Kurzkritik: The Wolfman
The Wolfman
Meine Wertung: 4,5/10*
Die Neuinszenierung des Horrorklassikers „Der Wolfsmensch“ von 1941 war bei der Produktion von einigen Problemen gezeichnet. Und so wurde aus dem starbesetzten Lykantrophie-Horror unter der letztendlichen Regie von Joe Johnston doch ein wenig unausgegorener als er hätte sein müssen.
Zur Handlung: Um bei der Suche nach seinem Bruder zu helfen, kehrt Lawrence Talbot in seine Heimat Blackmoor im viktorianischen England zurück. Dort angekommen erfährt er von einem entfremdeten Vater, dass sein Bruder zu einem Opfer in einer Serie mysteriöser blutiger Todesfälle geworden ist.
Lawrence begibt sich auf Spurensuche, die ihn tief in seine eigene, längst verdrängte Vergangenheit und in ein Zigeunerlager führt. Dieses wird von einem Mob angegriffen und direkt darauf von der Wolfsbestie. Lawrence versucht einem Jungen während des Angriffs das Leben zu retten und wird dabei von der Bestie gebissen.
Ab diesem Zeitpunkt verläuft der Film relativ geradlinig im Szenario „Opfer-Monster“ gegen „Täter-Monster“. Der Aufhänger, wer der echte Werwolf ist, wird viel zu früh verraten – auch wenn man es noch früher vermuten kann, aber darum geht es nicht.
Die Actionsszenen sind nun unnötig aufgedunsen und die bis dahin eigentlich gut aufgebaute klassische Horrorinszenierung gleitet ab ins Belanglose.
Ich habe mir auch die Alternativen Enden noch angesehen und bin der Meinung das alle die kein Happy End darstellen besser gewesen wären, aber das ist wohl nicht massentauglich genug. Schlimm genug das es in allen Versionen theoretisch Platz für einen zweiten Teil gibt.
Zu den Schauspielern: Mit Hopkins, del Toro, Blunt und Weaving ist der Film sehr hochkarätig besetzt. Aber das reicht wohl nicht, es braucht anscheinend auch eine starke Regisseurshand um dann auch die Leistung aus den Darstellern raus zu kitzeln.
Am schlimmsten ist es mit Hopkins, der so unterfordert zu sein scheint dass man sich so gar nicht an alte Glanzleistungen erinnert fühlt.
Am besten schlägt sich ggf. noch Weaving als Inspector Abberline, aber den haben wir in From Hell auch schon deutlich besser durch Johnny Depp gespielt gesehen, also kann auch das nicht als Highlight betrachtet werden.
Zur Inszenierung: Stilistisch ist die Umgebung um Blackmoor, der Sitz der Talbotfamilie und auch das viktorianische London gut gelungen.
Kostüme und zeitgerechte Darstellung des Lebens wurde gut eingefangen. Dazu gehören auch die Ablehnung des fahrenden Volkes und die exzentrische akademische Gesellschaft.
Auch die klassische Darstellung des Wolfes und die Effekte bei den Verwandlungen haben mir gut gefallen.
Fazit: Bei diesem Film wurden viele Chancen verpasst. Schade denn die Reminiszenz an den klassischen Werwolf hätte so viel Potential, eigentlich viel mehr als die meisten Filme die dieses Horrormonster porträtieren. Es mag sein das es dem großen Tumult bei der Produktion geschuldet ist, dies kann aber für mich nicht als Ausrede gelten.
Weiterführende Links:
Homepage, Bluray-disc.de, Imdb, Moviepilot
*Diese Kritik betrifft den Director’s Cut wie auf der Blu-ray Disc zu finden, die Kinoversion habe ich nicht, bzw. noch nicht gesehen.
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Kommentare
was soll dieser Endkampf sein?? Muppetshow on Moon...?!