Kingdom - SERIEN Review
21. Mai 2018
"John Woo's" Reviews - Kingdom
Season 1
Kingdom ist durchgängig erzählt und handelt vom Ex-Fighhter Alvey Kulina ( Frank Grillo ), der mittlerweile das MMA Gym "Navy St." betreibt, gemeinsam mit seiner jüngeren Freundin Lisa Prince ( gespielt von Kiele Sanchez, die mit Grillo bereits in The Purge: Anarchy zu sehen war ), die den Laden und auch einige der Fighter dort managed. Alvey's Söhne Nate und der ältere Jay sind beides hochtalentierte Fighter, doch Nate fehlt es noch etwas an Willen und Durchsetzungsvermögen und Jay verbringt seinen Tag lieber mit Drogen, Frauen und macht quasi Dauerparty. Eines Tages steht mit Ryan Wheeler ein alter Bekannter vor dem Gym, der nicht nur damals unter Alvey trainiert hat und dann zur Konkurrenz von Greg Jackson nach Albuquerque New Mexico wechselte, sondern zudem auch noch mit Alvey's jetziger Freundin Lisa verlobt war, bis er für einen Fehler einige Zeit hinter Gittern wanderte.
Der MMA Sport steht oberflächlich im Mittelpunkt und letztlich dreht sich natürlich vieles darum, hauptsächlich aber werden die Hintergründe, sowie die Beziehungen und Probleme der verschiedenen Figuren abseits des Sports, unter - und auch miteinander thematisiert. Die Charaktere sind gut geschrieben und vor allem der durch die Bank tolle Cast erweckt jene auf tolle Weise zum Leben und gibt ihnen reichlich Profil, Ecken und Kanten.
Die Mischung ist sehr ausgewogen. Anfangs werden natürlich erst einmal die entsprechenden Hauptfiguren etabliert, ehe das Ganze so richtig Fahrt aufnimmt.
Mit Actionstar Frank Grillo hat man einen recht bekannten Hauptdarsteller, doch der ganz klare Showstealer ist Jonathan Tucker, der Grillo's Seriensohn Jay verkörpert und eine wahre Glanzleistung hinlegt. Schnell mausert er sich zum interessantesten Charakter der Serie mit seiner komplett durchgeknallten, wie sympathischen Art, für den jedoch die Familie an erster Stelle kommt. So hat er es sich beispielsweise zur Aufgabe gemacht, seine Mutter Christine, die die Familie früh verlassen hat, drogensüchtig ist und als Prostituierte arbeitet, aus ihrem Elend herauszuholen.
Trainingsszenen und Fights gibt es natürlich auch zu sehen und diese sind meist gut und realistisch inszeniert mit ordentlicher Choreo, wenn auch hin und wieder mit etwas hektischerem Schnitt. Was mich beeindruckt ist, dass die Darsteller selbst eine wirklich überzeugende Performance was MMA-Techniken und das Training angeht, abliefern und authentisch wirken ohne gedoubelt werden zu müssen.
Kingdom weiß von Anfang an durch interessante Figuren-Konstellationen zu fesseln und selbst die Nebencharaktere und deren Subplots sind interessant und kommen nicht wie unnötiges Füllmaterial rüber.
Für MMA-Fans ist die Serie natürlich besonders zu empfehlen, da man hier zudem immer wieder Cameos von bekannten MMA Persönlichkeiten und aktiven, sowie ehemaligen UFC Fightern ( u.a. Kenny Florian, Chris Leben oder Joe Stevenson ) zu sehen bekommt.
Guter Serienauftakt!
8 / 10
Season 2
Die zweite Staffel Kingdom ist mit 20 Folgen gleich doppelt so lang wie Season 1 und setzt die Geschichte um Alvey Kulina's Navy St. MMA Gym und quasi nahtlos fort.
Die Staffel verzeichnet mit der hübschen, talentierten aber unerfahrenen Kämpferin Alicia einen Neuzugang, der frischen Wind rein bringt und auch für ein wenig Würze in der ganzen Personenkonstellation du deren Beziehungen sorgt.
Die Charaktere werden hier gut weiterentwickelt und im Mittelpunkt steht die aufkommende Rivalität der beiden besten Navy St. Fighter - natürlich Ryan und Jay, die sich beide eine Siegesserie befinden und nun den unvermeidlichen Kampf gegeneinander antreten wollen um zu ermitteln, wer der Bessere ist. Dass dies natürlich auch innerhalb des Gyms kleinere Probleme mit sich bringt, ist dabei normal. Alvey nimmt sich vor, nur Ryan zu coachen und entscheidet sich somit gegen seinen Sohn Jay, der wiederum Nate in seiner Ecke stehen hat.
Bedingt durch die intensive Vorbereitung gibt es hier viele gute Trainingsszenen und der Fight, der genau zur Staffelhalbzeit stattfindet, ist erst recht ein Highlight mit tollen Techniken und guter Kameraarbeit.
Schon vorher war das Verhältnis zwischen Ryan und Jay etwas angespannt und dies ändert sich auch nach dem Fight nicht, denn das Motto lautet: Nach dem Fight ist vor dem Fight und so gibt es natürlich eine Rückrunde der beiden. Das schöne dabei ist jedoch immer wieder, dass die beiden zueinander halten, wenn es drauf ankommt.
Die Entwicklung zum Schluss ist sehr dramatisch und beschert der Staffel ein heftiges Ende.
Im Vergleich zur bereits guten ersten Staffel, konnte sich Season 2 noch etwas steigern und weist trotz einer Lauflänge von 20 Folgen keine Längen auf.
8,5 / 10
Season 3
Die 3. Staffel macht einen kleinen Zeitsprung und präsemtiert einige Neuerungen gegenüber der zweiten Staffel. Alicia ist nicht mehr dabei, was ja mit ihrem Deal mit Greg Jackson zum Ende der 2. Season schon angekündigt wurde.
Jay ist nun clean, geht einem geregelten Job als Immobilienmakler nach, ist plötzlich sogar verheiratet und hat eine kleine Tochter - also quasi eine 180Grad-Wendung, zumindest vorerst.
Lisa ist, wie bereits bekannt nun wieder fest als Managerin im Gym und Alvey soll nun tatsächlich wieder in den Ring steigen und bei einem von Garo organisierten Legends-Fight gegen UFC Hall of Famer Matt Hughes antreten, mit dem er noch eine alte Rechnung offen hat. Christina lebt nun bei ihrem ehemaligen "Arbeitgeber" und arbeitet nun in anderer Funktion für ihn.
Es geht spannend weiter in dieser 3. und leider auch letzten Staffel. Nach wie vor ist die Geschichte um Jay und dessen neues Leben, in das er jedoch so gar nicht reinzupassen scheint und sich sichtlich auch nicht wohl fühlt, am interessantesten, ebenso ist natürlich der neue Coach Dominick Ramos ein hoher Spannungsfaktor und ein undurchsichtiger, wie interessanter Charakter zugleich.
Vergleichsweise gibt es etwas weniger Training und vor allem Fights zu sehen aber die vorhandenen Szenen sind wieder gewohnt gut inszeniert.
Zum Ende gibt es unerwartet einen brachialen Einschnitt mit einer Sache, die man so ganz und gar nicht erwartet hätte. Dies verändert zum Schluss noch deutlich den Grundton und beschert der Serie damit allerdings auch ein richtiges, zudem auch trauriges Ende ohne Cliffhanger und dergleichen.
Insgesamt ein guter und würdiger Abschluss mit der ein oder anderen Sache, die vielleicht so nicht hätte sein müssen, was die Entwicklung angeht aber definitiv wieder sehr interessant.
8 / 10
Gruß
"John Woo"
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