappe an der Vorderseite ab nimmt. Dann stellt sich nämlich heraus, dass zumindest die Klappe, vermutlich aber auch der Rest der Front eigentlich aus Plastik besteht. Also hieß es für mich: schön die Klappte dran lassen, damit der Schein gewahrt bleibt, hehe! Natürlich habe ich meine Errungenschaft direkt angeklemmt!

Der Anschluss ging absolut Problemlos vonstatten. zunächst einmal war ich angenehm überrascht, dass der Receiver nicht, wie mein Alter ein fest installiertes Stromkabel hat, sondern mit einem schlichten Kaltgerätekabel ausgeliefert wird. Im Grunde konnte ich meine Verkabelung 1:1 übernehmen. Lediglich ein weiteres HDMI Kabel ist hinzu gekomen. Übrigens verwende ich für alle HDMI Verbindungen Hama ProClass HDMI 1.4 Kabel von 1,5 Metern Länge. Weiter habe ich im Wohnzimmer (bis ich mich um die Verkabelung kümmere) über meine vorhandene WLAN Bridge mit einem Switch den Receiver mit meinem Netzwerk verbunden. Die Software braucht es allein schon deswegen, um eine brauchbare Anleitung zu haben. Das, was in Papierform mitgeliefert wird, ist ein Witz! Andererseits ist die Interaktive Anleitung auch deutlich effektiver. Man bekommt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Einrichtung des Receivers, die eigentlich alle Fragen vorweg nimmt. Auch die "softwareseitige" Einrichtung des Receivers ist in meinen Augen intuitiv und kann selbst von absolut Schaltfaulen Zeitgenossen genutzt werden. Bei dem automatischen Einmesssystem wurden verblüffent exakte Werte ermittelt. Etwa die Abstände zur Hörposition waren fast exakt angegeben! (Hab mal mit einem Maßband nachgemessen) Es ist schon erstaunlich, was so eine Einmess-Software nur mit einem kleinen Mikrofon alles ermitteln kann! Das Kabel vom Mikro ist gerade lang genug, um zur eigentlichen, letztendlichen Hörposition zu reichen. Allerdings hab ich auch ein sehr großes Wohnzimmer! (Ich sitze etwa 5 Meter vom Receiver und Fernseher entfernt)

Besonders angenehm machte sich die Klangliche Auswirkung bemerkbar, also verglichen mit meinem alten - im Rahmen seiner möglichkeiten optimal eingerichteten - Yamaha Receiver. Es wurde ja schon damit geworben, dass mit dem Einmesssystem stehende Wellen und Resonanzen im Raum reduziert werden können. Natürlich hab ich das Einmesssystem (wie im Vorigen Absatz angedeutet) direkt mit vollautmatik getestet. Wenn ich der Messkurve des Einmessystems glauben kann, sind die Resonanzen auch deutlich abgeschwächt. Ob das wirklich der Fall ist, kann ich (mangels besserer, technischerKenntnisse) nur vermuten. Jedenfalls ist der Ton mit dem VSX-921 jetzt sehr viel trockener und fühlt sich direkter an, als mit dem Yamaha Receiver zuvor. Meine Sateliten verkraften maximal 70 Watt. Da ist man froh über die Einstellungsmöglichkeit einer maximalen Lautstärkeeinstellung von -20dB. Bei meinem Blu-ray Player habe ich nur noch die Tonausgabe über HDMI aktivieren und schon konnte es auch mit der Wiedergabe von HD-Tonformaten (mein heimlicher Hauptkaufgrund) los gehen! PCM, Dolby TrueHD, Dolby Digital, DTS, DTS-HD Master Audio - alles wird problemlos automatisch erkannt Der Receiver stellt sich vollautomatisch auf die letzten gewählten Einstellungen für das jeweilige Format ein.

Apropos Automation: Wenn ich jetzt meinen Fernseher ein oder aus schalte, wird auch der Receiver gleich mit bedient. Der Blu-ray Player reagiert leider nicht. Ebensowenig reagieren Receiver und Fernseher auf den Blu-ray Player. Stelle ich im Fernseher vom HDMI Eingang auf einen Sender um, erkennt der Receiver das ebenfalls automatisch und stellt sich auf die entsprechende Tonquelle um. Beim Einschalten des Blu-ray Players, stellt der Receiver ebenfalls automatisch auf 'BD' um und auch der Fernseher bekommt die Information und stellt auf den HDMI Eingang. Man kann sogar den Mute Button an der Fernseherfernbedienung drücken und der Receiver stellt sich stumm - auch bei Wiedergabe vom Blu-ray Player! Die Lautstärke kann man ebenfalls über die Fernbedienung meines Fernsehers regeln, aber das geschieht in so kleinen Schritten, dass der Griff zur Receiverfernbedienung doch sinnvoller erscheint. Leider kann man umgekehrt den Fernseher nicht mit der Receiver Fernbedienung steuern. Auch beim Blu-ray Player braucht es leider eine weitere Fernbedienung. In Sachen der Automation rächt sich wohl das zusammenstecken aus verschiedensten Marken. Ein einheitlicher Standard währe wünschenswert.

Was ich von der Netzwerkverbindung halten soll, weiß ich auch nicht so recht. Wenn ich gerade am streamen bin (z.b. über meinen Tversity Server) ist die Verbinung absolut stabil. Die App ist leider nicht allzu sehr stabil. Man sollte DRINGEND sicher stellen, dass der iPod/das iPhone/das iPad eine funktionierende WLAN Verbindung hat, sonst kann es vor kommen, dass es keinen Receiver finden kann. Meistens läuzft es aber nach mehrmaligen Versuchen plötzlich doch wieder einwandfrei. Jedenfalls bei meinem iPod Touch 3G war das so der Fall. Von dieser Instabilität abgesehen lassen sich die Netzwerkdienste über die App sehr viel komfortabler bedienen, als mit der mitgelieferten Fernbedienung, da die onscreen Anzeige leicht bis mittelschwer verzögert auf Eingaben über die Ferndbedienung reagiert. Die App ist da deutlich angenehmer. Man findet sich leichter zurecht, zumal man über die app beim Zugriff auf die Netzwerkrecourcen ungefähr das sieht, was auch auf dem Fernseher angezeigt würde. Klar, es gibt auch im Gerät selbst eine solche Anzeige, doch die ist nicht sonderlich hilfreich, weil kaum etwas an Text in das kleine Anzeigefeld für den Text passt. In sofern ist die App auch ohne riesiges iPad Screen eine ideale ergänzung zur Bedienung des Receivers! Die PC Software hingegen ist wirklich nur als interaktive Anleitung zu gebrauchen. Einstellungen sind problemloser direkt am Receiver machbar. Zumindest habe ich bis heute keine praktischen Funktionen entdeckt, bis auf eben die umfangreiche Anleitung. Der einzige wirkliche Wermutstropfen in Sachen Multimedia ist, dass FLAC nur über einen eingerichteten Mediaserver gestreamt, nicht aber über den USB Stick anwählbar ist. Die WLAN Verbindung hat nämlich eine gewisse Unterbrechung zwischen den Tracks, was das Streamen von Alben mit zusammenhängenden Titeln unangenehm macht. Das ist aber Gemecker auf hohem Niveau. Dass FLAC bis hin zu Stereo Aufnahmen in 24 bit und 96khz möglich sind, ist schon viel Wert! Klar, man kann sich immer mehr wünschen, (z.b. FLAC 5.1 Wiedergabe) aber immerhin funktioniert FLAC überhaupt!


Fazit:
Der VSX-921-K leidet unter ein paar Kinderkrankheiten, doch die sind offenbar softwareseitig und nicht allzu ernst. Er ist leicht eingerichtet und absolut problemlos zu bedienen. Er unterstützt verblüffend viele Formate als Netzwerk Stream, er kitzelt aus meinen Lautsprechern, die eigentlich als PC-Lautsprecher verkauft wurden, tatsächlich noch ein gutes Stück Audioqualität heraus, was ich so nicht erwartet hätte. Er ist vielseitig steuerbar und bietet Anschlussmöglichkeiten für so ziemlich jede vorstellbare Quelle. So habe ich sogar einen mehr als wertigen Ersatz für meinen nicht möglichen UKW-Kabel-Anschluss. Gerade der Zugriff auf meine CD-Bibliothek in Form von FLAC Files auf meinem PC via TVersity zeigt, dass ich mit dem Receiver einen gelungenen Sprung in das Zeitalter der heimischen Multimediazentralen gemacht habe!

Fotos fehlen noch, weil das Wohnzimmer momentan ein bisschen baustellenartig aus sieht. Später werde ich sie in den Informationen meines Heimkinos nachtragen.

Wie erhofft, komme ich an dieser Stelle mal mit einem genaueren Erfahrungsbericht und weitere Eindrücke über den Verstärker VSX-921, den ich mir vor einigen Wochen gekauft habe. Hierbei geht es mir hauptsächlich um Funktionalität und Tonqualität. Verarbeitungsqualität ist mir persönlich nicht SO wichtig. Ich hoffe, ihr seid mit dieser Review dennoch zufrieden! Zunächst einmal alle Fakten in Kürze:

Integration & Inbetriebnahme
Pro:
+ Vielfältige Anschlüsse
+ Computersoftware ist extrem Hilfreich beim Anschluss der Geräte und der Inbetriebnahme.
+ Automatisches Einmessystem arbeitet sehr akkurat.
+ Nachträgliche Multipoint Einrichtung für stehende Wellen
+ Alle Werte können (auch nachträglich) manuell justiert werden
+ Mit der neuen Version 10.5 von iTunes ist es möglich, den Receiver über iTunes auch mit Apple Lossless Dateien zu befeuern und sogar die Lautstärke zu steuern.
 
Kontra:
- Computersoftware bietet nicht allzu vielfältige Einstellungsmöglichkeiten.
- Man sollte die Software auf einen Laptop vor Ort haben. Anleitung in Papierform ist nicht hilfreich.
- Zuweisung der verschiedenen Anschlüsse nicht vollkommen frei wählbar
- iTunes kann zwar den Receiver ferngesteuert einschalten und die Lautstärke Regeln, doch nach dem Musikgenuss schaltet iTunes den Verstärker nicht wieder ab. 
- Der Verstärker ist bei iTunes Streaming (AirPlay) leider auf 44.1kHz bei 16 bit limitiert.
 
Multimedia-fähigkeiten
Pro:
+ Internetradio mit umfangreicher, internationaler Senderliste
+ Streamingfähigkeiten für zahlreiche Audio- und Video-formate (auch DVD- und Blu-ray Material währe theoretisch möglich)
+ Coveranzeige für z.B. MP3 und FLAC
+ FLAC-Streaming bis zu 24 Bit und 96khz
+ schaltbares und konfigurierbares Upscaling für SD- Videomaterial
+ Die iPhone/iPod Touch App ist intuitiv bedienbar.
+ Die App unterstützt auch unicode Schriftzeichen, was etwa bei japanischer Pop- und Rock-Musik sehr hilfreich ist.
 
Kontra:
- Einige bekannte, deutsche Internetradiosender fehlen leider genauso, wie sämtliche asiatischen Sender
- GUI vom Streaming Client ist auf 576i SD-Auflösung beschränkt. Daher ist die Coveranzeige sehr detailarm
- Die GUI zeigt keine Unicode Zeichen an!
- Kein Multichannel-Support für FLAC Streaming, andere Pioneer Geräte schaffen FLAC bis 192kHz.
- Dateigröße für das Streaming ist auf 4GB begrenzt (spätestens HD-Material in Spielfilmlänge währe arg zerstückelt)
- Die App neigt zu Unzuverlässigkeit bei der Erkennung des Gerätes, wenn man auf dem iPod Touch zwischenzeitig WLAN abschaltet.
 
 
 
Audioqualität
+ MCACC, "Phase Control" und "Virtual Speakers" Funktion sorgen für ein verblüffend räumliches Filmerlebnis.
+ MCACC bietet eine effektive Multipoint Option zum Ausgleich von stehenden Wellen an bis zu zwei weiteren Hörpositionen zusätzlich zur Bevorzugten.
+ MCACC gleicht schwächen der Lautsprecher teilweise aus und sorgt für einen halbwegs ausgeglichen Frequenzgang.
- MCACC stellt den Subwoofer zu stark ein. Musste manuell nachjustiert werden.
- Mangels Aufbereitung des Audiomaterials kennt der Verstärker bei schwachem Tonmaterial keine Gnade.
 
 
Vor dem Kauf dieses Verstärkers habe ich immer geglaubt, ich brauchte vielfältige Anschlüsse. Je mehr man anschließen kann, desto besser! Tatsächlich jedoch hat sich für mich heraus gestellt, dass ich hauptsächlich HDMI-Anschlüsse brauche. Vier Eingänge sind schon eine gute Zahl für mich. Mehr brauche ich nicht, weil ich nun nicht eine riesige Armada an technischen Geräten unter meinem Fernseher stehen haben will. Allerdings finde ich die freie Zuweisung der Anschlüsse etwas seltsam gelöst. Es währe mir lieber gewesen, wenn man es manuell hätte regeln können. Ich bin immer noch ein großer Freund der Möglichkeit, Musik an meinen Receiver zu streamen. Allerdings habe ich mittlerweile doch etwas zu meckern: Die GUI ist nämlich auf 576i Auflösung beschränkt. Natürlich bietet der verstärker die Möglichkeit, das Videosignal, also auch die GUI hoch zu rechnen, doch Das ändert nicht viel an der GUI. Sie wirkt klobig und etwas lieblos. Besonders leiden die Cover, die ich meinen FLAC Files hinzugefügt habe. Sie sind in hoher Auflösung vorhanden, doch die GUI rechnet sie bis zur beinahen Unkenntlichkeit herunter und reduziert sogar noch die Farben. Weiter ist die GUI nicht dazu in der Lage, Unicode- oder UTF8-Zeichen anzuzeigen. Witziger Weise scheint der Receiver sie aber zu erkennen, denn die App auf meinem iPod Touch zeigt etwa gewisse Schriftzeichen in meiner J-Pop Sammlung arglos an. Ein Update ist bisher nicht gekommen - weder für die Software für den PC, noch für die Firmware des Receivers.

Apropos Software: Auch jetzt noch ist sie im regelmäßigen Betrieb eher schückendes beiwerk. Zum einrichten ist die Software zwingend notwendig. Die Anleitung in Papierform ist absolut unzureichend, wenn man nicht ohnehin schon weiß, was man wo anschließen muss. Spätestens bei der Bedienung ist die Anleitung in der Software definitiv überlegen. Ob das gut oder schlecht ist, muss jeder für sich selbst wissen. Ich persönlich hätte - so gut ich die software auch finde - gerne eine Papierne Anleitung gehabt. Jedes Mal das Notebook mit der Software bemühen zu müssen, nur weil irgendwas am Verstärker ein Fragezeichen auf meinem Gesicht hinterlässt, ist in meinen Augen nicht wirklich eine gute Lösung, zumal nicht jeder ein Notebook vor Ort hat. Dazu kommt, dass die Software in der Ersteinstellung des Receivers nicht funktioniert. Effektiv einstellen kann man das Gerät nur über die GUI, die an den Fernseher ausgegeben wird, mit der Fernbedienung des Receivers. Das ist nicht sonderlich komfortabel, aber funktional.

Auch nach einiger Zeit bin ich immer noch ein Fan des automatischen Einmess-systems. Obwohl die Vollautomatik schon so gute Ergebnisse geliefert hat, (lediglich der Subwoofer war zu stark angesteuert, was man aber problemlos ausbessern kann) habe ich mich mit den manuellen Einstellungen beschäftigt und die sind unerwartet umfangreich! So gibt es etwa ein Ausgleichsverfahren für stehende Wellen, welches man an zwei zusätzlichen Sitzpositionen einmessen lassen kann. Auch den Equalizer und die Pegel kann man nachjustieren. Phasenkorrektur heißt eine weitere Funktion des VSX-921. Hier werden mittels des Mikrofons die Laufzeiten ermittelt. Auf die weise soll erkannt werden, ob die Lautsprecher phasenverkehrt angeschlossen sind. Bei entsprechend gut gebauten Lautsprechern mag das auch funktionieren, aber mein Boxenset treibt diese Routine in den Wahnsinn, glaube ich! xD Wie gut, dass man trotz der behauptung, meine Box vorne links wäre phasenverdreht angeschlossen (was sich auch beim umpolen nicht ändert!) mit der Automatischen Einrichtung fortfahren kann! ;)

ann hat der Verstärker noch einige Soundverschlimmbesserungen parat, aber die lasse ich außen vor. Nur so viel: Überzeugt haben sie mich nicht. Trifft aber auch auf alle diese Funktionen zu, egal, von wem sie stammen. Eine nagelneue Erkenntnis noch zum Schluss: die App für iPhone und iPod Touch gibt den Codec und die Samplingfrequenz einer Tonspur auf DVD oder BluRay aus! Bisher habe ich das immer auf dem PC ausgelesen, was komplizierter war. Erst vorgestern ist mir allerdings etwas aufgefallen, was an diesem Verstärker etwas ärgerlich ist: Die Geräte der VSX-LX Reihe unterstützen 192kHz Sampling Frequenz für FLAC Files - warum sind es hier nur 96kHz? Na ja, was solls... Besser 96 kHz als nichts, oder? :) Aber kommen wir zurück zum ton:
 
Ich habe mal aus Spaß den Pure-direct Modus laufen lassen und war verblüfft, wie verfälscht plötzlich die Stimme von Dieter Nuhr (auf seiner DVD "Ich bin's Nuhr") klang! Hier zeigen sich doch heftige Einbußen durch die nicht optimalen Lautsprecher. Dennoch: Der VSX-921 holt ungeahnte Reserven aus dem Teufel Boxenset Concept E Magnum P.E. heraus. Filme schauen hat nie so viel Spaß gemacht. Tatsächlich verblüfft der Verstärker mich, da ich meinen kleinen Lautsprecherchen so einen Gewinn nicht zugetraut hätte. Ich kann das Boxenset jetzt durchaus zum Hören von Musik benutzen. Allerdings höre ich auch deutlich die Schwächen der winzigen Boxen in Sachen Ortung und Räumlichkeit. Während HD-FLAC Formate durch eine dramatisch höhere Auflösung und vor allem durch einen dramatisch weiteren Dynamikumfang noch recht annehmbar klingen, habe ich das Gefühl, dass alle FLAC Files in regulärer CD-Auflösung, insbesondere jedoch Rock- und Popmusik hinter einer Leinwand zusammengepfärcht scheint. Sie wirkt unfreiwillig platt und da mein Beyerdynamic MMX300 im zusammenspiel mit einer entsprechenden Soundkarte (X-Fi Titanium HD - ohne Ton-Aufhübschung!) diese Schwächen beiweitem nicht so deutlich offenbart, wird mir klar, dass hier die Lautsprecher das Nadelöhr geworden sind. Das erlaubt so einige Vermutungen, wie viel klangliches Potential eigentlich im VSX-921-K steckt! Ich gebe ein paar praktische Beispiele:
 
Tord Gustavsen Ensemble - "Restored, Returned" (FLAC, 96kHz, 24 bit)
Ich hätte es nicht erwartet, aber dieses Meisterwerk macht der VSX-921-K jetzt auch mit dem Teufel CEM Set durchaus genießbar. Der hohe Dynamikumfang prügtelt bei -20 dB Lautstärke selbst aus diesem PC-Lautsprecherset (denn Das ist das CEM P.E. eigentlich) doch eine gewisse Präsenz heraus, die Aufnahmen in CD-Qualität (also 44.1kHz bei 16 Bit) nicht einmal ersehnen könnte. Es Spricht für den Verstärker, dass er mit dem Richtigen Material bis zu einem gewissen Punkt Hardwareschwächen der Lautstprecher überwinden kann. Das schlichte Ensemble aus Klavier, Schlagzeug und Kontrabass erhält erstaunliche Authentizität und kann sich in meinem ca. 31qm großen Wohnkino mit seinem ihm eigenen Hallverhalten derart entfalten, wie es über den Kopfhörer einfach nicht möglich ist. Und selbst bei genanntem Lautstärkepegel beisst sich der Hochton nicht. Traumhaft! Ich habe das Album gleich mehrfach angehört und mich erneutdarin verliebt!
 
Pink Floyd - "The Dark Side of The Moon" (FLAC, 88.2kHz, 24 Bit)
Ich denke, ich muss zum Album nichts mehr sagen. Es ist einfach perfekt! Allerdings zeigt das Album schonungslos jeden Mangel an der eigenen Anlage auf. Positiv viel mir auf, dass durch den automatisch eingestellten Equalizer der obere Mitteltonbereich ein gutes Stück aufgewertet wurde. Untere Mittelton bis obere Bassbereich kann bauartbedingt nicht ganz mit halten. Dennoch ist mit dem Extended Stereo Betrieb eine Qualität des hörens vorhanden, die nur noch von meinem Headset oder einem WESENTLICH teureren Boxenset in Sachen Räumlichkeit überboten werden kann. Absolut genial!
 
Santana - "Abraxas" (FLAC, 44.1kHz, 16 Bit)
Brilliant! Mit einem selbst eingestellten Equalizer an meinem Yamaha konnte man nur ein bisschen raten und mit viel Glück zumindest die tonalen Verfälschungen zum Teil tilgen. Was der VSX-921 allerdings nur durch die automatische Optimierung aus meinen Boxen holt, macht Dieses Album wirklich zu einem Erlebnis! Mag sein, bei Musikfreunden sind Tonverbesserer eher verpöhnt, doch MRCC versucht nicht einfach nur, etwas heraus zu kitzeln, wo nichts ist - es versucht den Frequenzgang zu glätten und die Räumliche Anordnung der Boxen bei der Wiedergabe zu berücksichtigen. Und es ist schon ein Erlebnis, was selbst so preisgünstige Boxensets wie das CEM PE von Teufel zu leisten imstande sind, wenn man sie nur richtig ansteuert! Dennoch fehlt dem Album noch immer etwas... Räumlichkeit und Präsenz sind eher mittelmäßig, für meine Begriffe. Doch in meiner akustischen Odyssey kommt es noch schlimmer...
 
Ich + Ich - "Ich + Ich" (FLAC, 44.1kHz, 16 Bit)
Dieses Album offenbart mit diesem Receiver die Schwächen meines Boxensets auf grausamste Art und Weise. Mein Wohnzimmer bietet leider genug Resonanzen, dass mein den Hochtonbereich betohnendes Boxenset einen recht unangenehmen Klang fabriziert. Selbst dafür habe ich eine Lösung gefunden: Eine Funktion, die sich 'X-Curve' nennt. Sie reduziert  den Hochtonbereich mit jeder Oktave um jeweils einen vorgegebenen Wert. Hatte ich vorher shcon nach 20 Minuten Kopfschmerzen, konnte ich nun das Album ungestört anhören. Dennoch... Da diesem Album - wie den Meisten Pop-Alben, die ich kenne - ein Stück weit die Räumlichkeit (und noch viel ärger der dynamische Umfang) fehlt, offenbart der Verstärker mir gnadenlos: Ich bin mit meinen Lautsprechern nicht zufrieden!
 
Chris Rea - The Road to Hell (FLAC, 44.1kHz, 16 Bit)
Noch deutlicher wird die Insufiziens meiner Boxen in Sachen Räumlichkeit, in auf diesem Album. Ein Problem, welches, ich zunächst meinem recht billigen Yamaha Verstärker von zuvor zugeschrieben hatte war nämlich, dass die Musik zweidimensional auf mich wirkte. Man hatte das Gefühl, als würde die Musik sich hinter einer Gardiene abspielen und kein Instrument oder Chris selbst konnte aus diesem Gefängnis ausbrechen. Nun, da ich diesen Verstärker habe und weiß, was er zu Leisten imstande ist, muss ich mir eingestehen, dass ich dem Yamaha sehr Unrecht getan habe. Es waren von Anfang an die Boxen. Man hört einfach heraus, dass der Verstärker eigentlich mehr kann, doch die winzigen Sateliten lassen ihn einfach nicht! Ich muss jeden Besitzer von ähnlich preisgünstigen Lautsprechern wie ich vor dem Kauf dieses Verstärkers warnen. Er macht süchtig nach gutem Klang!
 
Ich nenne keine bestimmten Blu-ray Discs oder DVDs, da diese in jedem Fall von derselben Technik profitieren. Die automatische Klangeinmessung korrigiert hörbar die Klangfarben von Stimmen. Es war mir vorher gar nicht so sehr bewusst, doch als ich mal aus Neugierde auf den Pure Direct Modus gewechselt habe, war der Unterschied sehr prägnant Seither habe ich es mit verschiedenesten Filmen probiert und habe jedes Mal denselben Unterschied bemerkt. Wieder einmal mehr weiß ich nicht, ob ich mich über meinen Verstärker freuen oder über meine Boxen ärgern soll! Ich hab es schon einmal angedeutet, aber ich spare auf neue Lautsprecher! Dieses Mal habe ich einen für meine Verhältnisse bisher undenkbaren Betrag als Budget fest gelegt. Vielleichth ätte ich Das schon vor Jahren tun sollen... Na ja, so etwas realiert man lieber spät, als nie! Jetzt interessiert mich die nuVero Serie der Firma Nubert, aber die Boxen drehen mein jetziges Dillemma auf dauer vermutlich sogar um, sollte ich sie mir einst wirklich kaufen... Was solls! ;D
Dieser Text ist eigentlich schon einige Monate alt. Trotzdem veröffentliche ich ihn erst jetzt mit dem nötigen Abstand zum Test selbst. Mit dem Gedanken an den LX-55 hatte ich ja schon gespielt, seit ich den Pioneer Receiver VSX-921-K besaß. Anfang Dezember habe ich mir auch einen Blu-ray Player der gleichen Marke gekauft. Zunächst konnte ich mich nicht entscheiden, ob ich nun den BDP-440 oder den BDP-LX55 kaufe. Grundsätzlich sind die zwei sich ja sehr ähnlich. Vom Aufbau her sind die beiden Geräte sich fast gleich. Der größte Unterschied liegt in den inneren Werten. Die Bauteile für die LX Serie werden besonders streng selektiert und dementsprechend erlaubt Pioneer dem LX55 die Wiedergabe vom FLAC Dateien bis zu 192kHz Samplingfrequenz. Dass ich dies direkt zu Beginn dieser Review erwähne, lässt erahnen, worauf ich bei meinen Gerätschaften noch immer großen Wert lege. Meine Musik habe ich schon seid Jahren in verlustfreier, Digitaler Form vorliegen, um meine CDs zu schonen und um mich nicht mit etwaigen Lesefehlern herumärgern zu müssen und nun, wo hochauflösende Musik auch als Download vermarktet wird, ist die Chance gegeben, dass sich dieses Konzept auch auf breiterer Basis durchsetzt. Ich muss zwar zugeben, dass ich nicht einmal den Unterschied zwischen 44.1kHz und 96kHz heraus hören kann, doch archiviere ich Musik einfach gerne in möglichst hoher Qualität, obgleich ich zugeben muss, dass es bei mir eine Menge mit Vertrauen auf die Herkunft der Musik zu tun hat.  Nun ja, Das jedoch zunächst nur am Rande.

Schlussendlich habe ich mich für den BDP-LX55 entschieden, ganz einfach deshalb, weil er einfach höherwertig angemutet hat. Gekauft habe ich ihn online, bei einem Versender, der ein offizieller Distributor von Pioneer ist. Ich habe 50 Euro unter der UVP gelegen, die bei den Premiumgeräten von Pioneer normal festgeschrieben ist und weiter die Möglichkeit, den Player für 30 Tage auszuprobieren und bei Nichtgefallen einfach zurück zu schicken! Wie klasse ist Das denn? Nun ja - das Packet kam an und enthielt ein - verglichen mit dem ähnlich teuren Panasonic Player BDT-300, welchen ich vorher besessen hatte - sehr großes Gerät. Doch der BDP-LX55 ist nicht noch groß, er mutet im Vergleich auch erstaunlich hochwertig an, was ich so nicht direkt erwartet hätte. Weiter hält er sich im Design stark zurück, was mir ebenfalls gefällt, weil meine Gerätschaften im "Wohnkino" nun einmal im Blickfeld sind.  Eine riesige Lightshow oder ein auffälliges Design währe da eher störend. Von den Anschlüssen her gibt es in dieser Preisklasse keine Auffälligkeiten. 2x HDMI, ein optischer Digitalausgang, ein USB Anschluss vorne, ein weiterer hinten und schließlich ein analoger standardanschluss für Uraltfernseher. Letzteres ist wohl eher eine Ausrede. Die Lade vom Laufwerk selbst macht einen Robusten und damit wertigen Eindruck. Der Player wirkt für die Größe fast ungewöhnlich leicht. Das ist für mich jedoch nicht weiter besorgniserregend. Was allerdings in dieser Preisklasse absolut nicht in Ordnung war, war die Fernbedienung, die bei lag. Sie macht einen ähnlich billigen Eindruck wie die von meinem Receiver, hat zudem jedoch auch noch einen miesen Druckpunkt auf den Tasten. Ärgerlich...

Einmal angeschlossen und eingeschaltet zeigt der BDP-LX55 eine Ausrede von Einrichtungsassistent an. Den hätte Pioneer sich im Grunde schenken können, teil die Meisten Einstellungen dann doch in den Settings des Gerätes vorgenommen werden müssen. Dabei viel mir die Bedienung auf. Die Software reagiert überaus langsam. Manchmal vergehen Sekunden, ehe das Gerät reagiert. Noch schlimmer ist es beim  Einzug der Lade. Drückt man den Knopf darf man erst einmal 5-10 Sekunden warten, ehe die Lade eingezogen wird. Interessanter Weise reagiert das Gerät umgekehrt schneller. Auch in den Einstellungen des LX55 scheint der Wurm drin zu sein. Ab und zu werden Einstellungen nicht - oder erst nachdem man das Gerät aus und wieder eingeschaltet hat - übernommen. Dann scheint sich das Gerät nicht wirklich herunter zu fahren. Selbst, wenn das Gerät scheinbar abgeschaltet ist, kann man die Lade noch einziehen lassen. Ebenfalls skuril: Wenn ich den Fernseher abschalte, wird auch unser Verstärker mit abgeschaltet, was auch so gewollt ist. Ebenfalls gewollt war, dass der Blu-ray Player sich mit abschaltet. Das tut er auch. Aber wenn man den LX55 vorher abschaltet, wird er beim abschalten des Receivers EINgeschaltet und die Laufwerkslade ausgeworfen. Musikwiedergabe über DLNA Server oder USB-Stick bzw USB-Festplatte ist deshalb so interessant für mich, weil der LX55 FLAC Dateien mit bis zu 192kHz wiedergeben kann, während bei meinem Receiver, VSX-921-K bei 96kHz Schluss ist. Will man mit dem LX55 Musik im FLAC Format wiedergeben, muss sie auf einem USB Gerät liegen. FLAC über DLNA Mediaserver wird (anders als bei meinem Receiver) seltsamer Weise nicht angezeigt. Ärgerlich ist, dass der BDP-LX55 über das Onscreen Display keine Cover Arts anzeigt, was selbst mein Receiver hin bekommt. Dafür allerdings kann der BDP-LX55 FLAC Files über ein USB Gerät wiedergeben Ich habe einen 8GB großen USB Stick von Corsair und eine USB Festplatte von Western Digital (1TB) angeschlossen. Beide wurden einwandfrei erkannt. Die Musik im FLAC Format wird nicht in der Auflistung nach Künstler o.ä. angezeigt. Wenn man die Ordnerstruktur durchsucht kann man sie jedoch problemlos abspielen. Lediglich die Unterbrechungen zwischen den einzelnen Titeln sind etwas störend. Allerdings empfehle ich das PQLS Feature beim Receiver abzuschalten, denn scheinbar mögen sich die beiden Implementationen bei VSX-921-K und BDP-LX55 harmonieren nicht sonderlich gut. Es gibt regelmäßig unterbrechungen in der Musikwiedergabe, was doch ziemlich störend ist. Da ich allerdings darüber hinaus ohnehin keinen Unterschied heraushören konnte, ist das für mich nicht weiter wichtig.

Aber genug darüber, kommen wir zur Hauptsache, die Wiedergabe von Blu-ray und DVD! Wie gesagt, dauert der Einzug der Laufwerkslade etwas. Doch danach ließt das Gerät - andstandslos und in einer ordentlichen Geschwindigkeit - jedes DVD und jede BD ein, mit der ich es gefüttert habe. Wunderbar! Die Bildqualität ist dabei wunderbar! Glasklar, gestochen Scharf und (abhängig von der Qualität der Medien) ohne jede Klötzchenbildung. Lediglich einen Kritikpunkt habe ich, nämlich, dass es keine Möglichkeit gibt, die DVD in ihrer jeweiligen Originalauflösung wiederzugeben, ohne Upsampling. Man kann lediglich die Auflösung umstellen, mit der JEDES Material (auch Blu-ray Discs!) ausgegeben werden. Da das Upsampling zumindest bei gutem Material auf DVD tadellos ist, fällt Das jedoch nur bei absoluten Puristen wirklich ins Gewicht. 24p, Deep-Bit und ähnliche Einstellungen lässt der Player nicht vermissen. Man könnte sogar Bild und Ton über jeweils einen der zwei HDMI Anschlüsse ausgeben, was ich jedoch nur bei der audophilen Spitzenklasse oder bei einem alten, nicht 3D-fähigen Receiver für sinnvoll halte. Sogar Uraltverstärker ohne HDMI Anschluss mag der LX55, bietet einen optischen Digitalausgang, für die Grundformate Dolby Digital und DTS.

Fazit:
Von der Qualität der Wiedergabe her ist dieser Player in seiner Preisklasse ein Spitzenreiter, vor Allem über HDMI! FLAC in Stereo bis zu 192kHz und in Mehrkanalaufnahmen bis zu 96kHz stünden selbst einem Receiver gut zu Gesicht. Wer nicht gleich einen neuen Verstärker kaufen möchte, bekommt hier wunderbare Medienwiedergabe serviert. Es ist unnötig zu erwähnen, dass auch alle Tonformate von DVD und Blu-ray problemlos und in brillianter Qualität wiedergegeben werden. Aber besonders in Sachen Bild muss sich hier so mancher Konkurrent warm anziehen. Die Softwareprobleme sind jedoch nicht schön zu reden und müssen von Pioneer dringend behoben werden. Ein paar Features, wie in meinem Erfahrungsbericht genannt währen auch nett, sind jedoch nicht unbedingt notwendig. Da ich davon ausgehe, dass ein Update nachgeliefert wird, bewerte ich den Player wie folgt: Er ist perfekt für diejenigen, die für das Geld kompromisslos Wiedergabequalität wollen. In Sachen Extras und Bedienung gibt es hingegen sicherlich bessere Player. Zur Ehrenrettung sei gesagt, dass leider weit verbreitet ist, dass Player über USB etwa keine FLAC Files wiedergeben können. Dass der LX55 es umgekehrt macht ist zwar Skuril, jedoch durch offenbare Limitierungen im maximal möglichen Umfang einer Musiksammlung auf einem DLNA Mediaserver nicht weiter tragisch.

Nachtrag 1: USB vs DLNA.
Was ist die bessere Musikquelle? Qualittativ gibt es keinen Unterschied, weil beide Quellen unverändert das wiedergeben könnten, was auf ihnen liegt. Demnach war eigentlich ein Mediaserver bislang meine Quelle der Wahl, weil ich alle Muriktitel zentral lagern könnte. Nun habe ich das Problem, dass meine CD-Sammlung sehr umfangreich ist. Ich habe sie längst nicht komplett archiviert und doch ist Das, was ich jetzt schon habe, so viel, dass gleich zwei Mediaserver Ärger machen. Nummer eins ist der Mediaserver meiner FRITZ!Box Fon WLAN 7390. Hier werden, wenn ich alles vorhandene drauf schiebe, nur noch Bruchstücke meiner gesammten Sammlung angezeigt. Der Rest wird nicht einmal gelistet. Ärgerlich. Nummer zwei ist TVersity, ein sehr bekannter, auch kostenlos erhältlicher Mediaserver zur Installation auf einem Windows PC. Hier wird zwar durchaus alles angezeigt, doch von einem großen Teil fehlen dann Cover und Beschriftung, obgleich er sie zumindest wiedergeben kann. Alle diese Lösungen sind nicht zufriedenstellend, so dass ich überaus dankbar für die Option bin, meine FLAC Sammlung einfach auf einer USB-Festplatte zu lagern, die ich an den Blu-ray Player klemme! Da fehlen Cover Arts zwar vollkommen, aber immerhin wird die Beschriftung wirklich ALLER Dateien klaglos angezeigt!

Nachtrag 2: Apple AirPlay
Natürlich fehlt bei Apple's Streaming Alternative die Unterstützung für Formate jenseits von CD-Audio. 44.1kHz bei 16 Bit in Stereo sind das Maximum. Dennoch, seid ich mit den Apps 'FLAC Player' und 'Golden Ear' (erhältlich für iPod Touch, iPhone und iPad, leider beide nicht kostenlos) gleich zwei Player habe, mit denen ich auf besagten Geräten das FLAC Format wiedergeben kann, ist es zumindest möglich, meine Archivierten CDs verlustfrei an meinen VSX-921-K zu streamen. Die hochauflösenden FLAC Files werden via AirPlay schlicht auf 44.1kHz und 16 Bit herunter gesampled. So ist es möglich, mit einem iPod Touch, iPhone oder iPad sehr komfortabel Musik über den Verstärker wieder zu geben. Anders als bei der Wiedergabe über USB oder von einem DLNA Server, kann etwa der FLAC Player auf meinem iPod Touch 3GS ganze Alben oder auch Live Aufnahmen unterbrechungsfrei wiedergeben! Und da ich selbst mit der recht teuren Audiohardware an meinem PC nicht wirklich zwischen 44.1kHz und 96kHz unterscheiden könnte, ist AirPlay somit eine ernstzunehmende Alternative für mich. Eventuell behalte ich auch nur meine hochauflösenden Downloads (die nur einen kleinen Teil meiner Sammlung ausmachen) auf dem USB Gerät am BD-Player und behalte alles Andere auf meinem iPod Touch? Ich hab mich noch nicht ganz entschieden, denn das Abspielen der verlustfreien Musik wird nicht für Genius statistisch erfasst. Diese Daten hätte ich nämlich für last.fm verwendet... Noch habe ich keine entgültige Lösung gefunden. Auf Dauer werde ich vermutlich ein vorhandenes Touch Notebook mit einer hochwertigen, externen Soundkarte ausstatten und bei meinem iPod Touch auf M4A/AAC oder MP3 zurück wechseln. Unterwegs hört man die feinen Details, die (für mich rein theoretisch) den Unterschied zwischen lossy und lossless ausmachen könnten, sowieso nicht heraus, ganz einfach wegen all der Umgebungsgeräusche. Da Das jedoch einen erheblichen, finanziellen Aufwand darstellt, muss ich anhand vieler in den nächsten vier Jahren geplanter Anschaffungen genau abwägen, wann dies für mich in Frage kommt. Momentan würde ich eher den last.fm Dienst verhungern lassen und meinen iPod Touch als Qualle für meine Musiksammlung herhalten lassen Zumindest für den Teil, den ich regelmäßiger höre. Alles wird wohl nicht drauf passen, trotz (abzüglich der Software und anderer Daten) 57GB freiem Speicherplatz. Selbst wenn das Gerät doppelt so viel Speicher hätte, würde es voraussichtlich nicht reichen. Bei etwa 270 CDs, davon 220-240 Alben, Sampler und Hörbücher ist daran nicht zu denken.

Entscheidung:
Ich habe den Player  Ende Dezember zurück geschickt. Von der Bedienbarkeit her konnte er mich nicht überzeugen. Dazu kommt der bleibende Eindruck, auf bestimmte Formate und Arten der Wiedergabe festgelegt zu sein. Man ist einfach nicht frei genug! Dazu kommen weiter die Ländercodes, die es mir schwer machen, meine US-DVDs und meine japanischen Blu-ray Discs wieder zugeben. Dann ist es nicht möglich, Alben unterbrechungsfrei wieder zu geben und ich gehe nicht davon aus, dass sich Das bei der Wiedergabe über USB Geräte oder DLNA Mediaserver in absehbarer Zeit ändern wird. Meine Ansprüche sind einfach zu stark in eine Andere Richtung gegangen, dass ich für einen Blu-ray Player derartige Beträge ausgeben würde. Das Konzept Blu-ray / DVD-Player ist für mich ein Auslaufmodell. Mediaserver sind für meine Mengen an Musik offenbar nicht ausgelegt und Mediaplayer mit Festplatte haben ALLE Einschränkungen, mit denen ich nicht leben wollen würde, zumal ich ja dennoch einen Blu-ray Player oder zumindest meine PS3 bräuchte. Die ist übrigens immer noch der beste Blu-ray und DVD-Player, was schon peinlich für 'echte' Player ist. Immerhin hat die PS3 diese Funktion an sich nur als Feature. Lange Rede, kurzer Sinn: Stattdessen habe ich mir vor etwa einem Monat einen HTPC eingerichtet. Die Vor- und Nachteile einer solchen Lösung werde ich demnächst in diesem Blog posten!
Nachdem die Downloadversion von PowerDVD Ultra 12 schon seit einiger Zeit zu haben ist und ich sie seit 3 Wochen an einem HTPC benutze, möchte ich - nachdem ich es in meiner Review zu meinem HTPC die Gelegenheit beim Schopfe packen und eine Review zu dieser Software hinterher schieben. Nachdem ich PowerDVD Ultra 11 seinerzeit in meiner Rezension bei Amazon (zu Recht!) so sehr mit Lob überschüttet habe, muss Version 12 schon einiges mit bringen und in bestimmten Bereichen nach gebessert haben!

Mein HTPC erscheint erst einmal als ziemliches Leistungsmonster, doch die Leistung, nach der es PowerDVD Ultra 12 bei 3D-Wiedergabe genauso sehr wie PowerDVD Utra 11 verlangt, zeigt sich, dass die Leute vom Computerfachgeschäftes meines Vertrauens schon wussten, was sie mir verbauten! Ich habe einen Core-i3 2120, gepaart mit 8GB Arbeitsspeicher (DDR3-1333) und einer Geforce GTX 550 ti auf einem Mainboard mit Intel® H61 Express-Chipsatz. Bild und Ton werden über den HDMI 1.4a Ausgang der Grafikkarte an meinen Verstärker (Pioneer VSX-921K) gesendet.

Das Folgende an PowerDVD Ultra 11, habe ich nur deshalb nicht erwähnt, weil es zu der Zeit noch keine vergleichbaren Programme gab, die sich dieses Problems angenommen hätten: Wer Filme über seinen HTPC auf einem Fernseher wiedergeben will, der wird ziemlich schnell auf ein Problem stoßen, welches die unerfahrenen Nutzer auf eine zu Schwache Videoleistung des Systems zurück führen würden: Es handelt sich um eine Art von Minirucklern, die immer dann auftritt, wenn die Bildwiederholfrequenz unter Windows nicht der Bildrate des Videomaterials entspricht.

Ein Beispiel: Meistens werden Fernseher standardmäßig mit 50 hz oder 60 hz vom HTPC angesteuert. Bei 50 hz könnte man mit PAL-Codierten DVDs (also dem, was hier in Europa Normal ist) üblicher Weise eine absolut flüssige erwarten. Wirklich verlässliche, butterweiche Wiedergabe habe ich jedoch nur bei einer Interlaced-Auflösung mit 25 hz hin bekommen. NTSC DVDs (z.B. aus Japan oder den USA) brauchen hingegen Interlaced 29 hz Bildwiederholfrequenz. Bei Blu-ray Wiedergabe wird es noch anstrengender: Dort braucht man im Grunde bis zu drei Verschiedene Bildwiederholraten. Für das Menü sind es üblicher Weise Progressiv 24 hz, ich hab jedoch auch schon Blu-ray Scheiben gehabt, bei denen ich für das Menü (wie bei Filmen aus den USA üblich) 23 hz einstellen musste. Der Film hingegen ist bei europäischen Blu-ray Releases immer bei 24 hz Progressiv flüssig. Anders sieht es mit Bonusmaterial aus, wo ich Interlaced 29 hz einstellen muss, damit es ruckelfrei läuft.

Einige von Euch werden sicher schon Kopfschmerzen haben, hehe! Worauf ich hinaus will ist: Bei PowerDVD Ultra 11 musste man von Hand umstellen. Dass das Menü einer Blu-ray nicht flüssig läuft, habe ich mittlerweile akzeptiert gehabt. Wenn ich mir das Bonusmaterial anschaue, muss ich bei Version 11 ich dennoch zwei mal umschalten, was ziemlich nervig ist. PowerDVD Ultra 12 verspricht, es automatisch zu tun, was einer der großen Kaufgründe für mich war. Leider ist dieses Feature so gut wie Funktionslos.

Es hat bei mir nur auf einer einzigen von 12 versuchten Scheiben gegriffen: Die Blu-ray 'Susi und Strolch - Diamond Edition'. Und selbst da hat es nur am Anfang bei der Sprachauswhal einmal angeschlagen und auf 50hz gestellt. Für den Film wurde nicht umgestellt und für das Bonusmaterial auch nicht. Alles hat geruckelt. Ärgerlich! Ich habe es bei Cyberlink im Forum gepostet und dort wurde mir gesagt, dass daran gearbeitet wird und die Lösung wohl noch einige Wochen Zeit brauchen wird.

Zweites wichtiges Feature für mich: Es gibt eine Bibliothek in PowerDVD 12 und man kannab jetzt Musik im FLAC format wiedergeben! Ich dachte mir: Wunderbar! Das würde im Grunde PowerDVD zu einer potentiellen Komplettlösung für mich machen, da meine Musik in diesem Format vorliegt. Was soll ich sagen? Niete - und Das aus mehreren Gründen. FLAC wird zwar wieder gegeben, doch kann PowerDVD die Beschriftung und Coverbilder der Dateien nicht auslesen und so landet alles was ich habe nach dateinamen sortiert in einem großen Album namens 'unbekanntes Album'. Haha! Selten so gelacht... Praktisch ist dieses Feature leider unnütz.

Natürlich funktioniert das Auslesen der Beschriftung von MP3 Dateien, aber warum sollte ich im Wohnzimmer an meiner großen Anlage MP3 Dateien hören? Gut, immerhin gibt es Unterstützung für das WMA-Lossless Format, doch Das könnte ich genauso gut über das Windows Media Center wiedergeben, was einfach sehr viel Komfortabler ist, wenn man sehr große Musiksammlungen hat. Ich hab bisher 188 CDs digitalisiert und Das ist längst nicht alles. Die Ansicht nach Alben (egal von welchem Künstler) wie ich sie von PowerDVD geboten bekomme, ist bei solchen Massen einfach untauglich!

Dazu kommt, dass man nur in der klassischen Ansicht die Bibliothek benutzen kann. Das ist, wenn man direkt am Monitor sitzt kein Problem, aber ich sitze etwa fünf Meter von meinem 40 Zoll Fernseher entfernt. Da ist diese Ansicht im Grunde nutzlos, weil der Text auf dem Schirm schlicht unlesbar klein ist. Nun gibt es den Kino Modus, aber in dem kann man noch immer ausschließlich DVD und Blu-ray abspielen.

Übrigens bringt auch PowerDVD Ultra 12 ein Extra für das Windows Media Center mit, durch welches man PowerDVD aus dem WMC heraus benutzen kann. Hübsch! Ich persönlich finde die Variante mit der Wiedergabe direkt aus PowerDVD heraus sauberer, zumal die PowerDVD remote App ohnehin das Hauptprogramm im klassischen Modus startet. Ein Admin aus dem Cyberlink Forum hat mir verraten, dass die App schon vom Design her nur für den klassischen Modus gedacht war. Damit kann er recht haben, denn wenn man die App startet und mit meinem HTPC verbinden lässt, dann startet PowerDVD Ultra 12 automatisch im klassischen Modus.

Leider geht die Odyssey durch die Bugs noch immer weiter: Wie auch PowerDVD Ultra 11 hat Version 12 darunter zu leiden, dass in der klassischen Ansicht beim Start einer DVD oder Blu-ray die Informationsleiste auf der rechten Seite eingeblendet wird, auch dann, wenn man keine Informationen aus dem Internet will! Dabei kann es ziemlich lang dauern, bis sie endlich von selbst ausgeblendet wird. Im Cinema Mode wird sie nicht angezeigt, so dass für die reinen DVD- und Blu-ray Nutzer wahlweise der Cinema Mode oder das Extra im Windows Media Center sinnvoller sein dürfte. Die Nutzer der klassischen Ansicht müssen damit leben.

PowerDVD Ultra 12 stellt unter gewissen Umständen die Audioausgabe auf vom Programm Decodiertes PCM zurück, die ich noch nicht genauer habe eingrenzen können. Jedenfalls ist das ziemlich nervig, weil meine NVidia Grafikkarte von Windows her nur Stereo-Output erlaubt. So werden alle Filme in Stereosound decodiert. Weil ich das natürlich nicht will, "darf" ich so regelmäßig vor dem Anschauen eines Films erst einmal in den Optionen die Ausgabe auf Bitstreaming zurück stellen.

Viel Gemecker, ich weiß. Aber darüber hinaus muss man PowerDVD Ultra 12 zugute halten, dass die Wiedergabe an sich nach wie vor einwandfrei funktioniert, sowohl bei Videos, als auch bei Audiodateien. (MP3 und WMA-Lossless getestet) Auch die Wiedergabe von DVD und Blu-ray erlaubt sich bislang keine ernsten schnitzer. Über HDMI kann mein System nach wie vor sowohl die klassischen Formate (Dolby Digital, DTS und DTS-ES getestet) als auch die neuen Formate (Dolby TrueHD, DTS-HD Master Audio und DTS-HD High Resolution Audio getestet) fehlerfrei wiedergeben. Auch die Fernbedienung über meinen iPod Touch mittels der Cyberlink PowerDVD Remote App funktioniert ganz wunderbar! Lediglich eine Variante der App bei Benutzung des Windows Media Center währe nett gewesen, doch darüber hinaus weiß sie absolut zu überzeugen! Dennoch muss ich auch mein Fazit mit Harten Worten schließen:

Man sieht, dass PowerDVD Ultra 12 einige Bugs hat und da es bis jetzt immer noch keinen Patch gibt, kann man nicht davon ausgehen, dass diese Probleme vor dem Release der beispielsweise auf Amazon beworbenen Box Version noch behoben werden. Wem einer der oben genannten, neuen Funktionen wichtig ist, der wird bei PowerDVD Ultra 12 eine ziemliche Ernüchterung erleben. Wer die Bildwiederholfrequenzen gewohnter Weie manuell umstellt und nicht auf einen Patch hoffen will, dem empfehle ich zum jetzigen Zeitpunkt Version 11 günstig zu kaufen bzw. zu behalten und auf Version 13 zu warten. Es ist schon unglücklich genug, dass PowerDVD jedes mal, wenn es denn mal eine falsche Bildwiederholrate erkennt, noch nachfragt, ob es umstellen soll, ohne die Option, es ihn vollautomatisch tun zu lassen, doch wenn man danach ohnehin selbst hand anlagen muss, dann ist das Hauptfeature, die Wiedergabe von DVD und Blu-ray damit momentan nervig gestört.

Die neue Wiedergabe von FLAC Files kann man vergessen, solange keine Cover und keine Beschriftungen erkannt werden und nur für die Ausgabe von HD Formaten in 7.1 über HDMI würde ich nicht einmal den Upgradepreis bezahlen, zumal man ein Upgrade zum jetzigen Zeitpunkt nur nachträglich installieren kann. Hätte ich seit PowerDVD Ultra 8 nur noch upgrades gekauft, hätte ich erst Version 8 installieren müssen und dann nach einander die Upgrades auf 9, 10, 11 und 12 installieren müssen. Ja nee, ist klar... Ich war zu faul und hab mich im Grunde freiwillig abzocken lassen, denn leider ist PowerDVD Ultra in Sachen Funktion zumindest nach dem letzten Patch für die jeweilige Version über jeden Zweifel erhaben. Man muss eben damit Leben können, ein Betatester zu sein und dafür zu bezahlen...

Ich schätze man hört heraus, dass ich als langjähriger Kunde mich mitunter von Cyberlink veralbert fühle...
Angenehme Preispolitik

Irgendwie tut TMT5 mir ein wenig leid.  Nach dem, was ich mit dem Programm in den letzten Monaten erlebt habe, währe dies wohl mein Fazit. Fangen wir mit dem Kauf an: Eigentlich ist Arcsoft sehr viel Gebefreudiger bei Vergünstigungen, als Cyberlink. Während ich PowerDVD noch nie nennenswert vergünstigt gesehen habe, sind mir bei TMT5 die Augen über gegangen. Es kursierte ein Gutschein im Internet, der nur für Neukunden funktionieren soll. Ich war Neukunde und kann sagen: Dieser Gutschein hatte es in sich! von 99 US-Dollar 30 Dollar abziehen zu können ist schon ein riesiger Unterschied. Umgerechnet und mit Steuern habe ich 56 Euro für das Programm bezahlt - direkt auf der Seite von Arcsoft! So einen Gutschein habe ich bei Cyberlink seit Jahren nicht gesehen. Da muss man schon besonders vergünstigte Angebote im Internetversandhandel suchen, um auf so einen Betrag zu kommen. Viel Glück!

Sehr benutzerfreundlich

Na ja, der Preis ist aber nicht Alles... Ursprünglich habe ich mir TMT5 wegen der so schlicht anmutenden Benutzer-Oberfläche gekauft. Jetzt, wo ich TMT5 einige zeit genutzt habek ann ich sagen: Sie mutet nicht nur so an! Davon ausgehend, dass TMT5 einwandfrei funktioniert, offenbart es sich als sehr benutzerfreundlich. Die Einstellungsmöglichkeiten sind auf das Nötige reduziert. Das ist jedenfalls der erste Eindruck, denn eigentlich findet man den Zugang zu allen Einstellungen direkt in der GUI, ohne unnötiges gehangel in den Einstellungen des Programms. Als Nutzer von PowerDVD musste ich mich daran erst einmal gewöhnen, doch Das hat nicht lang gedauert. Mittlerweile muss ich sagen, dass mir die GUI von TMT5 deutlich besser gefällt, als die von PowerDVD. Es ist übersichtlich und intuitiv. Da nervt nichts, keine Werbung, keine Pseudoinformationen, keine Zierelemente der GUI.

Was bei USB Geräten Plug n' Play ist, ist bei TMT Install and Play. Lediglich die automatische Umstellung der Bildwiederholfrequenzen sollte man, soweit möglich, aktivieren. Auch die Fernbedienungsapp für etwa das iPhone und (in meinem Fall) den iPod Touch funktioniert sofort. Keine Einstellungen, keine Kennummern. Das ist zwar extrem benutzerfreundlich, aber auch unsicher, denn so kann jeder unbefugte Nutzer ebenso problemlos TMT5 fernsteuern wie man selbst. Die App ist ähnlich schlicht gehalten, wie das Hauptprogramm, was ihr durchaus zugute kommt. Angenehm ist dabei, dass die App jederzeit die Steuerelemente anzeigt. Allerdings ist schade, dass diese Remote, anders als die zu Cyberlink PowerDVD keine Touchpad Funktion besitzt. Hin und wieder könnte Das schon recht praktisch sein, besonders, wenn man sogenannte Disc-folders in die Liste von TMT5 einbindet, oder auch Videodateien.

Probleme mit dem Upscaling

TMT5 bietet ähnliche Upscaling Funktionen wie PowerDVD, freilich unter anderem Namen. Allerdings finde ich diese Funktionen eher kontraproduktiv, weil sie nicht viel optischen Unterschied bringen und zugleich - besonders im HTPC Bereich - dramatische Performance Einbußen mit sich ziehen können. Nachdem ich die Grafikkarte in meinem HTPC getauscht habe (nun ist es eine HIS Radeon 7750 iCooler) kommt es zu dramatischen Grafikfehlern, sobald ich SimHD aktiviere. Der Grund für den fehlenden Efekt in Sachen Bildaufbearbeitung ist in beiden Fällen offensichtlich: Sowohl Nvidia als auch ATI bietet in seinen Grafikchips eigene Videobearbeitungsroutinen, sodass bei aktivierter Videobeschleunigung playereigene Varianten eher zu Problemen führen können. So sehe ich vor allem bei Nutzern von Onchip Grafik einen Sinn in der SimHD funktion. Immerhin kann ich TMT zugute halten, dass die Optische Aufwertung von PowerDVD auch nicht wirklich besser ist. Doch bei PowerDVD kommt es wenigstens nicht zu Videofehlern...

Das Fazit - oder: Warum TMT5 mir leid tut

Die ganz aufmerksamen unter Euch werden sich sicherlich jetzt fragen: Okay, aber wieso tut ihm TMT5 leid? Nun ja... teilweise ist es die Sache mit der miesen Implementierung der SimHD funktionen. Leider ist auch die Vorschaufunktion der Videos und Disc Folders nicht ganz stabil. Hin und wieder hängt sich das Programm einfach auf, wenn man die Vorschaufunktion ausversehen aktiviert und dann das Video oder die Disc starten will. Das ist schade, weil gerade die Disc Folders  eine sehr dankbare Funktion für mich sind. Auf die Weise kann ich nämlich besonders wertvolle Discs schonen. Bei so praktischen Funktionen ist es doch mehr als ärgerlich, wenn die eigentlich sehr klare geradlinie Oberfläche durch Abstürze deklassiert wird.

Auch scheint TMT5 recht empfindlich auf die Treiberqualität der Grafikkarte zu reagieren. Ein schlechter Treiber kann bei TotalMedia Theatre 5 zu Performanceeinbußen führen, während bei Power DVD Ultra 12 nichts passiert und auch mit schwachen Treibern selbst MVP (das 3D Bluray Format) flüssig wieder gegeben werden kann. Das ist mir sowohl mit der GTX 550 Ti von zuvor passiert, als auch mit der Radeon 7750 und beide Karten bieten mehr als genug Leistung zur flüssigen Wiedergabe. Nachdem aber auch die neueste Treiberversion von Nvidia die Performanceprobleme bei meiner alten Karte behoben hat, gehe ich davon aus, dass ähnliches mit den ersten Release Treibern für die 7750 passieren wird. ArcSoft täte gut daran, in zukünftigen Patches diese Fehler an TotalMedia Theatre 5 auszubessern. Immerhin hat es durchaus das Potential, die Konkurrenz hinter sich zu lassen!

Nachtrag #1 vom 14.06.2012:

Leider gibt es an TMT5 einen gewaltigen Nachteil gegenüber PowerDVD: Es gibt fast keine Patches.  Die Version hat sich seit dem Test nicht geändert. Das äußert sich bei mir in der Form sträflich, dass TMT5 in Verbindung mit dem Programm mit dem Fuchs regelmäßig Blu-ray Discs unsteuerbar, in überhöhter Geschwindigkeit und ohne Ton wieder gibt. Wenn Das auftritt, hilft nur ein neustart des Programms, bei vorherigem deaktivieren vom Fuchs. Das ist extrem lästig! Es ist so lästig, dass ich mich immer wieder dabei erwische, PDVD 12 anstelle von TMT zu benutzen...

Getestete Version: 5.2.1.119

- Und jetzt zum "Shootout" -

TotalMedia Theatre 5 auf einem Blick:
+ Sehr übersichtliche Oberfläche und Remote
+ keine halbherzig implementierten Audio-Features
+ Disc Folders  direkt einbindbar
+ Robust in Punkto Audio Bitstreaming
+ Sehr gute Bildqualität bei Blu-ray, DVD und Videodateien
+ Unterstützt diverse Videoformate
+ Keine nervige  Aktivierung über das Internet
- Performance stark von der Treiberqualität abhängig
- SimHD Feature kommt Videobearbeitungsfeatures Grafikkarten in die Quere
- Preview Feature für Disc Folders und Videos ist etwas instabil
- Remote App verbindet ohne Kennwort oder Pin
- Remote App nur für DVD und Blu-ray nutzbar. (Keine Videos oder Disc Folders)
- Automatische Anpassung der Bildwiederholrate nicht für Nvidia Grafikkarten
- Regelmäßig Fehler beim Einlesen von Blu-ray Discs in Verbindung mit dem Fuchs

VS

PowerDVD Ultra 12 auf einem Blick:
+ Sehr gute und stabile Performance
+ Sehr gute Bildqualität bei Blu-ray, DVD und Videodateien
+ Remote App mit Touchpad Funktion
+ Remote App startet das Programm
+ Kann zur Wiedergabe von Musik genutzt werden
- Wenige unterstützte Videoformate
- Kein wahlweises Bitstreaming von decodierter Musik
- Remote für Musik nur mit Touchpad funktion nutzbar
- HD Bitstreaming wird bei DVDs auf PCM Decoding zurück gestellt
- Blu-ray Wiedergabe nur mit Hardwaredecoding. Schlecht bei schwachen Grafikkarten
- Viel ungewollte Informationen und Werbeeinblendungen, zum Teil nicht abschaltbar.
- Abfrage für automatisch angepasste Bildwiderholrate fast funktionslos

And the winner is...

Davon ausgehend, dass man eine ausreichend starke Grafikkarte, optimaler Weise von ATI mit stabilen, leistungsfähigen Treibern hat, so dass TotalMedia Theatre 5 die nötige Performance bereit stellen kann, ist TMT5 für mich der Sieger. Erst einmal gibt es recht häufig irgendwelche Vergünstigungen für Arcsoft Käufe, worauf man bei Cyberlink nicht setzen sollte. Bei PowerDVD kann man nur hoffen, dass ein Laden das Programm besonders günstig anbietet. Dann ist die GUI von TMT5 einfach übersichtlicher und schließlich kommt die komfortable Einbindung von Videodateien und Disc Folders dazu. Wenn die Remote von TMT5 die Auswahl von Videodateien oder Disc Folders erlauben würde, dann gäbe es keinen ernsthaften Grund für PowerDVD mehr. Die wichtigsten Funktionen für HTPCs, Bitstreaming und das automatische Anpassen der Bildwiederholrate funktioniert bei TMT5 zumindest mit meiner Radeon 7750 in so fern einwandfrei, dass bei DVDs die BWH-Rate auf 24 hz gestellt wird, auch wenn man der Fairness halber sagen muss, dass TMT5 nach dem einmaligen Umstellen weitere Veränderungen im Bildmaterial ignoriert. Aber wenigstens den Hauptfilm kann man damit ohne viel Herumgefummele sofort anschauen. Das ist schon mal besser, als bei PowerDVD...

Nachtrag #2 auf Anfrage durch schiko:

Die neue Version von TMT5 herunterladen ist einfach. Man läd einfach die die Trial Version herunter. Die lässt sich mit dem vorhandenen Key aktivieren. Seit Version 5.2 brauchts allerdings einen neuen Key. Wenn man Version 5.0 gekauft hat, kann man hier kostenlos den neuen key bekommen.
Das hier dürfte wohl zu den ungewöhnlicheren Reviews auf einer Seite für Blu-ray und Equippement zählen: Eine Review zu einer mechanischen Tastatur? Wer sich den ganzen Text im Detail nicht durchlesen mag, der kann auch einfach zur Zusammenfassung und dem Fazit springen. Wer meine Gedanken verstehen will, der wird aber wohl um diesen erstaunlich umfangreichen Text nicht herum kommen!

Der erste Eindruck
Als erstes sollte zu dieser Tastatur gesagt sein, dass man schon ein ziemlich guter Schreiber sein muss, um von von dieser Anschaffung zu profitieren. Mit einem zwei bis vier finger Suchsystem ist ist so etwas ein reines Vorzeigeobjekt und selbst dafür einfach zu schlicht und zu teuer. Diese Tastatur liegt bei einem Straßenpreis von rund 130 Euro und bietet absolut keine sichtbaren Besonderheiten, wenn man vom Hochglanzlack (der nicht jedermanns Sache ist) einmal ab sieht.


Wenn man den Karton in die Hand nimmt, in dem diese Tastatur verstaut ist, dann bemerkt man die erste Besonderheit - ihr Gewicht. Diese Tastatur ist mit 1,3 kg doch ein ziemliches Schwergewicht für ihre Maße, die da lauten 45,5 Breite, 3,3 cm Höhe (inkl Tasten, ohne ausgeklappte Füße) und 15 cm Tiefe (16,5 cm an der rechten Seite mit dem USB Hub). Doch wie der Name es den älteren Computerfreaks ja bereits verrät, hat diese Tastatur mit der legendären IBM Model M ein je nach Ausführung bis über drei Kilo schweres Tastaturmonstrum zum Vorbild. Natürlich ist die Model M größer und schwerer, doch wollte die US Firma Metadot corp. die hinter dem Markennamen 'Das Keyboard' steckt, auch nicht schlicht eine weitere Model M bauen.

Die Mechanik: Verschiedene Varianten
Das zeigen schon die verbauten schalter, die sich unter den Tastenkappen verbergen. Es sind keine altgedienten Buckling spring taster, wie sie heute nur noch von der US-Firma Unicomp genutzt werden, sondern hochentwickelte switches der vielgepriesenen MX Reihe der US-Firma Cherry, hier in der braun codierten Variante. Die Farbcodierung dient der einfachen unterscheidung bestimmter Tasterverhalten, wenn bei einem solchen Preis für eine Tastatur, möchte man schon ein Tippverhalten, dass den eigenen Vorzügen entspricht! Bisher war ich ein Fan der linearen Taster gewesen, also die MX-Black. Die haben mir vor Allem deshalb gefallen, weil sie meinem früheren Tippverhalten entgegen kamen. Da ich jedoch mittlerweile mehr Gewicht auf Schreibgefühl und Schreibleistung lege, sind die MX-Black nicht mehr meine Taster der Wahl.  MX-Black Taster haben nämlich einen ziemlich hohen Wiederstand (bis zu 80g) und sind damit schwerer zu drücken, als MX-Brown Taster (bis 55 g).

Die Mechanik: Was für mich ideal und wichtig ist

Die Unterschiede sind selbst für einen Routinierten Schreiber objektiv recht gering, doch subjektiv bemerkt man sehr bald, dass die MX-Brown Taste mehr fühlbare Bestätigung liefert, als die MX-Black Taste.  Man bekommt einfach mehr Rückmeldung von der Tastatur und das kann die Schreibleistung doch ein gutes Stück weit erhöhen. Ideal währe da für mich natürlich eine Tastatur mit MX-Blue Tastern, doch da die ziemlich viel Lärm machen, was sogar mich selbst stört, habe ich mich für das Mittelding entschieden. Egal, welche Taster die Tastatur eurer Wahl im Endeffekt hat: Anders als die Buckling spring Taster, wo bei jeder Tastenauslösung eine in der Taste sitzende Feder geknickt wird, wo natürlich irgendwann die mechanische Belastbarkeitsgrenze erreicht ist, ist eine MX-Taste außer auf taktile Qualitäten auch auf extreme Lebensdauer ausgelegt. Bei 50 Millionen Auslösungen pro Taste sollte die Lebensdauer der Tastatur den Preis problemlos wieder einholen können. Das setzt natürlich voraus, dass man nicht gerade ein Getränk oder ähnliches über sener Tastatur verschüttet! Das Tippgefühl ist ohnehin weit über dem, was übliche rubberdome Tasten bei preisgünstigen Tastaturen oder Folientasten eines Laptops / Notebooks / Netbooks bringen.

Vorteile gegenüber einem vergleichbaren Cherry Modell
Die Model S Professional Silent hat MX-Brown Tasten und mit ihnen fühle ich mich sauwohl! Ich kann ermüdungsfrei auch über längere Zeit hinweg schnell schreiben und gleichzeitig bleibt es relativ leise, verglichen mit den Hackbrettern a-la Model M und Co. Natürlich hätte ich mir auch einfach eine Cherry G80-3000LQCDE kaufen können. Die währe verglichen mit diesem Gerät hier deutlich preisgünstiger Gewesen, bei einem vergleichbaren Tippgefühl. Leider sind die Cherry Tastaturen der G80-3000 Reihe im Vergleich größer und deutlich leichter und wirken dadurch unfreiwillig billig. Das entspricht aber nicht der Realität, denn eigentlich sind auch diese Tastaturen bei sachgemäßer Behandlung unverwüstlich. Weiter stellt sich allerdings die Frage, wie die Tastatur Eingaben erkennt. Günstige Rubberdome Tastaturen erkennen üblicher Weise nur zwei bis drei Tastendrücke gleichzeitig. Man spricht vom sogenannten '3-key Rollover'. Drückt man mehr kann es zu fehlerkennungen kommen, was sogar so weit gehen kann, dass ein Tastendruck erkannt wird, der gar nicht getätigt wurde!

n-key Rollover in der Theorie
Bei mechanischen Tastaturen wird meist ein sogenanntes 6-key Rollover erreicht, durch eine geschickt programmierte Matrix im Controller der Tastatur. Dann können bis zu sechs Tasten gleichzeitig gedrückt werden, was für einzelne Personen meistens absolut ausreichend ist. Bei sehr weit fortgeschrittenen Programmierungen ist es allerdings sogar möglioch, die Tastatur mit einem vollen n-key Rollover auszustatten, wodurch man jede nur erdenkliche Anzahl an Tasten in jeder Kombination gleichzeitig drücken darf. Das ist allerdings nur noch bei Anschluss am PS/2 Port möglich. Außerdem kommt es am USB Mainboard zu Verzögerungen von bis zu 8 ms. Ich gebe offen zu, das ich den Unterschied nicht bemerke, zumal auch die Taster und Controller selbst gewisse Latenzen erzeugen aber das mit dem n-key Rollover am PS/2 Port lässt sich nicht weg diskutieren!

n-key Rollover in der Praxis

Da selbst die aktuellsten Mainboards heute einen PS/2 Port mit bringen, fühlte ich mich auch in Zukunft auf der Sicheren Seite. Und bitte fangt jetzt nicht an, darüber zu diskutieren, unter welchen Umständen man überhaupt wie viele Tasten gleichzeitig drückt! So! Nein, Spaß beiseite: Ich konnte natürlich nur 10-key Rollover ernsthaft überprüfen. Man drückt einfach normaler Weise niemals mehr als sechs Tasten zugleich. Selbst bei Spielern reicht üblicher Weise ein 3-key Rollover komplett aus. Außerdem nervt Windows beim gleichzeitigen drücken von mehreren Tasten sofort mit Bedienhilfen, was nerviger ist, als dieses Phänomen, welches vielen Leuten gar nicht auf fällt. Manchmal gibt es features, bei denen es reicht, dass sie da sind!

Der USB Hub und die (nicht vorhandene) Software
Die Tastatur hat einen USB 2.0 Hub, den über einen zweiten USB-Stecker am Ende  des Kabels  mit dem Rechner verbunden wird. So kann man den Hub auch dann nutzen, wenn die Tastatur am PS/2 Port angeschlossen ist. Warum der Hub nicht drei oder vier Anschlüsse mit bringt? Nun, Das dürfte wohl eine Frage des Platzbedarfs der USB Anschlüsse sein. Ein USB 3.0 Hub währe vielleicht noch schöner gewesen, doch Gelegenheitstäter wie mich ist der PS/2 Port absolut ausreichend, weil ich üblicher Weise ohnehin nur kleine Dateien per USB-Stick kopiere. (PDF- und Textdateien, Bilder, etc.)


Weiter habe ich eingangs erwähnt, dass diese Tastatur schwer ist. Ich möchte nicht, dass hier der Eindruck entsteht, ich würde ein Gerät nur dann als hochwertig anerkennen, wenn es unnötig schwer ist! Viel mehr hat das Gewicht gepaart mit den großen Gummifüßen bei dieser Tastatur einen sehr praktischen Nutzen: Die Tastatur rutscht nicht allzu leicht zur Seite. Treiber braucht diese Tastatur wie jede Standardtastatur überhaupt keine. Auch der eingebaute Hub braucht keine Treiber. Anschließen und fertig - unter theoretisch jedem Betriebssystem. Bei Windows, Mac OS und Linux garantiert Metadot sogar die treiberlose Funktion!

Optionales Zubehör:
Weiter bietet Metadot auf der Herstellerseite diverses Zubehör an, etwa MAC-OS oder Linux Tastenkappen, mit denen man die Windows Tasten austauschen kann, falls man die Tastatur nicht an einem Windowsrechner nutzt. Auch kann man die tasten W, S, A und D durch mintgrüne Tasten austauschen, damit sie sich vom Rest der Tastatur abheben. Wer es braucht... Praktisch ist die Möglichkeit, die Tastenkappen ab zu nehmen dennoch! Mit einem einfachen Tastenkappenzieher, den man für nicht ganz 5 US Dollar erwerben kann, lässt sich jede Taste entfernen. (Die großen kriegt man dann vermutlich auch von Hand heraus, wenn Das denn nötig sein sollte). Warum Das praktisch ist? Oh, das ist einfach! Eine so teure Tastatur will hin und wieder gereinigt werden, damit sie nicht zu so einem Klo verkommt, wie die meisten Tastaturen. Und das Wort Klo habe ich hier ganz bewust gewählt, weil sich auf einer normalen, lange genutzten Tastatur mehr Bakterien ansammeln, als auf einer Klobrille! Weiter sind alle Beschriftungen in den Tasten (auch bei den Ersatztasten die man erwerbern kann) gelasert und nutzen sich damit nicht ab.

Zusammenfassung:
+ Cherry MX-Brown Tasten bieten ein sehr gutes Schreibgefühl bei angenehmer Lautstärke
+ USB Hub unabhängig davon, ob die Tastatur über USB oder PS/2 angeschlossen wurde
+ USB 1.1 und 2.0 kompatibler Hub mit zwei Ports erlaubt schnellen Zugriff
+ Gelaserte, abnehmbare Tastenkappen, Schriftfest und leicht zu reinigen
+ n-key Rollover per Adapter am PS/2 Port, 6-key Rollover an USB Port
+ Hohes Gewicht und große Gummifüße sorgen für Standfestigkeit
+ Optional an Mac OS oder Linux anpassbare Sondertasten
+ Geringe Maße bei gleichzeitig normalem Tastaturlayout
+ Treiberlos, ohne unnötigen Spielkram
+ Robustes, langes Anschlusskabel

- Extrem hoher Preis, fast das doppelte einer Cherry Tastatur mit der gleichen Mechanik
- nur USB 2.0 Hub, ohne Netzteil, ist nicht für stromhungrige Gerätschaften geeignet.
- Hochglanzlackierung des Tastaturgehäuses ist nicht unbedingt jedermanns Sache.
- Sondertastenkappen oder Kappenzieher liegen nicht bei und sind recht teuer.
- keine optional erhältliche Abdeckung für die Tastatur vorhanden

Mein Fazit:
Ist diese Tastatur ihr Geld wert? Das muss jeder für sich selbst herausfinden. Der Klavierlack kann unter Umständen nervig sein, der USB-Hub ist nicht uneingeschränkt empfehlenswert und die Metallplatte  kann wohl kaum den Aufpreis von üper 100 % gegen über der Cherry G80-3000LQCDE rechtfertigen. n-key Rollover ist für die Meisten ein rein theoretischer Vorteil und kommt damit genauso wenig als Argument in Frage. Warum also 130 Euro? Warum diese Tastatur? Dazu zitiere ich mal aus der ofiziellen Homepage:
"Who thought a computer keyboard would be the next great status symbol? We did."



Damit bringt Metadot es auf den Punkt. Die Model S Professional Silent Tastatur ist ein Statussymbol, eines für Geeks und Nerds. Sie ist klein, schwer und hat ein edles finish, von klaren Formen, bis hin zu einem wirklich einprägsamen und extrem gut lesbaren Schriftbild auf den Tasten. Sie hat ein perfektes Handling und ein angenehmes Tippgeräusch, welches wohl nicht zuletzt wegen der kompakten, schweren Bauform zustande kommt. Sie bietet sinnvole features, ist vermutlich extrem langlebig und alles in Allem einfach ein sehr durchdachtes Produkt. Und dieser Preis, so hoch er auch angesetzt ist, wird eines Sicher stellen, nämlich dass diese Tastatur ein Statussymbol bleibt. Viele werden sie wohl nicht kaufen. Das verstehe ich und irgendwo hoffe ich sogar darauf. Lieber ein hochwertiges Gadget in geringer Stückzahl als Müll in großen Mengen. Zu viele Firmen sind bereits an iher eigenen Geldgier zu Grunde gegangen... Auch, wenn man vielleicht etwas zu viel Geld zahlt, so hoffe ich doch, dass es auch weiterhin so hochwertige Geräte am Markt zu kaufen geben wird. Mein Nerd-Gen wird von so etwas immer wieder gekitzelt! xD
Einleitung

Ich gestehe: Über Jahre hinweg habe ich dieses Programm nun ignoriert! Eigentlich kannte ich es schon seit Version 7, doch weil der Name mich so unangenehm an Yahoo erinnert hat  und ich von diesen überladenen Konzepten bislang nie viel gehalten hatte, habe ich mir nie die Mühe gemacht, den Player genauer an zu sehen. Vermutlich währe Das auch so geblieben, da diese Software geld kostet und ich bisher nicht eingesehen hatte, warum ich Geld für einen Media Player ausgeben soll. Als ich vor kurzem jedoch beim Googeln nach Informationen über WASAPI Support im (Windows) Media Center gesucht habe, landete ich im JRiver Wiki, wo ich erfuhr, dass das JRiver Media Center Die Ausgabe über die Windows Audio Session API Protokoll unterstützt.

Da bislang (soweit mir bekannt war) nur noch Foobar 2000 mit einem (sehr alten) Plugin eine verlässliche Möglichkeit war, um Musik über WASAPI auszugeben, wurde ich auf JRIver neugierig und beschloss, dem Programm eine Chance zu geben. Schon nach kurzer Zeit, die ich nach Informationen über die Software gesucht hatte, fand ich heraus, dass JRiver durchaus Audiophilen Anspruch an den Tag legt. (Zugegeben klingt der Text auf der Seite recht stark nach Werbe-bla. Die Engine, die den Ton verarbeitet, ist in Sachen Dynamikumfang viel genauer als selbst  ein Highend DAC. Darüber hinaus werden gewisse Funktionen in JRiver MC 17 sogar von manchen Audionerds (wie ich sie mal betzeichne) für gut befunden. Darunter z. B. die im DSP Studio unter Headphones versteckte Crossfeed Funktion, die ich persönlich gerade mit meinem Beyerdynamic T70P Kopfhörer sehr spannend finde, doch dazu später mehr. Wer sich den Text in gänze nicht durchlesen möchte, kann zur Zusammenfassung springen, doch dann entgeht euch Einiges, denn JRiver ist doch ziemlich umfangreich...


Erste Eindrücke

Das installierte Programm in seiner Standardansicht erinnert an die Bibliotheksansicht vom Windows Media Player, ist allerdings umfangreicher und dadurch noch ein wenig unübersichtlicher. Nachdem ich mir angeschaut habe, was der JRiver alles kann, habe ich recht bald verstanden, warum. Der JRiver frisst im Grunde alles. Sogar das Super Audio CD Format verschmäht er nicht, wobei ich mich frage, wofür er DAS jetzt unterstützt. Immerhin gibt es keine SACD tauglichen Laufwerke zu kaufen... Doch sei es wie es sei - welches Format man auch immer bevorzugt - bislang habe ich mit dem JRiver kein Problem gehabt. Apple und Microsoft Eigenarten werden ebenso abgespielt, wie weniger bekannte Formate.

Auch - und damit hatte ich nicht gerechnet - beherrscht JRiver die wiedergabe von DVD und Blu-ray! JRiver kann alle bekannten Formate als Bitstream über Digitalausgang oder HDMI Anschluss an den Receiver schicken. Ebenso beherrscht JRiver (unerwartet, jedoch höchst willkommen) die bislang einzigartige Fähigkeit, auf dem Format des abgespielten Videos basierend die Bildwiederholrate einzustellen. PowerDVD Ultra 12 (mit Update) und TotalMedia Theatre stellen lediglich die Bildwiederholrate auf dem Medium basierend um, was den Nachteil hat, dass das Bonusmaterial unter Mikrorucklern leiden kann. In der Audioausgabe allgemein beherrscht JRiver nicht nur die Ausgabe über WASAPI! Auch ASIO und Kernel Streaming werden unterstützt, so dass JRiver Bitstreaming beherrscht, egal, welche Schnittstelle der jeweilige Treiber für die Soundkarte, den HDMI Soundchip oder auch den DAC gerade am besten behandelt! Und noch dazu out of the Box! Keine Plugins, keine addons. Wunderbar! Auch die mitunter störenden Blendeneffekte können deaktiviert werden. Und selbst die Lautstärke kann zum Start des Programms auf einen beliebigen Wert gesetzt werden. Hier wird wirklich der Wunsch nach echtem Bitstreaming in einer komfortablen Oberfläche befriedigt!

Apropos Oberfläche: JRiver MC bietet diverse Anzeigemodi, von denen meiner Meinung nach allerdings nur zwei wirklich zur Bedienung genutzt werden können: Die Standardansicht und die Theateransicht. Die Standardansicht ist zur Einrichtung und Konfiguration sinnvoll, kann aber auch zur Wiedergabe genutzt werden. Die Theateransicht ist nur für die Wiedergabe gedacht, dafür aber deutlich komfortabler. Die Vollbildansicht wird automatisch aktiviert, wenn man ein Video an schaut. Die Miniansicht ist nutzlos, sobald man ein anderes Album, Video oder eine andere Playliste abspielen möchte. Sie ist wirklich nur für die reine Wiedergabe sinnvoll und wie der Name schon sagt absolut minimalistisch. Die Coveransicht ist eine hübsche Idee, blendet sie doch einige Elemente aus. Wirklich praktikabel ist sie meiner Meinung nach dennoch nicht.


Technische Eindrücke

JRiver kann bei allen Audioformaten, die ich soweit getestet habe (FLAC, ALAC, WMA, WMA-Lossless, M4A, MP3) die Tags, also die Beschriftungen und integrierte Coverbilder auslesen. Sind keine vorhanden, sucht JRiver auf Wunsch im Internet nach Coverbildern. Man kann natürlich auch selbst welche hizufügen. Weiter sucht JRiver im Internet optional auf last.fm nach Bildern der Musiker. Das ist vor Allem in der Theateransicht ein (sprichwörtlich) hübsches Feature, denn dort werden dann während der Wiedergabe im Hintergrund gefundene Bilder eingeblendet. Die Idee ist genial, nur leider findet JRiver bei einzelnen Musikern diverse Bilder, die nicht zu der Band gehören, so geschehen bei der japanischen Pop-Band "Iceman", wo der Name einfach nicht eindeutig ist.

Nichts destotrotz ist das Feature der stetig wechselnden Hintergrundbilder während der Wiedergabe ein echter Hingucker! Wenn man selbst eindeutige Listen erstellen könnte, dann währe es perfekt! So unübersichtlich die Standardansicht anmutet, so intuitiv ist die Theateransicht steuerbar. Ich war zunächst noch an das Windows Media Center gewöhnt, doch nach kurzer Umgewöhnung bedient sich das JRiver Media Center in der Theateransicht fast von selbst! Feiltasten und Entertaste sind vollkommen ausreichend, egal ob Auswahl des Interpreten/Albums/Titels, ob Lautstärkeregelung, das durchstöbern von Bildersammlungen oder die Steuerung der Wiedergabe von DVD und Blu-ray - Alles ist einheitlich und übersichtlich! Apropos DVD- und Blu-ray Wiedergabe: DVDs spielt das Programm von sich aus ab. Auch die Menüs werden angezeigt und sind voll funktionsfähig. Zur Wiedergabe von Blu-ray Scheiben braucht JRiver MC 17 einen sogenannten Blu-ray Disc Reader.

Die bekanntesten zwei werden genannt. ( ich sage nur: Fuchs ) Danach sind Blu-ray Scheiben abspielbar, jedoch nicht mit Menü. Außerdem braucht es für DTS-HD Tonspuren die DLL Datei dtsdecoderdll.dll aus einer Arcsoft TotalMedia Theatre Installation. Dafür allerdings beherrscht JRiver MC 17 schon jetzt Bitstreaming von allen relevanten Audioformaten aus DVD und Blu-ray. (Dolby Digital, Dolby Digital Plus, Dolby TrueHD, DTS und DTS-HD) Weiter beherrscht JRiver MC 17 etwas, was ich so von keiner "vollwertigen" Blur-ray Player Software her kenne: Es kann die Bildwiederholfrequenz anhand des eigentlichen Videomaterials umstellen, unabhängig davon, woher das Videomaterial stammt. ( Nachtrag vom 14.06.2012: Mit den neueren Versionen scheint dies leider kaputt gepatched zu sein. Deshalb habe ich es durchgestrichen. ) MC 17 kann sogar die Audio-Video Synchronisation anpassen, um die Verzögerung im Fernseher auszugleichen! Bis auf die fehlenden Menüs ist die Blu-ray Wiedergabe mit JRiver MC schon jetzt eine ernstzunehmende Alternative!


Musikwiedergabe

Kommen wir zum wichtigsten Punkt, der Musikwiedergabe. JRiver wirbt mit vollmundigen Versprechungen, wie perfekt doch der Klang sein soll. Zum Test des reinen Klanges habe ich sämtliche Verschlimmbesserungen deaktiviert. Das zu tun war gar nicht mal so leicht. Erst einmal musste ich selbstredent alle Haken aus den DSP Optionen herausnehmen. Dann musste ich alle Titel Wechsel, sowie Stopp, Vorlauf und Springen Optionen auf Pausenlos bzw. Sofort umstellen. (Sehr gut, dass es möglich ist!) Als Ausgabemodus habe ich WASAPI gewählt und in den zugehörigen Einstellungen zum Ausgabemodus den Gerätepuffer bei Beginn und bei Pause leeren zu lassen, sowie den Puffer auf 0,20 Sekunden gestellt. Auch im Treiber meiner Soundkarte, einer Creative Labs X-Fi Titanium HD habe ich Einstellungen vorgenommen. Zunächst habe ich den Betriebsmodus auf Unterhaltungsmodus gestellt. In den Einstellungen des Wiedergabegerätes habe ich alle Soundblaster Erweiterungen abgeschaltet. Zugegeben, die Einstellungen an meiner Karte hatte ich bereits vorgenommen, doch finde ich es wichtig, dies zu erwähnen, weil nur so wirklich sicher gestellt ist, dass die Musik (weitgehend) unverfälscht ausgegeben wird.

Das Ergebnis bekam ich wie erwartet audiophil ( also unverfälscht ) in der Metallica Aufnahme von Hero of the Day aus dem Live Mitschnitt S&M auf die Ohren. Nachdem weder die Software, noch der Treiber, noch der Windows Mixer irgendwelche Veränderungen an dem Audiomaterial vornehmen kann, wird mit JRiver eine ordentliche Soundkarte zum vollwertigen Hifi Ausgabegerät! Natürlich gibt es keine Unterschiede zu Foobar2000, doch die habe ich auch nicht erwartet, denn unverfälschte Wiedergabe ist ja der Sinn und Zweck von WASAPI im exklusiven Modus. Doch halt! Einen Unterschied gibt es dann doch. Die Wiedergabe von 5 Kanal Material in 96 kHz und 24 Bit funktioniert mit JRiver einwandfrei! Offenbar ist die WASAPI Implementation in JRiver MC sehr hochwertig und stabil. Bei dem veralteten Plugin von Foobar2000 war das leider anders. Da wollte die Wiedergabe von 5 Kanal 96 kHz 24 Bit Material einfach nicht funktionieren. Unabhängig von der Soundkarte wohlgemerkt...Wie gesagt, bei JRiver MC ist alles in bester Ordnung. Ein weiterer Pluspunkt also! Im Übrigen sind die Unterschiede zwischen simplen Wave-Out und der Wiedergabe über WASAPI (mit exklusivem Zugriff) deutlich. Über WASAPI wird der Windows Mixer umgangen und siehe da: Plötzlich klingt die Musik deutlich direkter und klarer. Das konnte ich beim hin und her schalten zwischen den zwei Modi problemlos heraushören.


DSP Funktionen

Zu guter Letzt sind die vorher erwähnten DSP Funktionen an der Reihe. JRiver Media Center bringt eine ganze Reihe an Möglichkeiten zum Audio Tuning mit. Es gibt detaillierte Einstellungsmöglichkeiten zum Resampling für alle relevanten Sampling Raten, mit der man den Betrieb eines vielleicht eingeschränkten DACs. Natürlich ist so eine Option sinnlos, wenn das Ergebnis schlecht klingt. Also habe ich jede einzelne Option getestet.

Natürlich habe ich die Formate in eine Samplingfrequenz umwandeln lassen, bei der ein simpler Multiplikator nicht funktioniert. Das ist natürlich ein subjektiver Test, doch kann ich nach dem, was ich wahrnehmen kann bestätigen, dass das Resampling des JRiver MC keine für mich bemerkbaren Verschlechterungen des Klangs mit sich bringt. Nun muss ich dazu sagen, dass ich über 16 bit und 44.1 kHz Samplingfrequenz  nur noch bei akustischen Aufnahmen einen Unterschied bemerken kann. Jedoch vermute ich, dass der Unterschied mehr in der höheren Bitrate, also dem höheren Dynamikumfang zu suchen ist, als in der höheren zeitlichen Auflösung. Natürlich kann das Programm keine 16 Bit Aufnahmen zu echten 24 Bit Aufnahmen machen, so dass man vor Allem beim Umwandeln von 24 in 16 Bit (also umgekehrt) einen Unterschied wahrnehmen kann.

Die Lautstärkeanpassung ist kein wirklich neues Feature, profitiert jedoch von der erhöhten Genauigkeit in der Musikbearbeitung auf Dynamikseite. Es gibt nicht viel zu erwählen. Wer iTunes oder WinAMP schon einmal mit dem Feature genutzt hat, weiß, wie es funktioniert. Bei JRiver MC ist es im Grunde das Gleiche.  Über den Equalizer kann man am Ton herumregeln, falls man meint, es würde dadurch besser klingen. Es funktioniert recht verlässlich und sauber, hat damit Ähnlichkeiten mit echten Hifi Geräten, doch ist im Endeffekt für mich eine Verschlimmbesserung. Kein Kommentar. Gleiches gillt für den parametrischen Equalize, für die Funktionen unter  Effekte und unter Tempo & Tonhöhe.

Raumkorrektur ist ein mächtiges Feature für Heimkinoanlagen, ist aber nur bei älteren Receivern sinnvoll, weil aktuelle Receiver meist selbst eine ziemlich gute Option zur Anpassung mit bringen. Ein Feature des DSP ist allerdings sehr interessant: Das unter Kopfhörer versteckte Crossfeed Feature hat zwar den subtilsten Effekt, der dafür aber mir sehr zu sagt. Plötzlich wirkt meine Musik präsenter und ist auch über längere Zeit mit Spaß an der Sache zu genießen. Besser kann ich es nicht umschreiben: Es macht einfach Spaß! Ich spreche wohlgemerkt von der Wiedergabe mit einem Kopfhörer. (Logisch, immer hin ist die Funktion für den Kopfhörer gedacht!)


DVD- und Blu-ray Wiedergabe

Ich gehe davon aus, dass der Fuchs oder ein vergleichbares Programm installiert ist, bei der Beschreibung dieses Punkts. Beim Einlegen einer DVD oder Blu-ray fragt das JRiver Media Center per Default, was es tun soll. Man kann es aber auch so einstellen, dass es die scheiben jeweils automatisch abspielt. Wenn man dies tut, spielt JRiver Media Center die Scheibe automatisch ab und wählt dabei Ton und Untertitel nach den Einstellungen in den Video Optionen aus.

In der Vollbildansicht kann man durch die GUI alle relevanten Parameter der Wiedergabe ändern. Aktiviert man das Bitstreaming streamt das Media Center alle relevanten Formate problemlos z. B. über HDMI an den Receiver. Blu-ray Discs  und DVDs werden nach erfolgter  Einstellung in den Optionen auch mit alternativen Bildwiederholraten wiedergegeben. Nach der Wiedergabe stellt JRiver Media Center sich wieder zurück, oder behällt die Einstellung bei. Ich empfehle jedoch ersteres, weil so  die Theateransicht doch deutlich flüssiger animiert wird.

Leider richtet JRiver Media Center sich wie Cyberlink PowerDVD Ultra und ArcSoft TotalMedia Theatre sich nur nach dem Medienstandard und behält die Bildwiederhofrequenz auch dann bei, wenn ein Videostream (bei Blu-ray Discs oftmals das Bonusmaterial) eine andere Bildwiederholfrequenz hat. Für Fans von Making-Offs, wie ich einer bin, ist das schon ärgerlich. Aber immerhin ist die Wiedergabe grundsätzlich möglich. Eine zukünftige Version, vielleicht sogar ein Patch für Version 17, wird wenigstens das  Blu-ray Menu anzeigbar machen. Wirklich fehlen tut mir jedoch nichts, da scheinbar per Default standardmäßig der Hauptfilm erkannt und sofort abgespielt werden kann.

Nachtrag vom 14.06.2012: Ich habe mit James Bond - Ein Quantum Trost eine Blu-ray, die nur mit sehr nervigen Bildfehlern wieder gegeben wird. Unter z. B. PowerDVD Ultra 12 tritt das Problem nicht auf. Auf anderen Scheiben habe ich Das Problem noch nicht erlebt.


Zusammenfassung

+ Spielt alle nur erdenklichen Audio- und Videoformate
+ Theateransicht ist übersichtlich und intuitiv zu bedienen. Sehr kurze Eingewöhnung!
+ Musikwiedergabe in der Theateransicht ist ein echter Hingucker
+ Spielt DVDs und Blu-ray Discs
+ Mit einer DLL Datei aus der Arcsoft TotalMedia Theatre Installation Unterstützung für DTS-HD
+ Optional Bitstreaming für Dolby Digital, DTS, Dolby True HD und DTS-HD
+ Automatische Einstellung der Bildwiederholrate, basierend auf dem abgespielten Video
+ Unterstützung für Wiedergabe über Kernel Streaming, WASAPI und ASIO
+ Akustische Blenden sind konfigurierbar und können deaktiviert werden.
+ Hübsche aufmachung mit automatisch aus dem Internet geladenen Bildern zu den verschiedenen Musikern.
+ Fernsteuerung über sehr gut gestaltetes und schnelles Webinterface
+ 3rd Party Remote Apps für iPhone, iPod Touch und iPad. ( JRemote ist die beste! )
+ Crossfeed und Resampling können sehr praktische DSP Features sein!
+ Sehr gute Klangqualität, sehr verlässliches und modifizierbares Bitstreaming
+ Fairer Preis für die Funktion

- Keine First-Run Einstellungen, Voreinstellungen für HTPC nicht optimal
- Standardansicht ist recht unübersichtlich, weil SEHR umfangreich.
- Optionsmenü durch den Umfang für Anfänger zu verworren
- Auswahl der Interpretenbilder aus dem Internet erfolgt ausschießlich automatisch.
- Sehr gute 3rd Party Remote Apps kosten teilweise nicht gerade wenig Geld ( JRemote z. B. 7,99 €)
- Blu-ray Wiedergabe benötigt einen installierten (kostenpflichtigen) Blu-ray Reader.
- Blu-ray Wiedergabe Unterstützt bislang kein Blu-ray Menü.


Fazit

Der Kauf findet über eine Shopseite statt, die man nur aus dem Programm heraus erreichen kann. Das ist etwas ungewöhnlich. Das Programm jedoch ist im Grunde über fast jeden Zweifel erhaben. Es verwaltet und spielt im Grunde einfach alles, was man sich vorstellen kann. Noch geschieht die Wiedergabe in einer Qualität, wie man sie sonst nur mit viel herum getrickse hin bekommt, wenn überhaupt. Durch die Fernsteuerung über ein Web-basierendes Interface haben die JRiver Macher es  trefflich verstanden, eine einfach zugängliche Schnittstelle für Remote Apps zu schaffen, was ein Grund dafür sein dürfte, dass die besten und vor Allem verlässlichsten Remote Apps für das JRiver MC entwickelt wurden. Es ist das ideale Programm zur Wiedergabe von Musik aus SEHR großen Bibliotheken, gerade weil die Bibliothek selbst wenig Leistung braucht. Wenn man die Qualität des Programms berücksichtigt, sind die knapp 40 Euro bzw 27 Euro für ein Upgrade von einer vorherigen Version (Momentan zurück bis auf Verison 10) durchaus gerechtfertigt. Im Grunde ist der Preis sogar relativ gering, verglichen mit anderen Programmen, die angeblich für audiophile Nutzer geschrieben wurden.


Kommentierte Gallerie
Alle Bilder stammen aus JRiver Media Center 17 und dienen zur Verdeutlichung der Funktionen des Programms. Ich kommentiere sie im Einzelnen ausführlich.


Die Standardansicht mutet auf dem ersten Blick recht unübersichtlich an, bietet jedoch unmengen an Möglichkeiten, die eigene Musiksammlung zu erfassen und zu verwalten. Was übrigens oben nach einer Bildergallerie aus sieht, sind eigentlich automatisch von last.fm heruntergeladene Bilder der Künstler, automatisch mit einem weissen Rahmen versehen! Ein Hübesches feature. Leider fehlt (soweit mir bekannt) die Möglichkeit, solche Bilder manuell einzufügen.


Die Theateransicht ist auf dem ersten Blick eine Mischung aus der Windows Media Center Ansicht und dem XCross Mediabar von Sony. Hier kann man auf alle Bereiche der lokal gespeicherten Medien (Musik, Videos und Bilder) zugreifen und alternativ sogar Videos von Etwa Youtube oder Hulu abspielen lassen. Das übrigens funktioniert sehr verlässlich!


Als Beispiel für das weiterführende Menu in der Theateransicht hier die Auswahl der Musik nach Interpreten. Auch hier nutzt JRiver Künstlerbilder von last.fm, sowohl vorne in der Auswahl des Künstlers, als auch im Hintergrundbild, wo jeweils von dem Künstler auf den der Cursor steht, ein Hintergrund in verblasster und verdunkelter Form angezeigt wird. Der Wechsel des Hintergrundbildes erfolgt etwas träge, was aber den Vorteil hat, dass das Bild sich nicht ständig und hektisch wechselt, während man noch den gewünschten Interpreten auswählt. Eine Schwäche der Funktion Künstlerbilder von last.fm holen offenbart sich, wenn man einen Künstler beim Tag 'Album Interpret' aufteilt, so geschehen bei Michihiro Kuroda, wo er drei mal das Selbe Bild ausgibt. Wie erwähnt kann man die Künstlerbilder auch deaktivieren. Dann wird das Hintergrundbild aus der Übersicht und anstelle der Künstlerbilder eines der Albencover angezeigt.


Ich persönlich finde die Vorteile der Nutzung von Künstlerbildern von last.fm jedoch größer. Während der Wiedergabe blendet JRiver nämlich ebenfalls verschiedene Bilder zu dem Künstler ein, was doch einigen Eindruck macht, besonders bei hoch genug aufgelösten Bildern. Die Steuerungselemente werden leider immer angezeigt, sind aber immerhin schlicht genug, um nicht weiter aufzufallen.
Ich erwähnte bei meiner Review zum JRiver Media Center die Möglichkeit, diverse Remote Apps zur Steuerung des Programms heran zu ziehen. Da es derer sehr viele gibt und nicht alle gleich gut sind, habe ich mich mal in Unkosten gestürzt und mir jede Einzelne besorgt. Hier kommt ein Kurztest aller Remote Apps, sofern sie mir bekannt sind. Obwohl kurz, hoffe ich doch alle Vor und Nachteile zu umreissen. Eigentlich wollte ich diesen Text ja noch hinter die Review zu JRiver Media Center stellen, aber dann währe der Text zu lang für einen Blog gewesen. Also machen wir das ganze einfach hier.


Name: RiverMote
Hersteller: Melloware
Preis: 7,99 €

Meine Meinung:
Die App basiert auf einem Server, der installiert und beim Windows Start ausgeführt werden muss, anstelle vom JRiver Media Server. Sie ermöglicht die direkte Steuerung der Hardwarelautstärke, was deutlich bessere Reaktionszeiten mit sich bringt. Überhaupt reagiert RiverMote sehr schnell, viel schneller als die anderen Apps, was auf eine gut Programmierte Serverinstanz schließen lässt. Leider hat RiverMote gravierende Nachteile. Zum einen MUSS das MediaCenter offen bleiben. Schließt man es, schließt sich auf der RiverMote Server und macht die App nutzlos. Falls man mehrere Server im Haushalt hat (ich etwa an meinem Arbeits-PC und an meinem HTPC im Wohnzimmer) müsste man für diese App manuell in den Einstellungen des iPhone bzw. iPod Touch die IP umstellen, was bei eventuell sich ändernden IP Adressen (etwa bei PCs an DHCP Servern) die ganze Lösung ziemlich kompliziert macht. Die schlimmste Problematik ist allerdings, dass man hier nur aus Smartlists wählen kann. Direkte und gezielte Auswahl dessen, was man hören will, ist unmöglich. Der Komfort, wie man ihn aus dem Media Center kennt, ist hier nicht gegeben. Nicht einmal eine Remote Option für die Theateransicht von JRemote bringt diese App mit, was bei einer speziellen App für JRiver Media Center doch ein Unding ist, gerade bei einem Preis von 7,99 €. Diese App ist nicht empfehlenswert!



Name: My River
Hersteller: n/A
Preis: 2,39 €

Meine Meinung:
Ist wohl die schlichteste App so weit. Sie nutzt ganz einfach das Webinterface für Anzeigen, Auswahl und Steuerung. Das hat den Vorteil, dass die App bei kleineren Änderungen am Web Interface nicht gleich komplett neu geschrieben werden muss. Ein Nachteil dürfte sein, dass durch das etwas träge Webinterface die Bedienung ebenfalls ein wenig hinterher kriecht und auch der Aufbau der Listen (besonders der Cover) ist ebenfalls nicht gerade Turboladermäßig. Doch davon einmal ab funktioniert die App zuverlässig. Die Auswahl nach Alben zeigt alle alben an, unabhängig von welchem Interpreten. Nimmt man die Auswahl nach Artist, also Interpret, wählt man zunächst den Interpreten und kann darunter dann ein Album auswählen oder einfach alle Titel des Interpreten abspielt. Auch, wenn My River nicht so reaktionsschnell wie RiverMote ist, ist diese App um ein vielfaches sinnvoller und dabei noch mit 2,39 € deutlich billiger. Bleibender Nachteil für mich allerdings ist: Man kann nur einen Access key und damit nur einen Server eintragen. Außerdem gibt es keine Fernsteuerungsoption für die Theateransicht Für den Preis ist die App okay. Wer nur Musik hört, Geld sparen will und nur auf einem PC JRiver Media Center installiert hat, macht nichts verkehrt.



Name: MonkeyMote
Hersteller: Obsidium Software
Preis: 1,59 €

Meine Meinung:
Der Name lässt es schon vermuten: Eigentlich ist MonkeyMote für das Programm MediaMonkey entwickelt worden. Dank eines Plugins, welches man von der Seite des Plugins herunterladen kann, funktioniert diese App jedoch wunderbar auch mit JRiver Media Center. Allerdings braucht es für die Funktion dieses Plugins auch den Apple Bonjour Service, der üblicher Weise bei iTunes mitinstalliert wird. Somit ist das Plugin, mit dem die App kommuniziert sowohl von der Funktionsweise der jeweiligen Bonjour Installation als auch von der Plugin Schnittstelle des JRiver MC abhängig. Theoretisch also eine Menge Möglichkeiten für Probleme. Momentan funktioniert die App allerdings hervorragend. Es werden zwar keine Cover Miniaturen angezeigt, doch funktioniert die App unabhängig vom Web Interface schnell und auf den ersten Blick verlässlich. Sogar die Lautstärke und der Fortschritsbalken werden korrekt dargestellt, was erst einmal einzigartig unter den Apps in diesem Vergleich ist. Cover werden für die App neu berechnet, wobei man in den Plugineinstellungen nach persönlichem Geschmack zwischen Qualität und Ladegeschwindigkeit in vier Stufen wählen kann. Außerdem kann man ein Kennwort eingeben. Schwachstellen dieser App sind Momentan oftmals falsch sortierte Alben und die Tatsache, dass sich die App Passwörter nicht merkt. Außerdem muss man, wenn man das Passwort wieder abschalten will, das Plugin löschen (Achtung: vorher das Media Center und evtl den Server beenden!) und neu installieren. Da diese App außer mit dem JRiver Media Center auch mit MediaMonkey, WinAMP und AIMP funktioniert, sind natürlich keine speziellen Steuerungselemente vorhanden. So kann diese App nicht etwa die Theateransicht steuern. Dennoch... bei dem Preis sind die Probleme verkraftbar, auch wenn man natürlich auf ein Update hofft.



Name: JRemote
Hersteller: Banjo Media
Preis: 7,99 €

Meine Meinung:
JRemote und My River funktionieren auf dem ersten Blick gleich. Per Access key oder alternativ per IP Adresse wird auf einen Server zugegriffen. Die Daten und Coverbilder werden vom Server geladen und scheinbar nicht in der App gespeichert. Dennoch gibt es Unterschiede, denn in JRemote kann man mehrere Server eintragen. Auch die Egine, mit welcher diese App Daten und Cover herunterläd, ist deutlich leistungsfähiger als die von My River.  Zwar laden die Cover sichtbar nach, doch geschieht es schneller als in My River. Sehr viel schneller! JRemote bedient sich in Sachen Musikauswahl fast genauso leistungsstark wie RiverMote. Selbst die Regler für Lautstärke oder den Fortschritsbalken für den laufenden Titel reagieren fast sofort. Allerdings sind die beiden Regler etwas seltsam, da sie sich jedes Mal vom Aussehen her auf 0 zurück setzen Das ist allerdings Gemecker auf recht hohem Niveau. Diese App ist die Einzige bislang, die eine Remote Funktion für die Theateransicht mit bringt. Ebenso braucht es (wie auch bei My River) keine zusätzliche Software zur Nutzung der Remote Möglichkeiten vom JRiver Media Center. Man muss nur in den Optionen einstellen, dass man beim Systemstart den Media Server mit läd. Dann kann man sogar das Media Center schließen und mit einfachem Knopfdruck in der Remote Ansicht der App (z. B. auf Theater view) wieder her holen! Da sowohl die Vollbildansicht (Display view) als auch die Theateransicht (Theater view) in der Remote direkt anwählbar sind, kann man das JRiver Media Center nunmehr wirklich als Komplettlösung für den HTPC betrachten. So dürfte es niemanden verwundern, dass ich diese App als die Beste bezeichne. Für den Sieger zeige ich hier noch eine Kleine Gallerie.

Playing now
Von links nach rechts: Was gespielt wird, Interpretenauswahl, Suchfunktion, Remote Funktion

Anfänglich ging es für mich als Eigentümer nur um eine Modernisierung des hauseigenen Kabelanschlussnetzes. Interesse an einer Internetverbindung hatte ich eigentlich nicht, da ich schon so überaus schlechte Erfahrungen mit dem Internetanschluss meines Vaters gemacht hatte, übrigens ebenfalls über den Kabelanschluss, weil DSL bei ihm so gut wie nicht möglich ist. Eigentlich war mein Plan den  ADSL2 Anschluss (16MBit DSL), sobald es möglich ist, einen Businesstarif dafür zu bekommen, auf VDSL zu aktualisieren. Es sind zwar 'nur' 25 MBit möglich, aber da ich viel im Internet spiele und dabei gerne selbst das Spiel hoste, ist ein starker Upload wichtig und der liegt schon bei dem 25er VDSL bei 3Megabit. Unser Hausnetz in einer Baumstruktur mit Verteilern in jedem Stockwerk, sollte nach einem Beschluss der Eigentümer Versammlung im Mai 2011 in eine Sternstruktur umgewandelt werden. Baum- und Sternstruktur ist leicht erklärt. Bei einer Baumstruktur gibt es in einem Haus mit mehreren Stockwerken auf jeder Etage einen Verteiler, manchmal auch mehrere. Bei einer Sternverkabelung führt ein Kabel aus jeder Wohnung, noch idealer von jeder Anschlussdose bis zum Anschluss nach unten zum Hauptverteiler.

Die schon damals verwendeten Kabel an sich sollten die Höhere Bandbreite und der neue Verteiler den Rückkanal unterstützen. Als ich nun während der Planung der Modernisierung des Hausnetzes erfuhr, dass wir in unmittelbarer Nähe zu einem Kabelanschluss-knoten wohnen, der problemlos Internet mit 100MBit Download und 6MBit Upload ermöglichen soll, wurde der Internetzugang über den Kabelanschluss für mich doch wieder interessant. So schien es im Grunde real möglich und auch sinnvoll zu werden, auf Internet über Kabel umzusteigen. Wenn ich darüber nach denke, ist es nämlich nicht verwunderlich, dass bei meinem Vater die Internetanbindung schlecht ist. Er wohnt eher ländlich... Nun ja, wie gesagt, es schien, als würde ein Umstieg sinnvoll. Ich konnte ja nicht ahnen, was für eine Handwerker-Odyssee mich erwartete!

Aktualisierung des Kabelnetzes - die Erste
Ende November 2011, bei dem ersten Besuch der Handwerker sollte eigentlich schon die gesamte Neuverkabelung erledigt werden, die nötig war, um das Kabelnetz in unserer Wohnanlage auf den neuesten Stand zu bringen. Eine Internet- und HD-TV fähige Sternverkabelung war das Ziel und angeblich würde mit neuen Kabeln in den alten Leitungen dieses Ziel auch recht problemlos erreicht werden können. Direkt am ersten Tag stellt sich jedoch heraus, dass die Firma, die diese Arbeiten vornehmen soll, sich das Alles etwas zu einfach vorgestellt hat. Um 14 Uhr wollten sie da sein, um bei mir in der Wohnung als abschließende Arbeit die betagten Kabelanschluss Dosen durch aktuelle zu ersetzen. Doch um 17:00 Uhr war noch immer Niemand bei uns aufgetaucht. Erst um ungefähr 18:30 Uhr (!!) tauchte ein Techniker auf und tauschte die zwei Dosen in meiner Wohnung. Dabei erfuhr ich, dass ausgerechnet in unserem Haus die Kabel Kanäle so umständlich verlegt worden waren, dass man die neuen Kabel nicht simpel hatte durch ziehen können. Es musste erst einmal eine neue Strategie gefunden werden, denn die Kabel in einem Kanal an der Außen-wand entlang zu legen, kam nicht in Frage. Für den Moment wurden also nur die Anschlussdosen in den Wohnungen getauscht, so auch bei uns. Sonst blieb offenbar Alles beim Alten. Das war ein recht enttäuschendes Ergebnis. Bis endlich eine akzeptable Lösung gefunden war, mit der alle Eigentümer einverstanden waren und bis ein Termin für einen zweiten Handwerker-Besuch fest stand, vergingen nun vier Monate.

Aktualisierung des Kabelnetzes - die Zweite
Ich glaube, ich bete lieber gar nicht erst die Uhrzeit vor. Auch Ende Februar 2012 waren die Handwerker wieder mehrere Stunden zu spät da.  Was war diesmal schief gegangen? Nun ja, alles und nichts, wenn man so will. In einer Wohnung mussten die Handwerker (was eigentlich nicht ihr Job ist) erst einmal eine ganze Schrank-wand abbauen, inklusive Tresor. Alleine damit haben sie zwei ein-halb Stunden länger gebraucht. Dann gab es Probleme mit einigen Eigentümern. Schließlich jedoch waren sie gegen 19:30 Uhr endlich da und pegelten die Anschlüsse ein. Auf einmal hatten wir ein zu schwaches Signal. Noch dazu erfuhren wir, dass unser Anschluss im Moment noch in einer Baumstruktur hängt, sprich an einem Verteiler. Der Grund war, dass Arbeiten in einer Wohnung unter uns nicht ausgeführt werden konnten, weil die Eigentümerin noch keine Erlaubnis gegeben hatte. Die Installation war also - anders als zuvor erwartet - nicht vollständig. Ehe die Installation vervollständigt werden kann, so hieß es, brauchte es einen Beschluss der Eigentümer Versammlung über die zuvor nicht erwarteten Arbeiten. Da die Leitung aber angeblich den nötigen Pegel brachte, hielt der Installateur es für problemlos möglich, 100 Megabit über die Leitung zu drücken. Ich entschied mich dafür, das Risiko einzugehen.


Installation
Ende März war es nun so weit. Am späten Vormittag, gegen halb elf kam ein Kabel Deutschland Techniker mit dem Kabel Modem vorbei, um es zu installieren.  Was ich schon einmal sehr ernüchternd fand war, dass das der Typ das Kabelmodem nicht an der Wand anbringen wollte. Also lag das Teil vorerst auf dem Boden, bzw. meinem Schreibtisch, der zufällig vor dem Kabelanschluss im Arbeitszimmer saß. Ich selber geh an so etwas nicht heran. Weil ich zugegeben absolut kein Handwerkliches Geschick habe (Ja, und ich stehe dazu!) musste ich nun also jemanden kommen lassen, um Das für mich zu erledigen. So viel zum Thema Kundenservice bei Kabel Deutschland. Problem Nummer zwei war, dass plötzlich die Signal-stärke zu gering war. Nun darf man sich die Frage stellen, wie zum Henker sich bei einem Anschluss, der direkt in unsere Wohnung geht, innerhalb von einem Monat, ohne dass sich daran etwas verändert haben dürfte - einfach so der Pegel sinkt.

Dieses Problem ist in meinem Fall größer, weil Kabel Deutschland keine Befugnis hat, an Kabelanlagen in meiner Wohnanlage heran zu gehen, wenn es einen Wartungsvertrag mit einer anderen Firma gibt. Natürlich, bei über 100 Wohneinheiten ist Das wohl kaum ein Wunder. Es hat Vorteile, weil es jemanden gibt, mit dem wir über technische Probleme sprechen können. Zugleich hat es beim Anschluss eines Modems wieder Nachteile, denn dann muss zusätzlich jemand von der Firma kommen, mit der wir den Wartungsvertrag haben, um unseren Kabelanschluss neu ein zu pegeln. Immerhin scheint der Anschluss aber trotz allem zu funktionieren. Vorerst blieb mein Anschluss, wie er war. Eine Einpegelung sollte erst dann vorgenommen werden, wenn das Internet wirklich Probleme macht. Wir wurden dazu angehalten, unsere Anbindung im Auge zu behalten. Nett. Ich bin also ein Betatester für meinen eigenen Internetzugang!

Erste Tests
Also habe ich am Abend einen Test gemacht. Ich probierte Teamspeak, weil ich weiß, wie empfindlich VoIP und vergleichbare Anwendungen auf instabile Anbindungen reagieren. Jeder von euch mit einem WLAN Zugang mit schwachem Signal kann ein Lied davon singen! Dann versuchte ich mich an der Königsdisziplin: Left 4 Dead 2 auf einem selbst gehosteten Server. Jeder der drei Mitspieler hatte einen angenehm niedrigen Ping (zwischen 33 und 60) und keine bemerkbaren Packetlosses. Die würden sich zum Beispiel derart bemerkbar machen, dass ein Schuss, den ich abgebe, am Server nicht an kommt oder Bewegungen zu Rucklern führen. Derartiges haben meine Mitspieler wie gesagt nicht bemerkt. Erst beim Download habe ich das erste Mal bemerkt, dass etwas nicht stimmt. Er blieb zwar größtenteils konstant bei einer Geschwindigkeit, doch kam (bis auf einige, wenige Peaks) nie über 5,9 MB pro Sekunde, was 47,2 Megabit entspricht. Diesen Wert bekam ich bei einem Download vom Chip.de Server. Da ich weiß, dass Downloadserver nicht unbedingt 100 Megabit liefern können müssen, also versuchte ich es mit dem Speed Test von Kabel Deutschland. Auch hier bekam ich nicht mehr als etwa 48,1 Megabit hin. Wie kommt so ein Einbruch zustande?



Anforderungen für 100MBit Internet
Während beim Anschluss des Modems noch ein Notebook direkt an das Gerät angeklemmt war, hing das Modem jetzt hinter einer älteren Hardware Firewall, bei ihr stellte sich heraus, dass Sie bei weitem nicht den Datendurchsatz liefern kann, den man für 100MBit Internet bräuchte. Es braucht also einen Router, der ausreichend schnell ist. Die kosten üblicher Weise ungefähr 160-200 Euro. Wichtig dabei ist der so genannte WAN to LAN throughput (Der Datendurchsatz zwischen dem eigenen Netzwerk und dem Internet). Der sollte in Megabit oder kurz MBit angegeben nicht geringer sein, als das, was euer Anschluss kann. Moderne Router liegen meist eher weit darüber, wenn sie nicht gerade selbstständig VPN Verbindungen aufbauen sollen, was für Heimanwender normalerweise nicht ins Gewicht fällt. Wer sich nicht sonderlich gut damit auskennt, kann sich bei Kabel Deutschland auch eine FRITZ!Box 6360 Cable mieten. Die bietet dann das volle Programm, von WLAN Zugriff, über eine TK-Anlage bis hin zu ebenso wie das WLAN durch eine Firewall geschützte Netzwerkanschlüsse. Natürlich kostet das Ganze 5 Euro pro Monat mehr, doch dafür muss Kabel Deutschland sich auch darum kümmern, dass Dies alles funktioniert! Auch der Betrieb an einem langsamen PC, Notebook, Laptop oder Netbook bremst die 100 Megabit aus.

Technische Informationen und Leistungswerte
Doch genug davon: Die Firewall war also nicht schnell genug. An dieser Stelle erwähne ich ein paar Besonderheiten des Internet Zugangs über Kabel: Man braucht keine Login Daten. Offenbar ist die Mac Adresse des Modems bei dieser Art der Internetanbindung ausschlaggebend. Mit ihr wird das Modem einmalig vom Techniker registriert. Dann reicht besagte Adresse, um ins Internet zu kommen. Schließt man dieses Modem an einem Gerät an, bekommt dieses Gerät von Kabel Deutschland eine IP Adresse zugewiesen. Wenn der Computer seine Verbindung hat, ist alles schon einsatzbereit! Keine Logindaten, keine Software, die laufen muss, einfach dran stöpseln und fertig! Das hat bei der Firewall funktioniert und es funktioniert offenbar auch bei einem PC. Mehrere PCs gleichzeitig direkt am Modem betreiben, geht hingegen nicht. Dafür müsste man einen Router oder eine Hardware Firewall mit mehreren Anschlüssen verwenden. Übrigens gibt es bei Kabel Deutschland keinen 24 Stunden Disconnect mehr.


Ich allerdings schloss den PC für einen Test direkt an das Modem. Dann versuchte ich mich erneut am Speedtest auf der Kabel Deutschland Homepage und siehe da: 94,52MBit Downstream und krasse 6,08MBit Upstream! Sogar der Ping ist eine Witzigkeit geringer! Auch der Download vom Chip Server schaltete nun den Nachbrenner zu. 11,2Megabyte/s also 89,6 Megabit als Spitzenwert sind ein vorher kaum vorstellbarer Unterschied zu den vorher real möglichen 12.8 Megabit mit meinem DSL2 Anschluss. Auch 10,3 Megabyte/s (82,4 Megabit) als durchschnittliche Geschwindigkeit für einen Download sind ein beeindruckender Wert! Es ist nun nicht so, dass es an dem Anschluss liegt, wenn man die Geschwindigkeit einmal nicht erreicht. Unabhängig vom Anbieter des Internetanschlusses ist oft der Server, also der Computer auf dem der Download bereit liegt, zu mehr nicht in der Lage! zu mehr einfach nicht in der Lage oder sogar softwareseitig auf eine bestimmte Geschwindigkeit X gebremst. Jetzt betrieb ich meine AVM FRITZ! Box Fon WLAN 7390 mit dem Modem. Für VPN Verbindungen habe ich meine alte Firewall FVS336G durch die neuere FVS318N getauscht. Kostenpunkt etwa 135-150 Euro. Die Werte sind weiterhin konstant hoch. Mittlerweile habe ich sogar Download-raten jenseits der in der Werbung versprochenen 100 Megabit gehabt. Mein Rekord lag bei 12,7 MB/s (also 101,6 Megabit) stabiler Daten-rate. Die Speedtests gingen teilweise sogar noch darüber hinaus. Sweet!


Ein Kritikpunkt ist mir erst vor wenigen Tagen in den Sinn gekommen: Wie sieht es eigentlich mit IPv6 Kompatibilität aus? Kabel Deutschland arbeitet daran. Allerdings wurde dieser Anschluss für die ersten Testkunden nur dann zur Verfügung gestellt, wenn die optionale FRITZ!Box Cable gemietet wurde und ein IPv6 fähiger Anschlusspunkt vor der eigenen Wohnung vorhanden ist. Ich darf wohl davon ausgehen, dass dieses Modem innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre ausgetauscht werden muss. IPv4 ist ein Auslaufmodell. Das sollte man sich bewusst machen! IPv6 kommt und leider ist vielen noch nicht klar, welche Folgen dieser Wechsel hat. Meine Computer Hardware ist größtenteils IPv6 ready. Doch im Wohnzimmer sieht es düster aus... Mein HTPC dürfte keine Probleme machen, doch Fernseher, Receiver und Spielekonsolen werden ernste Probleme bekommen. Ähnliches gilt auch für die allermeisten Mobil Telefone. Das jedoch ist eine Andere Baustelle und hat mit diesem Internetanschluss nichts zu tun.

Zusammenfassung
+ 100 Megabit Download Rate können sogar (leicht) überboten werden
+ Upload lag bei max. 6,08MBit leicht über dem, was die Werbung verspricht
+ Pings sind angenehm gering, auch für Vielspieler eine Wohltat
+ Kein 24-Stunden Disconnect
+ Keine Login Daten nötig
+ Optional mietbare FRITZ!Box Cable (Sehr gut für Einsteiger)
* Extrem hohe Leitungskapazitat ist von der Leistungsfähigkeit des angeschlossenen Gerätes abhängig
* Langsame PCs, Laptops, Note- oder Netbooks können die volle Geschwindigkeit nicht abrufen
* Auch langsame Hardware Firewalls oder Router können die Download Rate beeinflussen
- Keine Hardware Firewall, Software oder externe Hardware werden zusätzlich zum Modem benötigt.
- Das Modem ohne Aufpreis ist vermutlich nicht IPv6 ready.- Fritz! Box mit Kabelmodem und eingebauter Firewall gibt es nur zur Miete.
- Mieser Kabel Deutschland Techniker. (Hat das Gerät nicht an die Wand geschraubt.)



Fazit:

100 Megabit sind eine Geschwindigkeit, die einem Computerbenutzer meines Alters noch aus dem Netzwerkbereich bekannt sind. Mit dieser Geschwindigkeit aus dem Internet herunterladen zu können, ist für mich selbst jetzt, da ich es tun kann, verblüffend. Es bleibt die Frage, ob man so schnelle Downloads ernsthaft braucht. Das kann ich bejahen und verneinen. Ich kann es gebrauchen, weil ich ungern auf Downloads warte. Allerdings ist mir zugleich klar, dass ein bisschen Warten nicht wirklich tragisch ist und dass der Download bei vielen Servern solche Geschwindigkeiten gar nicht erreichen kann. Der für mich praktikablere Fortschritt liegt beim Upload, also der Geschwindigkeit, mit der ich Daten ins Netz schicken kann. Für mich persönlich äußert sich dieser Vorteil darin, dass ich jetzt im Grunde jedes noch so bandbreitenhungrige Spiel direkt auf meinem PC laufen lassen kann, ohne einen Server suchen zu müssen. Wer jetzt auf ein Spiel auf meinen PC verbindet, wird vermutlich nicht bemerken, dass er eigentlich nicht auf einem "richtigen" Server im Internet spielt. Dieser Upload ist so schnell, dass er schon dem Hosting einer Internetseite gerecht wird. Da die Internetverbindung dauerhaft ist, also nicht alle 24 Stunden getrennt wird, ist das sogar praktikabel.

Sogar einen Businesskundentarif gibt es, so dass man dies wohl auch praktisch tun dürfte. Wer nur im Internet surft, wird aus so viel Geschwindigkeit im Alltag eher selten seinen Nutzen ziehen. Für die Allermeisten Nutzer sind schon die 16 Megabit eines DSL Anschlusses mehr als genug. Dennoch: Kabel Deutschland hat sein Ziel erreicht, nämlich die mit Abstand höchste Geschwindigkeit für den Preis. Bei 40 Euro Monatlich kann die Telekom dies nicht bereit stellen. Allerdings muss man berücksichtigen, dass diese Geschwindigkeit nicht überall in Deutschland erhältlich ist und selbst wenn, dann muss das häusliche Kabelnetz, also die Anbindung vom Anschlusskasten an der Straße bis in die eigene Wohnung dafür geeignet sein, was oftmals noch nicht so ist. Wer zusätzliche Sicherheit im Internet will, wird kaum darum herum kommen, sich entweder eine Firewall zu kaufen (150-220 Euro) oder die FRITZ!Box mit Kabelmodem von Kabel Deutschland zu mieten, was mit weiteren 5 Euro den Monat ins Gewicht fällt. Andere Internetanbieter sind da spendabler.
Link: Crunchyroll Webseite

Über das Angebot von Crunchyroll habe ich schon eine ganze Weile nach gedacht. Einen relativ geringen, monatlichen Betrag zu zahlen und dafür beliebig viele Animes zu sehen, die ich sonst auf DVD kaufen müsste... Ja, das hat mich schon neugierig gemacht! Seit dem 22. Januar habe ich nun ein Abo abgeschlossen, beginnend mit einer dankenswerter Weise zwei Wochen langen Testphase.  Ich habe CR bislang hauptsächlich auf dem iPod Touch, später auf dem iPad und neuerdings auch auf dem Apple TV benutzt. Das Apple TV war letztlich auch das letzte Zünglein auf der Waage und hat mich dazu bewogen, das Abo ab zu schließen.

Was man für sein Geld bekommt
Ein großes Plus, laut der Werbung von Crunchyroll ist, dass man mit einem Abo die Animes selbst in Full-HD ansehen kann. Zunächst hatte ich ja die Sorge, dass es nicht allzu viele Animes in HD gäbe, doch diese Sorge hat sich zumindest gefühlt als unbegründet erwiesen. Wirklich in HD sind zwar nicht SO viele Animes auf Crunchyroll, aber zumindest sind alle Animes, wenn sie nicht in 720p oder 1080p vor liegen, zumindest in 480p Auflösung vorhanden, was zumindest bei einem großen Bildschirm / Fernseher immer noch besser aus sieht, als die normale "SD-Auflösung" (360p). Doch wer HD-Auflösungen (720p und 1080p) wünscht, sollte sich vorher schlau machen, bei wie vielen Animes es diese Auflösungen wirklich gibt. Viele sind es nicht! Die meisten Animes liegen lediglich in 480p Auflösung vor. Ein weiteres Plus eines Bezahlabos ist Werbe Freiheit und das egal auf welcher Weise man auf Crunchyroll zu greift - Apple TV, Smartphone App oder Webseite.
 
Ein Feature, von dem ich nicht genug haben kann ist die Möglichkeit, eine neue Folge so vorgestern wie möglich zu sehen! Üblicher Weise kommt eine neue Folge eines Animes nur wenige Tage nach der Erstausstrahlung im japanischen Fernsehen mit englischem Untertitel auf Crunchyroll! Weiter gibt es als Simulcasts kategorisierte Animes, die jeweils nur wenige Stunden nach der Erstausstrahlung ebenfalls englisch untertitelt ihren Weg in das Angebot von Crunchyroll finden. Überhaupt weiß Crunchyroll in in Sachen Aktualität mich immer wieder zu überraschen. Alleine in den letzten drei Monaten sind diverse neue Animes mit ersten Folgen hinzu gekommen. Und dutzende neue Folgen alleine diesen Januar bisher sprechen ebenfalls  eine deutliche Sprache.

Crunchyroll liefert mir zumindest im Moment genug Auswahl, um  mich eine ganze Weile lang zu beschäftigen. Die Bildqualität ist klasse, die Videos starten an jedem Wochentag schnell und sie laufen ohne Unterbrechung durch. Undselbst HD Streams funktionieren im Grunde immer. Obwohl ich gerne einige, der von mir heiß geliebten, ältere Animes hier gesehen hätte, kann man aus meiner Sicht Crunchyroll kaum verbessern. Endlich eine Möglichkeit, jede Menge Animes zu schauen, ohne viel Geld in DVDs zu stecken, zumal Blu-ray Veröffentlichungen leider allzu selten sind. Gerade bei endlos langen Serien, wie etwa die Naruto Shipuden Serie, die auf DVD zu kaufen eine sehr kostspielige Angelegenheit währe, zumal es von der Serie bisher keine Folgen auf Blu-ray gibt, während ein guter Teil der Folgen auf Crunchyroll in 1080p Auflösung vorliegt. Doch zu den Kosten komme ich später zu sprechen.
 
Über den Zugriff auf Crunchyroll
Kommen wir zur Software. Auf dem Apple-TV funktioniert die Software sehr gut. Dazu sei der Fairness halber erwähnt, dass ich das Apple TV per Ethernet Anschluss mit meinem heimischen Netz verbunden habe. Dies erwähne ich gerade deshalb, weil die WLAN Verbindung schwer von der Qualität des empfangenen Signals abhängt. Das merkt man immer wieder bei der Nutzung der App für iPhone, iPod Touch und iPad. Natürlich sind auch hier bei einem Abo die HD Streams verfügbar. Doch zu Gunsten der unterbrechungsfreien Wiedergabe, wird die Auflösung während der Wiedergabe auf das Minimum zurück gestellt, wenn die Bitrate nicht mit kommt. Das Haus, welches ich bewohne, schirmt so unglücklich ab, dass dieser Effekt der Auflösungsreduzierung selbst bei relativ hoher Signalstärke schon dieser Effekt auftritt, wenn ich an einer unglücklichen Stelle sitze.

Der Ärger mit den Web-Browsern
Natürlich gibt es auch noch die Möglichkeit, den Computer für den Zugriff auf Crunchyroll zu nutzen, doch leider fehlt hier eine spezielle Software, so dass man auf einen Web-Browser mit Flash Plugin angewiesen ist. Doch stottert etwa das Streaming in 1080p bei mir unter Chrome ganz erheblich, während der Internet Explorer manchmal dazu neigt, ab zu stürzen. Doch das ist nichts, was man Crunchyroll direkt vorwerfen kann, denn diese Fehler haben nichts mit Crunchyroll, sondern lediglich mit schlecht programmierten Flash Plugins oder Web-Browsern zu tun.

Die Frage nach den Kosten
Es gibt über Crunchyroll aber nicht nur Animes. Auch andere Fernsehsendungen aus Fernost, sowie Mangas werden hier angeboten. Kommen wir zu der Preisgestaltung: Man sollte Abos nicht vom Apple TV aus abschließen. Man kann nur monatliche Abos abschließen und die kosten €2,- mehr, als direkt über Crunchyroll. Hier verdient Apple kräftig mit. Ein Komplett Abo kostet etwa €10,99 monatlich, während ein Monatsabo direkt von Crunchyroll bei €8,99 liegt. Noch dazu gibt es auf der Webseite von Crunchyroll die Möglichkeit, ein Jahresabo ab zu schließen. Das sind €69,99 im voraus, so dass ein Abo über das komplette Angebot von Crunchyroll umgerechnet circa €5,84 pro Monat kostet. Doch ob sich Das Komplettangebot lohnen will, muss man in Frage stellen, denn Angebote jenseits der Animes halten sich stark in Grenzen. Exakt 10 Mangas finden sich und die wirklich bekannten Serien fehlen hier leider komplett. Für mich persönlich ist daher lediglich das Anime Abo von Interesse. Doch auch das reine Anime Abo hat ähnliches Sparpotential. Kostet es über das Apple TV €6,99 pro Monat, sind es €4,99 pro Monat über Crunchyroll oder eben €39,99 Jährlich, umgerechnet €3,33  im Monat. Und wenn man sich die kosten anguckt und bei Crunchyroll auch nur zwei Serien von Interesse zu finden sind, sollte man sich gut überlegen, ob man sich die Serie auf DVD kaufen sollte. Unter €20,- bekommt man eine von mehreren DVDs Pro Serie nur selten. Natürlich gibt es auch Serien, die man in gänze für 40-60 Euro bekommen kann, doch wenn man nach rechnet, merkt man schnell, dass Crunchyroll, wo man für das Abonement alle Animes nach belieben ansehen kann, gar nicht so teuer ist. Eher im Gegenteil!
 
 
Zusammenfassung
+ Hohe Qualität in Bild und Ton
+ Sehr gute Qualität der Untertitel
+ Hohe Streaming Geschwindigkeit
+ Sehr regelmäßig neue Folgen
+ Neue Folgen nur wenige Tage nach Erstausstrahlung
+ Einige Folgen werden nur Stunden nach Erstausstrahlung
+ Vergleichsweise günstiges Jahres-Abo möglich
+ Extrem gute Integration in das Appple TV
+ Abo ist auf allen Geräten nutzbar.
 
- Anime Auswahl ist gut, aber auf bestimmte, aktuelle Serien beschränkt
- Apple TV Käufe sind teurer als Direktkäufe auf der Webseite
- Das Komplett-Abo ist erheblich teurer als das Anime-Abo.
- Das Angebot über sonstige Fernsehsendungen ist eher schlecht
- Es gibt gerade mal 10 (oft schlecht gezeichnete) Mangas
 
Fazit
Das Jahres-Abo über das komplette Angebot von Crunchyroll ist erheblich teurer und bietet leider nicht allzu viel mehr. Auch, wenn Crunchyroll versucht, auch über Animes hinaus Fuß zu fassen, so ist derzeit nur das Anime Angebot wirklich ein Kundenmagnet, doch da mit Nachdruck. Leider fehlen jedoch diverse Klassiker. Naruto, Dragonball, Inu Yasha, Ranma 1/2, Yu-Gi-Oh! und Detective Conan um nur die bekanntesten zu nennen, fehlen komplett. Doch für den eigentlich schon absurd geringen Preis des Abos gibt es für jeden, der öfter etwas neues in Sachen Anime sehen möchte, kaum etwas besseres.
 
Link: Crunchyroll Webseite

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