Nachdem die Internationale Funkausstellung in Berlin nun ihre Pforten geschlossen hat, haben wir das Gesehene und Geschehene zusammengetragen, um Ihnen einen handlichen Überblick zu präsentieren.
Die IFA 2008 hat einige Erkenntnisse gebracht, welche durch eine enorme Vielfalt an Heimkinogeräten, sowie sinnvollen Weiterentwicklungen abzulesen sind. So konnte in jedem Segment des Heimkinobereichs eine hohe Auswahl an Geräten bestaunt werden. Von kleineren, eher weniger bekannten Herstellern, wie beispielsweise Funai bis hin zu den etablierten Riesen, wie Sony, Panasonic und Co. oder auch den traditionellen Anbietern des gehobenen High-End Bereichs, wie Marantz oder Denon, präsentierte die größte Messe für Unterhaltungselektronik in Europa bereits Produkte für jeden Geschmack und fast jede Preisvorstellung des Endverbrauchers. Auffallend hierbei waren vor allem die hohe Konzentration der Branche auf High-Definition Ausrüstung, womit die Wichtigkeit, vor allem auch der Blu-ray Disc, treffend offeriert wurde. Hierbei ist weder das Segment für TV-Geräte und BD-Player, also dem optischen Aspekt des HD-Standards, noch die Receiver oder Vor-/Endstufen-Kombinationen, sprich der Audio-Aspekt im HD-Bereich zu vernachlässigen.
Eines der großen Mankos im Blu-ray Sektor war die bislang geringe Auswahl an Blu-ray Playern, welche lange Zeit auf die Vertreter der Blu-ray Disc Association beschränkt war und auch innerhalb des Produktkatalogs dieser Hersteller ein Nischendasein fristete. Die hohen Preise der benötigten Abspielgeräte waren ebenfalls ein deutliches Problem des Blu-ray Formats, denn der günstigste Blu-ray Player ist bis vor kurzem Sonys Geheimwaffe, die
PlayStation 3 gewesen. Nicht zuletzt durch ihre Zukunftssicherheit ist die PS3 bis heute der am häufigsten genutzte Blu-ray Player der Welt. Doch auf der IFA wurde gerade hinsichtlich der Endspezifikationen des
Profils 2.0 (BD-Live)ein breites Sortiment an Stand-Alone Geräten präsentiert, welche dieses Leistungsprofil vollständig abdecken, welches bis vor wenigen Monaten der Multimediakonsole vorbehalten war. Der Trend ist unübersehbar - die Studios, sowie die Gerätehersteller setzten auf
BD-Live als durchschlagsstarkes Instrument zur Vermarktung des DVD-Nachfolgers. Egal ob man sich selbst als imaginären Schauspieler in einen Hollywoodfilm kopiert, wie bei Sonys “Starship Troopers 3:Marauder“ oder interaktive Onlinespiele, wie bei Foxs “AVP2“ geniest – BD-Live soll die Antwort sein. Die BD-Live Präsentationen auf der diesjährigen Funkausstellung machen zudem deutlich, dass die Industrie ebenfalls erkannt hat, dass die flexiblen Möglichkeiten nicht nur Freiraum zur kreativen Gestaltung von einzigartigem Bonusmaterial bietet, sondern darüber hinaus einen Großteil der Kunden somit auch ein stückweit abstrakt und nicht greifbar erscheint; ein Umstand der nur durch entsprechende Vorführungen ausgeräumt werden kann. Umso erfreulicher ist die Tendenz der Industrie die Blu-ray Disc endlich auch in eine Sphäre zu heben, in der man das Premium-Produkt auch als solches wahrnimmt.
Die Fähigkeiten der aktuellen bzw. kommenden Generation von Playern unterscheiden sich jedoch nicht nur durch das besagte Profil 2.0, denn der Kunde hat die Möglichkeit frei zu wählen, ob er auf solche Inhalte Wert legt oder nicht. Der geneigte Käufer muss hierbei nun nur noch zwischen zwei klar definierten Endspezifikationen wählen, dem
Profil 1.1 (BonusView), welches neben dem Abspielen des Hauptfilms ermöglicht ein zweites Video simultan, also Bild in Bild, anzusehen, wodurch beispielsweise der von der DVD bekannte Audiokommentar bei entsprechend ausgerüsteten Discs einem “Picture-in-Picture“-Video weicht, sowie dem besagten
Profil 2.0 mit Internet-Verbindung, zum Nutzen von entsprechenden Online-Inhalten. Auch hinsichtlich Klangqualität hat sich bei den aktuellen Blu-ray Playern einiges getan, denn viele Modelle bieten nicht nur die Möglichkeit die Toninformation
via HDMI an einen kompatiblen Receiver weiterzuleiten, sondern sind nun oftmals selbst in der Lage das entsprechende HD-Tonformat zu decodieren und über analoge Ausgänge an einen hochwertigen Receiver älteren Baujahrs weiterzugeben, der über keine HDMI-Schnittstelle verfügt. Somit wird für viele Heimkinobesitzer ein vollständiger Austausch der Komponenten nicht zwingend notwendig und setzt bei manchem Heimkinoenthusiast die Hemmschwelle zum Umstieg in den HD-Bereich herab.