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Gerade gesehen: to Rome with Love
5. September 2012Dem Gesetz der Serie folgend, dürfte Woody Allens neuer Film eher Durchschnittskost sein. Selten schaffte es der Altmeister schließlich in den letzten Jahren zwei gute Filme hintereinander zu drehen. Doch Überraschung: der Nachfolger von 'Midnight in Paris' weiß durchaus zu gefallen.
Nun also Rom. Nach London, Barcelona und Paris muss nun also Italiens Hauptstadt als Kulisse für Woody Allen herhalten. Das Genre 'leichte Sommerkomödie' seiner teils sehr erfolgreichen Vorgänger behält Allen bei, wählt für seinen Romfilm jedoch die Episodenform um seine Geschichte(n) zu erzählen. Im Mittelpunkt stehen dabei weniger seine Protagonisten, als viel mehr die Stadt selbst, die hier zum heimlichen Hauptdarsteller avanciert. Und so ist es tatsächlich schwierig, 'to Rome with Love' inhaltlich zusammenzufassen. Zu (allentypisch) skurill sind seine Figuren, zu diffus die einzelnen Handlungsstränge.
Und doch gelingt es dem Film, den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Ausschlaggebend ist dafür sicher, dass man sich mit sämtlichen Figuren und ihrem Umfeld sofort vertraut fühlt, fügen sie sich doch nahtlos in den Allenkosmos ein. Da wäre zum Beispiel die pseudo-intellektuelle Schauspielrin Monica, gespielt von der bezaubernden Ellen Page, die den naiven Architekturstudenten Jack (Jesse Eisenberg) um den Finger wickelt. Und das obwohl dieser mit dem scheinbar allwissenden Beobachter John (Alec Baldwin) einen konsequenten Mahner und Warner an seiner Seite, oder besser: in seinem Kopf hat.
In einer zweiten Geschichte lernen wir einen Bestattungsunternehmer (Robert Benigni) kennen, der unter der Dusche zum Startenor avanciert, auf der Bühne jedoch kaum einen Ton trifft und damit die Kreativität des erfolglosen („Er war seiner Zeit stets voraus.“) pensionierten Opernregisseur Jerry (Woody Allen persönlich) heraus fordert. Dann ist da noch der Büroangestellte Leopoldo, dem auf dem Weg zur Arbeit urplötzlich einer Heerschar von Journalisten auflauert, der ohne etwas dafür getan zu haben von Fans um Autogramme gebeten wird, dem Models um den Hals fallen und dessen Ruhm genauso schnell verblasst wie er kam. Und schließlich Penelope Cruz, als leichtes Mädchen das nach einer Verwechslung die brave Verlobte einen kleinstädtischen Nachwuchsmanager geben muss.
Zusammenhang zwischen diesen Episoden? Fehlanzeige. Und dennoch verlässt man den Kinosaal mit einem breiten Grinsen und dem guten Gefühl, mal wieder einen typischen Allen gesehen zu haben. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Altmeister erstmals seit Scoop (2006) wieder selbst vor die Kamera tritt und mit einigen bissigen Gags an seine großen Zeiten erinnert.
Nein, 'to Rome with Love' erreicht zu keinem Zeitpunkt die Klasse von 'Midnight in Paris'. Dennoch gehört der Film zweifellos zu den besseren Allen-Filmen der letzten Jahre.
PS Ja, es ist mir tatsächlich gelungen, diesen Text ohne die Floskel von den vielen Wegen nach Rom, zu schreiben...
Bilder (c) http://http://www.toromewithlove.de/
Nun also Rom. Nach London, Barcelona und Paris muss nun also Italiens Hauptstadt als Kulisse für Woody Allen herhalten. Das Genre 'leichte Sommerkomödie' seiner teils sehr erfolgreichen Vorgänger behält Allen bei, wählt für seinen Romfilm jedoch die Episodenform um seine Geschichte(n) zu erzählen. Im Mittelpunkt stehen dabei weniger seine Protagonisten, als viel mehr die Stadt selbst, die hier zum heimlichen Hauptdarsteller avanciert. Und so ist es tatsächlich schwierig, 'to Rome with Love' inhaltlich zusammenzufassen. Zu (allentypisch) skurill sind seine Figuren, zu diffus die einzelnen Handlungsstränge.
Und doch gelingt es dem Film, den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Ausschlaggebend ist dafür sicher, dass man sich mit sämtlichen Figuren und ihrem Umfeld sofort vertraut fühlt, fügen sie sich doch nahtlos in den Allenkosmos ein. Da wäre zum Beispiel die pseudo-intellektuelle Schauspielrin Monica, gespielt von der bezaubernden Ellen Page, die den naiven Architekturstudenten Jack (Jesse Eisenberg) um den Finger wickelt. Und das obwohl dieser mit dem scheinbar allwissenden Beobachter John (Alec Baldwin) einen konsequenten Mahner und Warner an seiner Seite, oder besser: in seinem Kopf hat.
In einer zweiten Geschichte lernen wir einen Bestattungsunternehmer (Robert Benigni) kennen, der unter der Dusche zum Startenor avanciert, auf der Bühne jedoch kaum einen Ton trifft und damit die Kreativität des erfolglosen („Er war seiner Zeit stets voraus.“) pensionierten Opernregisseur Jerry (Woody Allen persönlich) heraus fordert. Dann ist da noch der Büroangestellte Leopoldo, dem auf dem Weg zur Arbeit urplötzlich einer Heerschar von Journalisten auflauert, der ohne etwas dafür getan zu haben von Fans um Autogramme gebeten wird, dem Models um den Hals fallen und dessen Ruhm genauso schnell verblasst wie er kam. Und schließlich Penelope Cruz, als leichtes Mädchen das nach einer Verwechslung die brave Verlobte einen kleinstädtischen Nachwuchsmanager geben muss.
Zusammenhang zwischen diesen Episoden? Fehlanzeige. Und dennoch verlässt man den Kinosaal mit einem breiten Grinsen und dem guten Gefühl, mal wieder einen typischen Allen gesehen zu haben. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Altmeister erstmals seit Scoop (2006) wieder selbst vor die Kamera tritt und mit einigen bissigen Gags an seine großen Zeiten erinnert.
Nein, 'to Rome with Love' erreicht zu keinem Zeitpunkt die Klasse von 'Midnight in Paris'. Dennoch gehört der Film zweifellos zu den besseren Allen-Filmen der letzten Jahre.
PS Ja, es ist mir tatsächlich gelungen, diesen Text ohne die Floskel von den vielen Wegen nach Rom, zu schreiben...
Bilder (c) http://http://www.toromewithlove.de/
Gerade gesehen: the Cabin in the Woods
9. September 2012Wenn das Horrorkino der letzten Jahre nicht schon schon tot war, so lag es doch verdächtig reglos auf dem Sterbebett. Was dem Zuschauer vorgesetzt wurde, erschöpfte sich in aller Regel in uninspirierten Gewaltorgien oder Remakes bekannter Klassiker. Wie erfrischend kommt dagegen the Cabin in the Woods daher, der auf leichte, augenzwinkernde Weise für eine Revitalisierung des Genres sorgt. Achtung, dieser Beitrag enthält Spoiler!
Nicht nur das Personal, nein das gesamte Szenario scheint dem Kanon des Teenieslashers entlehnt: Eine Gruppe von jungen Leuten, will das Wochenende in einer entlegenden Berghütte verbringen, trifft auf dem Weg dorthin auf einen sinistren Tankwart, der mit diffusen Drohungen für ein allenfalls leichtes Ansteigen der Spannungskurve sorgt. Es folgt eine alkoholgetränkte Party, etwas nackte Haut, der obligatorische 'jetzt jage ich meiner Freundin einen schrecken ein'-Moment, sowie die nicht minder obligatorische Entdeckung, dass man sich offenbar an einem Schausplatz aufhält, dessen Vergangenheit bei Weitem nicht so friedlich ist, wie es die Schönheit der Natur suggeriert.
So weit, so bekannt. Doch irgendetwas ist anders im Setting von 'the Cabin in the Woods'. Regisseur Drew Goddard führt direkt in der ersten Szene eine offenbar geheime Einrichtung ein, in der Wissenschaftler, vermeintlich im Regierungsauftrag, unsere dem Verderben geweihten Helden beobachten. Mehr noch, durch einfache Knopfdrücke können die Wissenschaftler das Geschehen in der Berghütte beeinflussen. Das Laborpersonal beginnt, sich mit Wetteinsätzen gegenseitig zu überbieten, wer denn nun den Tot der Studenten herbeiführen wird. Werden es Zombies sein, Kannibalen oder vielleicht doch der Wassermann?
Während das Geschehen in der Hütte seinen Lauf nimmt, wird im Labor bereits der Champus geöffnet, das Projekt steht schließlich unmittelbar vor seinem erfolgreichen Abschluss. Ein Kameraschwenk über zahlreiche Monitore zeigt, dass die Amerikaner damit ihren Kollegen in anderen Erdteilen um einiges voraus sind. Selbst die erfolgsverwöhnten Japaner scheinen beim Versuch, ein paar Schulkinder um die Ecke zu bringen zu scheitern.
Doch warum das alles? Während beim Zuschauer der Grad an Verwirrung steigt, lässt Goddard immer mehr Hinweise einfließen, dass Kammerstück in der Hütte sei nichts anderes als ein Opferritual ist, bei dem die 'alten Götter' besänftigt werden sollen, andernfalls wäre das Ende der Welt unausweichlich. Dumm nur, dass in der Hütte nicht nur die Jungfrau, deren Ableben zwar wünschenswert, aber nicht notwendig ist, überlebt, sondern auch noch der bereits totgeglaubte Kiffer auf den inszenierten Hintergrund ihres Abenteuers stößt.
Was folgt ist ein Parforceritt durch die Geschichte des Horrorkinos, in dem nicht nur Mumien und Zombies, sondern auch Axtmörder und (jaja) der Wassermann aus ihren unterirdischen Zellen ausbrechen und in der Forschungseinrichtung ein Blutbad anrichten.
Produzent Joss Whedon und Regisseur Drew Goddard legen mit ihrem Film den Versuch einer Dekonstruktion des Horrogenres im Allgemeinen vor, schrecken dabei weder vor dem Zitat von Größen wie Poe (Gruselhaus) oder Lovecraft (alte Götter) zurück, sondern flechten auch geschickt Versatzstücke zeitgenössischer Pop- und Trashkultur (Teenieslasher, Tortureporn) ein. Der Film funktioniert dabei auf verschiedenen Metaebenen, die den Zuschauer nicht nur als Komplizen der drahtziehenden Wissenschaftler enttarnt, sondern zugleich das gesamte Genre und seine zwangläufigen Stereotypen offenlegt und augenzwinkernd reproduziert. Damit stellt 'the Cabin in the Woods' zugleich eine Verneigung, sowie eine Persiflage auf das Genre dar und trägt im Idealfall gar zu einer Reflexion des Sehverhaltens seiner Zuschauer bei.
So muss Kino sein. Ein großartiger Film.
Nicht nur das Personal, nein das gesamte Szenario scheint dem Kanon des Teenieslashers entlehnt: Eine Gruppe von jungen Leuten, will das Wochenende in einer entlegenden Berghütte verbringen, trifft auf dem Weg dorthin auf einen sinistren Tankwart, der mit diffusen Drohungen für ein allenfalls leichtes Ansteigen der Spannungskurve sorgt. Es folgt eine alkoholgetränkte Party, etwas nackte Haut, der obligatorische 'jetzt jage ich meiner Freundin einen schrecken ein'-Moment, sowie die nicht minder obligatorische Entdeckung, dass man sich offenbar an einem Schausplatz aufhält, dessen Vergangenheit bei Weitem nicht so friedlich ist, wie es die Schönheit der Natur suggeriert.
So weit, so bekannt. Doch irgendetwas ist anders im Setting von 'the Cabin in the Woods'. Regisseur Drew Goddard führt direkt in der ersten Szene eine offenbar geheime Einrichtung ein, in der Wissenschaftler, vermeintlich im Regierungsauftrag, unsere dem Verderben geweihten Helden beobachten. Mehr noch, durch einfache Knopfdrücke können die Wissenschaftler das Geschehen in der Berghütte beeinflussen. Das Laborpersonal beginnt, sich mit Wetteinsätzen gegenseitig zu überbieten, wer denn nun den Tot der Studenten herbeiführen wird. Werden es Zombies sein, Kannibalen oder vielleicht doch der Wassermann?
Während das Geschehen in der Hütte seinen Lauf nimmt, wird im Labor bereits der Champus geöffnet, das Projekt steht schließlich unmittelbar vor seinem erfolgreichen Abschluss. Ein Kameraschwenk über zahlreiche Monitore zeigt, dass die Amerikaner damit ihren Kollegen in anderen Erdteilen um einiges voraus sind. Selbst die erfolgsverwöhnten Japaner scheinen beim Versuch, ein paar Schulkinder um die Ecke zu bringen zu scheitern.
Doch warum das alles? Während beim Zuschauer der Grad an Verwirrung steigt, lässt Goddard immer mehr Hinweise einfließen, dass Kammerstück in der Hütte sei nichts anderes als ein Opferritual ist, bei dem die 'alten Götter' besänftigt werden sollen, andernfalls wäre das Ende der Welt unausweichlich. Dumm nur, dass in der Hütte nicht nur die Jungfrau, deren Ableben zwar wünschenswert, aber nicht notwendig ist, überlebt, sondern auch noch der bereits totgeglaubte Kiffer auf den inszenierten Hintergrund ihres Abenteuers stößt.
Was folgt ist ein Parforceritt durch die Geschichte des Horrorkinos, in dem nicht nur Mumien und Zombies, sondern auch Axtmörder und (jaja) der Wassermann aus ihren unterirdischen Zellen ausbrechen und in der Forschungseinrichtung ein Blutbad anrichten.
Produzent Joss Whedon und Regisseur Drew Goddard legen mit ihrem Film den Versuch einer Dekonstruktion des Horrogenres im Allgemeinen vor, schrecken dabei weder vor dem Zitat von Größen wie Poe (Gruselhaus) oder Lovecraft (alte Götter) zurück, sondern flechten auch geschickt Versatzstücke zeitgenössischer Pop- und Trashkultur (Teenieslasher, Tortureporn) ein. Der Film funktioniert dabei auf verschiedenen Metaebenen, die den Zuschauer nicht nur als Komplizen der drahtziehenden Wissenschaftler enttarnt, sondern zugleich das gesamte Genre und seine zwangläufigen Stereotypen offenlegt und augenzwinkernd reproduziert. Damit stellt 'the Cabin in the Woods' zugleich eine Verneigung, sowie eine Persiflage auf das Genre dar und trägt im Idealfall gar zu einer Reflexion des Sehverhaltens seiner Zuschauer bei.
So muss Kino sein. Ein großartiger Film.
DC-Relaunch. Ein Jahr danach
29. September 2012Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen. Vor etwa einem Jahr habe ich an dieser stelle über den großen Relaunch bei DC-Comics berichtet. Die Erwartungen waren groß. Heute möchte ich ein kleines Fazit ziehen.
zunächst in eigener Sache: Ich habe damals begonnen, einzelne Serien zu rezensieren, damit aber recht schnell wieder aufgehört. Das lag keineswegs daran, dass ich nichts mehr gelesen habe oder keine Lust hatte zu bloggen. Grund war vielmehr, dass in meinem Leben in diesem Jahr einige große Veränderungen zu bewältigen waren auf Grund derer ich schlicht kaum Zeit für die Bloggereoi hier hatte. Das wird sich aber wieder ändern. Dieser Beitrag kann somit als Startschuss für eine reihe weiterer Beiträge zum Thema betrachtet werden. ...sofern denn das Interesse der Leser noch da ist ;)
Der erste Jahrgang von DCs New 52, dem neuen DC-Universum ist abgeschlossen. Derzeit läuft der Zero-Month, in dem alle Heftserien mit der #0 nummeriert werden. Die Älteren werden sich erinnern, sowas gab es in den Neunzigern schon einmal. Inhalt dieser Nullnummern sind jeweils in der Vergangenheit der Protagonisten liegende Ereignisse. Der Verlag reagiert damit auf Fragen und Diskussionen in Fankreisen, welche alten Geschichten denn für die neue Kontinuität Relevanz besitzen. Wir erinnern uns: Ziel des Relaunchs war es, das fiktionale Superheldenuniversum von seiner jahrzehnteschweren Geschichte zu befreien und die verjüngten Figuren wieder an den beginn ihrer Karrieren zu versetzen. Dennoch beharrte man darauf, dass zentrale Geschichten weiterhin in continuity sind. Superman wurde Doomsday getötet; Batgirl war gelähmt; Hal Jordan ist durchgedreht; etc. Unter Fans führte dies schnell zu Spekulationen, welche alten Geschichten denn nun weiterhin Gültigkeit besitzen und wie sich diese in die neue Kontinuität einfügen. Schnell wurde klar, dass es an vielen Ecken Probleme und Unklarheiten gibt. Der Zero-Month ist nun ein erster Anlauf diese aufzulösen.
Doch kommen wir zum eigentlichen Thema und damit zur Frage, wie ist der Relaunch denn bis zu diesem Zeitpunkt gelaufen?
1. Echt klasse ist, dass …
… es im letzten Jahr einfach verdammt gute Geschichten gab. Ohne übertreiben zu wollen muss ich sagen, dass ich wirklich seit vielen Jahren nicht mehr so viel Spaß hatte Comics zu lesen. Allein dafür hat es sich gelohnt.
… man viele bekannte Figuren vollkommen neu entdecken kann. Gerade dieses Neuenddecken bekannter Figuren macht riesigen Spaß. Wenn ich allein an den neuen Aquaman denke. Man hat diese Figur vollkommen umgekrempelt und sie aus ihrem Schattendasein befreit. (Review kommt in Kürze!) Und Aquaman ist da nur ein Beispiel von vielen.
… man endlich Mut bewiesen hat, auch Denkmäler wie den doch leicht angestaubten Superman zu verändern. Wer die ersten Storylines von Action Comics gelesen hat wird mir beipflichten: So will man Superman sehen. Dieser neue Mann aus Stahl schlägt auch über die Strenge und ist in genau diesen Momenten so viel menschlicher als es diese Figur je war. Das Klischee des fliegenden Pfadfinders dürfte damit ein für alle Male aus der Welt sein.
… erfolgreiche Reihen stärkt, bei schwächeren hingegen rechtzeitig die Reißleine zieht. Hat man früher schlechte Reihen oftmals in der blanken Hoffnung auf Besserung weitergeführt, wird heute schnell eingegriffen. Das muss nicht zwangsläufig das aus für eine Serie bedeuten, sondern führt oft zu einer Veränderung im Kreativteam. Durch Wechsel von Autoren und Zeichnern hat man etwa bei Green Arrow einiges bewirkt. Und wenn es gar nicht läuft, wird eine Serie halt abgesetzt, wie bereits nach der #8 und #12 bei einigen Serien geschehen. Auch das muss nicht schlecht sein, schafft es doch Platz für neues. Gleichzeitig werden gute Serien ausgebaut. Angekündigt ist bereits eine neue Justice league-Serie. Außerdem soll auch Superman im kommenden Jahr eine weitere Reihe bekommen (angeblich 'Man of Steel', geschrieben vom unglaublichen Scott Snyder!)
2. Gar nicht mal so gut ist, dass …
… man beginnt, alte Fehler zu wiederholen. Wir erinnern uns: Man wollte Neuleser gewinnen, die nicht durch ausufernde Crossover abgeschreckt werden. Jetzt hat man es aber trotzdem geschafft, im ersten Jahr in fast jedem Block große Crossover oder punktuelle Überschneidungen einzubauen. So etwa 'Court of Owls', das sich über die Batmanhefte und seine Spinoffs ausbreitete (und zugegeben: ziemlich gut war.) Aber es geht ums Prinzip: das wollte man nicht machen und man hts doch gemacht. Versprechen gebrochen! Und wenn ich lese, dass man mit 'Trinity War' für nächsten Sommer bereits ein Event ankündigt, das das gesamte Universum erschüttert, kann ich nur mit dem Kopf schütteln...
… man beginnt, alte Fehler zu wiederholen. Mit Earth2 hat man nun eine neue Parrallelwelt geschaffen, in der hauptsächlich ältere Figuren wie die Helden der Justice Society auftreten. Daneben gibt es dort aber auch alternative Versionen der Earth1-Helden. Wir erinnern uns, Ziel war es, Neuleser nicht zu verwirren, Nunja...
… man beginnt, alte Fehler zu wiederholen. Dieses ewige Heldensterben und (nach einer angemessenen Zeitspanne) -Wiederauferstehe hat schon immer genervt. Jetzt geht das schon wieder los. Ich will ja nicht zu viel spoilern, aber sein Kinofilm lief im letzten Jahr nicht so richtig gut.
… man beginnt, alte Fehler zu wiederholen. DC wollte also Klarheit und Übersichtlichkeit in die Kontinuität bringen. Aber wie erklären sie sich dann, dass es Batman gelungen ist, in etwa fünf Jahren Heldendasein vier Robin auszubilden und auch noch einen Sohn zu zeugen, der inzwischen auch schon etwa zehn Jahre alt ist. Ich lass das hier mit den verwirrten Neulesern, die Altleser sind nämlich nicht minder verwirrt...
3. Fazit.
Insgesamt gesehen ist der Relaunch ein Erfolg. Ökonomisch ist DC wieder auf den ersten Platz der Comicverlage vorgerückt und auch kreativ hat man einiges ins Rollen gebracht. Dennoch begibt man sich schon wieder auf die schiefe Bahn und macht zu viele Fehler, die schon in der Vergangenheit nicht gut gingen. Schade, da sollte dringend eingelenkt werden. Dennoch bin ich insgesamt sehr zufrieden mit dem letzten Jahr. Und mal schauen, was der Zeromonth bringt. Vielleicht werden da ja schon einige Probleme gelöst.
alle Grafiken (c) DC Comics - http://www.dccomics.com/blog
zunächst in eigener Sache: Ich habe damals begonnen, einzelne Serien zu rezensieren, damit aber recht schnell wieder aufgehört. Das lag keineswegs daran, dass ich nichts mehr gelesen habe oder keine Lust hatte zu bloggen. Grund war vielmehr, dass in meinem Leben in diesem Jahr einige große Veränderungen zu bewältigen waren auf Grund derer ich schlicht kaum Zeit für die Bloggereoi hier hatte. Das wird sich aber wieder ändern. Dieser Beitrag kann somit als Startschuss für eine reihe weiterer Beiträge zum Thema betrachtet werden. ...sofern denn das Interesse der Leser noch da ist ;)
Der erste Jahrgang von DCs New 52, dem neuen DC-Universum ist abgeschlossen. Derzeit läuft der Zero-Month, in dem alle Heftserien mit der #0 nummeriert werden. Die Älteren werden sich erinnern, sowas gab es in den Neunzigern schon einmal. Inhalt dieser Nullnummern sind jeweils in der Vergangenheit der Protagonisten liegende Ereignisse. Der Verlag reagiert damit auf Fragen und Diskussionen in Fankreisen, welche alten Geschichten denn für die neue Kontinuität Relevanz besitzen. Wir erinnern uns: Ziel des Relaunchs war es, das fiktionale Superheldenuniversum von seiner jahrzehnteschweren Geschichte zu befreien und die verjüngten Figuren wieder an den beginn ihrer Karrieren zu versetzen. Dennoch beharrte man darauf, dass zentrale Geschichten weiterhin in continuity sind. Superman wurde Doomsday getötet; Batgirl war gelähmt; Hal Jordan ist durchgedreht; etc. Unter Fans führte dies schnell zu Spekulationen, welche alten Geschichten denn nun weiterhin Gültigkeit besitzen und wie sich diese in die neue Kontinuität einfügen. Schnell wurde klar, dass es an vielen Ecken Probleme und Unklarheiten gibt. Der Zero-Month ist nun ein erster Anlauf diese aufzulösen.
Doch kommen wir zum eigentlichen Thema und damit zur Frage, wie ist der Relaunch denn bis zu diesem Zeitpunkt gelaufen?
1. Echt klasse ist, dass …
… es im letzten Jahr einfach verdammt gute Geschichten gab. Ohne übertreiben zu wollen muss ich sagen, dass ich wirklich seit vielen Jahren nicht mehr so viel Spaß hatte Comics zu lesen. Allein dafür hat es sich gelohnt.
… man viele bekannte Figuren vollkommen neu entdecken kann. Gerade dieses Neuenddecken bekannter Figuren macht riesigen Spaß. Wenn ich allein an den neuen Aquaman denke. Man hat diese Figur vollkommen umgekrempelt und sie aus ihrem Schattendasein befreit. (Review kommt in Kürze!) Und Aquaman ist da nur ein Beispiel von vielen.
… man endlich Mut bewiesen hat, auch Denkmäler wie den doch leicht angestaubten Superman zu verändern. Wer die ersten Storylines von Action Comics gelesen hat wird mir beipflichten: So will man Superman sehen. Dieser neue Mann aus Stahl schlägt auch über die Strenge und ist in genau diesen Momenten so viel menschlicher als es diese Figur je war. Das Klischee des fliegenden Pfadfinders dürfte damit ein für alle Male aus der Welt sein.
… erfolgreiche Reihen stärkt, bei schwächeren hingegen rechtzeitig die Reißleine zieht. Hat man früher schlechte Reihen oftmals in der blanken Hoffnung auf Besserung weitergeführt, wird heute schnell eingegriffen. Das muss nicht zwangsläufig das aus für eine Serie bedeuten, sondern führt oft zu einer Veränderung im Kreativteam. Durch Wechsel von Autoren und Zeichnern hat man etwa bei Green Arrow einiges bewirkt. Und wenn es gar nicht läuft, wird eine Serie halt abgesetzt, wie bereits nach der #8 und #12 bei einigen Serien geschehen. Auch das muss nicht schlecht sein, schafft es doch Platz für neues. Gleichzeitig werden gute Serien ausgebaut. Angekündigt ist bereits eine neue Justice league-Serie. Außerdem soll auch Superman im kommenden Jahr eine weitere Reihe bekommen (angeblich 'Man of Steel', geschrieben vom unglaublichen Scott Snyder!)
2. Gar nicht mal so gut ist, dass …
… man beginnt, alte Fehler zu wiederholen. Wir erinnern uns: Man wollte Neuleser gewinnen, die nicht durch ausufernde Crossover abgeschreckt werden. Jetzt hat man es aber trotzdem geschafft, im ersten Jahr in fast jedem Block große Crossover oder punktuelle Überschneidungen einzubauen. So etwa 'Court of Owls', das sich über die Batmanhefte und seine Spinoffs ausbreitete (und zugegeben: ziemlich gut war.) Aber es geht ums Prinzip: das wollte man nicht machen und man hts doch gemacht. Versprechen gebrochen! Und wenn ich lese, dass man mit 'Trinity War' für nächsten Sommer bereits ein Event ankündigt, das das gesamte Universum erschüttert, kann ich nur mit dem Kopf schütteln...
… man beginnt, alte Fehler zu wiederholen. Mit Earth2 hat man nun eine neue Parrallelwelt geschaffen, in der hauptsächlich ältere Figuren wie die Helden der Justice Society auftreten. Daneben gibt es dort aber auch alternative Versionen der Earth1-Helden. Wir erinnern uns, Ziel war es, Neuleser nicht zu verwirren, Nunja...
… man beginnt, alte Fehler zu wiederholen. Dieses ewige Heldensterben und (nach einer angemessenen Zeitspanne) -Wiederauferstehe hat schon immer genervt. Jetzt geht das schon wieder los. Ich will ja nicht zu viel spoilern, aber sein Kinofilm lief im letzten Jahr nicht so richtig gut.
… man beginnt, alte Fehler zu wiederholen. DC wollte also Klarheit und Übersichtlichkeit in die Kontinuität bringen. Aber wie erklären sie sich dann, dass es Batman gelungen ist, in etwa fünf Jahren Heldendasein vier Robin auszubilden und auch noch einen Sohn zu zeugen, der inzwischen auch schon etwa zehn Jahre alt ist. Ich lass das hier mit den verwirrten Neulesern, die Altleser sind nämlich nicht minder verwirrt...
3. Fazit.
Insgesamt gesehen ist der Relaunch ein Erfolg. Ökonomisch ist DC wieder auf den ersten Platz der Comicverlage vorgerückt und auch kreativ hat man einiges ins Rollen gebracht. Dennoch begibt man sich schon wieder auf die schiefe Bahn und macht zu viele Fehler, die schon in der Vergangenheit nicht gut gingen. Schade, da sollte dringend eingelenkt werden. Dennoch bin ich insgesamt sehr zufrieden mit dem letzten Jahr. Und mal schauen, was der Zeromonth bringt. Vielleicht werden da ja schon einige Probleme gelöst.
alle Grafiken (c) DC Comics - http://www.dccomics.com/blog
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DC-Relaunch. Ein Jahr danach
von Michael Speier
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