Liebe Leserinnen und Leser! Der 10. Film Marathon hat vom 29.09 – 03.10.17 stattgefunden und erstreckte sich wegen des Jubiläums über vier Tage. Ich wurde wieder ausdrücklich gebeten, das Programm nicht ausufern zu lassen. Hier nun ein Abriss der ersten Sitzung:
Ein Teilnehmer reiste aus Köln mit dem Zug an, ein anderer Teilnehmer aus Lüneburg mit dem Auto. Wegen Verspätung des Zuges kam es zu einem verzögerten Start, so dass es auch dieses Mal erst recht spät losgehen konnte und für eine kurze Nacht gesorgt war. Der Zweitkühlschrank war seit Donnerstag mit Bier gefüllt, ein veganer Apfelkuchen und veganer Bananenkuchen waren vorbereitet und sämtliche Nahrungsmittel für vier Tage an Bord.
Den Auftakt machte CAPTAIN FANTASTIC (119 Minuten) in der Originalfassung mit UT. Die Handlung, die auf der Hülle der Scheibe steht, ist so nicht ganz korrekt wiedergegeben, kommt dem Inhalt aber bis auf ein wichtiges und entscheidendes Detail sehr nahe (welches ich hier nicht spoilern werde). Viggo Mortensen gibt Ben, der mit seinen Kindern in der Wildnis lebt und durch einen tragischen Vorfall gezwungen wird, in die krude Zivilisation zurückzukehren. Der Film zeigt einen interessanten Aspekt der Kommunikation im Umgang mit sog. Kindern. Zudem geht es um Erziehung, welche ja in den meisten Fällen dem sich entfaltenden Lebensprinzip keinen Weg öffnet sondern autoritär festgelegt wird (sonst wäre es wohl Begleitung). Nicht umsonst wird daher Noam Chomsky erwähnt und zitiert. Sogar einen Noam Chomsky Tag gibt es! Vor 26 Jahren habe ich mir mal ein Buch über Chomsky gekauft. In diesem geht es um die Medien und die Fabrikation von Konsens in einer sog. Demokratie. Das habe ich natürlich gleich aus dem Karton vom Dachboden geholt und mir mal wieder zu Gemüte geführt. Es hat seinen Grund, dass ich vor 18 Jahren mit dem TV abgeschlossen habe. Chomsky, der im Dezember 90 wird und kürzlich noch ein Buch über die Prinzipien der Konzentration von Reichtum und Macht veröffentlich hat, wäre einen Blog wert. Ich schweife ab... ja, schaut mal nach, wer dieser Chomsky ist. Das Bild der Blu-ray bietet solide Qualtität. Die 5.1 DTS HD Master Tonspur ist sehr gut. Die Leistungen der Schauspielerinnen und Schauspieler sind beachtlich.
Quelle: concrete-online.co.uk
Nach einer kurzen Pause ging es weiter mit DIE KLAPPERSCHLANGE (Escape from New York, 99 Minuten). Über Carpenters Klassiker brauche ich wohl nichts zu schreiben. Der Film gehört zur cineastischen Grundausbildung. Ich habe Snake und Co. jedenfalls damals im Kino gesehen und wir wollten danach alle so cool sein wie Snake. Musik, Atmosphäre und die Leistungen der Darsteller sind auch heute noch sehr stimmig und eindrucksvoll. Wir haben aus nostalgischen Gründen der deutschen 2.0 Surround Kinofassung den Vorzug gegeben und wurden nicht enttäuscht. Das Bild hat nur beim Zweikampf größere Ausfälle in Sachen unscharf und hält sich ansonsten sehr gut (es handelte sich bei der Blu-ray um die Neuauflage).
Cabbie (1917 - 2012) Quelle: snakeplissken.de
Eine weitere kurze Pause, um den Mief aus dem Kino zu treiben. Es folgte der Auftritt von Mr. Wick in JOHN WICK: KAPITEL 2 (John Wick: Chapter 2, 123 Minuten), welcher wieder von Chad Stahelski inszeniert wurde. Keanu Reeves schießt sich als John Wick erneut reichlich aggressiv durch Horden von Gegnern. Der Bodycount ist enorm und nutzt sich daher auch nach einiger Zeit ab, denn Steigerungen sind ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr möglich. Tödliche Killer überall! Ich bin gespannt, was Kapitel 3 bringen wird. Die Weichen dafür sind gestellt.
Die Blu-ray hat eine enorm gute deutsche 7.1 Dolby True HD Tonspur. Sehr ausgewogen, mit ordentlich Druck und sehr guter Dynamik sowie tollen Effekten aus allen Lautsprechern. Das ist Raumklang! Eine so tolle Akustik habe ich von einer Synchro Tonspur schon lange nicht mehr gehört. Das Bild ist ebenfalls erstklassig.
Quelle: blogbusters.ch
Für diesen Programmplatz war NATURAL BORN KILLERS im unrated Director`s Cut geplant, welcher aber leider nicht mehr lieferbar war. Ich denke, John Wick hat weit mehr Leute umgebracht als Mickey und Mallory Knox und war daher ein adäquater Lückenbüßer.
Um 2.30 Uhr habe ich den Beamer ausgestellt. Um 03.30 Uhr war ich im Bett. Der Kölner und der Lüneburger fanden kein Ende... die haben noch bis 6.00 Uhr Bierchen geschlabbert und geredet.
Durch den späten Abgang in den Morgenstunden kam es natürlich zu einem verzögerten Start. Ich war allerdings sehr überrascht, dass die beiden Nachteulen schon um kurz nach 10.00 Uhr aus ihren Zimmern kamen. Zum Frühstück gab es wieder selbstgebackene Dinkel-Hanfmehl Brötchen und es wurde über alle möglichen Filme gesprochen. Ich hatte Kaffeebecher mit Film Motiven anfertigen lassen, welche zum Frühstück auf den Tische kamen und welche ich leider nicht für den Blog abgelichtet habe. Ich hoffe, ich bekomme die Aufnahmen noch aus Köln und Lüneburg und kann Euch die Becher später präsentieren.
Vor dem ersten Film musste noch die 16:9 Rahmenleinwand an die Wand. Nachdem das erledigt war, konnte es gegen 11.30 Uhr losgehen mit GOLDFINGER (109 Minuten), welcher im Format 1.66: 1 daherkommt. Auch zu diesem Film brauche ich wohl nichts weiter zu schreiben, denn GOLDGFINGER gehört meines Erachtens ebenfalls zur cineastischen Grundausbildung. Da Gert Fröbe wegen seines miesen Englischs damals synchronisiert wurde, haben wir von der Originalfassung Abstand genommen. So war Gert Fröbe zwar auch synchronisiert aber immerhin von sich selber ("Ich erwarte, dass Sie sterben, Mr. Bond!"). Die deutsche 5.1 DTS Tonspur ist ausgesprochen gut. Die Bildqualität war beeindruckend. Ich habe auch nichts anderes erwartet, denn die DVD hatte schon eine spitzenmäßiges Bild.
Quelle: glenonfilm.com
Der nächste Film war THE GIRL WITH ALL THE GIFTS (112 Minuten), welcher nach dem gleichnamigen Roman von M.R. Carey entanden ist (deutscher Titel "Die Berufene"). Ich möchte hier keine Details spoilern. Wer auf Endzeit, Apokalypse und das Ende der Menschheit als Filmthema steht und eine gewisse Zombieaffinität mitbringt, darf bedenklos zugreifen, hat doch in nicht allzu ferner Zukunft in Großbritannien ein Parasit die Menschheit befallen, Millionen sind bereits infiziert und es wird verzweifelt nach einem Heilmittel gesucht.
Quelle: mundodvd.com
Das altbackene Klischee bekommt hier reichlich frischen Wind in die Segel gepustet. Da Mr. Carey auch für das Drehbuch verantwortlich war, ist der Film wohl ziemlich nah an seinem Buch, welches ich nach Sichtung des Films gelesen habe, was eine gute Entscheidung gewesen ist, denn sonst hätte ich keine Überraschungen mehr gehabt. Ich denke, dass aus Kostengründen einige Handlungsstränge nicht in den Film kamen und auch von der kleinen Hauptdarstellerin gewisse Sachen nicht verlangt werden durften. Die Stärke des Buches liegt natürlich darin, dass man an dem Innenleben der Figuren teilhaben kann, was natürlich besonders bei Melanie äußerst interessant ist und viele Einsichten gewährt.
Quelle: mundodvd.com
Das Bild kommt im außergewöhnlichen Format 2.00:1 und ist von schwankender Qualität, wobei ich allerdings davon ausgehe, dass die Aufnahmen am Anfang innerhalb des Komplexes absichtlich soft geschossen wurden oder hinterher entsprechend bearbeitet wurden, um weicher rüberzukommen. In hellen Außenbereichen ist die Bildqualität vom Feinsten, wobei die Farbpalette allerdings ziemlich runtergefahren wurde.
Quelle: geekinsider.com
Die 5.1 DTS HD Master Tonspur der Originalfassung bietet besonders am Anfang dröhnenden Bass, klare Dialoge und einen manchmal doch sehr anstrengenden Soundtrack. Sennia Manua liefert als Melanie eine äußerst beeindruckende Vorstellung ab. Ihr Sprechrhythmus und die gesamte Ausdrucksweise in Verbindung mit der Körpersprache sind einfach phänomenal. Dies kann die deutsche Fassung natürlich nicht bieten.
Nach einer längeren "Pause", in welcher wir in DOOM die Dämonen auf dem Mars niedergemacht und im strömenden Regen einen Spaziergang zur Erweckung der Sinne vollzogen haben, konnte es weitergehen. Das von mir eingeplante warme Abendessen musste wegen des verzögerten Starts am Morgen leider ausfallen (und ich hatte auch keine wahre Lust Gemüse zu schnippeln). Verhungert ist deswegen keiner!
Die Cinemascope Leinwand musste wieder an Wand, denn 13 HOURS: THE SECRET SOLDIERS OF BENGHAZI (144 Minuten) kommt im Format 2.40:1 daher. Der von Michael Bay inszenierte Streifen beruht auf einer wahren Begebenheit und schildert den Kampf von sechs ehemaligen Angehörigen von Spezialeinheiten, die allesamt bärtige Muskelpakete sind, gegen eine Übermacht sog. Rebellen bei einem Angriff auf ein Konsulat im libyschen Bengasi im September 2012. Bei Bay wurde natülich ein Heldenepos und Hohelied auf militärische Tugenden draus, welches die reale Dimension der Ereignisse kaum nachvollziehbar macht, was der Durschlagskraft und dem Unterhaltungswert des Film jedoch keinerlei Abbruch getan hat. Wir wussten bei dem Regisseur ja, worauf wir uns einlassen.
Quelle: blu-ray.com
Die 7.1 Dolby True HD Tonspur der Orginalfassung entpuppte sich als Killer! Schüsse, Einschläge von Granaten und Explosionen brachten wahrlich Druck ins Heimkino. Der Receiver musste jetzt mal richtig arbeiten, um alle sieben Lautsprecher im Gefecht zu beschicken. Die Vernichtungskraft des Waffenarsenals beider Seiten kam erschreckend realistisch rüber. Menschen, die zu Klumpen zerschossen werden und Fahrzeuge, die durch die Einschüsse zusammenklappen wie Pappkartons. Was ein gepanzertes Fahrzeug aushalten kann ist mehr als erstaunlich. Der Angriff auf diesen Wagen war defintiv ein akustischer Höhepunkt.
Das Bild zeigte keine Ausfälle und natürlich gab es auch einige wunderschöne Zeitlupenaufnahmen wie sie nur Mr. Bay inszenieren kann und immer wieder die toll eingestreuten Aufnahmen der amerikanischen Flagge. Für den ersten von vier Kriegsfilmen des Marathons war dies ein sehr guter Auftakt.
Als die Credits flimmerten, war es nach 22.00 Uhr. Zeit, NX-01 anzurufen, da er den letzten Film des Abends sehen wollte und um Benachrichtung gebeten hatte. Er steckte gerade im Finale von FIRST CONTACT, machte sich jedoch sofort auf den Weg und stand ein paar Minuten später in der Tür. Es konnte also weitergehen mit KONG: SKULL ISLAND (118 Minuten).
Viel Action, viel Krawall, viele Monster und ganz viel Kong! Leider mit schlechter deutscher 7.1 True HD Tonspur, die über das Niveau einer DD Tonspur nicht hinauskommt. Dumpf, kraftlos, verhalten und mit immer wieder schwer verständlichen Dialogen, die zudem immer wieder den Anflug von Blechklang haben. Das bekommt dem Film überhaupt nicht und meinen Ohren erst recht nicht. Daher ist KONG: SKULL ISLAND bei mir nicht angekommen. Wer nicht Dolby Atmos fähig ist, bekommt von Warner für die Originalfassung lediglich eine DD + Tonspur serviert. Wahrscheinlich ist die besser als die angeblich verlustfreie deutsche Tonspur. Wer in den Staaten nicht Dolby Atmos fähig ist, bekommt eine 7.1 Dolby True HD Tonspur spendiert, welche den Film sicher auf ein ganz anderes Level heben wird. Wo ist Warner damit für Deutschland hin?
Quelle:syfy.com
Das Bild hat Referenzqualität: außergewöhnlich scharf und realistisch. Die tollen Aufnahmen des vietnamesischen Dschungels verschmelzen perfekt mit den CGI Aufnahmen. Kameramann Larry Fong hat es eben drauf!
Nachdem NX-01 mit der Kong Blu-ray im Gepäck entschwunden war, haben wir noch eine ganze Weile zusammen gesessen. Ich bin allerings wieder vor den beiden Nachteulen ins Bett gefallen.
10. Film Marathon: Dritter Teil mit THE THIN RED LINE, BOSTON, BARFLY und THE BLUES BROTHERS (Turbine Ext.)
10. Oktober 2017Gegen 10.30 Uhr ging es weiter mit THE THIN RED LINE (Der schmale Grat, 171 Minuten), welchen ich schon lange in einem Marathon platzieren wollte. Ich konnte jedoch nie den richtigen Platz finden (was der Laufzeit und der hevorragenden Bild- und Tonqualität geschuldet ist). Diesen Platz innerhalb der vier Tag fand ich sehr passend.
In diesem Becher wird der Kaffee zu flüssigem GOLD:
Kriegsfilme gibt es viele, Anti-Kriegsfilme gibt es viele, doch THIN RED LINE von Terence Malick aus dem Jahr 1998 entzieht sich geschickt immer wieder den Klischees, die in anderen Produktionen dieser Art vorkommen und vielleicht auch erwartet werden. Es dauert eine Weile, bis der erste Schuss fällt, noch länger dauert es, bis der Feind ein Gesicht bekommt. In keinem Moment ist das Gezeigte wirklich spannend und doch durch den Realismus – der besonders durch die wie bei einer Dokumentation eingesetzte Kamera entsteht – mitreißend. Die Kamera und damit die Zuschauer begleiten die Männer bei ihren Aktionen hautnah. Wenn die Soldaten, die nicht als Kampfmaschinen sondern als Menschen porträtiert werden, durch das hohe Gras schleichen, schleicht die Kamera mit und das Grün scheint aus der Leinwand zu hängen. Die Musik ist äußerst effektiv eingesetzt, da sie auf eine Art eine bedrohende Atmosphäre erzeugt, aber bei den Kampfhandlungen von Mann zu Mann nie zu einem wuchtigen Actionsoundtrack anschwillt, sondern sanft dahinplätschert. Immer wieder unterbrechen erstklassige Aufnahmen von Fauna und Flora sowie Bilder von Erinnerungen der Männer an ihr zu Hause das Geschehen. Die Figuren geben durch innere Monologe einen Teil dessen Preis, was sie antreibt, was sie bewegt, ja, worüber sie nachdenken.
Quelle: blu-ray.com
Perfektes Bild, perfekter Ton in der Originalfassung, hervorragende Besetzung mit Jim Caviezel, Sean Penn, Nick Nolte, Elias Koteas, John Cusack, Woody Harrelson, John Travolta; erstklassige Leistungen der Schauspieler, perfekter Film – berauschend! Ein Meisterwerk – unbedingt anschauen!
Der Streifen musste durchsacken. Mittlerweile war noch ein Teilnehmer aus Oldenburg eingetroffen, welcher eigentlich schon zu THIN RED LINE da sein wollte aber von Formel 1 verhindert wurde.
Nach einer längeren kurzen Pause stand BOSTON (Patriots Day, 133 Minuten) auf dem Programm. Mark Wahlberg nach DEEPWATER HORIZON in einem weiteren Film von Peter Berg und wieder in einer Geschichte nach wahren Ereignissen: am 15. April 2013 explodierten während des Bostoner Marathons an der Zielgraden zwei Bomben. Der Film rekonstruiert die Ereignisse und richtet dabei den Fokus auf die Arbeit der Polizei. Dies kommt alles sehr überzeugend und real rüber. Allerdings wurden fiktive Charaktere mit Beteiligten und Betroffenen der wahren Vorgänge vermengt. Besonders der fiktive Charakter von Tommy, welcher gegeben wird von Wahlberg, sticht dabei natürlich heraus und es ist schon seltsam, dass er immer an den "Brennpunkten" zur Stelle ist. Wer sich die Frage stellen möchte, welche Botschaft der Film vermitteln soll, kann dies gerne tun und kommt sicher auch zu einem Ergebnis. Vielleicht hätte Berg ja auch eine Doku über die Ereignisse drehen können (zumal er anscheinend echte Aufnahmen von diversen Überwachungskameras äußerst effektiv in seinen Film geschnitten hat). Mir hat BOSTON sehr gut gefallen, meine Stimmung hat er allerdings gedämpft.
Da Bild war mir bei den Innenaufnahmen zu dunkel und auch zu weich. Die deutsche 5.1 DTS -HD Master Tonspur ist fantastisch in den leisen Details und erschreckend bombig, wenn es laut wird. Auch bei den Dialogen leistete sich die Tonspur keine Ausfälle.
Nun war eine große Pause mit einem großen Spaziergang bei Sonnenschein angesagt. Anschließend kam das Abendessen auf den Tisch. Hiernach musste wieder die 16:9 Rahmenleinwand aufgehängt werden und es konnte weitergehen im Programm mit BARFLY (96 Minuten) aus dem Jahr 1987 von Barbet Schroeder mit Mickey Rourke und Faye Dunaway in den Hauprollen.
Quelle: bukowskiquotes.com
Gezeigt wird ein Ausschnitt aus dem Leben von Charles Bukowski, welcher hier unter dem Namen seines literarischen Alter Egos Henry unterwegs ist und von Mickey Rourke genial verköpert wird. Bukowski war nämlich nicht nur ein Säufer sondern ebenfalls ein genialer Schriftsteller und Dichter. So prügelt und säuft Henry sich durch den Film und gibt immer wieder geniale Kommentare und Anekdoten von sich. Für mich hat der Streifen Kultcharakter. Die deutsche Synchro ist eine Nummer für sich und sorgt für einen Zitatenschatz ohnegleichen. Bukowski ist einer Szene kurz an der Bar zu erblicken. Er war auch am Drehbuch beteiligt.
Charles Bukowski (1920 - 1994); Quelle: mittelsaechsischen-theater.de
Der Ton der deutschen Fassung ist ausgeprochen gut und das Bild der Blu-ray ist wesentlich besser als das der DVD. Klar, scharf und mit tollen Farben. In seiner Stammkneipe zeigten sich etliche Details, die vorher nie da waren und die stimmige Beleuchtung des Ladens kam wunderbar rüber.
Nach einer weitern kurzen Pause stand der letzte Film des Tages an: THE BLUES BROTHERS in der Langfassung (148 Minuten) in der Orignalfassung mit Untertiteln. Jeden Tag ein Film der zur cineastischen Grundausbildug gehört. Wenn ein Film ein Kultfilm ist, dann dieser. Daher erspare ich mir auch hier weitere Einzelheiten bezüglich des Inhalts.
Die 5.1 DTS HD Master Tonspur der Originalfassung ist ein Knüller. So toll hat der Film und so fein haben insbesondere die musikalischen Einlagen noch nie geklungen. Ich kann nicht beurteilen, wie die deutsche Dolby Atmos Akustik ist aber die deutsche DTS HD Master Tonspur ist im Vergleich zu Originalakustik völlig daneben und wirklich mies. Hinzu kommt die Sycnhro, die dafür sorgt, dass die Blues Brüder der Musik entrissen werden, ja, der Rhythmus des Films verloren geht.
Quelle: blu-ray.com
Das Bild ist TOP (auch der Bild der DVD war ja schon spitze). Allerdings fallen einige der Szenen, die für die Langfassung hinzugefügt wurden, durch einen leichen Rotschimmer auf.
Damit hatten wir schon wieder den nächsten Tag erreicht und uns war wieder nicht viel Schlaf beschert. Der Neuzugang aus Oldenburg hat schon nach der Eröffnungssequenz der Blues Brothers die Horizontale vorgezogen. Wer spät kommt, darf sich auch früher hinlegen.
Quelle: thumbpress.com
10. Film Marathon: Vierter Teil mit Filmen von Ben Stiller, Quentin Tarantino, Arthur Penn und Mel Gibson
12. Oktober 2017Das Finale des Jubiläums naht. Der letzte Tag hatte Überlängenaufschlag. Der Teilnehmer aus Oldenburg hatte sich selbst zum Brötchen holen eingeteilt und erledigte dies natürlich mit dem Auto. Für das Finale standen zwei Kriegsfilme und zwei Western auf dem Programm. Den Film mit der wahrscheinlich besten Tonspur hatte ich natürlich als letzten Film angesetzt. Es hatte sich auch ergeben, dass der letzte Tag von der Laufzeit der Filme her der längste Tag wurde.
Bevor es mit den Filmen losging, nutzen wir die 16:9 Rahmenleinwand allerding noch für einige Runden DOOM. Die kleine Leinwand ist ideal für Spiele. Nicht nur, weil das Bild dort genau reinpasst. Ich finde, das Tuch bringt all die Farben viel besser raus und lässt sie regelrecht leuchten. Allerdings könnten die Spieleentwickler ruhig dazu übergehen, Spiele im Cinemascope Format zu bringen. THE ORDER 1886 war in dieser Hinicht sehr beeindruckend (der Rest war Schrott!).
Nun zum ersten Film des letzten Tages: TROPIC THUNDER (121 Minuten) im Director`s Cut. Der Streifen von Ben Stiller überzeugt durch eine abgedrehte Geschichte, tolle Schauspieler, die wahrlich in ihren Rollen aufgehen (allen voran Robert Downey Jr. als Kirk Lazarus, welcher Lincoln Osiris spielt) und erstklassige Effekte. Eine Truppe Schauspieler wird für einen Kriegsfilm im Dschungel abgesetzt, wo sie mit versteckten Kameras gefilmt werden sollen. Natürlich wird die Action bald allzu real. Die DREI AMIGOS kamen ja auch erst sehr spät dahinter, dass El Guapo ein echter Bandit ist. Trotz all der Komödie bleibt ein ernster Unterton vorhanden. Hier werden nicht nur Vietnam Kriegsfilme parodiert, hier wird Hollywood ganz schön ans Bein gepinkelt.
Quelle: blu-ray.com
Das Bild ist erstklassig und zeigt selbst allerfeinste Details der Waffen und der Uniformen. Die 5.1 Dolby True HD Tonspur der Originalfassung ist äußerst aggressiv und realistisch. Die Dialoge sind immer klar verständlich. Wer Kirk Lazarus/Robert Downey Jr./Lincoln Osiris in vollen Zügen genießen möchte, muss die Originalfassung anschauen. Die Sprüche, die Tom Cruise als Les Grossman ablässt, werden leider nur abgemildert übersetzt. Haben sich die Sprecher nicht getraut, diesen Dreck in den Mund zu nehmen? Tom Cruise hat sichtlich Spaß dabei!
Nach so viel Action, heraushängenden Eingeweiden und weggesprengten Händen sollte es nach der Pause mit THE HATEFUL EIGHT (167 Minuten) wesentlich ruhiger zugehen. Da die Synchro durchaus gelungen ist, haben wir die deutsche Fassung geschaut.
Acht Personen treffen in einer Hütte aufeinander und wie es sich für einen Tarantino Film gehört, wird geredet, geredet, geredet und geredet. Verbale Gewalt! Die Situation spitzt sich zu und wie es sich für einen Tarantino Film gehört, wird es sehr blutig. Nonverbale Gewalt! Mir wird das ganze Gequatsche allerdings nie langweilig (ich habe den Film nun das sechste Mal gesehen).
Das Bild in 2.76:1 ist der absolute Knüller auf der Leinwand. Hier stimmt einfach alles: die Ausleuchtung, die Farben, die feinen Details... und immer wieder zeigt das Bild eine enorme räumliche Tiefe.
Quelle: blu-ray.com
Die deutsche 5.1 DTS HD Master Tonspur ist sehr gut. Die Dialoge sind immer klar verständlich und wenn geschossen wird, dann haben diese Entladungen auch ordentlich Druck. Die Originalfassung bietet selbstverständlich noch mehr HASS als die deutsche Fassung (man lausche zum Vergleich den diveren Ausführungen von General Sandford Smithers). Tarantino hat die Schauspieler wahrlich zu verbalen Höchstleistungen angetrieben. Der Soundtrack von Morricone ist fantastisch (ich habe mir gleich die Doppel LP zugelegt).
Nun hatten wir eine große Pause nötig. Ich habe mich drangemacht, das Abendessen an den Start zu bringen. Endlich sollte es das schon sehnsüchtig erwartete Dahl geben. Dieses Mal mit Kokosmilch und frischen Habaneros. Nachschärfen war nicht nötig und der Pott wurde komplett geleert.
Kein Tag ohne Film, der zur cineastischen Grundausbildung gehört: LITTLE BIG MAN (139 Minuten) von Arthur Penn aus dem Jahr 1970 stand auf dem Programm. Dustin Hoffmann mimt Jack Crabb, der im Alter von 121 Jahren einem Reporter seine Lebensgeschichte als Indianer, Unternehmer, Trapper, Säufer, Revolverheld etc. erzählt. Diese Geschichte ist voller Komik und hat jede Menge tragische Elemente. Das seltsame Wort Antiwestern passt zu diesem Streifen sehr gut. Hatten wir gestern Faye Dunaway als Wanda in BARFLY gesehen, erleben wir sie heute als Mrs. Pendrake, die Jack beim religiösen Erwachen hilft (die Badeszene ist einfach herrlich). Der Film hat immer wieder Höhepunkte. Ich freue mich allerdings jedesmal besonders auf die Zusammentreffen von Jack und General Custer ("Eseltreiber anmustern!").
Die Zeit als Säufer (Quelle:blu-ray.com)
Die deutsche Fassung liegt in 2.0 DTD HD Master Audio vor und war natürlich Pflichtprogramm, denn dieser Film beinhaltet ebenfalls einen reichhaltigen Zitatenschatz aus dem im Freundeskreis immer wieder gerne geschöpft wird.
Erstaunt war ich, dass das Bild trotz der enormen Größe Leinwand nur einen geringen qualitativen Mehrwert gegenüber der DVD bietet. Die Farben kommen auf der Blu-ray etwas besser rüber und das Bild ist natürlich schärfer. Allerdings bietet die Blu-ray noch eine Bonus Blu-ray mit doch recht interessantem Material, welches ich bei Gelegenheit sichten werde.
Die Zeit als alter Mann:
Für den letzten Sreifen wollte sich NX-01 einklinken. Ich habe ihn allerdings telefonisch nicht erreichen können und so mussten wir HACKSAW RIDGE (139 Minuten) ohne ihn starten. Mel Gibson erzählt hier die wahre Geschichte von Desmond Doss, welcher verkörpert wird von Andrew Garfield, der den Dienst an der Waffe verweigerte, um als Sanitäter ausgebildet zu werden und schließlich auch ohne Waffe während des Kampfes um die Insel Okinawa im 2. Weltkrieg etlichen Menschen das Leben rettet.
Gibson lässt sich Zeit, seinen Protagonisten und dessen Familie vorzustellen sowie dessen Beweggründe zu durchleuchten. Bei der Grundausbildung kommt es natürlich zu echten Konfliktsituationen. Die Vorgesetzten sind eindeutig überfordert mit Doss und seiner Weigerung, eine Waffe anzufassen. Allerdings kam der Schwenk mitten in den Krieg dann doch sehr abrupt und unvermittelt plötzlich brach er über uns herein, der Kampf um wieder mal nur ein paar Meter schon zerbombten Boden, welche für den Ausgang des Krieges von Entscheidung sein sollten. Gibson hält wie schon in APOCALYPTO gnadenlos drauf und abgesehen von einigem offensichlichen CGI Splatter kommt das Gezeigte äußerst drastisch rüber. Kriegverletzungen im Fokus! Doss – ohne Waffe – mitten in diesem Gemetzel und überall wird nach einem Sanitäter gerufen...
Desmond Doss (1919 - 2006); Quelle: wikipedia
Das Bild ist TOP. Die ersten Szenen wirkten auf mich sehr künstlich, denn die Schauspieler sehen nach dem aus, was sie sind: Schauspieler in Kostümen, die der Mode der damaligen Zeit nachempfunden sind. Nach dem Schwenk in den Kampf ist dem Bild die Farbe nahezu entzogen und es gibt nur grüne Uniformen, schwarze Erde und rotes Blut.
Die 5.1 DTS HD Master Tonspur sorgte auf die sieben Lautsprecher geschickt für eine irre Vollbedienung. Da kamen Druckwellen Richtung Sofa und es gab eine Massage im Rücken! Der Oscar für den besten Ton ist wohlverdient. Es ist trotzdem bedauerlich, dass es die 7.1 Dolby True HD Tonspur der US Fassung nicht auf die deutsche Blu-ray geschafft hat.
Das war es dann vom 10. Film Marathon mit 15 Filmen und einer Laufzeit von 32,28 Stunden.
Liebe Leserinnen und Leser! Nachdem mich der letzte Teil dieser Reihe aufgrund seiner Akustik und der sehr guten und mit viel Handarbeit inszenierten Action Szenen begeistern konnte und mir sogar einen Blog wert war, gab es keinen Grund für mich, den 8. Teil auszulassen.
Wie im Teil davor ist die Handlung nur Vorwand, um die Motoren aufheulen zu lassen und die Verfolgungsjagden zu eröffnen. Auch wenn hier offensichtlich der Versuch unternommen wurde, mehr emotionale TIEFE zu erreichen, ist Teil 8 ist trotzdem in seichten Gewässern unterwegs. Dom, mal wieder vorzüglich schlecht gespielt von Vin Diesel, der mittlerweile die Mutation aus Telly Savalas und Bruce Willis perfektioniert hat (man achte auf seine zwei möglichen Gesichtsausdrücke!), wird von seiner Vergangenheit eingeholt und von Cipher (Charlize Theron) erpresst, so dass er sich gegen sein Team oder wie es in der Reihe so schön heißt, seine Familie, wenden muss. Charlize Theron, geht in ihrer Rolle regelrecht auf und lässt bei ihren Konfrontationen mit Dom den armen Vin Diesel noch erbärmlicher als Schauspieler aussehen.
Der Mann der Stunde auch in diesem Teil: Jason Statham, der wieder sichtlich Freude bei der Arbeit hat. Interessant zu sehen, dass Dwayne Johnson jetzt auf den Spuren von Bud Spencer wandelt und bei Kloppereien entsprechend handgreiflich wird und auch Sprüche parat hat. Wann kommt der Dampfhammer? Ganz schlecht schneidet aufgrund des Drehbuches Michelle Rodriguez ab. Sie darf mal lachen und Dom einen Blick zuwerfen. Eine kleine Kampfszene wurde ihr zugestanden. Kein Wunder, dass sie keine Lust mehr hat auf diesen Testosteroneinheitsbrei. In Teil 9 sollten diese ach so tollen Muskelmänner unbedingt von entsprechenden Frauen abgelöst werden. Vielleicht sollte Zoe Bell einsteigen?
Quelle: blu-ray.com
Doch nun zu den guten Nachrichten. Die Tonspur der Originalfassung liegt wieder in 7.1 DTS HD Master Audio vor und liefert bei den Actionzzenen GEWALTIG ab! Ein akustisches Inferno sondergleichen, denn dieses Mal werden auch schwere Geschütze aufgefahren, so dass es etliche riesige Explosionen gibt. Dazwischen röhrt, blubbert, braust, saust, jault und quietscht es wunderbar aggressiv und detailverliebt aus allen sieben Lautsprechern. Die Motoren beim Rennen am Anfang des Films blubberten so tief, dass das Sofa in Vibrationen kam. Die Explosionen schoben Druckwellen durch das Heimkino (sehr schön auch der Effekt der EMP Waffe!). Die Dialoge sind trotzdem immer perfekt zu verstehen. Gute Nachrichten auch für den deutschen Ton: ebenfalls DTS HD Master. Für Teil 7 gab es ja nur eine üble 5.1 DTS Akustik.
Quelle: blu-ray.com
Hatte James Wan im letzten Teil die Actionszenen mit viel Handarbeit inszeniert und ordentlich Aufwand betrieben, vermittelte der Seheindruck dieses Teils von F. Gary Gray leider den Einsatz von reichlich Rechnerleistung bei den exzessiven Verfolgungsjagden, was sehr schade ist. Weniger ist manchmal viel, viel mehr.
Das Bild zeigte sich auf meiner Cinemascope Leinwand von einer äußerst scharfen Seite und kam immer wieder schön räumlich tief rüber. Einige Sequenzen der Actionszenen kommen leider zu digital und zu künstlich rüber.
Quelle: filmstarts.de
Für einen 9. Teil ist der Weg offen… ich bin dabei, wenn die Tonspur stimmt! Und Zoe Bell sicherlich auch, wenn die Gage stimmt. Mr. Wan, bitte übernehmen Sie wieder das Lenkrad!
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