"THE KNICK" Event in London, oder “Mein erstes Mal”

Das Interview - Oh Schreck! In einem kleinen komplett von außen abgedunkeltem Raum, der extra durch zwei Türen vom Flur getrennt ist, finde ich die mir so vertrauten Leuchten und Reflektoren, wie sie auch beim Fotografieren benutzt werden, wieder. Dazu eine Frau, die wohl gerade die letzten kleinen Schweißperlchen von meinem Interviewpartner weggetupft hat, einen Kameramann, Assistenten, und natürlich Andre Holland. Trotz der Tatsache, dass es hier drinnen warm ist, begrüßt mich Andre tadellos in einem Anzug. An der hinteren Wand entdecke ich das Plakat der Serie, alles perfekt ausgeleuchtet denke ich mir, oh nein, das ist ein Videointerview? Ich werde nicht auch gefilmt, oder? Wo ist dann mein Make up, mein Stylist und sowieso, ich bin doch hier die Frau! Als mir der Kameramann mein Platz gegenüber Andre zuweist, wird ist mir klar, dass nur er gefilmt wird. Kein Spot leuchtet auf mich. Besser so, sonst hätte ich mich doch für ein anderes Outfit entscheiden müssen. Meine eigens mitgebrachte Canon platziere ich hinter mir. Ich habe danach kurz Zeit ein Foto zu machen, erklärt mir der Kameramann. Prima! Andre ist fröhlich, äußerst zuvorkommend und vor allem nett, wie ich sofort bemerke. Ich erkläre ihm kurz, dass er nicht so hart mit mir ins Gericht gehen soll, da er mein erster Interviewpartner ist, aber er heitert mich sofort auf und meint wir stehen das zusammen durch; ganz Profi, wie ich finde. Wie ich über ihn vorher auf meinem Smartphone gelesen habe, wurde Andre 1982 in Alabama geboren und hat zu Beginn seiner Schauspielkarriere vorwiegend in Theaterstücken gespielt. Ab 2006 war er dann zum ersten Mal in der TV-Serie „Law & Order“ zu sehen. Es folgten Filme wie „Buffalo Soldiers ´44“, „Bride Wars“, „42 – Die wahre Geschichte einer Sportlegende“ und Serien wie „Friends with Benefits“ und nach einigen weiteren Produktionen schließlich die TV-Serie „The Knick“. Ich habe keine Zeit, um noch aufgeregter zu werden, denn meine Zeit läuft, wie mir der Kameramann mit einem Fingerzeig andeutet. So öffne ich meine Unterlagen und beginne mein Interview, welches hier an späterer Stelle nachzulesen sein wird. Was mir während des Interviews auffällt, ist, dass Andre mir jede Frage so ausführlich beantwortet, als hätte er sie vorab schon gelesen, nicht eine Sekunde muss er nachdenken und führt sie weit ausführlicher aus, als ich gedacht habe. Dies führt dazu, dass die mir zugestandenen zehn Minuten so schnell vorbei sind, dass ich leider nicht alle Fragen stellen kann und gerade noch eine letzte Frage herausgeschlagen bekomme zu meiner Heimatstadt Görlitz, die auch unserer Blulife Zentrale beherbergt. Dann ist es auch schon vorbei, ich mache noch die mir zugestandenen Fotos: Geschafft! Ich verflüchtige mich aus dem Studio zurück in unseren klimatisierten Aufenthaltsraum. Mein Adrenalin ist definitiv auf einem hohen Level, mutmaße ich und was Lucaz sogleich dazu bringt, mich mit einem aufgedrehten Schulmädchen zu vergleichen. Ich bin mir sicher, dass er leider Recht hat, denn ich kann mein Verhalten noch nicht so weit kontrollieren, als dass ich es verleugnen kann. Nach und nach fällt die Last von meinen Schultern; wie das Ergebnis am Ende ausfallen wird? Ich habe zu dem Zeitpunkt keine Ahnung, aber es ist seitens Andre Holland mehr als professionell gelaufen. Meinen Part kann ich ja zur Not auch raus schneiden. Wir scherzen wieder und sinnieren über Serien, Filme, Schauspieler und Filmevents. Auf meine Frage hin, ob denn alle Blu-rays zu Hause haben, erklärt mir Lucaz, dass er sich das leider als Sonder-Edition-Sammler nicht leisten kann. Da er bei jedem dazugefügtem Special sich auch eine neue Edition kauft, geht das wohl zu sehr ins Geld. Nun, da kann ich nicht mitreden, für mich muss ein Film eine gute Qualität haben, ein paar Extras aufweisen, halbwegs erschwinglich sein und vor allem auf Blu-ray sein, wozu habe ich sonst meinen neuen Smart-TV? Ich stoße bei meinen Gesprächspartnern damit auf Unverständnis, da nahezu alle eher auf DVD setzen, als auf Blu-rays. Wie war das noch mal mit dem ‚ich bin in der Zukunft‘? Eine zusätzliche Frage zur neuen Ultra HD Blu-ray erspare ich mir damit.
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KOMMENTARE

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Super Interessanter Bericht, vielen Dank dafür. 60€ für die Bahn gehen doch. Ich hab in München an einem einzigen Tag insgesamt 40€ fürs Parken bezahlt. ;-)
Kratos666
17.06.2020 um 08:34
#3
Sehr schön geschriebener Artikel. Liest sich wirklich gut. Das Problem mit dem Linksverkehr kenne ich aus Kenia. Kann gerade am Anfang in der Tat sehr verwirrend sein :)
mjk89
12.10.2019 um 14:56
von mjk89
#2
Ein sehr humorvoller, mit einer Prise Ironie geschriebener Bericht!
Gefällt mir sehr. Immerhin hast Du die Feuertaufe zu Deinem allerersten Interview locker bestanden. ;-)
Django
17.09.2015 um 20:57
von Django
#1
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