Nikita ( The CW ) - SERIEN Review
24. Februar 2018
"John Woo's" Reviews - Nikita ( The CW )
Season 1
https://bluray-disc.de
Luc Besson's Nikita aus dem Jahr 1990 machte den französischen Regisseur berühmt und sorgte in den folgenden Jahren für zahlreiche Remakes. Direkt 1 Jahr später kam der Hong Kong Actioner Black Cat raus, in dem die junge Jade Leung ihr Filmdebüt gab und gleich 1 Jahr später im Sequel Codename Cobra ihre Rolle fortsetzte. Aber nicht nur Hong Kong nutzte die Vorlage, auch die USA brachten mit Point of No Return ihre eigene Version der Geschichte mit Bridget Fonda in der Hauptrolle. Eine Fernsehserie gab es ebenfalls und diese brachte es auf insgesamt 5 Staffeln.
Der US-Sender The CW brachte seine eigene Version der Nikita in Serienform heraus und diese ist keinesfalls ein Remake der ersten Serie, sondern eine Fortsetzung von Luc Besson's Film. In den USA war sie zwar nicht der Hit aber dafür international umso erfolgreicher, wodurch man es auf insgesamt 4 Staffeln brachte.
In die Rolle der Titelfigur schlüpft hier niemand geringeres als Hong Kong Schönheit Maggie Q. Die Story ist quasi die Fortsetzung des Besson-Films ohne aber direkten Bezug zu diesem zu haben. In der Pilotfolge wird alles was man aus dem Film weiß noch mal kurz hintergründig angerissen in kurzen Rückblenden, um Nikita und die Division vorzustellen. Diese sind hier sogar 1 zu 1 wie im Film nur in Kurzfassung, so dass man der Story folgen kann ohne sich den Film vorher anzusehen. Auch später in weiteren Folgen werden öfters kurze Rückblenden eingebaut um die Charaktere zu beleuchten.
Maggie Q ist wie gewohnt heiß anzuschauen und spielt die Rolle wirklich top und um Längen besser als Anne Parillaud.
Insgesamt gefällt mir auch die ganze Machart der Serie weitaus besser als der Film. Die Folgen sind stets spannend und kurzweilig inszeniert, so dass keine Längen aufkommen.
Die Action ist zwar nicht sonderlich brutal aber hat einen solide Härtegrad und besteht aus einem guten Mix zwischen Fights und Shootouts. Davon gibt es recht viel, so dass man hier immer wieder schöne Highlights serviert bekommt. Die Fights sind ordentlich choreographiert und hier kann Maggie ihre Erfahrung aus vielen Hong Kong Actionfilmen nutzen.
Die Folgen sind anfangs noch eher Mission of the Week mit einer hintergründig verlaufenden Main-Story, welche aber immer weiter in den Hauptfokus rückt, so dass die Folgen ab ca. der halben Staffel komplett durchgehend erzählt werden. Der Spannungslevel steigert sich stetig und die klasse Wendungen, sowie Cliffhanger der einzelnen Folgen zwingen einen zum weitergucken.
Die Serie hat auch einige Cameos und Gastrollen zu bieten, wie u.a. Stan Lee in Folge 5, Russel Wong, einige Top Martial Artists, wie Brian Ho, Darren Shahlavi ( der allerdings keine Fightaction zeigt), Ray Park ( als einer der Guardians der Division und er zeigt in 2 soliden Fights gegen Devon Sawa etwas von seinen Skills)
In den letzten Folgen überschlagen sich die Ereignisse und es spitzt sich enorm zu um dann in einem tollen Finale mit starkem Cliffhanger zu münden.
8 / 10
Season 2
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Die 2. Staffel setzt dort an wo die erste endete. Amanda hat das Kommando über Division übernommen und arbeitet mit deren Geldgeber Oversight zusammen. Alex verfolgt nun ihre eigenen Ziele zu deren Zwecken sie die Black Box braucht, welche sich in Nikitas Besitz befindet und geht dabei eine Art Allianz mit Amanda / Division ein. Somit ist Nikita Alex zwangsläufig im weg. Nikita wiederum geht nun gemeinsam mit Michael gegen Division vor und hat somit auch die mächtigen Bosse von Oversight gegen sich. Das Verhältnis zu Alex erweist sich als sehr kompliziert und auch Percy, der nun eigentlich weggesperrt ist, gewinnt stetig seine Macht zurück und wirkt als hätte er trotz allem immer noch die Oberhand, da er scheinbar zig Schritte vorausgeplant hat und dies zeigt sich dann auch ab Mitte der Staffel in einer tollen aber vorauszuahnenden Wendung.
Die Story wird in dieser 2. Staffel klasse weitererzählt und gewinnt auch noch an Spannung. Zwar enthalten die ersten paar Folgen wieder überwiegend Mission of the Week mit hintergründig verlaufender Main-Story ( wie es auch in der ersten Staffel der Fall war ) aber dies verlagert sich zunehmend und wird wieder fokussiert durchgehend erzählt. Schon früh in der Staffel gibt es wieder heftige Wendungen und natürlich reichlich Action auf gewohnt hohem Niveau. Ebenso gibt es Überraschungen, mit denen man absolut nicht rechnet. Die Story wird hier sehr gut weiterentwickelt und durchweg interessant, sowie spannend gehalten.
Das Niveau der Action ist wie gewohnt sehr gut und so gibt es auch hier wieder reichlich Fights und Schießereien, wie man dies schon aus der ersten Staffel kennt. Ab Mitte der Staffel steigt das Spannungslevel enorm an und bietet einige heftige Wendungen. Die Charakterentwicklung ist klasse und Bösewicht Percy kommt hier erst richtig zur Geltung. Das Drumherum ist klasse aufgezogen.
Diese zweite Staffel hat sich nach der sehr guten Ersten nochmal steigern können. Es hat sich mittlerweile eine sympathische und gut harmonierende Crew um Nikita gebildet. Das Finale ist sehr actionreich und brachial mit heftigem Cliffhanger.
8,5 / 10
Season 3
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Die Story der 3. Season setzt da an, wo Season 2 endete. Nachdem Nikita und ihr Team nun Division übernommen haben, gilt es aufzuräumen und alle Hinterlassenschaften von Percy zu beseitigen. 30 abtrünnige Agenten treiben weltweit ihr Unwesen und müssen neutralisiert werden. So muss die Crew zu den verschiedenen Orten auf der Welt reisen um die Agenten auszuschalten, wobei sie es mit reichlich Problemen zu tun bekommen. Ryan als neuer Anführer von Division tut sich etwas schwer in diesem Posten, denn er muss die Interessen seines Teams um Nikita, Michael, Alex und Co. und die seiner Vorgesetzten unter einen Hut bringen. Nikita ist sich zeitweise nun nicht mehr sicher, ob es die richtige Entscheidung war, Division neu zu formieren und nicht doch komplett zu zerstören. Im weiteren Verlauf folgen einige Wendungen die diese Zweifel bestärken.
Es gibt anfangs wie gewohnt quasi einen Fall pro Folge, wobei spätestens zur Mitte der Staffel immer mehr die Mainstory übernimmt, wie schon in den beiden vorherigen Staffeln und so rückt die Jagd nach den abtrünnigen Division-Agenten in den Hintergrund. Ein guter Twist sorgt für einen ordentlichen Spannungsanstieg und diesbezüglich hat das letzte Drittel der Staffel noch ordentlich etwas im Ärmel, denn hier wird es immer heftiger. Division droht zu zerfallen und es gibt Intrigen in den eigenen Reihen. Die Ereignisse überschlagen sich förmlich und das unabwendbare Schicksal der Organisation tritt ein. Der Dramaanteil wird schön vertieft und natürlich nimmt der Kampf gegen Amanda auch immer größere Dimensionen an, welche Nikita und ihre Freunde auf einige harte Proben stellen. Es gibt schöne Wendungen und gewohnt gute Action.
So ein bisschen fand ich es anfangs noch recht schade, dass Percy als charismatischer, wie gefährlicher Antagonist fehlte aber man hat den Fokus diesbezüglich gekonnt verlagert und Amanda ist natürlich mit ihrer Boshaftigkeit alles andere als ein Kind von Traurigkeit. Sie gerät zum Ende der Staffel ein klein wenig aus dem Fokus, nur um dann mit Wucht zurück zu kommen. Das Ende bietet einen heftigen Twist der bereits früh in der Staffel unbemerkt vorbereitet wurde. Auch das Ende bietet einen guten Cliffhanger.
Als Gastars sind in dieser Staffel u.a. Byron Mann, Terry Chen und Brian Ho in Nebenrollen zu sehen. Herausragend von den Nebendarstellern war wirklich die Folge mit Pedro Pascal als Liam, den ich gerne noch öfter innerhalb der Staffel gesehen hätte.
Alles in allem wieder eine klasse Staffel.
8,5 / 10
Season 4
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Season 4 ist mit nur 6 Folgen eigentlich nicht wirklich als eigene Staffel zu bezeichnen sondern viel mehr ein Add-On zur 3. Staffel, um die Serie nach dem großen Cliffhanger am Ende der 3. Staffel noch zu einem vernünftigen Ende zu bringen.
Amanda gilt als besiegt doch sie hat ihr Netz aus Intrigen und Raffinessen weitaus größer gesponnen als vermutet. Zudem gilt es natürlich Nikita's Namen rein zu waschen, da die gesamte Welt sie für die Mörderin der US Präsidentin hält. Kein leichtes Unterfangen und so muss die Crew um Nikita, Michael, Birkhoff etc. noch mal alles geben.
Es gibt entsprechend der wenigen Folgen auch ein hohes Tempo mit gewohnt guter, handgemachter Action, ordentlichen Fights und Shootouts. Manchmal wirkt es allerdings auch etwas überhastet, was wohl nicht ausbleibt, wenn man nur 6 Folgen hat, um alles zu einem vernünftigen Ende zu bringen. Wenigstens aber kann man sagen, die Story wurde würdig beendet und nicht einfach nach der 3. Season offen- bzw. so stehen gelassen.
Schön sind die Charakterentwicklungen und neuen ( alten ) Konstellationen jener. Man hat mit einigen Wendungen und dem Finale dieser letzten Staffel nochmal schön Nostalgie hineingebracht.
Der "Club Besson" ist übrigens noch ein nettes Easter Egg bzw. Tribute an Luc Besson, der bekanntlich der Macher des Originalfilms und somit Vorlage für diese Serie ist.
Sehr gelungener Abschluss einer tollen Serie.
8 / 10
Gruß
"John Woo"
"John Woo's" Reviews - #31 - Sister Street Fighter Reihe
22. Februar 2018
"John Woo's" Reviews - #31
Im heutigen Blog widme ich mich der aus Sonny Chiba's Street Fighter Reihe
( siehe auch mein Blog dazu: Sonny Chiba's Street Fighter Reihe ) entstandenen Spin Off-Reihe mit Etsuko Shihomi.
Sister Street Fighter ( Kazuhiko Yamaguchi / 1974 )
http://cinematicadeliria.blogspot.de/2012/06/sister-street-fighter-1974.html
Die Halb-Chinesin / Halb-Japanerin Li Koryu ist Karatechampion in Hong Kong und wird von der Polizei gebeten bei der Suche nach ihrem Bruder zu helfen. Der ist nämlich Undercovercop und im Einsatz gegen einen Drogenring verschollen. Man vermutet, er sei bereits tot und schickt nun Koryu nach Yokohama, um herauszufinden, was mit ihm geschehen ist.
Toei hatte nach dem Erfolg von Sonny Chiba' s Street Fighter Filmen, die Idee für ein Spin Off mit einer weiblichen Hauptfigur. Ganz oben auf der Wunschliste potenzieller Darstellerinnen stand Hong Kong Action Queen Angela Mao. Sonny Chiba jedoch empfahl seine Schülerin Etsuko Shihomi für die Hauptrolle. Die damals erst 18 Jahre junge Daarstellerin hatte bereits etwas Erfahrung an Chiba's Seite in besagter Reihe sammeln können und so ließ sich Toei überzeugen und besetzte den hübschen Jungstar, was sich auch als eine sehr gute Entscheidung erwies, denn noch im gleichen Jahr ( 1974 ) wie alle 3 Street Fighter Filme, erschien auch schon der erste Sister Street Fighter unter Kazuhiko Yamaguchi's Regie
Um seinen Schützling zu unterstützen, war auch Sonny Chiba in einer größeren Gastrolle mit von der Partie. Shihomi macht eine gute Figur. Nicht nur ist sie bildhübsch anzusehen, sondern setzt auch in den zahlreichen Kampfszenen ihre in Sonny Chiba's Japan Action Club erlernten Karate- und Stuntskills sehr gut ein.
In Chiba's wenigen Kampfszenen merkt man dennoch einen um Welten großen Unterschied zu Shihomi was allein Power, Speed und technische Ausführung der Choreo angeht und seine Fights sind dementsprechend auch die Highlights des Films, auch wenn er selten auftaucht.
Übrigens spielt Chiba eine Figur namens Hibiki und nicht seinen aus den Street Fighter Filmen bekannten Takuma Tsurugi.
Neben Chiba sind im übrigen auch ein paar weitere, aus dessen Street Fighter Filmen bekannte Darsteller zu sehen.
Die Story ist kurzweilig, gerade auch wegen der vielen Kampfszenen. Was die Brutalität angeht, lässt auch der weibliche Street Fighter nicht lumpen und bietet so Sachen wie verdrehte Köpfe, Sais in Köpfen oder auch herausgerissene Gedärme, um die Kämpfe etwas aufzupeppen.
Sister Street Fighter war ein sehr guter Einstand für die blutjunge Shihomi, die sich damit endgültig als weitere Powerfrau im asiatischen Actiongenre etablierte.
8 / 10
Sister Street Fighter: Hanging by a Thread
( Kazuhiko Yamaguchi / 1974 )
https://alchetron.com/Sister-Street-Fighter:-Hanging-by-a-Thread
Im gleichen Jahr noch erschien das erste Sequel der Reihe, Sister Street Fighter: Hanging by a Thread, wieder mit Kazuhiko Yamaguchi als Regisseur.
Etsuko Shihomi kehrt hier in der Rolle der hübschen Kämpferin Koryu Li zurück und will ihre Freundin Birei ausfindig machen, die Informationen nach, in Japan einem Frauenhändlerring zum Opfer gefallen ist. Dafür begibt sie sich von Hong Kong nach Tokyo, wo sie bei ihrer Schwester unterkommt, die bei einem Juwelier arbeitet.
Sonny Chiba ist dieses Mal leider nicht mit von der Partie, dafür aber ist niemand geringeres als Yasuaki Kurata an Bord.
Teil 2 bietet viele, rasante Kämpfe. Schon am Anfang darf Etsuko in einer Hong Konger Gasse ein paar Gangster aufmischen die einen Mann angreifen. Für ihn kommt jede Hilfe zu spät, doch er übergibt ihr einen in seinem unechten Auge versteckten Microfilm, der widerum die Infos über besagten Frauenhändlerring enthält.
Etwas später stellt sich heraus, dass der Chef des besagten Juweliers, in dem Koryu's Schwester arbeitet, mit den Frauenhändlern gemeinsame Sache macht und die Körper der Damen, genauer gesagt deren Pobacken als Versteck zum Schmuggel von Diamanten herhalten und auch Koryu's Schwester ist unfreiwillig involviert.
Neben ein wenig nackter Haut, sind es aber natürlich die Fights, die den Unterhaltungsfaktor dieses Streifens nach oben schnellen lassen. Ein sehr schönes Gimmick dabei ist, dass die verschiedenen Badguys mit Namen und jeweiligem Martial Arts Stil vorgestellt werden, wie es schon beim Vorgänger gemacht wurde.
Die Action gestaltet sich abwechslungsreich und wieder recht blutig mit einigen harten Kills. Es gibt einen Fight im Güterbahnhof, der sich dann auf das Dach eines fahrenden Zuges verlagert, wo es gegen einen Nunchuck-Kämpfer geht, einen Fight bei nächtlichem Regen, eine tolle Trainingssequenz von Koryu in einem Wald, also allerhand gutes Material für den Genrefan.
Yasuaki Kurata heuert zunächst bei den bösen Jungs an, jedoch dauert es, bis man ihn endlich auch in Action sieht auch wenn er bis dahin immer wieder zu sehen ist. Im weiteren Verlauf offenbart ein schöner Twist dessen wahre Identität, weshalb man in den Genuss kommt, Shihomi und Kurata gemeinsam Seite an Seite kämpfen zu sehen. Sobald Kurata endlich zur Tat schreitet, folgt das nächste Highlight, schließlich musste man sich lange gedulden, bis man ihn nun auch in Action sieht und wie gewohnt liefert der Mann einfach eine Topperformance.
Auch Ishibashi Masashi, der schon in den Street Fighter Filmen zu sehen war, ist hier auf Seiten der Bösen und kämpft zum Schluss gegen Shihomi, die im Finale ihre Nunchuk-Skills, die sie im Intro des Films schon kurz präsentiert hat, zum besten gibt.
Insgesamt ein toller, actionreicher Karateactioner mit klasse Cast. Einen Tick besser als der Erstling!
8,5 / 10
Return of the Sister Street Fighter ( Kazuhiko Yamaguchi / 1975 )
http://bloodbrothersfilmreviews.blogspot.de/2011/01/sister-street-fighter-return-of-sister.html
Als Regisseur des 3. Teils der Sister Street Fighter Reihe war natürlich wieder Kazuhiko Yamaguchi verantwortlich.
Auch hier spielt Etsuko Shihomi wieder die Rolle der Koryu Li und wie gewohnt beginnt der Film in Hong Kong. Koryu erfährt dass Cousine Shurei in Japan verschwunden ist und wird um Hilfe gebeten. Die Spur führt nach Yokohama.
Altbekannt und altbewährt muss unsere gute Koryu, wie schon in den ersten beiden Filmen in Japan eine vermisste Person ausfindig machen und bekommt es dabei wieder mit allerhand zwielichtigen Schergen zu tun.
Kurz nach ihrer Ankunft bekommt Koryu die schlagfertige, wie hübsche Michi an ihre Seite gestellt. Leider bleibt es bei diesem Intermezzo, denn Michi verkommt nach diesem Einstand zur kleinen Nebenrolle und ist kaum noch zu sehen. Shihomi geht also wie gewohnt alleine auf Gangsterjagd, was natürlich wieder mehr als unterhaltsam von statten geht, nur wäre es ebenso spannend gewesen, hätte man im 3. Teil nun die beiden Ladies gemeinsam los geschickt.
Mit knapp 77 Minuten legt der bis dahin kürzeste Teil der Reihe ein ordentliches Tempo an den Tag und gönnt sich nur wenige Verschnaufpausen, denn schon von Anfang an gibt es hier Fights im Minutentakt zu sehen. So lässt auch der Boss des Yakuza Clans erstmal ein kleines Kampfturnier abhalten bei dem sich seine besten Kämpfer, jeder Meister eines anderen Stils mit verschiedenen Waffen auf Leben und Tod bekämpfen. Ein absolutes Fest für Eastern-Fans!
Ein Fight Koryu's gegen einen japanischen Bruce Lee Klon der die Jeet Kune Do Bewegungen sogar recht gut nachahmt, bleibt ebenfalls im Gedächtnis, auch wenn dieser leider relativ kurz geraten und ihr Gegner schnell besiegt ist.
Yasuaki Kurata ist, wie schon im Vorgänger, auch wieder dabei, ebenso wie Ishibashi Masashi, beide allerdings in anderen Rollen als noch im Vorgänger.
Wie die Grundprämisse ist auch besonders der Storyverlauf des 3. Teils sehr ähnlich, wie im direkten Vorgänger. Ähnlich wie in Teil 2 tritt Kurata z. Bsp. auch hier wieder als Unbekannter aus dem Nichts in die Organisation ein, weil er der beste Kämpfer und der einzige der Koryu gewachsen ist. Kurata spielt also im Grunde die selbe Figur, denn wie im Vorgänger gibt es auch hier wieder einen Twist. Prinzipiell fühlt sich Teil 3 sogar stellenweise fast wie ein Remake des 2. Teils an aber der Unterhaltung tut dies gar keinen Abbruch, denn man will knallharte Fights sehen und davon bietet einem Teil 3 genug und noch mehr.
Ein sehr gelungener Abschluss der, zumindest was die Figur der Koryu Li angeht, zusammenhängenden Trilogie. Starkes Easternkino!
8,5 / 10
Sister Street Fighter: Fifth Level Fist ( Shigehiro Ozawa / 1976 )
http://www.movietorture.com/sister-street-fighter-fifth-level-fist-1976/
Die ersten 3 Teile der Sister Street Fighter Reihe sind eine zusammenhängende Trilogie, während der vorliegende 4. Teil ein eigenständiger Film ist und nichts mehr mit der eigentlichen Reihe zu tun hat. Lediglich Hauptdarstellerin Etsuko Shihomi ist hier wieder in der Hauptrolle zu sehen. Der Regieposten wechselte von Kazuhiko Yamaguchi, der für die ersten 3 Teile verantwortlich zeichnete, zu Shigehiro Ozawa, welcher den Film auch ganz anders aufzieht, als man es bisher gewohnt war.
Etsuko Shihomi spielt eben nicht mehr die harte Kämpferin Koryu Li, sondern Kiku Nakagawa, die ebenfalls eine sehr gute Karatekämpferin ist und wenn es nach ihrer Mutter ginge, längst mit einem wohlhabenden Mann verheiratet wäre. Kiku hat allerdings nur das Training im Sinn und in ihrem Vater einen Verbündeten.
Kiku's Freundin Michi plant, mit ihrem schwarzen Halbbruder Jim ein Restaurant zu eröffnen. Was niemand weiß: Jim arbeitet einen Drogenring und wird eines Tages getötet. Die Polizei tut sich schwer mit der Aufklärung und so nimmt Kiku die Sache selbst in die Hand und versucht, den Verantwortlichen für Jim's Tod ausfindig zu machen.
Der Regiewechsel macht sich im grundlegenden Ton des Films bemerkbar.
Der Gewaltgrad wurde deutlich zurückgefahren und somit gibt es keine harten Kills wie bei vorherigen Teilen, ebenso auch keine nackte Haut zu sehen. Skurrile Charaktere seitens der Bösewichter sucht man auch eher vergebens, viel mehr präsentiert sich hier alles sehr bodenständig, auch Shihomi's Figur ist nicht ganz so hart sondern zeigt auch etwas mehr Emotionen.
Genauso wie bei Teil 3 ist auch hier die Laufzeit mit rund 77 Minuten sehr kurz gehalten, nur leider gibt es auch einige lange Durststrecken, in denen der Plot nicht so ganz vorankommt und auch actionmäßig wenig bis nichts passiert. Dabei zeigte das Intro noch schöne Trainingsfights von Etsuko und ließ auf eine weitere gute Fortsetzung der Reihe mit toller Action hoffen. Leider sind es sehr wenige Kämpfe, die 2-3 kurzen Minifights kann man da nicht wirklich groß zählen. So kommen während der eh schon kurzen Laufzeit trotzdem halt die bereits erwähnten Längen auf zustande und es zieht sich ab und an.
Richtig Action gibt es erst in den letzten 15 Minuten und das aber auch nicht durchgehend.
Sobald Etsuko aber endlich abgeht, macht es auch richtig Laune und es gibt schön knackige und schnelle Fights zu bestaunen, von denen man gerne mehr gesehen hätte und nicht erst fast zum Schluss. Das Finale kann hier noch ein wenig raus holen aus dem ansonsten eher schwachen Film.
Knapp 6 / 10
Gruß
"John Woo"
"John Woo's" Reviews - #30
19. Februar 2018
"John Woo's" Reviews - #30
The Adventurers ( Stephen Fung / 2017 )
https://www.fandango.com/theadventurers2017_204188/moviephotosposters
Stephen Fung's ( Tai Chi Hero, Into the Badlands ) The Adventurers ist nicht zu verwechseln mit Ringo Lam's gleichnamigem Film aus dem Jahre 1995, in dem Andy Lau ebenfalls die Hauptrolle spielte. Viel mehr orientiert sich dieser lockere Heist-Actioner an John Woo's "Once a Thief " aus dem Jahr 1991, welcher seiner Zeit ebenfalls ein Trio ( bestehend aus Chow Yun Fat, Leslie Cheung und Cherie Chung ) aus Meisterdieben ins Rennen schickte. Ein 1 zu 1-Remake ist es nicht aber die Grundprämisse ist gleich, denn hier sind ebenfalls 3 Meisterdiebe, gespielt von Andy Lau, Yo Yang und Shu Qi auf einer Mission und wollen ein wertvolles Schmuckstück stehlen.
Gejagt wird die Crew von französischen Polizisten Pierre, gespielt von Jean Reno, der die Rolle mit einer souveränen Coolness gibt. Er und Andy Lau liefern sich ein ganz nettes Katz und Maus Spiel. Zhang Jingchu bringt als Ex-Verlobte von Andy Lau's Figur etwas "Dramatik" und Würze in die Story, zumindest was ihre vermeintliche Zusammenarbeit mit Pierre bei der Jagd auf die Gruppe angeht.
Hong Kong Veteran Eric Tsang, den ich immer gerne sehe, ist in einer nicht unwichtigen Nebenrolle vertreten.
Optisch präsentiert sich das Ganze hochwertig und sorgt mit verschiedenen Locations für Abwechslung. Ebenso wie bei Once a Thief, finden auch hier der Anfang in Frankreich statt, wo auch relativ bald eine Verfolgungsjagd für Action sorgt. Weiter führt uns der Film noch nach Prag und anschließend steht Kiew zum Schluss auf dem Plan.
Die Action des Filmes verlagert sich eher auf die zweite Filmhälfte, wo es dann noch eine gute Verfolgungsjagd ( direkt nach dem Raub ) gibt, inkl. Motocross-Bikes und Quads, ein wenig Geballer und einer Explosion.
Man muss auch sagen, die Verfolgungsjagden sind die eigentlichen Actionhighlights des Films, der dahingehend ansonsten nicht viel bietet. Das Finale mit kleinem Shootout fällt dagegen schon etwas ab. Ein Härtegrad ist nicht vorhanden und so fließt auch kein Blut in den Actionszenen. Generell fährt man hier einen ziemlich lockeren Ton, hier und da mal nen Spruch, die Stimmung ist meist eher Heiter und Spannung will nicht so recht aufkommen. Hätte man das Ganze etwas ernster angelegt, wären auch etwas mehr Dramatik und ein besserer Spannungsaufbau möglich gewesen, was den Film aufgewertet hätte. So fehlen dann doch gut 2 Actionszenen, die das ganze rasanter gemacht hätten. Immerhin gibt es 1 bis zwei ganz gut platzierte Twists.
Als lockere, seichte Heist-Actionkomödie für zwischendurch kann man sich The Adventurers ganz gut ansehen, ich habe mir allerdings etwas mehr davon versprochen.
7 / 10
The Villainess ( Jung Byung-gil / 2017 )
http://www.impawards.com/intl/south_korea/2017/aknyeo.html
Regisseur Jung Byung-gil meldet sich nach 5-jähriger Pause mit The Villainess zurück und schickt die trainierte Killerin Sook-Hee ins Rennen, die nach einem Rachefeldzug für ihren getöteten Mann, bei dem sie einen ganzen Gangsterclan im Alleingang niedermetzelt, verhaftet wird und aufgrund ihrer außerordentlichen Fähigkeiten anschließend mit neuer Identität ausgestattet, Auftragsmorde für eine Geheimorganisation ausführt. Die Alternative lautete ansonsten Knast und somit verschreibt sich Sook-Hee nach weiterem Training, der Organisation 10 Jahre ihres Lebens zu schenken und allzeit verfügbar zu sein, um Kills auszuführen.
Der Plot mag einem bekannt vorkommen, denn The Villainess orientiert sich stark an Luc Bessons' Nikita.
Zu Beginn wird der Zuschauer in eine atemberaubend wie wahnwitzige Actionszene geworfen, eben jener Moment, in dem wir der Hauptprotagonistin bei ihrem Rachefeldzug gegen eine Horde Gangster zu sehen. Auffällig ist hier der gute Einsatz der Egoperspektive, die ein "Mittendringefühl" für den Zuschauer erzeugt und ihn quasi selbst gegen die Schergen antreten lässt. Die Takes sind lang, bzw. soll es wirken wie ein einziger Take, jedoch verstecken sich ein paar wenige sehr gut kaschierte Schnitte in dieser Sequenz. Die Kills gehen sehr blutig und hart von statten und man hat nicht an Kunstblut gespart, denn selbiges fließt Literweise - und an der Stelle auch ein Danke dafür, dass man da nicht auf CGI zurückgegriffen hat.
Der Wechsel von der Egosicht auf eine Thirdpersonsicht ist schön kreativ in den Fight eingebunden.
Im weiteren Verlauf wird man diese Art der Kameraführung noch etwas öfter zu sehen bekommen. Vergleichbar ist das Ganze mit dem Actioner "Hardcore", wer sich in etwa ein Bild machen möchte, wie das ganze aussieht. Ich würde jedoch sagen, auch wenn ich Hardcore wirklich gefeiert habe, hier sieht das alles noch einen Tick besser und auch kreativer aus.
Die Motorradverfolgungsjagd, bei der Sook-Hee sich gegen mehrere Angreifer zur Wehr setzen muss und sich mit ihnen bei voller Fahrt einen Schwertkampf liefert, setzt nochmal einen drauf auf die brachiale Anfangssequenz. Der Showdown bietet die dritte und letzte große Actionsequenz, bei der Sook-Hee zunächst auf der Motorhaube eines fahrenden Autos sitzend einem Bus hinterherjagt und sich dabei mit einer in die Haube geschlagenen Axt auf dem Vehikel hält. Genauso schnell hängt die Gute Dame auch schon am Heck des Busses und bahnt sich ihren Weg ins Innere und natürlich auch durch die Innereien zahlreicher weiterer Gegner, ehe sie einem alten Bekannten gegenüber steht und da nochmal alles aus ihrem Martial Arts Repertoire herausholt.
Die von Kwon Kwi-Deok ausgearbeitete Kampfchoreographie ist klasse und sorgt in Zusammenarbeit mit der tollen Kameraarbeit für einige brachiale Highlights.
Man muss dazu sagen, dass The Villainess mit seinen 124 Minuten Laufzeit nicht nur Action bietet, sondern auch viele, vergleichsweise ruhige Passagen beinhaltet.
Kim Ok-vin macht in der Hauptrolle eine tolle Figur und meistert sowohl die Dramaszenen als auch die Action wirklich sehr gut, noch dazu bietet sie etwas fürs Auge, was dann ein weiterer positiver Nebeneffekt wäre.
Shin Ha-kyun als Mentor und Trainer Sook-Hee's kommt klasse mysteriös und doch sympathisch rüber, spielt seine Rolle schön passend undurchsichtig und sorgt für die ein oder andere Überraschung.
Generell ist der Film doch etwas anders aufgebaut als sein bekanntes Vorbild Nikita, denn auch wenn viele Ähnlichkeiten vorhanden sind, so gibt es doch einen guten Twist in der Story.
The Villainess ist ein Top-Actionthriller mit atemberaubenden Actionszenen und sehr guten Darstellern, natürlich allen voran, Kim Ok-Vin, die hier wirklich alles gibt und voll aufgeht in ihrer Rolle.
8,5 / 10
The Warriors Gate ( Matthias Hoene / 2016 )
http://filmpulse.net/enter-warriors-gate-gets-trailer/
Regisseur Matthias Hoene hat im Jahr 2012 mit Cockneys vs Zombies einen richtig schönen Genreknaller abgeliefert und meldet sich nun nach der Arbeit an der Serie Trigger Point mit seinem nächsten Film The Warriors Gate zurück.
Leider ist ihm hier nicht ansatzweise ein so gutes Werk gelungen, sondern eher das Gegenteil. Im Prinzip hat man hier ordentlich bei "Forbidden Kingdom" abgekupfert und ebenfalls einen US-Teenie ins chinesische Mittelalter verfrachtet, hier allerdings mittels eines Videospiels inklusive einiger Genreübergreifender Fantasyelemente.
So muss der junge Jack, der sich die Freizeit mit Videspielen vertreibt bald um eine waschechte chinesische Prinzessin kümmern, denn durch ein antikes Geschenk, dass er vom Besitzer eines asiatischen Ladens in dem er jobbt bekommt, öffnet sich ein Tor ins alte China. Kämpfer Zhoo ( Mark Chao ) sucht eigentlich nach dem Black Knight um die Prinzessin vor dem Herrscher Arun zu schützen, der sie heiraten will. Dumm nur, dass Black Knight nur Jacks Spielfigur in dessen Videogame ist und kein existierender Held. Nun muss Jack dennoch herhalten und sein bestes geben, zum Schutze der jungen, hübschen Su Lin.
Optisch ist das Ganze hochwertig in Szene gesetzt mit toller Ausstattung, aufwendigen Kostümen und Kulissen, atemberaubend anzusehenden Landschaften.
Problem sind allerdings die Story und die schlechten Darsteller. Man merkt zu jeder Zeit, dass das alles eher auf junge Teenager zugeschnitten ist inklusive jeder Menge Kitsch, kindischem Humor und nicht wenigen Fremdschämmomenten. Wer hier noch ein wenig herausreißen kann ist definitiv Dave Bautista, der den Bösewicht gibt und gemeinsam mit seinem Untergebenen "Brutus" den ein oder anderen guten Lacher und ganz gute Situationskomik auf seiner Seite hat.
Martial Arts Darsteller Ron Smoorenburg ist als Black Knight nur kurz am Anfang zu sehen und zeigt nicht wirklich was von seinen Fähigkeiten.
Hong Kong Stars Francis Ng und Kara Hui waren noch meine persönlichen Highlights aber beide wurden hier ziemlich verschenkt und hatten ohnehin wenig Screentime.
Hauptdarsteller Uriah Shelton ragt nicht heraus und ist in seiner Performance auch ebenso wie der ganze Film wohl eher für Teeniemädchen interessant. Co-Star Ni Ni als Prinzessin ist immerhin hübsch anzusehen und Mark Chao als Wächter und Beschützer der Prinzessin kann hier auch nicht viel reißen.
Die Kämpfe sind leider 0815, langsam ausgeführt und auch nicht optimal gefilmt, also gibt es auch keine gute Action zu sehen, die einen über den Rest hinwegtrösten könnte.
4 / 10
Acts of Vengeance ( Isaac Florentine / 2017 )
https://www.monkeysfightingrobots.co/review-acts-of-vengeance-antonio-banderas-brings-the-goods/
Isaac Florentine ist bekannt für seine Martial Arts Actionkracher, zumeist mit Scott Adkins in der Hauptrolle besetzt. Mit seinem neuesten, ursprünglich als "Stoic" betitelten Werk "Acts of Vengeance" schlägt der Actionspezialist unerwartet ruhige bzw. ruhigere Töne an und präsentiert uns einen Rachethriller, der zur Abwechslung nicht mit Adkins, sondern stattdessen mit Antonio Banderas besetzt ist.
Letzterer spielt den Anwalt Frank Valera, dessen Frau und Tochter eines Abends ermordet werden. Valera macht sich selbst schwere Vorwürfe, obwohl ihn keine Schuld trifft. Er verliert jeglichen Lebensmut und dennoch findet er zufällig in den Schriften von Marcus Aurelius neuen Sinn im Leben und widmet dies fortan dem Streben nach Rache, Rache an den Mördern seiner Familie. Valera beginnt hart zu trainieren und lässt sich in Kampfkünsten unterweisen, ermittelt nebenbei und versucht die Hintermänner ausfindig zu machen.
Die Story präsentiert sich geradlinig und ist souverän inszeniert, offenbart zum Ende hin auch einen netten Twist, auch wenn man natürlich selbst drauf kommen kann.
Auf Action müssen Florentine-Fans aber natürlich auch hier nicht gänzlich verzichten, denn zwischendurch finden sich einige Kampfszenen, wenngleich diese auch deutlich geringer dosiert sind als man es von Florentine kennt und zudem aufgrund des Hauptdarstellers Banderas auch nicht ganz so spektakulär ausfallen, wie sonst - was sie aber auch nicht müssen. Für die stark MMA-lastige Fightchoreographie inkl. entsprechendem Einsatz von reichlich Bodenkampf / Jiu-Jitsu-Techniken zeichnet abermals Tim Man verantwortlich, der mit Banderas im Vorfeld trainierte und ihn fit gemacht hat für die Action und die kann sich durchaus sehen lassen.
Bis auf einen kurzen Fight in einer Restaurantküche direkt am Anfang muss man sich aber erst eine Weile gedulden. Bei einigen Underground-Cagefights bekommt Frank im Alkoholrausch arg eingeschenkt und sieht dies als eine Art Buße, da er sich selbst die Schuld für den Tod seiner Frau und seiner Tochter gibt.
Etwas später folgt dann der Sinneswandel und er beginnt zu trainieren und seinen Körper in Form zu bringen. Es folgen auch einige kurze Trainingssequenzen in denen Regisseur Isaac Florentine selbst vor die Kamera und als Lehrmeister auftritt, ebenso wie Tim Man.
In der zweiten Hälfte generell zieht die Spannung etwas an, wenn Frank dem Mörder immer näher kommt.
Das erste Action-Highlight lässt danach auch nicht lange auf sich warten und kommt in Form eines Fights gegen eine Gang die versucht Frank auszurauben, als er sich in der falschen Gegend herumtreibt und ermittelt.
Hier macht es schon gut Laune Banderas zuzusehen, wie er die Gangster niederstreckt. Klar darf man hier keine Moves a la Scott Adkins erwarten aber dennoch ist die Chreo schön anzusehen, die Schläge und Kicks mit Power ausgeführt. Kamera, Schnitt und auch das Sounddesign sind dabei auf gewohnt hohem Florentine-Niveau.
Ehe es danach dann im Finale nochmal schöne, wenn leider auch kurze Action gibt, müssen zwei kurze aber dafür gute Kämpfe als Überbrückung dienen. Eine davon zeigt einen MMA Fight in dem Co-Star Karl Urban seines Skills zum Besten gibt. Dieser spielt hier nämlich eine wichtige Rolle, hat im Vergleich aber recht wenig Screentime.
Zum Schluss gibt es noch einen schönen Final Fight, der gerne länger hätte sein dürfen.
Im Vergleich zu Florentines sonstigen Werken fällt Acts of Vengeance schwächer aus, ist aber auch anders gelagert, mehr ein Thriller und in anbetracht dessen liefert er ganz solide ab. Die vorhandene Action ist sehr gut, wenn auch etwas rar dosiert.
Insgesamt aber ein Film, den man sich zwischendurch ganz gut ansehen kann.
Knapp 7 / 10
Gruß
"John Woo"
"John Woo's" Reviews - #29 - gesammelte Netflix-Werke
3. Februar 2018
"John Woo's" Reviews - #29 - gesammelte Netflix-Werke
Im heutigen Blog finden sich ein paar der Netflixfilme, die ich mir so in letzter Zeit angesehen habe:
Bright ( David Ayer / 2017 )
http://www.joblo.com/posters/images/full/Bright-poster-1.jpg
Für Netflix' bisher teuersten, selbst produzierten Film Bright arbeiteten Regisseur David Ayer und Hauptdarsteller Will Smith nach Suicide Squad direkt erneut zusammen.
Assoziationen mit dem 1988er Alien Nation mit u.a. James Caan kommen schon beim sichten des Trailers von Bright nicht von ungefähr. Zumindest sind einige Ähnlichkeiten hier nicht von der Hand zu weisen.
Bright ist im Grunde ein Buddy-Copfilm, angesiedelt in einem wilden Genremix aus Fantasy, Action und Sci-Fi und wirft den Zuschauer in ein fiktives L.A., in welchem Menschen, Orks und Elfen gemeinsamer Co-Existenz leben. Viel über den Hintergund, warum dies so ist, erfährt man nicht, nur dass es vor rund 2000 Jahren ein "Ereignis" gab, welches diese Welt vermutlich so verändert hat.
Anleihen an Bad Boys kommen einem unweigerlich in den Sinn. Durch ein R-Rating darf Will Smith auch hier eine derbere Sprache zu Tage tragen und für guten Wortwitz sorgen. Dementsrepchend fällt auch die Action, bzw. Kills etc. etwas brutaler aus, so dass man auch mal Einschüsse und Blut zu sehen bekommt.
Im Prinzip könnte man hier auch von einer Art Bad Boys gepaart mit Fantasyelementen sprechen, nur ist hier nicht Martin Lawrence aka Marcus Burnett an Daryl Ward's ( wie Smith's Figur hier heißt ) Seite sondern ein Ork namens Nick Jacoby, gespielt von Joel Edgerton.
Dieser ist der erste seiner Art, der als Polizist arbeitet, eine Art soziales Experiment wenn man so will, wie man erfährt. Orks gehören sonst eher zur sozialen Unterschicht und leben in Ghettos, sind für eine hohe Verbrechensrate verantwortlich und und und. Elfen dagegen sind zumeist in der reichen Bevölkerungsschicht anzutreffen und bekleiden auch in den Regierungen hohe Ämter und Positionen.
Jacoby bekommt also auch in den eigenen Reihen viel Gegenwind und auch Daryl ist nicht wirklich begeistert von seinem neuen Partner, doch die beiden müssen sich zusammenraufen, als eine neue Bedrohung auf den Plan tritt.
Bekannte Themen wie Korruption und besonders Rassenkonflikte werden hier aufgegriffen und behandelt. Besonders für die Rassenthematik ist das Szenario natürlich prädestiniert.
Das R-Rating fällt schon anfangs positiv auf und sorgt für gute Action. Letztere ist, was zumindest die Shootouts angeht, trotz des Settings, typisch Ayer sehr realistisch gehalten.
Hinzukommen einige Nahkampfeinlagen, die besonders in der Clubszene positiv auffallen.
Die vietnamesische Martial Arts Actiondarstellerin Ngo Than Van kann hier in einer kleinen Nebenrolle an der Seite von Antagonistin Noomi Rapace ein wenig ihrer Skills präsentieren.
Von der Atmosphäre her geht es ernster zur Sache als man vielleicht vermuten würde. Smith's Figur ist trotz des einen oder anderen lustigen Spruches zwischendurch, doch relativ ernst und düster angelegt. Ein Mensch mit greifbar ernsten Problemenm, der manchmal Entscheidungen trifft, die er gar nicht treffen will aber dies vielleicht zugunsten seiner Familie tun muss usw. Edgerton ist sozusagen der ruhige Counterpart der beiden und eine durchaus symathische Figur. Noomi Rapace auf Gegnerseite mit einer soliden Vorstellung, die allerdings nicht groß im Gedächtnis bleibt.
Bright ist ein unterhaltsamer, wenn auch recht ungewöhnlicher Film mit Luft nach oben. Ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung, die ich zwar nicht unbedingt bräuchte aber es ließen sich durchaus noch einige weitere Sachen in diesem Universum erzählen.
7 / 10
First they killed my Father ( Angelina Jolie / 2017 )
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Angelina Jolie widmet sich in ihrer Regiearbeit "First the killed my Father" der Geschichte der roten Khmer, welche Kambodscha zwischen 1975 und 1979 beherrschten.
Der Film basiert auf der gleichnamigen Autobiographie von Loung Ung, die die Schrecken hautnah miterleben musste, als sie und ihre Familie, wie die restliche Bevölkerung von einem auf den anderen Moment ihr bisheriges Leben komplett hinter sich lassen mussten, weil die roten Khmer nach dem im Nachbarland Vietnam tobenden Krieg und dessen Auswirkungen die Macht an sich rissen. Kompromisslos wurde jeglicher Ansatz von Widerstand niedergeschlagen und die Menschen gezwungen, sich jeglicher Besitztümer zu entledigen und wie einfache Bauern zu leben, dem neuen Staat zu dienen, ganz gleich welches Leben sie vorher führten oder was für einen Beruf sie ausübten. Das alte Kambodscha war von nun an Vergangenheit.
Das ganze Szenario erlebt der Zuschauer hier aus der Sicht der kleinen Loung Ung mit und ist auch ebenso im Dunklen, was da vor sich geht. Nach kurzem Einspann geht der Film los und man erlebt einen scheinbar unbeschwerten Alltag in Phnom Penh, als plötzlich Truppen der roten Khmer auftauchen und alle Bewohner hastig anfangen, das nötigste einzupacken und los zu ziehen. So auch Loung Ung mit ihren Eltern und Geschwistern. Der Vater hat für die gestürzte Regierung gearbeitet, was geheim bleiben muss, da er sonst in großer Gefahr wäre.
So wird er beispielsweise auf der Reise von einem der Soldaten unverblümt auf französisch angesprochen, tut aber natürlich so als würde er nichts verstehen - Gott weiß, was ihm sonst passiert wäre. Später landet die Familie im Arbeitslager und muss Landarbeit verrichten, wie Reis anpflanzen, ernten usw. Die Kleinen werden bereits schonungslos zu Soldaten ausgebildet. Dann kommt plötzlich der Tag, an dem Loung ihren Vater zum letzten Mal sieht und sie als auch der Zuschauer verstehen die Welt nicht mehr.
Der ganze Film basiert, wie man vielleicht schon herauslesen kann, mehr auf Gefühlen und Empfindungen, was hier gut rübergebracht wird und an der Stelle muss ich die kleine Sareum Srey Moch in der Rolle der Loung Ung loben, denn sie spielt hervorragend. Man fühlt als Zuschauer schnell mit ihr mit.
Der Film zeigt teils atemberaubend schöne Naturaufnahmen, die in Kontrast mit der grausamen Geschichte stehen, die eigentlich gerade von statten geht.
Die Anhänger und Soldaten der roten Khmer werden eiskalt portraitiert. Wie willenlose Roboter und angsteinflößend. Diese Darstellung erscheint nur allzu realistisch wenn man bedenkt, dass unter ihrer gut 4 jährigen Herrschaft rund 2 Millionen Kambodschaner brutal hingerichtet wurden, die nur einen Ansatz von Widerstand oder anderer Meinung offenbarten.
Zum Ende hin, als Vietnamesische Truppen einmarschieren, werden einige ungeschönte Gefechte gezeigt und hier nochmal sehr stark der Moment, als Loung auf der Flucht vor den durch die Luft pfeifenden Projektilen in einen angrenzenden Wald rennt und mittendrin stehen bleibt und ausharrt, als sie realisiert, dass sie sich miten in einem Mienenfeld befindet. Dies wird nur allzu deutlich durch andere Fliehende um sie herum gezeigt, die weniger Glück haben. Solche und einige andere Bilder sind es, die eine starke Wirkung entfalten und den Film neben dem hervorragenden Schauspiel auf ein insgesamt gutes Level heben, denn letztlich fehlte es mir etwas an spürbarer Dramatik, an etwas mehr Greifbarem, weil die Story, wie gesagt über den Großteil des Films meist durch reine Empfindungen und Gefühlswelten transportiert wird, wodurch sich der Film oft ein wenig zu sehr in seinen Bildern verliert. Der Ansatz, den Zuschauer dieses Ungewisse, ebenso wie die kleine Protagonistin Loung Ung erleben und auf sich zu kommen zu lassen ist wie gesagt interessant gewählt - hätte mir in etwas ausgewogener Mischung jedoch besser gefallen.
Insgesamt ist "First they killed my Father" daher nicht ganz von der Kraft und Wucht, wie ich es erwartet habe, aber er schafft es auf gute 7 / 10 Punkten.
Wheelman ( Jeremy Rush / 2017 )
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Beim Titel des, mit rund 82 Minuten angenehm kurzen Netflix-Thrillers "Wheelman" musste ich gleich an das Videospiel mit Vin Diesel denken, welches auch lange Zeit eine Filmadaption mit selbigem in der Hauptrolle erhalten sollte. Mit dem actiongeladenen Spiel hat der Film allerdings nichts zu tun und lediglich den Titel gemeinsam.
Frank Grillo produzierte gemeinsam mit Joe Carnahan und ist auch in der Hauptrolle zu sehen.
Der Film ist einfach gehalten und zieht seine Stärke aus einem durchgehend anhaltenden Spannungsbogen, einem sehr guten Hauptdarsteller und natürlich der Tatsache, dass sich alles zu gut 95 % im Auto abspielt. Ein Konzept, welches hier ganz gut aufgeht, denn der Zuschauer wird quasi im wahrsten Sinne zum Beifahrer. Die Kamera ist meist im Wageninneren oder aus dem Auto heraus, einige Aufnahmen finden am Wagenäußeren statt und nur vereinzelte Szenen ( wie beim Wagenwechsel ) sind ganz außerhalb.
Viel weiß man anfangs nicht. Erst nach und nach erfährt man, dass der Protagonist bzw. "Wheelman" ( Frank Grillo ) seit einem Jahr aus dem Knast ist und Schulden hat. Dass er ein guter Fahrer ist, zeigt sich früh.
Der Film baut von Anfang an eine gute Spannung auf, er holt den Wagen ab, vergewissert sich beim Mechaniker noch, ob alles wie besprochen eingebaut wurde. Dann begibt er sich auch schon auf den Weg zu seinem Ziel, holt unterwegs noch zwei weitere Typen ab. Es handelt sich um einen Bankraub. Grillo fährt den Fluchtwagen. So weit so gut, doch dann bekommt er einen Anruf, der den scheinbar einfachen Job komplett auf den Kopf stellt.
Ein unbekannter Anrufer fordert ihn auf, die Pläne zu ändern und seine beiden Partner vor Ort zurückzulassen, nachdem sie die Beute in den Wagen geladen haben. Nach mehreren Versuchen erreicht er seinen eigentlichen Partner, der ihm den Job verschafft hat, trotzdem nicht und letztlich ist er gezwungen, den Anweisungen Folge zu leisten. Ein scheinbar einfacher Job wird zum Kampf ums eigene Überleben.
So einfach die Story im Prinzip ist, so interessant ist sie gestaltet.
Der Zuschauer bekommt hier nur den für die Geschichte nötigen Auszug und hat ansonsten nichts weiter an Informationen.
Man weiß nicht, was es mit den Planänderungen auf sich hat und genauso will man auch mehr über die eigentliche Hauptfigur erfahren, die anfangs genauso ein Mysterium für den Zuschauer darstellt, wie der unbekannte Anrufer für ihn, der für den Informationsfluß verantwortlich ist., denn lediglich über die Anrufe erfährt man häppchenweise, was eigentlich läuft. Das Handy ist sozusagen der Schlüssel für ihn als auch den Zuschauer, mehr zu erfahren und Licht ins Dunkel zu bringen.
Ausufernde Verfolgungsjagden oder Actionorgien sollte man nicht erwarten. Zum Schluss gibt es jedoch eine nette Verfolgungsjagd, bei der auch ein wenig geballert wird. Im Prinzip gibt es aber er kaum Action. Viel mehr geht es um die Spannung und die Entwicklung der Story, die wie gesagt simpel ist, hier aber in diesem Szenario, dass sich nur aufs Wesentliche konzentriert und nicht mit großartigen Hintergründen aufhält, gut funktioniert.
Ganz ordentliche Thrillerkost für Zwischendurch und eine gute One Man Show von Frank Grillo.
7 / 10
Sand Castle ( Fernando Coimra / 2017 )
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Technisch präsentiert sich Fernando Coimbra's US-Featurefilm-Regiedebüt sehr gut. Sets und Locations wirken authentisch, die Optik hochwertig. Woran es allerdings gewaltig hapert, ist die leider schwache Umsetzung der Story. Spannungsarm trifft es wohl am besten, denn die meiste Zeit dümpelt alles einfach nur vor sich hin ohne das etwas nennenswertes passiert. Man verliert sich zu sehr in belanglosen Szenen, welche dann auch noch viel zu lang gezogen werden. Wahrscheinlich um Atmosphäre zu erzeugen, was in meinen Augen misslingt, denn in solchen Momenten ist es eigentlich an der Hauptfigur, schauspielerisch zu glänzen aber Nicholas Hoult als Hauptdarsteller kommt nicht über ein solides Maß heraus und kann die entsprechenden Szenen nie wirklich tragen, so dass man als Zuschauer evtl. mitfühlen, gar mitleiden könnte. Teils wirkt sein Spiel sogar etwas lustlos.
Henry Cavill in seiner eher kleineren Nebenrolle kommt da wesentlich besser rüber, auch wenn ihm nicht wirklich was abverlangt wird.
Hier und dort gibt es mal eine kleine Schießerei, solide inszeniert, allerdings kann dies den Film auch nicht mehr aufwerten oder gar retten, so dass man wenigstens sagen könnte: "schwache Story aber klasse Action und aufgrund dessen interessant". Feuergefechte sind sehr rar und auch ziemlich kurz, lediglich zum Ende hin gibt es eine recht gelungene und interessante Actionszene.
Zusammenfassend ist Sand Castle anfangs noch recht interessant aber dieses Gefühl verpufft schnell in der Belanglosigkeit und der Rest des Films wirkt wie eine Aneinanderreihung unbedeutender Szenen.
Dies haben andere Filme vorher wesentlich besser und interessanter hinbekommen.
3,5 / 10
Gruß
"John Woo"
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